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Gebete


Erich

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macht

es

die angst,

dass wir uns nicht mehr verstehen

mehr noch, - uns missverstehen?

 

was wissen wir

noch?

wissen wir -

noch?

 

nacht ist

aber wir lehnen uns auf

wollen nicht nacht,

wollen nur licht,

das licht.

aber

 das licht leuchtet in der dunkelheit

nur in der dunkelheit

aber in der dunkelheit

macht

es

angst

dass wir uns nicht nur nicht mehr verstehen,

sondern

missverstehen

und so einsam sind

trotz der freunde

im garten gethsemane

so einsam

dass wir angst haben

ob

wohl

wir wissen doch

dass wir alle eins

verstanden sind

im licht,

das da leuchtet

im leben und sterben

in der dunkelheit

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Als der Engel sprach: Ave Maria

als er Dir verheißen hat, Du würdest den Erlöser der Welt gebären.

Sag mir Maria, hast du da schon geahnt was noch kommen wird?

 

Als du in jener Nacht deinen Sohn zur Welt hast zur Welt gebracht,

in jenem Keller, im Stall - sag Maria war dir klar, wieviel Leid dir dieses Kind noch bringen wird?

 

Als dein Erstgeborener dort in der Krippe lag, in jener dunklen Nacht, als die Engel den Hirten das Wunder verkündeten - sag Maria, hast du da schon gespürt, wieviele Tränen er dir noch bescheren wird?

 

Sag Maria, welche Kraft hat dich Ja-sagen lassen? Sag mir Maria, was hast du empfunden? Sag mir Maria, hast du ihn als nur dein Kind geliebt?

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Als alles verloren war,
kaufte der Prophet Jeremia
im Auftrag Gottes
einen Acker in Anatot.
Der hiess:
DER FRIEDE WIRD SIEGEN
und lag im Aussichtslosen.
Im Auftrag Gottes kaufte er ihn.
Denn: GOTT WILL HOFFNUNG GEBEN
im Aussichtslosen.


Silja Walter

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Ernsthaft?

 

Seit Monaten rufe ich zu dir, seit Wochen hadere ich mit der Welt und verzweifele an dir - ich flehe um ein Zeichen von dir, bitte um einen Engel oder wenigstens um die Vorsehung.

 

Doch du schweigst. Stumm bleiben deine Boten, unsichtbar deine Gedanken, vor mir verborgen ist dein Plan für mich.

 

Und nun finde ich einen Weg, der vielleicht nicht gleich das volle Maß deiner göttlichen Weisheit erfüllt und doch meinem zerschlagenen Herzen so etwas wie Hoffnung geben konnte - doch dir gefällt es mir wieder Steine in den Weg zu legen, mir mit einem Stahlrohr die Kniescheiben und die Beine zu zertrümmern, meine Hände mit Stricken zu binden, die der Fenriswolf nicht hätte zerreißen können.

 

Wozu hast du mich geschaffen oh Herr? Was ist dein Plan für mich? Meinen Frieden zu finden scheint es nicht zu sein.

 

Gib mich frei oh mein Gott, gib mich frei.

 

Amen.

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Ich wäre so gern eine Insel, mein Gott

Ein Eiland umtoßt von wilder See.

Ein Fels in der Brandung, ein sicherer Hafen, ein Fixpunkt im Strom der Gezeiten.

Ein Hort der Gestrandeten und Ausgestoßenen, die keiner mehr wollte, ein Versteck vor den bösen Zungen der Welt.

Ich wollte kein Garten Eden sein, kein Schlaraffenland oder gar das "Paradies". Ein Eiland nur verborgen der Welt um das der Vögel Zug kreist. Hügel und Täler wollte ich sein mit fruchtbarer Erde für Korn und Grad, das satt wird das Vieh und fischreiche Wasser durchziehen die Auen und dunkel stehen dicht dort die Wälder. Doch würde ich niemandem schenken den Reichtum nur Frieden sollte dort sein. Die Arbeit adelt den Mann und sein Sinn geschärft an der Welt die er lebt. So soll jeder schaffen für das, was er braucht nicht mehr, denn Gier will ich nicht lohnen. Doch soll ein jeder sich selbst wie das Feld, den Wald und das Vieh auch mal schonen.

