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Bistum erhebt Räumungsklage gegen poln. Pfarrer!


Epicureus

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Soeben las ich folgendes als Link auf der Startseite von kath.de:

 

 

Das Bistum Trier hat jetzt gegen einen ehemaligen Pfarrer aus dem Eifelort Schönecken Räumungsklage erhoben. Der Geistliche weigert sich, sein Pfarrhaus zu räumen.

 

[...]

 

Nach Ansicht von Kneißl [einem anderen Pfarrer] will der Pfarrer aus Polen aus finanziellen Gründen nicht zurück in die Heimat. "Hier bekommt er ein Grundgehalt eines Studienrates, in Polen dagegen nur Klingelbeutel", sagte Kneißl. Angeblich habe der polnische Bischof bereits gedroht, seinen "ausgeliehenen" Pfarrer vom Amt zu suspendieren.

 

 

SWR-Online

 

 

Tja, wer einmal von den Fleischtöpfen Ägyptens gekostet hat, der möchte so schnell nicht nach Israel zurück :huh: . Ich kann den polnischen Pfarrer durchaus verstehen, schließlich ist Deutschland das meines Wissens einzige Land der Welt, das seine katholischen (und zum Teil auch evangelischen Pfarrer) mit fürstlichen Gehältern belohnt: vergleichbar einem Lehrer mit Besoldungsstufe A 13, später automatisch A 14. Zuzüglich je nach Bistum noch weitere finanzielle Leckerlis...

 

Eigentlich eine bedauerliche Entwicklung, denn selbst diese fette Besoldung hat in Deutschland zu einem weiteren dramatischen Rückgang der Priesterberufungen geführt - und damit wollte man eigentlich von Kirchenseite sicher den Kandidaten den Zölibat ein wenig "versüßen". Leider zu kurz gedacht...

 

In Ländern, wo Geistliche viel weniger verdienen, scheint es mit der Nachfolge Christi deutlich besser zu klappen!

 

Ich schlage daher vor (was ich ohnehin schon seit Jahren predige), das Gehalt eines katholischen Pfarrgeistlichen auf das weltweit übliche Niveau anzupassen. Er mag gerne für lau im Pfarrhaus wohnen - aber wozu um alles in der Welt muß er 4.000 bis 5.000 EUR IM MONAT verdienen?

 

Wie die Made im Speck - aber wehe, wenn einer (wie der polnische Kollege) mal aufmuckt - dem wird gleich mit Rausschmiß gedroht :ph34r: ...Aber umso besser, daß die eklatanten klerikalen Einkommensunterschiede zwischen den einzelnen Ländern mal etwas mehr in den Blick kommen!

 

Was meint Ihr dazu?

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Mit undifferenzierten Angaben über die Beamtenbesoldung kann man gleich noch mehrere Berufsstände in die Tonne kloppen. A13 ist auch meist die Besoldungsstufe nach der ein Gymnasiallehrer bezahlt wird, der nach gängiger Meinung ja sowieso nur einen halben Tag arbeitewt und ein halbes Jahr Ferien hat (miiindestens) :ph34r:

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Mit undifferenzierten Angaben über die Beamtenbesoldung kann man gleich noch mehrere Berufsstände in die Tonne kloppen. A13 ist auch meist die Besoldungsstufe nach der ein Gymnasiallehrer bezahlt wird, der nach gängiger Meinung ja sowieso nur einen halben Tag arbeitewt und ein halbes Jahr Ferien hat (miiindestens) :ph34r:

 

 

A 13 ist in der Tat die Besoldungsstufe für Gymnasiallehrer - allerdings werden die in aller Regel eben NICHT mehr befördert, weil die Länder kein Geld dafür haben. Katholische Geistliche werden in aller Regel AUTOMATISCH nach Alter befördert und erreichen in jedem Fall A 14, wenn sie über 50 Jahre alt sind.

