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Rechtglaeubigkeit = modernes Pharisaeertum?


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Geschrieben
Heißt das, dass du eingestehst anders zu reden als zu handeln?

Ich bin kein Moderator - also muss ich mit Verwarnungen rechnen, wenn ich immer das schreiben würde, was ich denke. :huh: Wer die Macht hat, der hat das Sagen und bestimmt, wo es lang geht. Aber Pharisäer haben ja keine Macht - Gott sei Dank. :lol:

Geschrieben
Für mich ist der ein Pharisäer (siehe meinen obigen Hinweis auf Lk 18, 10ff), jemand der sich seines rechten Glaubens und seiner guten Taten brüstet, um andere dadurch klein und ungläubig erscheinen zu lassen. Etwa so: "Mein Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin......wie diese Kuschelkatholiken, die Li(e)beralen und was sich sonst hier so katholisch nennt".

hört sich eher nach Rechtfertigung eines Neidgefühls an, was Du als Pharisäer-Definition bringst. Keiner hat einen Zauberstab in der Hand und kann Dir eingeben, dass Du Dich "klein und ungläubig" zu fühlen hast. Das kommt allein aus Deiner Seele.

Geschrieben
Für mich ist der ein Pharisäer (siehe meinen obigen Hinweis auf Lk 18, 10ff), jemand der sich seines rechten Glaubens und seiner guten Taten brüstet, um andere dadurch klein und ungläubig erscheinen zu lassen. Etwa so: "Mein Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin......wie diese Kuschelkatholiken, die Li(e)beralen und was sich sonst hier so katholisch nennt".

 

 

Nicht nur das ist ein Pharisäer.

Der Pharisäer hat sich ja nur gebrüstet, weil er sich eben formal an alle Gebote und Regel gehalten hat.

Der Pharisäer ist meines Erachtens dadurch gekennzeichnet, daß er die Form über den Gehalt stellt und dies soweit geht, bis die Form so zelebriert wird, daß sie den eigentlichen Gehalt nicht mehr (er)faßt. Entweder ist die Form dann leer oder wird mit etwas anderem gefüllt.

Beim barmherzigen Samariter ist zwar von einem Schriftgelehrten die Rede, soweit ich weiß war damit aber ein Pharisäer gemeint - müßte aber erstmal noch Belege für diese These suchen.

Selbst wenn damit aber nicht konkret ein Pharisäer gemeint war, spielt dies keine Rolle, weil dieser Schriftgelehrte genau die Haltung zeigt, die das symbolisierte, was Jesus an den Pharisäern kritisierte.

 

Jesus hat immer konkret gesagt, was der Wille Gottes ist - darum auch das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, während der Pharisäer dieses Konkrete ablehnte und dafür die Einhaltung von Regeln und Gesetzen forderte.

Wenn Jesus Liebe zu Gott um Nächsten forderte, dann würde sich beim Pharisäer, diese Liebe darin zeigen, daß er bestimmte Regeln einhält.

Der Pharisäer fragt nicht, was Gut oder Böse ist, er befolgt Gesetze und Regeln.

Logische Folge ist natürlich, daß er glaubt ein guter Mensch zu sein, weil er eben diese Regeln befolgt.

 

Wenn man nun die Liebe zum Nächsten eben nicht so konkret deutet, wie sie gemeint war - siehe Gleichnis vom barmherzigen Samariter, dann kann man sie eben auch im Sinne einer Hexenverbrennung deuten: Aus Liebe herauß verbrenne ich die Hexe, damit sie durch das reinigende Fuer gerettet wird.

Genauso kann man auch die Liebe Gottes so deuten: Aus Liebe zu Gott herau töte ich den Nächsten, weil Gott dies so will - siehe die Kreuzzüge.

 

Entweder sind Liebe zu Gott und dem Nächsten unmittelbar verständlich oder sie sind beliebig durch die Kirchenobrigkeit definierbar.

Das Potential zur Sünde der Kreuzzüge trägt die Kirche auch heute noch mit sich.

fides quaerens intellectum
Geschrieben
Das ist sehr schwer zu beantworten. Die Gegenfrage müsste lauten: Warum folgst du diesen Lehren trotzdem? Wenn du es tust, um vor anderen gut dazustehen, dann würde ich sagen, dass das pharisäerisch ist (pharisäerisch im üblichen Sprachgebrauch, nicht im historischen Sinn). Wenn du wirklich im tiefsten Inneren glauben solltest, dass die Kirche die Stimme Gottes ist und auch dann Recht hat, wenn du es nicht verstehst, dann ist das zwar ein Verständnis, das ich nicht teile (und die Kirche selbst auch nicht), das aber durchaus eine Art von Gewissen ist.

