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Zeitgemässe Religionskritik


Stefan

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@Lissie

Richtig. Ich schau mir ja auch genau an, was der Kommunismus im Namen des Atheismus tatsächlich gemacht hat. Da durften Pfarrerskinder nicht studieren, z.B.

 

Das halte ich für keine kluge Vorgehensweise, so gnadenlos bin ich nicht. Ich sage nicht, das Christentum hat im Namen des Glaubens Ketzer vernichtet und brandmarke deswegen jeden Glauben als potentiell gefährlich. Es war schon eine ganz bestimmte Art von Glauben, der das ermöglicht hat: Der Glauben an einen alleinigen, heilsbringerischen Gott, verbunden mit der Vorstellung, der Mensch könne sich gegen diesen Gott versündigen, aber auch "erlöst" werden. Und verbunden mit der Vorstellung, es könne irdische Kenner und Bevollmächtigte dieses Gottes und seines Willens geben.

du kannst besser, gib dir mühe.

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Ich vermute, die Gefahr des Heilsbringertums sehen manche Gläubige eben auch bei MSS, Volker, usw.

Das kann ich bei MSS nachvollziehen, bei Volker nicht.

Schon - nur auf einer anderen Ebene.

 

Volker endet bei *wenn ihr nicht glaubt, ist das völlig okay*, MSS versucht sich an einem umfassenderen Alternativkonzept.

Aber genau das ist doch der springende Punkt. Wer sich bereits von einem alternativen Konzept bedroht sieht, das bei seinem eigenen Existenzrecht endet und kein anderes Konzept verdrängen will, sprich kein heilbringendes ist, dem ist nicht zu helfen. Aber genau das ist ja bei heilsbrigenden Fanatikern der Fall. Die können es nicht ertragen, wenn neben ihrem Konzept noch andere stehen, die wollen ihr Konzept überall haben. Bei denen ist die bloße Existenz einer Alternative schon eine Bedrohung, weil ihr Konzept keine Alternativen vorsieht.

Und da liegt auch der Knackpunkt zw. Atheismus und Antitheismus. Atheismus sagt, es gibt kein Gott. Punkt. Antitheismus sagt darüber hinaus, nun dürfe man an fiktive Götter auch nicht glauben, weil das irgendwie schädlich sei. Und leitet in einer radikalen Form, wie zB. im Stalinismus, daraus Handlungmaximen ab, zB. Gläubige nicht studieren zu lassen oder gleich wegzusperren.

Nun sagen hier viele und ich auch, daß gerade Religionen eine potentielle Gefahr bergen, eben weil die meisten Religionen sich selbst als alternativloses Konzept sehen und deshalb der Schritt zur Unterdrückung der Alternativen kurz ist. Dieses zu erwähnen oder von Zeit zu Zeit in Erinenrung zu rufen, macht noch keinen Antitheist.

Ich bin Atheist, kein Antitheist. Mir ist scheißegal, was Ihr alle für einen Blödsinn glaubt. Erst wenn mich der Blödsinn negativ tangiert, dann wird aus dem A- ein Anti-. Zum Beispiel, wenn ich nicht mehr über alles das lachen darf, was ich lustig finde.

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Aber genau das ist doch der springende Punkt. Wer sich bereits von einem alternativen Konzept bedroht sieht, das bei seinem eigenen Existenzrecht endet und kein anderes Konzept verdrängen will, sprich kein heilbringendes ist, dem ist nicht zu helfen.

 

Na gut, aber mal ganz praktisch: ganz ohne Konzept geht es doch auch nicht. Was willst Du denn stattdessen vorschlagen?

 

Und da liegt auch der Knackpunkt zw. Atheismus und Antitheismus. Atheismus sagt, es gibt kein Gott. Punkt. Antitheismus sagt darüber hinaus, nun dürfe man an fiktive Götter auch nicht glauben, weil das irgendwie schädlich sei.

