soames Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 der autor ist ein prof.! Na und? Ich habe schon viel Kappes von Professoren gehört und gelesen. mag ja sein...ich erwarte aber von einem prof. ein gerüttelt maß an allgemeinbildung und grundkenntnisse in wissenschafstheorie, die er kraft seines amtes einfach haben muss. wenn meine nachbarin, deren lebensmittelpunkt nicht die molekularbiologie sondern ihre katze muschi ist, so was nicht weiß, ist ihr kein vorwurf zu machen, wohl aber einem mann der wissnschaften. Meine Frage: erwartet man von einem Philosophen, daß er mathematische Formulen erklären kann? Erwartet man von einem Theologen, daß er medizinische Begriffe im Griff hat? wohl kaum. Der prof. ist prof. nur für sein Fach, nicht für alle Fächer des Wissens. Einmal war so, heute haben wir Fachspezialisten. In der Medizin ist noch deutlicher: das eigene Fach verbietet jede Einmischung auch von anderen Medizinern. Das ist die typische Unsicherheit, die aus dem immensen Feld der Forschung kommt. Daß sich der Prof. *** in das theologische Feld hinweinwagt, ist mütig. Er wird sicherlich nur Schläge bekommen, wie aus der Forumdiskussion deutlich wird. Man erwartet aber auch vom Theologen, daß er die Wirbelsäule nicht als Mittelfußknochen oder Leber bezeichnet, nur weil beides irgendwie im menschlichen Körper vorkommt und er die Worte mal gehört hat. Und wenn man als Professor über ein anderes Thema einen Artikel schreibt, dann darf man sich ruhig wenigstens in den allergrundsätzlichsten Fragen, zumal wenn man sie berührt, ein ganz kleines bißchen auskennen. Und die Frage, inwiefern die Bibel Gottes Wort ist, liegt ja bei seinen Sätzen nicht wirklich weit weg und ist binnen zwei Minuten beantwortet (und zwar richtig, im Gegensatz zu seinem Artikel). Aber mit dem blöden Spruch, die Kirche würde den Kreationismus lehren, lebt es sich halt eindeutiger als Mann der Wissenschaft. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Was wollt Ihr denn? Der Mann hat doch zu 100% recht. Die einzigen, die er vergißt zu erwähnen, sind die evangelikalen Spinner, die die Bibel tatsächlich in allen Aspekten wörtlich nehmen. Von 6-Tage-Schöpfung bis Saurier auf der Arche. Aber das kann man ja bei der ganzen Papsteuphorie übersehen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Claudia Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 artikel in den pnn schuster bleib bei deinem leisten: weihnachten kommt das christkind und die katholiken sollen glauben, dass die welt in 6 tagen erschaffen wurde. außerdem wird die unwahre behauptung des geozentrischen weltbildes mit glaubenswahrheiten auf eine stufe gestellt.. natürlich darf der griff in die mottenkiste nicht fehlen. der autor ist ein prof.! solche artikel machen mir mehr angst ums abendland als islamische radikale... Also ehrlich, ich krieg ja auch oft nen Hals, wenn sich heutige angeblich so kritische Philosophen mit Klischees an ihr sooooo wahres und richtiges und auf jeden Fall vernünftigeres Weltbild klammern - aber in diesem Artikel habe ich keine solchen groben Fehler und Klischees gefunden. Was genau ist denn Deiner Meinung nach falsch? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Was wollt Ihr denn? Der Mann hat doch zu 100% recht. Die einzigen, die er vergißt zu erwähnen, sind die evangelikalen Spinner, die die Bibel tatsächlich in allen Aspekten wörtlich nehmen. Von 6-Tage-Schöpfung bis Saurier auf der Arche. Aber das kann man ja bei der ganzen Papsteuphorie übersehen.Das finde ich ja auch, aber ich finde diesen Generalvorwurf "das ist doch ein Prof" zum K*****. Sicher haben Gelehrte mehr Möglichkeiten, sich öffentlich zu äußern, als Otto und Lisa Normalverbraucher, aber man muß nicht jeden Federstrich, den sie schreiben direkt mit ihrem Status in Verbindung bringen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
