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Adventslieder


Valentine

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OT, das singe ich immer leise dem küster entgegen, wenn er die kerzen nach der messe löscht.... (ist aber ein ganz lieber unser küster und wir verstehen uns gut.)

 

Woher kennst du das Lied?

 

ich sammle - wenn es sich ergibt - alte gesangbücher. und aufmerksam wurde ich auf das lied mal durch eine durchaus boshafte bemerkung meines ersten orgellehrers - gott hab ihn selig.

 

Ich habe das Lied in einem roten Büchlein, das auch Gotteslob heißt und das Gebetbuch (Kirchengebet) und das Gesangbuch (Kirchenlied) der katholischen Jugend zusammenfasst. Wenn ich nicht irre, ist es während des Krieges erschienen (wurde aber auch noch nachher bei den sog. Gemeinschaftsmessen der Jugend benützt).

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Ich find's stimmungsvoll <_<

 

"Stille Nacht!"???

Senkt bei mir den Stimmungspegel auf Null. Der vorletzte Pfarrer hat's wenigstens für die Christmette abgeschafft, die Nachfolger auf Druck der Gestimmtwerdenwollenden wieder eingeführt, seitdem mach' ich mich rechtzeitig aus dem Staub (oder geh' sowieso in die Christmette im Nachbarort).

 

Mein Lieblings-Adventslied (hallo Petrus!): :unsure:

 

Die Nacht ist vorgedrungen,

der Tag ist nicht mehr fern;

drum sei nun Lob gesungen

dem hellen Morgenstern.

Auch wer zur Nacht geweinet,

der stimme froh mit ein

der Morgenstern bescheinet

auch Deine Angst und Pein....

 

Weiter geht's so:

 

Dem alle Engel dienen,

wird nun ein Kind und Knecht.

Gott selber ist erschienen

zur Sühne für sein Recht.

Wer schuldig ist auf Erden,

verhüll nicht mehr sein Haupt.

Er soll errettet werden,

wenn er dem Kinde glaubt.

 

Die Nacht ist schon im Schwinden,

macht euch zum Stalle auf!

Ihr sollt das Heil dort finden,

das aller Zeiten Lauf

von Anfang an verkündet,

seit eure Schuld geschah.

Nun hat sich euch verbündet,

den Gott selbst ausersah.

 

Noch manche Nacht wird fallen

auf Menschenleid und -schuld.

Doch wandert nun mit allen

der Stern der Gotteshuld.

Beglänzt von seinem Lichte,

hält euch kein Dunkel mehr.

Von Gottes Angesichte

kam euch die Rettung her.

 

Gott will im Dunkel wohnen

und hat es doch erhellt.

Als wollte er belohnen,

so richtet er die Welt.

Der sich den Erdkreis baute,

der läßt den Sünder nicht.

Wer hier dem Sohn vertraute,

kommt dort aus dem Gericht.

 

Das ist übrigens ursprünglich von Jochen Klepper als Weihnachtslied gedacht.

 

Rosario

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In meiner Jugend gab es bei Jugendgemeinschaftsmessen noch ein Adventslied, dessen Text aus dem 3. Reich stammte: "Der Satan löscht die Lichter aus und lässt die Welt erblinden, wir suchen einen Weg nach Haus und können ihn nicht finden." (die erste Strophe geht noch weiter und es gibt im Ganzen drei). Kennt jemand noch dieses Lied? Hat das Lied irgendwo Aufnahme in den Eigenteil einer Diözese gefunden (oder sind die Zeiten inzwischen so licht, dass wir ein solches Lied nicht mehr brauchen)?

 

Mainzer Anhang Nr. 809. Habe ich aber noch nie im Gottesdienst gehört. Fliegt wohl beim nächsten GL raus.

 

Rosario

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wunderschön auch: gott, heilger schöpfer aller stern....

 

Die Melodie wurde leider in meiner Kindheit (ca. 1980) beim Kinderkreuzweg des Bonifatiuswerks verwendet, so dass auch nach 30 Jahren Advent und einem Kirchenmusikstudium bei diesem Lied vor meinem geistigen Auge meine Kommuniongruppenleiterin vor den Nazarener-Kreuzwegstationen unserer Pfarrkirche erscheint. Für mich das eindrucksvollste Beispiel dafür, wie tief sich Melodien festsetzen und was für eine Verantwortung man hat, wenn man für die Kirchenmusik sorgt. Oder wie mein Liturgieprofessor einmal sagte: "Die Melodie eines Liedes wird immer den Text beherrschen." Weshalb z. B. auch der wunderbare Text von "Der du die Zeit in Händen hast", im GL leider mit grauenhaft depressiver Melodie, bei uns glücklicherweise nicht gesungen wird.

