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Missa Tridentina


Felix1234

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Auch die Kirche von Utrecht hat sich bis 1870 "römisch-katholisch" genannt und auf dem Papier dem Papst unterstellt, also immerhin etwa 150 Jahre lang nachdem (aus heutiger Sicht) das Schisma eingetreten war.

 

Werner

 

Woran erinnert mich das jetzt nur?

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Auch die Kirche von Utrecht hat sich bis 1870 "römisch-katholisch" genannt und auf dem Papier dem Papst unterstellt, also immerhin etwa 150 Jahre lang nachdem (aus heutiger Sicht) das Schisma eingetreten war.

 

Werner

 

Woran erinnert mich das jetzt nur?

Weiss ich nicht. Gemeint war es im Hinblick auf die FSSPX

 

Werner

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Daraus:
Manche fürchten eine liturgische Spaltung. Aber der Heilige Vater hat schon als Mitglied der Kommission Ecclesia Dei klar gestellt, dass die alte Messe weder schlecht ist noch spaltet, sondern für die Vielfalt des Guten steht

 

So naiv kann auch Papa Ratzi nicht sein, daß er das Spaltpotential so völlig ignoriert.

Welches Spaltpotiental? Die paar Unkenrufe, die gleich vom Weltuntergang sprechen, wenn der tridentinische Messritus zugelassen wird, kann man getrost vergessen.

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Ich finde die Idee, die tridentinische Messe wieder einzuführen, als Denkansatz gar nicht mal so schlecht. Erich hat ja schon an der vatikanischen Messe das Konzentrationsheischende und damit Priesterzentrierte kritisiert - eine Kritik, die man nicht so einfach von der Hand weisen kann. Ebenso finde ich die Idee des Stufengebets gut. In der vatikanischen Messe fehlt strukturell ein wirklicher Anfang in diesem Sinne. Ebenso kann ich mir vorstellen, dass es Leute gibt, die wirklich in der tridentinischen Messe ganz aufgehen.

 

Ich finde es auch nicht unbedingt schlecht, dass mehrere Riten nebeneinander stehen. Man könnte ja von hieraus weitergehend auch an eine afrikanisch-vatikanische Liturgie, eine südamerikanisch-vatikanische Liturgie, womöglich sogar an eine taizé-vatikanische Liturgie fortschreiten. Und man käme dann endlich zu dem, was mit der Einführung der Volkssprache in die Messliturgie begonnen wurde: Zu einer differenzierten Inkulturation. Das wäre womöglich sogar ein Meilenstein und ein Ausbruch aus der nachtridentinischen Starre.

 

Allerdings sehe ich den Übergang nicht so einfach. Das, was ich gerade beschrieben habe, ist - trotz Anerkennung der tridentinischen Messe - ja so ziemlich das Gegenteil von dem, was die Piusbrüder wollen. Genau genommen wollen die ja nicht die tridentinische Messe, sondern die alte Starre und die monolitische Einheit, die einseitig in die Vergangenheit geht. Und dadurch hätten wir bei dem, was ich gerade vorgeschlagen habe, ein Offenkundigwerden einer Un-Einheit, die wesentlich tiefer geht, als die Verschiedenheit liturgischer Abläufe.

 

Wie sieht es dann auch in den einzelnen Pfarreien aus? Da mischen sich dann die Anhänger der verschiedenen Riten. Und ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die, die heute zu den Piusbrüdern neigen, diese Vielfalt am wenigsten akzeptieren würden. Denn es geht ihnen ja um die eine, wahre, allein und ausschließlich seligmachende Liturgieform, die sie allen überstülpen wollen.

Dass die Piusbrüder (und andere, ähnlicher Gesinnung) sich momentan für die tridentinische Messform einsetzen, ist schließlich nicht ein Zeugnis für die Einheit in Vielfalt, sondern der Versuch, die vatikanische Messform (und jede andere nur denkbare) zu unterwandern, und schließlich auf diesem Wege doch wieder nur eine einzige (eben die einzig richtige...) Messform verpflichtend für alle zu machen.

 

Es wäre ja schon ein wenig tragikomisch, wenn z.B. Kardinal Arinze jetzt unbedingt das "für alle" auf "für viele" zurücknehmen will - und zwar mit dem Argument der weltweiten kirchlichen Einheit. Und dann, nachdem er hier mit großen Diskussionen und gegen viel Widerstand endlich die Einheit des Buchstabens hergestellt hat, setzt er eine zweite Liturgieform ein. Nix mehr mit Einheit. Da wäre dann ja völlig offenkundig, dass das Argument der Einheit nur ein Vorwand war, ein Trick um eine ganz andere Absicht durchzusetzen.

