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Zeitgemässe Religionskritik


Stefan

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(*) Der Vergleich mit dem Humanismus hinkt. Bei einem Treffen des HvD oder der GBS werden nicht jedesmal drei Passagen aus den Texten von Erasmus von Rotterdam und Thomas Moore feierlich vorgelesen und als *Wort des Herrn* vorgestellt.

Vielleicht ist genau das das Problem... das Zusammengehörigkeitsgefühl ist weit weniger entwickelt... <_<

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Jedenfalls nicht, was mich betrifft. Kann ich mich dann wieder hinlegen?

 

Habe ich Dich zum Aufstehen aufgefordert? <_<

 

Ich bitte darum...

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Vielleicht ist genau das das Problem... das Zusammengehörigkeitsgefühl ist weit weniger entwickelt... <_<

 

Hast Du Dich noch nicht taufen lassen? :unsure:

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Das ist mein leidiges Thema hier im Forum, auf das ich immer wieder aufmerksam zu machen versuche. Dass es nur dann sinnvoll ist, über religiöse Themen zu reden, wenn akzeptiert wird, dass Religionen ein erweitertes System haben innerhalb dessen sie argumentieren. Wo das nicht als Voraussetzung akzeptiert wird, kann man jedes Gespräch vergessen.

 

Genau das ist das Kernproblem bei allen religiösen (aber auch sonstigen weltanschaulichen) Diskussionen. Denn es läuft darauf hinaus:

 

Akzeptiere Du erstmal mein Denksystem, dann können wir alles bereden.

 

Jede Ideologie verfährt so, und die Idee alleine sollte schon sehr misstrauisch machen. Vor allem, weil "akzeptieren" im religiösen Zusammenhang immer den Glauben mit einschließt - d. h., man muss erstmal die Grundlagen glauben, dann kann man mitreden. Nun, was immer Inge auch sonst noch zusätzlich zum Begriff Glauben hinzufügt, an der Basis bedeutet Glauben erstmal ein "unbedingtes Fürwahrhalten" von bestimmten Aussagen. Unbedingt heißt: an keine logische Bedingung geknüpft, d. h., ein Fürwahrhalten ohne Gründe, Argumente, Beweise oder Evidenzen (kurz Belege).

 

Das bedeutet, das an den Atheisten eine ebenso absurde wie unlogische Forderung gestellt wird: "Glaube erstmal, was wir glauben, halte das für wahr, was wir für wahr halten, ohne jede Vorbedingung, ohne Kritik, ohne es in Frage zu stellen, dann erst können wir über die Wahrheit dessen reden, woran wir glauben. In unserem Denksystem ergibt alles einen wunderbaren Sinn."

 

Das ist deswegen absurd, weil weil es zur Voraussetzung macht, was in Frage steht, den Kern, um den es geht: Warum sollte ich etwas ohne Belege glauben? Diese Frage wird beantwortet mit: "Sobald Du glaubst, verschwindet das Problem, warum man etwas glauben sollte. Denn zum Glauben braucht man keine Belege". Das ist zirkuläre Logik, und der Haupteinwand dagegen lautet. Auf diese Weise kann man jeden beliebigen Unsinn glauben. Genauer gesagt: Nur Unsinn hat überhaupt eine solche Methodik nötig. Es gibt keine gute Begründung dafür, warum man etwas ohne Belege glauben sollte, dass man es überhaupt tun sollte, auch dafür gibt es keine guten Gründe.

 

Aus logischen und moralischen Gründen halte ich es immer und unter allen Umständen falsch, etwas ohne Belege zu glauben. Dazu gehört natürlich auch das Ansinnen, etwas ohne Belege zu glauben.

 

Auf diese Weise kann es keine Diskussion geben zwischen religiösen Menschen und Atheisten. Es bedeutet aber auch: Glauben kann man nur dann, wenn man so indoktriniert wurde, dass man bereit ist, den Glauben ohne jeden Grund zu akzeptieren, was bedeutet: Niemand ist durch Vernunft je vom Glauben überzeugt worden. Was dem widerspricht ist natürlich die Existenz der Apologetik/Fundamentaltheologie, die genau das versucht. Es widerspricht auch dem katholischen Dogma, dass man zum Glauben durch das "Licht der natürlichen Vernunft" gelangen kann, ohne erst zu glauben (das ist in Reaktion auf den Fideismus entstanden, der somit von der RKK abgelehnt wird).