Eine Insel wollt ich sein in der See, verborgen vor Gier, Rachsucht und Neid, ein keines Fleckchen um Auge des Sturms, wo Zeter und Mordio schweigt.

 

Doch bin ich keine Insel, kein Land in der See, kein sicherer, ruhiger Hafen. Wenn ich die Nöte der Welt um mich seh, so komm ich kaum noch ins Schlafen.

 

Mein Gott sei mein Licht, mein Leuchtturm im Nebel, mein Steg an dem mein Boot ist gut vertäut. Steck ein Licht an in mir, damit ich für mich und andere ein Fixpunkt sein kann.

 

Ich wäre so gern eine Insel, mein Gott, unbehelligt vom Wüten der Welt. Doch du Schöpfer mein hast es anders gewollt und mich hierher gestellt.

Nun sitze ich hier und had're mit dir und mir und mit allem. Ach hätt' es doch dir bis hierher mir vielleicht doch anders gefallen.

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Am 2.3.2021 um 12:20 schrieb Flo77:

Ich wäre so gern eine Insel, mein Gott

Ein Eiland umtoßt von wilder See.

Ein Fels in der Brandung, ein sicherer Hafen, ein Fixpunkt im Strom der Gezeiten.

Ein Hort der Gestrandeten und Ausgestoßenen, die keiner mehr wollte, ein Versteck vor den bösen Zungen der Welt.

Ich wollte kein Garten Eden sein, kein Schlaraffenland oder gar das "Paradies". Ein Eiland nur verborgen der Welt um das der Vögel Zug kreist. Hügel und Täler wollte ich sein mit fruchtbarer Erde für Korn und Grad, das satt wird das Vieh und fischreiche Wasser durchziehen die Auen und dunkel stehen dicht dort die Wälder. Doch würde ich niemandem schenken den Reichtum nur Frieden sollte dort sein. Die Arbeit adelt den Mann und sein Sinn geschärft an der Welt die er lebt. So soll jeder schaffen für das, was er braucht nicht mehr, denn Gier will ich nicht lohnen. Doch soll ein jeder sich selbst wie das Feld, den Wald und das Vieh auch mal schonen.

Eine Insel wollt ich sein in der See, verborgen vor Gier, Rachsucht und Neid, ein keines Fleckchen um Auge des Sturms, wo Zeter und Mordio schweigt.

 

Doch bin ich keine Insel, kein Land in der See, kein sicherer, ruhiger Hafen. Wenn ich die Nöte der Welt um mich seh, so komm ich kaum noch ins Schlafen.

 

Mein Gott sei mein Licht, mein Leuchtturm im Nebel, mein Steg an dem mein Boot ist gut vertäut. Steck ein Licht an in mir, damit ich für mich und andere ein Fixpunkt sein kann.

 

Ich wäre so gern eine Insel, mein Gott, unbehelligt vom Wüten der Welt. Doch du Schöpfer mein hast es anders gewollt und mich hierher gestellt.

Nun sitze ich hier und had're mit dir und mir und mit allem. Ach hätt' es doch dir bis hierher mir vielleicht doch anders gefallen.

 

Amen

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Lebendiges, leuchtendes Wort

 

Lebendiges , leuchtendes Wort bist du.

Lebendiges, leuchtendes Wort will ich auch sein.

 

Lebendig, sprudelnd vor Freude verkündetest du deine Botschaft.

Lebendig, sprudelnd vor Freude will ich verkünden deine Botschaft.

 

Leuchtend, hell und klar brachtest du dein Licht in die Dunkelheit.

Und die Dunkelheit erfasste es nicht!

Leuchtend, hell und klar will ich dein Licht in die Dunkelheit bringen.

Beschütze mich, dass die Dunkelheit mich nicht erfasse!

