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Vatikan: Kurie diskutiert über Milingo und Pflichtzölibat


Karl

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Ich könnte mir auch Weihemessen vorstellen, in denen erst getraut und dann geweiht wird (solange einem da die Vollzugsbedingung keinen Strich durch die Rechnung macht).

 

So etwas würde ich für gefährlichen Unsinn halten. Um die Analogie zu den verheirateten Diakonen, nicht der Ausbildung, aber dem Stand nach, zu betrachten: es wird hier von viri probati, also bewährten Männern gespochen. Bewährung ist hier in dreifacher Hinsicht erforderlich: in Kirche, Beruf und Ehe/Familie. Um sich bewähren zu können braucht es etwas Zeit, die auch dem genaueren Kennenlernen der Partner in einer Ehe dient und in der man Wege findet, auch schwierige Situationen durchzustehen. Wenn der Mann im Weiheamt steht, ist dies eine schwierige Situation in der Ehe. Die Frau muß nämlich allerhand ausbaden, was der Mann mit der Übernahme des Amtes auf sich und seine Familie an Belastungen geladen hat. In unserem Bistum geht der zuständige Beauftragte für den Diakonat davon aus, daß verheiratete Weihekandidaten zum Zeitpunkt der Weihe möglichst nicht unter 10 Jahren verheiratet sein sollten. Ich weiß, daß dies in anderen Bistümern anders gehandhabt wird, finde diese Regelung aber sehr sinnvoll und würde von ihr nur in sehr gut zu begründenden Ausnahmefällen abweichen, wenn ich für so etwas zuständig wäre.

 

Ich finde die Regelung bei euch auch sehr sinnvoll. Für sinnvoll würde ich es aber auch erachten, die Möglichkeit nicht auf Diakone zu beschränken, sondern auf Priester auszudehnen.

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Aber grundsätzlich würde ich katholische Theologie nur noch an diesen Seminaren/Einrichtungen lehren lassen.

Ich nicht. Dadurch nimmt man die Theologie ja aus dem "normalen" Betrieb der Universitäten heraus. Ein Dialog mit den anderen Wissenschaften findet dann kaum noch statt. Genau den brauchen wir aber.

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Hallo Flo,

 

was den zölibat betrifft wenn es da je eine änderung geben sollte geht das sicher nur im rahmen eines konzils oder ähnlichem
Wieso das denn?

 

Der "Pflicht"zölibat ist eine rein rechtliche Sache und kein Depositum fidei.

Da bist Du im Irrtum.

 

Zum Depositum Fidei gehört die uneingeschränkte Hingabe der Jünger an die Sache JESU.

So verkündet es JESUS in Lukas 14,33:

·33 So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht MEIN Jünger sein.

Und JESUS sagt in Lukas 14, 34-35 warum:

·34 Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit soll man würzen?

·35 Es ist weder für den Acker noch für den Mist zu gebrauchen, sondern man wird's wegwerfen. Wer Ohren hat zu hören, der höre!

 

Eine Änderung des Kirchenrechts bedarf seit Pastor Aeternus lediglich der Veranlassung durch den Papst.

 

Wenn er den Zölibat fallen lassen wollte, könnte er heute beim Mittagessen eine Notiz an die entsprechenden Kongregationen verfassen und die müssten sich fügen.

Der HEILIGE GEIST entscheidet und nicht der Papst - er führt nur aus.

 

Die Protestanten haben den Zölibat aufgegeben. Die Folge ist der Zerfall in 10.000de Bekenntnisse.

Der HEILIGE GEIST wird nicht zulassen daß die Kirche JESU CHRISTI zerfällt.

 

 

Gruß

josef

 

 

Josef es ist schon schwer erträglich welchen Unsiin Du mit der Behauptung dass der Zölibat etwas anderes als kirchkliche Diziplin sei von Dir gibst.