 

Wer also sagt, dass man ohne jede Vorbedingung erstmal die Grundlagen akzeptieren muss, bewegt sich damit weder auf dem Boden der Vernunft noch auf dem der katholischen Kirche.

 

Allerdings seh ich primär mal das Denksystem der Religion noch gar nicht bei solchen Begriffen wie Erlösung und Trinität, sondern noch viel allgemeiner: sie akzeptiert einfach zur rationalen Logik und zu rationalem Erkennen auch noch die Logik und das Erkennen der rechten Hemisphäre. Und versucht, beidhirnig zu denken (im Idealfall, ich seh schon, dass die Gefahr groß ist, dass in der Religion die rechte die Dominanz über das Denken übernimmt)

 

Mir scheint, dass man dieser Gefahr meistens unterliegt. Normalerweise wird der Informationsstrom im Gehirn durch das limbische System geschleust (das hat noch nichts mit rechtem und linken Gehirnteil zu tun), und die rechte Hirnhälfte produziert dazu eine Fülle möglicher Interpretationen. Nun muss man sich entscheiden, welche dieser Interpretationen man akzeptiert (die Entscheidung selbst wird im Frontallappen gefällt). Die kritische Bewertung der logischen Möglichkeiten wird durch die linke Hirnhälfte durchgeführt, diese wägt aufgrund von logischen Regeln und Wahrscheinlichkeiten ab, welche der Interpretation wahrscheinlich richtig ist und wählt die mit der größten Wahrscheinlichkeit auf gegebenem Hintergrundwissen. Optische Täuschungen beruhen meistens darauf, dass die benutzten Regeln nicht auf das passen, was man sieht, und das Gehirn daraufhin das Gesehene verwirft oder umdeutet.

 

Sobald man die linke Hirnhälfte dabei reduziert oder auschaltet (beispielsweise durch Drogen), führt dies unmittelbar zu Halluzinationen. Erkenntnis wird dann nicht mehr nach Wahrscheinlichkeit ausgewählt, sondern willkürlich.

 

Das bedeutet zweierlei: Erkennen wird immer beidhirnig ausgeführt und besteht grundsätzlich in einem Zusammenspiel beider Hirnhälften. Ausfälle (auch teilweiser Art) werden entweder kompensiert, in dem die andere Hirnhälfte die Aufgabe mit übernimmt, oder führen zu Wahrnehmungsstörungen. Religiöses Erkennen beruht also weniger auf Beidhirnigkeit, sondern auf Reduktion der linkshirnigen kritischen Bewertung.

 

Das ist natürlich nicht der einzige Grund. Der zweite Grund, der zur "God Delusion" führt, ist der, dass Instrumente der Erkenntnis auf Bereiche angewandt werden, für die sie nicht auslegelegt sind. Nur ein schnelles Beispiel: Es ist uns angeboren, immer und überall nach Ursachen und Mustern zu suchen, auch da, wo keine sind. Und da, wo keine gefunden werden, werden durch Konfabulation diese konstruiert. Die "erweiterte Erkenntnis und Logik" ist eigentlich nicht viel mehr als Konfabulation. Das lässt sich experimentell sehr gut nachweisen.

 

Und da scheitert es dann mit der Verständigungsmöglichkeit. Weil in der atheistischen Position (scheinbar, ich halte das für einen Selbstbetrug, dass das so ist), die rechte Hirnhälfte sich der linken eindeutig unterzuordnen hat und alles, was von ihr kommt, nicht wirklich zählt.

 

Überall dort, wo wir es mit Erfahrungen zu tun haben, die sich nicht in alltägliche Muster einfügen, ist der Verzicht auf eine kritische Bewertung fatal. Genau dort hat man keine andere Wahl, als logisch-kritisch vorzugehen - wie man das macht zeigt die Wissenschaft, die eine Welt enthüllt hat, die so bizarr ist, dass wir es uns nicht vorstellen können. Theologie hingegen ist bloß die Kunst, die erlernten Denkreflexe unkritisch auf Gebiete jenseits unserer Erfahrung anzuwenden, wo sie notwendig versagen und zu Behauptungen führen, wie etwa, dass es einen Gott gäbe, oder andere Dinge, die einfach keinen Sinn ergeben.

