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Einheitsregelungen oder Eigenheiten einzelner Priester


Monika

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Nun aber mal langsam, Peter:

Es geht in diesem Punkt nicht darum, dass jemand sich und seine eigene Wünsche und Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt, sondern es geht darum, dass der Priester beim Friedensgruß sich seinen Mitmenschen zuwendet, wobei er sich fast zwangsläufig vom Altar wegbewegt.

Das, genau das hattest Du als "anthropozentrische Wendung" kritisiert.

Das Weggehen vom Altar/Presbyterium ist nur EIN signifikanter Ausdruck in der Liturgie (bei der es doch vor allem um die Ehre Gottes geht - daher heißt es ja Gottesdienst und nicht Menschendienst) für Anthropzentrismus im negativen Sinn. Ein anderer Aspekt ist, dass das heilige Messopfer mehr als "Gemeinschaftsmahl" und Gemeinschaftserlebnis gesehen wird und nicht als Erlösungsopfer.

 

Das Gebot der Gottesliebe ist bei Dir mit dem Gebot der Nächstenliebe unvereinbar?????

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Ich sehe das Problem eigentlich weniger darin, dass sich der Priester aus dem Presbyterium entfernt, sondern dass er sich bei seinem Herumgehen in der Gemeinde immer nur einzelnen zuwenden kann und somit andere den Eindruck gewinnen können, ausgeschlossen zu werden. Da finde ich die Geste der weit geöffneten Arme beim "Der Friede des Herrn" besser. Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass der Friedengruß wirklich durch die Gemeinde weitergereicht wird. Der Priester erbietet den Friedensgruß am Altar den Konzelebranten oder Messdienern, diese reichen ihn untereinander weiter und an jeweils einen Gläubigen der Bankreihen und dieser gibt ihn weiter bis ganz nach hinten. Dafür muss man die Gemeinde aber an den Ritus gewöhnen. Man kann dann halt nicht mehr ungeordnet jedem rechts, links, vorne und hinten die Hand geben, sondern der Friedensgruß läuft wie eine Kette durch die Gottesdienstgemeinde. Das hat auch den Nebeneffekt, dass es nicht (wie beim Herumlaufen des Zelebranten) so ausschaut, als sei der Friedensgruß von einem Priester mehr wert als der vom Sitznachbarn. Der Friede kommt von Christus auf dem Altar und nimmt so einen Weg durch die Kirche. Eigentlich doch ein schönes Bild, oder?

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Nein das ist wiedereinmal einer von MM "besonderen Anmerkungen" - Vorwürfe gegen einen vage unschriebenen und daher nicht fassbaren Personenkreis am liebsten mit "manche", "einige" "viele" bezeichnet.....nichts Greifbares und Fassbares und doch eine subtile Beleidigung derer die er als unliebsam empfindet :huh:

Gut- ich kann auch sehr konkret werden: Ich war jahrelang in einer Kirche in Wien im 1. Bezirk, die von Oblaten des hl. Franz von Sales betreut wurde. September 2001 kamen neue Priester- und einer davon hat u.a. diesen Friedensgruß eingeführt, bei dem er durch die Kirche wandelte. Auch andere Eigenheiten dieses Priesters haben mit dazu beigetragen, dass viele Gläubige sich von dieser Kirche abwandten und eine andere geistliche Heimat suchten - weil sie in einer Anbetungs- und Beichtkirche eine tiefere Gottesbeziehung suchten - und von einer aufgelockerten Liturgie mit allerlei Umformulierungen bei den Gebeten und anderen "Experimenten" nicht viel hielten.

Deine Erfahrung spricht aber nicht gegen diese Form der Liturgie als solches, nur gegen den Ort und die zeit an der sie eingesetzt wurde.

Es gibt auch Gemeinden, in denen die vorher zahlreichen Messbesucher weggeblieben bzw. woandershin gegangen sind, nachdem ein konservativer Priester gekommen war, der die Messe genau so hielt, die du das früher bei den Obladen des hl. Franz gewohnt warst.