 

Dass Du aber suf diese Weise

Der Jünger der Frau und Kind zu versorgen hat, wird zum Popen - der Welt eine Witzfigur.

 

die Priester der orthodoxen Kirch beleidigen zu dürfen ist eien bodenlose Schweinerei, die sich selbst durch Deien Ahnunglosigkeit nicht mehr beschönigen läßt.

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Aber grundsätzlich würde ich katholische Theologie nur noch an diesen Seminaren/Einrichtungen lehren lassen.

Ich nicht. Dadurch nimmt man die Theologie ja aus dem "normalen" Betrieb der Universitäten heraus. Ein Dialog mit den anderen Wissenschaften findet dann kaum noch statt. Genau den brauchen wir aber.

 

Das was Flo77 vorschwebt, wurde vor knapp 200 Jahren noch "tridentinisches Seminar" genannt (Theologiestudium in Weltabgeschiedenheit). Das Tübinger Wilhelmsstift wurde, damals sehr umstritten, bewusst als Gegenentwurf dazu gegründet.

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Einem "getürmten" Priester die Ehe zu gewähren wäre eigentlich theologisch nicht machbar.

Eine Ausdrucksweise, die von wahrter Barmherzigkeit zeugt.

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Einem "getürmten" Priester die Ehe zu gewähren wäre eigentlich theologisch nicht machbar.
Eine Ausdrucksweise, die von wahrter Barmherzigkeit zeugt.
Das sagt der Richtige.

 

Davon mal ab, daß ich " " nicht umsonst verwende.

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Einem "getürmten" Priester die Ehe zu gewähren wäre eigentlich theologisch nicht machbar.
Eine Ausdrucksweise, die von wahrter Barmherzigkeit zeugt.

Bei Bischöfen und Politikern, die ihre Versprechen nicht halten, spricht man von "Lügnern" und bei Priestern, die dies tun, soll das Wort "türmen" schon kritisiert werden? Wieso sollte man hier verschiedene Maßstäbe ansetzen?

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Dass Du aber auf diese Weise
Der Jünger der Frau und Kind zu versorgen hat, wird zum Popen - der Welt eine Witzfigur.

die Priester der orthodoxen Kirch beleidigen zu dürfen ist eien bodenlose Schweinerei, die sich selbst durch Deien Ahnunglosigkeit nicht mehr beschönigen läßt.

Da die Frage, wer hier die Witzfigur ist, für alle offenbar ist, stellt die Verwendung des Wortes "Witzfigur" keine Beleidigung der Popen dar. Ich werde sie nicht löschen, tue aber hiermit kund, warum nicht.

 

Ich schlage vor: Schwamm drüber und zurück zum Thema.

bearbeitet von Sokrates
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Ich kann daraus nur erkennen, daß man - vermutlich in aller Vorsicht - über die Möglichkeiten nachdenken wird, AUSNAHMEN vom Pflichtzölibat in Erwägung zu ziehen.

Meint, dass man die "Gnade" die man evangelischen konvertierten Pastoren nahezu selbstverständlich gewährt, auch katholischen Priestern die man auf Grund einer identen Situation aus dem Amt gejagt hat, zukommen läßt.

 

Das "meint" nicht. Ich finde es wenig sachdienlich, davon zu reden, daß jemand "aus dem Amt gejagt" wird, wenn er die Konsequenzen eines gebrochenen Versprechens zu tragen hat, die ihm vorher bekannt waren. Diese Situation ist bei konvertierten evangelischen Pfarrers nicht gegeben, da sie nie ein solches Versprechen abgegeben haben.Es ist genau diese ungerechte (Sic!) Sprache, die jeden Dialog über die Sache unmöglich macht und Kirche letztendlich zerstört. (Von der herablassenden Konnotation des Wortes Gnade, die hier deutlich wird, ganz abgesehen.)