 

Rosario

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Außerdem: überlege mal, wie wenig Adventslieder an den vier Sonntagen überhaupt gesungen werden. Gut, als Eingangslied, zum Zwischengesang (manchmal) und nach der Kommunion (macht maximal 12!) und da ist ein Drittel blockiert und für die vielen alten schönen Lieder kaum mehr Platz.

Das kommt eben darauf an, wie man die Lieder verteilt. Meiner Meinung nach kann man z.B. auch zur Gabenbereitung sehr gut ein Lied zum Tagesthema singen. Wenn man unbedingt noch mehr Lieder unterbringen will, kann man auch nach der Predigt, vor dem Credo noch ein Adventslied singen, um das Predigt-/Bibelstellenthema zu vertiefen. Dazu (in Gemeinden wo diese getrennt werden wie unserer) Danklied und außerdem Schlusslied. Damit kommt man auf bis zu 7 Themenliedern je Gottesdienst.

 

Außerdem gibt es ja in vielen Gemeinden eine Kindermesse/Familienmesse und ein Hochamt, in denen sich verschiedene Lieder eignen.

 

Ich bin grundsätzlich ein Befürworter eines (auch quantitativ) reicheren Liedguts in der Gemeinde. Gleichzeitig (aber das ist Off-Topic) mag ich eine Liedauswahl, die hellhörig macht. Es darf also durchaus auch mal die 4. Strophe von "Nun freut euch ihr Christen" im Hochsommer als Gloria sein.

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Die Melodie wurde leider in meiner Kindheit (ca. 1980) beim Kinderkreuzweg des Bonifatiuswerks verwendet, so dass auch nach 30 Jahren Advent und einem Kirchenmusikstudium bei diesem Lied vor meinem geistigen Auge meine Kommuniongruppenleiterin vor den Nazarener-Kreuzwegstationen unserer Pfarrkirche erscheint. Für mich das eindrucksvollste Beispiel dafür, wie tief sich Melodien festsetzen und was für eine Verantwortung man hat, wenn man für die Kirchenmusik sorgt. Oder wie mein Liturgieprofessor einmal sagte: "Die Melodie eines Liedes wird immer den Text beherrschen." Weshalb z. B. auch der wunderbare Text von "Der du die Zeit in Händen hast", im GL leider mit grauenhaft depressiver Melodie, bei uns glücklicherweise nicht gesungen wird.

 

Rosario

Man kann "O Haupt voll Blut und Wunden" auch herrlich auf die Melodie von "Den Herren will ich loben" singen <_<

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Franciscus non papa
Es darf also durchaus auch mal die 4. Strophe von "Nun freut euch ihr Christen" im Hochsommer als Gloria sein.

 

nö - ganz bestimmt nicht als gloria

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Die Melodie wurde leider in meiner Kindheit (ca. 1980) beim Kinderkreuzweg des Bonifatiuswerks verwendet, so dass auch nach 30 Jahren Advent und einem Kirchenmusikstudium bei diesem Lied vor meinem geistigen Auge meine Kommuniongruppenleiterin vor den Nazarener-Kreuzwegstationen unserer Pfarrkirche erscheint. Für mich das eindrucksvollste Beispiel dafür, wie tief sich Melodien festsetzen und was für eine Verantwortung man hat, wenn man für die Kirchenmusik sorgt. Oder wie mein Liturgieprofessor einmal sagte: "Die Melodie eines Liedes wird immer den Text beherrschen." Weshalb z. B. auch der wunderbare Text von "Der du die Zeit in Händen hast", im GL leider mit grauenhaft depressiver Melodie, bei uns glücklicherweise nicht gesungen wird.

 

Rosario

Man kann "O Haupt voll Blut und Wunden" auch herrlich auf die Melodie von "Den Herren will ich loben" singen <_<

 

War ursprünglich ja die Melodie eines weltlichen Liebeslieds! Was noch einmal unterstreicht, wie sehr die eigene erste Assoziation eines Liedes bestimmend bleibt.