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Ich halte es nicht für eine Voraussetzung des Dialogs, dass man ein anderes Denksystem erst einmal akzeptieren oder tolerieren muss. Wobei sich allerdings immer die Frage stellt, ob und wieviel Sachkenntnis ich für eine fundierte Kritik benötige.

Ich denke aber, dass es konstruktiver Worte bedarf, wenn man in den Dialog kommen will. Man kann dann immer noch die Sache ablehnen. Und ich denke, dass ist leistbar.

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Es ist eher einfach, jemandem die Meinung zu geigen, Brücken abzubrechen, jemanden als Depp dastehen zu lassen.

 

M. E. nach reicht es dazu schon aus, gute Argumente gegen den jeweiligen Glauben vorzubringen, schon denkt derjenige, man wolle ihn zum Deppen machen. Das passiert mir fast jedesmal, obwohl ich Leute hier und anderswo sehr selten als "Deppen" bezeichne, und wenn, dann haben die es manchmal auch verdient.

 

Wenn der andere sowieso nicht auf Argumente reagiert, wäre es eigentlich ökonomischer, ihn gleich als Deppen zu bezeichnen und es dabei zu belassen. Und nicht einmal das mache ich, außer, mir ist gerade die Geduld ausgegangen.

 

Wenn jemand nicht bereit ist, auf Argumente zu hören, was soll man dann tun? Im täglichen Leben muss man, wenn es darum geht, Probleme zu lösen, dann entweder es geduldig noch einmal versuchen, in der Hoffnung, den richtigen Hebel zu finden, oder man kann als Klügerer nachgeben (solange, bis man selbst der Depp ist). Oder man kann den anderen zwingen, das ist dann oft die einzige Wahl. Genau genommen ist die Unfähigkeit, auf Argumente zu hören, eine Aufforderung, dem anderen auszuweichen, zu umgehen - oder mit Gewalt zu reagieren, von sprachlicher Gewalt angefangen (etwa, in dem man den anderen als Deppen bezeichnet, das ist noch vergleichsweise harmlos) bis hin zu großen Knüppeln jedweder Art (es gibt ein breites Spektrum).

 

Wir sollten froh sein, dass wir hier keine echten Probleme des Zusammenlebens lösen müssen, und dass sich Gewalt auf Sprachgewalt beschränkt. Es könnte schlimmer sein. Es könnte natürlich auch besser sein: jeder hört auf Argumente. Das wäre ein Traum ... leider ist das ein wenig unrealistisch.

 

Aber was ist, wenn man mit den Menschen noch weiter zusammenarbeiten oder leben will oder muss? Was ist, wenn es darum geht, den Anderen zu überzeugen, zum Nachdenken anzuregen, Verhaltens- oder Haltungsänderungen zu fordern? Das wird sicher nicht durch die hier im Internet so gelobten harten Worte funktionieren, sondern nur in einem konstruktiven Klima, das von der Sache nicht weniger hart ist als die Diskussion, in der man Meinungen geigt.

 

Was macht man mit denen, die weder auf Kritik hören noch auf Argumente? Man kann ihnen nur ausweichen, sich ihnen beugen, oder sie beugen (wie auch immer, und sei es durch Überreden, moralischen Druck, in dem man sie überstimmt etc. pp.).

 

Und was macht man, wenn man mit Leuten diskutiert, die gegen ihre Meinung prinzipiell keine Argumente gelten lassen? Das ist das Problem aller aller religiösen oder quasireligiösen Diskussionen (die Diskussion um das Verbot der "Killerspiele" beispielsweise würde ich in diesem Sinne als quasireligiös bezeichnen). Dann ist am Ende der Fahnenstange der sachlichen Kritik angelangt. Wir wissen seit 2.000 Jahren, dass in religiösen Dingen die Vernunft weder gefragt noch gewünscht ist, wenn es an den unvernünftigen Kern geht. Man kann nicht vernünftig gegen Unvernunft diskutieren, das ist seit über 2.000 Jahren gescheitert, und es wird auch in Zukunft scheitern.

 

Was bleibt, ist, die Unvernunft subversiv zu untergraben. Und dazu gehört, sich darüber lustig zu machen, harte Worte zu verwenden, böse Kritik zu äußern.

