soames Geschrieben 4. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 4. Januar 2007 Ich kenne aus vorkonziliarer Zeit ein Verbot von Bart und das Tragen von Ringen bei Priestern, dachte aber, das hätte sich erledigt. Weißt Du auch, warum das so war? Vor allem das mit dem Bart verstehe ich nicht. Solche Merkwürdigkeiten finde ich aber immer hochspannend. Ein Weltpriester unterlag dem Gewohnheitsrecht, keinen Bart tragen zu dürfen. Dafür hatten bestimmte Orden Bartpflicht (Kapuziner z. B.) und andere ebenfalls Bartverbot (Augustiner Chorherren z. B.). Ringtragen war nur Doktoren der Theologie erlaubt (den Doktorring). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 4. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 4. Januar 2007 ähm, nach den erzählungen meiner eltern wurde in der tridentinischen messe auch in richtung volk gepredigt und die lesungen gehalten... *stirnrunzel* nein, predigen tun die EVs nicht in richtung des Abendmahlstisches... wobei, eigentlich predigen sie häufig schon in richtung abendmahlstisch, wenn ichs richtig überdenke^^ http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...ht_altarges.jpg Also, in der tridentinischen Messe wurde (an Sonntagen bzw. wenn es eine Predigt gab, das Evangelium von der Kanzel verlesen, nachdem es vorher wie die Epistel auch entweder leise vom Priester am Altar gelesen oder feierlich gesungen wurde, je nach gottesdienst und auf jeden Fall in Latein. In ev. Kirchen ist ja oft die Kanzel so angebracht, dass der Prediger den Altar zumindest im Augenwinkel hat (gibt es Kanzelältäre eigentlich nur bei der Preußisch-unierten Kirche?) Nein, auch bei den Thüringer Lutheranern (hier ist es sogar fast die Regel, zumindest in allen barocken Kirchen bzw. in der Barockzeit wieder aufgebauten Kirchen). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 4. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 4. Januar 2007 boshafter zwischenruf: diese kanzel-altäre haben bisweilen sowas von "aussetzung" des predigers an sich, und auf diese weise wird die fehlentwicklung des predigt-gottesdienstes, also die predigt als das wichtigste des sonntäglichen gottesdienstes und damit auch die schwäche dieser rumpfliturgie klammheimlich offenbar. :ph34r: So boshaft finde ich das gar nicht. Anscheinend haben aber auch manche Pfarrer solcher Kirchen ein ungutes Gefühl, die dann nicht von dort, sondern von einer Art Ambo predigen. Ich kenne keinen einzigen evangelischen Geistlichen, der noch die Kanzel benutzt (stimmt nicht ganz, einen kenne ich). Eine Pfarrerin hat mir mal gesagt, sie benutzt die Kanzel, wo sie gut sichtbar und verständlich sprechen könnte, nicht, weil sie sich "nicht über die Menschen erheben" wolle. Dafür hat man sie nunmehr weder gesehen noch verstanden. Manchmal frage ich mich, wo bestimmte Leute ihren Kopf lassen vor lauter Ideologie. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 4. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 4. Januar 2007 die Kanzelaltäre sind in der regel ausdruck einer reformierten frömmigkeit und gemeindestruktur. sie bilden - zusammen mit der orgel - übereinander liegend eine dreiheit. in der regel ist die orgel aber irgenwo hinten oder seitlich im kirchenschiff angebracht... ich habe zuhause noch ein buch über reformierte kirchenordnungen, ich guck mal, ob ich da was drin finde... Sie sind tatsächlich häufig im ehemals preußischen Raum anzutreffen, sowie im Kurpfälzischen und Würtembergischen. In düsseldorf (Neanderkirche) und Wuppertal (Ev. Stadtkirche in der Calvinstraße) gibt es solche kirchen hier bei mir um die Ecke. eine andere Reformierte Form ist tatsächlich ein \_/-förmiger tisch mit bänken, bei dem nicht mal ansatzweise eine ähnlichkeit zu einem Altar gegeben ist... in Wülfrath in der Stadtkirche haben wir sowas... Hier in Thüringen ist die Orgel normalerweise auf der Westempore, während die protestantische "Frömmigkeitsachse" im Kirchenchor aus Taufbecken, Altar und darüber befindlicher Kanzel besteht. Diese Anordnung hat auch einen speziellen Namen, aber ich komme gerade nicht darauf. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 4. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 4. Januar 2007 (bearbeitet) boshafter zwischenruf: diese kanzel-altäre haben bisweilen sowas von "aussetzung" des predigers an sich, und auf diese weise wird die fehlentwicklung des predigt-gottesdienstes, also die predigt als das wichtigste des sonntäglichen gottesdienstes und damit auch die schwäche dieser rumpfliturgie klammheimlich offenbar. :ph34r: So boshaft finde ich das gar nicht. Anscheinend haben aber auch manche Pfarrer solcher Kirchen ein ungutes Gefühl, die dann nicht von dort, sondern von einer Art Ambo predigen. Ich kenne keinen einzigen evangelischen Geistlichen, der noch die Kanzel benutzt (stimmt nicht ganz, einen kenne ich). Eine Pfarrerin hat mir mal gesagt, sie benutzt die Kanzel, wo sie gut sichtbar und verständlich sprechen könnte, nicht, weil sie sich "nicht über die Menschen erheben" wolle. Dafür hat man sie nunmehr weder gesehen noch verstanden. Manchmal frage ich mich, wo bestimmte Leute ihren Kopf lassen vor lauter Ideologie. Unser ev. Pfarrer benützt die Kanzel zur Predigt (kein Kanzelaltar!) und für andere Texte (auch für die Würdigung des Verstorbenen beim Trauergottesdienst) den Ambo. In der kath. Stdtpfarrkirche hat man wohl die Kanzel irgendwann mal entfernt und in der Kirche des Missionshauses (Anfang der 1960er) gab es nie eine. bearbeitet 4. Januar 2007 von Elima Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 4. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 4. Januar 2007 In der reformierten Kirche in der zuletzt zu einer Trauung und dann zu einer Taufe war bildet die Kanzel zwar die Rückwand des "Chores", aber der "Altar" (ein recht massiver Esstisch) ist so weit weggerückt, daß der Pfarrer versus publikum agieren kann. Er stieg zum Predigen auch die Stufen hoch, was den Vorteil hatte, daß man ihn wirklich sehen und hören konnte. Das Taufbecken stand übrigens in einer Nische einer Längsseitenwand. In einer lutherischen Kirche in Franken ist mir die mit Abstand hässlichste Altarinsel begegnet, die ich jemals gesehen habe (dunkles Metall und Mahagoni wenn ich mich recht erinnere). Ein Fremdkörper aus den 60ern in einem nahezu reinen Barockinterieur. 5-10 Meter hinter diesem Objekt mit integriertem Ambo stand der alte Hochaltar ... War auch der einzige Gottesdienst bisher, in dem der Pfarrer während der Predigt für jedes Bibelzitat den Ambo verließ, die Stelle aus der auf dem Altar liegenden Bibel las und zum Ambo zurückging um fortzufahren. Und er hat viele Zitate benötigt ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 4. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 4. Januar 2007 In der reformierten Kirche in der zuletzt zu einer Trauung und dann zu einer Taufe war bildet die Kanzel zwar die Rückwand des "Chores", aber der "Altar" (ein recht massiver Esstisch) ist so weit weggerückt, daß der Pfarrer versus publikum agieren kann. Er stieg zum Predigen auch die Stufen hoch, was den Vorteil hatte, daß man ihn wirklich sehen und hören konnte. Das Taufbecken stand übrigens in einer Nische einer Längsseitenwand. In einer lutherischen Kirche in Franken ist mir die mit Abstand hässlichste Altarinsel begegnet, die ich jemals gesehen habe (dunkles Metall und Mahagoni wenn ich mich recht erinnere). Ein Fremdkörper aus den 60ern in einem nahezu reinen Barockinterieur. 5-10 Meter hinter diesem Objekt mit integriertem Ambo stand der alte Hochaltar ... War auch der einzige Gottesdienst bisher, in dem der Pfarrer während der Predigt für jedes Bibelzitat den Ambo verließ, die Stelle aus der auf dem Altar liegenden Bibel las und zum Ambo zurückging um fortzufahren. Und er hat viele Zitate benötigt ... Wahrscheinlich hatte ihm sein Arzt mehr Bewegung verordnet. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mhinas Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 also, ich war gestern in der messe "auf dem dorf", wo meine Eltern wohnen und ich 27 Jahre meines liturgischen lebens verbracht hab. und da wurd' wie gehabt chrsit blut für alle vergossen.... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 also, ich war gestern in der messe "auf dem dorf", wo meine Eltern wohnen und ich 27 Jahre meines liturgischen lebens verbracht hab. und da wurd' wie gehabt chrsit blut für alle vergossen.... Es wir überall noch "für alle gebetet" - es darf oder muß sogar so gebetet werden, bis die neuen Missale offiziell da sind. Und auch dann wir sich das "für alle" weiter erhalten. Die Wahrheit läßt sich heute nicht mehr unter fadenscheinigen Vorwänden unterdrücken. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stepp Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 also, ich war gestern in der messe "auf dem dorf", wo meine Eltern wohnen und ich 27 Jahre meines liturgischen lebens verbracht hab. und da wurd' wie gehabt chrsit blut für alle vergossen.... Es wir überall noch "für alle gebetet" - es darf oder muß sogar so gebetet werden, bis die neuen Missale offiziell da sind. Und auch dann wir sich das "für alle" weiter erhalten. Die Wahrheit läßt sich heute nicht mehr unter fadenscheinigen Vorwänden unterdrücken. Ach, Ziel der Änderung ist es, die Wahrheit zu unterdrücken? Das hört sich ja nach spannendem Sonderwissen, das du da hast, an. Erzähl mal! Ich kann nämlich im Schreiben der Gottesdienstkongregation die Stelle, wo steht, das Christus sein Blut nicht für alle vergossen hätte und man das unterdrücken müsse, grad nicht finden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 6. Januar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 also, ich war gestern in der messe "auf dem dorf", wo meine Eltern wohnen und ich 27 Jahre meines liturgischen lebens verbracht hab. und da wurd' wie gehabt chrsit blut für alle vergossen.... Es wir überall noch "für alle gebetet" - es darf oder muß sogar so gebetet werden, bis die neuen Missale offiziell da sind. Und auch dann wir sich das "für alle" weiter erhalten. Die Wahrheit läßt sich heute nicht mehr unter fadenscheinigen Vorwänden unterdrücken. rein theoretisch würde ein dekret der gottesdienstkongregation das, vom hl. vater gutgeheißen ist reichen, um die Änderung herbeizuführen noch bevor die neuen meßbücher da sind du behauptest also in den meßbücher wo pro multis korrejt übersetzt wurde wird die undwahrheit gesagt Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 Also, für mich ist sonnenklar, dass "für viele" die richtige Übersetzung ist und "für alle" eine zutreffende Interpretation. Wenn im neuen Messbuch den wörtlichen Übersetzungen der Vorrang vor den interpretierenden gegeben wird, halte ich das für durchaus plausibel und auch dem Volk vermittelbar. Ich fürchte nur zwei Dinge: 1) Die neuen Messbücher werden nicht in allen Pfarren gleichzeitig verwendet (sei es aus ideologischen oder praktischen Gründen), so dass ein Hochgebets-Wirrwarr entsteht, der eigentlich noch schlimmer ist, als wenn es überall "für alle" heißt. 2) Ich nehme an, dass nicht alle biblischen Stellen in den neuen liturgischen Büchern wörtlich übersetzt werden, und so können sich die "für alle"-Befürworter darauf berufen, dass ja an anderen Stellen auch nicht wörtlich übersetzt wurde. (Beispiel: Alma - junge Frau oder Jungfrau) Wenn dann eine Diskussion einsetzt, an welchen Stellen die interpretatorische Übersetzung besser ist als die wörtliche, dann haben wir in der Tat einen liturgischen Salat vor uns, den sich eigentlich niemand wünschen dürfte. Eine kirchliche Polarisierung in "pro-multis"- und "pro omnibus"- Gemeinden und -Priester ist wirklich für die ganze Kirche ein Alptraum, insofern hoffe ich, dass alle, die eigentlich lieber "für alle" hätten, die Entscheidung der Kirche akzeptieren, so wie die Proponenten der anderen Sicht vorher auch 40 Jahre die ihrer Meinung nach nicht so gute Übersetzung akzeptierten. Das ist dann schon auch eine FRage des kirchlichen Gehorsams. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 also, ich war gestern in der messe "auf dem dorf", wo meine Eltern wohnen und ich 27 Jahre meines liturgischen lebens verbracht hab. und da wurd' wie gehabt chrsit blut für alle vergossen.... Es wir überall noch "für alle gebetet" - es darf oder muß sogar so gebetet werden, bis die neuen Missale offiziell da sind. Und auch dann wir sich das "für alle" weiter erhalten. Die Wahrheit läßt sich heute nicht mehr unter fadenscheinigen Vorwänden unterdrücken. rein theoretisch würde ein dekret der gottesdienstkongregation das, vom hl. vater gutgeheißen ist reichen, um die Änderung herbeizuführen noch bevor die neuen meßbücher da sind du behauptest also in den meßbücher wo pro multis korrejt übersetzt wurde wird die undwahrheit gesagt Es gibt ja aber ein Dekret der Gottesdienstkongregation, das vom Hl. Vater gutgeheissen ist, in dem steht, daß das Abweichen von den Texten im Messbuch ein schwerer Missbrauch ist. Das wiegt schwerer als Kardinal Arinzes Verlautbarung. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 "Für viele" ist in der Tat die richtige Übersetzung und "für alle" in der Tat eine falsche Übersetzung. Richtig, gut und, nach dem was Kardinal Arinze zur Bedeutung der Wort gesagt hat, auch konsequent wäre es, den lateinischen Text von "pro multis" in "pro omnibus" zu ändern. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 (bearbeitet) Ach, Ziel der Änderung ist es, die Wahrheit zu unterdrücken? Nein. Das ist nicht das Ziel, sondern die Methode. Ziel ist der Traditionalismus Arinze'scher Färbung. Zu diesem Ziel ist die Methode, dass man einen wahren Satz durch einen irreführenden ersetzt. Genau so hat Arinze argumentiert. bearbeitet 6. Januar 2007 von Mecky Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 "Für viele" ist in der Tat die richtige Übersetzung und "für alle" in der Tat eine falsche Übersetzung. So man "Übersetzung" auf den griechischen Text bezieht. Eine gute Übersetzung sollte allerdings über die Fähigkeit einer Computerübersetzung hinausgehen. Eine Übersetzung kann nur dann gut sein, wenn sie den ursprünglichen Sinn dessen überträgt, was gemeint war. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 (bearbeitet) "Für viele" ist in der Tat die richtige Übersetzung und "für alle" in der Tat eine falsche Übersetzung. So man "Übersetzung" auf den griechischen Text bezieht. Eine gute Übersetzung sollte allerdings über die Fähigkeit einer Computerübersetzung hinausgehen. Eine Übersetzung kann nur dann gut sein, wenn sie den ursprünglichen Sinn dessen überträgt, was gemeint war. Mit Übersetzung meine ich die deutsche Übersetzung des lateinischen Messbuch-Originals. Meiner Meinung nach liegt da der Hund begraben und das "pro multis" im Original-Messbuch ist schon falsch. Es sollte dort "pro omnibus" heissen. Werner bearbeitet 6. Januar 2007 von Werner001 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 Jetzt warten wir mal ab. Mal sehen, wann die nächste Missale-Ausgabe tatsächlich herauskommt. Wenn die deutschen Bischöfe ein bisschen Mumm in den Knochen haben, dann torpedieren sie diesen Unsinn, indem sie ihn eine Weile ablagern lassen. Bei mir in der Firma gilt (zumindest in höheren Ebenen): Wenn der Chef Unsinn verlangt, dann wird so lange gemauert, bis er das schriftlich anweist. Damit fährt die Firma bisher ziemlich gut. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 Lieber Werner! Hab ich schon verstanden. Letztlich geht es um den letzten Satz Deiner Signatur: "Tradition ist die Bewahrung des Feuers, nicht das Aufheben der Asche" Das trifft die Grenze zwischen Traditionsbewusstsein und Traditionalismus nämlich ganz genau. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 Werner schreibt: Es gibt ja aber ein Dekret der Gottesdienstkongregation, das vom Hl. Vater gutgeheissen ist, in dem steht, daß das Abweichen von den Texten im Messbuch ein schwerer Missbrauch ist. Das wiegt schwerer als Kardinal Arinzes Verlautbarung. Wolfgang E. schreibt: Es wir überall noch "für alle gebetet" - es darf oder muß sogar so gebetet werden, bis die neuen Missale offiziell da sind. Und auch dann wir sich das "für alle" weiter erhalten. Die Wahrheit läßt sich heute nicht mehr unter fadenscheinigen Vorwänden unterdrücken. Siri schreibt: rein theoretisch würde ein dekret der gottesdienstkongregation das,vom hl. vater gutgeheißen ist reichen, um die Änderung herbeizuführen noch bevor die neuen meßbücher da sind du (Werner E.) behauptest also in den meßbücher wo pro multis korrekt übersetzt wurde wird die unwahrheit gesagt Hier geht es um zwei paar Stiefel: 1) Das Abweichen von Texten im Messbuch ist ein schwerer Missbrauch. Das gilt sowohl, wenn ich jetzt schon sozusagen im vorauseilenden Gehorsam "für viele" sage, ohne das betreffende Messbuch zu verwenden, als auch, wenn ich nach ERhalt des neuen Messbuchs an der alten Formel festhalte. 