 

...und (unlogisch und teilweise auch unbegründet): Gottlosigkeit ist demnach per se gut und besser als jede Form des Glaubens. Unsinn, das.

Nun sagen hier viele und ich auch, daß gerade Religionen eine potentielle Gefahr bergen, eben weil die meisten Religionen sich selbst als alternativloses Konzept sehen und deshalb der Schritt zur Unterdrückung der Alternativen kurz ist.

 

Genau dasselbe sehe ich auch bei den Kritikern.

 

Ich bin Atheist, kein Antitheist. Mir ist scheißegal, was Ihr alle für einen Blödsinn glaubt. Erst wenn mich der Blödsinn negativ tangiert, dann wird aus dem A- ein Anti-. Zum Beispiel, wenn ich nicht mehr über alles das lachen darf, was ich lustig finde.

 

Sehe ich generell genauso, schrieb ich ja schon. Nur wahrscheinlich mit etwas mehr Toleranz... (siehe unsere Diskussion zum Glockengebimmel und den tanzfreien Abenden...)

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@Lissie

Richtig. Ich schau mir ja auch genau an, was der Kommunismus im Namen des Atheismus tatsächlich gemacht hat. Da durften Pfarrerskinder nicht studieren, z.B.

 

Das halte ich für keine kluge Vorgehensweise, so gnadenlos bin ich nicht. Ich sage nicht, das Christentum hat im Namen des Glaubens Ketzer vernichtet und brandmarke deswegen jeden Glauben als potentiell gefährlich. Es war schon eine ganz bestimmte Art von Glauben, der das ermöglicht hat: Der Glauben an einen alleinigen, heilsbringerischen Gott, verbunden mit der Vorstellung, der Mensch könne sich gegen diesen Gott versündigen, aber auch "erlöst" werden. Und verbunden mit der Vorstellung, es könne irdische Kenner und Bevollmächtigte dieses Gottes und seines Willens geben.

Dann zeige mir mal ein Christentum, das diese Vorstellungen nicht teilt. So einfach kannst Du es Dir nicht machen beim Herausreden.

 

 

 

Wieso herausreden? Das ist doch genau mein Punkt! <_<

Schon richtig, ich hatte das falsche Wort. Zeige mir mal einen religiösen Glauben (auf den abzuheben Du ja offenbar bestreiten willst), wo das nicht so ist.

 

Ich hatte mal einen solchen, auch wenn ich ihn irrtümlich als "christlich" verbuchte.

Schön. Interessanter wäre aber, wie er aussah, wenn er die obigen Charakteristika nicht hatte.

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heilsbringerische

Atheismus als solcher ist nicht heilsbringerisch.

 

Ich werde jetzt mal esoterisch: Man kann aus dem Grundzustand kein Heil bringen, ohne irgendwo anders Unheil zu stiften.

 

Ich vermute, die Gefahr des Heilsbringertums sehen manche Gläubige eben auch bei MSS, Volker, usw.

Das kann ich bei MSS nachvollziehen, bei Volker nicht.

Warum nicht? Weil es kein Heilsbringertum ist, wenn er fordert, daß man mit der Religionskritik nicht aufhören darf den anderen verbal die Fresse zu polieren, bis die sich endlich still in ihr Kämmerlein verziehen und nicht einmal mehr die eigenen Kinder indoktrinieren (dürfen)? Über eine solche niedrige Schwelle des Nichtheilsbringertums kann das Christentum allemal mit springen.

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Der Kommunismus hat sich aber auch die Gleichberechtigung auf die Fahnen geschrieben, als Teil seines Menschheitsbefreiungsprojektes.

Längst nicht an so zentraler Stelle wie den Atheismus. Und auch erst später. Vorher durften die Frauen sich noch ganz alleine um Haushalt und Kinder kümmern, ich kann mich da nicht an Erziehungszeiten für Männer erinnern.