 

Sagt selbst, welche Wahl wir denn noch haben, wenn man uns keine lässt? Seit lieber froh, dass Atheisten die religiösen Methoden, wie man mit anders Denkenden umgeht, nur in Ausnahmefällen kopiert haben - und die, die das gemacht haben, wie Stalin, Pol Pot und Mao etwa (um nur ein paar Beispiele zu nennen) sind auch unter Atheisten nicht wohlgelitten, weil zum Atheismus immer auch Freidenkertum gehört, und diese Verbrecher das stets mit Füßen getreten haben. Atheisten haben, ähnlich wie die Juden, jeden Grund, misstrauisch auf das Christentum zu blicken: Wenn fast anderthalb Jahrtausende "Tod den Atheisten" gepredigt wurde, wenn das als Aufforderung immer noch in dem Buch steht, das als "große moralische Richtlinie" gilt, dann hat man allen Grund, vorsichtig zu sein. Der Presi der Freiheit ist ewige Wachsamkeit.

 

Seit also froh, wenn Ihr nur mit Worten attackiert werdet. Es hätte schlimmer kommen können (und kam es leider manchmal auch, siehe Stalin etc.). Seht es als Privileg an, wenn Ihr nicht so hart angegangen werdet wie unsere atheistischen Vorfahren. Wir verletzen nur mit Worten, und Worte können nur dann verletzen, wenn man sie akzeptiert. Viele von Euch denken immer noch, wir Atheisten seien unmoralisch, aber im Großen und Ganzen haben wir Euch nicht schlechter behandelt als Ihr uns (meist sogar besser). Und wenn auch heute noch in Predigten über die "morallosen" Atheisten hergezogen wird, oder in der Gottlosigkeit die Ursache für alle Übel der Welt gesehen wird, glaubt nicht, wir würden das nicht bemerken. Wir bedenken die Kritik sehr wohl, aber wir geben sie in gleichem Maße zurück.

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Ich halte es nicht für eine Voraussetzung des Dialogs, dass man ein anderes Denksystem erst einmal akzeptieren oder tolerieren muss.

 

Soweit würde ich gar nicht gehen. Ich finde, es reicht völlig aus, *dem Menschen dahinter* ein Mindestmaß an Respekt entgegen zu bringen. Niemand, den wir respektieren und mögen, würden wir normalerweise auf einen Fehler in seinem Denken und Handeln hinweisen, indem wir *so deutlich wie möglich* auftreten.

 

Die Holzhammermethode hat imho nur dort Sinn, wo man seine Freude und Befriedigung an der Kritik über den möglichen Erfolg des Dialoges stellt (oder dort, wo neutralere Worte nicht verstanden werden, aber das ist wieder was anderes). Anders ausgedrückt: ein *jetzt hab ich´s dem aber mal deutlich gezeigt* ist wichtiger als ein *wir hatten ein tiefgehendes Gespräch in gegenseitigem Respekt*.

 

Ich denke aber, dass es konstruktiver Worte bedarf, wenn man in den Dialog kommen will. Man kann dann immer noch die Sache ablehnen. Und ich denke, dass ist leistbar.

Guggen wir mal, wie Benedikt sich in der Türkei schlägt (übrigens ein sehr sehr gutes Beispiel, daß *je deutlicher, desto gut* nicht wirklich die Lösung ist.)

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Seit also froh, wenn Ihr nur mit Worten attackiert werdet. Es hätte schlimmer kommen können (und kam es leider manchmal auch, siehe Stalin etc.). Seht es als Privileg an, wenn Ihr nicht so hart angegangen werdet wie unsere atheistischen Vorfahren. Wir verletzen nur mit Worten, und Worte können nur dann verletzen, wenn man sie akzeptiert.

 

 

 

Sehr schön gesagt. Und es erinnert mich an einen Aphorismus (ich glaube, Lichtenberg?), der sinngemäß so geht: "Die Zivilisation ist dann erreicht, wenn nur noch mit Worten gekämpft wird".

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Die Holzhammermethode hat imho nur dort Sinn, wo man seine Freude und Befriedigung an der Kritik über den möglichen Erfolg des Dialoges stellt (oder dort, wo neutralere Worte nicht verstanden werden, aber das ist wieder was anderes). Anders ausgedrückt: ein *jetzt hab ich´s dem aber mal deutlich gezeigt* ist wichtiger als ein *wir hatten ein tiefgehendes Gespräch in gegenseitigem Respekt*.