 

Wenn mit der Erlaubnis der tridentinischen Messe wirklich etwas erreicht werden soll, geht das nur über die Offenlegung der wirklichen Ziele, die man damit verfolgt. Und so lange mir immer nur gesagt wird, dass es doch lediglich um eine traditionelle, altbewährte Liturgieform ginge und man dabei hübsch die anderen, viel wesentlicheren, Ziele verschweigt, misstraue ich der ganzen Geschichte. Da wird die Liturgie zum Spielball kirchenpolitischer Interessen gemacht und den Leuten vorgegaukelt, es ginge hier doch nur um ehrenhafte Traditionsanknüpfung.

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Welches Spaltpotiental? Die paar Unkenrufe, die gleich vom Weltuntergang sprechen, wenn der tridentinische Messritus zugelassen wird, kann man getrost vergessen.
Man kann sie insofern vergessen, als das die Freigabe in der Praxis kaum Auswirkungen haben dürfte.

 

Nur sollte man das heute schon mancherorts übliche Parishhopping nicht unterschätzen.

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Das Spaltpotential ginge meiner Meinung nach ja auch nicht von der Messform aus, sondern von deren jeweiligen Propagandisten.

Wer bestimmt eigentlich dann, in welcher Kirche welche Messform gefeiert wird?

Gemeindeabstimmung? Der Pfarrer? Der Bischof richtet tridentinische und vatikanische Zonen ein?

 

Da steckt doch schon ein bisschen Zündstoff drin. Oder?

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Wenn mit der Erlaubnis der tridentinischen Messe wirklich etwas erreicht werden soll, geht das nur über die Offenlegung der wirklichen Ziele, die man damit verfolgt. Und so lange mir immer nur gesagt wird, dass es doch lediglich um eine traditionelle, altbewährte Liturgieform ginge und man dabei hübsch die anderen, viel wesentlicheren, Ziele verschweigt, misstraue ich der ganzen Geschichte. Da wird die Liturgie zum Spielball kirchenpolitischer Interessen gemacht und den Leuten vorgegaukelt, es ginge hier doch nur um ehrenhafte Traditionsanknüpfung.
Gesetzt den Fall Du hättest eine Pfarrkirche, die sich für die Zelebration der Riten vor 1965vv eignen würde (unsere ist bspw. geweiht 189x, neuromanisch mit erhaltener bzw. wiederhergestellter Inneneinrichtung incl. Hochaltar - eigentlich eine Schande, daß dort ausschließlich der NOM zelebriert wird): unter welchen Bedingungen würdest Du denn den alten Ritus zelebrieren?
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Bei Kreuznet habe ich gerade nachgelesen, dass inzwischen jemand zur erhofften Wiedereinführung der tridentinischen Messe eine Hymne komponiert hat. So weit finde ich das ja noch ganz nett. Aber jetzt kommt der Gag: Zur Melodie von "Auferstanden aus Ruinen" (alte DDR-Hymne). Cool. Und der dazugehörige Text beginnt auch konsequent mit "Surrectura ex ruina". Und dann geht es heftig weiter mit der klaren Kampfansage:

"Die Wölfe in der Schafe Pelz

Bezwingen wir mit dem Rosenkranz."

 

Coooool.

 

Aber hier sieht man die Spaltaxt bereits im Vollzug.

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Gesetzt den Fall Du hättest eine Pfarrkirche, die sich für die Zelebration der Riten vor 1965vv eignen würde (unsere ist bspw. geweiht 189x, neuromanisch mit erhaltener bzw. wiederhergestellter Inneneinrichtung incl. Hochaltar - eigentlich eine Schande, daß dort ausschließlich der NOM zelebriert wird): unter welchen Bedingungen würdest Du denn den alten Ritus zelebrieren?

 

Ehrlich gesagt fühle ich mich von dieser Frage schon fast ein wenig überfordert. Da müsste ich wirklich länger nachdenken.

 

Erstes Kriterium wäre auf jeden Fall die Abwesenheit von Leuten, die diese Wiedereinführung zu einem Triumpf der Starre umfunktionieren wollen.

 

Zweites Kriterium wäre schlicht der Bedarf und das Verständnis in der Gemeinde.

 

Mehr kann ich auf die Schnelle nicht sagen.

