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Papstinterview


wolfgang E.

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Frau Käßmann fühlt sich auch mal wieder berufen, der katholischen Kirche ungefragt mit Rat zur Seite zu stehen :huh:

 

Hier lesen

 

Die Speerspitze der feministischen Theologie kann sich dazu doch keinen Kommentar verkneifen :lol:

 

Übrigens fand ich doch ein bischen schwach, was Ratzinger zur Ökumene sagte. Anstatt aufzulisten, was er über die Protestanten in Deutschland weiß, hätte er eher Forderungen vorstellen sollen, unter denen für ihn hier eine weitere Entwicklung möglich wäre. Damit hätte er den Ball auch an die Evangelische Kirche abgegeben.

 

Von gegenseitigen Forderungen stellen halte ich eigentlich nicht viel. Ebenso wie ich es falsch finde, daß sich Frau Käßmann in Angelegenheiten der katholischen Kirche einmischt, sollte sich der Papst als Ratgeber in die evangelische Kirche einmischen. Und da finde ich die Position des Papstes schon für richtig, da Zusammenzuarbeiten und als Christen aufzutreten, wo Gemeinsamkeiten bestehen - insbesondere bei Ethischen oder gesellschaftlichen Fragen.

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Nein, ich meine, dass er die Frage, ob Frauen Priesterinnen sein dürfen, nicht als wichtig für die Kirche ansah. Er hat weder ausdrücklich gewollt, dass auch Frauen geweiht werden sollen, noch hat er es ausdrücklich verboten.

Eigentlich hat sich Jesus zum Weihepriestertum überhaupt nicht explizit geäußert. Weder bezüglich Frauenweihe noch bezüglich Männerweihe. Das was wir heute haben ist Deutung + Tradition.

 

 

Hallo an alle,

 

Vielleicht sollte man überlegen, warum Frauen Priester werden möchten? Welche Gründe mag es haben, was meint Ihr?

 

Gruss

 

Alba

Also meine Überlegen gehen davon aus, dass Frauen die gleichen Gründe haben werden Priesterinnen zu werden wie Männer: Sich berufen zu fühlen. Frauen fühlen sich jetzt schon wie Männer zu allen möglichen Diensten in der Kirche berufen. Ich kann nur vermuten, warum Priesteranwärter sich zu diesem besonderen Dienst berufen fühlen, vielleicht durch Beobachtug ihrer ihnen geschenkten Begabungen, aber der Hauptgrund wird doch wohl nicht sein, dass sie männlich sind?
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Frau Käßmann fühlt sich auch mal wieder berufen, der katholischen Kirche ungefragt mit Rat zur Seite zu stehen :huh:

 

Hier lesen

Gottlob sagt Papst Benedikt folgendes:

 

http://212.77.1.245/news_services/bulletin...php?index=18681

 

 

 

Sie wissen, dass wir uns durch den Glauben, durch die Konstitution des Apostelkollegiums bestimmt und nicht dazu ermächtigt fühlen, Frauen die Priesterweihe zu erteilen.

 

 

 

Das ist eigentlich klipp und klar. Daher sind die Bevormundungen von der angegebenen Seite schon mehr als wässrig- überflüssig.

Hm, ich schau gerade, ob denn Frau Käßmann wirklich wässrig redet... wie ist das mit dieser Bemerkung, die mich aufhorchen lässt:
..., dass Frauen die ersten waren, die der auferstandene Christus mit dem Verkündigungsauftrag betraut habe.
Falls wir darin übereinstimmen, dass das Priesteramt vor allem anderen der Verkündigung des Glaubens dient, haben wir dann hier nicht einen Hinweis darauf, dass der Herr auch Frauen dafür als geeignet betrachtete?

 

Ich meine Benedikt aber so zu vertanden ahben, dass er folgenden Punkt umgekehrt zu lösen gedenkt:

Allerdings führe dann kein Weg daran vorbei, Frauen auch den Weg zum Priesteramt frei zu machen.

 

Dies gelte vor allem in der römisch-katholischen Kirche, in der kirchenrechtlich bindende Entscheidungen nur von geweihten Personen getroffen werden können.