 

Rosario

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Es darf also durchaus auch mal die 4. Strophe von "Nun freut euch ihr Christen" im Hochsommer als Gloria sein.

 

Genau das nicht! Es sei denn, der der die Lieder bestimmt, möchte die Position missbrauchen, um die Gemeinde zu ärgern! Die Melodie beherrscht das Lied! Da kann der Text noch so passend sein. Natürlich ist die Melodie "nur" durch Gewohnheit an eine Zeit gebunden und nicht in sich "weihnachtlich" oder "adventlich" (siehe meine Assoziation von "Gott, heilger Schöpfer"). Aber sie ist es. Genauso deplatziert, wenn auch textlich 100% passend: "Tochter Zion" an Palmsonntag.

 

Rosario

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Es darf also durchaus auch mal die 4. Strophe von "Nun freut euch ihr Christen" im Hochsommer als Gloria sein.

 

Genau das nicht! Es sei denn, der der die Lieder bestimmt, möchte die Position missbrauchen, um die Gemeinde zu ärgern! Die Melodie beherrscht das Lied! Da kann der Text noch so passend sein. Natürlich ist die Melodie "nur" durch Gewohnheit an eine Zeit gebunden und nicht in sich "weihnachtlich" oder "adventlich" (siehe meine Assoziation von "Gott, heilger Schöpfer"). Aber sie ist es. Genauso deplatziert, wenn auch textlich 100% passend: "Tochter Zion" an Palmsonntag.

 

Rosario

 

Wurde das nicht bei einem ev. Fernsehgottesdienst am Palmsonntag gesungen?

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Genau das nicht! Es sei denn, der der die Lieder bestimmt, möchte die Position missbrauchen, um die Gemeinde zu ärgern! Die Melodie beherrscht das Lied! Da kann der Text noch so passend sein. Natürlich ist die Melodie "nur" durch Gewohnheit an eine Zeit gebunden und nicht in sich "weihnachtlich" oder "adventlich" (siehe meine Assoziation von "Gott, heilger Schöpfer"). Aber sie ist es. Genauso deplatziert, wenn auch textlich 100% passend: "Tochter Zion" an Palmsonntag.

 

Rosario

Beim Papstgottesdienst in München wurde z.B. "Kündet allen in der Not" (Adventslied) gesungen.

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Genau das nicht! Es sei denn, der der die Lieder bestimmt, möchte die Position missbrauchen, um die Gemeinde zu ärgern! Die Melodie beherrscht das Lied! Da kann der Text noch so passend sein. Natürlich ist die Melodie "nur" durch Gewohnheit an eine Zeit gebunden und nicht in sich "weihnachtlich" oder "adventlich" (siehe meine Assoziation von "Gott, heilger Schöpfer"). Aber sie ist es. Genauso deplatziert, wenn auch textlich 100% passend: "Tochter Zion" an Palmsonntag.

 

Rosario

Beim Papstgottesdienst in München wurde z.B. "Kündet allen in der Not" (Adventslied) gesungen.

 

Das ist für mich auch ein Beispiel für eine Melodie, die gar nicht fest an die Adventszeit gebunden ist. Als "Morgenglanz der Ewigkeit" ist die Melodie viel älter und täglich möglich. Wer das Lied natürlich nur als Adventslied kennt, wird da vielleicht gestutzt haben. Aber manche Lieder sind halt für uns eindeutig einer Zeit zuzuordnen. Dann soll man die da auch lassen, finde ich. Natürlich gibt es da regionale Abweichungen. Wenn in Italien z. B. mitten im Sommer auf "O du fröhliche" ein Marienlied gesungen wird, kommt es mir zwar komisch vor, aber von dort kommt die Melodie. Wenn man's weiß, hält man die Italiener dann doch nicht für Kulturbanausen. ... oder "Tantum ergo" in Ungarn auf die Melodie der deutschen Nationalhymne ... gewöhnungsbedürftig, aber eben nicht absichtlich provokativ, weil die Haydn-Melodie eben auch noch anders verwendet wird, und damit für mich O.K.

 

Rosario

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"Wir sagen euch an..." ist mir mittlerweile irgendwie zu abgedroschen...