 

Der evangelische Pastor hat seine Kirche verlassen, hat also auch ein Versprechen gebrochen, und wird für seine Konversion mit einem Privileg belohnt, das "originären Katholiken" verwehrt bleibt.

 

Diese schwer begründbare Privilegienerteilung durch die Herrschenden habe ich als "Gnade" ironisiert. Das hat leider mit der göttlichen Gnade gar nichts zu tun.

 

OT entfernt. Sokrates.

bearbeitet von Sokrates
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Einem "getürmten" Priester die Ehe zu gewähren wäre eigentlich theologisch nicht machbar.
Eine Ausdrucksweise, die von wahrter Barmherzigkeit zeugt.

Bei Bischöfen und Politikern, die ihre Versprechen nicht halten, spricht man von "Lügnern" und bei Priestern, die dies tun, soll das Wort "türmen" schon kritisiert werden? Wieso sollte man hier verschiedene Maßstäbe ansetzen?

Und bei Ehepaaren die sich trennen und scheiden lassen sind die Partner auch "getürmt".

bearbeitet von wolfgang E.
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Einem "getürmten" Priester die Ehe zu gewähren wäre eigentlich theologisch nicht machbar.

Eine Ausdrucksweise, die von wahrter Barmherzigkeit zeugt.

Selbst wenn es so knallhart gemeint gewesen wäre, würde es Deine "Barmherzigkeiten" überwiegen.

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Liebe Kollegen WE und TB. Das Thema Zölibat und Entlassung darauf ist durchaus noch nicht so weit zu Ende diskutiert, dass ihr nicht noch ein paar echte Pro- und Contra-Argumente austauschen könntet. Hierzu verstellt Euch aber Euer aggressiver Ton im Moment den Weg. Ich habe mir erlaubt, den Ton etwas zu entschärfen. Für den Rest müsst Ihr beide selber sorgen (und da drehe ich die Hand nicht herum)

bearbeitet von Sokrates
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Franciscus non papa
@Josef: sorry, Du spinnst.

 

 

ita est!

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Einem "getürmten" Priester die Ehe zu gewähren wäre eigentlich theologisch nicht machbar.

Eine Ausdrucksweise, die von wahrter Barmherzigkeit zeugt.

Selbst wenn es so knallhart gemeint gewesen wäre, würde es Deine "Barmherzigkeiten" überwiegen.

Warum bloss fällt mir das Sprichwort ein, "dass sich hier der Bock zum Gärtner" macht. <_<

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Einem "getürmten" Priester die Ehe zu gewähren wäre eigentlich theologisch nicht machbar.

Eine Ausdrucksweise, die von wahrter Barmherzigkeit zeugt.

Selbst wenn es so knallhart gemeint gewesen wäre, würde es Deine "Barmherzigkeiten" überwiegen.

Warum bloss fällt mir das Sprichwort ein, "dass sich hier der Bock zum Gärtner" macht. <_<

Ich würde sagen, weil Dir, wie dieser Regelfall beweist, sinnvolle Dinge nur ausnahmensweise einfallen.

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Hallo Wolfgang,

 

 

...Der "Pflicht"zölibat ist eine rein rechtliche Sache und kein Depositum fidei.
Da bist Du im Irrtum.

 

Zum Depositum Fidei gehört die uneingeschränkte Hingabe der Jünger an die Sache JESU.

So verkündet es JESUS in Lukas 14,33:

·33 So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht MEIN Jünger sein.

Und JESUS sagt in Lukas 14, 34-35 warum:

·34 Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit soll man würzen?

·35 Es ist weder für den Acker noch für den Mist zu gebrauchen, sondern man wird's wegwerfen. Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Eine Änderung des Kirchenrechts bedarf seit Pastor Aeternus lediglich der Veranlassung durch den Papst.

 

Wenn er den Zölibat fallen lassen wollte, könnte er heute beim Mittagessen eine Notiz an die entsprechenden Kongregationen verfassen und die müssten sich fügen.