 

Das Problem ist nie die Form der Liturgie an sich, da ist eine Vielfalt im Rahmen des "Erlaubten" sogar gut, sondern der Umstand, daß manchmal die falschen Formen am falschen Ort und zur falschen Zeit verwendet werden, ohne Rücksicht auf Verluste.

 

Die Ursache sehe ich weiterhin in der "Politisierung" der Liturgieform. Bei den Anglikanern ist es (ich hab das ja schon mehrfach erzählt) weithin üblich, Sonntags eine Messe nach altem Ritus (ähnlich dem tridentinischen) und eine weitere nach neuem Ritus (entspricht NOM) zu zelebrieren, in der Regel durch den gleichen Priester.

 

Bei den Römern ist es anscheinend nur äusserst schwer möglich daß ein Priester auch nur innerhalb des NOM einmal streng nach Rubriken und ein andermal "in aufgelockerter Form" (Beispiel Friedesngruß etc) zelebriert, nämlich in Abhängigkeit von Zeit und Ort.

 

Das ist bedauerlich, gerade in Zeiten, in denen ein Priester mehrere Pfarreien zu betreuen hat, sollte es möglich sein, daß er sich bei der Gottesdienstgestaltung ein Stück weit an das anpasst, was die Gemeinde möchte und gewohnt ist.

 

Ich finde es zum Beispiel nicht zuviel verlangt, daß ein Priester, der neu in die von dir genannte Gemeinde kommt, auf diese Art des Friedensgrußes verzichtet, und das gilt genauso in die andere Richtung auch.

 

Werner

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Deine Erfahrung spricht aber nicht gegen diese Form der Liturgie als solches, nur gegen den Ort und die zeit an der sie eingesetzt wurde.

Es gibt auch Gemeinden, in denen die vorher zahlreichen Messbesucher weggeblieben bzw. woandershin gegangen sind, nachdem ein konservativer Priester gekommen war, der die Messe genau so hielt, die du das früher bei den Obladen des hl. Franz gewohnt warst.

Es stimmt schon dass Kirchen eine bestimmte "Athmosphäre" haben und dass bestimmte Gläubige dorthin kommen und sich wohl fühlen. Die von mir genannte Kirche war eine der wenigen, in der es noch keinen Volksaltar gab. Die neuen Priester meinten jetzt alles verändern zu müssen: An einem Sonntag im September 2001 wurde der Tisch der an der Seite stand, und auf dem die liturgischen Gefäße (Kännchen mit Wasser, Wein etc.l) standen in den Altarraum gerückt, und darauf die hl. Messe gefeiert. Dass dies manche Gläubige vor den Kopf gestossen hat, war klar. Eingaben, Gespräche und Briefe bewirkten nichts. Und so kam es wie es kommen musste: Die neuen Priester setzen ihren Kopf durch - die Frühmesse wurde aufgelassen, da kaum jemand kam - und viele der treuen Besucher dieser Kirche suchten sich eine neue Heimat.
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Das Gebot der Gottesliebe ist bei Dir mit dem Gebot der Nächstenliebe unvereinbar?????
Nein- im Gegenteil. Nur: Ich würde es für besser halten, wenn sich die Priester außerhalb des Gottesdienstes mehr um die Armen, Schwachen, Behinderten in ihrer Pfarre annehmen würden. Der Friedensgruß in der Kirche dargereicht genügt bei weitem nicht- das ist eine symbolische Geste- aber es kommt dann doch mehr auf das Leben an- und ob man auf alle (auch die eher Verachteten einer Pfarre) zugehen kann.
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Das Gebot der Gottesliebe ist bei Dir mit dem Gebot der Nächstenliebe unvereinbar?????