- Nämlich dass an den Bestimmungen zur Jurisdiktion eher etwas zu ändern wäre als an der Zulassung zum Priesteramt. Obschon er sich im Interview dabei seeeehr zurückhaltend ausgedrückt hat:
Und es gibt ein juristisches Problem: Jurisdiktion, also die Möglichkeit rechtlich bindender Entscheidungen, ist nach dem Kirchenrecht an Weihe gebunden. Insofern gibt es dann da auch wieder Grenzen.
Ach so, ne, das hört sich nicht an, als wollte er da langsam was dran ändern.

 

Was sich spontan bei mir mit einem Gefühl verbindet hat (Käßmann):

Aber auch bei den Protestanten habe sich gezeigt, dass erst mit der vollen Beteiligung von Frauen an allen Ämtern die Gemeinschaft von Frauen und Männern in der Kirche sichtbar geworden sei.
- Und zwar mit einem Gefühl, ja, das wäre richtig. Ich würde gern zu einer Frau beichten gehen. Ich gehe überhaupt nicht gerne beichten, aber diese Idee sagt mir stark zu.

 

Vor allem aber habe ich ein Problem: Warum sollte ein Mann besser für das Priesteramt geeignet sein? Zölibat - verstehe ich. Ich muss ja nicht alles verstehen, was Gott tut oder nicht tut, da gibt es genug. Aber bei dieser zwischenmenschlichen Angelegenheit der Verkündigung des Glaubens - sind nachvollziehbare Gründe da zu viel "verlangt"? Ist Gleichberechtigung aller Hautfarben, sozialen Stände und Geschlechter irgendwie schlecht, weil diese Ideen machen, dass ich die Ausschließlichkeit des Priesteramtes nur für Männer nicht begreife? Da diese Ideen sehr viel mit Liebe und Respekt zu tun haben, glaube ich eher, dass sie uns fortentwickelt haben, zum Guten, und unsere Religion nur stärken können.

 

Ich kann nichts Falsches daran finden, diese Idee von der Frauenpriesterschaft wenigstens vorsichtig anzugehen, dem Heiligen Geist und uns die Zeit zu geben herauszufinden, ob das nicht doch eine gute Sache wäre und ganz im Sinne des Glaubens. Man mag sich nicht trauen sich jetzt ratzekahl dafür zu entscheiden, das kann ich verstehen. Aber man sollte sich auch nicht trauen sich dagegen festzulegen.

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In dieser Sache folge ich dem Papst - Fr. Käßmann ist für mich als römisch katholischen Christen nicht relevant. Das hat nichts mit Österreich zu tun.

Für mich sind die Protestanten in dieser Frage sehr relevant, denn seit längerer Zeit schon kann man an ihnen beobachten, was passiert, wenn man tut, wozu wir uns nicht trauen. Gibt es negative Erfahrungen, die ins Grundsätzliche gehen und fest an der Tatsache des Frauenpriestertums auszumachen sind?

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Hi soames.

 

Wie ging diese "Apostelberufung" praktisch vor sich? Ich kann mich an keine Textstelle aus der Bibel erinnern, wo Jesus jemanden "zum Apostel ernennt". Also dieser "Ernennungsvorgang" würde mich interessieren, wann der stattfand, mit welchen Worten, usw.

 

Olli

Das Evangelium nach Matthäus, Kapitel 10

Die Wahl der Zwölf

1 Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen.2 Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes,3 Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus,4 Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat.

 

Markus 3, 13-19

Die Wahl der Zwölf

13 Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte, und sie kamen zu ihm14 Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie predigten15 und mit seiner Vollmacht Dämonen austrieben.16 Die Zwölf, die er einsetzte, waren: Petrus - diesen Beinamen gab er dem Simon -,17 Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus - ihnen gab er den Beinamen Boanerges, das heißt Donnersöhne -,18 dazu Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus19 und Judas Iskariot, der ihn dann verraten hat.

Lukas 6. 12ff

Die Wahl der Zwölf

12 In diesen Tagen ging er auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. 13 Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel.14 (Es waren) Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,15 Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot,16 Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.