 

PS: Die Inneneinrichtung und der Stil des Kirchenbaus wäre für mich ein nachrangiges Kriterium.

bearbeitet von Mecky
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Nur sollte man das heute schon mancherorts übliche Parishhopping nicht unterschätzen.

Das Parishhopping wirst du aber nie verhindern können. Es kommt ohnehin praktisch nur in städtischen Gebieten oder Ballungsräumen vor. In einer Pfarrei gibt es einen begnadeten Prediger, in einer anderen eine tolle Jugendarbeit, in der dritten eine qualitativ hochwertige Kirchenmusik und in einer weiteren die schönsten Feste. Es wird immer so sein, dass die Menschen sich aus dem bestehenden Angebot das heraussuchen, was ihnen am meisten entspricht. Die Kirchen entwickeln sich ja grundsetzlich von der Volkskirche zur Entscheidungskirche.

 

Auch heute ist die Liturgie ein Entscheidungskriterium für die Auswahl zu welcher Kirche man sonntags geht. Ich kenne Gemeinden, die haben jeden Sonntag ein lateinisches Hochamt im neuen römischen Ritus. Dort versammelt sich eben auch eine entsprechend für feierliche liturgieinteressierte Klientel. Zu anderen Pfarreien gehen besonders viele Familien, weil die Kindergottesdienste dort sehr schön sind.

 

Nun kommt wahrscheinlich noch die alte Messe als eine Möglichkeit, einen liturgischen Akzent zu setzen, hinzu. Es wird mit ziemlicher Sicherheit in Deutschland keine Pfarrei ganz auf diesen Ritus umsteigen aber es wird Gemeinden geben, die ihre liturgische Vielfalt damit erweitern.

 

Ich sehe da übrigens eher die modernen Gemeinden als wahrscheinliche Orte der klassischen Liturgie. Sie sind flexibler und probieren liturgisch auch gerne einmal etwas aus. Ich kann mir gut vorstellen, dass die alte Messe den Gottesdienstplan meiner Gemeinde in Zukunft bereichern wird. Nicht regelmäßig aber als Akzent ein oder zwei mal im Jahr.

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Ich kann mir gut vorstellen, dass die alte Messe den Gottesdienstplan meiner Gemeinde in Zukunft bereichern wird. Nicht regelmäßig aber als Akzent ein oder zwei mal im Jahr.

Wenn da ein Bedarf bzw. Interesse besteht, warum machen die das dann nicht bereits heute so? Ein einfacher Brief an den Bischof würde doch vermutlich genügen, um den Dispens zu bekommen (wenn man es partout nicht ohne machen will).

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Lieber Mecky,

 

wozu führt es, wenn man eine Forderung in der Sache für mindestens teilweise erstrebenswert erklärt, andererseits aber jene, die sie erheben, in Kollektivhaftung nimmt, und auf diese Weise das Anliegen selbst diskreditiert wird.

 

Die momentane Situation zeichnet sich dadurch aus, daß jeder, der diesen Ritus mitfeiern möchte, von den sogen. Laienvertretern bis zum Vorsitzenden der DBK wie auch von Dir als heimtückischer Reaktionär dargestellt wird, der der Kirche die gottgewollte Freiheit, die nach dem Konzil endlich als gottgewollt erkannt wurde, nehmen möchte.

 

Was in der Realität vor sich geht, erscheint mir als eine Parallele zu der Feststellung, die GermanHeretic im "Aussteigen in Leipzig"-Thread in der Katakombe gemacht hat: oftmals sind diejenigen, die nichts als die umfassende Freiheit im Munde führen, die Vorreiter der teils grundlegenden Beschränkung selbst kleiner Freiheiten anderer.

 

Ich selbst beispielsweise marschiere seit über einem Jahrzehnt fast jeden Sonntag und so manchen Werktag in die Messe - in die NOM-Messe, wohlgemerkt. Selbst wenn in erreichbarer Nähe (was momentan nicht der Fall ist) die Möglichkeit einer Mitfeier der MT bestünde, würde ich mehrheitlich immer noch die NOM-Messe aufsuchen (wo ich mir in der konkreten Feier auch die ein oder andere Verbesserung wünsche, die ich aber als grundsätzlich würdig gefeiert und dem Gläubigen hilfreich betrachte).

