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Kirchliche Trauung mit bereits geschiedenem Partner möglich?


lorelei2001

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Auf die Site mit dem Erzbistum wäre ich nie gekommen.

Bei mir in Regensburg gibt es auch eines...an dieses werden wir uns wenden.

Laut statistik sieht es gar nicht so schlecht aus!! :huh:

Ein bißchen Glück noch....davon hatte ich in meinem Leben leider recht wenig....und es klappt vielleicht.

Ja, wende dich ruhig an das Ehegericht, ich hab dort auch ein Verfahren laufen. Der Offizial Dr. Ammer ist ganz nett und verständnisvoll, aber halt auch an seine Vorschriften gebunden.
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hallo Liane

 

hallo

 

wann hat der Tod (und welcher Tod?) eine eheliche Verbindung geschieden?

Was, wenn bei einem Ehepaar plötzlich nur mehr einer der beiden das Sakrament der Ehe ernstnimmt? Muss der zweite dann lebenslänglich auf Liebe in all ihren Facetten verzichten, weil sein ehemaliger Ehepartner sich aus der ehelichen Verbindung verabschiedet?

 

alles Liebe

 

Angelika

 

das empfinde ich als ein Unding. Wie sollte ein Mann/eine Frau eine Ehe, aus der sogar Kinder hervorgegangen sind, für nichtig erklären können? Das würde ja aussagen, dass diese Ehe ein Irrtum oder eine Lüge war.

 

alles Liebe

 

Angelika

Hallo Angelika

 

so seh ich das eben auch.

Angelika, du hast das wirklich gut umschrieben.

Man ist so hilflos, steht so alleine da, man ist so enttäuscht und wütend....denn man will nur eins. Das neue GLück und den dazugehörigen Segen .

Und weil eine, für mich fremde Frau, vor längerer Zeit ihren Mann betrogen hat...darf ich diesen nun nicht vor Gott heiraten :k035:

 

ich möchte hier auf keinen Fall missverstanden werden. Es geht mir nicht darum, wer Schuld an einer gescheiterten Ehe hat. Ich bin überzeugt, dass die Schuldfrage da fehl am Platz ist.

Aber ich würde nicht eine langjährige Beziehung/Ehe, aus der womöglich sogar Kinder hervorgegangen sind, im Nachhinein als Nicht-Ehe erklärt wissen wollen. Für mich bleit es eine Ehe, wenngleich auch leider eine gescheiterte. Warum Ehen scheitern, kann vermutlich keiner so ganz sagen. Da gibt es eine Menge Vermutungen, leider vor allem oft genug von Unbeteiligten.

Ich halte eine Beziehung/Ehe für ein Geschenk Gottes. Vielleicht ist es damit wie mit Kindern....Wie sagt Hiob, als seine Kinder sterben? Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen, gepriesen sei der Name des Herrn. Vielleicht zerlegt einem der Herr manchmal sein Eheglück, um einen in solcher Prüfung zu stärken im Glauben?

 

 

alles Liebe

 

Angelika

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Und wiedereinmal finde ich es eine gespenstische Veranstaltung, wenn Ratschläge gegeben werden können, wie man versuchen könnte und sollte, eine ja einmal bestehende Liebe und Ehesakrament (immerhin gibt es zwei Kinder) irgendwie für nichtexistent zu erklären, nur damit man ein zweites Mal (ich sage bewusst "ein zweites Mal") ein solches Sakrament eingehen kann.

 

Vielleicht sollte man sich ja gleich überlegen, welche Vorkehrungen man treffen könnte, in 10 Jahren dieses 2. Sakrament auch für nie existent erklären zu können....

 

Um mal Paulus etwas abzuwandeln: "Was aber nützte es, wenn ich tausend Ehesakramente hätte, weisse Kleider, Orgelgebraus und Weihrauch, hätte aber die Liebe nicht."

 

De facto hat sich meiner meinung nach die Kirche schon lange von der Idee der Einmaligkeit der Ehe verabschiedet.

 

Weil sie das aber nicht so sagen kann/will, wird eben das angeblich so heilige und unantastbare Sakrament kurzerhand mit ziemlich fadenscheinigen Begründungen im Bedarfsfall für gar nicht existent erklärt, und schon kann der schöne Schein und die sklavische Buchstabentreue erhalten werden.

 

Dass dabei der Geist und die Idee auf der Strecke bleibt, wird zumindest billigend in Kauf genommen.

 

Was Jesus, wäre heute Mensch, zu solcher Praxis sagen würde, kann man sich ohne allzugroßen Phantasieaufwand ausmalen.

 

Mein Rat: Sucht euch einen Priester, der euch eine Segnung erteilt, aber auch wenn ihr keinen findet: Lebt und liebt in dem Bewusstsein, daß Gott mit Wohlgefallen auf euch herunterblickt.

 

Werner

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De facto hat sich meiner meinung nach die Kirche schon lange von der Idee der Einmaligkeit der Ehe verabschiedet.
Aber doch ganz sicher nicht! Die Kirche ist doch auf weiter Strecke die einzige, die an der Unauflöslichkeit der Ehe fest hält. Und gerade das wird ihr oft genug vorgeworfen.
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Hallo,

bei uns war es ja ähnlich: Mein Mann hatte eine Ehe hinter sich, ein Sohn ist da, mittlerweile sogar ein Enkelchen, und er und seine Exfrau haben sich mit Sicherheit damals, als sie geheiratet und das Kind in die Welt gesetzt haben, gedacht, es sei für immer. Bei uns kommt noch hinzu: Sowohl mein Mann als auch seine Exfrau sind evangelisch, und sie haben mit Sicherheit keinen Gedanken daran verschwendet, dass ihre Ehe auch von der katholischen Kirche anerkannt wird!! Und nun sollten wir diese Ehe annulieren lassen, damit wir heiraten konnten! Evtl. wäre eine Begründung gewesen, dass die beiden Protestanten sich der Unauflöslichkeit ihres Eheversprechens nicht bewusst waren. Natürlich hätte auch die Ex zu dieser Sache gehört werden müssen. In den Augen von Protestanten hat dieses ganze Procedere sowieso schon was Surreales, und auch in meinen (katholischen) Augen fand ich das ziemlich strange.