Ich hab noch mal eine historische Frage: Das Zuhause aufgeben und ohne Familienschutz durch die Gegend wandern, war das eigentlich damals für Frauen möglich? Hätte er einer Frau nicht noch größere Härten als den Männern zugemutet, wenn er sie in die Welt geschickt hätte mit dem Auftrag zu verkünden? Eine Welt, in der eine alleinreisende Frau, vermute ich jetzt mal, nur eine Ausgestoßene sein konnte, sicher eine Verrückte, wo jeder sie verdächtig gefunden hätte noch bevor sie den Mund aufgemacht hätte, wo sie kaum eine Chance gehabt hätte zu verkünden? Weil keiner zugehört hätte?

 

Sind nur Vermutungen, ich kenne mich nicht sehr aus. Jedenfalls wundert's mich dann nicht, wenn Jesus keine Frau ausgewählt hat. Erst ging es um die Verbreitung des Glaubens und da eine Frau zu nehmen, war vielleicht sehr ungünstig. Später dann haben Frauen hier und da mehr Chancen bekommen, ernst genommen zu werden, und wir kennen heute etliche weibliche Heilige.

 

Noch eine Frage: Frauen dürfen Heilige werden, aber keine Priesterinnen? Wie passt das zusammen?

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Frau Käßmann fühlt sich auch mal wieder berufen, der katholischen Kirche ungefragt mit Rat zur Seite zu stehen :huh:

 

Hier lesen

 

Die Speerspitze der feministischen Theologie kann sich dazu doch keinen Kommentar verkneifen :lol:

 

Übrigens fand ich doch ein bischen schwach, was Ratzinger zur Ökumene sagte. Anstatt aufzulisten, was er über die Protestanten in Deutschland weiß, hätte er eher Forderungen vorstellen sollen, unter denen für ihn hier eine weitere Entwicklung möglich wäre. Damit hätte er den Ball auch an die Evangelische Kirche abgegeben.

 

Von gegenseitigen Forderungen stellen halte ich eigentlich nicht viel. Ebenso wie ich es falsch finde, daß sich Frau Käßmann in Angelegenheiten der katholischen Kirche einmischt, sollte sich der Papst als Ratgeber in die evangelische Kirche einmischen. Und da finde ich die Position des Papstes schon für richtig, da Zusammenzuarbeiten und als Christen aufzutreten, wo Gemeinsamkeiten bestehen - insbesondere bei Ethischen oder gesellschaftlichen Fragen.

Ich glaube ja, die Kirchen tun gut daran, einander auch bei kritische Bemerkungen zuzuhören. Unser Papst hat sich seinerzeit ja auch mit Philosophen aus dem atheistischen Lager auseinandergesetzt, Beispiel Habermas, da wird man sich innerhalb der Christengemeinschaft ja auch noch einander zuhören können. Ansonsten hat benedikt im Interview eine klare und positive Linie vorgegeben, was auch ich viel versprechender finde als irgendwelche Forderungskataloge.

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Frau Käßmann fühlt sich auch mal wieder berufen, der katholischen Kirche ungefragt mit Rat zur Seite zu stehen :huh:

 

Hier lesen

 

Die Speerspitze der feministischen Theologie kann sich dazu doch keinen Kommentar verkneifen :lol:

 

Übrigens fand ich doch ein bischen schwach, was Ratzinger zur Ökumene sagte. Anstatt aufzulisten, was er über die Protestanten in Deutschland weiß, hätte er eher Forderungen vorstellen sollen, unter denen für ihn hier eine weitere Entwicklung möglich wäre. Damit hätte er den Ball auch an die Evangelische Kirche abgegeben.

 

Von gegenseitigen Forderungen stellen halte ich eigentlich nicht viel.

 

In Bezug auf die Ökumene gehört das aber schon dazu. Entweder man sagt, dass alles so bleibt wie es ist, oder man sagt, unter welchen Umständen man sich eine Weiterentwicklung vorstellen kann. "Forderung" ist da vielleicht zu hart ausgedrückt.

 

Ebenso wie ich es falsch finde, daß sich Frau Käßmann in Angelegenheiten der katholischen Kirche einmischt, sollte sich der Papst als Ratgeber in die evangelische Kirche einmischen.

 

Ich finde das sollte er. Denn über die Jahrhunderte hat man sich doch erfolgreich gegenseitig bereichert. Jetzt, wo man seit dem Vat. II sehr gute Beziehungen zueinander hat, kann das nur noch hilfreicher sein.

