Chochma Geschrieben 11. September 2006 Melden Share Geschrieben 11. September 2006 Hallo! Im Reli-Unterricht haben wir das Thema Feindesliebe besprochen. Dabei kam die Frage auf, ob es auch Menschen gibt, die wegen ihrer bösen Taten keine Liebe verdient haben, z. B. Terroristen oder Diktatoren. Nun wollte ich fragen, ob es tatsächlich stimmt, dass man zwar die Taten solcher Personen verurteilen und als moralisch verwerflich ablehnen kann, aber die Personen trotzdem noch ihre Menschenwürde behalten und deshalb auch noch geliebt werden können/dürfen/müssen. Vielen Dank für Eure Antworten! Chochma Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 11. September 2006 Melden Share Geschrieben 11. September 2006 Hallo! Im Reli-Unterricht haben wir das Thema Feindesliebe besprochen. Dabei kam die Frage auf, ob es auch Menschen gibt, die wegen ihrer bösen Taten keine Liebe verdient haben, z. B. Terroristen oder Diktatoren. Nun wollte ich fragen, ob es tatsächlich stimmt, dass man zwar die Taten solcher Personen verurteilen und als moralisch verwerflich ablehnen kann, aber die Personen trotzdem noch ihre Menschenwürde behalten und deshalb auch noch geliebt werden können/dürfen/müssen. Vielen Dank für Eure Antworten! Chochma Ich denke mal jeder Mensch ist damit überfordert alles und jeden bedingungslos zu lieben. Allerdings führt die Vorstellung einer Liebe die das leisten kann schon auf den Weg, der die Liebe Gottes aufzeigen kann. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 11. September 2006 Melden Share Geschrieben 11. September 2006 Hallo! Im Reli-Unterricht haben wir das Thema Feindesliebe besprochen. Dabei kam die Frage auf, ob es auch Menschen gibt, die wegen ihrer bösen Taten keine Liebe verdient haben, z. B. Terroristen oder Diktatoren. Nun wollte ich fragen, ob es tatsächlich stimmt, dass man zwar die Taten solcher Personen verurteilen und als moralisch verwerflich ablehnen kann, aber die Personen trotzdem noch ihre Menschenwürde behalten und deshalb auch noch geliebt werden können/dürfen/müssen. Vielen Dank für Eure Antworten! Chochma Auch wenn das schwer sein kann (zB wenn man selbst das Opfer ist), das ist wirklich der christliche Anspruch. Vorbild dafür ist das Verhalten Jesu am Kreuz. Kein Mensch ist absolut böse, jeder hat einen Keim des Guten mitbekommen, auch wenn im Extremfall davon wenig oder nichts zu sehen ist. Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 11. September 2006 Melden Share Geschrieben 11. September 2006 Hallo! Im Reli-Unterricht haben wir das Thema Feindesliebe besprochen. Dabei kam die Frage auf, ob es auch Menschen gibt, die wegen ihrer bösen Taten keine Liebe verdient haben, z. B. Terroristen oder Diktatoren. Nun wollte ich fragen, ob es tatsächlich stimmt, dass man zwar die Taten solcher Personen verurteilen und als moralisch verwerflich ablehnen kann, aber die Personen trotzdem noch ihre Menschenwürde behalten und deshalb auch noch geliebt werden können/dürfen/müssen. Vielen Dank für Eure Antworten! Chochma Zuerst mal herzlich wollkommen im Forum und Gottes Segen. Frage: Wer "verdient" schon Liebe? Auf die eine oder andere Weise sind wir doch alle Sünder. Dass wir jeden Menschen als Geschöpf Gottes lieben sollen, ist ein klarer Anspruch Jesu an alle, die ihm nachfolgen wollen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 11. September 2006 Melden Share Geschrieben 11. September 2006 Frage: Wer "verdient" schon Liebe? Auf die eine oder andere Weise sind wir doch alle Sünder. Dass wir jeden Menschen als Geschöpf Gottes lieben sollen, ist ein klarer Anspruch Jesu an