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Warum nicht? Weil es kein Heilsbringertum ist, wenn er fordert, daß man mit der Religionskritik nicht aufhören darf den anderen verbal die Fresse zu polieren, bis die sich endlich still in ihr Kämmerlein verziehen und nicht einmal mehr die eigenen Kinder indoktrinieren (dürfen)? Über eine solche niedrige Schwelle des Nichtheilsbringertums kann das Christentum allemal mit springen.

Na Moment - solange es Kritikwürdiges an den Religionen gibt, sollte man es auch kritisieren (wie auch das Kritikwürdige an den Folgen des Atheismus bzw Individualismus, was allerdings Volkers Stärke nicht ist).

 

Blöd wird es an der Stelle mit dem *Fresse-polieren* und dem sich bitte ganz in die Privatsphäre zurückziehen sollen, da gebe ich Dir Recht.

bearbeitet von Claudia
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Das kann ich bei MSS nachvollziehen, bei Volker nicht.

Warum nicht? Weil es kein Heilsbringertum ist, wenn er fordert, daß man mit der Religionskritik nicht aufhören darf den anderen verbal die Fresse zu polieren, bis die sich endlich still in ihr Kämmerlein verziehen und nicht einmal mehr die eigenen Kinder indoktrinieren (dürfen)?

Tut Volker das?

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Warum nicht? Weil es kein Heilsbringertum ist, wenn er fordert, daß man mit der Religionskritik nicht aufhören darf den anderen verbal die Fresse zu polieren, bis die sich endlich still in ihr Kämmerlein verziehen und nicht einmal mehr die eigenen Kinder indoktrinieren (dürfen)? Über eine solche niedrige Schwelle des Nichtheilsbringertums kann das Christentum allemal mit springen.

Na Moment - solange es Kritikwürdiges an den Religionen gibt, sollte man es auch kritisieren (wie auch das Kritikwürdige an den Folgen des Atheismus bzw Individualismus, was allerdings Volkers Stärke nicht ist).

 

Blöd wird es an der Stelle mit dem *Fresse-polieren* und dem sich bitte ganz in die Privatsphäre zurückziehen sollen, da gebe ich Dir Recht.

Volker betreibt nicht Religionskritik nur für die eigene Freude. Er hat hier erst kürzlich mitgeteilt, daß er christliche Erziehung von Kindern als eine die Gesamtheit bedrohende organisierte Verblödung ansieht. Seinen eigenen Gartenzaun hat er da meilenweit übersprungen. Das hat nichts mehr mit "man wird doch Kritikwürdiges noch kritisieren dürfen" zu tun, sondern hat eigene und für alle verbindlich zu machende Idealvorstellungen. Eben ein heilsbringerisches Konzept, was mein erster Vorredner abstritt.

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Das kann ich bei MSS nachvollziehen, bei Volker nicht.

Warum nicht? Weil es kein Heilsbringertum ist, wenn er fordert, daß man mit der Religionskritik nicht aufhören darf den anderen verbal die Fresse zu polieren, bis die sich endlich still in ihr Kämmerlein verziehen und nicht einmal mehr die eigenen Kinder indoktrinieren (dürfen)?

Tut Volker das?

Du scheinst die Beiträge Deines Vorbildes und Kampfgenossen nicht besonders gut zu kennen.

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Aber genau das ist doch der springende Punkt. Wer sich bereits von einem alternativen Konzept bedroht sieht, das bei seinem eigenen Existenzrecht endet und kein anderes Konzept verdrängen will, sprich kein heilbringendes ist, dem ist nicht zu helfen.

Na gut, aber mal ganz praktisch: ganz ohne Konzept geht es doch auch nicht. Was willst Du denn stattdessen vorschlagen?

Ich komm mir vor wie Brian: "Ihr seid alles Individuen!" Claudia: "Ich nicht!"

