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Ein Jahr der Berufung


Gabriele

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Lieber Walter,

 

eine Berufung ist für Dich nach dem, was ich hier gelesen habe, immer mit einer Weihe verbunden?

Eine Berufung zum Familienvater, zur Religionslehrerin, zum Pastoralreferenten oder zur Organistin ist dann keine Berufung im eigentlichen Sinne?

 

Und noch zum zweiten Punkt:

Bisher dachte ich, eine Berufung, die von der Kirche nicht bestätigt, sondern abgelehnt wird, sei keine richtige Berufung, in dem Falle habe sich derjenige, der sich berufen meinte, eben geirrt? Stimmt das nicht so?

 

Liebe Grüße, gAbriele

 

Liebe Gabriele,

dann hast du nicht alle meine Beiträge gelesen!

In dem obriegen Gedanken habe ich mit dem Problem eines Forummietgliedes auseinander gesetzt, der gemeint hat er sei zum Diakon berufen und von seinem Bischof abgelehnt worden ist.

Berufung ist für mich mehr als nur geweiht zu werden oder wie es für Religionslerher/innen und Pastis und Gemeindereferenten gilt, gesendet zu werden.

Der Geweihte oder der Gesendete lebt seine ureigene Berufung vielleicht noch nicht. Denn ich glaube, dass Berufung noch viel konkreter gefasst werden muss.

Don Bosco war nicht berufen Priester zu sein sondern Vater für verwahrloste Kinder.

Adolph Kolping war nicht berufen Priester zu sein sondern Vater für die Handwerksgesellen.

Zwei Beispiel aus dem geweihten Dienstamt.

Beispiel aus dem nichtgeweihten Dienstamt und auch nicht auf Schwestern ein Ordensgemeinschaft zurückgreifende könnte sein, Menschen die in meiner Diözese die Martinusmedallie bekommen, vielleicht noch nicht so bekannt wie viele andere.

Markus Merk ist Schiedsrichter beim Fußball und Zahnartz und in seinen Ferien behandelt er in fernen Ländern kostenlos arme Menschen.

Oder ich zitiere noch einmal den Satz von Kardinal John Herny Newmann:

"Du bist berufen, etwas zu sein, wofür kein anderer berufen ist. Du hast einen Platz in Gottes Plan, auf Gottes Erde, den kein anderer hat."

Jeder Mensch hat seine eigene Berufung und ich denke die ist nicht an Berufen festzumachen auch wenn Berufe sehr oft ein Indiz sein können, wozu einer berufen ist.

 

Mit der Zeugung legt Gott jedem Menschen seine urgeigene Berufung mit hinein in dieses Menschenleben, ob die Berufung sichtbar wird oder nicht ist ein ganz anderes Problem und dass wir in der Kirche Berufung sehr oft engführen auf gewisse Berufe scheint mir eine der größten Gefahren für das zu sein, was Gott mit jedem Menschen vor hat.

 

Johannes Paul II war nicht berufen Papst zu sein, sondern den Kommunismus seiner Macht zu berauben. Berufung ist was sehr konkretes und nicht etwas Allgemeines. Es gibt die Berufung aller Christen, so meine ich hat es das Konzil formuliert und die besondere Berufung. Die besondere Berufung meint, dass dieser Mensch nur durch das geweihte Dienstam seine Berufung wirklich leben kann. Denn wäre Johannes Paul der II nie Kardinal geworden, hatte er seine Berufung nie so leben können, wie er es als Papst tun konnte.

 

wGS

Walter

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