Platona Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 Im übrigen ist der Wegfall des h bei der Schreibung von Tür, etc. sowieso unsinnig. Die Pänz lernen heutzutage gar nicht mehr, daß im Deutschen "T" und "K" manchmal behaucht gesprochen werden. Soviel ich weiß, ist die Behauchung im Deutschen (zumindest im Hochdeutschen, das die Grundlage der Rechtschreibung ist) die Regel - und daher ist es überflüssig sie mit einem "h" extra zu kennzeichnen. Das Wegfallen des h halte ich für absolut richtig - die Behauchung gehört zum T bzw. K direkt dazu, T/K plus Behauchung bilden einen Laut, nicht zwei und für einen Laut sollte man wenn's nur irgend geht auch nur einen Buchstaben verwenden. Man kann die Pänz darauf aufmerksam machen, dass da eine Behauchung dabei ist, aber sofern sie Hochdeutsch sprechen, tun sie es sowieso. Ich weiß grad keinen deutschen Dialekt, in dem sie nicht behaucht werden, das T und das K. Gibt es einen? Kölsch vielleicht? Natürlich gibt es keinen deutschen Dialekt (auch das Niederländische nicht), wo b, k und t nicht behaucht sind. Aber es gibt auch noch Fremdsprachen, die gelernt werden müssen und darin sind diese Laute nicht durchgehend behaucht. Wenn man die Behauchung anzeigt, dann weiß der Fremdsprachenschüler zumindest, daß bei der Aussprache da ein Unterschied besteht. In der Deva Nagari-Schrift werden diese Laute doch auch unterschieden. (Domingo, korrigiere mich, wenn ich im Unrecht bin) Ich sehe nicht ein, daß man diese Eigenart des Deutschen unter den Tisch fegt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 Nein. Nein. Die Schnapsidee der Rechtschreibdeform war, Schreibweisen auf die Ursprungsform zurückführen zu wollen. Stängel von Stange, Gräuel von Grauen, usw. Wem's noch nicht aufgefallen ist, kurzes 'ä' und halboffenes 'e' werden genau gleich ausgesprochen, sodaß beide Schreibweisen der Lautsprache folgen. Genauso ss und ß, ist derselbe Laut. Die Idee ist absolut super, so muß man ein Wort nämlich nur einmal lernen. Die idee ist absolut beschissen. Konsequent durchgezogen würdest du unsere (Schrift-)sprache nicht mehr wiedererkennen. Außerdem führt das Stammprinzip keineswegs zu eindeutigen Egebnissen, und wer kein Sprachgefühl hat, der wird sowieso keine Regel anwenden können, egal wie sie begründet wird. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 In der Deva Nagari-Schrift werden diese Laute doch auch unterschieden. (Domingo, korrigiere mich, wenn ich im Unrecht bin) Ich sehe nicht ein, daß man diese Eigenart des Deutschen unter den Tisch fegt. In der Devanagari-Schrift gibt es für jeden behauchten Konsonant ein eigenes Zeichen. Bei "Thür" wird ein Konsonant mit zwei Schriftzeichen wiedergegeben, was ziemlich blöd ist. Der Dental und der Hauch sind nicht zu trennen, sondern bilden ein einziges Phonem. Bei der Umschrift von indischen Wörtern können wir leider nicht anders, als die Behauchung durch einen extra-Buchstaben wiederzugeben, doch das bereitet Probleme - wer Skt. lernt, ohne die Schrift mitzulernen, kapiert oft gar nicht, dass die Behauchung - eben - nicht, wie im Dt., schmückendes Beiwerk ist, sondern es sich bei den Behauchten um ganz andere Phoneme handelt. Im Skt. ist der Unterschied zw. behauchten und unbehauchten Konsonanten also bedeutungsrelevant. Im Dt. nicht, so dass ich mich tatsächlich frage, wieso wir die Behauchung (die sowieso immer da ist) unbedingt auch schreiben sollten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 Leute! Wollten wir wirklich so schreiben, wie wir sprechen, dann müssten wir alles in Lautschrift schreiben!! Das kann nicht eurer Ernst sein! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 Vor allem möchte ich da den Briefwechsel eines Bayern mit einem Hamburger sehen. Oder doch lieber nicht Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 Wie schreibt ein Pfälzer "Bäckergeselle"? Begaxel. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 In der Deva Nagari-Schrift werden diese Laute doch auch unterschieden. (Domingo, korrigiere mich, wenn ich im Unrecht bin) Ich sehe nicht ein, daß man diese Eigenart des Deutschen unter den Tisch fegt. Im Skt. ist der Unterschied zw. behauchten und unbehauchten Konsonanten also bedeutungsrelevant. Im Dt. nicht, so dass ich mich tatsächlich frage, wieso wir die Behauchung (die sowieso immer da ist) unbedingt auch schreiben sollten. Aber das ist es doch gerade: Im Deutschen ist die Behauchung immer da. Würde das Deutsche in Eiropa für sich alleine stehen, wäre es nicht wichtig, die Behauchung mit in der Schrift zu vermerken. Natürlich kann man Deutschlernenden sagen: "Also Leute, im Deutschen werden die Explosive behaucht." Aber ich habe das mit der Behauchung erst sehr spät herausgekriegt und wurde im Fremdsprachenunterricht nur informiert: "Das ist