 

Die 4-5.000 EUR kommen für einen Pfarrer leicht zusammen, auch für einen, der "nur" nach A 13 bezahlt würde - denn er muß für seine Dienstwohnung im Pfarrhaus garantiert keine orstübliche Vergleichsmiete zahlen, hat bei der PAX-Bank ein kostenloses Gehaltskonto, bekommt eine Beihilfe-ähnliche private Krankenversicherung bezahlt und und und. Manchmal kann er sogar seine Pfarrhaushälterin steuerlich abziehen und hat sonstige geldwerte Vorteile.

 

Gleichzeitig delirieren die Pfarrer von der Kanzel gerne über "soziale Gerechtigkeit" - daß ich nicht lache... :huh:

 

PS: Daß ein Lehrer zuwenig verdient und garantiert nicht so viel Freizeit hat, wie man ihm unterstellt - das sehe ich selbstverständlich genauso! Aber das ist OT...

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Neid ist eine Todsünde.
Also bitte Herr Blömer.

 

Neid ist eine Haupt- oder Wurzelsünde, aber doch nicht zwangsläufig eine Todsünde.

bearbeitet von Flo77
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Jawoll, Herr Korinthenkacker.

 

(Wenn Du bitte in Zukunft die Präzision, die Du hier einforderst, auch bei der Schreibung meines Namens walten lassen würdest. Mit h, es ist ja nicht zum angucken.)

bearbeitet von ThomasBloemer
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Jawoll, Herr Korinthenkacker.

 

(Wenn Du bitte in Zukunft die Präzision, die Du hier einforderst, auch bei der Schreibung meines Namens walten lassen würdest. Mit h, es ist ja nicht zum angucken.)

Bitte unterthänigst um Vergebung.

 

Schreiben Ihro Gnaden sich eigentlich mit ö oder mit oe?

 

(oe hätte ja was - wenn die ehrenwerten Ahnen Niederländer waren müsste man es ja eigentlich Bluumer aussprechen ... :ph34r: )

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Die Frage nach dem Echt-Namen ist doch eigentlich nicht erlaubt oder? :huh:

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Die Frage nach dem Echt-Namen ist doch eigentlich nicht erlaubt oder? :huh:

Doch, die Frage ist erlaubt, aber die Antwort darf nur vom Namensträger kommen, nie von unautorisierten Dritten. Wie auch weitere Fragen wie Beruf etc. nur vom Betreffenden selbst beantwortet werden sollten.

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Mit undifferenzierten Angaben über die Beamtenbesoldung kann man gleich noch mehrere Berufsstände in die Tonne kloppen. A13 ist auch meist die Besoldungsstufe nach der ein Gymnasiallehrer bezahlt wird, der nach gängiger Meinung ja sowieso nur einen halben Tag arbeitewt und ein halbes Jahr Ferien hat (miiindestens) :ph34r:

Dass du die Besoldung von Pfarrern für gerechtfertigt hälst, hast du damit aber nicht zum Ausdruck gebracht. :huh:

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Was meint Ihr dazu?

Daran ist auch bemerkenswert, dasz die rkK mit dem Einsatz des polnischen Pfarrers gegen den Artikel 14 des - von ihr ansonsten ja immer verteidigten - Reichskonkordates von 1933 verstoszen hat.

 

http://ibka.org/artikel/ag97/reichskonkordat.html

 

Es ist halt sehr kommod, als Kirche in einer Demokratie die Vorzuege eines Vertrages mit einer Diktatur weiter zu genieszen, waehrend die Demokratie nicht wagt, ihrerseits die eigenen Vertragsrechte in Anspruch zu nehmen, aber auch nicht den Mut hat - wie in Italien und Spanien mit den dortigen Konkordaten aus faschistischen Herrschaftszeiten laengst geschehen - den skandaloesen Nazivertrag endlich zu beenden.

bearbeitet von Sermon
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den skandaloesen Nazivertrag endlich zu beenden.