 

Nein, die "Holzhammermethode" (wie Du es irrtümlich nennst, denn Deutlichkeit ist nicht dasselbe wie "Holzhammer") ist auch dann nötig, wenn man über einen Hammer spricht. Und so manch eine Ideologie ist ein Hammer.

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Seit also froh, wenn Ihr nur mit Worten attackiert werdet. Es hätte schlimmer kommen können (und kam es leider manchmal auch, siehe Stalin etc.). Seht es als Privileg an, wenn Ihr nicht so hart angegangen werdet wie unsere atheistischen Vorfahren. Wir verletzen nur mit Worten, und Worte können nur dann verletzen, wenn man sie akzeptiert.

Sehr schön gesagt. Und es erinnert mich an einen Aphorismus (ich glaube, Lichtenberg?), der sinngemäß so geht: "Die Zivilisation ist dann erreicht, wenn nur noch mit Worten gekämpft wird".

Ich finde es den Gipfel der Arroganz, wenn jemand Gläubigen - die nun wirklich nichts für frühere Grausamkeiten ihrer Kirche können - sagt *seid froh, wenn wir EUCH nur mit Worten bekämpfen*. Gerade von Leuten, die sich sonst (zurecht) über Geschichten der Sippenhaft und Ungerechtigkeit in Glaube und Bibel wenden.

 

Wahrscheinlich erwartet man von den heutigen Religionskritikern noch Dankbarkeit dafür???

 

Das ist der blanke Hohn, sorry, wie kann man nur so mit Leuten umgehen ?!?!?!

 

Ich möchte auch nicht in die Zukunft extrapolieren, wie es aussähe, wären sie mächtiger als die Kirchen und hätten irgendwas zu sagen...

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Nein, die "Holzhammermethode" (wie Du es irrtümlich nennst, denn Deutlichkeit ist nicht dasselbe wie "Holzhammer") ist auch dann nötig, wenn man über einen Hammer spricht. Und so manch eine Ideologie ist ein Hammer.

Wo ist für Dich der Unterschied zwischen Deutlichkeit und Holzhammer? In der Anwendung sehe ich keinen...

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Glauben kann man nur dann, wenn man so indoktriniert wurde, dass man bereit ist, den Glauben ohne jeden Grund zu akzeptieren, was bedeutet: Niemand ist durch Vernunft je vom Glauben überzeugt worden. Was dem widerspricht ist natürlich die Existenz der Apologetik/Fundamentaltheologie, die genau das versucht. Es widerspricht auch dem katholischen Dogma, dass man zum Glauben durch das "Licht der natürlichen Vernunft" gelangen kann, ohne erst zu glauben (das ist in Reaktion auf den Fideismus entstanden, der somit von der RKK abgelehnt wird).

 

Meinst Du damit die Aussage von 1870?

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Seit also froh, wenn Ihr nur mit Worten attackiert werdet.

Ich finde es den Gipfel der Arroganz, wenn jemand Gläubigen - die nun wirklich nichts für frühere Grausamkeiten ihrer Kirche können - sagt *seid froh, wenn wir EUCH nur mit Worten bekämpfen*.

 

Lass man. Es sind von Atheisten schon genügend Christen verfolgt worden, dass ich die darin versteckte Drohung hören kann *Deutungshoheitanmaß*

 

Achte stets auf Deine Gedanken. Sie werden zu Worten.

Achte stets auf Deine Worte. Sie werden zu Handlungen.

Achte stets auf Deine Handlungen. Sie werden zu Gewohnheiten.

Achte stets auf Deine Gewohnheiten. Sie werden zu Charaktereigenschaften.

Achte stets auf Deinen Charakter. Er beeinflußt Dein Schicksal.

(Buddha)

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Nein, die "Holzhammermethode" (wie Du es irrtümlich nennst, denn Deutlichkeit ist nicht dasselbe wie "Holzhammer") ist auch dann nötig, wenn man über einen Hammer spricht. Und so manch eine Ideologie ist ein Hammer.

Wo ist für Dich der Unterschied zwischen Deutlichkeit und Holzhammer? In der Anwendung sehe ich keinen...

 

 

 

<_< Dein Sprachverständnis ist ja noch katastrophaler als ich es gedacht hätte. Genausogut könntest Du fragen: "Wo ist der Unterschied zwischen Brecht und Stammtischparolen?" Ich hoffe nur, daß Du nie etwas unterrichtet hast, was mit Sprache zu tun hat.

