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Firmung und ihre Vorbedingung


OneAndOnlySon

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Dieser Thread wurde nicht von OneandonlySon eröffnet, sondern von mir aus "Sakramente ja aber Kirche nein" herausgelöst.

Gabriele

Du gehst mE von falschen Vorstellungen aus. Das Sakrament ist diesen Leuten völlig egal. Die wollen eine Familienfeier verschönern. Veranstaltet wird das Ganze dann aus Gewohnheit und weil es die Nachbarn auch machen.

 

Hinweis: Dies bezieht sich natürlich nicht auf alle und ich will auch niemandem etwas absprechen. Die Rede vom Familienfestverschönerungsverein ist jedenfalls in unserer Gegend ein Thema. Für unseren Pfarrer ist es das, was unsere Kirche nicht werden soll.

Dann müsste die Kirche aber eigentlich dafür eintreten, dass überkonfessionelle Initiationsfeiern (wie die ostdeutsche Jugendweihe) in den Schulen eingeführt werden. Meiner Meinung nach sind solche Initiationsriten ein Grundbedürfnis des Menschen - vor allem beim Eintritt in das Erwachsenenalter aber auch nach der Geburt und vor dem Übergang in die weiterführende Schule. Wenn solche Rituale nur von den Kirchen angeboten werden (wie hier im Westen, wo die Jugendweihe unbekannt ist), dann ist es klar dass die Eltern ihre Kinder zu Taufe, Erstkommunion und Firmung/Konfirmation anmelden, ohne sich auf der religiösen Ebene etwas zu erwarten oder diese selbst zu kennen.

bearbeitet von Gabriele
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Du gehst mE von falschen Vorstellungen aus. Das Sakrament ist diesen Leuten völlig egal. Die wollen eine Familienfeier verschönern. Veranstaltet wird das Ganze dann aus Gewohnheit und weil es die Nachbarn auch machen.

 

Hinweis: Dies bezieht sich natürlich nicht auf alle und ich will auch niemandem etwas absprechen. Die Rede vom Familienfestverschönerungsverein ist jedenfalls in unserer Gegend ein Thema. Für unseren Pfarrer ist es das, was unsere Kirche nicht werden soll.

Dann müsste die Kirche aber eigentlich dafür eintreten, dass überkonfessionelle Initiationsfeiern (wie die ostdeutsche Jugendweihe) in den Schulen eingeführt werden. Meiner Meinung nach sind solche Initiationsriten ein Grundbedürfnis des Menschen - vor allem beim Eintritt in das Erwachsenenalter aber auch nach der Geburt und vor dem Übergang in die weiterführende Schule. Wenn solche Rituale nur von den Kirchen angeboten werden (wie hier im Westen, wo die Jugendweihe unbekannt ist), dann ist es klar dass die Eltern ihre Kinder zu Taufe, Erstkommunion und Firmung/Konfirmation anmelden, ohne sich auf der religiösen Ebene etwas zu erwarten oder diese selbst zu kennen.

Ich wüsste nicht, warum die Kirche sich darum kümmern sollte. Dererlei Bedürfnisbefriedigung ist mE nicht Sache der Kirche. Bezüglich der Sakramente, jedenfalls der Erstkommunion, besonders aber der Firmung sollte die Kirche wesentlich restriktiver sein. Wer soll das Sakrament schon zu schätzen wissen, wenn es noch dem letzten "Kirchenfernen" hinterhergeworfen wird. In unserer Pfarrei haben wir - obwohl unser Pfarrer eigentlich eher liberal ist - schon damit begonnen, nur noch die zuzulassen, die sich wirklich ernsthaft darum bemühen. Das zeigt auch sofort Erfolge, wenn man auch diese Jugendlichen nicht sofort wieder in die Gemeinschaft integriert bekommt.

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Ich wüsste nicht, warum die Kirche sich darum kümmern sollte.

Weil die Kirche eben ein Problem damit hat, dass ihre Sakramente zu reinen Lebenswendfeiern schrumpfen. Außerdem ist die Kirche ja für die Probleme der Menschen da und sollte immer ein offenes Auge auf die Grundbedürfnisse der Menschen haben.

Dererlei Bedürfnisbefriedigung ist mE nicht Sache der Kirche.

Die Firmung im Jugendalter ist ja nicht grade vom Himmel bzw. aus der Bibel gefallen, sondern hat ihre Grundlagen eben in dieser Lebensinitiation, die schon viel älter ist. Wenn wir uns heute dazu entschließen, dass dies nicht (mehr) der Kern der Firmung sein soll, dann müssen wir uns da auch Gedanken machen, wie und wo diese Rituale des Heranwachsens und Erwachsenwerdens in Zukunft ablaufen sollen.

Bezüglich der Sakramente, jedenfalls der Erstkommunion, besonders aber der Firmung sollte die Kirche wesentlich restriktiver sein. Wer soll das Sakrament schon zu schätzen wissen, wenn es noch dem letzten "Kirchenfernen" hinterhergeworfen wird. In unserer Pfarrei haben wir - obwohl unser Pfarrer eigentlich eher liberal ist - schon damit begonnen, nur noch die zuzulassen, die sich wirklich ernsthaft darum bemühen. Das zeigt auch sofort Erfolge, wenn man auch diese Jugendlichen nicht sofort wieder in die Gemeinschaft integriert bekommt.