asia Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Was ist therapeutisches Klonen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Was wollt Ihr denn? Der Mann hat doch zu 100% recht. Die einzigen, die er vergißt zu erwähnen, sind die evangelikalen Spinner, die die Bibel tatsächlich in allen Aspekten wörtlich nehmen. Von 6-Tage-Schöpfung bis Saurier auf der Arche. Aber das kann man ja bei der ganzen Papsteuphorie übersehen.Das finde ich ja auch, aber ich finde diesen Generalvorwurf "das ist doch ein Prof" zum K*****. Sicher haben Gelehrte mehr Möglichkeiten, sich öffentlich zu äußern, als Otto und Lisa Normalverbraucher, aber man muß nicht jeden Federstrich, den sie schreiben direkt mit ihrem Status in Verbindung bringen. Zumal man kein Experte auf irgendeinem Gebiet sein muß, um gewisse Dinge als kompletten Schwachsinn zu erkennen. Da reicht auch die normale Schulbildung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Was ist therapeutisches Klonen? Da werden aus dem Zellmaterial des Patienten neue Zellen geklont, die somit körpereigen sind und daher keinerlei Abwehrreaktionen hervorrufen. Diese Zellen werden dann wieder in den Körper eingebracht. In Zukunft wird vielleicht möglich sein, ganze Organe zu klonen, dann könnte man zB eine defekte Niere durch eine geklonte austauschen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
asia Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Was ist therapeutisches Klonen? Da werden aus dem Zellmaterial des Patienten neue Zellen geklont, die somit körpereigen sind und daher keinerlei Abwehrreaktionen hervorrufen. Diese Zellen werden dann wieder in den Körper eingebracht. In Zukunft wird vielleicht möglich sein, ganze Organe zu klonen, dann könnte man zB eine defekte Niere durch eine geklonte austauschen. Danke! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sam_Naseweiss Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Was ist therapeutisches Klonen? Da werden aus dem Zellmaterial des Patienten neue Zellen geklont, die somit körpereigen sind und daher keinerlei Abwehrreaktionen hervorrufen. Diese Zellen werden dann wieder in den Körper eingebracht. In Zukunft wird vielleicht möglich sein, ganze Organe zu klonen, dann könnte man zB eine defekte Niere durch eine geklonte austauschen. Danke! Nicht aus beliebigen Zellmaterial, sondern aus einem Embryo, welches dabei dann stirbt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Was ist therapeutisches Klonen? Da werden aus dem Zellmaterial des Patienten neue Zellen geklont, die somit körpereigen sind und daher keinerlei Abwehrreaktionen hervorrufen. Diese Zellen werden dann wieder in den Körper eingebracht. In Zukunft wird vielleicht möglich sein, ganze Organe zu klonen, dann könnte man zB eine defekte Niere durch eine geklonte austauschen. Danke! Nicht aus beliebigen Zellmaterial, sondern aus einem Embryo, welches dabei dann stirbt. Hervorhebung von mir. Aber dahin muß man erst mal kommen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Pegasos Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 (bearbeitet) Nicht aus beliebigen Zellmaterial, sondern aus einem Embryo, welches dabei dann stirbt. Ähm... nicht ganz. Eigentlich nimmt man entweder Stammzellen des Erkrankten selbst oder man implantiert einer Eizelle den Zellkern des Erkrankten, lässt einige Teilungen durchführen (man kann der Eizelle mit einigen Tricks vormachen, sie sei befruchtet worden und dann fängt sie damit an) und nimmt dann die daraus resultierenden embryonalen Stammzellen, weil die noch nicht zu weit ausdifferenziert sind. Es wird immer so getan als werde da ein Kind anstatt ausgetragen umgebracht und verwurstet. Soweit ich weiß, handelt es sich aber um nichts weiter als eine Zellkultur - eben mit Stammzellen, die das Erbgut des Patienten tragen. bearbeitet 14. September 2006 von Pegasos Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sam_Naseweiss Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Nicht aus beliebigen Zellmaterial, sondern aus einem Embryo, welches dabei dann stirbt. Ähm... nicht ganz. Eigentlich nimmt man entweder Stammzellen des Erkrankten selbst oder man implantiert einer Eizelle den Zellkern des Erkrankten, lässt einige Teilungen durchführen (man kann der Eizelle mit einigen Tricks vormachen, sie sei befruchtet worden und