Also blieben für uns 2 Optionen: Entweder zu den Evangelischen "Mitbewerbern" gehen (die hätten uns nämlich verheiratet!") oder eben die besagte Segnungsfeier. Mir gefiel die Segnung von Anfang an besser. Ich persönlich habe so gut wie keinen Draht zur evangelischen Kirche, mein Mann steht der ganzen Sache eh ziemlich gelassen gegenüber, und so hatten wir eine Feier in einer katholischen Kirche mit einem katholischen Priester, und ich fühle mich so verheiratet wie ich mich nur fühlen kann.

Ich hatte damals ein Telefonat mit dem Offizial, der mir so ungefähr sagte, das sei ich nun selbst schuld, dass ich mir einen Geschiedenen aussuchen würde, und nun müsse man "halt einen Grund finden", die Ehe zu annulieren. Dieser müsse aber auf alle Fälle wahrhaftig und nicht erfunden sein! So what! Man darf sich also nichts aus den Fingern saugen, sonst gildet es nicht :huh: Ist vielleicht ganz sinnvoll, wenn tatsächlich einer der Partner unter falschen Voraussetzungen die Ehe eingeht. Aber - mal ganz ehrlich: meistens geht es einfach schief, und basta!

Also: Mut zur Lücke!!!

Liebe Grüße

florentine

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(...)Ist vielleicht ganz sinnvoll, wenn tatsächlich einer der Partner unter falschen Voraussetzungen die Ehe eingeht. Aber - mal ganz ehrlich: meistens geht es einfach schief, und basta!

Also: Mut zur Lücke!!!

Liebe Grüße

florentine

Jo. Find ich ja auch. Aber die Oberen sind von Angst geleitet, die bekanntlich kein guter Ratgeber ist, uns, die wir an der Basis und in der Welt unsere Arbeit tun, hören sie nicht zu, so dass sie nichts von der Welt wissen, zuletzt verlässt sie auch noch die Orthographie, und aus dem Mut zur Lücke wird der Mut zur Lüge, was soll man machen! :k035:

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De facto hat sich meiner meinung nach die Kirche schon lange von der Idee der Einmaligkeit der Ehe verabschiedet.

Aber doch ganz sicher nicht! Die Kirche ist doch auf weiter Strecke die einzige, die an der Unauflöslichkeit der Ehe fest hält. Und gerade das wird ihr oft genug vorgeworfen.

Dem Buchstaben nach ja, aber wie sieht es in der Praxis aus?

 

Da muss jemand nur mit der Frage kommen, was er tun soll, wenn er geschieden ist oder einen geschiedenen Partner liebt, da wird er sofort mit allen möglichen Ratschlägen überschüttet, wie er das angeblich so heilige Sakrament für inexistent erklären kann um es erneut empfangen zu können.

 

Stell dir mal vor, andere Sakramente wären auch in dem gleichen Maß gar nicht existent wie das Ehesakrament. Mndestens 80% der Anträge auf Annullierung werden positiv beschieden, und das sind ja nur die Fälle, in denen jemand ein Interesse daran hat, die Gültigkeit feststellen zu lassen.

 

Daraus lässt sich leicht hochrechnen, daß offensichtlich in mindestens der Hälfte aller Eheschliessungen gar kein Sakrament gespendet wird, sondern nur ungültige Simulationen stattfinden.

 

Was unternimmt die Kirche, um diesen Missstand abzustellen? Ich sehe nichts.

 

Ursprünglich mal war die Anullierung eine Ausnahme für den seltenen Fall, daß bei einer Eheschliessung tatsächlich etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen war.

 

Heute dagegen stellt es sich mir dar als das Schlupfloch für die Ehescheidung, die man offiziell nicht möchte, aber in der Praxis hingenommen hat.

 

Das besonders Tragische dabei ist, daß diejenigen, die das Ehesakrament nicht nur dem kanonischen Buchstaben, sondern dem göttlichen Sinn nach wirklich ernst nehmen, auf der Strecke bleiben und von der Kommunion ausgeschlossen werden, während diejenigen, denen es auf den äusseren Schein und den formalen Buchstaben mehr ankommt als auf den eigentlichen Sinn, relativ einfach mit Glanz und Gloria in die Kirche einziehen dürfen.

 

Solange die Kirche offenbar nichts dabei findet, daß Tausende von Ehespendungen gar keine sind, ist sie nicht glaubwürdig, wenn sie von der Einmaligkeit, Heiligkeit und Unauflöslichkeit der Ehe spricht.

 

Werner

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Und wiedereinmal finde ich es eine gespenstische Veranstaltung, wenn Ratschläge gegeben werden können, wie man versuchen könnte und sollte, eine ja einmal bestehende Liebe und Ehesakrament (immerhin gibt es zwei Kinder) irgendwie für nichtexistent zu erklären, nur damit man ein zweites Mal (ich sage bewusst "ein zweites Mal") ein solches Sakrament eingehen kann.

 

Vielleicht sollte man sich ja gleich überlegen, welche Vorkehrungen man treffen könnte, in 10 Jahren dieses 2. Sakrament auch für nie existent erklären zu können....

 

Um mal Paulus etwas abzuwandeln: "Was aber nützte es, wenn ich tausend Ehesakramente hätte, weisse Kleider, Orgelgebraus und Weihrauch, hätte aber die Liebe nicht."

 

De facto hat sich meiner meinung nach die Kirche schon lange von der Idee der Einmaligkeit der Ehe verabschiedet.

 

Weil sie das aber nicht so sagen kann/will, wird eben das angeblich so heilige und unantastbare Sakrament kurzerhand mit ziemlich fadenscheinigen Begründungen im Bedarfsfall für gar nicht existent erklärt, und schon kann der schöne Schein und die sklavische Buchstabentreue erhalten werden.

 

Dass dabei der Geist und die Idee auf der Strecke bleibt, wird zumindest billigend in Kauf genommen.