Aber was ist ernsthaftes Bemühen? Das Kirchenrecht verlangt, dass der Firmbewerber über das Sakrament in ausreichender Weise unterrichtet ist. Da gehen viele Firmvorbereitungskurse in den Gemeinde inhaltlich deutlich drüber hinaus. Mehr als der CIC fordert, darf (!) aber auch der Spender nicht verlangen. Das wäre sonst widerrechtliche Sakramentenverweigerung. Man kann also nicht sagen, dass der Firmand sich nicht ausreichend bemüht habe, weil er nicht an allen Firmgruppenstunden (Freizeiten, etc.) teilgenommen hat, sondern explizit nur die eigentliche Sakramentenkatechese mitmachen sollte.

 

Es geht mir nicht darum, das Sakrament zu verschärbeln oder ähnliches aber wenn ich mir anschaue, welche Anforderungen bei der Firmung oft gestellt werden und das vor allem mit der Taufe vergleiche, wo die Eltern maximal 3mal beim Pfarrer erscheinen müssen, dann frag ich mich schon, ob man da nicht einem völlig abwegigen Konzept anhängt.

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(...)

Es geht mir nicht darum, das Sakrament zu verschärbeln oder ähnliches aber wenn ich mir anschaue, welche Anforderungen bei der Firmung oft gestellt werden und das vor allem mit der Taufe vergleiche, wo die Eltern maximal 3mal beim Pfarrer erscheinen müssen, dann frag ich mich schon, ob man da nicht einem völlig abwegigen Konzept anhängt.

Da geb ich dir recht. "Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran!" sagt Jesus. (Mt 19, 14) Und nicht "Macht es ihnen schwer und verlangt ihnen ordentlich was ab!"

Ist halt schwer, wenn die "Kundschaft" so mit offenkundiger Geringschätzung daherkommt.

Aber wenn man man die Kundschaft ordnungsgemäß aufgeklärt hat und sie trotzdem unter Beibehaltung der Geringschätzigkeit bedient werden will, dann, denk ich, ist sie auch selbst für ihr Tun verantwortlich. Freundlich einladen, vielleicht zu wem anderen zu gehen, tät ich sie aber schon. Und ihnen hinsichtlich Gestaltungswünschen keinen Millimeter entgegenkommen.

Eaber es fragt mich eh keiner. :huh:

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Ich wüsste nicht, warum die Kirche sich darum kümmern sollte.

Weil die Kirche eben ein Problem damit hat, dass ihre Sakramente zu reinen Lebenswendfeiern schrumpfen. Außerdem ist die Kirche ja für die Probleme der Menschen da und sollte immer ein offenes Auge auf die Grundbedürfnisse der Menschen haben.

 

Und deshalb soll sie anderen ein Ersatzritual schaffen? Sorry, aber das ist mE nicht Auftrag der Kirche. Die Grundbedürfnisse des Menschen ja, aber nur weil jemand Lust auf irgendwelche Feiern hat ist das noch nichts, was die Kirche angehen würde. Ich fordere ja auch nicht die Verschiebung der Sonntagsmesse, damit ich meinem Grundbedürfnis auf Parties mit meinen Freunden in aller Ruhe frönen kann.

 

Dererlei Bedürfnisbefriedigung ist mE nicht Sache der Kirche.

Die Firmung im Jugendalter ist ja nicht grade vom Himmel bzw. aus der Bibel gefallen, sondern hat ihre Grundlagen eben in dieser Lebensinitiation, die schon viel älter ist. Wenn wir uns heute dazu entschließen, dass dies nicht (mehr) der Kern der Firmung sein soll, dann müssen wir uns da auch Gedanken machen, wie und wo diese Rituale des Heranwachsens und Erwachsenwerdens in Zukunft ablaufen sollen.

 

Sinn der Firmung ist hoffentlich nie irgendein Initiationsritual gewesen. Zumal die Formung meiner Mutter zB einige Wochen nach der Erstkommunion erfolgte, was damals dort üblich war.

 

 

 

Aber was ist ernsthaftes Bemühen? Das Kirchenrecht verlangt, dass der Firmbewerber über das Sakrament in ausreichender Weise unterrichtet ist. Da gehen viele Firmvorbereitungskurse in den Gemeinde inhaltlich deutlich drüber hinaus. Mehr als der CIC fordert, darf (!) aber auch der Spender nicht verlangen. Das wäre sonst widerrechtliche Sakramentenverweigerung. Man kann also nicht sagen, dass der Firmand sich nicht ausreichend bemüht habe, weil er nicht an allen Firmgruppenstunden (Freizeiten, etc.) teilgenommen hat, sondern explizit nur die eigentliche Sakramentenkatechese mitmachen sollte.

 

Wenn ich mich recht entsinne, so müssen auch die Firmlinge zuvor ihren Glauben bekennen. Wer nur aus Folklore oder Feiergründen zur Firmung geht kann dies nicht ehrlich tun

 

Es geht mir nicht darum, das Sakrament zu verschärbeln oder ähnliches aber wenn ich mir anschaue, welche Anforderungen bei der Firmung oft gestellt werden und das vor allem mit der Taufe vergleiche, wo die Eltern maximal 3mal beim Pfarrer erscheinen müssen, dann frag ich mich schon, ob man da nicht einem völlig abwegigen Konzept anhängt.