falsch, wie du das aussprichst." Mit mir hat z.B. der Französisch-Lehrer nie über behauchte und unbehauchte Aussprache gesprochen. Erst als mir das klar war, konnte ich die Unterscheidung mancher Wörter in der Aussprache erkennen. Natürlich ist das im Sanskrit anders. Da hängt bei vielen Wörtern die Wortbedeutung davon ab, ob behaucht oder nichtbehaucht gesprochen wird. Ich kann zwar nicht viel, wäre aber nie auf die Idee gekommen beim Lernen die Deva Nagari-Schrift auszuklammern. Aber Ihr habt natürlich recht. Es ist bestimmt sehr fragwürdig, wegen ein paar Fremdsprachenschülern mit schlechtem Sprachgefühl die Rechtschreibung wieder zu ändern. Das wäre wirklich ziemlich aufwendig Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Domingo Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 Aber Ihr habt natürlich recht. Es ist bestimmt sehr fragwürdig, wegen ein paar Fremdsprachenschülern mit schlechtem Sprachgefühl die Rechtschreibung wieder zu ändern. Das wäre wirklich ziemlich aufwendig ... zumal man heute im Fremdsprachenunterricht wohl lieber mit Kassetten arbeitet, statt auf die Rechtsschriebkenntnise und die muttersprachliche Kompetenz der Schüler zu bauen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Claudia Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 ...was ja nicht wirklich unberechtigt ist, wie Du im gerade noch aktuellen Spiegel nachlesen kannst (Titel)... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 Die idee ist absolut beschissen. Konsequent durchgezogen würdest du unsere (Schrift-)sprache nicht mehr wiedererkennen. Sa bischessen äst di Adei gah nickt, konzekwänt nickt dachgezagen, wördäsq Qu unperre Schrufftsprche gah nickt wiodakzlen. Oder man weicht auf Kanji aus, ist auch toll. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ullr Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 Wie schreibt ein Pfälzer "Bäckergeselle"? Begaxel. Näh. Bägagsel Und wie Pinsel? Biensel Selber gesehen in Diktaten einer Handwerkskammer. Gruß ullr Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 (bearbeitet) Ich sehe nicht ein, daß man diese Eigenart des Deutschen unter den Tisch fegt. Ah, ich finde nicht, dass sie unter den Tisch gefegt wird. Jeder anständige Deutschunterricht für Nichtdeutsche wird doch hoffentlich den Schülern beibringen, dass gewisse Konsonanten bei uns behaucht werden - so wie wir in einem anständigen Unterricht fremder Sprachen lernen sollten, wie man T etc ohne Behauchung ausspricht (das ist gar nicht so einfach ) Ehm, aber wenn ich's recht überlege, meine diversen LehrerInnen hatten da teils auch net die rechte Kompetenz. Sollten sie aber haben, also wirklich. Ich fürchte, wir haben bezüglich unserer Rechtschreibung viel größere Probleme, die zu bewältigen man bei dieser "Reform" nicht geschafft hat. bearbeitet 8. Oktober 2006 von Kirisiyana Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 Wie schreibt ein Pfälzer "Bäckergeselle"? Begaxel. Näh. Bägagsel (...) Selber gesehen in Diktaten einer Handwerkskammer. Und ich hab den Bégaxel eigenäugig im Diktat eines Mitschülers in der Grundschule gesehen. Aber was lernen wir daraus? Selbst die Schreibung nach Lauten ergibt keine einheitliche Rechtschreibung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 8. Oktober 2006 Melden Share Geschrieben 8. Oktober 2006 In der Deva Nagari-Schrift werden diese Laute doch auch unterschieden. (Domingo, korrigiere mich, wenn ich im Unrecht bin) Ich sehe nicht ein, daß man diese Eigenart des Deutschen unter den Tisch fegt. In der Devanagari-Schrift gibt es für jeden behauchten Konsonant ein eigenes Zeichen. Bei "Thür" wird ein Konsonant mit zwei Schriftzeichen wiedergegeben, was ziemlich blöd ist. Der Dental und der Hauch sind nicht zu trennen, sondern bilden ein einziges Phonem. Bei der Umschrift von indischen Wörtern können wir leider nicht anders, als die Behauchung durch einen extra-Buchstaben wiederzugeben, doch das bereitet Probleme - wer Skt. lernt, ohne die Schrift mitzulernen, kapiert oft gar nicht, dass die Behauchung - eben - nicht, wie im Dt., schmückendes Beiwerk ist, sondern es sich bei den Behauchten um ganz andere Phoneme handelt. Im Skt. ist der Unterschied zw. behauchten und unbehauchten Konsonanten also bedeutungsrelevant. Im Dt. nicht, so dass ich mich tatsächlich frage, wieso wir die Behauchung (die sowieso immer da ist) unbedingt auch schreiben sollten. Ääxakt Nicht bedeutungsrelevant. Man sollte die Kinder und Leute nicht mit unrelevanten Unterscheidungen peinigen, das führt nur zu weiteren Fehlerquellen. Schön wäre es ja, wenn das Rechtschreibkönnen nicht so eine exquisite und elitäre Seltenheit wie jetzt ist, sondern Normalität. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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