 

Was Jesus, wäre heute Mensch, zu solcher Praxis sagen würde, kann man sich ohne allzugroßen Phantasieaufwand ausmalen.

 

Mein Rat: Sucht euch einen Priester, der euch eine Segnung erteilt, aber auch wenn ihr keinen findet: Lebt und liebt in dem Bewusstsein, daß Gott mit Wohlgefallen auf euch herunterblickt.

 

Werner

 

 

lieber Werner,

 

du sprichst mir aus der Seele. Ich empfinde das auch als gespenstisch.....

 

alles Liebe

 

Angelika

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wann hat der Tod (und welcher Tod?) eine eheliche Verbindung geschieden?

Was, wenn bei einem Ehepaar plötzlich nur mehr einer der beiden das Sakrament der Ehe ernstnimmt? Muss der zweite dann lebenslänglich auf Liebe in all ihren Facetten verzichten, weil sein ehemaliger Ehepartner sich aus der ehelichen Verbindung verabschiedet?

 

alles Liebe

 

Angelika

 

Nach katholischem Verständnis ist es so.

Mit dem Konsens der Eheschließung entsteht ein untrennbares Eheband, ganz gleich was danach passiert. Das einzige, was man sich nach katholischer Lehre vorstellen kann ist, dass sich Eheleute trennen und dann aber enthaltsam leben.

 

Gerade die Frage des Konsenses wurde in den letzten Jahrzehnten heftig diskutiert. Warum, so lautete die kritische Anfrage, ist allein der Konsens zu Beginn der Ehe entscheidend? Was ist, wenn ein Ehepartner den Konsens aufkündigt?

Alle Ansätze, die versucht haben, diese Frage zu lösen, wurden seitens Papst Johannes Pauls II. zugunsten des traditionellen Verständnisses agelehnt.

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Gerade die Frage des Konsenses wurde in den letzten Jahrzehnten heftig diskutiert. Warum, so lautete die kritische Anfrage, ist allein der Konsens zu Beginn der Ehe entscheidend? Was ist, wenn ein Ehepartner den Konsens aufkündigt?

Alle Ansätze, die versucht haben, diese Frage zu lösen, wurden seitens Papst Johannes Pauls II. zugunsten des traditionellen Verständnisses agelehnt.

Es ist ja nicht nur der Konsens.

 

Soterus hat mal um 170 festgelegt, daß für eine sakramentale Ehe der priesterliche Segen konstitutiv sei - in der Orthodoxie ist es heute noch so, daß die Ehe durch Verlobung (Konsens) und Krönung (Segen) geschlossen wird. Alle anderen Verbindungen sind in den Augen der OK keine gültigen Ehen.

 

Mir würde mal interessieren, wann sich die lateinische Kirche davon verabschiedet hat.

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De facto hat sich meiner meinung nach die Kirche schon lange von der Idee der Einmaligkeit der Ehe verabschiedet.

Aber doch ganz sicher nicht! Die Kirche ist doch auf weiter Strecke die einzige, die an der Unauflöslichkeit der Ehe fest hält. Und gerade das wird ihr oft genug vorgeworfen.

Deshalb hat Pflüger in Berlin auch verloren, oder ? Die katholiken wollten lieber den Schwulen, als den Ehebrecher. :huh:

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Dem Buchstaben nach ja, aber wie sieht es in der Praxis aus?
Also nach den mir bekannten Fällen macht es sich die Kirche wirklich nicht leicht eine gültige Ehe als ungültig hinzustellen. Darum dauern die Untersuchungen (für die Betroffenen) oft so lange.
Da muss jemand nur mit der Frage kommen, was er tun soll, wenn er geschieden ist oder einen geschiedenen Partner liebt, da wird er sofort mit allen möglichen Ratschlägen überschüttet, wie er das angeblich so heilige Sakrament für inexistent erklären kann um es erneut empfangen zu können.
Wenn es keinen wirklichen Anhaltspunkt dafür gibt, dass die Ehe ungültig war - der Ehewille im Sinne dessen, was die Kirche dafür als notwendig hält vorhanden war- dann wird es auch keine Annullierungsmöglichkeit geben.
Stell dir mal vor, andere Sakramente wären auch in dem gleichen Maß gar nicht existent wie das Ehesakrament.
Der Unterschied liegt aber darin, dass sich das Sakrament der Ehe die Eheleute gegenseitig spenden. Das Zustandekommen hängt also von den Ehepartnern ab - das kann man bezügl. Taufe, Firmung, Allerheiligstes nicht so sagen.
Daraus lässt sich leicht hochrechnen, daß offensichtlich in mindestens der Hälfte aller Eheschliessungen gar kein Sakrament gespendet wird, sondern nur ungültige Simulationen stattfinden.
Dass es in Bezug auf das Ehesakrament in der Kirche Mißstände gibt kann ich verstehen wenn ich höre, dass manche z.B. kirchlich heiraten wollen, weil´s halt so "schön" ist. Wenn die Verantwortlichen (Priester) da wirklich mitspielen, dann läge hier ein Misstand vor.
Was unternimmt die Kirche, um diesen Missstand abzustellen? Ich sehe nichts.
Dass es zu einem Aufstand kommt, wenn ein Priester "mangels Ehewillen" die kirchl. Heirat verweigert, kannst du dir sicher vorstellen. Gab es doch vor einiger Zeit einen Austand, weil ein Priester sich bei jemand, den er für zu wenig auf die Firmung vorbereitet hielt ein Veto einlegte.
Heute dagegen stellt es sich mir dar als das Schlupfloch für die Ehescheidung, die man offiziell nicht möchte, aber in der Praxis hingenommen hat.
Wo dies tatsächlich der Fall sein sollte (vielleicht bei "Prominenten" die es sich richten wollen??) ist das zu kritisieren und der Mißstand abzustellen.
Das besonders Tragische dabei ist, daß diejenigen, die das Ehesakrament nicht nur dem kanonischen Buchstaben, sondern dem göttlichen Sinn nach wirklich ernst nehmen, auf der Strecke bleiben und von der Kommunion ausgeschlossen werden, während diejenigen, denen es auf den äusseren Schein und den formalen Buchstaben mehr ankommt als auf den eigentlichen Sinn, relativ einfach mit Glanz und Gloria in die Kirche einziehen dürfen.
Man kann das ja schwer beurteilen- aber wenn dem tatsächlich so wäre: Gott kann man nicht betrügen.
Solange die Kirche offenbar nichts dabei findet, daß Tausende von Ehespendungen gar keine sind, ist sie nicht glaubwürdig, wenn sie von der Einmaligkeit, Heiligkeit und Unauflöslichkeit der Ehe spricht.
Die Glaubwürdigkeit der Kirche in Bezug auf die Unauflöslichkeit der Ehe kann m.E. auch durch solche Mißstände nicht untergraben werden - denn wie gesagt spenden sich die Eheleute das Sakrament gegenseitig- und die Priester können nicht in jeden hineinsehen.
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Ich dachte mir das mit der Ehe früher einmal so:

Es ist göttliche Fügung/göttlicher Wille, wer in der Ehe zusammenfindet.

Und auch wenn es dann eine Ehekrise gibt etc., dann liegt dies daran, daß der diesseitige Mensch eben wankelmütig ist und so gut wie nie dem idealen oder gottgewollten Menschen entspricht, der er eigentlich sein könnte.

Im Jenseits würde der Mensch aber jener bessere Mensch sein und die Ehe wird im Jenseits ewig fortbestehen und die Partner werden glücklich miteinander sein, weil sich dann das Ideale der Verbindung offenbaren würde.

Von dieser Vorstellung aus kann man auch unter schlechten Umständen an einer irdischen Ehe festhalten.

 

Allein, diese Vorstellung scheint mir angesichts dieses Ausspruches Jesus unrichtig zu sein:

12,18 Und es kommen Sadduzäer zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung; und sie fragten ihn und sprachen:

12,19 Lehrer, Mose hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt und läßt eine Frau zurück und hinterläßt keine Kinder, daß sein Bruder seine Frau nehme und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecke.

12,20 Es waren sieben Brüder. Und der erste nahm eine Frau; und als er starb, hinterließ er keine Nachkommenschaft;

12,21 und der zweite nahm sie und starb und ließ keine Nachkommenschaft zurück; und der dritte ebenso.

12,22 Und die sieben hinterließen keine Nachkommenschaft. Am letzten von allen starb auch die Frau.

12,23 Wessen Frau von allen wird sie in der Auferstehung sein, wenn sie auferstehen werden? Denn die sieben haben sie zur Frau gehabt.

12,24 Jesus sprach zu ihnen: Irrt ihr nicht deshalb, weil ihr die Schriften nicht kennt und nicht die Kraft Gottes?

12,25 Denn wenn sie aus den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel in den Himmeln.

12,26 Was aber die Toten betrifft, daß sie auferweckt werden: Habt ihr nicht im Buch Moses gelesen, wie Gott beim Dornbusch zu ihm redete und sprach: `Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs?

12,27 Er ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt sehr. (MK 12.18-27)

 

Von daher halte ich die Vorstellung von der Untrennbarkeit der Ehe für problematisch.

Gesellschaftlicher Zwang zur Heirat, gerade wenn er religiös motiviert ist, bringt viel Leid mit sich und ist der Totengräber dessen, was an der Ehe das eigentlich wertvolle wäre.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Ich dachte mir das mit der Ehe früher einmal so:

Es ist göttliche Fügung/göttlicher Wille wer in der Ehe zusammenfindet.

Das ist eine schöne Vorstellung. Und ich finde sie gar nicht so falsch. Denn manche Menschen sind wie füreinander bestimmt, und haben sich auf eine Art kennen gelernt, wo man das vermuten kann.(Es gibt ja Gläubige, die vor einer Ehe um den richtigen Partner intensiv beten).
Im Jenseits würde der Mensch aber jener besserer Mensch sein und die Ehe wird im Jenseits ewig fortbestehen und die Partner werden glücklich mit einander sein, weil sich dann das Ideale der Verbindung offenbaren würde.
Wie Du auf Grund der Bibelstelle richtig erkannt hast, wird es im Himmel solche Ehen wir sie auf Erden geschlossen sind nicht geben. Aber eines dürfen wir überzeugt sein: Mit jenen Menschen, mit denen wir in tiefer Liebe verbunden waren- mit denen werden wir auch im Himmel (wenn wir dorthin gelangen) verbunden sein. Denn "die Liebe hört niemals auf".
Von daher halte ich die Vorstellung von der Untrennbarkeit der Ehe für problematisch.
Du solltest allerdings bedenken, dass die Eheleute einen Schwur leisten einander bis der Tod sie scheidet treu zu sein. Und so wie Gott uns ernst nimmt, so nimmt er auch unsere Versprechen ernst - ich denke, wir sollten das auch tun. Dass eine tiefe Beziehung wie es die Ehe ist auf Dauer (lebenslang) angelegt ist hat seine tiefsten Wurzeln in der treuen Liebe Gottes- der auch dann JA zu uns sagt, wenn wir Irrwege gehen, sündigen und untreu sind.
Gesellschaftlicher Zwang zur Heirat, gerade wenn er religiös motiviert ist, bringt viel Leid mit sich und ist der Totengräber dessen, was an der Ehe das eigentlich wertvolle wäre.
Niemand sollte unter Zwang heiraten- und eine solche Ehe wäre ja a priori ungültig.
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Gesellschaftlicher Zwang zur Heirat, gerade wenn er religiös motiviert ist, bringt viel Leid mit sich und ist der Totengräber dessen, was an der Ehe das eigentlich wertvolle wäre.
Niemand sollte unter Zwang heiraten- und eine solche Ehe wäre ja a priori ungültig.

Der Zwang ist ja oft nicht offensichtlich.

Es reicht schon, daß die Eltern auf eine Hochzeit drängen oder die Gesellschaft uneheliche Verhältnisse ächtet.

Das führt dazu, daß so manche Ehe nur der Form halber geschlossen wird. Was im Grunde auch eine Sünde ist. Wobei dann die Frage ist, wer sündhafter ist: diejenigen, die sich dem Zwang beugen, oder diejenigen, die ihn ausüben?