 

Und was schlägst du stattdessen vor?

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Wenn ich mich recht entsinne, so müssen auch die Firmlinge zuvor ihren Glauben bekennen. Wer nur aus Folklore oder Feiergründen zur Firmung geht kann dies nicht ehrlich tun

Wir sind nicht Gott und können nicht in die Herzen schauen. Deswegen ist ein Urteil, ob jemand das Glaubensbekenntnis ehrlich spricht oder nicht völlig haarsträubende Anmaßung. In der gleichen Weise müsste man nach deinem Prinzip auch bei Beerdigungen vorgehen. Wenn man unsicher ist, ob der jenige wirklich geglaubt hat, lieber die kirchliche Beerdigung verweigern, denn die ist eh kein Sakrament und damit auch nicht im Ansatz heilsnotwendig.

Es geht mir nicht darum, das Sakrament zu verschärbeln oder ähnliches aber wenn ich mir anschaue, welche Anforderungen bei der Firmung oft gestellt werden und das vor allem mit der Taufe vergleiche, wo die Eltern maximal 3mal beim Pfarrer erscheinen müssen, dann frag ich mich schon, ob man da nicht einem völlig abwegigen Konzept anhängt.
Und was schlägst du stattdessen vor?

Verschiedene Menschen haben einen verschiedenen Zugang zum Glauben an Gott. Wenn mir ein Italiener sagt, dass er daran glaubt, dass man sich eben nur jeden Abend mit Weihwasser vor einem von Padre Pio bekreuzigen muss und dieser der größte Heilige ist, auch wenn er von seinem Leben nichts weiß, dann kann ich ja nicht behaupten, dass der jenige falsch glaubt, nur weil es nicht unserem Glaubensbild entspricht.

Ebenso kann anerkennen, dass bei einem 15jährigen Gymnasiasten die Zweifel sehr groß sind, er sich aber trotzdem darauf einlässt eine Erfahrung mit der Kirche zu machen.

 

Nicht jedem gefällt eine Woche in Taizé.

Nicht jeder hat Intellekt und Sitzfleisch, um sich Woche für Woche mit anderen Ahnungslosen in Gruppenstunden über Dinge zu Unterhalten, die mit der eigenen Lebenserfahrung kaum etwas zu tun haben.

Nicht jeder kann damit umgehen, sich einen Nachmittag in einem Heim mit Pflegefällen auseinanderzusetzen.

Nicht jeder fühlt sich in den örtlichen Gottesdiensten mit vielen alten Leuten, mit Orgelmusik und Weihrauch wohl und kann hier Gott begegnen.

Nicht jeder versteht, was denn diese oder jene Glaubenswahrheit bedeutet, wenn sie uninterpretiert auf den Tisch kommt.

Nicht jeder findet es hingegen seinem Niveau angemessen, wenn Sakramente als "Liebesbriefe Gottes an den Menschen" umschrieben werden.

 

Die Liste könnte man endlos fortsetzen. Besonders, weil wir von Jugendlichen und nicht von Erwachsenen reden. Jugendliche sehen eben vielen noch ein wenig kritischer und sind eben nicht so leicht davon zu überzeugen, etwas in ihren Augen völlig abwegiges, langweiliges, überforderndes (...) über einen gewissen Zeitraum hinweg zu ertragen.

 

Wir verfolgen bei uns in der Gemeinde ein Konzept, bei dem sich die Jugendlichen ein paar mal in Kleingruppen mit einem Katecheten treffen und darüber hinaus Projekte aus verschiedenen Themenbereichen (Caritas, Spiritualität, Grenzerfahrungen) wählen können. Was ist das Ergebnis? Viele Haupt- und Förderschüler (aber auch andere) kommen nicht damit klar, aus verschiedenen Terminen wählen zu können und diese einzuhalten. Sie haben noch nie im Leben einen Terminkalender benutzt und sind einfach überfordert. Die meisten aber finden es toll - meist diejenigen, die auch sonst viele verschiedene Freizeitaktivitäten haben und dort an Termine gewöhnt sind.

 

Gleichzeitig haben die Italiener bei uns aus ihrer Kultur heraus ein ganz anderes Glaubensverständnis als wir. Als wir mit einigen Firmanden einmal den Kreuzweg gegangen sind, mit den Standardtexten aus dem Gotteslob, fanden die Italiener das toll, weil sie nur mitlesen mussten. Die Deutschen fanden es völlig unspirituell und relativ banal. In diesem Jahr hat unser Pastoralreferent mit einigen italienern, die sonst kaum Interesse gezeigt haben, 1 1/2 Stunden über Padre Pio referiert. Da haben sich alle (sonst maximal körperlich anwesenden) beteiligt und konnten vom Glauben ihrer Familien erzählen. Das waren auf einmal vollkommen andere Menschen, die da saßen.