Das Konkordat kann nicht einseitig gekündigt werden.

Offenbar wurden Italien und Spanien ihre Konkordate aus faschistischer Zeit auch wieder los. Es fehlt wohl hierzulande am politischen Willen, denn die Einvernehmlichkeitsklausel steht in allen Konkordaten.

Der Rest deiner Diffamierung ist wirklich süß.

Was daran war inwiefern ueberhaupt diffamierend? Trifft es etwa nicht zu, dasz die rkK durch den Einsatz polnischer Priester in D gegen den Artikel 14 des Reichskonkordates verstoeszt?

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Trifft es etwa nicht zu, dasz die rkK durch den Einsatz polnischer Priester in D gegen den Artikel 14 des Reichskonkordates verstoeszt?

 

Kommt drauf an, was im entsprechenden Länderkonkordat steht. Ein Bundesland kann auf die Anwendung bestimmter Artikel des Reichskonkordats verzichten.

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Ich kann den polnischen Pfarrer durchaus verstehen, schließlich ist Deutschland das meines Wissens einzige Land der Welt, das seine katholischen (und zum Teil auch evangelischen Pfarrer) mit fürstlichen Gehältern belohnt: vergleichbar einem Lehrer mit Besoldungsstufe A 13, später automatisch A 14. Zuzüglich je nach Bistum noch weitere finanzielle Leckerlis...

 

Der kriegt aber nichts mehr, denn er ist nicht mehr Pfarrer der genannten Gemeinden. Er hat nur noch ein ordentliches Mietverhältnis mit dem Eigentümer des Pfarrhauses. Es sollte zur Genüge bekannt sein, wie lange es in unseren Breiten dauert, einen Mieter rauszuklagen, selbst wenn er die Miete schuldig bleibt.

bearbeitet von Alice
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den skandaloesen Nazivertrag endlich zu beenden.

Das Konkordat kann nicht einseitig gekündigt werden. Der Rest deiner Diffamierung ist wirklich süß.

 

Wo ein entsprechender Wille und eine dahinterstehende Macht da ist, ist auch völkerrechtlicher Weg gegeben. Zudem verfügt die Bundesregierung bei entsprechenden Absichten natürlich auch über die Möglichkeiten, ein neues Konkordat mit dem Heiligen Stuhl zu erzwingen; natürlich ist das politische Umfeld für einen neuen Kulturkampf nicht gegeben, aber möglich wäre es auf jeden Fall. Ob es anzustreben ist, ist eine andere Frage, aber ich sehe keinen Grund, warum ich jemanden, der von allem Weltlichen ablassen möchte, das Gehalt eines Universitätsprofessors spendieren sollte.

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aber ich sehe keinen Grund, warum ich jemanden, der von allem Weltlichen ablassen möchte, das Gehalt eines Universitätsprofessors spendieren sollte.

 

Das Gehalt eines Universitätsprofessors wird nur bekommen, wer Universitätsprofessor oder etwas vergleichbares ist.

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Trifft es etwa nicht zu, dasz die rkK durch den Einsatz polnischer Priester in D gegen den Artikel 14 des Reichskonkordates verstoeszt?

Kommt drauf an, was im entsprechenden Länderkonkordat steht. Ein Bundesland kann auf die Anwendung bestimmter Artikel des Reichskonkordats verzichten.

In welchem Laenderkonkordat ist der Verzicht des Staates auf dieses konkrete Recht aus dem Reichskonkordat gegen welche kirchliche Gegenleistung wie geregelt? Und inwiefern kann ueberhaupt ein niederrangiger Vertragspartner (Land) zu Lasten eines hoeheren Dritten (Bund/Reich) ueberhaupt verfuegen? Und was ist an welchen Bestimmungen des Reichskonkordates - insbesondere dem zuvor zitierten Artikel 14! - denn ploetzlich so skandaloes, dasz man staatlicherseits auf die Anwendung des kirchlich so hochgeschaetzten Machwerkes doch lieber verzichten moechte? Und warum schafft man es dann nicht ebenso ab, wie aehnliche Vertragswerke in Italien und Spanien?