Der HEILIGE GEIST entscheidet und nicht der Papst - er führt nur aus.

 

Die Protestanten haben den Zölibat aufgegeben. Die Folge ist der Zerfall in 10.000de Bekenntnisse.

Der HEILIGE GEIST wird nicht zulassen daß die Kirche JESU CHRISTI zerfällt.

Josef es ist schon schwer erträglich welchen Unsinn Du mit der Behauptung dass der Zölibat etwas anderes als kirchliche Diziplin sei, von Dir gibst.

Unsere Differenzen kommen aus dem unterschiedlichen Verständnis der Aufgaben die JESUS CHRISTUS SEINEN Jüngern stellt:

Wer der Ansicht ist, das Priesteramt sei die Hauptaufgabe des Jüngers, wird nicht verstehen warum JESUS in der Konsequenz den Zölibat fordert.
Denn priesterliche Zeremonien verfolgt die Welt nicht
.

 

Der Jünger aber, der die Lehre JESU CHRISTI verkünden will, muß den Menschen die Wahrheiten GOTTES sagen.
Die Sager der Wahrheit verfolgt die Welt
.

JESUS aber hat in Matthäus 28,19-20 SEINEN Jüngern befohlen:

·19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des VATERS und des SOHNES und des HEILIGEN GEISTES

·20 und lehret sie halten alles, was ICH euch befohlen habe. Und siehe, ICH bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Ich würde vorschlagen, daß wir alle wieder zu einer sachlichen Diskussion zurückkehren.

Persönliche Pöbeleien haben hier keinen Platz.

 

Werner, als Mod

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Hallo Wolfgang,

 

 

Der "Pflicht"zölibat ist eine rein rechtliche Sache und kein Depositum fidei.
Da bist Du im Irrtum.

 

Zum Depositum Fidei gehört die uneingeschränkte Hingabe der Jünger an die Sache JESU.

So verkündet es JESUS in Lukas 14,33:

·33 So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht MEIN Jünger sein.

Und JESUS sagt in Lukas 14, 34-35 warum:

·34 Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit soll man würzen?

·35 Es ist weder für den Acker noch für den Mist zu gebrauchen, sondern man wird's wegwerfen. Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Eine Änderung des Kirchenrechts bedarf seit Pastor Aeternus lediglich der Veranlassung durch den Papst.

 

Wenn er den Zölibat fallen lassen wollte, könnte er heute beim Mittagessen eine Notiz an die entsprechenden Kongregationen verfassen und die müssten sich fügen.

Der HEILIGE GEIST entscheidet und nicht der Papst - er führt nur aus.

 

Die Protestanten haben den Zölibat aufgegeben. Die Folge ist der Zerfall in 10.000de Bekenntnisse.

Der HEILIGE GEIST wird nicht zulassen daß die Kirche JESU CHRISTI zerfällt.

Josef es ist schon schwer erträglich welchen Unsinn Du mit der Behauptung dass der Zölibat etwas anderes als kirchliche Diziplin sei, von Dir gibst.

Unsere Differenzen kommen aus dem unterschiedlichen Verständnis der Aufgaben die JESUS CHRISTUS SEINEN Jüngern stellt:

Wer der Ansicht ist, das Priesteramt sei die Hauptaufgabe des Jüngers, wird nicht verstehen warum JESUS in der Konsequenz den Zölibat fordert.
Denn priesterliche Zeremonien verfolgt die Welt nicht
.

 

Der Jünger aber, der die Lehre JESU CHRISTI verkünden will, muß den Menschen die Wahrheiten GOTTES sagen.
Die Sager der Wahrheit verfolgt die Welt
.

JESUS aber hat in Matthäus 28,19-20 SEINEN Jüngern befohlen:

·19 Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des VATERS und des SOHNES und des HEILIGEN GEISTES

·20 und lehret sie halten alles, was ICH euch befohlen habe. Und siehe, ICH bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

 

Gruß

josef

Koenntest Du freundlicherweise richtig zitieren - die mir zugeschriebenen Zitate stammen nicht aus meinen Postings.