Ich mag es auch nicht mehr hören. Ich hoffe, daß die Kinder uns in diesem Jahr nicht schon wieder jeden Sonntag damit beglücken.

Ich habe gerade erfahren, daß es in diesem Jahr wieder das gleiche gibt. Ich glaube ich gehe ab und zu fremd.

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Für die 45 Sekunden, die die Meßdiener heute brauchen, die Gaben zum Altar zu bringen
hmm ... ich hab' noch nie auf die Uhr gekuckt, wie lange ich brauche, sonst vermutlich auch niemand. irgendwie, ist das, meine ich, eine "andere Zeit", so ganz ohne Sekundenzeiger
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Es darf also durchaus auch mal die 4. Strophe von "Nun freut euch ihr Christen" im Hochsommer als Gloria sein.

 

Genau das nicht! Es sei denn, der der die Lieder bestimmt, möchte die Position missbrauchen, um die Gemeinde zu ärgern! Die Melodie beherrscht das Lied! Da kann der Text noch so passend sein. Natürlich ist die Melodie "nur" durch Gewohnheit an eine Zeit gebunden und nicht in sich "weihnachtlich" oder "adventlich" (siehe meine Assoziation von "Gott, heilger Schöpfer"). Aber sie ist es. Genauso deplatziert, wenn auch textlich 100% passend: "Tochter Zion" an Palmsonntag.

 

Rosario

Wenn die Melodie das Lied "beherrscht" (ich würde eher sagen, dass sie gleichberechtigt neben dem Text steht), dann passt die Melodie eines Weihnachtsliedes über die Engelchöre, die die Hirten hörten, immer vom Gloria, denn daher stammt es ja. Im Gloria werden wir jeden Sonn- und Feiertag mit nach Bethlehem zu den Hirten genommen, denen die Geburt unseres Erlösers verkündet wurde. Beim Gloria ist quasi Weihnachten. Deshalb verstehe ich deine Kritik in diesem Fall nicht.

 

Trotzdem ist der Einwand von Oestemer berechtigt, weil der Text natürlich nicht wirklich mit dem des liturgischen Gloria kompatibel ist. Hier sehe ich aber eine Besonderheit, weil der Liedtext ja die Situation des Gloria beschreibt. Es ist also keine verschwommene Nachdichtung wie manch anderes Glorialied.

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Wenn ich mich an die entsprechende Vorlesung recht erinnere, wurde das Gloria zunächst nur an Weihnachten, dann auch an Ostern gesungen. Die Verwendung an anderen Tagen des Kirchenjahres kam erst deutlich später. Also hat OAOS Recht.

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Wenn ich mich an die entsprechende Vorlesung recht erinnere, wurde das Gloria zunächst nur an Weihnachten, dann auch an Ostern gesungen. Die Verwendung an anderen Tagen des Kirchenjahres kam erst deutlich später. Also hat OAOS Recht.

 

Meines Wissens (bestätigt durch Wikipedia "Gloria") hat das Gloria mit der Weihnachtsliturgie historisch gesehen nichts Besonderes zu tun.

 

Aber sowieso: Bei dieser Diskussion sind meines Erachtens theoretische und historisch-liturgische Gründe zweitrangig. Ich halte es einfach für eine Zumutung, aus intellektuell erarbeiteten Gründen das musikalische Gefühl (=Gewohnheit) der Gemeinde, das sehr tief sitzt und einen nicht unwesentlichen Teil ihrer kirchlichen Sozialisation ausmacht, so zu missachten. Das ist doch ein Schatz, mit dem man vorsichtig und gewinnbringend umgehen sollte, und nicht kontraproduktiv! Natürlich geht es nicht einfach um die Befriedigung von gefühlsduseligen Erwartungen, aber das eigene intellektuelle Hervortreten könnte sich da etwas bescheiden einordnen. Für mich geht der Palmsonntag auch wunderbar vorbei, ohne dass ich schlaumeierhafterweise "Macht hoch die Tür" gespielt habe.

 

Rosario

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Ich halte es einfach für eine Zumutung, aus intellektuell erarbeiteten Gründen das musikalische Gefühl (=Gewohnheit) der Gemeinde, das sehr tief sitzt und einen nicht unwesentlichen Teil ihrer kirchlichen Sozialisation ausmacht, so zu missachten. Das ist doch ein Schatz, mit dem man vorsichtig und gewinnbringend umgehen sollte, und nicht kontraproduktiv!