 

Und da finde ich die Position des Papstes schon für richtig, da Zusammenzuarbeiten und als Christen aufzutreten, wo Gemeinsamkeiten bestehen - insbesondere bei Ethischen oder gesellschaftlichen Fragen.

 

ja, auf jeden Fall.

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Und da finde ich die Position des Papstes schon für richtig, da Zusammenzuarbeiten und als Christen aufzutreten, wo Gemeinsamkeiten bestehen - insbesondere bei Ethischen oder gesellschaftlichen Fragen.

 

ja, auf jeden Fall.

Nur hat das wenig mit Ökumene zu tun.

Der Vatikan arbeitet auch schon mal "bei ethischen und gesellschaftlichen Fragen" mit den Saudis und den iranischen Mullahs zusammen, aber auf eine Ökumene zielt das ja nicht ab.

 

Werner

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Und da finde ich die Position des Papstes schon für richtig, da Zusammenzuarbeiten und als Christen aufzutreten, wo Gemeinsamkeiten bestehen - insbesondere bei Ethischen oder gesellschaftlichen Fragen.

 

ja, auf jeden Fall.

Nur hat das wenig mit Ökumene zu tun.

Der Vatikan arbeitet auch schon mal "bei ethischen und gesellschaftlichen Fragen" mit den Saudis und den iranischen Mullahs zusammen, aber auf eine Ökumene zielt das ja nicht ab.

 

Werner

 

Aber es ist trotzdem richtig und gut (und entspricht der christlichen Soziallehre).

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Und da finde ich die Position des Papstes schon für richtig, da Zusammenzuarbeiten und als Christen aufzutreten, wo Gemeinsamkeiten bestehen - insbesondere bei Ethischen oder gesellschaftlichen Fragen.

 

ja, auf jeden Fall.

Nur hat das wenig mit Ökumene zu tun.

Der Vatikan arbeitet auch schon mal "bei ethischen und gesellschaftlichen Fragen" mit den Saudis und den iranischen Mullahs zusammen, aber auf eine Ökumene zielt das ja nicht ab.

 

Werner

 

Aber es ist trotzdem richtig und gut (und entspricht der christlichen Soziallehre).

Ist aber ein anderes Thema als Ökumene. Und wenn sich die Ökumene nur darauf beschränken würde, gäbe es keine mehr.

 

Werner

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Hi soames.

Wie ging diese "Apostelberufung" praktisch vor sich? Ich kann mich an keine Textstelle aus der Bibel erinnern, wo Jesus jemanden "zum Apostel ernennt". Also dieser "Ernennungsvorgang" würde mich interessieren, wann der stattfand, mit welchen Worten, usw.

Olli

 

Lieber Olli,

bei jemandem, aus dessen Postings ich bisher vermeinte, eine etwas eingehendere Beschäftigung mit der Bibel herauslesen zu können, überrascht mich diese Frage ein wenig, und ich bin noch nicht zu einer befriedigenden Antwort auf die Frage gekommen, ob Du mich nicht schlicht und einfach verarschen oder provozieren willst. Was möchtest Du mit dieser Frage erreichen?

 

 

 

 

 

Hallo an alle,

Vielleicht sollte man überlegen, warum Frauen Priester werden möchten? Welche Gründe mag es haben, was meint Ihr?

Gruss

Alba

 

Hm, ich schau gerade, ob denn Frau Käßmann wirklich wässrig redet... wie ist das mit dieser Bemerkung, die mich aufhorchen lässt:
..., dass Frauen die ersten waren, die der auferstandene Christus mit dem Verkündigungsauftrag betraut habe.
Falls wir darin übereinstimmen, dass das Priesteramt vor allem anderen der Verkündigung des Glaubens dient, haben wir dann hier nicht einen Hinweis darauf, dass der Herr auch Frauen dafür als geeignet betrachtete?