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Hallo Wolfgang,

 

 

Koenntest Du freundlicherweise richtig zitieren - die mir zugeschriebenen Zitate stammen nicht aus meinen Postings.

Entschuldige das Versehen - hab's korrigiert.

 

 

Gruß

josef

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Eine generelle Aufhebung des Zölibats wird offenbar nicht erwogen - welch ein Glück. Das wäre reiner Wahnsinn.

Tradis pflegen da immer zu sagen: Es würde die Spreu vom Weizen trennen. Die, denen es um's Wesentliche geht, würden bleiben, die denen die Form wichtiger ist als der Inhalt, würden gehen.

 

Werner

Den Spruch find ich eh unchristlich.

 

Es sieht ja nicht so aus, als würde der Zölibat grundsätzlich auf dem Spiel stehen. Gehen wir aber mal davon aus, es wäre so. Was geschähe, wenn der (Pflicht-)Zölibat aufgehoben werden würde.

 

Die laisierten Priester, die nicht mit der Kirche gebrochen haben, würden vielleicht zu einem großen Teil zurückkehren. Ebenso würde ein größerer Teil der ständigen Diakone Interesse an der Priesterweihe bekunden, zudem würde es - zumindest vorläufig - wohl ein erhöhtes Interesse an der Priesterausbildung geben.

 

Mit anderen Worten: Von heute auf morgen (!) träte eine Priesterschwemme ein, Pfarrstellen, die seit Jahrzehnten unbesetzt sind, könnten wieder besetzt werden. Klingt alles wunderbar.

 

Nur: Das Hauptproblem der Kirche wird dadurch nicht gelöst, sondern vielmehr überlagert. Und das ist darin zusehen, dass immer weniger Gläubige in die Kirche gehen. Wenn etwa im Bistum Limburg auf einen Priester 1750 Gläubige kommen, so klingt das erstmal viel. Man muss aber bei einem Gottesdienstbesuch von rd 14% davon ausgehen, dass nicht mehr als 20% der 669.000 Katholiken des Bistums regelmäßigen Kontakt zur Kirche haben und auch in die Gemeinde eingebunden sind. Das sind rd 134000. So kommt man auf 1 Priester auf 335 praktizierende Katholiken. Natürlich bedeutet diese Zahl nicht, dass es keine Knappheit an Priestern gibt, denn diese 134.000 Praktizierenden konzentrieren sich ja nicht an einem Ort, sondern sind über das ganze Bistum verteilt. Dennoch bleibt festzuhalten, dass ein Priester im Schnitt nur etwa 335 Gläubige tatsächlich zu versorgen hat, während er von den statistisch 1415 anderen selten etwas hört. Deshalb ist es auch kein Problem, dass ein Priester auch in Nachbargemeinden die Leitung der Seelsorge (Sakramentenspendung/ -vorbereitung) übernimmt.

 

