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Monotheismus oder Karriere eines Wettergottes


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Geschrieben

Hallo Urdu,

 

was ist das Usenet und wie kommt man da rein? Und funktioniert es ähnlich wie das Internet mit einzelnen Seiten und Links etc.?

Geschrieben (bearbeitet)
Hallo Urdu,

 

was ist das Usenet und wie kommt man da rein? Und funktioniert es ähnlich wie das Internet mit einzelnen Seiten und Links etc.?

Nein, ähnelt eher einem Diskussionsforum per E-Mail. Es gibt aber auch eine Möglichkeit, sich Usenet-Gruppen per Internetbrowser anzeigen zu lassen: http://groups.google.de/group/de.soc.welta...ung.christentum oder http://groups.google.de/group/de.alt.religion.usenet oder Englisch: alt.religion.christian

Oft herrscht im Usenet aber ein recht rauher Umgangston, dagegen bist du direkt noch ein Kuschelchrist! :huh:

bearbeitet von holzi
Geschrieben
Also: wenn man davon ausgeht, dass es möglich ist, dass eine Statue im salomonischen Tempel gestanden hat (sonst macht ja übrigens der Thron auch wenig Sinn),

was schreibt die Chronik:

 

Im Inneren des Allerheiligsten ließ er in Bildhauerarbeit zwei Kerubim herstellen und überzog sie mit Gold.

11 Die Flügel der Kerubim hatten zusammen eine Länge von 20 Ellen. Der fünf Ellen lange Flügel des einen Kerubs berührte die Wand des Hauses, und der andere ebenfalls fünf Ellen lange Flügel berührte den Flügel des anderen.

12 Ebenso reichte der fünf Ellen lange Flügel des anderen Kerubs an die Wand des Raumes und der andere fünf Ellen lange Flügel an den Flügel des ersten.

13 So breiteten sich die Flügel dieser Kerubim 20 Ellen weit aus. Sie standen aufrecht auf den Füßen und ihr Antlitz war dem Hauptraum zugewandt.

14 Den Vorhang davor ließ er aus blauem und rotem Purpur, aus Karmesin und Byssus herstellen und Kerubim darauf anbringen. *

 

Dann brachten die Priester die Bundeslade des Herrn an ihren Platz im Hinterraum des Tempels, im Allerheiligsten, unter den Flügeln der Kerubim.

8 Die Kerubim hielten nämlich die Flügel ausgebreitet über den Ort, wo die Lade stand. So bedeckten die Kerubim die Lade und ihre Stangen von oben her.

9 Die Stangen waren so lang, daß die Spitzen der Stangen von der Lade im Heiligtum vor dem Hinterraum sichtbar waren. Weiter außen aber waren sie nicht zu sehen. Sie blieben dort bis auf den heutigen Tag. *

10 In der Lade befanden sich lediglich die beiden steinernen Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, als der Herr mit den Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten den Bund schloß.

 

Frage: wo ist der Thron??

Geschrieben

Hallo Erich,

 

in 1 Kön hört sich die Beschreibung des Allerheiligsten so an:

 

6/23 Und er machte im Hinterraum zwei Cherubim aus Ölbaumholz, zehn Ellen ihre Höhe. 6/24 Fünf Ellen [maß] der eine Flügel des Cherubs und fünf Ellen der andere Flügel des Cherubs: zehn Ellen von dem einen Ende seiner Flügel bis zu dem andern Ende seiner Flügel. 6/25 Zehn Ellen [maß] auch der andere Cherub: beide Cherubim hatten ein [und dasselbe] Maß und ein [und dieselbe] Gestalt. 6/26 Die Höhe des einen Cherubs [betrug] zehn Ellen und ebenso [die] des andern Cherubs. 6/27 Und er stellte die Cherubim in die Mitte des inneren Hauses; und die Cherubim breiteten die Flügel aus, so daß der Flügel des einen [Cherubs] die [eine] Wand berührte und der Flügel des andern Cherubs die andere Wand berührte; ihre Flügel zur Mitte des Hauses hin aber berührten sich gegenseitig, Flügel an Flügel.