 

Unser Problem ist heute wohl auch, dass die Gesellschaft - auch die katholische - sehr heterogen geworden ist. Die Firmanden kommen aus verschiedenen Kulturkreisen und die Bildungsniveaus klaffen immer weiter auseinander, genauso wie die Erziehungsstandards. Jetzt kann man darüber klagen oder sich diesem Faktum anpassen. Meiner Meinung nach muss man einfach flexibler in der Vermittlung des Glaubens werden. Das geht auch ohne die Firmung unter Wert zu verkaufen. Man muss die Jugendlichen ernst nehmen und erforschen, was der einzelne braucht.

 

Die Firmung ist oft für lange Zeit die letzte Chance, um die Jugendlichen für den Glauben an Jesus Christus zu begeistern. Die sollte man selbst als Gemeinde nicht zu bequem nehmen, sondern nach Wegen suchen um ihnen zu Gott zu verhelfen.

 

Ich habe seit ich Firmkatechet bin jetzt ca. 160 Jugendliche auf dem Weg zur Firmung begegnet. Dabei waren gerade mal 3, die wirklich nur wegen Geld von der Oma oder ähnlichem angemeldet waren und kein weitergehenden Interesse hatten.

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Wenn ich mich recht entsinne, so müssen auch die Firmlinge zuvor ihren Glauben bekennen. Wer nur aus Folklore oder Feiergründen zur Firmung geht kann dies nicht ehrlich tun

Wir sind nicht Gott und können nicht in die Herzen schauen. Deswegen ist ein Urteil, ob jemand das Glaubensbekenntnis ehrlich spricht oder nicht völlig haarsträubende Anmaßung.

 

Ach was, darum geht es doch gar nicht. Man kann aber jedem Verzicht nahelegen, von dem man weiß, dass er nur aus Folkloregründen da ist (viele haben kein Problem, das zuzugeben), weil er sonst an dieser Stelle lügen müsste.

 

Ebenso kann anerkennen, dass bei einem 15jährigen Gymnasiasten die Zweifel sehr groß sind, er sich aber trotzdem darauf einlässt eine Erfahrung mit der Kirche zu machen.

 

Um Himmels Willen, um solche Fälle geht es wirklich nicht. Ich beziehe mich auf ganz andere Fälle. Firmlinge, die permanent über die Firmstunden klagen, und die selbst vor der Kirchen noch fragen "wann die S******* endlich rum ist" - so als ginge es um einen Zahnarztbesuch.

 

Unser Problem ist heute wohl auch, dass die Gesellschaft - auch die katholische - sehr heterogen geworden ist. Die Firmanden kommen aus verschiedenen Kulturkreisen und die Bildungsniveaus klaffen immer weiter auseinander, genauso wie die Erziehungsstandards. Jetzt kann man darüber klagen oder sich diesem Faktum anpassen. Meiner Meinung nach muss man einfach flexibler in der Vermittlung des Glaubens werden. Das geht auch ohne die Firmung unter Wert zu verkaufen. Man muss die Jugendlichen ernst nehmen und erforschen, was der einzelne braucht.

 

Ich habe bei uns mal vorgeschlagen, dass man im Firmkurs jene gezielt fördert, bei denen man mit etwas gutem Willen ein Interesse erkennen kann.

 

Die Firmung ist oft für lange Zeit die letzte Chance, um die Jugendlichen für den Glauben an Jesus Christus zu begeistern. Die sollte man selbst als Gemeinde nicht zu bequem nehmen, sondern nach Wegen suchen um ihnen zu Gott zu verhelfen.

 

Ganz klar, das liegt auch den Diskussionen bei uns im PGR immer zugrunde.

 

Ich habe seit ich Firmkatechet bin jetzt ca. 160 Jugendliche auf dem Weg zur Firmung begegnet. Dabei waren gerade mal 3, die wirklich nur wegen Geld von der Oma oder ähnlichem angemeldet waren und kein weitergehenden Interesse hatten.

Eine schöne Erfahrung. Ich kann sie leider nicht teilen. Allerdings bemerke ich, dass unser neues Konzept besser anschlägt und die Jugendlichen mehr angesprochen werden. Es ist also noch nicht alles verloren :huh:

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Ach was, darum geht es doch gar nicht. Man kann aber jedem Verzicht nahelegen, von dem man weiß, dass er nur aus Folkloregründen da ist (viele haben kein Problem, das zuzugeben), weil er sonst an dieser Stelle lügen müsste.

Es scheint genau darum zu gehen. Wenn dir ein Firmand sagt: "Ich lasse mich firmen, weil das halt bei uns in der Familie dazugehört und meine Eltern das wollen.", dann kannst du eben nicht mit Sicherheit sagen, dass dieser beim Glaubensbekenntnis lügen müsse, außer wenn du Hellseher bist. Wenn jemand den Gehorsam gegenüber seinen gläubigen Eltern als Grund angibt, dann tut er letztlich nichts anderes, als das was schon die Jünger Jesu getan haben. Sie haben seine Lehre (wie in der Bibel steht) oft nicht im geringsten verstanden und das wahr noch bis zum letzten Abendmahl so. Sie sind Jesus aus Vertrauen und Gehorsam ihm gegenüber gefolgt. Das gleiche kann ich sehr gut auch für jeden Firmanden beanspruchen, der "aus Folklore" zur Firmung geht.