 

Ich habe nicht gesagt "kein Konzept". Ich habe gesagt "mehrere Konzepte parallel" Das geht, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen. Und in einer pluralistischen Gesellschaft ist sowas möglich. Das geht sogar, wenn Teilaspekte der parallelen Konzepte sich widersprechen, solange die Anhänger der Konzepte bereit sind, die Widersprüche bei anderen zu ignorieren. Oder zu tolerieren, falls Dir der Begriff lieber ist.

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Volker hat im Gegensatz zu MSS kein alternatives Konzept. Seines hört bei *wer nicht glauibt, macht es richtig* auf. Meine Kritik an ihm, seit Jahren.

 

Kannst Du das, was Du ihm hier vorwirfst, auch belegen?

 

Und kannst Du auch zeigen, wie Du Dir Religionskritik wünschen würdest?

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Wir sollten froh sein, dass wir uns nur mit Worten bekämpfen.

Und ich bin erst zufrieden, wenn wir uns überhaupt nicht mehr wegen etwas bekämpfen, das wir glauben oder nicht glauben.

 

Ich auch, ich halte es nur für naiv, zu glauben, dies sei in absehbarer Zeit zu erreichen. Und wirklich zu erreichen wäre es nur dann, wenn die Menschen anfangen würden, stärker auf Argumente zu hören. Es gibt immer Konflikte, weil wir in einer Welt leben, in der es überall knappe Ressourcen gibt (vielen Dank an den nichtvorhandenen Gott für dieses üble Danaergeschenk, nebenbei). Was man braucht, sind Methoden, diese Konflikte zu lösen, und zwar ohne Gewalt. Wenn es dabei beim Sprachstreit bleibt, wäre schon sehr viel gewonnen.

 

Aber man kann für jedes Ideal natürlich immer ein noch höheres Ideal propagieren.

 

Ihr guckt auf die Ketzerverfolgungen und schreit deshalb was von "gefährlich, gefährlich", aber genau so kann man auf die viel jüngeren Christenverfolgungen in dezidiert gottfernen Staaten wie der UdSSR schauen und ebenso rufen: "Gefährlich, gefährlich". In Sachen Verfolgung Andersgläubiger ist keine Ideologie ohne Schuld, auch und gerade nicht der Atheismus.

 

Das gilt für Ideologien aller Art. Der Atheismus per se ist keine Ideologie, aber jede Ideologie kann sich des Atheismus bedienen - oder des Christentums. Das alleine macht weder Atheismus noch Christentum gefährlich. Die Frage ist, ob eine Ideologie eher auf Vernunft oder auf etwas anderes setzt, etwa Gewalt. Wo der Geist (= die Vernunft) aufhört, da beginnt dann die Gewalt. Dafür ist der Stalinismus als Beispiel ebenso gut geeignet wie das Christentum, und zwar aus exakt denselben Gründen.

 

Es ist das, was Christentum und Stalinismus gemeinsam haben, was sie gefährlich macht, nicht das, was sie trennt. Und das ist, wie etwa Harbinger ausführt, der extreme Hang zum "barockem Monarchismus" bei beiden, im Gegensatz zur "spartanischer Meritokratie". Letztere ist Merkmal von Wissenschaft und Atheismus, erstere ist die große Gemeinsamkeit zwischen Stalinismus und Christentum. Beide sind sich viel ähnlicher, als Stalinisten und Christen wahr haben wollen: Beide setzen auf ein zentrales Organ, das immer Recht hat (Gott, Stalin, die Partei, der Papst, Josefs "Heiliger Geist" etc.), beide haben einen transzendentalen Heilsplan, den man erreicht, wenn man sich nur genau an die Vorgaben hält - beim Stalinismus in der Zukunft, beim Christentum im Jenseits, bei beiden also in Welten, in denen man nicht (oder noch nicht) lebt. Beide haben große, zentralisierte, geplante Institutionen, den Staat oder die Kirchen, beide haben fanatische Anhänger, die bereit sind, dafür zu töten, um die Pläne umzusetzen. Aber weder die Wissenschaft noch der Atheismus haben irgend eines dieser Elemente, beide sind dezentral, demokratisch, beide gehen nicht vom religiösen Glauben aus, sondern ordnen die Vernunft dem religiösen Glauben strikt über. Während wir im Stalinismus einen ebenso religiösen Glauben finden, samt heiliger Schriften etc. pp.