 

Lass mich tanzen auch im Trauern!

Mitten in der Nacht!

Lass mich springen über Mauern!

Mitten in der Nacht!

Lass mich Grenzen überwinden!

Mitten in der Nacht!

Lass mich gänzlich zu dir finden!

Mitten in der Nacht!

Lass mich Halleluja singen !

Mitten in der Nacht!

Lass mich deine Botschaft bringen !

Mitten in der Nacht!

Lass mich deine Kerze werden !

Mitten in der Nacht!

Lass mich deinen Himmel erden !

Mitten in der Nacht!

 

Denn im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Und in ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen  und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis  erfasst das Licht nicht.

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Oh Gott in den Höhen, Schöpfer der Welt, Anfang und Ende,

erhöre unser Bitten und sei barmherzig,

Gib Sonne und Regen zur rechten Zeit, auf das unser Land Nahrung hervorbringe für viele.

Lass unseren Geist und unsere Hände nicht erlahmen, auf das wir nicht müde werden den Fluch den du dem Adam auferlegt hast zu erfüllen.

Gib uns die Weisheit die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden und jene zu lieben doch die andere zu meiden.

Öffne die Herzen, damit wir Liebe empfangen und Liebe geben können.

Lass uns nicht verzweifeln an der Welt, deren Ordnung du geschaffen hast, sondern gib uns den Mut und das Verlangen Wissen zu erwerben.

Gib uns Bescheidenheit und Demut damit uns nicht die Gier zerstört und der Hass uns einsam macht.

 

Amen.

 

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Schlag doch drein Herr der Heerscharen, denn bei dir ist die Macht. Lass uns nicht aneinander schuldig werden und behüte uns. Bewahre uns unserem Nächsten ein Leid zu tun uns zu Richtern aufzuspielen und Schaden zu tun.

Mein Gott steh uns bei und verhüte das Schlimmste, sende deine Engel uns zu raten und den rechten Weg zu weisen.

Oh Herr du bist Anfang und Ende, bist Ursprung und Ziel. Reinige uns von Machtlust und Gier, öffne unsere Augen und hilf Klarheit zu finden .

 

Herr erbarme dich.

 

Vater unser...

Gegrüßet seist du Maria...

Ehre sei dem Vater...

Amen.

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Geritten bist du in die Stadt, ein Esel hat dich getragen; der Weg war geschmückt mit Zweigen und Kleidern und Hosianna schalte es vor den Toren.

 

In deinen Tod am Kreuz, Herr Jesus Christ, von dem du auferstanden bist, lass uns mit dir gehen.

 

Am Abend sprachest du den Dank an den Vater; Brot und Wein nahmest du in die Hände und sättigest damit die deinen.

 

In deinen Tod, Herr Jesus Christ, von dem du auferstanden bist, führ uns aus unseren Ängsten.

 

In Brot und Wein so war es dein Testament wolltest du immerdar gegenwärtig sein, wenn es geteilt wird in deinem Namen.

 

In deinen Tod, Herr Jesus Christ, von dem du auferstanden bist, ergeben sich Gottes Kinder.

 

Doch nach dem Mahle gingest du hinaus in die Nacht und sie kamen; die Häscher, die dich banden.

 

In deinen Tod, Herr Jesus Christ, von dem du auferstanden bist, nimm uns mit hinein

 

Vor vielen Richtern hast du dort, gestanden und gehöret; was sie dir zur Anklag schmähten, sie - von Gott bestimmet.

 

In deinem Tod, Herr Jesus Christ,  von dem du auferstanden bist, ist für uns alle Hoffnung.

 

Der Kläger Wort hat dich gebracht hoch an das Holz des Kreuzes; dir trauern nur noch wenige nach, einsam sind die Throne.

 

In deinem Tod, Herr Jesus Christ, von dem du auferstanden bist, finden wir Vollendung.

 

Sonne brannte, Erde bebte, wild brauste der Sturm über die Berge; du hauchtest den Geist aus, dein Blut troff zur Erde, besiegelt das Schicksal der Welt.