Nein- im Gegenteil. Nur: Ich würde es für besser halten, wenn sich die Priester außerhalb des Gottesdienstes mehr um die Armen, Schwachen, Behinderten in ihrer Pfarre annehmen würden. Der Friedensgruß in der Kirche dargereicht genügt bei weitem nicht- das ist eine symbolische Geste- aber es kommt dann doch mehr auf das Leben an- und ob man auf alle (auch die eher Verachteten einer Pfarre) zugehen kann.

 

Ich weiß nicht von welchen Pfarren und Priestern Du sprichst. Unser Pfarrer ist immer einer, der an unserer Arbeit im Sozialausschuss lebhaften Anteil nimmt. Und auch bei meiner Mitarbeit in unserer ARGE Armut habe ich mit Priestern nur beste Erfahrungen. Vielleicht sind die von Dir so ins Eck gestellten "modernistischen Priester" überhaupt sozialer eingestellt??? :huh:

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Ich weiß nicht von welchen Pfarren und Priestern Du sprichst. Unser Pfarrer ist immer einer, der an unserer Arbeit im Sozialausschuss lebhaften Anteil nimmt. Und auch bei meiner Mitarbeit in unserer ARGE Armut habe ich mit Priestern nur beste Erfahrungen. Vielleicht sind die von Dir so ins Eck gestellten "modernistischen Priester" überhaupt sozialer eingestellt???
Konkret denke ich an eine Pfarre im steir. Salzkammergut. Der Priester dort war nicht, was man konservativ nennt. Mein Freund Josef, der einen MS- kranken Bruder hatte war ziemlich traurig, dass der Priester für einen Besuch bei diesem kranken Bruder keine Zeit fand- aber bei Geschäftseröffnungen und Feiern zu finden war. Es geht auch nicht darum, dass ein Pfr. bei einer ARGE Armut oder einem Sozialausschuss tätig ist - sondern dass er sich in der Pfarre um die Ausgestossenen und Armen kümmert - wozu ich auch die älteren, gebrechlichen Menschen und die Kranken zähle. Da ich im Jahr 2004 bei einem Krankenhausaufenthalt selbst Gelegenheit hatte wahrzunehmen, dass eher ein Pfarrer von einem Nachbarort ans Krankenlager kam als der Ortspfarrer habe ich hier auch persönl. Erfahrungen.
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. Es geht auch nicht darum, dass ein Pfr. bei einer ARGE Armut oder einem Sozialausschuss tätig ist - sondern dass er sich in der Pfarre um die Ausgestossenen und Armen kümmert - wozu ich auch die älteren, gebrechlichen Menschen und die Kranken zähle.

Was glaubst Du, dass wir tun?

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Konkret denke ich an eine Pfarre im steir. Salzkammergut. Der Priester dort war nicht, was man konservativ nennt. Mein Freund Josef, der einen MS- kranken Bruder hatte war ziemlich traurig, dass der Priester für einen Besuch bei diesem kranken Bruder keine Zeit fand- aber bei Geschäftseröffnungen und Feiern zu finden war. Es geht auch nicht darum, dass ein Pfr. bei einer ARGE Armut oder einem Sozialausschuss tätig ist - sondern dass er sich in der Pfarre um die Ausgestossenen und Armen kümmert - wozu ich auch die älteren, gebrechlichen Menschen und die Kranken zähle. Da ich im Jahr 2004 bei einem Krankenhausaufenthalt selbst Gelegenheit hatte wahrzunehmen, dass eher ein Pfarrer von einem Nachbarort ans Krankenlager kam als der Ortspfarrer habe ich hier auch persönl. Erfahrungen.

Nichts gegen solche persönliche Erfahrungen, sie sind zweifelsohne aus der subjektiven Position richtig.

Ich erlebe aber immer wieder, dass diese Sicht von anderer Stelle natürlich eine ganz andere ist.