 

Ich weiß, dass Dein eher pantheistisch angehauchtes Christentum keine dieser Gefahren beinhaltet, deswegen rede ich auch nicht von Dir, Inge. Wir beide könnten in den meisten Fragen prima zurecht kommen - weil ich auch glaube, dass Du bei Konflikten eher die Vernunft bemühst als den Glauben. Für die Stalinisten stand ihr Glauben an eine glorreiche, kommunistische Zukunft über allem, auch über der Vernunft, und mit denen bin ich nicht einmal annähernd ausgekommen, als ich selbst noch Marxist war. D. h., obwohl ich ihren Atheismus und ihren grundlegenden Glauben in vielen Bereichen geteilt habe, war ich ihnen nur in Opposition verbunden.

 

Aber ich habe damals schon eher der Vernunft den Vorzug gegeben, und so fand ich die Bücher des "Altnazi" Konrad Lorenz sehr viel erhellender und besser als die der meisten Verhaltensforscher aus dem Kommunismus. Weil Lorenz die besseren Argumente hatte, selbst da, wo er irrte. Man konnte die lorenzschen, ideologisch geprägten Behauptungen über den menschlichen Aggressionstrieb mit den Argumenten von Lorenz selbst widerlegen, aber nicht mit denen der sowjetischen Wissenschaftler.

Keiner, der meint, er könne nur ganz zufrieden sein, wenn ich nicht mehr glaube und äußere, was ich für richtig halte, ist mir geheuer.

 

Mir auch nicht, darin haben wir keinen Dissens. Ganz im Gegenteil, wer immer versucht, den Menschen vorzuschreiben, was sie zu denken haben, der ist mir nicht geheuer.

 

Der Dissens besteht nur in einem: Als Anleitung zum Handeln ist es logisch wie moralisch falsch, auf der Basis von Dingen, die man nicht weiß, nicht wissen kann, oder die sogar dem Wissen widersprechen zu handeln, allerdings auch nur dann, wenn es andere betrifft oder Konflikte mit anderen, oder anderen schadet. Was jemand privat macht, hat niemanden zu interessieren, solange alle davon Betroffenen damit einverstanden sind.

 

Ich will den Glauben nur aus bestimmten Feldern heraushaben, ich finde, dass es ein Unding ist, wenn die moralischen Fragen zur Stammzellenforschung oder dem Kondomgebrauch in Afrika (wo sich gerade eine Wende anbahnt), um nur zwei Beispiele zu nehmen, aufgrund eines Glaubens aus der "Steinzeit" entschieden werden, oder wenn in den USA Religionsinhalte in den Biologieunterricht geschmuggelt werden.

 

Du siehst, dass wir in diesen Fragen nicht so weit auseinander sind, eben nur bei der Rolle des (religiösen) Glaubens.

 

Was anderes sind akademisch-philosophische Diskussionen wie hier, wo ich auch niemandem das Recht absprechen werde, seine Meinung zu äußern, oder Kritik an meiner. Aber Kritik äußern heißt nicht: "Das darfst Du nicht sagen, sondern es bedeutet, zu sagen: "Ich halte es für falsch, das zu sagen".