 

Was sich spontan bei mir mit einem Gefühl verbindet hat (Käßmann):

Aber auch bei den Protestanten habe sich gezeigt, dass erst mit der vollen Beteiligung von Frauen an allen Ämtern die Gemeinschaft von Frauen und Männern in der Kirche sichtbar geworden sei.
- Und zwar mit einem Gefühl, ja, das wäre richtig. Ich würde gern zu einer Frau beichten gehen. Ich gehe überhaupt nicht gerne beichten, aber diese Idee sagt mir stark zu.

 

Vor allem aber habe ich ein Problem: Warum sollte ein Mann besser für das Priesteramt geeignet sein? Zölibat - verstehe ich. Ich muss ja nicht alles verstehen, was Gott tut oder nicht tut, da gibt es genug. Aber bei dieser zwischenmenschlichen Angelegenheit der Verkündigung des Glaubens - sind nachvollziehbare Gründe da zu viel "verlangt"? Ist Gleichberechtigung aller Hautfarben, sozialen Stände und Geschlechter irgendwie schlecht, weil diese Ideen machen, dass ich die Ausschließlichkeit des Priesteramtes nur für Männer nicht begreife? Da diese Ideen sehr viel mit Liebe und Respekt zu tun haben, glaube ich eher, dass sie uns fortentwickelt haben, zum Guten, und unsere Religion nur stärken können.

 

Ich kann nichts Falsches daran finden, diese Idee von der Frauenpriesterschaft wenigstens vorsichtig anzugehen, dem Heiligen Geist und uns die Zeit zu geben herauszufinden, ob das nicht doch eine gute Sache wäre und ganz im Sinne des Glaubens. Man mag sich nicht trauen sich jetzt ratzekahl dafür zu entscheiden, das kann ich verstehen. Aber man sollte sich auch nicht trauen sich dagegen festzulegen.

 

Ich hab noch mal eine historische Frage: Das Zuhause aufgeben und ohne Familienschutz durch die Gegend wandern, war das eigentlich damals für Frauen möglich? Hätte er einer Frau nicht noch größere Härten als den Männern zugemutet, wenn er sie in die Welt geschickt hätte mit dem Auftrag zu verkünden? Eine Welt, in der eine alleinreisende Frau, vermute ich jetzt mal, nur eine Ausgestoßene sein konnte, sicher eine Verrückte, wo jeder sie verdächtig gefunden hätte noch bevor sie den Mund aufgemacht hätte, wo sie kaum eine Chance gehabt hätte zu verkünden? Weil keiner zugehört hätte?

 

Sind nur Vermutungen, ich kenne mich nicht sehr aus. Jedenfalls wundert's mich dann nicht, wenn Jesus keine Frau ausgewählt hat. Erst ging es um die Verbreitung des Glaubens und da eine Frau zu nehmen, war vielleicht sehr ungünstig. Später dann haben Frauen hier und da mehr Chancen bekommen, ernst genommen zu werden, und wir kennen heute etliche weibliche Heilige.

 

Noch eine Frage: Frauen dürfen Heilige werden, aber keine Priesterinnen? Wie passt das zusammen?

 

Liebe alba, liebe Kirisiyana,

 

Ihr fragt, ob nicht die Wünsche einer Frau nach der Priesterweihe einen Hinweis für die Beantwortung der Frage der Erlaubtheit dieser Weihe liefern würden, und verbindet das mit noch einigen anderen Überlegungen soziologischer und funktionaler Art (Aufgabe des Priesteramts: Glaubensverkündigung; Gleichberechtigung der Geschlechter) und Kirisiyana schließt mit der Forderung, die Frage "wenigstens vorsichtig anzugehen".

 