Um Himmels Willen, um solche Fälle geht es wirklich nicht. Ich beziehe mich auf ganz andere Fälle. Firmlinge, die permanent über die Firmstunden klagen, und die selbst vor der Kirchen noch fragen "wann die S******* endlich rum ist" - so als ginge es um einen Zahnarztbesuch.

Jugendliche haben oft eine sehr direkte Art, sich über Dinge, die ihnen nicht gefallen, zu beschweren. Während du und ich einen Gottesdienst, den wir zum davonlaufen halten, in der Regel einfach ertragen, kann da bei einem Firmanden schon mal ein laut hörbarer Stöhner oder der Griff zum MP3-Player vorkommen. Ich finde das gut. Besonders wenn Firmgruppenstunden so gestaltet sind, dass nicht alle Jugendlichen (egal welcher Bildung, Milieu...) etwas für sich mitnehmen können, dann darf man als betroffener Firmand auch sagen, dass man so einen Scheiss nicht länger mitmacht und das kann dann ja wohl keine Folgen für die Zulassung zur Firmung haben.

 

Du schreibst, dass ihr jetzt ein neues Konzept habt und auch wir haben bisher ein Konzept. Aber man kann bei der Pluralität der Gesellschaft nicht mehr erwarten, dass alle Jugendlichen in ein einziges Konzept passen oder sich daran anzupassen haben, wenn sie gefirmt werden wollen.

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Ach was, darum geht es doch gar nicht. Man kann aber jedem Verzicht nahelegen, von dem man weiß, dass er nur aus Folkloregründen da ist (viele haben kein Problem, das zuzugeben), weil er sonst an dieser Stelle lügen müsste.

Es scheint genau darum zu gehen. Wenn dir ein Firmand sagt: "Ich lasse mich firmen, weil das halt bei uns in der Familie dazugehört und meine Eltern das wollen.", dann kannst du eben nicht mit Sicherheit sagen, dass dieser beim Glaubensbekenntnis lügen müsse, außer wenn du Hellseher bist. Wenn jemand den Gehorsam gegenüber seinen gläubigen Eltern als Grund angibt, dann tut er letztlich nichts anderes, als das was schon die Jünger Jesu getan haben. Sie haben seine Lehre (wie in der Bibel steht) oft nicht im geringsten verstanden und das wahr noch bis zum letzten Abendmahl so. Sie sind Jesus aus Vertrauen und Gehorsam ihm gegenüber gefolgt. Das gleiche kann ich sehr gut auch für jeden Firmanden beanspruchen, der "aus Folklore" zur Firmung geht.

 

Was aber, wenn einer sagt: Ich mache das NUR weil andere das wollen? Ein Sakrament muss man empfangen wollen (zumindest soweit man zu einer Willenserklärung in der Lage ist).

 

Um Himmels Willen, um solche Fälle geht es wirklich nicht. Ich beziehe mich auf ganz andere Fälle. Firmlinge, die permanent über die Firmstunden klagen, und die selbst vor der Kirchen noch fragen "wann die S******* endlich rum ist" - so als ginge es um einen Zahnarztbesuch.

Jugendliche haben oft eine sehr direkte Art, sich über Dinge, die ihnen nicht gefallen, zu beschweren. Während du und ich einen Gottesdienst, den wir zum davonlaufen halten, in der Regel einfach ertragen, kann da bei einem Firmanden schon mal ein laut hörbarer Stöhner oder der Griff zum MP3-Player vorkommen. Ich finde das gut. Besonders wenn Firmgruppenstunden so gestaltet sind, dass nicht alle Jugendlichen (egal welcher Bildung, Milieu...) etwas für sich mitnehmen können, dann darf man als betroffener Firmand auch sagen, dass man so einen Scheiss nicht länger mitmacht und das kann dann ja wohl keine Folgen für die Zulassung zur Firmung haben.

 

Wenn diese Unzufriedenheit nur mit dem Kurs zu tun hat, ja. Anderenfalls sollte man so ehrlich sein und die Firmung auf später verschieben.

 

Du schreibst, dass ihr jetzt ein neues Konzept habt und auch wir haben bisher ein Konzept. Aber man kann bei der Pluralität der Gesellschaft nicht mehr erwarten, dass alle Jugendlichen in ein einziges Konzept passen oder sich daran anzupassen haben, wenn sie gefirmt werden wollen.

Da besteht ja kein Widerspruch. Ein Konzept kann sich ja durchaus die Tatsache berücksichtigen, dass ein flexibles Zugehen auf die Jugendlichen erforderlich ist.

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Lieber Stefan, lieber Nursianer,

 

ich finde Euer Gespräch so spannend, dass ich einen Extra-Thread daraus gemacht habe.

 

Im Gegensatz zur Taufe geht es bei der Firmung um Sakramentenempfänger, die ihren eigenen Glauben und ihre eigene Sichtweise selbst zum Ausdruck bringen können.

 

Dieser Satz:

 

Was aber, wenn einer sagt: Ich mache das NUR weil andere das wollen? Ein Sakrament muss man empfangen wollen (zumindest soweit man zu einer Willenserklärung in der Lage ist).

bringt das Dilemma auf den Punkt.

 

Wenn ich das richtig verstanden habe, versucht Ihr sehr sorgfältig, die Gratwanderung zwischen "Sakramente verschleudern" und ungerechtfertigtes Nicht-Zulassen zur Firmung. Und ich staune, mit wieviel Aufwand und Energie Ihr beide das macht, alle Achtung!