Die (subjektiv richtige) Ansicht, dass der Pfarrer sich mehr um die eigene Gruppe kümmern sollte, ja eigentlich unbedingt müsste, diese Ansicht haben in meiner Gemeinde nicht nur die Kranken, auch die Senioren, die Krabbelgruppenmütter, die Erstkommunioneltern, die Ministranten, die Lektoren, der Singkreis, die Firmanden, die KJG, die KFD, die Caritaskonferenz, der Ökumene- und der Liturgiekreis, und jetzt habe ich ganz bestimmt noch einige Gruppen vergessen. :huh:

 

Es ist eben einfach so, dass kein Mensch (!) alle Ansprüche aus einer Gemeinde gerecht werden kann. Das stelle ich ja auch täglich fest mit der viel kleineren Schar meiner Kinder, bei der sich jeder einzelne zurückgesetzt fühlt hinter seine Geschwister.

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Ich erlebe aber immer wieder, dass diese Sicht von anderer Stelle natürlich eine ganz andere ist.

Die (subjektiv richtige) Ansicht, dass der Pfarrer sich mehr um die eigene Gruppe kümmern sollte, ja eigentlich unbedingt müsste, diese Ansicht haben in meiner Gemeinde nicht nur die Kranken, auch die Senioren, die Krabbelgruppenmütter, die Erstkommunioneltern, die Ministranten, die Lektoren, der Singkreis, die Firmanden, die KJG, die KFD, die Caritaskonferenz, der Ökumene- und der Liturgiekreis, und jetzt habe ich ganz bestimmt noch einige Gruppen vergessen. :huh:

Liebe Gabriele- das erinnert mich jetzt sehr an Paulus der meinte, "allen alles" zu werden. Meine konkrete Kritik war, dass Geistliche sich zu lustigen Feiern hingezogen fühlen - aber den "harten" Dienst an Kranken und Armen weniger schätzen. Mir ist allerdings von meiner früheren geistlichen Heimat in Wien ein Ordenspriester bekannt, der nicht nur Humor hatte- sondern sich auch bemühte Kranke und ältere Leute zu besuchen.
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Ich erlebe aber immer wieder, dass diese Sicht von anderer Stelle natürlich eine ganz andere ist.

Die (subjektiv richtige) Ansicht, dass der Pfarrer sich mehr um die eigene Gruppe kümmern sollte, ja eigentlich unbedingt müsste, diese Ansicht haben in meiner Gemeinde nicht nur die Kranken, auch die Senioren, die Krabbelgruppenmütter, die Erstkommunioneltern, die Ministranten, die Lektoren, der Singkreis, die Firmanden, die KJG, die KFD, die Caritaskonferenz, der Ökumene- und der Liturgiekreis, und jetzt habe ich ganz bestimmt noch einige Gruppen vergessen. :lol:

Liebe Gabriele- das erinnert mich jetzt sehr an Paulus der meinte, "allen alles" zu werden. Meine konkrete Kritik war, dass Geistliche sich zu lustigen Feiern hingezogen fühlen - aber den "harten" Dienst an Kranken und Armen weniger schätzen. Mir ist allerdings von meiner früheren geistlichen Heimat in Wien ein Ordenspriester bekannt, der nicht nur Humor hatte- sondern sich auch bemühte Kranke und ältere Leute zu besuchen.

Begegne ich hier dem "Katholiken-Syndrom"? :huh:

Den Priester, denk ich, brauchen wir zur Feier der hl. Messe und für die Sakramente. Den ganzen Rest können wir (Laien) selber tun. Wenn der Priester (außer zur Spendung der Krankensalbung und anderer Sakramente) Kranke, Alte, Kinder, u. dgl. besucht, tut er das nicht kraft seines Priesteramtes, sondern kraft seiner Taufe und Firmung wie jeder andere auch. Und das meiste von den genannten Dingen tun wir Laien mit größerem Sachverstand und größerer Kompetenz, weil wir's extra gelernt haben. Und wir tun unsere Arbeit nicht, "um den Pfarrer zu entlasten", sondern weil sie unser Auftrag und unsere Kompetenz ist.