Zunächst ist darauf aber zu sagen, daß der Wunsch einer Person, egal ob Frau oder Mann, zwar ein Indikator für die Berufenheit sein kann, aber keineswegs der ausschlaggebende Gesichtspunkt ist. Die Kirche als Leib Christi gibt eine spezifische Gnade im Weihesakramtent weiter, und deshalb muß sie sich an den in der Schrift erkennbaren Willen Christi halten. Und diesem läßt sich nun einmal eine Bevollmächtigung zur Frauenweihe - warum auch immer der Herr das so gewollt haben mag - nicht entnehmen. Dies macht dann auch Geeignetsheits- und sonstige rein menschliche Erwägungen in dieser Frage nutzlos, denn darum geht es an diesem Punkt, der Beachtung des Willens Christi, nicht mehr. Das ist so ähnlich wie all die anderen Fragen, die einem kommen, wenn man strikt zielorientiert fragt, warum Gott seinen Heilsplan derart stümperhaft umsetzt: er läßt die Menschen mit der Erbsünde behaftet, er schickt nicht jedem Volk einen eigenen, mit identischer Botschaft ausgestatteten Messias, er läßt das Böse zu - ja er hat die Menschen so geschaffen, daß sie überhaupt böse sein können. Alles das hätte er doch, wenn er sein Ziel des Heiles der Menschheit effizient hätte erreichen wollen, ganz anders, mit viel geeigneteren Mitteln erreichen können. Warum sollten solche Kategorien bei der Erforschung des Willens und Handelns Gottes also nur für die Frage der Priesterweihe der Frau angelegt werden? Da könnten wir viel grundsätzlicher arbeiten. - Wenn diese Fragerei denn Sinn hätte.

Und auch meine schon vorher gestellte Frage möchte ich an Dich, Kirisiyana, noch einmal stellen: Was ist ein "vorsichtiges Angehen"? Die Frage einfach offen lassen? Schnell würden alle einschlägig Interessierten feststellen, daß die Kirche (aus ihrer Sicht) nunmehr von verbrämter Diskriminierung zur offenen gewechselt ist: sie behauptet nicht mal mehr, daß nach göttlichem Willen nur Männer überhaupt zur Weihe in Frage kommen - sie weiht Frauen einfach ohne Begründung nicht. Noch schlimmer wird es, wenn man mit Werner die Weihe zwar für grundsätzlich möglich erklären würde, aber aus Rücksicht auf die dann erwartbare Kirchenspaltung doch lieber nicht durchführt. Damit wäre dann "festgestellt", daß es von Gott zum Priestertum berufene Frauen gibt. Und das einzige, was die Kirche sich auch heute anmaßt, ist die Prüfung, ob wirklich eine Berufung vorliegt. Ist das aus ihrer Sicht gegeben, sieht sie sich nicht mehr befugt, diesem Willen Gottes entgegenzuwirken - sie sieht sich zur Weihe geradezu verpflichtet. Stelle das einmal in den Kontext der Annahme einer wirklich gegebenen Priesterberufung einer Frau und der nicht erfolgenden Weihe wegen einer befürchteten Kirchenspaltung. Das Reden von "Berufung" würde unter solchen Umständen jeden Sinn verlieren und zudem "offensichtlich machen", daß der Kirche der Wille Gottes in dieser Frage egal wäre. Und das alles, wie gesagt, nur, weil sie die Aussage der Heiligen Schrift über die Apostelberufung durch Christus selbst als zeitgeistgebundenen Zinnober anzusehen sich entschlossen hätte. Eine gefährlichere Position kann es kaum geben.

 

Zudem ist noch zu bedenken, daß der Einwurf der Frau Käßmann in sich nicht schlüssig ist. Sie sagt im verlinkten Interview: "'Die Grundlage hierfür ist die Erkenntnis, dass es keine biblischen oder theologischen Gründe für den Ausschluss von Frauen von Ämtern in der Kirche gib', sagte die Bischöfin. Das gelte vor allem, wenn bedacht werde, dass Frauen die ersten waren, die der auferstandene Christus mit dem Verkündigungsauftrag betraut habe." Sie erklärt also selbst für ihre Position eine biblische Begründung zu haben, spricht dem Argument der reinen Männer-Auswahl Christi aber die Qualifikation eines biblischen oder theologischen Argumentes ab. Im Verein mit ihrer Einlassung zur Ablaßgewährung zum Weltjugendtag, in der sie zur Schau stellte, daß sie von katholischer Lehre keine Ahnung hat, soll dies wahrscheinlich wieder einmal ihre "Kompetenz" in den Fragen katholischer Lehre beweisen.