Oh, ich glaube da hast du mich falsch verstanden. Ich will die Gemeinde absolut nicht ärgern oder auf Kosten anderer meinen Spaß haben. Unsere Gemeinde nimmt kirchenmusikalische und liturgische Besonderheiten (bzw. Andersartigkeiten) immer mit sehr viel Freunde auf. Bei uns hat sich z.B. eine recht träge, singsanghafte Gesangskultur entwickelt. Ich begleite dagegen die meisten Lieder sehr viel schneller, so dass man sie noch mitsingen kann aber gleichzeitig der Rhythmus der Stücke gut erkennbar ist. Die Leute mögen es bei uns, wenn es auch mal groovt. Außerdem verwende ich wenn irgens möglich den Antwortpsalm statt des bei uns üblichen Zwischengesangliedes und singe im Wechsel mit der Gemeinde das Halleluja, das sonst bei uns fast immer ausfällt. Ich versuche also bewusst Akzente zu setzen, was von der Gemeinde sehr gut angenommen wird. Daher bin ich mir auch sicher, dass ich niemandem auf den Schlips trete, wenn ich im Hochsommer mal ein (textlich passendes) Weihnachts- oder im Herbst ein Osterlied singen lasse.

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Wenn ich mich an die entsprechende Vorlesung recht erinnere, wurde das Gloria zunächst nur an Weihnachten, dann auch an Ostern gesungen. Die Verwendung an anderen Tagen des Kirchenjahres kam erst deutlich später. Also hat OAOS Recht.

 

Meines Wissens (bestätigt durch Wikipedia "Gloria") hat das Gloria mit der Weihnachtsliturgie historisch gesehen nichts Besonderes zu tun.

 

Aber sowieso: Bei dieser Diskussion sind meines Erachtens theoretische und historisch-liturgische Gründe zweitrangig. Ich halte es einfach für eine Zumutung, aus intellektuell erarbeiteten Gründen das musikalische Gefühl (=Gewohnheit) der Gemeinde, das sehr tief sitzt und einen nicht unwesentlichen Teil ihrer kirchlichen Sozialisation ausmacht, so zu missachten. Das ist doch ein Schatz, mit dem man vorsichtig und gewinnbringend umgehen sollte, und nicht kontraproduktiv! Natürlich geht es nicht einfach um die Befriedigung von gefühlsduseligen Erwartungen, aber das eigene intellektuelle Hervortreten könnte sich da etwas bescheiden einordnen. Für mich geht der Palmsonntag auch wunderbar vorbei, ohne dass ich schlaumeierhafterweise "Macht hoch die Tür" gespielt habe.

 

Rosario

 

Im Einführungsteil meines alten Schott (also vorkonziliare Liturgie) heißt es, dass das Gloria vor Papst Symmachos (498-514) das Gloria nur im Pontifikalhochamt der Heiligen Nacht verwendet wurde, dieser dehnte den Gebrauch auf Martyrerfeste und die Sonntage, vorab den Ostersonntag aus.

 

Dieser Quelle traue ich jedenfalls mehr als Wiki. <_<

bearbeitet von Elima
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Ich halte es einfach für eine Zumutung, aus intellektuell erarbeiteten Gründen das musikalische Gefühl (=Gewohnheit) der Gemeinde, das sehr tief sitzt und einen nicht unwesentlichen Teil ihrer kirchlichen Sozialisation ausmacht, so zu missachten. Das ist doch ein Schatz, mit dem man vorsichtig und gewinnbringend umgehen sollte, und nicht kontraproduktiv!