Angenommen nun, der Zölibat würde fallen. Angenommen auch, die Hälfte der Ständigen Diakone und Pastoralreferenten würden dann Priester werden, sowie vielleicht 20 Laisierte zurückkehren. Das Bistum hätte dann mit einem Schlag etwa 100 Priester mehr. Wohin mit ihnen? Zuerst ist es einfach: Die offenen Stellen können sofort besetzt werden. Es ist aber unwahrscheinlich, dass das Bistum Limburg bei 329 Pfarreien 100 offene Stellen hat. Selbst wenn also einige länger irgendwo Kaplan oder Subsidiar sind, bleiben etliche Priester "übrig", für die es keine offene Stelle gibt. Also werden Stellen besetzt, die es eigentlich schon gar nicht mehr gibt, wie jene in den Pfarrvikarien. Auch ich wohne in einer Pfarrvikarie. Sie hat in zwei Orten zwei Kirchen mit insgesamt 2400 Gläubigen und wurde erst 1952 gegründet. Zuvor wurde das Gebiet von der Pfarrei in der benachbarten Kreisstadt (in welche die Ortsgemeinden nachdem sie kurz eigenständig waren eingemeindet sind - welch Parallele) versorgt, so wie es nach dem Tod des letzten Pfarrvikars 1991 auch wieder ist. Angenommen, der Ständige Diakon, der unsere Gemeinde betreut würde nun Pfarrvikar werden, so muss man wirklich sagen, dass er verheiratet sein müsste, weil er ansonsten vor Langeweile sterben würde. Der Gottesdienstbesuch liegt unter 10%, der Pfarrvikar mithin für kaum 300 Gläubige zuständig. Es gibt im Jahr etwa 4-6 Taufen und 0,2 Eheschließungen. Und dafür ein Pfarrstelle?

 

Es ist also schon von den reinen Annahmen über den Zuwachs an Priesterzahlen nicht alles Gold, was glänzt, weil an mehr an Priestern eben noch keine blühenden Gemeinden bedeutet. Selbstverständlich ist es auch umgekehrt so, dass es nciht weniger Priester werden dürfen, wenn der Status Quo in der Seelsorge aufrechterhalten werden soll.

 

Nun kommt aber ein gewichtiges Problem dazu: Es ist mehr als fraglich, ob sich das Bistum ein Mehr an Priestern überhaupt leisten kann. Pfarrer verdienen mehr als Pastoralreferenten oder Ständige Diakone. Dazu käme ein plus an Seminaristen, welche auch in die Finanzplanung einbezogen werden müssten, sowie die Ex-Laisierten, die nicht mehr auf der Gehaltsliste standen. Nicht zu vergessen die Tatsache, dass Priesterfamilien Rentenansprüche erwerben, für die es gar keinen Haushalt gibt. Da das Problem des Mitgliederschwundes nicht gelöst ist, werden diese Probleme noch drängender werden, da hilft auch ein plus an Priestern nicht.

 

Auch diejenigen aus dem "Liberalenlager", die sich vielleicht freuen oder die sich Hoffnungen machen sollten bedenken, dass ein solcher Schritt auch ihnen unerwünschte Auswirkungen hat. Wenn zB ein bekannter deutscher Kardinal auf einmal 250 Priester mehr hat, dann könnte er auf die Idee kommen, einige renitente Pfarrherren diskret aus dem Amt zu entfernen. Bislang sind den Bischöfen gegenüber "problematischen" Priestern (die es durchaus aus liberaler oder konservativer Sicht gibt) die Hände gebunden: Ersatz ist nicht in Sicht und die Gläubigen sagen oft nichts, weil die ihren Pfarrer behalten wollen. Das wäre dann vorbei. Ohne Probleme könnte jeder Pfarrer von heute auf morgen ersetzt werden.

 

Nach meiner ganz persönlichen Sicht hat ein Festhalten am Zölibat aber nicht nur rationale Gründe (und einige rationale Gründe sprechen ja durchaus auch FÜR eine Aufhebung, was ich nicht verhehlen will), sondern vielmehr auch emotionale. Der zölibatäre Priester, so finde ich, ist etwas Besonderes. Er ist identitätsstiftend für den Gläubigen und für die ganze Kirche. Ein solcher Lebensweg macht auch den Beruf des Priesters zu einem ganz besonderen Beruf, der mit anderen nicht zu vergleichen ist. Der Priester ist immer für die Gemeinde da (von dieser Auffassung wollen sich die Gegner des Zölibats dann ja auch konsequent lösen - das ginge mit Familie ja auch nicht mehr anders), und das ist etwas, was ich für sehr wichtig halte und auch schon oft in Anspruch genommen habe. Eine Aufhebung des Zölibats würde den Beruf mithin profanisieren, und somit auch zu einem Verlust dieser Institution beitragen. Vom Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche mal ganz abgesehen.

