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Geschrieben
aber es war schon eine sehr seltsame situation, und sie berührte mich schon damals seltsam, im nachhinein bin ich da klüger geworden.

Eine seltsame Beichte erlebte mein Vater mal in Altötting, es wr in den 70ern.

 

Er ging zu den Kapuzinern beichten und als er gerade anfangen wollte seine Sünden aufzuzählen wurde er von dem Pater unterbrochen "Derschlogn host koan? Dei Fraa schlägst aa ned? nacha samma ja scho fertig. Betst 3 Avemaria und 3 Vaterunser. Ich spreche dich los....."

 

Mein Vater ist nie wieder zu den Kapuzinern zum beichten gegangen.....

 

Werner

Geschrieben

Und das führt dann zu der oft gehörten Äußerung:"Ich habe niemanden erschlagen, meine Frau nicht betrogen und nichts geklaut, warum soll ich überhaupt zur Beichte?"

Geschrieben (bearbeitet)
Vielleicht weil Fundis gegenüber Beichthorror völlig unsensibel sind. Oder sich der Frager und der Beantworter (neigungsmäßig) ergänzen.

neee, es sieht alles danach aus, dass Fundis seelisch gesünder und deshalb auch robuster und belastbarer sind. Sie sehen Fragen und Bemerkungen des Beichtvaters nicht als Bedrohung, sondern als Anregung und Hilfe, um die Angelegenheit unter anderen Gesichtspunkten auch zu betrachten. Liberale scheinen sofort ihr Fundament zu verlieren, wenn solch eine ANregung zum Öffnen des Horizontes auftaucht - und verlieren den Boden unter den Füßen. Schuld ist natürlich dann immer der andere - hier der Beichtvater. Es gibt nix neues unter der Sonne :huh:

 

Rechtschreibfehler editiert

bearbeitet von wolfgang E.
Geschrieben
Und das führt dann zu der oft gehörten Äußerung:"Ich habe niemanden erschlagen, meine Frau nicht betrogen und nichts geklaut, warum soll ich überhaupt zur Beichte?"

In was für Kreisen verkehrst Du?? :lol: Ich hab soetwas noch nie gehört :huh:

Geschrieben (bearbeitet)
Mein Vater ist nie wieder zu den Kapuzinern zum beichten gegangen.....

jawoll, wir haben ein Recht darauf zusammengestaucht zu werden!! :huh:

bearbeitet von Erich
Geschrieben

Mein Vater ist nie wieder zu den Kapuzinern zum beichten gegangen.....

jawoll, wir haben ein Recht darauf zusammengestaucht zu werden!! :huh:

Das hab ich jetzt nicht wirklich verstanden.....

 

Werner

Geschrieben
Das hab ich jetzt nicht wirklich verstanden.....

warum war Dein Vater nicht froh und glücklich so "leicht" seine Sünden loszuwerden?

Geschrieben

Vielleicht weil Fundis gegenüber Beichthorror völlig unsensibel sind. Oder sich der Frager und der Beantworter (neigungsmäßig) ergänzen.

neee, es sieht alles danach aus, dass Fundis seelisch gesünder und deshalb auch robuster und belastbarer sind. Sie sehen Fragen und Bemerkungen des Beichtvaters nicht als Bedrohung, sondern als Anregung und Hilfe, um die Angelegenheit unter anderen Gesichtspunkten auch zu betrachten. Liberale scheinen sofort ihr Fundament zu verlieren, wenn solch eine ANregung zum Öffnen des Horizontes auftaucht - und verlieren den Boden unter den Füßen. Schuld ist natürlich dann immer der andere - hier der Beichtvater. Es gibt nix neues unter der Sonne :huh:

 

Rechtschreibfehler editiert

Was es an Anregung und Hilfe bedeuten soll, wenn ein Beicht"vater" aus welchen Gründen immer (sie in den GG genauer zu benennen verbietet sich) seine unziemliche Neugier stillt, wird wie so oft eines deiner Geheimnisse bleiben.

Geschrieben (bearbeitet)

Das hab ich jetzt nicht wirklich verstanden.....

warum war Dein Vater nicht froh und glücklich so "leicht" seine Sünden loszuwerden?

Da geh ich doch lieber in eine Bußfeier mit Generalabsolution.

Da werd ich sie genau so "leicht" los und es bringt mir persönlich mehr.

 

Dass ich von dir mal Argumente gegen die persönliche Ohrenbeichte hören würde, hätte ich nicht erwartet...