 

Zu Deiner letzten Frage, liebe Kirisiyana: Aus der Tatsache, daß viele ungeweihte und auch viele weibliche Personen Heilige sind, ergibt sich die Antwort auf Deine Frage von selbst: beides hat nichts miteinander zu tun.

bearbeitet von soames
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Frau Käßmann fühlt sich auch mal wieder berufen, der katholischen Kirche ungefragt mit Rat zur Seite zu stehen :huh:

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Für mich sind die Protestanten in dieser Frage sehr relevant, denn seit längerer Zeit schon kann man an ihnen beobachten, was passiert, wenn man tut, wozu wir uns nicht trauen. Gibt es negative Erfahrungen, die ins Grundsätzliche gehen und fest an der Tatsache des Frauenpriestertums auszumachen sind?

 

 

Es scheint sowieso ein kleines Mitteilungs-, Einmischungs- und Mißverstehensbedürfnis bei den deutschen Protestanten zu geben. Frau Käßmann fühlt sich wieder einmal berufen, mitzuteilen, wo die katholische Kirche nicht nur die Lehre Jesu völlig verfehlt, sondern auch, wo sie sich selbst falsch versteht; und Herr Huber von Berlin-Brandenburg-Schlesischer Oberlausitz toppt das Ganze noch ein bißchen. In einer kurzen Meldung der letzten Ausgabe des "Tag des Herrn", die sich auf KNA beruft, kann man jedenfalls lesen, was dieser angeblich so hochbegabte Geistliche von der katholischen Kirche hält: in der evangelischen Kirche stehe nicht der Stellvertreter Christi, sondern jener Jesus Christus selbst im Mittelpunkt. Bravo, Herr Huber, endlich ist der Katholizismus wieder einmal als götzenverehrende Idiotenbewegung identifiziert, die den Papst für wichtiger als Jesus hält.

 

Besser kann man die Bemühungen der evangelischen Kirche, über im Eilschritt nachzuholende Identitätsvermittlung den eigenen Niedergang zu stoppen, kaum illustrieren. Insofern ist auch Kirisiyana zu einem Teil zuzustimmen: man kann an den Protestanten schon längere Zeit beobachten, was passiert, wenn man tut, wozu sich die katholische Kirche nicht traut. Ja, es gibt negative Erfahrungen. Die haben durchaus damit zu tun, daß die evangelischen Landeskirchen weitgehend den Glauben und die Schrift (trotz anderslautender plakativer Selbstaussagen) zugunsten anderer Tätigkeits- und Identifikationsbereiche hintangestellt haben. Daß sie Aussagen der Schrift über die Apostelberufung nicht mal mehr als biblische Argumente in der (bei ihnen sowieso irrelevanten) Weihefrage erkennen, zeigt nur das Ausmaß, in dem der Prozeß fortgeschritten ist. Wer sich in manch evangelischem Gottesdienst vorkommt wie auf einem Grünen-Parteitag der späten achtziger Jahre wird verstehen, wohin sich diese Landeskirchen bewegt haben. Daß sie dann auch selbst entscheiden wollen, wen die katholische Kirche zu weihen hat, überrascht dann nicht mehr. Nur nachgeben sollte man dem nicht.

 

 

Vielleicht noch ein interessanter Lektüretip: Im neuen Bonifaziusmagazin ist ein Interview mit dem nicht unbekannten Protestanten Prof. Dr. Apel, ehem. Regierungsmitglied (SPD) und Minister für Finanzen und Verteidigung. Er spricht dort u. a. über das Thema Glaube in der evangelischen Kirche. Es ist lesenswert.

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Frau Käßmann fühlt sich auch mal wieder berufen, der katholischen Kirche ungefragt mit Rat zur Seite zu stehen :huh:

 

Hier lesen

 

Die Speerspitze der feministischen Theologie kann sich dazu doch keinen Kommentar verkneifen :lol:

 

Übrigens fand ich doch ein bischen schwach, was Ratzinger zur Ökumene sagte. Anstatt aufzulisten, was er über die Protestanten in Deutschland weiß, hätte er eher Forderungen vorstellen sollen, unter denen für ihn hier eine weitere Entwicklung möglich wäre. Damit hätte er den Ball auch an die Evangelische Kirche abgegeben.

 

Von gegenseitigen Forderungen stellen halte ich eigentlich nicht viel.

 

In Bezug auf die Ökumene gehört das aber schon dazu. Entweder man sagt, dass alles so bleibt wie es ist, oder man sagt, unter welchen Umständen man sich eine Weiterentwicklung vorstellen kann. "Forderung" ist da vielleicht zu hart ausgedrückt.