alle, die ihm nachfolgen wollen. Um diesen Gedanken aufzugreifen und mein unklares 1. Posting zu ergänzen: Dort wo wir in unserer Liebe scheitern haben wir die Möglichkeit, die Größe der Liebe Gottes zu erkennen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 11. September 2006 Melden Share Geschrieben 11. September 2006 (bearbeitet) Frage: Wer "verdient" schon Liebe? Auf die eine oder andere Weise sind wir doch alle Sünder. Dass wir jeden Menschen als Geschöpf Gottes lieben sollen, ist ein klarer Anspruch Jesu an alle, die ihm nachfolgen wollen. Um diesen Gedanken aufzugreifen und mein unklares 1. Posting zu ergänzen: Dort wo wir in unserer Liebe scheitern haben wir die Möglichkeit, die Größe der Liebe Gottes zu erkennen. Ja- Paulus meinte: "Wenn ich schwach bin, bin ich stark." In unserer Schwäche können wir Gottes Gnade und Stärke erkennen. Jemand zu lieben, der uns sehr weh getan hat oder jemand zu lieben, der einem Menschen, der uns überaus liebenswert war sehr weh getan hat- das können wir sicher nur mit Gottes Hilfe. Ich erinnere mich an das Zeugnis eines Franzosen, dessen Tochter von einem jungen Mann umgebracht worden war- und der nach dem Gefängnisaufenthalt diesen Mörder adoptierte. bearbeitet 11. September 2006 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 11. September 2006 Melden Share Geschrieben 11. September 2006 Hallo! Im Reli-Unterricht haben wir das Thema Feindesliebe besprochen. Dabei kam die Frage auf, ob es auch Menschen gibt, die wegen ihrer bösen Taten keine Liebe verdient haben, z. B. Terroristen oder Diktatoren. Nun wollte ich fragen, ob es tatsächlich stimmt, dass man zwar die Taten solcher Personen verurteilen und als moralisch verwerflich ablehnen kann, aber die Personen trotzdem noch ihre Menschenwürde behalten und deshalb auch noch geliebt werden können/dürfen/müssen. Vielen Dank für Eure Antworten! Chochma Das Gebot der Feindes-, aber auch Nächstenliebe ist mit "Liebe" nicht grad falsch, aber doch missverständlich übersetzt. Genau genommen sagt Jesus: Bringt euren Feinden Wertschätzung entgegen! Genau das tut zum Beispiel unsere Rechtsordnung, wenn sie nicht erlaubt, dass man mit Übeltätern grausam oder entwürdigend umgeht, oder wenn sie verlangt, dass auch ein auf frischer Tat Ertappter erst von einem ordentlichen Gericht in einem ordentlichen Verfahren zu nicht mehr als der gesetzlich festgelegten Strafe verurteilt wird. Theologisch gesagt ist es so: Der Mensch ist und bleibt Ebenbild Gottes, Repräsentant Gottes in der Welt. Die Menschheit als ganze und jeder einzelne Mensch für sich. Das kann man durch böse Taten verdunkeln, aber nicht auslöschen. Eine Verneinung dieses Sachverhalts käme im Grunde einer Gotteslästerung gleich, auch wenn man im Einzelfall Verständnis dafür aufbringen mag. Man muss dem Bösewicht ja nicht um den Hals fallen. Da könnt man ja auch die Absicht haben, ihn zu würgen. Aber ihn ernst nehmen, zu verstehen versuchen, wie und warum er zu dem geworden ist, was er jetzt ist, das ist notwendig, schon damit ihm das, was wir über ihn verhängen, gerecht wird. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