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Begegne ich hier dem "Katholiken-Syndrom"? :huh:
Was´n das?
Den Priester, denk ich, brauchen wir zur Feier der hl. Messe und für die Sakramente.
Ja- das ist natürlich die vordringlichste Aufgabe des Priesters. Damit sich die Priester nicht in sozialen Diensten "verzetteln" wurden Diakone eingesetzt. Aber da der Priester von Christus nicht nur predigen, sondern auch nach dem Vorbild Christi leben sollte ist der mehrfache Dienst des Priesters angesagt: Spendung der Sakramente, Evangelium verkünden, Kranke heilen, Dämonen austreiben

 

Den ganzen Rest können wir (Laien) selber tun. Wenn der Priester (außer zur Spendung der Krankensalbung und anderer Sakramente) Kranke, Alte, Kinder, u. dgl. besucht, tut er das nicht kraft seines Priesteramtes, sondern kraft seiner Taufe und Firmung wie jeder andere auch.
Ich verstehe Deinen Einwand - aber wenn der Priester lieber am Tisch der Reichen sitzt als bei den Armen, lieber bei Festen mitfeiert statt sich um die Ausgestossenen zu kümmern- dann ist das nicht dem Vorbild Christi gemäß. Und das habe ich kritisiert.
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Begegne ich hier dem "Katholiken-Syndrom"? :huh:
Was´n das?
Den Priester, denk ich, brauchen wir zur Feier der hl. Messe und für die Sakramente.
Ja- das ist natürlich die vordringlichste Aufgabe des Priesters. Damit sich die Priester nicht in sozialen Diensten "verzetteln" wurden Diakone eingesetzt. Aber da der Priester von Christus nicht nur predigen, sondern auch nach dem Vorbild Christi leben sollte ist der mehrfache Dienst des Priesters angesagt: Spendung der Sakramente, Evangelium verkünden, Kranke heilen, Dämonen austreiben

 

Den ganzen Rest können wir (Laien) selber tun. Wenn der Priester (außer zur Spendung der Krankensalbung und anderer Sakramente) Kranke, Alte, Kinder, u. dgl. besucht, tut er das nicht kraft seines Priesteramtes, sondern kraft seiner Taufe und Firmung wie jeder andere auch.
Ich verstehe Deinen Einwand - aber wenn der Priester lieber am Tisch der Reichen sitzt als bei den Armen, lieber bei Festen mitfeiert statt sich um die Ausgestossenen zu kümmern- dann ist das nicht dem Vorbild Christi gemäß. Und das habe ich kritisiert.

 

Katholiken-Syndrom: Die Gesamtheit aller Phänomene, die auftreten, wenn Katholiken zusammentreten und Zustände in ihrer Kirche kritisieren. Diese Phänomene pflegen allesamt um die Frage zu kreisen, wie man den Klerus dazu kriegen könne, den Erwartungen der Welt einschließlich der zusammengetretenen Katholiken zu entsprechen. ;)

 

Im Ernst: Ich kenn so einen Honoratiorenstreichler.

Wie der mit seinen Mitarbeitern umgeht, kann ich gelegentlich beobachten.

Der soll bitte bei den Armen und Ausgestoßenen seines sakramentenspendenden Amtes walten und ansonsten die Honoratioren streicheln. Die mögen das eh, und so richtet er weiters keinen Schaden an. :lol:

Das war jetzt die zornige Formulierung.

 

Die versöhnlichere lautet so: Was einer nicht kann, das kann man von ihm auch nicht erwarten. Es ist besser, er tut, was er kann, und überlässt das andere anderen, die's können.

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Ich erlebe aber immer wieder, dass diese Sicht von anderer Stelle natürlich eine ganz andere ist.