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Mit undifferenzierten Angaben über die Beamtenbesoldung kann man gleich noch mehrere Berufsstände in die Tonne kloppen. A13 ist auch meist die Besoldungsstufe nach der ein Gymnasiallehrer bezahlt wird, der nach gängiger Meinung ja sowieso nur einen halben Tag arbeitewt und ein halbes Jahr Ferien hat (miiindestens) :ph34r:

Nach A13 muss sich ein Fachhochschulingenieur im öffentlichen Dienst ganz schön strecken. Der Ingenieur, der z.B. für die Zulassung der Radreifen für die ICE Züge zuständig war, war nach A12 besoldet.

Gruß

Ullr

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Was ich mit diesem Thread eigentlich anstoßen wollte, war eine Debatte darüber, ob katholische Pfarrer in Deutschland so viel verdienen müssen, wie sie momentan verdienen - eben angesichts der Tatsache, daß es überall sonst auf der Welt nicht so ist.

 

Mit Neid hat das nichts zu tun, eher mit Verärgerung darüber, daß man gerne kirchlicherweits über Armut schwadroniert, aber auf der anderen Seite aber Pfarrer und Bischöfe hat, die ihre Wohnungen vom Feinsten ausstaffieren, inklusive Designermöbel und feinstem Porzellan (alles schon gesehen!).

 

Ich finde nichts Schlimmes daran, daß die Kirche an sich als ein großes Unternehmen reich ist - auch viele Orden sind nicht gerade arm - aber was bei den Ordenspriestern eben anders ist, ist der weitestgehende Verzicht auf PERSÖNLICHEN Besitz.

 

Wieso kann ein Pfarrer in Deutschland nicht auch mit der Hälfte seines Gehaltes auskommen?

 

 

Die Antwort scheint mir persönlich sonnenklar: Der finanzielle Anreiz ist ein nach wie vor nicht zu unterschätzender Faktor beim Berufsziel katholischer Weltpriester. Wenn der wegfiele, würden in Deutschland noch weniger junge Männer den Zölibat wählen, um sich Mutter Kirche zu verschreiben. Man muß daher daran festhalten, um überhaupt noch Weihen durchführen zu können.

 

Und machen wir uns nichts vor: aufgrund des Mangels nimmt die KK doch mittlerweile fast jeden, wenn er sich nicht gerade allzu dämlich anstellt. Ist schon klasse: man ist sein Leben lang auf Beamtenstatus rundum versorgt, hat außer ein paar Messen die Woche wenig feste Termine, dafür aber monatlich mehrere tausend Euro für sich ganz allein zur freien Verfügung - und kann sich nebenbei noch einen Lover oder eine Maitresse halten, wenn man es denn heimlich macht.

 

Wer kontrolliert das eigentlich? Wo sind eigentlich Qualitätsstandards, die eingehalten werden müssen? Ich habe den Eindruck, wenn man erstmal geweiht ist, kann man schalten und walten, wie man lustig ist - immerhin ist man dann "rector ecclesiae"...

bearbeitet von RationisCausa
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Trifft es etwa nicht zu, dasz die rkK durch den Einsatz polnischer Priester in D gegen den Artikel 14 des Reichskonkordates verstoeszt?

Für den Fall dass die Kirche auf diesen Artikel besteht und ihn konsequent anwendet, höre ich schon die Rufe, dies würde gegen das Antidiskriminierungsgesetz verstoßen.

 

Ich kenne bei allen ausländischen Priestern, die in Deutschland arbeiten übrigens keinen Fall, wo diese vom Staat bezahlt werden wie ihre deutschen Kollegen. Dass dies bei dem geschilderten Fall so ist, wäre noch zu beweisen.