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Nein, die "Holzhammermethode" (wie Du es irrtümlich nennst, denn Deutlichkeit ist nicht dasselbe wie "Holzhammer") ist auch dann nötig, wenn man über einen Hammer spricht. Und so manch eine Ideologie ist ein Hammer.

Wo ist für Dich der Unterschied zwischen Deutlichkeit und Holzhammer? In der Anwendung sehe ich keinen...

<_< Dein Sprachverständnis ist ja noch katastrophaler als ich es gedacht hätte. Genausogut könntest Du fragen: "Wo ist der Unterschied zwischen Brecht und Stammtischparolen?" Ich hoffe nur, daß Du nie etwas unterrichtet hast, was mit Sprache zu tun hat.

Mein Sprachverständnis wurde im allgemeinen immer mit gut bis sehr gut bewertet, das hab ich schriftlich... :unsure:

 

Wenn Du natürlich das Wichtigste ignorierst, könnte die Frage komisch anmuten...

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Sehr schön gesagt. Und es erinnert mich an einen Aphorismus (ich glaube, Lichtenberg?), der sinngemäß so geht: "Die Zivilisation ist dann erreicht, wenn nur noch mit Worten gekämpft wird".

Nochmal, weil ich es einfach nicht glauben kann: Du findest es also okay, heutige Christen verbal zu bombardieren, zu verspotten und im Wortgefecht nicht wirklich Rücksicht nehmen zu müssen, weil die Kirche FRÜHER auch mit Atheisten nicht gerade fein umgesprungen ist?

 

Wie stehst Du zu den Themen Gerechtigkeit und Sippenhaftung?

 

(Nee, echt, sorry, aber es fällt mir hier schwer, mich wieder einzukriegen ...)

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Mein Sprachverständnis wurde im allgemeinen immer mit gut bis sehr gut bewertet, das hab ich schriftlich... <_<

 

Wo wird denn das Sprachverständnis schriftlich bewertet, ausser auf Grund- und Sonderschuilen?

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Dort, wo man Sprachen und Sprachwissenschaft studiert...?

 

Ich kann mich nicht erinnern, dass da jemals mein Sprachverständnis bewertet wurde. Das wurde einfach vorausgesetzt.

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Sehr schön gesagt. Und es erinnert mich an einen Aphorismus (ich glaube, Lichtenberg?), der sinngemäß so geht: "Die Zivilisation ist dann erreicht, wenn nur noch mit Worten gekämpft wird".

Nochmal, weil ich es einfach nicht glauben kann: Du findest es also okay, heutige Christen verbal zu bombardieren, zu verspotten und im Wortgefecht nicht wirklich Rücksicht nehmen zu müssen, weil die Kirche FRÜHER auch mit Atheisten nicht gerade fein umgesprungen ist?

 

Wie stehst Du zu den Themen Gerechtigkeit und Sippenhaftung?

 

(Nee, echt, sorry, aber es fällt mir hier schwer, mich wieder einzukriegen ...)

 

 

 

Du bist scheinbar nicht nur ein Freund der unklaren Sprache, sondern auch des unklaren Denkens. "Sippenhaft", auch im übertragenen Sinn, bei dem niemand verhaftet wird, ist deswegen inakzeptabel, da Menschen für etwas zur Rechenschaft gezogen werden oder büßen sollen, das sie sich nicht ausgesucht haben. Wenn ich Volker dafür "bestrafen" wollte, daß sein Vater Kardinal o.ähnl. ist, dann wäre das z.B. ein Fall von "Sippenhaft".

 

Eine Religion ist aber keine Sippe, in die man hineingeboren wird, ohne wieder herauszukönnen. Wer sich zu einer Religion bekennt (Achtung, jetzt kommt ein Wort, das Du in anderen Zusammenhängen sehr gerne hörst), trägt damit auch eine Mit-Verantwortung für diese Religion.