Oh, ich glaube da hast du mich falsch verstanden. Ich will die Gemeinde absolut nicht ärgern oder auf Kosten anderer meinen Spaß haben. Unsere Gemeinde nimmt kirchenmusikalische und liturgische Besonderheiten (bzw. Andersartigkeiten) immer mit sehr viel Freunde auf. Bei uns hat sich z.B. eine recht träge, singsanghafte Gesangskultur entwickelt. Ich begleite dagegen die meisten Lieder sehr viel schneller, so dass man sie noch mitsingen kann aber gleichzeitig der Rhythmus der Stücke gut erkennbar ist. Die Leute mögen es bei uns, wenn es auch mal groovt. Außerdem verwende ich wenn irgens möglich den Antwortpsalm statt des bei uns üblichen Zwischengesangliedes und singe im Wechsel mit der Gemeinde das Halleluja, das sonst bei uns fast immer ausfällt. Ich versuche also bewusst Akzente zu setzen, was von der Gemeinde sehr gut angenommen wird. Daher bin ich mir auch sicher, dass ich niemandem auf den Schlips trete, wenn ich im Hochsommer mal ein (textlich passendes) Weihnachts- oder im Herbst ein Osterlied singen lasse.

 

Bis auf den letzen Satz 100% einverstanden! Wobei ich bei Osterliedern noch mit mir reden lassen, da die erfahrungsgemäß nicht so emotional besetzt sind wie die Weihnachtslieder.

 

Rosario

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Ich halte es einfach für eine Zumutung, aus intellektuell erarbeiteten Gründen das musikalische Gefühl (=Gewohnheit) der Gemeinde, das sehr tief sitzt und einen nicht unwesentlichen Teil ihrer kirchlichen Sozialisation ausmacht, so zu missachten. Das ist doch ein Schatz, mit dem man vorsichtig und gewinnbringend umgehen sollte, und nicht kontraproduktiv!

Oh, ich glaube da hast du mich falsch verstanden. Ich will die Gemeinde absolut nicht ärgern oder auf Kosten anderer meinen Spaß haben. Unsere Gemeinde nimmt kirchenmusikalische und liturgische Besonderheiten (bzw. Andersartigkeiten) immer mit sehr viel Freunde auf. Bei uns hat sich z.B. eine recht träge, singsanghafte Gesangskultur entwickelt. Ich begleite dagegen die meisten Lieder sehr viel schneller, so dass man sie noch mitsingen kann aber gleichzeitig der Rhythmus der Stücke gut erkennbar ist. Die Leute mögen es bei uns, wenn es auch mal groovt. Außerdem verwende ich wenn irgens möglich den Antwortpsalm statt des bei uns üblichen Zwischengesangliedes und singe im Wechsel mit der Gemeinde das Halleluja, das sonst bei uns fast immer ausfällt. Ich versuche also bewusst Akzente zu setzen, was von der Gemeinde sehr gut angenommen wird. Daher bin ich mir auch sicher, dass ich niemandem auf den Schlips trete, wenn ich im Hochsommer mal ein (textlich passendes) Weihnachts- oder im Herbst ein Osterlied singen lasse.

 

Bis auf den letzen Satz 100% einverstanden! Wobei ich bei Osterliedern noch mit mir reden lassen, da die erfahrungsgemäß nicht so emotional besetzt sind wie die Weihnachtslieder.

 

Rosario

 

Osterlieder (speziell "Christ ist erstanden") werden auch am Ende eines Gottesdienstes vor oder nach einer Beerdigung gesungen. Und ich finde, dass sie da sehr gut hinpassen (auch wenn es einmal in der Karwoche war).

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Ich mag den Klepper auch am liebsten - und, sofern eine Gemeinde es singen kann, Rorate Coeli.

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Ich begleite dagegen die meisten Lieder sehr viel schneller, so dass man sie noch mitsingen kann aber gleichzeitig der Rhythmus der Stücke gut erkennbar ist. Die Leute mögen es bei uns, wenn es auch mal groovt.

<_< wie schön.

 

Es ist schlimm, wenn wegen Trägheit (egal auf welcher Seite) fröhliche Lieder zu Trauergesängen werden.

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Ich begleite dagegen die meisten Lieder sehr viel schneller, so dass man sie noch mitsingen kann aber gleichzeitig der Rhythmus der Stücke gut erkennbar ist. Die Leute mögen es bei uns, wenn es auch mal groovt.

<_< wie schön.

 

Es ist schlimm, wenn wegen Trägheit (egal auf welcher Seite) fröhliche Lieder zu Trauergesängen werden.

 

 

 

Ein mir gut bekannter Musiklehrer pflegte aus gegebenem Anlass zu sagen, dass das "Kanonsingen" in vielen katholischen Kirche Tradition sei, aber in der Regel sei der Organist Stimmführer (bei uns ist's manchmal umgekehrt)

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