Die (subjektiv richtige) Ansicht, dass der Pfarrer sich mehr um die eigene Gruppe kümmern sollte, ja eigentlich unbedingt müsste, diese Ansicht haben in meiner Gemeinde nicht nur die Kranken, auch die Senioren, die Krabbelgruppenmütter, die Erstkommunioneltern, die Ministranten, die Lektoren, der Singkreis, die Firmanden, die KJG, die KFD, die Caritaskonferenz, der Ökumene- und der Liturgiekreis, und jetzt habe ich ganz bestimmt noch einige Gruppen vergessen. :huh:

Liebe Gabriele- das erinnert mich jetzt sehr an Paulus der meinte, "allen alles" zu werden. Meine konkrete Kritik war, dass Geistliche sich zu lustigen Feiern hingezogen fühlen - aber den "harten" Dienst an Kranken und Armen weniger schätzen. Mir ist allerdings von meiner früheren geistlichen Heimat in Wien ein Ordenspriester bekannt, der nicht nur Humor hatte- sondern sich auch bemühte Kranke und ältere Leute zu besuchen.

Lieber Peter,

 

dieses berühmte paulinische "allen alles zu sein" ist ein wunderschönes, anzustrebendes Ideal. Aber wie alle Ideale wird auch dieses von nur wenigen Menschen erreicht. Die Priesterweihe alleine macht aus menschlichen Wesen auch nicht automatisch solche All-round-Talente.

 

Gott hat uns Menschen unterschiedliche Talente gegeben. Manche können gut mit Kinder und Jugendlichen umgehen, manche können gut alte und kranke Menschen trösten, manche singen wunderschön oder können ein Musikinstrument spielen. Manche können sehr gut auf einzelne Menschen eingehen, andere bringen die Menschen untereinander ins Gespräch oder haben die Begabung, anderen etwas beizubringen.

Dass all diese Begabungen nur selten alle bei einem einzelnen Menschen zu finden sind, stört im Alltagsleben kaum, nur die armen Priester sollen aus Sicht mancher Gläubigen alles zusammen verkörpern.

 

Ich sehe das ähnlich wie urdu:

Die Gemeinde, deren Priester in einzelnen Bereichen Defizite aufweist, hat damit gleichzeitig die Chance, selber in diesem Bereich tätig zu werden. Wo schon alle Aufgaben gelöst sind, alle Bereiche abgedeckt sind, da braucht der Einzelne sich nicht zu überlegen, wie er sich selber einbringen kann.

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Katholiken-Syndrom: Die Gesamtheit aller Phänomene, die auftreten, wenn Katholiken zusammentreten und Zustände in ihrer Kirche kritisieren. Diese Phänomene pflegen allesamt um die Frage zu kreisen, wie man den Klerus dazu kriegen könne, den Erwartungen der Welt einschließlich der zusammengetretenen Katholiken zu entsprechen.
Danke für die Ausdeutung. Dazu fällt mir der Spruch ein: "Herr erneuere deine Kirche- und fang bei mir an".
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dieses berühmte paulinische "allen alles zu sein" ist ein wunderschönes, anzustrebendes Ideal. Aber wie alle Ideale wird auch dieses von nur wenigen Menschen erreicht. Die Priesterweihe alleine macht aus menschlichen Wesen auch nicht automatisch solche All-round-Talente.
Liebe Gabriele: Es stimmt schon, dass die Priester in ihrem Menschsein ihre speziellen Talente haben. Die Liebe zu Gott und zu allen Menschen sollte aber m.E. das treibende Motiv sein. Der Patron der Pfarrer hat dies auf eine sehr intensive Weise verwirklicht- auch gegenüber den Armen.
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Katholiken-Syndrom: Die Gesamtheit aller Phänomene, die auftreten, wenn Katholiken zusammentreten und Zustände in ihrer Kirche kritisieren. Diese Phänomene pflegen allesamt um die Frage zu kreisen, wie man den Klerus dazu kriegen könne, den Erwartungen der Welt einschließlich der zusammengetretenen Katholiken zu entsprechen.
Danke für die Ausdeutung. Dazu fällt mir der Spruch ein: "Herr erneuere deine Kirche- und fang bei mir an".