 

In deinen Tod, Herr Jesus Christ, von dem du auferstanden bist, ist mit dir ewiges Leben.

 

Du tratest in die Tiefen Hallen wo all jene ruhten, gerecht vor Gott; du führtest sie heim in des Vaters Arme, dort sollen sie glückselig sein.

 

Dein Tod am Kreuz, Herr Jesus Christ,  von dem du auferstanden bist, ein Opfer ohne Ende.

 

Vater unser...

Gegrüßet seist du Maria...

Ehre sei dem Vater...

 

Amen.

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Ach hätte ich einen See aus Bier, aus dem die himmlischen Heere bis ans Ende der Ewigkeit trinken können;

 

Ach hätte ich einen Hügel von Brot an dem sich jeder Hungernde sattessen könnte;

 

Ach hätte ich Zeltbahnen aus dem Zug der Wolken am Himmel, darunter die Gerechten ihr Haupt betten könnten;

 

Ach hätte ich eine Mantel aus Zeit, mit sich jeder Frierende bedecken könnte.

 

Ach wärest du Gott das Licht in der Nacht, das allen leuchtet in allen Lagern der Müden.

 

Ach wäre deine Gnade ein Strom in der Wüste, in dem die Frevler gerechtfertigt werde.

 

Oh Herr, erbarme dich.

 

Amen.

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vor 13 Stunden schrieb Flo77:

Ach hätte ich einen See aus Bier, aus dem die himmlischen Heere bis ans Ende der Ewigkeit trinken können;

 

Ach hätte ich einen Hügel von Brot an dem sich jeder Hungernde sattessen könnte;

 

Ach hätte ich Zeltbahnen aus dem Zug der Wolken am Himmel, darunter die Gerechten ihr Haupt betten könnten;

 

Ach hätte ich eine Mantel aus Zeit, mit sich jeder Frierende bedecken könnte.

 

Ach wärest du Gott das Licht in der Nacht, das allen leuchtet in allen Lagern der Müden.

 

Ach wäre deine Gnade ein Strom in der Wüste, in dem die Frevler gerechtfertigt werde.

 

Oh Herr, erbarme dich.

 

Amen.

 

St Bridget's prayer

 

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Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn,

der Himmel und Erde erschaffen hat.

 

Er, der ewig ist und unveränderlich, er thront über allen Welten.

 

Entrückt in das Himmliche Jerusalem harrt er der letzten Dinge, deren Tag und Stunde nur er allein kennt.

 

Weit bist du, Ewiger, weit weg von unseren Herzen so sehr auch die Welt deiner Zuwendung bedarf.

 

Allein ist die Schöpfung auf ihrem Weg durch die Zeit, taumelt sie trunken auf krummen Pfaden.

 

Herr steuge herunter zu deinen Kindern und birg dir ganze Welt in deiner Hand.

 

Sende aus deine Engel, lass sie dein Heil zu den Menschen bringen, die alle Hoffnung verloren haben.

 

Tu  auf deinen Mund und sprich nur ein einziges Wort damit die Welt es höre und daran gesund werde.

 

Brich an, Allmächtiger, in unseren Zeiten und mach die Welt heil, einen jeden von uns.

 

Amen.

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Was zu sagen war,

wurde gesagt,

laut und deutlich.

 

Wort, das lebendig

zu halten gewesen wäre,

war zu lebendig bedrohlich für alle,

die sich behaglich eingerichtet haben.

 

Mehr zu sagen gibt es nicht.

Nichts mehr gibt es, -

außer dem einen,

dem durchkreuzten Wort.

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Engel des Herrn...

 

 

Engel des Herrn verführe mich nicht,

Dein Versprechen ist süß, eine Umarmung umfängt mich, Geborgenheit ist deine Hut.

Deine Worte fließen wie Honig, die Verheißung des Herrn führst du im Schilde.

 

Verderbe mich nicht Angelus Domini denn die Zeit ist noch nicht gekommen, da ich deine Hand ergreifen könnte. Zuviel noch hat die Welt mir aufgeladen, was noch nicht getan ist.