dann fängt sie damit an) und nimmt dann die daraus resultierenden embryonalen Stammzellen, weil die noch nicht zu weit ausdifferenziert sind. Es wird immer so getan als werde da ein Kind anstatt ausgetragen umgebracht und verwurstet. Soweit ich weiß, handelt es sich aber um nichts weiter als eine Zellkultur - eben mit Stammzellen, die das Erbgut des Patienten tragen. Was du meinst ist die Reproduktion von Organen, welche entweder durch therapeutisches Klonen oder durch die Entnahme bereits adulten Zellmaterials erfolgen kann. Das Züchten neuer Organe aus Stammzellen ist kein Klonen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
karbummke Geschrieben 14. September 2006 Autor Melden Share Geschrieben 14. September 2006 (bearbeitet) Was genau ist denn Deiner Meinung nach falsch? eine stellungnahme von mir: „Die Kirche muss ihr Verhältnis zur Wissenschaft ändern“ link: http://pnn.de/meinung/index.asp?gotos=http...2771934.asp#art Beim Lesen des Beitrages „Der Papst und die schlauen Kinder“ des engagierten Wissenschaftlers Prof. Alexander S. Kekulé wurde wieder mal deutlich, was es mit der Binsenweisheit „Schuster, bleib bei deinem Leisten“ auf sich hat. Nun mag der Autor eine Koryphäe auf seinem Fachgebiet der Molekularbiologie sein, u.a. auf dem Gebiet der katholischen Lehre ist dies nicht der Fall. In seinen Ausführungen werden Widersprüche zwischen Aussagen der Bibel einerseits und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen andererseits konstruiert, die es nicht gibt. Natürlich bleibt auch der versuchte zementierende Rückgriff auf die zweifellos nicht rühmliche Vergangenheit der Kirche nicht aus. Zwanglos ist dem Beitrag zu entnehmen, die katholische Kirche lehre in fundamentalistischer Manier, dass die Schöpfungsgeschichte wörtlich zu nehmen sei. Mir als naturwissenschaftlichem Laien ist dagegen bekannt, dass der Vater der Urknalltheorie ein katholischer Geistlicher war. Dagegen ist mir als Katholik nicht bekannt und auch nie von einem im Dienst der Kirche Stehenden in der Kindheit angetragen worden, dass Weihnachten das Christkind kommt, so wie es der Autor allgemein unterstellt. Auch dass die Kirche sich derzeit noch mit Naturwissenschaften anlegt, entzieht sich meiner Kenntnis. Damit würde sie sich auch einen Bärendienst erweisen. Skurril wird es allerdings, wenn Prof. Kekulé das geozentrische Weltbild mit Glaubensaussagen wie z.B. die der leiblichen Auferstehung auf gleiche Stufe als unwahre Behauptung stellt. Dem wird sicherlich mehr polemischer als wissenschaftstheoretischer Wert beizumessen sein. Letztlich gesteht aber Prof. Kekulé zu, dass die Kirche Antwort auf die letzten Fragen gibt. Damit wird allerdings das von ihm geforderte Eingeständnis von der Kirche, sie habe die Schlacht um die Deutungshoheit der dinglichen Welt verloren, hinfällig. Denn die Beantwortung letzter Fragen auch in der dinglichen Welt setzt eine Deutung der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse unter dem Kriterium des Umgangs mit diesen in der Verantwortung vor Gott und den Menschen voraus. bearbeitet 14. September 2006 von karbummke Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Letztlich gesteht aber Prof. Kekulé zu, dass die Kirche Antwort auf die letzten Fragen gibt. Damit wird allerdings das von ihm geforderte Eingeständnis von der Kirche, sie habe die Schlacht um die Deutungshoheit der dinglichen Welt verloren, hinfällig. Denn die Beantwortung letzter Fragen auch in der dinglichen Welt setzt eine Deutung der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse unter dem Kriterium des Umgangs mit diesen in der Verantwortung vor Gott und den Menschen voraus. Ach was, die Beantwortung dieser letzten Fragen haben mit der dinglichen Welt überhaupt nichts zu tun. Da kann die Kirche labern, was sie will, das juckt die Realität kein bißchen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Claudia Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 In seinen Ausführungen werden Widersprüche zwischen Aussagen der Bibel einerseits und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen andererseits konstruiert, die es nicht gibt. Natürlich bleibt auch der versuchte zementierende Rückgriff auf die zweifellos nicht rühmliche Vergangenheit der Kirche nicht aus. Der Rückgriff ist gerade was das Verhältnis zur Wissenschaft angeht, ein relatives MUSS in dieser Frage. Finde ich zumindest. Sachlich falsch ist es auf keinen Fall, nur unangenehm für Dich...? Und welche Widersprüche gibt es nicht, die er konstruiert...? Zwanglos ist dem Beitrag zu entnehmen, die katholische Kirche lehre in fundamentalistischer Manier, dass die Schöpfungsgeschichte wörtlich zu nehmen sei. Mir als naturwissenschaftlichem Laien ist dagegen bekannt, dass der Vater der Urknalltheorie ein katholischer Geistlicher war. Zwei Behauptungen, die ich nicht belegt finde... Dagegen ist mir als Katholik nicht bekannt und auch nie von einem im Dienst der Kirche Stehenden in der Kindheit angetragen worden, dass Weihnachten das Christkind kommt, so wie es der Autor allgemein unterstellt. Bei den hiesigen Christen kommt sebstverständlich das Christkind, in der ganzen Gegend hier (Rheinland). Was denn sonst...? Auch dass die Kirche sich derzeit noch mit Naturwissenschaften anlegt, entzieht sich meiner Kenntnis. Damit würde sie sich auch einen Bärendienst erweisen. Liest Du keine Zeitung? Die Kirche erlaubt sich ethische Beeinflussungen von Wissenschaftsbereichen (Stammzellforschung, Reproduktionsmedizin) und hat das auch schon lange anderswo getan (Abtreibung, Homosexuellen-Forschung). Ich will das hier nicht werten, weil ich nur eine differenzierte Wertung sinnvoll fände, aber bitte: falsch ist diese Behauptung ganz sicher nicht. Wissenschaft und Religion bedienen unterschiedliche Bedürfnisse der Menschen (im großen und ganzen). Schwierig wird es nur da, wo sich die Felder überschneiden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Ich finde den Artikel nicht umwefend sensationell, aber absolut nicht grundsätzlich falsch. Die Kirche macht sich dort unglaubwürdig, wo sie nicht darauf vertraut, dass die Wirklichkeit "haltbar" ist und dass darum alle Fragen gestellt werden dürfen. (Wenn das also stimmt: "Wie der Physiker Stephen Hawking kolportiert, warnte der frühere Papst die Teilnehmer einer Tagung noch im späten 20. Jahrhundert davor, den Urknall zu erforschen, denn dieser sei ein Werk Gottes." - fände ich das schlecht und eigentlich ein Zeugnis von Misstrauen.) Ich ginge sogar noch weiter. Ich glaube nicht, dass die Trennung von "Glauben" und "wissenschaftlich erforschbarer Realität" auf Dauer haltbar und sinnvoll ist. Zumindest nicht in dem Sinn, dass man akzeptieren muss, dass "widernatürliche Dinge" geglaubt werden müssen. Wo Erfahrungen wissenschaftlichen Erkenntnissen zuwiderlaufen, ist einfach noch nicht zu Ende gefragt worden bzw sind die entsprechenden Antworten oder das entsprechende Wissen noch nicht gefunden worden. (Wobei ich durchaus der Meinung bin, dass das in beide Richtungen gilt, dass auch die "aufgeklärten Realisten" oft viel zu früh aufhören zu fragen und lieber vor Teilen der Wirklichkeit die Augen verschließen, damit sie nicht riskieren zu müssen, dass ihr Weltbild ins Wanken gerät) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Ich glaube, dass das Wahrheitsverständnis von Kindern überbewertet wird.Die Kindheit ist eine Zeit, in der Wahrheit und Geschichte, Realismus und Träume derart ineinander verflochten sind, dass es auf die ein oder andere Lügengeschichte nicht ankommt. Ich kann das bestätigen.Man kann unglaublich viel Zeit und Mühe drauf verwenden, zu versuchen, Kindern beizubringen, dass diese Geschichten Bilder für menschliche Erfahrungen sind, man kann versuchen, sie mit ihren eigenen Erfahrungen zu verknüpfen... und am Schluss einer Schulstunde, bei der alles genau darum gegangen ist, werden garantiert wieder ein paar mit großen Augen fragen: "Und das ist wirklich wahr, dass der Walfisch den Jona drei Tage im Bauch gehabt und ihn dann ans Land gespuckt hat??? (Und ich bin fast sicher, dass ein Teil diese KInder später voll Empörung darüber schimpfen wird, was ihnen alles als wahr verkauft worden ist und wie man sie belogen hat) Das Symbolverständnis ist einfach nicht von vornherein da, und es gibt eine Zeit in der Entwicklung, da scheint alles immer hin und her zu kippen. Da kann ein Kind, dem man wirklich nie und nimmer erzählt hat, dass der Osterhase ein real existierendes Vieh ist und das sogar zugeschaut hat, wie die Osternester gerichtet worden sind, plötzlich die Ohren des Osterhasne hinter dem Busch entdecken. Ganz aufgeregt und ernsthaft. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