 

Werner

bearbeitet von Werner001
Geschrieben

Und das führt dann zu der oft gehörten Äußerung:"Ich habe niemanden erschlagen, meine Frau nicht betrogen und nichts geklaut, warum soll ich überhaupt zur Beichte?"

In was für Kreisen verkehrst Du?? ;) Ich hab soetwas noch nie gehört :lol:

 

Auf diese Äußerung von dir hätte ich zwei Monatsgehälter verwettet. :huh:

 

Na, bei meinen Kollegen ging dieser Spruch zeitweise regelmäßig um (ist schon ein bisschen her, ich fürchte.....) und auch sonst, wenn irgendwie mein Beruf klar wurde. "Gehen Sie zur Beichte? Was beichten Sie denn?" .... und dann siehe oben.

 

Ich möchte noch betonen, dass ich seit 40 Jahren in einem fast rein katholischen Umfeld lebe.

Geschrieben

Das hab ich jetzt nicht wirklich verstanden.....

warum war Dein Vater nicht froh und glücklich so "leicht" seine Sünden loszuwerden?

 

Ich möchte bei der Beichte mit meinem Bekenntnis ernstgenommen werden. Du nicht?

Geschrieben
Dass ich von dir mal Argumente gegen die persönliche Ohrenbeichte hören würde, hätte ich nicht erwartet...

halt ein!! So war das keinensfalls gemeint. Nur warum nicht auch bei der Beichte eine "Vielfalt" zulassen? Warum immer alles gleich??

Geh häufig zur Beichte und Du wirst alle Variationen erleben. Da wird die Beichte richtig spannend. :lol:

 

Nebenbei. Ich hab erlebt, dass der Beichtvater nach meinen Sündenbekenntnis sagte:

Das war die Selbstanklage, erwecken sie noch einen Akt der Reue, wenn ich sie jetzt losspreche.. Ego te absolvo...

 

Das wars. Aber da ich ja ein robuster Fundi bin, hat mich das nicht umgehauen. :huh:

Geschrieben
Ich möchte bei der Beichte mit meinem Bekenntnis ernstgenommen werden. Du nicht?

hab ich ja oben geschrieben: "jawoll, wir haben ein Recht darauf zusammengestaucht zu werden!! ".

Ist für mich aber ein Zeichen des Hochmutes: Meine Sünden sind so wichtig und schwer, dass darüber gesprochen werden muss. Nur einfach vergeben ist der Schwere und Wichtigkeit der Sünde nicht angemessen.

Geschrieben

Ich möchte bei der Beichte mit meinem Bekenntnis ernstgenommen werden. Du nicht?

hab ich ja oben geschrieben: "jawoll, wir haben ein Recht darauf zusammengestaucht zu werden!! ".

Ist für mich aber ein Zeichen des Hochmutes: Meine Sünden sind so wichtig und schwer, dass darüber gesprochen werden muss. Nur einfach vergeben ist der Schwere und Wichtigkeit der Sünde nicht angemessen.

Der Ton macht die Musik. Wenn ich bei der Beichte gern etwas sagen möchte und der Beichtvater fällt mir ins Wort und sagt mir durch die Blume "behalt deinen Schwachsinn für dich, der interessiert mich nicht, ich hab besseres zu tun" dann ist die Beichte für die Katz.

 

Da wird die Lossprechung zum magischen Formalismus, dann kann man ja gleich im Internet beichten und die Lossprechung per automatisch generierter Standard-E-Mail bekommen.

 

Werner

Geschrieben
Nebenbei. Ich hab erlebt, dass der Beichtvater nach meinen Sündenbekenntnis sagte:

Das war die Selbstanklage, erwecken sie noch einen Akt der Reue, wenn ich sie jetzt losspreche.. Ego te absolvo...

Bedeutet "Bekenntnis" nicht, daß man sich etwas ausführlicher ausspricht als einfach "Vater ich habe gesündigt"?

 

 

(Liegt die heutige Beichtmüdigkeit tatsächlich schon in der Zeit ante VII begründet? :huh: )

Geschrieben
Der Ton macht die Musik. Wenn ich bei der Beichte gern etwas sagen möchte und der Beichtvater fällt mir ins Wort und sagt mir durch die Blume "behalt deinen Schwachsinn für dich, der interessiert mich nicht, ich hab besseres zu tun" dann ist die Beichte für die Katz.

nee, dann ist lediglich Dein Stolz verletzt: Jetzt hab ich mal solch schwere Sünden und kein Schwein interessiert sich dafür. Frust, Frust, Frust!!