utah-r Geschrieben 12. September 2006 Melden Share Geschrieben 12. September 2006 Du sollst Deinen Nächsten lieben, wie Dich selber. Da steht nicht: Liebe ihn nur, wenn er das tut, was du von ihm erwartest. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Da steht nicht: Sie ist nur dann unantastbar, wenn der Mensch sich nach den Vorstellungen seiner Mitmenschen benimmt. Selbst wenn jemand anderen die Menschenwürde nimmt und zur Liebe nicht fähig ist, so hat kein Mensch das Recht, ihm das Gleiche anzutun. Das 1. Grundgesetzt ist aus unserer Geschichte entstanden und der Tatsache, dass unser Zusammenleben von der christlichen Ideologie getragen wird - noch. Christus ist für alle Menschen gestorben, auch für die Verbrecher. Die Frage ist: Wohin wendet sich der Verbrecher, wenn er die Liebe Gottes oder eines anderen Menschen spürt? Die Kreuzigung führt uns das noch einmal eindringlich vor Augen. Liebe ist eines der wertvollsten Geschenke die man an einen anderen Menschen machen kann. Darum sollte man sie - egal von wem sie kommt - niemals verachten. Wenn sie ehrlich ist, ist sie an keine Bedingung gebunden. Sie kommt aus dem Herzen. Sie kann sich auf einen Menschen speziell beziehen oder auch auf die Menschheit allgemein. Wer Christus ernst nimmt, der muss auch verzeihen können. Ich finde schon der Ansatz des Verzeihen könnens ist eine Form von Liebe. Aber es kann - das weiß ich aus eigner Erfahrung - sehr lage dauern, bis man zum Verzeihen den eigenen Schweinehund überwinden kann. Aber irgendwann spürt man, dass Hass einen nur selber zerfrißt und letztlich kein Gewinn ist. Um sich selber zu befreien, sollte man "den Nächsten lieben wie sich selber." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marmot Geschrieben 13. September 2006 Melden Share Geschrieben 13. September 2006 Hallo! Im Reli-Unterricht haben wir das Thema Feindesliebe besprochen. Dabei kam die Frage auf, ob es auch Menschen gibt, die wegen ihrer bösen Taten keine Liebe verdient haben, z. B. Terroristen oder Diktatoren. Nun wollte ich fragen, ob es tatsächlich stimmt, dass man zwar die Taten solcher Personen verurteilen und als moralisch verwerflich ablehnen kann, aber die Personen trotzdem noch ihre Menschenwürde behalten und deshalb auch noch geliebt werden können/dürfen/müssen. Vielen Dank für Eure Antworten! Chochma Hallo Chochma! Zunächst einmal: Niemand liebt seinen Feind. Die Idee der Feindesliebe wurde niemals in die Tat umgesetzt, schon gar nicht von Christen. Das beste was wir uns erhoffen, und worauf wir hinarbeiten können, ist eine Welt, in der der Andersartige toleriert wird. Allerdings haben in 2000 Jahren Geschichte diejenigen, die Feindesliebe gepredigt haben, in dieser Hinsicht meist als Bremsklotz gewirkt. Und so ist es auch heute noch. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Berno Geschrieben 13. September 2006 Melden Share Geschrieben 13. September 2006 Marmot: Zunächst einmal: Niemand liebt seinen Feind. Die Idee der Feindesliebe wurde niemals in die Tat umgesetzt Wer hat dich denn dies gelehrt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 13. September 2006 Melden Share Geschrieben 13. September 2006 Marmot: Zunächst einmal: Niemand liebt seinen Feind. Die Idee der Feindesliebe wurde niemals in die Tat umgesetzt Wer hat dich denn dies gelehrt? Das lehrt die Lebenserfahrung. Und wenn du das noch nicht weißt, dann leidest du unter einem Mangel an Feinden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Berno Geschrieben 13. September 2006 Melden Share Geschrieben 13. September 2006 Marmot: Zunächst einmal: Niemand liebt seinen Feind. Die Idee der Feindesliebe wurde niemals in die Tat umgesetzt Wer hat dich denn dies gelehrt? Das lehrt die Lebenserfahrung. Und wenn du das noch nicht weißt, dann leidest du unter einem Mangel an Feinden. Möglicherweise habe ich nicht viele Feinde. Aber "leiden" tu ich deswegen nicht. Aha, die Lebenserfahrung. Und du meinst, die hat Marmot mit reichlich 30 Jahren? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marmot Geschrieben 13. September 2006 Melden Share Geschrieben 13. September 2006 Marmot: Zunächst einmal: Niemand liebt seinen Feind. Die Idee der Feindesliebe wurde niemals in die Tat umgesetzt Wer hat dich denn dies gelehrt? Das lehrt die Lebenserfahrung. Und wenn du das noch nicht weißt, dann leidest du unter einem Mangel an Feinden. Möglicherweise habe ich nicht viele Feinde. Aber "leiden" tu ich deswegen nicht. Aha, die Lebenserfahrung. Und du meinst, die hat Marmot mit reichlich 30 Jahren? Du wirst demnächst 50, und weißt nicht was ein ad hominem ist. Mit offenen Augen und kritischem Verstand durch die Welt zu gehen, ist keine Frage des Alters. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Berno Geschrieben 13. September 2006 Melden Share Geschrieben 13. September 2006 (bearbeitet) Richtig! Jedoch: Du machst in deinem Leben eine Erfahrung und verallgemeinerst sie pauschal als "die Lebenserfahrung". Also von jedem Menschen, wenn überhaupt, nur so wie du es erfahren hast zu erfahren. Ist das nicht etwas kurz gedacht? bearbeitet 13. September 2006 von Berno Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Berno Geschrieben 13. September 2006 Melden Share Geschrieben 13. September 2006 Ich seh grad daß ich das bissel verknorkst formuliert habe. Also einfach und andersrum gefragt: Kannst du dir vorstellen daß andere Menschen in dieser Frage andere Erfahrungen gemacht haben als du? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Clown Geschrieben 13. September 2006 Melden Share Geschrieben 13. September 2006 Hallo! Im Reli-Unterricht haben wir das Thema Feindesliebe besprochen. Dabei kam die Frage auf, ob es auch Menschen gibt, die wegen ihrer bösen Taten keine Liebe verdient haben, z. B. Terroristen oder Diktatoren. Nun wollte ich fragen, ob es tatsächlich stimmt, dass man zwar die Taten solcher Personen verurteilen und als moralisch verwerflich ablehnen kann, aber die Personen trotzdem noch ihre Menschenwürde behalten und deshalb auch noch geliebt werden können/dürfen/müssen. Vielen Dank für Eure Antworten! Chochma Das ist nicht nur das christliche Konzept, es ist auch ein humanistisches. Es ist menschlich, seinen Feind zu hassen, es ist zutiefst menschlich und verständlich, wenn die Mutter den Peiniger ihres Kindes hasst (ob ihr dieser Hass weiterhilft, ist eine andere Frage), aber in dem Moment, in dem ich aus diesem Hass die Menschenwürde des anderen, sei es mein persönlicher Feind oder ein Feind der Gesellschaft, verletze, indem ich ihn bspw. foltere, in diesem Moment stelle ich auch meine eigene Menschenwürde in Frage, ja ich verletze dann auch das Menschliche in mir selbst. Daher bin ich der Auffassung, dass die Menschenwürde unantastbar ist. Selbst wenn es um Terroristen, Diktatoren, Vergewaltiger und Kinderschänder geht. Ob ich sie lieben kann, weiß ich nicht, dass ich sie lieben darf, davon bin ich überzeugt, dass man einen Menschen lieben muss, ließe ich niemals gelten. Aber das ist alles nicht katholisch und nicht christlich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marmot Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Richtig!Jedoch: Du machst in deinem Leben eine Erfahrung und verallgemeinerst sie pauschal als "die Lebenserfahrung". Also von jedem Menschen, wenn überhaupt, nur so wie du es erfahren hast zu erfahren. Ist das nicht etwas kurz gedacht? Erstens: Wie kommst Du darauf, daß ich mich auf eine Erfahrung aus meinem Leben beziehe? Ich bin ein bißchen verwundert, weil ich eigentlich nur wenige Sätze geschrieben, und darin nichts derartiges gesagt habe. Nein, die Gründe warum ich die christliche "Feindesliebe" als unehrlich und heuchlerisch ablehne sind vielfältig. Hier nur mal ein paar davon: - Zunächst einmal besteht die christliche Feindesliebe unter anderem darin, Andersdenkenden ewige Folter, ewiges Brennen zu wünschen. Um es noch einmal deutlicher zu machen: Im Vergleich zu dem, was der biblische Jesus Abweichlern androht, ist Auschwitz ein Kinderspielplatz. - Das Christentum hat in seiner Geschichte hundert- bis tausendfach mehr verfolgt, als es verfolgt worden ist. Es gab niemals auch nur ansatzweise Versuche, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. - Auch heute ist es immer noch ein großer Förderer der Intoleranz. Wo Kirche noch Macht hat, werden beispielsweise Nichtchristen und Homosexuelle systematisch benachteiligt, bis hin zur Zerstörung ihrer Existenzen. - Jetzt mal ein Stück persönliche Erfahrung: Auf Internetforen habe ich fraktionsübergreifend schon viele miese Charaktere kennengelernt, aber diejenigen die das massenhafte Einsperren, Aufhängen, ja sogar Verbrennen von Menschen gutgeheißen haben, - von Menschen übrigens, die sich nichts anderem schuldig gemacht haben als eine "falsche" Lehre zu verbreiten, oder eine "falsche" sexuelle Ausrichtung zu leben - waren ausnahmslos christliche Fundamentalisten. - Die Forderung nach Liebe halte ich abgesehen davon für nichts anderes als eine inflationäre Verwässerung dieses Wortes. Liebe ist ein Gefühl, und als solches nicht einforderbar. Im Großen und Ganzen werden hohe Ideale gepredigt, aber noch nicht einmal grundlegendste Mindeststandards von Toleranz eingehalten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Berno Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 @Marmot: Ich habe wohl deine und Thofrocks Postings irgendwie zusammengefaßt und das hat dich verwirrt. Tschulldijung. Danke für deine Erläuterungen. Ich kann dich jetzt besser verstehen (samt der Beschreibung deines Avatars). Für die Zukunft wünsche ich dir bessere Erfahrungen mit deinen Mitmenschen, denn es gibt sie. Gruß Berno Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
josef Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Hallo Chochma, Herzlich willkommen im Forum Im Reli-Unterricht haben wir das Thema Feindesliebe besprochen. Dabei kam die Frage auf, ob es auch Menschen gibt, die wegen ihrer bösen Taten keine Liebe verdient haben, z. B. Terroristen oder Diktatoren. Nun wollte ich fragen, ob es tatsächlich stimmt, dass man zwar die Taten solcher Personen verurteilen und als moralisch verwerflich ablehnen kann, aber die Personen trotzdem noch ihre Menschenwürde behalten und deshalb auch noch geliebt werden können/dürfen/müssen. Möchte Dir zu bedenken geben: 1. Der Mensch ist Geist. Böse Menschen sind geistes-krank. Man verwechsle geistes-kranke Menschen nicht mit psychisch kranken Menschen. Der Geistmensch der Böses tut, ist in der Regel n i c h t psychisch krank. Hitler, Stalin, Polpot, Mao Tse Tung - um nur die öffentlich bekanntesten Menschen kranken Geistes, zu nennen - erfreuten sich bester psychischer Gesundheit. Bedenke auch: JESUS CHRISTUS ist der einzige Arzt der den, an seiner Verfallenheit an das Böse selbstverschuldet erkrankten Geistmenschen heilen kann. Die Apostelgeschichte 4,12 berichtet, was der heilige Petrus über JESUS CHRISTUS bekennt: ·12 Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden. 2. Wenn der Mensch böswilligen Geistes, Feind der Gutwilligen ist, dann ist nicht auszuschließen daß er vor den Folgen seiner Übeltaten erschrickt, erkennt wie schwer er am Bösen erkrankt ist und mit dem Beistand JESU CHRISTI seine Übeltaten