Das ist ein gefährliches Gebet. Wenn Gott dich ernst nimmt, bist du dran! :huh:

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Das ist ein gefährliches Gebet. Wenn Gott dich ernst nimmt, bist du dran!
Das Vater- unser ist auch ein gefährliches Gebet vor allem: "Vergib uns unseresSchuld, so wie wir unseren Schuldigern vergeben"!!! bearbeitet von Mariamante
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Das ist ein gefährliches Gebet. Wenn Gott dich ernst nimmt, bist du dran!

Das Vater- unser ist auch ein gefährliches Gebet vor allem: "Vergib uns unseresSchuld, so wie wir unseren Schuldigern vergeben"!!!

Na, das Vergeben krieg ich zur Not schon hin. Außerdem kann ich immer sagen: "Guter Gott, ich schaff das im Moment nicht. Kannst du inzwischen aushelfen?" Dann sagt er: "Mach ich. Meld dich halt wieder, wenn du auch soweit bist!" :lol:

Aber wenn er bei mir anfängt, seine Kirche zu reformieren?

Uiuiui! Da krieg ich aber zu tun! :huh:

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Na, das Vergeben krieg ich zur Not schon hin. Außerdem kann ich immer sagen: "Guter Gott, ich schaff das im Moment nicht. Kannst du inzwischen aushelfen?" Dann sagt er: "Mach ich. Meld dich halt wieder, wenn du auch soweit bist!" :lol:

Aber wenn er bei mir anfängt, seine Kirche zu reformieren?

Uiuiui! Da krieg ich aber zu tun! :huh:

Das ist ja sehr schön, wenn du das mit der Vergebung hin bekommst. Viele sind da eher rachedurstig. Bezüglich Umkehr, Reformierung bin ich der Meinung, dass wir immer zuerst bei uns selbst beginnen müssen.
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Na, das Vergeben krieg ich zur Not schon hin. Außerdem kann ich immer sagen: "Guter Gott, ich schaff das im Moment nicht. Kannst du inzwischen aushelfen?" Dann sagt er: "Mach ich. Meld dich halt wieder, wenn du auch soweit bist!" :)

Aber wenn er bei mir anfängt, seine Kirche zu reformieren?

Uiuiui! Da krieg ich aber zu tun! :huh:

Das ist ja sehr schön, wenn du das mit der Vergebung hin bekommst. Viele sind da eher rachedurstig. Bezüglich Umkehr, Reformierung bin ich der Meinung, dass wir immer zuerst bei uns selbst beginnen müssen.

Na, rachedurstig wär ich schon.

Aber, was soll's? Ich kann ja schließlich doch kein Blut sehen. Manch einer, wenn er wüsste, dass ich ihn gebetsweise Gottes Gerechtigkeit anempfehle, tät sich vielleicht fürchten, weil er sich vorstellen kann, wie ich mir das vorstelle. :ph34r: Aber so, wie ich mir das vorstelle, wird's ja eh nicht, also wird's schon recht sein, so wie's wird. :lol:

 

Und was die Umkehr betrifft: Klar muss da jeder bei sich selbst beginnen und wahrscheinlich auch dort enden. Aber Gott noch extra drum bitten, dass er auch bei mir anfängt? Ich fürchte, ich bitt ihn lieber drum, dass er mich auffängt, wenn's mich auf die Nase haut. ;)

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Na, rachedurstig wär ich schon.
Wahrscheinlich neigen wir alle dazu Rache mit Gerechtigkeit zu verwechseln. Daher ist es gut daran zu denken was Gott sagt: "Mein ist die Rache." Und wenn wir uns und alle Menschen Gott übergeben, können wir auf Gerechtigkeit hoffen - sonst ist immer die Gefahr der Selbstgerechtigkeit gegeben. Du weißt schon: Die Fehler der anderen sehen wir mit Adleraugen, die eigenen mit Maulwurfsaugen.
Manch einer, wenn er wüsste, dass ich ihn gebetsweise Gottes Gerechtigkeit anempfehle, tät sich vielleicht fürchten, weil er sich vorstellen kann, wie ich mir das vorstelle.
Das Wunderbare ist, dass die Gerechtigkeit Gottes nicht von der Barmherzigkeit Gottes getrennt ist. Gott ist auch in seiner Gerechtigkeit barmherzig und umgekehrt.