 

Ich habe seit ich Firmkatechet bin jetzt ca. 160 Jugendliche auf dem Weg zur Firmung begegnet. Dabei waren gerade mal 3, die wirklich nur wegen Geld von der Oma oder ähnlichem angemeldet waren und kein weitergehenden Interesse hatten.

Eine gute Quote.

Was habt Ihr dann mit den drei Desinteressierten gemacht?

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Hatte selber 1 Jahr Vorbereitung, auch ging mit mir einer zur Firmung der 75 Jahre alt war. In Oberfranken haben sie hier nur ein paar Stunden. ES wird hier auch sagen wir mal salopp alles gefirmt, das finde ich nicht in Ordnung. Mein Pfarrer hatte keinen Gefirmt der es auch wirklich nicht wirklich wollte.

 

Weiß eigentlich einer warum es in einigen Ecken Firmnamen gibt und in andern nicht???

Gruß Nani

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Was habt Ihr dann mit den drei Desinteressierten gemacht?

Mit denen haben wir noch einmal ausführlich über das Thema gesprochen und wieso wir der Meinung sind, sie nicht firmen zu dürfen. Sie wurden dann auch nicht gefirmt, weil sie es eingesehen haben, dass wir ein Mindestmaß an Interesse an Gott und der Firmung voraussetzen.

 

Das ist aber wirklich bei uns eine eher seltene Extremform, was nicht bedeutet, dass wir keine Probleme hätten. Besonders das Terminproblem zeigt sich von Jahr zu Jahr stärker. Es hat sich auch gezeigt, dass unsere Beschreibung der einzelnen Angebote offensichtlich nicht ausreicht, um allen Firmbewerbern eine Firmvorbereitung zu ermöglichen, die ihnen entspricht. Der Erfolg mit der Padre-Pio-Katechese war für uns auch überraschend, denn es war nur als eine Art Nachsitzen für Firmanden gedacht, die sich bei anderer Gelegenheit stark daneben benommen haben.

 

Wir überlegen jetzt, was wir zum nächsten Jahr hin ändern können. Ich bin für persönliche Anmeldegespräche mit jedem Firmanden, bei denen man dann gemeinsam die Projekte auswählt, auf einem Halbjahreskalender die Termine einträgt und dem Firmanden mitgibt. Leider ist das bei 40 Firmanden ein sehr großer Aufwand, weil ich von 20-30 Minuten mit jedem ausgehe. Eine weitere Idee ist es, einen "italienischen Weg zur Firmung" als Alternative anzubieten.

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Was habt Ihr dann mit den drei Desinteressierten gemacht?

 

 

Wir überlegen jetzt, was wir zum nächsten Jahr hin ändern können. Ich bin für persönliche Anmeldegespräche mit jedem Firmanden, bei denen man dann gemeinsam die Projekte auswählt, auf einem Halbjahreskalender die Termine einträgt und dem Firmanden mitgibt. Leider ist das bei 40 Firmanden ein sehr großer Aufwand, weil ich von 20-30 Minuten mit jedem ausgehe. Eine weitere Idee ist es, einen "italienischen Weg zur Firmung" als Alternative anzubieten.

 

 

Hi OneAndOnlySon

was ist bitte ein Italienischer Weg

gruß Nani :lol::huh:

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Hi OneAndOnlySon

was ist bitte ein Italienischer Weg

gruß Nani :lol::huh:

Hi Nani,

 

der "italienische Weg" ist unser Arbeitstitel für eine Firmvorbereitung, die besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse der Kinder von italienischen Migranten legt.

 

Wir haben festgestellt, dass viele dieser Jugendlichen ein starkes Problem damit haben, Termine einzuhalten, weil sie einfach keinerlei Erfahrung mit unregelmäßgen Terminen, sowie Kalendern und deren Pflege, Benutzung und Kontrolle haben. Deswegen könnte solch ein Konzept aus einer Reihe regelmßiger Treffen bestehen, also etwa 8 Wochen lang immer am gleichen Wochentag zur gleichen Zeit am gleichen Ort.

 

Wir haben festgestellt, dass diese Jugendlichen (die zu 80% Hauptschüler sind) kein sehr großes Abstraktionsvermögen und nur eine geringe Allgemeinbildung haben. Dazu ein Beispiel: Als ich meinen Firmanden einmal ausgeschnittene Todesanzeigen mitgebracht habe, hatten zwei von ihnen noch nie eine Todesanzeige gesehen, weil sie noch nie eine Tageszeitung in der Hand hatten. In diesen Todesanzeigen (von deren Existenz sie 5 Minuten vorher nicht geahnt hatten) sollten sie nun Heraussuchen, was die Hinterbliebenen für ein Verhältnis zum Tod und welche Hoffnung sie haben könnten. Das war ihnen aber aufgrund verschiedener Umstände (mangelndes Textverständnis, Abstraktionsvermögen, Allgemeinwissen) einfach unmöglich. Mit Heiligenlegenden kommen sie dagegen wunderbar klar. Da ist eine Person und es ist offensichtlich was toll an ihr war. Darüber kann man dann auch lang mit ihnen reden.