 

Ebenso wie ich es falsch finde, daß sich Frau Käßmann in Angelegenheiten der katholischen Kirche einmischt, sollte sich der Papst als Ratgeber in die evangelische Kirche einmischen.

 

Ich finde das sollte er. Denn über die Jahrhunderte hat man sich doch erfolgreich gegenseitig bereichert. Jetzt, wo man seit dem Vat. II sehr gute Beziehungen zueinander hat, kann das nur noch hilfreicher sein.

 

Ich denke auch, zu einer gesunden Ökumene gehört auch erstmal eine Postitionsbestimmung, wo stehe ich, wie sind meine Positionen. Und wenn beide Seiten ihren Standpunkt definiert haben, kann sich aus diesen Positionen dann Übereinstimmung oder auch theologische Diskussionen ergeben, die zu einen Voranschreiten der Ökumene führen können.

bearbeitet von Cejazar
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Franciscus non papa

naja, der gute hans apel.

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Franciscus non papa

dass ich abgehalfterte politiker nicht unebdingt für fähige theologen halte.

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dass ich abgehalfterte politiker nicht unebdingt für fähige theologen halte.

Und sonst sollte uns das nichts sagen? Was war Dir denn (zu schlecht) theologisch in dem Interview?

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dass ich abgehalfterte politiker nicht unebdingt für fähige theologen halte.

Zumindest sagen abgehalfterte Politiker in der Regel die Wahrheit. Vorher durften sie ja nicht...

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Es wurden keine mit Ihrer Suchanfrage - Bonifaziusmagazin - übereinstimmenden Dokumente gefunden.

Bonifatiusblatt

Vielen Dank. Hier auch das Interview selbst: Hans Apel.

 

Danke. Ein weiser Mann. Schade, dass er zur SELK gewechselt ist.

 

Mich wundert nur folgende Aussage von ihm:

Es gibt eine evangelische Landeskirche, die in Ordnung ist. Dort wird eben nicht die Synodenzusammensetzung nach dem sog. Auswahlprinzip ausgesiebt, sondern es werden Listen von den Kirchenmitgliedern gewählt, wie bei der Bundestagswahl. Und so hat immer die konservative Liste eine Mehrheit und deswegen ist die Theologie dort in Ordnung.

 

Das ist die Württ. Landeskirche. Mir ist jetzt wirklich entgangen, dass sie in irgendeiner Form glaubensstärker oder konservativer als die anderen ist.

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Das ist die Württ. Landeskirche. Mir ist jetzt wirklich entgangen, dass sie in irgendeiner Form glaubensstärker oder konservativer als die anderen ist.

Ich darf dich mal hierher einladen. Im Ländle wimmelt es nur so von Pietisten, dass viele evangelische Christen in die katholischen Gemeinden gehen, weil die nicht so konservativ sind.

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dass ich abgehalfterte politiker nicht unebdingt für fähige theologen halte.

Zumindest sagen abgehalfterte Politiker in der Regel die Wahrheit. Vorher durften sie ja nicht...

 

Wahrheit? Sie sagen eher, was sie wirklich denken. Ob das wahr ist, steht auf einem anderen Blatt.

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Herr Huber von Berlin-Brandenburg-Schlesischer Oberlausitz toppt das Ganze noch ein bißchen. In einer kurzen Meldung der letzten Ausgabe des "Tag des Herrn", die sich auf KNA beruft, kann man jedenfalls lesen, was dieser angeblich so hochbegabte Geistliche von der katholischen Kirche hält: in der evangelischen Kirche stehe nicht der Stellvertreter Christi, sondern jener Jesus Christus selbst im Mittelpunkt.

 

Ich weiß nicht in welchem Zusammenhang er das gesagt hat. Vielleicht bezog er sich auf den anstehenden Papstbesuch in Bayern. Allein die eine Messe in München soll (je nach Quelle) 3-6 Millionen Euro kosten. Vielleicht kannst du mir erklären wieweit diese eine Papst-Messe der Evangelisation oder sonst einem besonderen christlichen Zweck dient.

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