karbummke Geschrieben 14. September 2006 Autor Melden Share Geschrieben 14. September 2006 In seinen Ausführungen werden Widersprüche zwischen Aussagen der Bibel einerseits und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen andererseits konstruiert, die es nicht gibt. Natürlich bleibt auch der versuchte zementierende Rückgriff auf die zweifellos nicht rühmliche Vergangenheit der Kirche nicht aus. Der Rückgriff ist gerade was das Verhältnis zur Wissenschaft angeht, ein relatives MUSS in dieser Frage. Finde ich zumindest. Sachlich falsch ist es auf keinen Fall, nur unangenehm für Dich...? Und welche Widersprüche gibt es nicht, die er konstruiert...? Zwanglos ist dem Beitrag zu entnehmen, die katholische Kirche lehre in fundamentalistischer Manier, dass die Schöpfungsgeschichte wörtlich zu nehmen sei. Mir als naturwissenschaftlichem Laien ist dagegen bekannt, dass der Vater der Urknalltheorie ein katholischer Geistlicher war. Zwei Behauptungen, die ich nicht belegt finde... Dagegen ist mir als Katholik nicht bekannt und auch nie von einem im Dienst der Kirche Stehenden in der Kindheit angetragen worden, dass Weihnachten das Christkind kommt, so wie es der Autor allgemein unterstellt. Bei den hiesigen Christen kommt sebstverständlich das Christkind, in der ganzen Gegend hier (Rheinland). Was denn sonst...? Auch dass die Kirche sich derzeit noch mit Naturwissenschaften anlegt, entzieht sich meiner Kenntnis. Damit würde sie sich auch einen Bärendienst erweisen. Liest Du keine Zeitung? Die Kirche erlaubt sich ethische Beeinflussungen von Wissenschaftsbereichen (Stammzellforschung, Reproduktionsmedizin) und hat das auch schon lange anderswo getan (Abtreibung, Homosexuellen-Forschung). Ich will das hier nicht werten, weil ich nur eine differenzierte Wertung sinnvoll fände, aber bitte: falsch ist diese Behauptung ganz sicher nicht. Wissenschaft und Religion bedienen unterschiedliche Bedürfnisse der Menschen (im großen und ganzen). Schwierig wird es nur da, wo sich die Felder überschneiden. was die sachfragen angeht: die kann man ergoogeln oder dem artikel entnehmen was das verständis angeht: da kann ich nicht weiterhelfen; eine ausnahme mach ich bei dem punkt, indem sich die kirche mit den naturwissenchaften anlegen soll, weil man es missverstehen kann: der prof. meint, dass die kirche den naturwissenschaften vorschreibt, was naturwissenschaftlich falsch oder richtig ist und bringt kolportiertes als einzige stütze in der verganhenheit mag dies der fall gewesen sein, in der gegenwart nicht was anderes ist die bewertung und einschränkung des umganges mit ergbnissen der naturwissenschaften: dass soll die kirche m.e. machen und wenn man hier annimmt, das sei das anlegen mit den naturwissenschaften, dann erweitert man implizit den kompetenzbereich der naturwissenschaften hin zur ethischen bewertung ihes eigen tuns: das mag einigen sicherlich gefallen, ist m.e. aber falsch Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