 

Da wird die Lossprechung zum magischen Formalismus, dann kann man ja gleich im Internet beichten und die Lossprechung per automatisch generierter Standard-E-Mail bekommen.

Um was geht es bei der Beichte? Im Lossprechung oder um eine Selbstdarstellung, was für ein großer Sünder man ist?

Geschrieben
oder um eine Selbstdarstellung, was für ein großer Sünder man ist?
SCR.
Geschrieben (bearbeitet)

Der Ton macht die Musik. Wenn ich bei der Beichte gern etwas sagen möchte und der Beichtvater fällt mir ins Wort und sagt mir durch die Blume "behalt deinen Schwachsinn für dich, der interessiert mich nicht, ich hab besseres zu tun" dann ist die Beichte für die Katz.

nee, dann ist lediglich Dein Stolz verletzt: Jetzt hab ich mal solch schwere Sünden und kein Schwein interessiert sich dafür. Frust, Frust, Frust!!

 

Da wird die Lossprechung zum magischen Formalismus, dann kann man ja gleich im Internet beichten und die Lossprechung per automatisch generierter Standard-E-Mail bekommen.

Um was geht es bei der Beichte? Im Lossprechung oder um eine Selbstdarstellung, was für ein großer Sünder man ist?

Siehst du, und deshalb geh ich auch nicht zur Ohrenbeichte, ich bespreche meine Sünden lieber mit Gott direkt und lass mir im Bussgottesdienst die Generalabsolution geben.

 

Das mach ich seit 25 Jahren so und es geht mir richtig gut dabei.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
Geschrieben

Ich möchte bei der Beichte mit meinem Bekenntnis ernstgenommen werden. Du nicht?

hab ich ja oben geschrieben: "jawoll, wir haben ein Recht darauf zusammengestaucht zu werden!! ".

Ist für mich aber ein Zeichen des Hochmutes: Meine Sünden sind so wichtig und schwer, dass darüber gesprochen werden muss. Nur einfach vergeben ist der Schwere und Wichtigkeit der Sünde nicht angemessen.

 

Nein das ist nicht Hochmut sondern die Frage nach einer guten Gestaltung des Sakraments. Und es hat auch nichts mit Zusammenstauchen zu tun, auch wenn das die einzige Kategorie ist, in der Du zu denken fähig scheinst.

 

Beichte sollte in einem guten Stück auch "Gesprächstherapie" sein. Wenn sie sich darin erschöpft einem Menschen, den man nicht kennt, in eienem dunklen Holzkasten seine Sünden zuzuflüstern, braucht man schon ein sehr magisches Sakramentsverständnis um dem noch einen Sinn abzugewinnen.

Geschrieben (bearbeitet)
Nebenbei. Ich hab erlebt, dass der Beichtvater nach meinen Sündenbekenntnis sagte:

Das war die Selbstanklage, erwecken sie noch einen Akt der Reue, wenn ich sie jetzt losspreche.. Ego te absolvo...

 

Was genau heißt denn "erwecken sie noch einen Akt der Reue, wenn ich sie jetzt losspreche"?

 

Kann mit dem Satz tatsächlich rein verständnismässig nichts anfangen. Wenn das ein Priester zu mir sagt in der Beichte, was soll ich denn dann machen? Einen Akt der Reue erwecken? Hä? Erstaunlich, wie schnell sich verschiedene Generationen mit vermeintlich derselben Sprache nicht mehr problemlos verständigen können.

bearbeitet von abitibi
Geschrieben

Nebenbei. Ich hab erlebt, dass der Beichtvater nach meinen Sündenbekenntnis sagte:

Das war die Selbstanklage, erwecken sie noch einen Akt der Reue, wenn ich sie jetzt losspreche.. Ego te absolvo...

 

Was genau heißt denn "erwecken sie noch einen Akt der Reue, wenn ich sie jetzt losspreche"?

 

Kann mit dem Satz tatsächlich rein verständnismässig nichts anfangen. Wenn das ein Priester zu mir sagt in der Beichte, was soll ich denn dann machen? Einen Akt der Reue erwecken? Hä? Erstaunlich, wie schnell sich verschiedene Generationen mit vermeintlich derselben Sprache nicht mehr problemlos verständigen können.

 

Mich erinnert das an ein Frauenkloster, dessen Äbtissin vor Weihnachten outete, dass sofort danach die Vorbereitung auf Dreikönig anfängt. Und diese Vorbereitung hatte in dem speziellen Fall den Charme der Karwoche.