bereut und Buße tut. Der Mensch ist nicht identisch mit der Krankheit an der er leidet. JESUS CHRISTUS hat die Übeltäter - damals als Räuber, Tributeintreiber und Sünder bekannt - geliebt und ihre Übeltaten gehasst. Der Christ liebe die böswilligen Übertäter genauso wie er die Schwerkranken liebt. Was keineswegs bedeutet, Übeltäter widerstandslos und ohne Gegenwehr gewähren zu lassen. Das ist nicht die Feindesliebe die JESUS meint. Gruß josef Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Das ist nicht nur das christliche Konzept, es ist auch ein humanistisches. Es ist menschlich, seinen Feind zu hassen, es ist zutiefst menschlich und verständlich, wenn die Mutter den Peiniger ihres Kindes hasst (ob ihr dieser Hass weiterhilft, ist eine andere Frage), aber in dem Moment, in dem ich aus diesem Hass die Menschenwürde des anderen, sei es mein persönlicher Feind oder ein Feind der Gesellschaft, verletze, indem ich ihn bspw. foltere, in diesem Moment stelle ich auch meine eigene Menschenwürde in Frage, ja ich verletze dann auch das Menschliche in mir selbst. Daher bin ich der Auffassung, dass die Menschenwürde unantastbar ist. Selbst wenn es um Terroristen, Diktatoren, Vergewaltiger und Kinderschänder geht. Ob ich sie lieben kann, weiß ich nicht, dass ich sie lieben darf, davon bin ich überzeugt, dass man einen Menschen lieben muss, ließe ich niemals gelten. Aber das ist alles nicht katholisch und nicht christlich. Oh, das ist eigentlich auch alles katholisch/christlich. Nur dass da eine vielleicht noch klarere Tendenz zur Feindesliebe herrscht. Man muss einen beliebigen Menschen, zum Beispiel einen Feind, nicht lieben, doch es wenigstens zu versuchen ist nun mal der christliche Weg. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
darelius_aragar Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 (bearbeitet) aus wiki: Als Feindesliebe bezeichnet man ein individuelles und soziales Verhalten, das eine Situation der Feindschaft durch bewusste Wohltaten für Feinde zu überwinden sucht. Zielrichtung ist meist die Versöhnung mit ihnen zu Gunsten des beiderseitigen Glücks und dauerhaften Zusammenlebens. Dazu wird meist auf jede Rache und Gewalt gegenüber feindlicher Gewalt verzichtet. Dieses Verhalten ist ursprünglich religiös begründet. Weil Jesus von Nazaret ein Gebot der Feindesliebe aussprach, wird es oft als christliche Besonderheit aufgefasst. Im heutigen interreligiösen Dialog wird jedoch anerkannt, dass Gutestun für Feinde, Gewaltfreiheit und Überwindung von Feindschaft ungeachtet verschiedener Begründungen auch in anderen Weltreligionen eine bedeutende, sogar zentrale Rolle spielen. Auch die neuzeitliche Ethik seit der Aufklärung wurde auf vielfältige Weise davon beeinflusst. so wie ich das sehe ist der begriff feindesliebe irreführend, weil es nicht um liebe geht. eher um respekt. ich muss einen peiniger nicht lieben, wenn ich ihn - wenn ich die chance hätte mich zu rächen (durch folter, kopfschuss, etc) - stattdessen vor gericht schleppe. edit: und das "gute tun für feinde" hat auch wenig mit liebe zu tun - sondern damit, eine feindschaft durch entgegenkommen zu neutralisieren. bearbeitet 14. September 2006 von darelius_aragar Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 so wie ich das sehe ist der begriff feindesliebe irreführend, weil es nicht um liebe geht.eher um respekt. "You can't love me if you don't respect me" ich muss einen peiniger nicht lieben, wenn ich ihn - wenn ich die chance hätte mich zu rächen (durch folter, kopfschuss, etc) - stattdessen vor gericht schleppe.Ich fürchte, dass Jesu Anspruch doch tatsächlich ist den Feind zu lieben. Nur, die Menschen kommen bei dieser Übung selten weiter als dahin, den Feind zu respektieren. Das ist auch schonmal gut. Doch noch nicht das Ende des Prozesses. edit: und das "gute tun für feinde" hat auch wenig mit liebe zu tun - sondern damit, eine feindschaft durch entgegenkommen zu neutralisieren.Dann ist es Strategie und nicht Christentum. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marmot Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 @Marmot:Ich habe wohl deine und Thofrocks Postings irgendwie zusammengefaßt und das hat dich verwirrt. Sorry, aber nicht ich bin derjenige den es verwirrt hat, sondern Du. Denn wenn ich den Frank auch mag, sind wir doch ganz klar und unverwechselbar zwei verschiedene Personen. Danke für deine Erläuterungen. Ich kann dich jetzt besser verstehen (samt der Beschreibung deines Avatars). Für die Zukunft wünsche ich dir bessere Erfahrungen mit deinen Mitmenschen, denn es gibt sie. Ich bin sicher, Du meinst es nicht böse, aber: Erstens stehen vier der von mir gelisteten fünf Gründe nicht in Abhängigkeit zu meinen persönlichen Erfahrungen mit anderen Menschen. Zweitens ist mein Avatar eine bekannte Figur aus dem Kinderkanal. Darüber zu psychologisieren warum ich sie verwende mag Dir zwar Freude bereiten, es ersetzt aber kein Argument. Zudem ist es hochgradig unhöflich. Dir würde es vermutlich auch nicht gefallen, wenn ich lauthals darüber spekulieren würde, warum Du meinen ziemlich klaren Argumenten nichts anderes entgegenzusetzen hast als ein paar Bemerkungen ad hominem. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 (bearbeitet) Richtig! Jedoch: Du machst in deinem Leben eine Erfahrung und verallgemeinerst sie pauschal als "die Lebenserfahrung". Also von jedem Menschen, wenn überhaupt, nur so wie du es erfahren hast zu erfahren. Ist das nicht etwas kurz gedacht? Erstens: Wie kommst Du darauf, daß ich mich auf eine Erfahrung aus meinem Leben beziehe? Ich bin ein bißchen verwundert, weil ich eigentlich nur wenige Sätze geschrieben, und darin nichts derartiges gesagt habe. Nein, die Gründe warum ich die christliche "Feindesliebe" als unehrlich und heuchlerisch ablehne sind vielfältig. Hier nur mal ein paar davon: - Zunächst einmal besteht die christliche Feindesliebe unter anderem darin, Andersdenkenden ewige Folter, ewiges Brennen zu wünschen. Um es noch einmal deutlicher zu machen: Im Vergleich zu dem, was der biblische Jesus Abweichlern androht, ist Auschwitz ein Kinderspielplatz. - Das Christentum hat in seiner Geschichte hundert- bis tausendfach mehr verfolgt, als es verfolgt worden ist. Es gab niemals auch nur ansatzweise Versuche, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. - Auch heute ist es immer noch ein großer Förderer der Intoleranz. Wo Kirche noch Macht hat, werden beispielsweise Nichtchristen und Homosexuelle systematisch benachteiligt, bis hin zur Zerstörung ihrer Existenzen. - Jetzt mal ein Stück persönliche Erfahrung: Auf Internetforen habe ich fraktionsübergreifend schon viele miese Charaktere kennengelernt, aber diejenigen die das massenhafte Einsperren, Aufhängen, ja sogar Verbrennen von Menschen gutgeheißen haben, - von Menschen übrigens, die sich nichts anderem schuldig gemacht haben als eine "falsche" Lehre zu verbreiten, oder eine "falsche" sexuelle Ausrichtung zu leben - waren ausnahmslos christliche Fundamentalisten. Bis hierhin nachvollziehbar. - Die Forderung nach Liebe halte ich abgesehen davon für nichts anderes als eine inflationäre Verwässerung dieses Wortes. Liebe ist ein Gefühl, und als