2) Davon unabhängig kritisiert Siri zurecht die Behauptung von Wolfgang E., es würde "unter fadenscheinigen Vorwänden eine Wahrheit unterdrückt". Die Wahrheit ist und bleibt, dass Jesus nach dem Neuen Testament sein Blut für viele vergossen hat, dass aber grundsätzlich alle die dadurch bewirkte Erlösung annehmen können, Jesus sein Blut also eigentlich für alle vergossen hat. Sowohl "für alle" als auch "für viele" ist "wahr". Die Behauptung, hier solle eine Wahrheit unterdrückt werden, unterstellt Kardinal Arinze und dem Papst in der Tat eine Verschwörungsabsicht und muss als völliger Nonsens bezeichnet werden. Hinter der Kritik an der Änderung im neuen Messbuch steht natürlich, um dies offen anzusprechen, die Apokatastasis-Lehre des Kirchenschriftstellers Origines, dass letztlich alle Menschen erlöst würden und die Hölle leer bleibt. Die Übersetzung "für viele" stellt diese Möglichkeit einer Allerlösung in Frage, ohne sie allerdings völlig auszuschließen. Die Übersetzung "für alle" legt dagegen einen Heils-Automatismus nahe, der gemäß dem Faschingsschlager "Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind!" zur geistlichen Trägheit verführt. Dagegen meint Paulus: "Müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil!" (Phil 2,12) Wir sehen, die philologische Diskussion ist nur die Maske einer eigentlich tief eschatologischen Frage! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 6. Januar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 und die debatte geht schon seit 1971 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 6. Januar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 Jetzt warten wir mal ab. Mal sehen, wann die nächste Missale-Ausgabe tatsächlich herauskommt. Wenn die deutschen Bischöfe ein bisschen Mumm in den Knochen haben, dann torpedieren sie diesen Unsinn, indem sie ihn eine Weile ablagern lassen. Bei mir in der Firma gilt (zumindest in höheren Ebenen): Wenn der Chef Unsinn verlangt, dann wird so lange gemauert, bis er das schriftlich anweist. Damit fährt die Firma bisher ziemlich gut. und wie soll das missale dann die aprobation bekommen es wird nicht so gehen wie anno dazumal den mittlerweile ist man in rom viel strenger siehe http://www.mykath.de/index.php?act=Post&am...amp;qpid=832377 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 6. Januar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 also, ich war gestern in der messe "auf dem dorf", wo meine Eltern wohnen und ich 27 Jahre meines liturgischen lebens verbracht hab. und da wurd' wie gehabt chrsit blut für alle vergossen.... Es wir überall noch "für alle gebetet" - es darf oder muß sogar so gebetet werden, bis die neuen Missale offiziell da sind. Und auch dann wir sich das "für alle" weiter erhalten. Die Wahrheit läßt sich heute nicht mehr unter fadenscheinigen Vorwänden unterdrücken. rein theoretisch würde ein dekret der gottesdienstkongregation das, vom hl. vater gutgeheißen ist reichen, um die Änderung herbeizuführen noch bevor die neuen meßbücher da sind du behauptest also in den meßbücher wo pro multis korrejt übersetzt wurde wird die undwahrheit gesagt Es gibt ja aber ein Dekret der Gottesdienstkongregation, das vom Hl. Vater gutgeheissen ist, in dem steht, daß das Abweichen von den Texten im Messbuch ein schwerer Missbrauch ist. Das wiegt schwerer als Kardinal Arinzes Verlautbarung. Werner natürlich müßte so eine instructio vom hl. vater angeordnet werden Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 (bearbeitet) Die Wahrheit ist und bleibt, dass Jesus nach dem Neuen Testament sein Blut für viele vergossen hat, dass aber grundsätzlich alle die dadurch bewirkte Erlösung annehmen können, Jesus sein Blut also eigentlich für alle vergossen hat. Das ist falsch. Das haben wir in diesem Thread schon gehabt. Aber die prägnanteste Formulierung, warum Deine Aussage falsch ist, stammt immer noch von MartinO aus dem Jahre 2002: (Quelle) "pro multis" ist die traditionelle Formulierung und die wörtliche Übersetzung des griechischen "hypér pollón" im NT. Was Jesus (auf aramäisch) wirklich gesagt hat, ist unbekannt. In der Liturgiereform wurde vermutlich "für alle" übersetzt, da im Griechischen "hoi pollói" (die Vielen) im Sinne von "die breite Masse" verwendet wird und damit auch "für alle" meint, und andererseits die Formulierung "für viele" bedeuten würde, dass einige von Vornherein von der Erlösung durch den Tod Jesu ausgeschlossen würden (Prädestinationslehre, bereits auf dem Konzil von Trient für häretisch erklärt) Doch weiter im Text mit der Kritik an den Thesen von Uldaricus: Sowohl "für alle" als auch "für viele" ist "wahr". Die Behauptung, hier solle eine Wahrheit unterdrückt werden, unterstellt Kardinal Arinze und dem Papst in der Tat eine Verschwörungsabsicht und muss als völliger Nonsens bezeichnet werden. Auch das ist falsch. "Für alle" ist wahr, "für viele" ist missverständlich. Das hat Arinze selber zugegeben. Hinter der Kritik an der Änderung im neuen Messbuch steht natürlich, um dies offen anzusprechen, die Apokatastasis-Lehre des Kirchenschriftstellers Origines, dass letztlich alle Menschen erlöst würden und die Hölle leer bleibt. Quatsch. Die Übersetzung "für viele" stellt diese Möglichkeit einer Allerlösung in Frage, ohne sie allerdings völlig auszuschließen. Falsch. Die Übersetzung "pro Multis" behauptet, es gäbe Menschen, für die Jesus sein Blut nicht vergossen habe. Die also Jesus explizit von der Erlösung ausschließt. Die Übersetzung "für alle" legt dagegen einen Heils-Automatismus nahe, der gemäß dem Faschingsschlager "Wir kommen alle, alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind!" zur geistlichen Trägheit verführt. Das ist falsch. Zum Heil gehören immer zwei: Einer der es anbietet und einer der es annimmt. Fakt ist: Jesus bietet es allen an. bearbeitet 6. Januar 2007 von Sokrates Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 6. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 6. Januar 2007 Hinter der Kritik an der Änderung im neuen Messbuch steht natürlich, um dies offen anzusprechen, die Apokatastasis-Lehre des Kirchenschriftstellers Origines, dass letztlich alle Menschen erlöst würden und die Hölle leer bleibt. Die Übersetzung "für viele" stellt diese Möglichkeit einer Allerlösung in Frage, ohne sie allerdings völlig auszuschließen. Hi Udalricus! Dies ist genau das Ergebnis, das durch "für viele" nun erreicht wird. Der Satz ist eine Irreführung. Du bist nicht der erste, der ihr aufsitzt. Demletzt habe ich das sogar von einem Professoren gelesen. Nein, es geht eben nicht um die Apokatastasis. Jesus hat nicht gesagt: "Ich führe alle, alle in den Himmel". Er hat beim Abendmahl nicht darüber spekuliert, wer in den Himmel oder in die Hölle kommt. Er hat lediglich gesagt, was er tut, nämlich sich hingeben. Ob das jemand annimmt oder nicht, ist in keiner Form der Übersetzung eine Frage. Die dogmatische Frage, um die es geht ist, ob ich jedem (=alle) sagen kann, dass Jesus für ihn gestorben ist. Hierzu äußert sich Arinze (Gott sei's gelobt) wenigstens eindeutig: Es ist ein "dogma of faith". Jesus hat sich für alle hingegeben. Für die, die es annehmen und für die, die es nicht annehmen. Jeder hat die Möglichkeit, sich vom Erlöser bis zur vollständigen Selbthingabe geliebt zu wissen. Die Frage nach der Apokatastasis dreht sich genau um den anderen Teil, nämlich um die Annahme/Nichtannahme dieses Selbtopfers für alle und deren Folgen für das ewige Heil. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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