 

Wenn ich allerdings im privaten Gespräch einmal Interesse an der MT bekundete, bekam ich so gut wie stets zu hören, daß das doch alles Leute seien, die die Kirche unterwühlen wollten etc. Was soll man daraus für einen Schluß auf die eigene Person ziehen, die nicht direkt angesprochen wurde? Gehört man auch zu "denen", da ja "alle" diese so sind? Ist man ein absoluter Einzelfall, weil es einen nicht drängt, die Kirche zu unterwühlen?

 

Parallel dazu wird einem dann noch in solchen Threads wie hier von Dir Streben nach vergangener Starre in der Kirche (wohlgemerkt parallel zum Wunsch des Unterwühlens, der von anderen attestiert wird) nachgesagt.

 

Meine Ansicht ist, daß man sich durch solch doppelte Argumentation (eigentlich keine ganz schlechte Sache - aber die Leute, die das wollen ...) den Abfall von der Kirche selbst herbeiredet. Wenn ich einer ganzen Gruppe von Menschen, die sowohl inhaltlich wie auch formell ganz Glieder dieser Kirche sind, aufgrund ihres Wunsches nach der MT die Identität einer schismatischen Bewegung überstülpe, dann verursache ich nicht geringe Irritationen. Man hat es da mit vergifteten, vorgeblich um eine sachliche Abwägung bemühten, Äußerungen zu tun, die nichts Gutes bringen können.

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Daraus:
Manche fürchten eine liturgische Spaltung. Aber der Heilige Vater hat schon als Mitglied der Kommission Ecclesia Dei klar gestellt, dass die alte Messe weder schlecht ist noch spaltet, sondern für die Vielfalt des Guten steht

 

So naiv kann auch Papa Ratzi nicht sein, daß er das Spaltpotential so völlig ignoriert.

 

Woher soll das denn kommen, du stellst doch selber fest:

 

Man kann sie insofern vergessen, als das die Freigabe in der Praxis kaum Auswirkungen haben dürfte.

 

Eben. Wieviele Besucher haben denn die jetzigen Indulte + FSSPX in Deutschland? Maximal 10.000 in der Woche. Die kommen auf 4 Mio "normale" Kirchenbesucher. Wenn die Freigabe kommt, dann werden das vielleicht 15.000 werden oder 20.000, jede spätere Steigerung wird langsam vorwärtsgehen und kaum bemerkt werden. Auch im Heer der "Parish-hopper" werden diese Luute kaum eine wirkliche Größe darstellen. Und: Nciht alle dieser Indultgänger sind Anti-NOM-Ideologen. Ihnen gibt die alte Messe ein wenig mehr geistliches Zubrot (sozusagen) und können dies ausleben, ohne sich in Tiraden zu ergießen. Selbst unter den "Altrituellen" dürften das kaum 20% sein. Dies Zahl ist viel zu gering, um irgendetwas spalten zu können. Das könnten sie ja sowieso jetzt schon machen, in dem sie in Ihrer Pfarrei den Querulanten geben. Macht aber keiner. Und irgendwelche Eingaben an Rom interessieren niemanden und dann noch weniger.

 

Ich halte das nicht für problematisch. Das Problem ist doch wesentlich kleiner, als es immer scheint.

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Das Problem ist doch wesentlich kleiner, als es immer scheint.

In der Tat. Da frag ich mich bloß: Warum überhaupt diese generelle Freigabe? Jeder, der guten Willens ist, kann heute schon eine solche Messe feiern. Und die Entscheidungskompetenz sitzt heute dort wo sie hingehört: Beim Bischof vor Ort.

bearbeitet von Sokrates
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Das Problem ist doch wesentlich kleiner, als es immer scheint.

In der Tat. Da frag ich mich bloß: Warum überhaupt diese generelle Freigabe? Jeder, der guten Willens ist, kann heute schon eine solche Messe feiern. Und die Entscheidungskompetenz sitzt heute dort wo sie hingehört: Beim Bischof vor Ort.

 

Also, hier im Dekanat? Nicht dass ich wüsste (habe aber die Gelegenheit auch nicht vermisst).

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Das Problem ist doch wesentlich kleiner, als es immer scheint.

In der Tat. Da frag ich mich bloß: Warum überhaupt diese generelle Freigabe? Jeder, der guten Willens ist, kann heute schon eine solche Messe feiern. Und die Entscheidungskompetenz sitzt heute dort wo sie hingehört: Beim Bischof vor Ort.

 

Also, hier im Dekanat? Nicht dass ich wüsste (habe aber die Gelegenheit auch nicht vermisst).