solches nicht einforderbar. Jetzt hast Du mich doch glatt dazu gebracht bei Wikipedia nach Liebe zu suchen (soweit ist es schon mit mir gekommen *seufz*). Danach ist Liebe eine Kommode mit ein paar Schubladen, von denen eine auf Deinen Begriff von Liebe zutrifft. Aber eine andere Form der Liebe ist die "Liebe als Grundhaltung". Die lässt sich dann auch einfordern. Im Großen und Ganzen werden hohe Ideale gepredigt, aber noch nicht einmal grundlegendste Mindeststandards von Toleranz eingehalten. Na ja, theologisch geht das in Richtung "Höllendiskussion". Zwei Threads weiter Menschheitsgeschichtlich ist das leider so wie Du es beschreibst. bearbeitet 14. September 2006 von Kulti Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
darelius_aragar Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 (bearbeitet) >> "You can't love me if you don't respect me" respekt mag eine vorbedingung für liebe sein - ist aber nicht die liebe selbst. >> Ich fürchte, dass Jesu Anspruch doch tatsächlich ist den Feind zu lieben. Nur, die Menschen kommen bei dieser Übung selten weiter als dahin, den Feind zu respektieren. nun ja, jetzt müsste man erst mal klarstellen, von was für einen feind man redet, und von was für einer liebe hier geredet wird. .) der feind im militärischen sinne - wo die soldaten befehlen gehorchen müssen, und im prinzip unschuldig sind (also keine verbrechen begangen haben, ausser halt soldat zu werden). .) oder der feind als person, welche eine ungesetzliche/"böse" tat begangen hat (mord (z.b. an einem angehörigen), aber auch schläger an einer schule), .) oder der feind als einer mit dem man nicht klarkommt. (z.b. der nachbar, der andere z.b. politsche ansichten hat) ich denke, man muss hier differenzieren, zwischen jemanden .) der gezwungen wurde, zum "feind" zu werden .) einem der sich durch seine taten feinde gemacht bzw sich zum feind der anderen hat .) und einem, der aufgrund der ansichten (aber nicht direkt durch taten sich zum feind macht. wie jetzt so eine liebe zum (jeweiligen) feind aussehen soll, kann aber mal einer erleutern. bzw inwieweit so eine liebe über respekt hinausgehen soll. am besten jemand definiert mal diese "liebe". liebe ist ja eigentlich ein gefühl, welches sich von selbst einstellt - und sich nicht erzwingen lässt. jetzt zwanghaft versuchen wen zu lieben ist somit von vornherein zum scheitern verurteilt - es mag zwar respekt und gleichberechtigung herauskommen - aber das gefühl wird sich nicht einstellen. zumal es schon eine komische aussage ist, die taten einer person zu verachten, aber die person selbst "lieben". was ist denn die "schnittstelle"/interface über die man eine person kennenlernt? 1.) taten (was diese person tut) 2.) ansichten (was die person sagt) die ansichten und taten sind sicher nicht unabhängig voneinander. eine person definiert sich also u.a. durch taten - somit sind die taten nicht unabhängig von der person. also liebe ich eine person, aber verachte die taten, so relativiert man die taten. (stich-phrase: liebe macht blind) (nach dem motto: ich liebe den typen, er hat zwar ein paar ein paar echte leichen im keller, aber naja, von charakter ist er sonst ganz ok. und hey, unter hitler kamen ein paar millionen ums leben, und die leute, die der gekillt hat - bei denen wäre ich auch durchgedreht, hätte ich mit denen zu tun gehabt, also klar, das umbringen ging etwas zuweit, aber hey, so schlimm isses auch wieder nicht) q.e.d bearbeitet 14. September 2006 von darelius_aragar Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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