 

Nimm ein anderes Beispiel: Wenn ich mir aufgrund meines "deutschen Blutes" oder meiner "deutschen Inkulturation" Goethe auf die Fahnen schreiben möchte (was ich übrigens nicht tue, da ich keinerlei Nationalgefühl kenne) , dann kann ich nicht auf der anderen Seite sagen "aber mit Hitler habe ich gar nichts zu tun". Sie gehören beide zur deutschen Geschichte und Kultur und wenn ich mich auf diese berufe, gehören sie beide zu dem, was ich mir zueigen mache. Das schließt natürlich keineswegs aus, daß man das eine bejaht und das andere verabscheut, aber man kann nicht auf "das Deutsche" rundum stolz sein und nur die eine Seite davon sehen und als Grund anführen, während man die andere Seite ignoriert.

 

Niemand wird ernsthaft behaupten, die hutigen Christen sind dafür zu "bestrafen" (resp. "in Sippenhaft zu nehmen"), weil das System, auf das sie sich heute berufen, uns Ketzer, Heiden und Gottlose früher verfolgt und schikaniert hat. Und so ging auch Volkers Ermahnung nicht. Doch wenn ich mich auf den Stalinismus oder irgendein anderes ehemals unterdrückerisches, organisiertes System berufen würde, das bei der Wahl seiner Unterdrückungsmethoden nicht gerade zimperlich war und dann ausgerechnet darüber klagte, daß diejenigen, die zu den ehemals Unterdrückten gehören, nun zu im Grunde harmlosen und gleichberechtigten "Wafffen" greifen (der Griff zum Wort steht jedem frei), dann dürfte man mich vielleicht schon gelegentlich daran erinnern, in welchem Verhältnis dieser Vorwurf steht. Niemand verlangt aber deswegen eine heutige Benachteiligung der Christenheit, weswegen das Lamento von der "Sippenhaft" vollkommen an der Sache vorbeigeht.

 

Für die Ereignisse in der Geschichte kann keiner der heute Lebenden etwas. Die mutigen Menschen, die u.a. für unsere jetzigen Freiheiten gestorben sind, kann ich genausowenig als meinen Verdienst verbuchen, wie ich deren Ermordung dem heutigen Kirchenanhänger anlasten kann, das ist klar. Aber ich werde die Weltanschauung, in deren Namen das einstmals möglich war, solange skeptisch betrachten, solange die Basis auf die sie sich beruft, noch dieselbe ist und ich das Gefühl habe, daß diese Basis mitunter auch noch so wirkt, wie sie einstmals zum Nachteil und Leid vieler Menschen konnte. Der Schoß scheint fruchtbar noch aus dem das kroch..... Und er wird nicht dadurch unfruchtbar, daß viele ein anderes Verständnis vom Christentum haben, leider.

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Ohne ein solches kriegst Du aber keine guten oder sehr guten Noten.

 

Warum denn das nicht? Ich kann mir viele sprachwissenschaftliche Fragestellungen vorstellen, die man rein formalistisch angehen kann, auch wenn man nur über ein durchschnittliches Sprachverständnis verfügt.

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Und was macht man, wenn man mit Leuten diskutiert, die gegen ihre Meinung prinzipiell keine Argumente gelten lassen?

 

, dann hat man allen Grund, vorsichtig zu sein. Der Presi der Freiheit ist ewige Wachsamkeit.

 

Wobei Du bestimmst, was ein Argument ist. Was man damit macht, sag ich Dir trotzdem: man lässt sie in Ruhe. Was geht es Dich an, was ich glaube? Und warum willst Du dagegen argumentieren?

 

Wenn fast anderthalb Jahrtausende "Tod den Atheisten" gepredigt wurde

 

Wer hat das denn gepredigt?

 

wenn das als Aufforderung immer noch in dem Buch steht, das als "große moralische Richtlinie" gilt,

 

Interessant. In welchem Buch denn? Im KKK?

 

Und falls Du die Bibel meinst: die gilt nicht als "große moralische Richtlinie" . Schon gar, wenn man sie in Einzelteile zerfleddert. Die Bibel ist kein Moralkodex, sondern ein Offenbarungsbuch, das erzählt wie Gott in die Geschichte der Menschheit eintritt, die sich von ihm getrennt hat. Aber als Strohmann ist sie gut zu brauchen.

 

Wir verletzen nur mit Worten,

 

Das Credo des Schreibtischtäters, der sich zu fein dünkt, selbst Hand anzulegen.

 

Nein, ich bin nicht froh, daß Deinesgleichen nur "mit Worten verletzt". Worte sind eine schlimmere Waffe als jedes Gewehr - sie töten nur lautloser und hinterhältiger.

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