 

Folgte! --Konjunktiv, bitte! Wenn man also nicht glaubt, dass die katholische Kirche immer recht hat, bastelt man sich letztlich seinen eigenen, moeglicherweise halb-katholischen Glauben zurecht. So sieht es in der Realitaet ja auch aus, jedoch wohl kaum zur Freude des Vatikans.

 

Ich kann mir allerdings auch nicht ernsthaft vorstellen, dass denkende Menschen die katholischen Lehren zu 100% gutheissen koennen. Und deshalb habe ich von Pharisaeertum gesprochen.

Geschrieben
Das Potential zur Sünde der Kreuzzüge trägt die Kirche auch heute noch mit sich.

neee. Diese Sünde haben die GRÜNEN mittlerweile für sich gepachtet. Was liefen die doch mit Friedenspalmen durch die Gegend - von einem Schwarm weißer Tauben umflogen - ja und dann kamen die bösen Serben und bedrängten die lieben Moslems. Da wurden ganz schnell die Palmen fallen gelassen und die Tauben verjagt und zum Kreuzzug gegen die Serben geblasen. Die Demokratie vullt es so. :huh:

Geschrieben

Für mich ist der ein Pharisäer (siehe meinen obigen Hinweis auf Lk 18, 10ff), jemand der sich seines rechten Glaubens und seiner guten Taten brüstet, um andere dadurch klein und ungläubig erscheinen zu lassen. Etwa so: "Mein Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin......wie diese Kuschelkatholiken, die Li(e)beralen und was sich sonst hier so katholisch nennt".

hört sich eher nach Rechtfertigung eines Neidgefühls an, was Du als Pharisäer-Definition bringst. Keiner hat einen Zauberstab in der Hand und kann Dir eingeben, dass Du Dich "klein und ungläubig" zu fühlen hast. Das kommt allein aus Deiner Seele.

 

Lies dir mal den angegebenen Text durch! Nur daran habe ich angeknüpft. Dass ich mich deshalb klein und ungläubig fühlen würde, ist durchaus nicht der Fall. Aber den Eindruck, dass es mir eingeredet werden soll, dass ich mich so fühlen müsste, kannst du so nicht verwischen.

Justin Cognito
Geschrieben

Für mich ist der ein Pharisäer (siehe meinen obigen Hinweis auf Lk 18, 10ff), jemand der sich seines rechten Glaubens und seiner guten Taten brüstet, um andere dadurch klein und ungläubig erscheinen zu lassen. Etwa so: "Mein Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin......wie diese Kuschelkatholiken, die Li(e)beralen und was sich sonst hier so katholisch nennt".

hört sich eher nach Rechtfertigung eines Neidgefühls an, was Du als Pharisäer-Definition bringst. Keiner hat einen Zauberstab in der Hand und kann Dir eingeben, dass Du Dich "klein und ungläubig" zu fühlen hast. Das kommt allein aus Deiner Seele.

 

Manche Leute haben aber eine besonders nette Art einander im Glauben zu (er-) tragen ...

Geschrieben
Kann mir jemand sagen, warum Rechtglaeubigkeit NICHT modernes Pharisaeertum sein sollte?

Rechtgläubigkeit hat mit Pharisäertum überhaupt nichts zu tun. Sie ist hilfreich, vorbildlich, überzeugend und menschlich.

 

Pharisäertum dagegen ist vorgeheuchelte oder behauptete Rechtgläubigkeit, die in Wirklichkeit eben nur erheuchelt und behauptet ist.

 

Gefährlich ist oft auch Falschgläubigkeit. "Gott wird mich lieben, wenn ich als Selbstmordtäter andere mit in den Tod reiße." oder "Es ist Gottes Wille, Ketzer brennen zu lassen). Oder all so was.

 

Dem gegenüber ist sogar ein Kampf angesagt: Kampf um die Rechtgläubigkeit.

 

Nur wird der Kampf eben schnell wieder selbst zum Pharisäertum. Nämlich dann, wenn Menschen nicht mehr damit rechnen, dass ihre Rechtgläubigkeit kein Besitz ist, sondern eine Hoffnung und eine Gnade, derer man nicht habhaft werden kann.

fides quaerens intellectum
Geschrieben
Rechtgläubigkeit hat mit Pharisäertum überhaupt nichts zu tun. Sie ist hilfreich, vorbildlich, überzeugend und menschlich.