 

Wenn der Herr dich gesandt, hilf mir abzuwerfen, was mir nicht von Gott allein bestimmt ist. Wenn der Ewige dich geschickt hat warum bist du nicht in Feuer und Donner erschienen um dieser Welt Erlösung und Reinigung zu verschaffen?

 

Ist es wahrlich der Heilige, der mir den Ritt auf deinem Ross zum Triumphzug ins Licht anbietet oder ist es der Täuscher, der Versucher der mich durch den Nebel taumeln lässt?

 

Engel des Herrn gib mir Kunde von dem, was der Vater für mich erdacht.

Engel des Herrn überbringe mir Worte des Heils die mich an Leib und Seele gesunden lassen.

 

Engel des Herrn, so verlockend ist dein Singen, so betörend dein Lachen, ach ich wollte dich so gern begleiten. Doch mein Herz ist zu schwer, dein Ross zu besteigen und mein Blick zu verdunkelt den rechten Weg zu erkennen.

 

So bitt ich dich, Engel des Herrn, quäle mich nicht weiter. Wie Dolche durchbohrt dein Rufen mein Herz. Wenn Gott will, so pack mich und trag mich von hinnen, denn zu gehen vermag ich alleine nicht mehr.

 

Gebunden meine Hände, die Kette am Hals, gefesselt an uralte Mauern, aus den Steinen von Grenzen und Gräbern geschichtet durchtränkt von den Tränen der Zeit.

 

Engel des Herrn öffne meine Ohren, daß mir das Wort des Herrn zum Herzen dringt. Verloren hab ich im Dunkel der Zeit das Licht.

Bande aus Eisen schnüren meine Brust, nehmen mir Atem und panzern mich ein.

Nichts in der Welt mehr kann mich berühren, doch allein bin ich und zahle den Preis.

 

Engel des Herrn, ich bitt dich um Worte der Heilung, um Worte der Weisheit und göttliches Licht.

Erleucht meine Seele und wärme mein Herz, gibt mir Kraft meine Fesseln zu sprengen.

 

Engel des Herrn mach mich frei.

 

Amen.

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Fein säuberlich und handlich haben sie dich gefaltet, oh Gott,

damit du auch in ihre kleinlichen Hirnkästchen passt:

Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist.

Mit scharfem theologischen Fingernagel haben sie dich,

du unbeschreibliches, allumfassendes Blatt,

dreimal schön gefalzt.

Jetzt passt es!

Jetzt passt du in ihre einfältigen Theologenköpfe!

Aber wo ist der Gott geblieben, der Abraham rief?

Wo der brennende Dornbusch?

Wo Die Wolkensäule, die vor dem Volk Israel einherschritt?

Wo der donnernde Gott am Berge Sinai?

Wo der Gott, der mütterlich wie eine Glucke ist?

Wo? Wo? Wo haben sie all deine unendliche Vielfaltigkeit gelassen?

Nein, Dreifaltigkeit musste es sein!

Denn hätten sie dir mehr Falten zugestanden,

dann wärest du ja zu unübersichtlich geworden!

Hätten sie dir deine unendliche Vielfaltigkeit zugestanden,

dann könnte es ja sein, dass sie zwischen all den Falten die Übersicht verlieren und zugeben müssten, dass sie dich nicht erfassen können.

Je mehr Falten ich dir zugestehe, um so sympathischer, aber auch unbegreiflicher wirst du mir!

So vielfaltig wie du bist, erfahre ich,

dass du mein Leben mitlebst,

dass du um mein Leben weißt,

weil du es mir geschenkt hast und es dein Leben ist.

Das Leben zeichnet uns mit Falten, vielen Falten,

es ist unendlich vielfaltig,

unbegreiflich wie du und genau deshalb so wunderschön.

Und deshalb will ich nicht bekennen:

Gott ist dreifaltig einer,

sondern vielmehr Gott ist vielfaltig einer!