 

Ansonsten gilt für mich noch immer, was mein Freund Wau Holland gesagt und gelebt hat:

 

"Wir muessen die Rechte der Andersdenken selbst dann beachten, wenn sie I****** oder schaedlich sind. Wir muessen aufpassen. Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit --- Keine Zensur!" (Siehe Meinungsfreiheit - das wichtigste Grundrecht, geschrieben im Zusammenhang mit der Diskussion darüber, ob man Nazis im Internet verbieten sollte, ihre Meinung zu sagen, oder dies unterbinden sollte. Wau hielt Nazis für schädliche I******, aber das sei noch kein Grund für Zensur)

 

Selbst wenn ich ihm abnehme, dass er selbst derzeit nicht die Absicht hat, zum Schwert zu greifen, bleibe ich wachsam. Ungefähr so wachsam wie ihr gegenüber den Christen, und aus genau dem gleichen Grund.

 

Tja, Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit. Und ich sehe nicht den geringsten Grund dafür, dass Christen nicht genau so wachsam sein sollten wie Atheisten, ganz und gar im Gegenteil.

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Du scheinst die Beiträge Deines Vorbildes und Kampfgenossen nicht besonders gut zu kennen.

Was bist Du bloß für ein Kleingeist? Wird Dein Denken so sehr von Authoritäten bestimmt, die Dir sagen, wie Du zu essen, zu beten und zu furzen hast, daß Du das auch bei allen anderen antizipierst?

 

Volker ist weder mein Vorbild noch mein Genosse. Wir haben lediglich in vielen Punkten gleiche Ansichten, und ich finde, er hat eine ansprechende Art und Weise, selbige zu artikulieren und zu verbreiten.

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Ich komm mir vor wie Brian: "Ihr seid alles Individuen!" Claudia: "Ich nicht!"

Arghlgrml.... jeder Mensch ist sowohl Individuum als auch Teil einer (wie auch immer gearteten) Gemeinschaft. Wenn ein Teil von beiden verkümmert, kommt es zu Schäden.

 

Ich habe nicht gesagt "kein Konzept". Ich habe gesagt "mehrere Konzepte parallel" Das geht, sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen. Und in einer pluralistischen Gesellschaft ist sowas möglich. Das geht sogar, wenn Teilaspekte der parallelen Konzepte sich widersprechen, solange die Anhänger der Konzepte bereit sind, die Widersprüche bei anderen zu ignorieren. Oder zu tolerieren, falls Dir der Begriff lieber ist.

Ja, ok, dann haben wir die Schadens-Durchmischung: welche, die zu viel und welche die zu wenig Gemeinschaft / Individuum leben dürfen.

 

Ein Alternativkonzept, was eine Mischung anbiette, fände ich schon sinnvoll...

 

(Obwohl: was Du schreibst, scheint mir trotzdem leider am praktikabelsten.)

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beide haben einen transzendentalen Heilsplan, den man erreicht, wenn man sich nur genau an die Vorgaben hält - beim Stalinismus in der Zukunft, beim Christentum im Jenseits,

Und Du hast da noch eine Gemeinsamkeit übersehen: Wenn der Plan mißlingt, ist nicht etwa der Plan scheiße, nein, die Ausführenden sind es.

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Volker hat im Gegensatz zu MSS kein alternatives Konzept. Seines hört bei *wer nicht glauibt, macht es richtig* auf. Meine Kritik an ihm, seit Jahren.

 

Kannst Du das, was Du ihm hier vorwirfst, auch belegen?

 

Und kannst Du auch zeigen, wie Du Dir Religionskritik wünschen würdest?