 

Warum soll Rechtglaeubigkeit hilfreich, vorbildlich, ueberzeugend und menschlich sein?

Franciscus non papa
Geschrieben

weil ein rechtgläubiger anderen respektvoll gegenübertreten sollte, und ihnen liebevoll den rechten weg weisen sollte.

 

weil ein rechtgläubiger vorbild im glauben sein sollte.

 

er sollte durch sein leben andere überzeugen.

fides quaerens intellectum
Geschrieben
weil ein rechtgläubiger anderen respektvoll gegenübertreten sollte, und ihnen liebevoll den rechten weg weisen sollte.

 

weil ein rechtgläubiger vorbild im glauben sein sollte.

 

er sollte durch sein leben andere überzeugen.

 

Wenn Du den rechten Glauben nicht als uneingeschraenkten Glauben an die roemisch-katholische Lehre definierst, kann ich damit was anfangen.

Geschrieben
Warum soll Rechtglaeubigkeit hilfreich, vorbildlich, ueberzeugend und menschlich sein?

Ist er es nicht, würde ich mal nach der Rechtigkeit seines Glaubens fragen.

Aus einem schlechten Baum wachsen keine guten Früchte

und aus einem guten keine schlechten.

Franciscus non papa
Geschrieben

weil ein rechtgläubiger anderen respektvoll gegenübertreten sollte, und ihnen liebevoll den rechten weg weisen sollte.

 

weil ein rechtgläubiger vorbild im glauben sein sollte.

 

er sollte durch sein leben andere überzeugen.

 

Wenn Du den rechten Glauben nicht als uneingeschraenkten Glauben an die roemisch-katholische Lehre definierst, kann ich damit was anfangen.

 

 

nun denke ich allerdings, dass diese sätze durchaus in einem offiziellen dokument der kath. kirche stehen könnten. ich sehe da kein problem.

fides quaerens intellectum
Geschrieben

weil ein rechtgläubiger anderen respektvoll gegenübertreten sollte, und ihnen liebevoll den rechten weg weisen sollte.

 

weil ein rechtgläubiger vorbild im glauben sein sollte.

 

er sollte durch sein leben andere überzeugen.

 

Wenn Du den rechten Glauben nicht als uneingeschraenkten Glauben an die roemisch-katholische Lehre definierst, kann ich damit was anfangen.

 

 

nun denke ich allerdings, dass diese sätze durchaus in einem offiziellen dokument der kath. kirche stehen könnten. ich sehe da kein problem.

 

ich frag mich einfach, ob mir so jemand ein vorbild im glauben sein koennte oder er mich durch sein leben ueberzeugen wuerde.

 

eine abstrakte frage. mir ist so jemand noch nicht begegnet.

 

ich finde es ueberzeugend, wenn jemand mit offenen fragen lebt und nicht auf alles eine antwort hat (in diesem fall die antworten der kath. kirche)

Franciscus non papa
Geschrieben

naja, im wirklichen leben kann auch die katholische kirche im detail nicht immer verbindlich eine antwort geben...

fides quaerens intellectum
Geschrieben
naja, im wirklichen leben kann auch die katholische kirche im detail nicht immer verbindlich eine antwort geben...

 

gluecklicherweise ...

 

Zu den ueberzeugenden Argumenten fuer die katholische Kirche zaehlt auf jeden Fall, dass sie Raum laesst fuer Fragen...

Geschrieben
ich finde es ueberzeugend, wenn jemand mit offenen fragen lebt und nicht auf alles eine antwort hat

Eine gute Umschreibung des Wortes "glauben". Zumindest von der Hälfte des Wortes. Es fehlt noch ein wenig an Richtung. Ein Mensch, der nur noch offen ist und von überhaupt nichts jemals überzeugt ist, wäre bestimmt auch in Deinen Augen eher charakterloser Waschlappen, denn überzeugendes Vorbild.

Geschrieben

Ich nehme an, dass Du die Besserwisserei, die in kirchlichen Kreisen gelegentlich aufkommt, als widerlich empfindest.