Der Zwang kommt von den Eltern und mag beispielsweise religiös motiviert sein und vollzogen wird die Ehe von einem Priester, der oft auch weiß, daß die Ehe nur auf Zwang basiert.

 

Ich denke, daß die Ehe den Partnern dienen soll - z.B. die Ehefrau in ihrem Verhältnis zum Mann schützen soll oder das Ehebündnis vor der Gesellschaft, die z.B. eine Verbindung zweier Menschen nicht will.

Die Ehe sehe ich aber nicht als eine willkürliche Vorschrift der Gottheit. Die Liebe kommt von und durch Gott und der Mensch kann sie nicht ordnen oder verordnen. Wenn die Liebe zwei Menschen vereint, dann darf der Mensch sich gegen sie nicht versündigen. Und ja, auch der Ehebruch, das Fremdgehen ist dann ein Bruch der Liebe.

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Der Zwang ist ja oft nicht offensichtlich.
Manchmal ist es offensichtlich, wenn z.B. geheiratet wird weil bereits ein Kind unterwegs ist, und man "um des Kindes willen" heiratet.
Der Zwang kommt von den Eltern und mag beispielsweise religiös motiviert sein und vollzogen wird die Ehe von einem Priester, der oft auch weiß, daß die Ehe nur auf Zwang basiert.
Menschl. Beziehungen bedingen ein "Geflecht" von Sünden: Denn einerseits sind sowohl jene, die "unter Zwang" heiraten nicht völlig von Verantwortung frei zu sprechen- und auf der anderen Seite trifft eine gehörige Portion Schuld, die andere nötigen.
Ich denke, daß die Ehe den Partnern dienen soll - z.B. die Ehefrau in ihrem Verhältnis zum Mann schützen soll oder das Ehebündnis vor der Gesellschaft, die z.B. eine Verbindung zweier Menschen nicht will.
In der Ehe sollen die Menschen miteinander zu jener Vollkommenheit gelangen, die ihrer Berufung entspricht. Gegenseitige Hilfe, Ergänzung und Respekt sind natürlich Mirtbedingung einer Ehe.
Die Ehe sehe ich aber nicht als eine willkürliche Vorschrift der Gottheit. Die Liebe kommt von und durch Gott und der Mensch kann sie nicht ordnen oder verordnen. Wenn die Liebe zwei Menschen vereint, dann darf der Mensch sich gegen sie nicht versündigen. Und ja, auch der Ehebruch, das Fremdgehen ist dann ein Bruch der Liebe.
Unter "Liebe" wird Verschiedenes verstanden. Ich habe den Eindruck, dass manche Verliebtheit oder Gefühlsliebe mit jener Liebe verwechseln, die Paulus im Hohelied der Liebe so wunderbar ausführt: "Sie trägt das Böse nicht nach, tut das Gute, läßt sich nicht verbittern...etc." Die Treue zueinander in guten wie in bösen Tagen bis der Tod scheidet ist ein wesentl. Faktor gelebter Liebe deren letzte Quelle sicher Gott ist und die zu Gott führt.
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hallo

 

wann hat der Tod (und welcher Tod?) eine eheliche Verbindung geschieden?

Was, wenn bei einem Ehepaar plötzlich nur mehr einer der beiden das Sakrament der Ehe ernstnimmt? Muss der zweite dann lebenslänglich auf Liebe in all ihren Facetten verzichten, weil sein ehemaliger Ehepartner sich aus der ehelichen Verbindung verabschiedet?

 

alles Liebe

 

Angelika

 

Nach katholischem Verständnis ist es so.

Mit dem Konsens der Eheschließung entsteht ein untrennbares Eheband, ganz gleich was danach passiert. Das einzige, was man sich nach katholischer Lehre vorstellen kann ist, dass sich Eheleute trennen und dann aber enthaltsam leben.

 

Gerade die Frage des Konsenses wurde in den letzten Jahrzehnten heftig diskutiert. Warum, so lautete die kritische Anfrage, ist allein der Konsens zu Beginn der Ehe entscheidend? Was ist, wenn ein Ehepartner den Konsens aufkündigt?

Alle Ansätze, die versucht haben, diese Frage zu lösen, wurden seitens Papst Johannes Pauls II. zugunsten des traditionellen Verständnisses agelehnt.

 

 

ja, ich weiß das durchaus. Und richtig die Frage "Was ist, wenn ein Ehepartner den Konsens aufkündigt?". Da scheint mir die Bibel humaner zu sein als die RKK.

Problematisch an der ganzen Debatte empfinde ich aber, dass auch hier wieder einmal das ganze Thema auf den sexuellen Aspekt verkürzt gesehen wird. Denn theoretisch gesehen könnte dann einE Geschiedene so lange 'gut katholisch' mit einemR weiteren PartnerIn zusammenleben, wie sie enthaltsam bleiben.

 

alles liebe

 

Angelika

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Lieber Peter

 

 

Dem Buchstaben nach ja, aber wie sieht es in der Praxis aus?