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Die Schöpfung hast du allzu schön gemacht,

und wir verlieben uns,

doch nicht in dich.

Und in der Erotik, Herr,

bist du zu weit gegangen

 

( Ernesto Cardenal, aus: Cantico Cosmico )

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Bitterpsalmen

 

0

 

Du bist

der ich bin,

höre ich aus blutrot brennendem Dornbusch.

Bist du wirklich

der ich bin?

Verbrennt der Dornbusch

nicht?

 

1

 

Blut fließt.

Du,

musst du nicht zweifeln

an uns,

an dir?

Irre werden,

wenn du siehst,

was wir in deinem Namen anrichten?

 

2

 

Ich sehe

 

blutgetränkte Erde,

sehe Kain,

der längst nicht mehr rastlos

die Menschen flieht,

der jetzt

seine Kainsbrüder erschlägt

und sie ihn.

 

Wie soll ich noch

an deine Allmacht glauben?

 

3

 

Tote hier wie dort.

Manche der Toten sitzen

vor dem Fernseher.

Deine Allmacht hast du wohl längst abgegeben,

falls du sie je gehabt haben solltest.

 

4

 

Tod hat die Macht übernommen.

Tote kauern verängstigt in Kellern,

während der Tod die Freiheit jagt,

um sie gefangen zu nehmen.

Die Freiheit?

Bringt der Tod die Freiheit

den Toten?

 

5

 

Eli, Allah lama sabahtani

verflechten sich Gebetsschreie

verfeindeter Geschwister

mit dem Schall von Bombern und Raketen,

statt Weihrauch steigt gen Himmel

der Geruch verbrannter Seelen.

 

6

 

Rahel weint wieder.

Getrennt von ihr in der Wüste auch Hagar.

Die Erde bebt von Panzern und Granaten.

Kein Vorhang reißt im Tempel entzwei.

 

Marien warten trauernd

am Stein vor dem Grab

und beten:

„Deinen Tod, o Herr, verkünden wir

in fanatischem Feuergefecht.

Und deine Auferstehung preisen wir

aus als heiliges Geschäft.

Ob du da noch kommst

in Herrlichkeit?“

 

Jünger irren auf der Suche nach Emmaus

im Sandsturm umher.

 

7

 

Du, verdammt!-

werden sie nach Bitterkräutern,

werde auch ich,

werden wir

dann endlich

Milch und Honig einander

von den Lippen lecken?

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Wer spinnt den Faden meines Lebens? Wer webt das Muster dieser Welt?

Ist Menschen Wirken nicht vergebens?

Sind unsere Tage doch gezählt.

 

Wer bestimmt des Fadens Dicke?

Wer lenkt der Fasern schnellen Lauf?

So gibt es manche große Lücke,

die Zeit jedoch hält niemand auf.

 

Vom Himmel auf das Leben sehen,

Ist keinem von uns je geschenkt,

Denn während wir durchs Leben gehen,

 ist's höhere Macht, die doch uns lenkt?

 

Sind wir der Nornen Spielfiguren?

Oder der Moirens böser Traum?

Wer führt die Schere, wer die Spindel,

wo ist das Rad in Zeit und Raum?

 

Ist unser Schicksal vorgezeichnet?

Unser Tun nur Schall und Wind?

Ist einer dort, der sich erweichet?

Einer dem nicht gleich wir sind?

 

Sind alle Wege schon gegangen,

allen Sünden ausprobiert?

Sind wir in diesem Netz gefangen,

erlöst es uns, wie's uns verführt?

 

Wird da draußen einer hören,

unsere Klagen, unser Lob?

Kann einer denn uns doch erhören?

Einer der das Tuch einst wob?

 

Welcher Weg ist uns beschieden?

Gibt es einen Weg heraus?

Ist die Geschichte schon geschrieben?

 

Mein Gott, mein Gott, sprengst du die Ketten?

Ist bei dir Freiheit oder Joch?

Wer kann uns vor den Fesseln retten?

Maranatha, Herr komm.

 

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