Da habe ich mich schlampig ausgedrückt: Wenn Leute so etwas wollen, können suie das heute schon organisieren: Man braucht einen Priester, der es kann, und man braucht einen Indult vom Bischof. Und den wird man ja wohl bekommen können, wenn man guten Willens ist.

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Das Problem ist doch wesentlich kleiner, als es immer scheint.

In der Tat. Da frag ich mich bloß: Warum überhaupt diese generelle Freigabe? Jeder, der guten Willens ist, kann heute schon eine solche Messe feiern. Und die Entscheidungskompetenz sitzt heute dort wo sie hingehört: Beim Bischof vor Ort.

Es wird eben sehr restriktiv gehandhabt. Auch aus Angst, weil man die entsprechenden Antragsteller nicht kennt. Bei einer Freigabe käme man erstens den Gläubigen entgegen, zweitens würde man eine Menge ideologische Last von dem Thema nehmen und drittens kämen die Zelebranten dann verstärkt aus dem diözesanen Dienst, was einen Einblick des Bischofs garantiert.

 

Lebensnotwendig ist das natürlich nicht, aber ein gutes Zeichen wäre es auf jeden Fall. Man merkt schon eine gewisse Bitterkeit unter den Anhängern der Liturgie, wenn sie sehen, dass ihre Veranstaltungen nicht stattfinden können, während sonst liturgisch alles irgendwie erlaubt ist. Es wäre also ein Zeichen von Großherzigkeit. Zudem verschwinden die Gläubigen mit problematischen Einstellungen zur "Konzilskirche" ja nicht dadurch, dass man den Ritus nicht erlaubt. Die gibt es so oder so.

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Das Problem ist doch wesentlich kleiner, als es immer scheint.

In der Tat. Da frag ich mich bloß: Warum überhaupt diese generelle Freigabe? Jeder, der guten Willens ist, kann heute schon eine solche Messe feiern. Und die Entscheidungskompetenz sitzt heute dort wo sie hingehört: Beim Bischof vor Ort.

 

Also, hier im Dekanat? Nicht dass ich wüsste (habe aber die Gelegenheit auch nicht vermisst).

Da habe ich mich schlampig ausgedrückt: Wenn Leute so etwas wollen, können suie das heute schon organisieren: Man braucht einen Priester, der es kann, und man braucht einen Indult vom Bischof. Und den wird man ja wohl bekommen können, wenn man guten Willens ist.

Nach vielem, was ich mitbekommen habe: Nein.

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Ich kann mir gut vorstellen, dass die alte Messe den Gottesdienstplan meiner Gemeinde in Zukunft bereichern wird. Nicht regelmäßig aber als Akzent ein oder zwei mal im Jahr.

Wenn da ein Bedarf bzw. Interesse besteht, warum machen die das dann nicht bereits heute so? Ein einfacher Brief an den Bischof würde doch vermutlich genügen, um den Dispens zu bekommen (wenn man es partout nicht ohne machen will).

 

Ein Grund, weshalb heute die allermeisten Priester die Finger von der alten Messe lassen könnte der sein, dass ihr der Geschmack der Piusbrüder und latenten Konzilsverweigerer anhängt. Das könnte sich allerdings durch eine Freigabe ändern. Wenn man heute ein Indult beantragt, muss man ja schon damit rechnen, dass das Ordinariat auf einen zukommt und frage: "Hallo, ist da auch alles im Lot bei euch?".

War es Franz-Josef, der einmal von zwei ihm bekannten Priestern erzählt hat, die spontan die alte Messe gefeiert haben, ganz einfach, weil es ihnen gerade stimmig erschien? Egal wer's war (ich finde den Beitrag nicht) aber genau das meine ich: Wenn die zu bewältigenden Hürden niedrig sind, sehe ich besonders in Gemeinden ohne expliziten Rückwärtsdrang auch einen Platz für den tridentinischen Ritus. Allerdings nicht als neuen-alten Hauptritus der Gemeinde, sondern als Akzent. Bei Wochentagsmessen sehe ich für den alten Ritus sogar eine besondere Berechtigung. Wenn ich an Wochentagen in die Kirche gehe, suche ich eher die Ruhe von den Stürmen des Alltags - Besinnung eben - und weniger den Gottesdienst mit vielen aktiven Teilen für die Gemeinde.

 

Ich bin mal gespannt, wie sich die Sache entwickelt, wenn denn eine Freigabe kommt. Einen (wie auch immer gearteten) Schaden für die Kirche schließe ich eigentlich aus.