Also nach den mir bekannten Fällen macht es sich die Kirche wirklich nicht leicht eine gültige Ehe als ungültig hinzustellen. Darum dauern die Untersuchungen (für die Betroffenen) oft so lange.
Da muss jemand nur mit der Frage kommen, was er tun soll, wenn er geschieden ist oder einen geschiedenen Partner liebt, da wird er sofort mit allen möglichen Ratschlägen überschüttet, wie er das angeblich so heilige Sakrament für inexistent erklären kann um es erneut empfangen zu können.
Wenn es keinen wirklichen Anhaltspunkt dafür gibt, dass die Ehe ungültig war - der Ehewille im Sinne dessen, was die Kirche dafür als notwendig hält vorhanden war- dann wird es auch keine Annullierungsmöglichkeit geben.
Stell dir mal vor, andere Sakramente wären auch in dem gleichen Maß gar nicht existent wie das Ehesakrament.
Der Unterschied liegt aber darin, dass sich das Sakrament der Ehe die Eheleute gegenseitig spenden. Das Zustandekommen hängt also von den Ehepartnern ab - das kann man bezügl. Taufe, Firmung, Allerheiligstes nicht so sagen.
Daraus lässt sich leicht hochrechnen, daß offensichtlich in mindestens der Hälfte aller Eheschliessungen gar kein Sakrament gespendet wird, sondern nur ungültige Simulationen stattfinden.
Dass es in Bezug auf das Ehesakrament in der Kirche Mißstände gibt kann ich verstehen wenn ich höre, dass manche z.B. kirchlich heiraten wollen, weil´s halt so "schön" ist. Wenn die Verantwortlichen (Priester) da wirklich mitspielen, dann läge hier ein Misstand vor.
Was unternimmt die Kirche, um diesen Missstand abzustellen? Ich sehe nichts.
Dass es zu einem Aufstand kommt, wenn ein Priester "mangels Ehewillen" die kirchl. Heirat verweigert, kannst du dir sicher vorstellen. Gab es doch vor einiger Zeit einen Austand, weil ein Priester sich bei jemand, den er für zu wenig auf die Firmung vorbereitet hielt ein Veto einlegte.
Heute dagegen stellt es sich mir dar als das Schlupfloch für die Ehescheidung, die man offiziell nicht möchte, aber in der Praxis hingenommen hat.
Wo dies tatsächlich der Fall sein sollte (vielleicht bei "Prominenten" die es sich richten wollen??) ist das zu kritisieren und der Mißstand abzustellen.
Das besonders Tragische dabei ist, daß diejenigen, die das Ehesakrament nicht nur dem kanonischen Buchstaben, sondern dem göttlichen Sinn nach wirklich ernst nehmen, auf der Strecke bleiben und von der Kommunion ausgeschlossen werden, während diejenigen, denen es auf den äusseren Schein und den formalen Buchstaben mehr ankommt als auf den eigentlichen Sinn, relativ einfach mit Glanz und Gloria in die Kirche einziehen dürfen.
Man kann das ja schwer beurteilen- aber wenn dem tatsächlich so wäre: Gott kann man nicht betrügen.
Solange die Kirche offenbar nichts dabei findet, daß Tausende von Ehespendungen gar keine sind, ist sie nicht glaubwürdig, wenn sie von der Einmaligkeit, Heiligkeit und Unauflöslichkeit der Ehe spricht.
Die Glaubwürdigkeit der Kirche in Bezug auf die Unauflöslichkeit der Ehe kann m.E. auch durch solche Mißstände nicht untergraben werden - denn wie gesagt spenden sich die Eheleute das Sakrament gegenseitig- und die Priester können nicht in jeden hineinsehen.

 

was, wenn ein Paar nach bestem Wissen und Gewissen eine Ehe eingegangen ist, im Konsens, beide willens, einander ein Leben lang zu lieben, zu achten und zu ehren als Ehepaar, und dann nach etlichen Jahren einer der beiden diese Ehe aus welchen Gründen auch immer auflöst? Es heißt "Ich will dich lieben, achten und ehren, bis dass der Tod uns scheidet". Richtig. Aber gibt es wirklich für diejenigen, die sich das versprochen haben, nur eine einzige Form des Liebens, Achtens und Ehrens, nämlich die Form des Liebens, AChtens und Ehrens als Ehepaar? Könnte es nicht auch Fälle geben, wo dieses Lieben, Achten und Ehren nicht mehr als Ehepaar lebenslänglich möglich ist, aber stattdessen in einer Umgangsweise, bei der man nicht mehr als Ehepaar lebt, sondern als zwei Menschen,die dieses Versprechen auch für den ZEitraum ernstnehmen wollen, zu dem es ihnen nicht mehr möglich ist, dieses VErsprechen als Ehepaar zu leben?

Werden Trennungen/Scheidungen für gläubige Katholiken nicht erst dadurch zu einem solchen Drama, weil sie als Bruch eines Versprechens erlebt werden, obwohl das Versprechen doch aufrecht erhalten werden könnte, wenn man sich nicht eindimensional auf den sexuellen ASpekt ausrichtet und den Ehepartner eben freigibt?

 

alles Liebe

 

Angelika

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hallo Sam

 

Ich dachte mir das mit der Ehe früher einmal so:

Es ist göttliche Fügung/göttlicher Wille, wer in der Ehe zusammenfindet.

Und auch wenn es dann eine Ehekrise gibt etc., dann liegt dies daran, daß der diesseitige Mensch eben wankelmütig ist und so gut wie nie dem idealen oder gottgewollten Menschen entspricht, der er eigentlich sein könnte.

Im Jenseits würde der Mensch aber jener bessere Mensch sein und die Ehe wird im Jenseits ewig fortbestehen und die Partner werden glücklich miteinander sein, weil sich dann das Ideale der Verbindung offenbaren würde.

Von dieser Vorstellung aus kann man auch unter schlechten Umständen an einer irdischen Ehe festhalten.

 

das wäre Jenseitsvertröstung....

 

 

Allein, diese Vorstellung scheint mir angesichts dieses Ausspruches Jesus unrichtig zu sein:
12,18 Und es kommen Sadduzäer zu ihm, die sagen, es gebe keine Auferstehung; und sie fragten ihn und sprachen:

12,19 Lehrer, Mose hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt und läßt eine Frau zurück und hinterläßt keine Kinder, daß sein Bruder seine Frau nehme und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecke.

12,20 Es waren sieben Brüder. Und der erste nahm eine Frau; und als er starb, hinterließ er keine Nachkommenschaft;

12,21 und der zweite nahm sie und starb und ließ keine Nachkommenschaft zurück; und der dritte ebenso.

12,22 Und die sieben hinterließen keine Nachkommenschaft. Am letzten von allen starb auch die Frau.

12,23 Wessen Frau von allen wird sie in der Auferstehung sein, wenn sie auferstehen werden? Denn die sieben haben sie zur Frau gehabt.

12,24 Jesus sprach zu ihnen: Irrt ihr nicht deshalb, weil ihr die Schriften nicht kennt und nicht die Kraft Gottes?

12,25 Denn wenn sie aus den Toten auferstehen, heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel in den Himmeln.