 

Man hat sich lange gefragt, wie das ganze genau ausgesehen hat und es gibt Rekonstruktionen - übrigens gar nicht von den kritischen Exegeten sondern eher von protestantischen Bibelfundis (das meine ich jetzt nicht negativ) - die aus den Cheruben eine Art großen Thron machen. Das müsste man sich dann so vorstellen, dass die beiden Flügel, die sich zwische den Cheruben berühren, eine Art Sitzfläche bilden. Allerdings sind die Beschriebungen nicht so genau, dass man hier zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen wäre.

 

Jesaja 1 im übrigen spricht eindeutig von einem Thron.

 

Die Darstellungen der Bibel lassen durchaus Raum für diese Vorstellung des Thrones, was, wie gesagt auch das Übliche eines altorientalischen Tempels wäre. Und der Tempel Salomos wurde ja bekanntlich von phönizischen Baumeistern des Königs Hiram von Tyrus gebaut (1 Kön 5). Insofern ließe sich hier das Argument diskutieren, ob Israel wirklich zur Zeit der Könige so anders war als die Nachbarn, wie die Königsbücher an verschiedenen Stellen behaupten.

 

 

btw.: Auf dieser Ebene diskutiere ich gerne mit Dir, Erich, auch wenn Du letztlich die von mir beschriebenen Modelle für wenig stichhaltig halten wirst.

Geschrieben

lade.jpg

 

Jesaja 1 im übrigen spricht eindeutig von einem Thron.

seit wann nimmst Du die Bibel so wörtlich??

Von welchem Tempel spricht denn Jesaia überhaupt? Wirklich vom irdischen in Jerusalem?? Könnte es nicht auch der himmlische sein??

Geschrieben

Hallo Erich,

 

klar, auch die von Dir im Bild gezeigte Rekonstruktion ist eine der Möglichkeiten und sie zeigt, dass der Text weniger eindeutig ist, als man es gerne hätte.

 

Die Möglichkeit, dass Jesaja in einer Entrückung von einem himmlischen Tempel spricht, ist keinesfalls ausgeschlossen. Bei Ez 1 handelt es sich definitv um eine Vision.

Letztlich stellt sich hier die Frage, ob aber beide nicht mit bekannten irdischen Motiven arbeiten.

D.h., ob nicht die Einrichtungsgegenstände denen des irdischen Tempels weitgehend gleichen.

 

Dann bleibt natürlich die Frage nach dem Thron und der Gottesgestalt. Natürlich kann man gerade den Jesajatext auch so lesen, dass man sagt, der Prophet befindet sich in einem himmlischen Tempel, der dem irdischen gleicht, in dem Gott als Gestalt anwesend ist. Und die Unterscheidung zwischen himmlischem und irdischem Tempel besteht dann in dieser Lesart darin, dass Gott im irdischen Tempel eben nicht als Gestalt bzw. als Bild anwesend wäre. Daran könnte man dann eben sehen, dass Jesaja in einem himmlischen Tempel sei, und nicht in dem in Jerusalem.

 

Nun spricht allerdings auch einiges gegen die Lesart des himmlischen Tempels. Z.B., dass Jesaja nicht von einer Entrückung spricht. Er schildert die Szene so, als sei er in Jerusalem. Er verwendet das Wort Hejkal, das ja fast nur auf den Jerusalemer Tempel angewendet wird. Insofern scheint mir die Deutung, Jesaja sei entrückt, nicht so naheliegend. Eher sieht es so aus, als erlebe Jesaja seine Vision im Jerusalemer Tempel selbst. Und da stellt sich dann die Frage, was er physisch sieht und was lediglich in der Vision. Der Mantel, der den Tempel ausfüllt, der Engel, der die Kohle nimmt, sind sicher Teil der Vision. Die Seraphen sind es aber ggf. nicht, sondern gehören zur Ausstattung des Allerheiligsten und der Thron scheint mir auch nicht nur einfach Teil der Vision zu sein. Denn, angenommen, die Sphingen bilden keinen Thron und sind entsprechen groß mit großen Flügen, dann füllen sie den Raum ja so aus, das kein Thron mehr Platz hätte.

Die Gestalt selbsts könnte, wie gesagt, die Götterstatue sein. Das lässt der Text durchaus offen. Sie wäre sicherlich eine Götterstatue, wenn sie nicht Teil allein der Vision Jesajas wäre.

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