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Die Crux ist eben, dass die TM nicht wie eine Messe der unierten Kirchen gesehen wird, sondern dass immer mal wieder jemand durch die Behauptung aufschrecken lässt, sie wäre „gültiger“ als die NOM oder sogar die NOM wäre ungültig. Dazu hat die TM noch die Fans bei den VatII-Ablehnern. Und denen möchte der Normalokathole nicht die Messbesuchstatistiken verbessern.

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Nach vielem, was ich mitbekommen habe: Nein.

Die Bischöfe scheinen das sehr unterschiedlich zu handhaben und auch die Bischöfe, die relativ offen in der Vergabe von Indulten sind, scheinen keine durchgängige Praxis walten zu lassen.

 

In Rottenburg-Stuttgart gibt es relativ viele Indulte. Wir haben einen eher liberalen Bischof. Bei dem ebenso liberalen Kardinal Lehmann hingegen scheint es nur sehr wenige zu geben. Bei Kardinal Meisner gibt es wiederum viele Indulte.

 

Ausgerechnet aus dem Erzbistum Köln ist mir aber folgender Fall bekannt: Ein Priester, der eigentlich sehr gut mit Meisner kann und auch nicht im Verdacht steht, den Konzilsgegnern zuzugehören, wurde von einem Ehepaar anlässlich der goldenen Hochzeit gefragt, ob die Messe nicht im gleichen Ritus wie damals stattfinden könne. Der Priester hat also ein einmaliges Indult beantragt. Dies wurde abgelehnt, obwohl der Priester noch einmal persönlich beim Kardinal angefragt hatte.

 

Ich will damit nur nochmal zeigen, dass es offensichtlich nicht ganz einfach ist, anhand der Diözese zu bestimmen, wie leicht Indulte verteilt werden oder nicht.

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Die Crux ist eben, dass die TM nicht wie eine Messe der unierten Kirchen gesehen wird, sondern dass immer mal wieder jemand durch die Behauptung aufschrecken lässt, sie wäre „gültiger“ als die NOM oder sogar die NOM wäre ungültig. Dazu hat die TM noch die Fans bei den VatII-Ablehnern. Und denen möchte der Normalokathole nicht die Messbesuchstatistiken verbessern.

 

Das würde sich ja durch die Freigabe ändern. Die Messe würde normalisiert, der Ruch des reaktionären von ihr genommen. Ein Hauch von Normalität gegenüber dem liturgischen Erbe.

 

Diejenigen, die den NOM für ungültig halten wird man dadurch nicht bekehren. Nur halte ich das ehrlich gesagt für ein schwaches Argument. Die Bischöfe tun meist nicht mal etwas gegen - man muss es leider so sagen - häretische Hochschullehrer und bei einer Befragung bezüglich der Realpräsenz unter Messbesuchern kämen sicher auch liederliche Ergebnisse heraus. Das Argument "da gibt es Leute, die den NOM ablehnen" halte ich daher für das übliche Messe mit zweierlei Maß. Außerdem werden diese Leute weiterhin zur FSSPX gehen. Die Einheit mit diesen wird durch die Freigabe mE nicht näherrücken.

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Der Priester hat also ein einmaliges Indult beantragt. Dies wurde abgelehnt, obwohl der Priester noch einmal persönlich beim Kardinal angefragt hatte.

Das wäre aber ausgesprochen kleinkariert. Wenn da nicht noch andere Faktoren im Spiel waren, die wir nicht kennen.

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Der Priester hat also ein einmaliges Indult beantragt. Dies wurde abgelehnt, obwohl der Priester noch einmal persönlich beim Kardinal angefragt hatte.

Das wäre aber ausgesprochen kleinkariert. Wenn da nicht noch andere Faktoren im Spiel waren, die wir nicht kennen.

Naheliegende Spekulation: Er wollte keine Präzedenzfälle schaffen.

 

In Mainz war etwas Ähnliches vor kurzem. Eine Messe von Tagungsteilnehmern, zelebriert von einem Pater der FSSP (immerhin ein ordnungsgemäß errichtetes Institut). Die Außenwirkung wäre gleich null gewesen, niemand hätte etwas davon mitbekommen. Der Kirchenrektor war auch einverstanden. Aber das Ordinariat beschied die Anfrage ablehnend - sehr erstaunlich, da das Ordinariat gegenüber Anfragen von Gemeindemitgliedern, die an ihren wunderlich gewordenen Pfarrern verzweifeln immer auf taub stellt. So eine Vorgehensweise ist schon bemerkenswert unsensibel und unsouverän.

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