 

Damit triffst Du auch meinen Gusto. Aber diese Besserwisserei ist Gott sei dank noch nicht zur verbindlichen Lehre erhoben worden.

fides quaerens intellectum
Geschrieben
Eine gute Umschreibung des Wortes "glauben". Zumindest von der Hälfte des Wortes. Es fehlt noch ein wenig an Richtung. Ein Mensch, der nur noch offen ist und von überhaupt nichts jemals überzeugt ist, wäre bestimmt auch in Deinen Augen eher charakterloser Waschlappen, denn überzeugendes Vorbild.

 

Von etwas ueberzeugt zu sein, ist vielleicht eher eine Konsequenz. Ich will natuerlich keine Offenheit propagieren, die in Willkuer muendet. Freiheit erfahre ich schliesslich nur, wenn ich gewaehlt habe. Dennoch kann ich mir meine offenen Fragen bewahren.

fides quaerens intellectum
Geschrieben
Ich nehme an, dass Du die Besserwisserei, die in kirchlichen Kreisen gelegentlich aufkommt, als widerlich empfindest.

 

Damit triffst Du auch meinen Gusto. Aber diese Besserwisserei ist Gott sei dank noch nicht zur verbindlichen Lehre erhoben worden.

 

Mich verwundert einfach die Selbstgewissheit, mit der Glaubenslehren teilweise verkuendet werden. Ich habe diese Antworten nicht.

Geschrieben
Aber den Eindruck, dass es mir eingeredet werden soll, dass ich mich so fühlen müsste, kannst du so nicht verwischen.

dann sag doch mal klar und deutlich, wer Dir einredet, dass Du Dich klein und ungläubig fühlen musst?? Ich verhau ihn/sie dann, wenn das zutreffen sollte :huh:

Geschrieben (bearbeitet)

Aber den Eindruck, dass es mir eingeredet werden soll, dass ich mich so fühlen müsste, kannst du so nicht verwischen.

dann sag doch mal klar und deutlich, wer Dir einredet, dass Du Dich klein und ungläubig fühlen musst?? Ich verhau ihn/sie dann, wenn das zutreffen sollte :huh:

 

Es ist ja nicht so, dass jemand direkt sagt: Elima ist eine Ungläubige.

 

Aber da ich mit meiner Meinung zu bestimmten Themen (Liturgiereform. Handkommunion, bestimmte Formen der Marienfrömmigkeit und anderes mehr) nicht hinter dem Berg halte, bin ich ja dann auch mit gemeint, wenn die Rechtgläubigkeit derer, die meine Meinung ganz oder in wesentlichen Punkten teilen, in Zweifel gezogen wird.

bearbeitet von Elima
Geschrieben

Das Potential zur Sünde der Kreuzzüge trägt die Kirche auch heute noch mit sich.

neee. Diese Sünde haben die GRÜNEN mittlerweile für sich gepachtet. Was liefen die doch mit Friedenspalmen durch die Gegend - von einem Schwarm weißer Tauben umflogen - ja und dann kamen die bösen Serben und bedrängten die lieben Moslems. Da wurden ganz schnell die Palmen fallen gelassen und die Tauben verjagt und zum Kreuzzug gegen die Serben geblasen. Die Demokratie vullt es so. ;)

 

Ein völlig von jedem Faktenwissen unbeleckter Unsinn. Oder vielleicht auch absichtliche Verdrehung? :huh::lol:

Geschrieben
Ein völlig von jedem Faktenwissen unbeleckter Unsinn.

klär mich auf. Hat nicht unser ehemals pazifistischer Außenminister diesen Krieg empfohlen, mitgemacht ?? Wem wurde zur Hilfe geeilt? Den Serben?

Geschrieben
Es ist ja nicht so, dass jemand direkt sagt: Elima ist eine Ungläubige.

möchtest Du das geren hören?? :huh:

Aber da ich mit meiner Meinung zu bestimmten Themen (Liturgiereform. Handkommunion, bestimmte Formen der Marienfrömmigkeit und anderes mehr) nicht hinter dem Berg halte, bin ich ja dann auch mit gemeint, wenn die Rechtgläubigkeit derer, die meine Meinung ganz oder in wesentlichen Punkten teilen, in Zweifel gezogen wird.

na und?? Was ist daran tragisch?? So ist das bei Diskussionen - es liegt an Dir einen Vorwurf zu widerlegen oder zuzustimmen.

Was wurde der liebe MM hier wegen seinen Teufelsvorstellungen hart attakiert und böswillig verleumdet. Ich glaub kaum, dass er deshalb an der Rechtmäßigkeit seines Glaubens gezweifelt hat.

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