 

Aber so, wie ich mir das vorstelle, wird's ja eh nicht, also wird's schon recht sein, so wie's wird.
Ja- das beste beim Gebet ist wohl: "Herr- Dein Wille geschehe"- weil Gott für uns und alle das Beste weiß.
Und was die Umkehr betrifft: Klar muss da jeder bei sich selbst beginnen und wahrscheinlich auch dort enden. Aber Gott noch extra drum bitten, dass er auch bei mir anfängt? Ich fürchte, ich bitt ihn lieber drum, dass er mich auffängt, wenn's mich auf die Nase haut.
Deine Ausführungen zeigen, wie wichtig das absolute Gottvertrauen ist. Irgendwo ist in uns immer die Versuchung, dass Gott es nicht so gut mit uns meint. Und wenn wir uns ihm überlassen (auch was Umkehr betrifft) könnte uns das schaden. Ich glaube dass dieses Misstrauen eine böse Saat ist, und uns für das wunderbare Wirken der göttlichen Gnade verschließt. Etwas vom Wichtigsten im Glaubensleben ist m.E. das Gottvertrauen und die tiefe Überzeugung, dass Gott es gut mit uns meint. Viele Fügungen verstehen wir nicht gleich. Wenn ich z.B. auf mein Leben zurück sehe, gab es auch manches das zuerst wie ein "Unglücksfall" aussah- und nach einiger Zeit stellte es sich als große Gnadenbrücke dar. Vertrauen und Geduld brauchen wir - ich denke dann werden wir immer mehr erfahren können, dass Gott es immer nur gut mit uns meint.
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Den Priester, denk ich, brauchen wir zur Feier der hl. Messe und für die Sakramente.
Ja- das ist natürlich die vordringlichste Aufgabe des Priesters. Damit sich die Priester nicht in sozialen Diensten "verzetteln" wurden Diakone eingesetzt. Aber da der Priester von Christus nicht nur predigen, sondern auch nach dem Vorbild Christi leben sollte ist der mehrfache Dienst des Priesters angesagt: Spendung der Sakramente, Evangelium verkünden, Kranke heilen, Dämonen austreiben

 

Diese Aufforderung an Priester finde ich etwas seltsam.

Wie soll denn ein Priester Kranke heilen?

Ich kenne zwar einen Priester, der gleichzeitig auch noch Arzt ist, aber das dürften sehr seltene Ausnahmen sein.

Auch die Kombination Priester und gleichzeitig Psychologe ist nicht immer sehr glücklich.

 

Außerdem ging es doch darum, dass Priester "Kranke und Arme besuchen sollen, warum ist jetzt plötzlich von heilen die Rede?

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Diese Aufforderung an Priester finde ich etwas seltsam.

Wie soll denn ein Priester Kranke heilen?

Kennst Du Pater Emiliano Tardif, Pater James Manjackal, Pater Bernhard Kunst, Pfr. Karl Ecker? Das sind Priester, welche den Dienst der Heilung wahrnehmen. Jesus hat seinen Jüngern auch diese Vollmachten erteilt. Gottlob nehmen diesen Dienst Priester auch wahr z.B. auch durch die sogenannte Krankensalbung, das Gebet für die Kranken, durch Heilungsgottesdienste (gibt es so alle 14 Tage auch über Radio Horeb). bearbeitet von Mariamante
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