 

 

 

 

 

 

 

Welches ist eigentlich das nächste Hochfest nach Pfingsten, ich meine: Wie lange darf man danach in sicherer Zerknirschung verweilen, bevor man sich wieder der Gefahr sündenvergessener Freude aussetzen muss?

Geschrieben

Nebenbei. Ich hab erlebt, dass der Beichtvater nach meinen Sündenbekenntnis sagte:

Das war die Selbstanklage, erwecken sie noch einen Akt der Reue, wenn ich sie jetzt losspreche.. Ego te absolvo...

 

Was genau heißt denn "erwecken sie noch einen Akt der Reue, wenn ich sie jetzt losspreche"?

 

Kann mit dem Satz tatsächlich rein verständnismässig nichts anfangen. Wenn das ein Priester zu mir sagt in der Beichte, was soll ich denn dann machen? Einen Akt der Reue erwecken? Hä? Erstaunlich, wie schnell sich verschiedene Generationen mit vermeintlich derselben Sprache nicht mehr problemlos verständigen können.

 

Mich erinnert das an ein Frauenkloster, dessen Äbtissin vor Weihnachten outete, dass sofort danach die Vorbereitung auf Dreikönig anfängt. Und diese Vorbereitung hatte in dem speziellen Fall den Charme der Karwoche.

 

 

 

 

 

 

 

Welches ist eigentlich das nächste Hochfest nach Pfingsten, ich meine: Wie lange darf man danach in sicherer Zerknirschung verweilen, bevor man sich wieder der Gefahr sündenvergessener Freude aussetzen muss?

Allerheiligen.

Aber da bietet sich ja Zerknirschung ebenfalls an.

 

Werner

Franciscus non papa
Geschrieben
Da geh ich doch lieber in eine Bußfeier mit Generalabsolution.

Da werd ich sie genau so "leicht" los und es bringt mir persönlich mehr.

Werner

 

 

hm, diese bussfeier mit "generalabsolution" ist aber nur in extremen ausnahmesituationen zulässig.

 

der übliche "bußgottesdienst" ersetzt nicht die ohrenbeichte. und ich persönlich halte eigentlich nicht so viel von dieser veranstaltung. ein sündenbekenntnis ist wie eine liebeserklärung - kompanieweise macht sich so was nicht so gut. :ph34r:

Geschrieben (bearbeitet)
Mich erinnert das an ein Frauenkloster, dessen Äbtissin vor Weihnachten outete, dass sofort danach die Vorbereitung auf Dreikönig anfängt. Und diese Vorbereitung hatte in dem speziellen Fall den Charme der Karwoche.

 

Welches ist eigentlich das nächste Hochfest nach Pfingsten, ich meine: Wie lange darf man danach in sicherer Zerknirschung verweilen, bevor man sich wieder der Gefahr sündenvergessener Freude aussetzen muss?

Allerheiligen.

Aber da bietet sich ja Zerknirschung ebenfalls an.

 

Werner

 

Ach, Allerheiligen!

 

Gerade bei diesem Fest frage ich mich, ob nicht seine ursprüngliche Bedeutung Leuten mit einer Mentalität wie jener der Äbtissin zum Opfer gefallen ist. :huh:

 

Heiligengedenktage sollen doch auch Ermutigung sein...

bearbeitet von Peach
Geschrieben

 

Da geh ich doch lieber in eine Bußfeier mit Generalabsolution.

Da werd ich sie genau so "leicht" los und es bringt mir persönlich mehr.

Werner

 

 

hm, diese bussfeier mit "generalabsolution" ist aber nur in extremen ausnahmesituationen zulässig.

 

der übliche "bußgottesdienst" ersetzt nicht die ohrenbeichte. und ich persönlich halte eigentlich nicht so viel von dieser veranstaltung. ein sündenbekenntnis ist wie eine liebeserklärung - kompanieweise macht sich so was nicht so gut. :ph34r:

Erklären kann ich miene Sünden Gott direkt.

Erich ist eh der Auffassung, dass es Hochmut ist, wenn ich die einem Menschen erklären möchte.

Und, wie sagte Erich doch sinngemäß "auf die Lossprechung kommt's an"

Und die kann ich auch zusammen mit ein paar anderen bekommen (ne ganze Kompanie war es die letzten beiden Male nicht, nur so 10 bis 12 Menschen)

 

Werner

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