darelius_aragar Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 >> was anderes ist die bewertung und einschränkung des umganges mit ergbnissen der naturwissenschaften: dass soll die kirche m.e. machen sind diese ergebnisse für die gesamte gesellschaft relevant, so ist das primär staatsangelegenheit. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Nursianer Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 (bearbeitet) Auch dass die Kirche sich derzeit noch mit Naturwissenschaften anlegt, entzieht sich meiner Kenntnis. Damit würde sie sich auch einen Bärendienst erweisen. Liest Du keine Zeitung? Die Kirche erlaubt sich ethische Beeinflussungen von Wissenschaftsbereichen (Stammzellforschung, Reproduktionsmedizin) und hat das auch schon lange anderswo getan (Abtreibung, Homosexuellen-Forschung). Ich will das hier nicht werten, weil ich nur eine differenzierte Wertung sinnvoll fände, aber bitte: falsch ist diese Behauptung ganz sicher nicht. Die Ablehnung einer bestimmten Medizin oder eines gewissen Eingriffes wie der Abtreibung ist kein "Anlegen mit der Wissenschaft" iSd Streitigkeiten, die die Kirche einst mit Galilei geführt hat. Es geht hier nicht darum, dass gewisse naturwissenschaftliche Erkenntnisse bestritten werden sollen, sondern lediglich um die moralische Bewertung der Praxis, die auf diesen Kenntnissen beruht. Das ist etwas ganz anderes. Dieser Diskussion wird sich die Naturwissenschaft für alle Zeiten stellen müssen, es geht hier nämlich im Wesentlichen um die Frage der Verantwortung der Wissenschaft, auf die die Kirche nicht wirklich ein Monopol hat. Mit ihr hat sich vielmehr ein Großteil der bedeutenden Wissenschaftler auseinandergesetzt. Exemplarisch sei hier Oppenheimer genannt. bearbeitet 14. September 2006 von Nursianer Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
andre... Geschrieben 14. September 2006 Melden Share Geschrieben 14. September 2006 Ich glaube, dass das Wahrheitsverständnis von Kindern überbewertet wird. Die Kindheit ist eine Zeit, in der Wahrheit und Geschichte, Realismus und Träume derart ineinander verflochten sind, dass es auf die ein oder andere Lügengeschichte nicht ankommt. Bei mir ja. Ich war als Kind immer total fassungslos, wenn Erwachsene sich widersprochen haben oder vor allem ohne oder mit falscher Begründung recht haben wollten (was gegenüber Kindern ja schön bequem ist). Mir blieb gar nichts anderes übrig, als diesen Dingen selbst auf den Grund zu gehen, was als Kind natürlich auch nicht einfach ist und zu vielen Irrtümern geführt hat. Dabei hätte ich schon gern verlässliche Autoritäten gehabt, da ich in solchen Situationen oft das beklemmende Gefühl hatte, ganz allein auf dieser Welt zu sein, hier ausgesetzt worden zu sein. Die andere Alternative, als falsch empfundene Dinge einfach so anzunehmen und nicht weiter drüber nachzudenken, war für mich völlig undenkbar. Ich weiß bis heute nicht, wie das gehen soll, deswegen funktioniert z.B. Glauben bei mir schon im Ansatz nicht. André Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jos1 Geschrieben 15. September 2006 Melden Share Geschrieben 15. September 2006 (bearbeitet) Ich glaube, dass das Wahrheitsverständnis von Kindern überbewertet wird. Ich glaube, dass man das nicht pauschalisieren kann. Ich habe schon erlebt, dass meine Nichte weinend aus dem Zimmer gelaufen ist, als ich mit meinem Schwager über den Film "Contact" unterhalten habe. Ich weiss nicht mehr, um was es genau ging, aber dass ihr Vater den lieben Gott in Frage stellt, das war eine Katastrophe für sie. Man muß auch die Erziehung miteinbeziehen. Meine Kinder gehören zwar einer Religion, aber sind sehr aufgeklärt. Zumindest wissen sie ihren eigenen grauen Zellen gut zu schätzen. Als ich meinem ersten Sohn (12) deine Geschichte erzählt habe und ihn gefragt habe, was über meinen Atheismus denkt, hat er cool geantwortet: "In anderen guten Zeiten hätten wir dich verbrannt" ... . bearbeitet 15. September 2006 von Jossi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 15. September 2006 Melden Share Geschrieben 15. September 2006 Ich habe schon erlebt, dass meine Nichte weinend aus dem Zimmer gelaufen ist, als ich mit meinem Schwager über den Film "Contact" unterhalten habe. Ich weiss nicht mehr, um was es genau ging, aber dass ihr Vater den lieben Gott in Frage stellt, das war eine Katastrophe für sie. Vielleicht fand sie den Film ja auch zum Heulen. Denn das war er, abgrundtief miserabel, mit religiösem Pathos durchsetzt, die Botschaft des Buches verbogen und in den mystischen Schleim gedrückt. Carl Sagan würde im Grab rotieren, wenn er den Schund sehen müßte. Lest das Buch! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.