 

Deshalb bin ich gegen eine generelle Aufhebung des Pflichtzölibats. Begründete Einzelfälle, die dann aber auch wirklich Einzelfälle sein müssen (und da hab ich so meine Zweifel - wie oft wird der Einzelfall in der Kirche zum Regelfall?) halte ich aber - wenn eine sorgfältige Prüfung und Abwägung stattgefunden hat für möglich. Hierzu besitzt der Papst ja bekanntermaßen die Kompetenz. Hw. Millingo und seine Kumpels sollten aber nicht in Genuß einer solchen kommen. So ein Verhalten darf nicht auch noch belohnt werden.

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Eine generelle Aufhebung des Zölibats wird offenbar nicht erwogen - welch ein Glück. Das wäre reiner Wahnsinn. Über begrenzte und begründete Einzelfälle zu sprechen kann dagegen hilfreich sein.

Du findest es Wahnsinn, der menschlichen Natur eine natürliche Lebensweise zu ermöglichen ?

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Der Jünger der Frau und Kind zu versorgen hat, wird zum Popen - der Welt eine Witzfigur.

Aber die verdienen doch ganz gut. Warum sollten die ungeeignet zum Versorgen einer Familie sein ?

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Der Jünger der Frau und Kind zu versorgen hat, wird zum Popen - der Welt eine Witzfigur.

Aber die verdienen doch ganz gut. Warum sollten die ungeeignet zum Versorgen einer Familie sein ?

Weil der Priester nicht Versorger sondern Seelsorger für alle sein soll?
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Eine generelle Aufhebung des Zölibats wird offenbar nicht erwogen - welch ein Glück. Das wäre reiner Wahnsinn. Über begrenzte und begründete Einzelfälle zu sprechen kann dagegen hilfreich sein.

Du findest es Wahnsinn, der menschlichen Natur eine natürliche Lebensweise zu ermöglichen ?

Die Begründung meines Ausspruches habe ich im Posting eins drüber dargelegt, bitte ggfs dort nachlesen. Es für unnatürlich zu halten, wenn jemand nicht heiratet ist übrigens gefährlich. Oder willst du den Homophoben in die Hände spielen?

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Ich kann daraus nur erkennen, daß man - vermutlich in aller Vorsicht - über die Möglichkeiten nachdenken wird, AUSNAHMEN vom Pflichtzölibat in Erwägung zu ziehen.

Meint, dass man die "Gnade" die man evangelischen konvertierten Pastoren nahezu selbstverständlich gewährt, auch katholischen Priestern die man auf Grund einer identen Situation aus dem Amt gejagt hat, zukommen läßt.

 

Das "meint" nicht. Ich finde es wenig sachdienlich, davon zu reden, daß jemand "aus dem Amt gejagt" wird, wenn er die Konsequenzen eines gebrochenen Versprechens zu tragen hat, die ihm vorher bekannt waren. Diese Situation ist bei konvertierten evangelischen Pfarrers nicht gegeben, da sie nie ein solches Versprechen abgegeben haben.Es ist genau diese ungerechte (Sic!) Sprache, die jeden Dialog über die Sache unmöglich macht und Kirche letztendlich zerstört. (Von der herablassenden Konnotation des Wortes Gnade, die hier deutlich wird, ganz abgesehen.)

 

Der evangelische Pastor hat seine Kirche verlassen, hat also auch ein Versprechen gebrochen, und wird für seine Konversion mit einem Privileg belohnt, das "originären Katholiken" verwehrt bleibt.

 

Diese schwer begründbare Privilegienerteilung durch die Herrschenden habe ich als "Gnade" ironisiert. Das hat leider mit der göttlichen Gnade gar nichts zu tun.

 

OT entfernt. Sokrates.

der pastor hat sich bekehrt und der haeresie abgeschworen

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