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Franciscus non papa

hm, also die frage stellt sich natürlich nicht nur für pfarrer. kann ein *** (beliebiger beruf einsetzen) nicht hier mit dem geld auskommen, das ein *** in zentralafrika oder osteuropa verdient?

 

da ist natürlich erst mal zu unterscheiden zwischen nominallohn und reallohn. und ausserdem stellt sich auch der vergleich hier innerhalb des landes.

 

solche diskussionen haben leider immer auch den beigeschmack von neid...

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solche diskussionen haben leider immer auch den beigeschmack von neid...

 

Ist das aus dem Buch "Killerphrasen für Personalchefs", Kapitel 9 "Wie man Gehaltserhöhungen vermeidet"?

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hm, also die frage stellt sich natürlich nicht nur für pfarrer. kann ein *** (beliebiger beruf einsetzen) nicht hier mit dem geld auskommen, das ein *** in zentralafrika oder osteuropa verdient?

 

da ist natürlich erst mal zu unterscheiden zwischen nominallohn und reallohn. und ausserdem stellt sich auch der vergleich hier innerhalb des landes.

 

solche diskussionen haben leider immer auch den beigeschmack von neid...

 

 

Nee nee, Franz-Josef,

 

da muß ich Dir (ausnahmsweise!) widersprechen!

 

Erstens gibt es ja die Ordensgeistlichen, die mit deutlich weniger zum Leben auskommen können (und die sich eigentlich von den Pfarrgeistlichen erstmal nur durch die "Lebensform", also das Zusammenleben in einer Klostergemeinschaft anstatt alleine im Pfarrhaus, unterscheiden sollten).

 

Und zweitens ist der Stand des Geistlichen nunmal nicht ein x-beliebiger Stand wie der des Malers, Kindergärtners oder Lehrers! Wie oft wurde hier im Forum gerade von Mariamante & Co. darauf gepocht, Priester sei kein Beruf, sondern eine Berufung! Und da muß ich ihm (ausnahmsweise!) rechtgeben.

 

Ein Priester hat eine Sonderstellung, insofern er sich durchaus außerhalb der alltäglichen Welt stellt. Er schwört Ehelosigkeit und Gehorsam gegenüber der Kirche, lebenslang, bis zum Tod. Das kann man wohl kaum mit irgendeiner Ausbildung oder einem Arbeitsvertrag gleichsetzen!

 

Diese Sonderstellung impliziert für mich persönlich nicht unbedingt den Verzicht auf alles Weltliche, aber schon einen distanzierten Umgang mit Gütern, die nicht unbedingt der geistlichen Askese und dem Dienst an Gott und dem Nächsten dienlich sind.

 

Muß ein Kardinal Meisner über eine so üppige private Kunstsammlung verfügen? - zumal er ja als Erzbischof sogar direkt vom Land NRW alimentiert wird, aus ALLGEMEINEN STEUERMITTELN!

 

Muß ein Priester in einer westdeutschen Großstadt ganze Vitrinen und Schränke voll mit feinstem Porzellan sein eigen nennen? Reicht es nicht, für vergleichsweise wenig Miete in schönen Pfarrhäusern wohnen zu dürfen? Muß man sich dann noch mit Protz und Prunk umgeben?

 

Mich hat der vielfache Umgang mit katholischen Priestern in den letzten Jahren sehr nachdenklich gemacht...es gibt dort viele Süchte (Völlerei, Alkoholismus), viele Sublimierungen...vielleicht steckt man sein ganzes Geld eben in "schöne Dinge", weil man sich ja individuellen Menschen qua Kirchengesetz nicht zuwenden darf...

 

Aber ein Vorbild ist das für mich nicht, nur Schwäche...

 

Welch gegensätzliches Bild habe ich dagegen bei Ordensgeistlichen gewonnen! Wie viel mehr hat mich der Verzicht auf irdischen Besitz dort beeindruckt...