 

Wichtig: Ich rede hier nicht von geistig Minderbemittelten, sondern von Jugendlichen, die aufgrund ihres Migrationshintergrundes und der bei ihnen daraus resultierenden Bildungsmisere einfach weniger Möglichkeiten haben, an der Firmvorbereitung teilzunehmen als ihre gymnasialen Mitfirmanden. Wir wollen eben nicht diskriminieren, sondern Alternativen aufzeigen.

 

Das Ganze steckt noch sehr in den Kinderschuhen und wir haben nur Ideen. Sicher ist, dass dieser "italienische Weg" nicht zur Pflicht für alle Italiener bei uns wird, sondern nur ein Alternativangebot.

 

Gruß

 

Stefan

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Hi OneAndOnlySon

was ist bitte ein Italienischer Weg

gruß Nani :lol::huh:

Hi Nani,

 

der "italienische Weg" ist unser Arbeitstitel für eine Firmvorbereitung, die besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse der Kinder von italienischen Migranten legt.

 

Wir haben festgestellt, dass viele dieser Jugendlichen ein starkes Problem damit haben, Termine einzuhalten, weil sie einfach keinerlei Erfahrung mit unregelmäßgen Terminen, sowie Kalendern und deren Pflege, Benutzung und Kontrolle haben. Deswegen könnte solch ein Konzept aus einer Reihe regelmßiger Treffen bestehen, also etwa 8 Wochen lang immer am gleichen Wochentag zur gleichen Zeit am gleichen Ort.

 

Wir haben festgestellt, dass diese Jugendlichen (die zu 80% Hauptschüler sind) kein sehr großes Abstraktionsvermögen und nur eine geringe Allgemeinbildung haben. Dazu ein Beispiel: Als ich meinen Firmanden einmal ausgeschnittene Todesanzeigen mitgebracht habe, hatten zwei von ihnen noch nie eine Todesanzeige gesehen, weil sie noch nie eine Tageszeitung in der Hand hatten. In diesen Todesanzeigen (von deren Existenz sie 5 Minuten vorher nicht geahnt hatten) sollten sie nun Heraussuchen, was die Hinterbliebenen für ein Verhältnis zum Tod und welche Hoffnung sie haben könnten. Das war ihnen aber aufgrund verschiedener Umstände (mangelndes Textverständnis, Abstraktionsvermögen, Allgemeinwissen) einfach unmöglich. Mit Heiligenlegenden kommen sie dagegen wunderbar klar. Da ist eine Person und es ist offensichtlich was toll an ihr war. Darüber kann man dann auch lang mit ihnen reden.

 

Wichtig: Ich rede hier nicht von geistig Minderbemittelten, sondern von Jugendlichen, die aufgrund ihres Migrationshintergrundes und der bei ihnen daraus resultierenden Bildungsmisere einfach weniger Möglichkeiten haben, an der Firmvorbereitung teilzunehmen als ihre gymnasialen Mitfirmanden. Wir wollen eben nicht diskriminieren, sondern Alternativen aufzeigen.

 

Das Ganze steckt noch sehr in den Kinderschuhen und wir haben nur Ideen. Sicher ist, dass dieser "italienische Weg" nicht zur Pflicht für alle Italiener bei uns wird, sondern nur ein Alternativangebot.

 

Gruß

 

Stefan

 

Hi Stefan,

 

finde ich echt toll so ein Program das sollten sich auf jeden fall die Gemeinden mit einem Hohen Auslanderanteil abschauen.

Am Rand meine besuchen "nur" die Volksschule. haben aber trotzdem gute Allgemeinbildung.

Liegt oft nur am deinteresse der Eltern.

An der Volksschule an die meine Kinder gehen müssen sie sogar Zeitung lesen.

mußt mir bei Gelegenheit mal mehr über das Projekt schreiben

 

gruß Nani ;)

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An der Volksschule an die meine Kinder gehen müssen sie sogar Zeitung lesen.

 

 

Das gibts doch nicht. Du mußt ein fake sein. Grüße, KAM

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An der Volksschule an die meine Kinder gehen müssen sie sogar Zeitung lesen.

 

 

Das gibts doch nicht. Du mußt ein fake sein. Grüße, KAM

 

Warum soll es das nicht geben? Soweit ich weiß, machen Zeitungen ihr Projekt ZiS (Zeitung in der Schule) mit allen Schularten (und berichten dann davon).

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An der Volksschule an die meine Kinder gehen müssen sie sogar Zeitung lesen.

 

 

Das gibts doch nicht. Du mußt ein fake sein. Grüße, KAM

 

Warum soll es das nicht geben? Soweit ich weiß, machen Zeitungen ihr Projekt ZiS (Zeitung in der Schule) mit allen Schularten (und berichten dann davon).

 

Daß Zeitungen gelesen werden, ist völlig normal, das ist es ja, was mich an diesem Statement stutzig macht. Grüße, KAM

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Daß Zeitungen gelesen werden, ist völlig normal, das ist es ja, was mich an diesem Statement stutzig macht. Grüße, KAM

Ich lad dich mal in meine Firmgruppenstunde ein als Dozent zum Thema "Zeitungen - Aufbruch ins Unbekannte".