12,26 Was aber die Toten betrifft, daß sie auferweckt werden: Habt ihr nicht im Buch Moses gelesen, wie Gott beim Dornbusch zu ihm redete und sprach: `Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs?

12,27 Er ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt sehr. (MK 12.18-27)

 

Von daher halte ich die Vorstellung von der Untrennbarkeit der Ehe für problematisch.

Gesellschaftlicher Zwang zur Heirat, gerade wenn er religiös motiviert ist, bringt viel Leid mit sich und ist der Totengräber dessen, was an der Ehe das eigentlich wertvolle wäre.

 

:huh:

 

alles liebe

 

Angelika

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hallo

 

Mit jenen Menschen, mit denen wir in tiefer Liebe verbunden waren- mit denen werden wir auch im Himmel (wenn wir dorthin gelangen) verbunden sein. Denn "die Liebe hört niemals auf".

 

und was ist mit jenen Menschen, mit denen wirbis dahin gar nicht oder nur marginal verbunden waren?

 

alles Liebe

 

Angelika

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Grüß Gott allen hier im Forum!

 

Nachdem ich schon seit längerem unangemeldet mitgelesen habe, möchte ich doch mal "aktiv ins Geschehen eingreifen".

 

Zum Thema "Unauflöslichkeit" - ich sehe das so:

 

Die Partner versprechen sich zu lieben, zu achten und zu ehren alle Tage ihres Lebens (= bis zum Tod). Wenn einer der Partner nach der Hochzeit schwer erkrankt und zum Pflegefall wird, gilt das auch. Wenn er anfängt, untreu zu werden, gilt das auch.

M.E. gilt das auch für den Fall, daß der eine das Versprechen aufkündigt. Der andere "kann" in gewisser Hinsicht gar nicht aufhören, den andern zu lieben, zu achten und zu ehren. Er hat das Versprechen gegeben, d.h. er hat seinen freien und unabänderlichen Willen kundgetan, den andern bedingungslos zu lieben, achten und ehren. Dies gilt eben auch - und m.E. gerade dann - wenn der andere untreu wird.

Der Partner bezeugt damit in seinem Leben die Liebe Christi zu seiner Kirche. Von ihm selbst gilt auch: "sind wir untreu, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen" (2 Tim 2,13).

 

Christus hat sicher um die Untreue vieler Menschen - vor ihm und nach ihm - gewußt. Und dennoch hat er uns "seine Liebe erwiesen bis zur Vollendung" (Joh 13,1). Wenn ich in mein Herz blicke, möchte ich manchmal erschaudern, wie wenig ich dem entgegenbringe...

 

So bezeugt der zurückgelassene Partner eben genau dies: Die unauslöschliche Liebe Gottes zu den Menschen, um deretwillen sein Sohn Mensch wurde und um deretwillen er sich an das Heilsinstrument Kirche band, um diese Liebe sichtbar und erfahrbar zu machen. Er liebt weiter, liebt weiter denjenigen, an den er sich einst aus freien Stücken gebunden hat.

 

Ich weiß, daß dies im Einzelfall psychologisch schwer zu ertragen ist. Aber nur so ist zu verstehen, warum Jesus selbst so streng ist bei der Ehescheidung. Deshalb kann die Kirche auch nicht anders - sie ist an das Wort Jesu gebunden.

 

Dennoch muß der "anständige" nicht alles auf sich "sitzen lassen". Wenn eben nie eine gültige Ehe zustande gekommen ist, dann soll dies auch festgestellt werden. Denn eine unauslöschliche Verbindung kommt eben nur aus dem freien und unbedingten Ja beider "Ehekontrahenten" zustande - wie auch Gott nicht die Menschen mit Zwang an sich kettet, sondern sich an das "Ja" des Menschen (oder auch das "Nein").

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Wenn eben nie eine gültige Ehe zustande gekommen ist, dann soll dies auch festgestellt werden. Denn eine unauslöschliche Verbindung kommt eben nur aus dem freien und unbedingten Ja beider "Ehekontrahenten" zustande - wie auch Gott nicht die Menschen mit Zwang an sich kettet, sondern sich an das "Ja" des Menschen (oder auch das "Nein").

Erst mal hallo und willkommen im Forum!

 

Und jetzt eine Anmerkung zu deinem Posting:

Nach den heren Worten, mit denen dein Posting begonnen wurde, klingt dieser letzte Absatz etwas schal, und dieses "Gschmäckle" ist genau mein immer wieder geäusserter Kritikpunkt.

 

Du schreibst da sehr schöne Worte von Liebe und Treue, auch und erst Recht wenn der andere untreu ist, usw.

 

Aber dann kommt es ganz dick hinterher: Man kann ja immerhin mal graben und suchen, ob man nicht einen Anlass findet, warum man dem anderen die so feierliche versprochene Liebe und Treue nicht doch vorenthalten kann.

 

Damit führst du deine ganzen schönen Worte von Liebe und Treue wieder ad absurdum, denn wenn ich Liebe und Treue versprochen habe, und das auch ernst nehem, dann such ich eben nicht nach irgendwelchen Formfehlern oder sonstigen spitzfindigen Anlässen, um sagen zu können" Liebe und Treue sind mir heilig, aber wegen eines Formfehlers kann ich jetzt ja die ganze heiligkeit in die Tonne treten"

 

Entweder mir ist die Liebe und Treue, die ich versprochen habe, wirklich heilig, dann suche ich auch nicht nach Anullierungsgründen, oder ich bin so ehrlich, zuzugeben, daß auch Liebe und Treue enden können, aber dann sollte ich wenigetens ehrlich sein und nicht scheinheilig.

 

Damit möchte ich nicht sagen, daß du scheinheilig bist, du denkst hier ja wahrscheinlich in gutem Glauben daran, dass das, was die Kirche sagt, schon richtig sein wird.

 

In diesem Punkt ist aber das Verhalten der Amtskirche oftmals sehr scheinheilig, nämlich genau dann, wenn sie auf der einen Seite von Heiligkeit der Ehe und Liebe schwadroniert und dann mit einen gewissen Augenzwinkern dazu auffordert, doch nach Anullierungsgründen zu suchen.