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Was ich mit diesem Thread eigentlich anstoßen wollte, war eine Debatte darüber, ob katholische Pfarrer in Deutschland so viel verdienen müssen, wie sie momentan verdienen - eben angesichts der Tatsache, daß es überall sonst auf der Welt nicht so ist.

 

Mit Neid hat das nichts zu tun, eher mit Verärgerung darüber, daß man gerne kirchlicherweits über Armut schwadroniert, aber auf der anderen Seite aber Pfarrer und Bischöfe hat, die ihre Wohnungen vom Feinsten ausstaffieren, inklusive Designermöbel und feinstem Porzellan (alles schon gesehen!).

 

Ich finde nichts Schlimmes daran, daß die Kirche an sich als ein großes Unternehmen reich ist - auch viele Orden sind nicht gerade arm - aber was bei den Ordenspriestern eben anders ist, ist der weitestgehende Verzicht auf PERSÖNLICHEN Besitz.

 

Wieso kann ein Pfarrer in Deutschland nicht auch mit der Hälfte seines Gehaltes auskommen?

 

 

Die Antwort scheint mir persönlich sonnenklar: Der finanzielle Anreiz ist ein nach wie vor nicht zu unterschätzender Faktor beim Berufsziel katholischer Weltpriester. Wenn der wegfiele, würden in Deutschland noch weniger junge Männer den Zölibat wählen, um sich Mutter Kirche zu verschreiben. Man muß daher daran festhalten, um überhaupt noch Weihen durchführen zu können.

 

Und machen wir uns nichts vor: aufgrund des Mangels nimmt die KK doch mittlerweile fast jeden, wenn er sich nicht gerade allzu dämlich anstellt. Ist schon klasse: man ist sein Leben lang auf Beamtenstatus rundum versorgt, hat außer ein paar Messen die Woche wenig feste Termine, dafür aber monatlich mehrere tausend Euro für sich ganz allein zur freien Verfügung - und kann sich nebenbei noch einen Lover oder eine Maitresse halten, wenn man es denn heimlich macht.

 

Wer kontrolliert das eigentlich? Wo sind eigentlich Qualitätsstandards, die eingehalten werden müssen? Ich habe den Eindruck, wenn man erstmal geweiht ist, kann man schalten und walten, wie man lustig ist - immerhin ist man dann "rector ecclesiae"...

Schade, dass auf diesen Beitrag niemand antwortet. Der trifft nämlich mitten ins Schwarze.

 

 

Ich habe aber noch einen Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte. Die meisten menschen in diesem Land definieren den Wert von Arbeit (und damit auch den Wert von sich selbst) über die Höhe ihrer Bezüge. Und ich vermute mal, dass manch ein Pfarrer schon den Wunsch hat, innerhalb seiner Gemeinde etwas Besseres zu sein. Und da kann man dann eben nicht so leben wie der Hartz4-Empfänger nebenan. Ein solcher Pfarrer würde nämlich innerhalb der Gemeinde weniger ernst genommen, er würde nicht wirklich dazugehören, hätte keine Autorität.

 

Es geht also darum, dem Pfarrer und der Gemeinde mit einem exorbitat hohen Einkommen zu signalisieren: Du bist wichtig. Du übst einen verantwortungsvollen Beruf aus, der einer hochwertigen Ausbildung bedarf.

Dass der Pfarrer Gott dient, spielt dabei nicht wirklich eine Rolle. dafür, dass man Gott dient, bekommt man doch wohl keine 5000 Euro im Monat.

 

Einen Vorteil habe ich aber auch gefunden: Pfarrer, die ihren Beruf verstanden haben, werden ihre hohen Bezüge auch nutzen, um damit für Andere dazusein. Pfarrer, die jede nacht in der Spielbank sitzen, Schampus saufen, oder bis zum Ruhestand eine halbe Million angehäuft haben, gibt es hoffentlich nicht so viele.

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