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Daß Zeitungen gelesen werden, ist völlig normal, das ist es ja, was mich an diesem Statement stutzig macht. Grüße, KAM

Ich lad dich mal in meine Firmgruppenstunde ein als Dozent zum Thema "Zeitungen - Aufbruch ins Unbekannte".

 

Gerne, bitte Terminsvorschlag nach dem 1.9. per PN. Grüße, KAM

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Was habt Ihr dann mit den drei Desinteressierten gemacht?

Mit denen haben wir noch einmal ausführlich über das Thema gesprochen und wieso wir der Meinung sind, sie nicht firmen zu dürfen. Sie wurden dann auch nicht gefirmt, weil sie es eingesehen haben, dass wir ein Mindestmaß an Interesse an Gott und der Firmung voraussetzen.

 

Das ist aber wirklich bei uns eine eher seltene Extremform, was nicht bedeutet, dass wir keine Probleme hätten. Besonders das Terminproblem zeigt sich von Jahr zu Jahr stärker. Es hat sich auch gezeigt, dass unsere Beschreibung der einzelnen Angebote offensichtlich nicht ausreicht, um allen Firmbewerbern eine Firmvorbereitung zu ermöglichen, die ihnen entspricht. Der Erfolg mit der Padre-Pio-Katechese war für uns auch überraschend, denn es war nur als eine Art Nachsitzen für Firmanden gedacht, die sich bei anderer Gelegenheit stark daneben benommen haben.

 

Wir überlegen jetzt, was wir zum nächsten Jahr hin ändern können. Ich bin für persönliche Anmeldegespräche mit jedem Firmanden, bei denen man dann gemeinsam die Projekte auswählt, auf einem Halbjahreskalender die Termine einträgt und dem Firmanden mitgibt. Leider ist das bei 40 Firmanden ein sehr großer Aufwand, weil ich von 20-30 Minuten mit jedem ausgehe. Eine weitere Idee ist es, einen "italienischen Weg zur Firmung" als Alternative anzubieten.

 

Echt toll, wieviel Arbeit, Mühe und Geduld Ihr da investiert. :huh:

Mit der "italienischen Fraktion" gibt es hier vor Ort ähnliche Probleme, obwohl ich es bei uns weniger auf die (schlechte) Allgemeinbildung und mehr auf eine gewisse "Mentalität" zurückführen würde. Die wohl kaum besser gebildeten Schlesier sitzen ganz geduldig die Stunden ab. Bei uns gibt es keine Projekte, sondern feste Katechesen-Stunden und zusätzlich ein Wochenende.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Warum soll es das nicht geben? Soweit ich weiß, machen Zeitungen ihr Projekt ZiS (Zeitung in der Schule) mit allen Schularten (und berichten dann davon).

Bei uns gibt es solche Projekte auch. Aber ausschließlich an der Grundschule, also lange vor dem Firmalter.

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An der Volksschule an die meine Kinder gehen müssen sie sogar Zeitung lesen.

 

 

Das gibts doch nicht. Du mußt ein fake sein. Grüße, KAM

 

wenn du es besser weißt bitte

aber sie mußen es. wenn du es nicht glaubst frage doch in der Schule nach. Stelle doch nicht immer alles und jedes was jemand schreibt in frage.

Willst du noch wissen welche Zeitung bitte es ist die Frankenpost, diese gibt jedes Jahr für die Oberschule für den Zeitraum von einem Halbenjahr die Zeitung aus.

Volksschule heißt nämlich nicht das da nur die Dummen sind auf dem Land ist das die gängige Schulform.

Bei der jüngsten sind 3 aufs Gym und 2 auf die Realschule und 18 auf die Volksschule.

Du die haben sogar Computer und Reitunterricht und noch einiges mehr im petto

gruß

Nani

bearbeitet von Nani
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Warum soll es das nicht geben? Soweit ich weiß, machen Zeitungen ihr Projekt ZiS (Zeitung in der Schule) mit allen Schularten (und berichten dann davon).

Bei uns gibt es solche Projekte auch. Aber ausschließlich an der Grundschule, also lange vor dem Firmalter.

 

Also wir (mein ehemaliges Gymnasium) hatten das Projekt mehrfach auf der Mittelstufe.

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Lieber Stefan, lieber Nursianer,

 

ich finde Euer Gespräch so spannend, dass ich einen Extra-Thread daraus gemacht habe.

 

Im Gegensatz zur Taufe geht es bei der Firmung um Sakramentenempfänger, die ihren eigenen Glauben und ihre eigene Sichtweise selbst zum Ausdruck bringen können.

 

Dieser Satz:

 

Was aber, wenn einer sagt: Ich mache das NUR weil andere das wollen? Ein Sakrament muss man empfangen wollen (zumindest soweit man zu einer Willenserklärung in der Lage ist).

bringt das Dilemma auf den Punkt.

 

Wenn ich das richtig verstanden habe, versucht Ihr sehr sorgfältig, die Gratwanderung zwischen "Sakramente verschleudern" und ungerechtfertigtes Nicht-Zulassen zur Firmung. Und ich staune, mit wieviel Aufwand und Energie Ihr beide das macht, alle Achtung!

 

Genau darum geht es. Und die Energie ist gut verwendet, denn nur im Abwägen der verschiedenen Argumente kann man Fehler so gut wie ausschließen.

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