 

Da ist es ehrlicher, das Scheitern zuzugeben und unter akzeptieren dieses Scheiterns eine neue Partnerschaft zu segnen.

 

Werner

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Hallo,

ich denke, dass so kategorische Regeln wie die Unauflöslichkeit der Ehe sich auch an Extremfällen messen und beurteilen lassen müssen. Gerade weil sie eben keine Ausnahmen zulassen (gegeben den Umstand, das Zustandekommen der Ehe war aus kath. Sicht korrekt).

 

Nun glaube ich, dass sich gerade an den bekannten Extrembeispielen zeigt, dass diese Regel, die für den Normalfall richtig und sinnvoll ist, auch pervertieren kann.

 

Angenommen, ein junges Paar heiratet nach bestem Wissen und Gewissen, und wenige Jahre später entsteht die - nicht unbedingt an den Haaren herbeigezogene - Situation, dass der Ehemann nicht nur säuft und hurt, sondern die Frau regelmäßig misshandelt. Oft machen Frauen das erstaunlich lange mit (meistens aus Angst oder aus der naiven Hoffnung, dass sich die Dinge ändern). In dieser Zeit trägt jedes dieser Opfer massive seelische Deformationen davon. Wenn man lange genug wie Dreck behandelt wird, dann fühlt man sich irgendwann auch so. Die Frau schafft es irgendwann, sich zu trennen, lebt alleine, kommt wieder einigermaßen auf die Füße und lernt Mann Nr. 2 kennen, der all die Eigenschaft hat, die der prügelnde Ehemann nicht hat: Fürsorglichkeit, Verständnis etc.

 

Kann man sich dann tatsächlich auf den Standpunkt stellen, dass diese Frau den Rest ihres Lebens auf eine liebevolle Partnerschaft verzichten soll? Ich bin der Meinung, dass der Anspruch der lebenslangen Partnerschaft ein richtiges Ideal ist. Wenn man aber völlig von bestimmten Fällen und Situationen abstrahiert, wird hier einem Gesetz ein menschliches Schicksal geopfert. Das Gesetz ist dann nicht mehr für den Menschen da, sondern an sich.

Und das ist m.E. falsch, weil die Prioritäten sich umkehren.

 

Gruß Ada

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Lieber Peter

was, wenn ein Paar nach bestem Wissen und Gewissen eine Ehe eingegangen ist, im Konsens, beide willens, einander ein Leben lang zu lieben, zu achten und zu ehren als Ehepaar, und dann nach etlichen Jahren einer der beiden diese Ehe aus welchen Gründen auch immer auflöst? Es heißt "Ich will dich lieben, achten und ehren, bis dass der Tod uns scheidet". Richtig. Aber gibt es wirklich für diejenigen, die sich das versprochen haben, nur eine einzige Form des Liebens, Achtens und Ehrens, nämlich die Form des Liebens, Achtens und Ehrens als Ehepaar? Könnte es nicht auch Fälle geben, wo dieses Lieben, Achten und Ehren nicht mehr als Ehepaar lebenslänglich möglich ist, aber stattdessen in einer Umgangsweise, bei der man nicht mehr als Ehepaar lebt, sondern als zwei Menschen,die dieses Versprechen auch für den Zeitraum ernstnehmen wollen, zu dem es ihnen nicht mehr möglich ist, dieses Versprechen als Ehepaar zu leben?

Gibt es da nicht den Spruch: "Es prüfe wer sich ewig bindet, ob sich ein Herz zum Herzen findet?" Dieses Wort sagt aus, dass man sich wirklich ernsthaft fragen soll, ob man für eine lebenslange Ehe bereit ist. Manche (so habe ich gelesen) wollen ja das Eheversprechen "bis der Tod uns scheidet" auf: "Bis die Liebe aufhört" ändern wollen. Das halte ich deswegen für gefährlich, weil zur tiefen Liebe jene Treue gehört, die dem anderen "ein Leben lang" verbunden sein will. Ob jemand in einer Ehe oder allein leben will- oder einem Ruf folgen will, der mit dem Versprechen der Ehelosigkeit "um Christ willen" verbunden ist sollte sich jeder sehr gründlich überlegen. Es gibt viele tragische Situationen in die Menschen geraten (können), die eine Ehe eingegangen sind. Aber nach meinem Empfinden kann man nicht auf Grund des menschl. Scheiterns einer Ehebeziehung die Latte herabsetzen und die Ehe auf Lebenszeit mehr oder weniger auflösen. Die Ehe auf Lebenszeit ist ein sehr, sehr hoher Anspruch. Und ich glaube es gehört sehr viel Geduld, Opferbereitschaft, Vergebungsbereitschaft und ein existentielles JA zum anderen dazu, diesen Weg einzugehen.
Werden Trennungen/Scheidungen für gläubige Katholiken nicht erst dadurch zu einem solchen Drama, weil sie als Bruch eines Versprechens erlebt werden, obwohl das Versprechen doch aufrecht erhalten werden könnte, wenn man sich nicht eindimensional auf den sexuellen Aspekt ausrichtet und den Ehepartner eben freigibt?

Trennungen, Zerstörung von Beziehungen wird m.E. immer als Drama erlebt- nicht nur zwischen Ehepartnern. Und bezüglich Freigabe: Also ich bin überzeugt wenn man den anderen nicht sowieso "frei" gibt, d.h. die Freiheit läßt, wäre eine Ehebeziehung eher eine Egobeziehung. Das Geheimnis der Einswerdung (das in besonderer Weise auch durch die sexuelle Vereinigung ausgedrückt wird) verflacht immer mehr, da man die Sexualität von der Liebe zu trennen droht - und auch von der Hinordnung auf Gottes Gebote. M.E. ist es schwer bis unmöglich eine wirklich christliche Ehe zu leben, ohne dass Christus als Helfer und Mittelpunkt der Liebe erfahren wird. Das Scheitern vieler Beziehungen geschieht auch deswegen, weil man vom anderen zu viel erwartet statt von Gott.

bearbeitet von Mariamante
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