Volker hat entweder selbst keinen Durchblick, oder er ist sehr geschickt. Zum einen schreibt er solche wohltuenden Sätzchen, die seine atheistischen Schäfchen im Humanistenhimmel auf Wolke 7 schweben lassen:

Atheisten haben meist (nicht immer, siehe Stalin etc.) eine Affinität zum Freidenkertum, und dazu gehört es, den anderen denken zu lassen, was er will, solange er mit seinen Handlungen niemandem schadet.
Quelle

 

Daneben gibt es dann eben noch diese Kleinigkeiten, die wohl eher zeigen, worauf es ihm ankommt:

Mich geht Dein Glauben nur so lange etwas an, wie daraus Handlungen folgen, die schädlich sind. So lange dies der Fall ist, werde ich Dich keineswegs mit meinen Argumenten verschonen, so lange Kinder in wichtigen Bereichen gegen die Verwendung von Argumenten indoktriniert werden, geht das alle uns etwas an, weil es uns allen schadet.
Quelle

 

Quelle 2 findet sich übrigens nur ein Posting unter Quelle 1. Dieser Satz ist eine Verunglimpfung christlicher Erziehung, und über den sehr eleganten, mit ein wenig angeblicher Aufklärung, Vernunftliebe und natürlich Liebe zum vernünftigen Menschen im Allgemeinen maskierten Versuch, die Güter der Allgemeinheit im Interesse aller zu wahren die Aufforderung zur Verbannung der Religion und der religiösen Erziehung (eben auch der eigenen Kinder) und das Ersetzen derselben durch eine volkergenehme atheistische Indoktrination (so würde Volker es natürlich nicht bezeichnen, denn in dieser Art böse sind ja nur die anderen).

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Tja, Volker, dumm gelaufen.

 

Man muss es nicht "heilsbringerisch" nennen. Es reicht auch, zu behaupten, man müsse Schaden von uns allen abwenden.

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Daneben gibt es dann eben noch diese Kleinigkeiten, die wohl eher zeigen, worauf es ihm ankommt:
Mich geht Dein Glauben nur so lange etwas an, wie daraus Handlungen folgen, die schädlich sind. So lange dies der Fall ist, werde ich Dich keineswegs mit meinen Argumenten verschonen, so lange Kinder in wichtigen Bereichen gegen die Verwendung von Argumenten indoktriniert werden, geht das alle uns etwas an, weil es uns allen schadet.
Quelle

Geht keinen was an, nur die Eltern:

 

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sa...4658/index.html

 

Oder?

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Der Kommunismus hat sich aber auch die Gleichberechtigung auf die Fahnen geschrieben, als Teil seines Menschheitsbefreiungsprojektes.

Längst nicht an so zentraler Stelle wie den Atheismus. Und auch erst später. Vorher durften die Frauen sich noch ganz alleine um Haushalt und Kinder kümmern, ich kann mich da nicht an Erziehungszeiten für Männer erinnern.

An dieser Stelle reichte es also nicht und Bedarf einer genaueren Betrachtung? :unsure:

 

Inge, es ging ums Prinzip. Das war ein Vergleich. Stand in der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken nun der Sozialismus auf der obersten Stufe (und hat sich des Atheismusses bedient) oder war der Atheismus das alles-vorgebende Instrument?

 

Wenn es Dir aber reicht, wenn sich X ein Y auf die Fahnen schreibt, für Untaten dann Y verantwortlich zu machen und nicht X, was passiert denn, wenn ich als Agnostiker im Namen des Katholizismusses Serienmorde begehe? Zeige ich nicht damit, wie menschenverachtend dann der Katholizismuss ist? <_<

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Der Kommunismus hat sich aber auch die Gleichberechtigung auf die Fahnen geschrieben, als Teil seines Menschheitsbefreiungsprojektes.

Längst nicht an so zentraler Stelle wie den Atheismus. Und auch erst später. Vorher durften die Frauen sich noch ganz alleine um Haushalt und Kinder kümmern, ich kann mich da nicht an Erziehungszeiten für Männer erinnern.

An dieser Stelle reichte es also nicht und Bedarf einer genaueren Betrachtung? :unsure:

 

Inge, es ging ums Prinzip. Das war ein Vergleich. Stand in der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken nun der Sozialismus auf der obersten Stufe (und hat sich des Atheismusses bedient) oder war der Atheismus das alles-vorgebende Instrument?

 

Wenn es Dir aber reicht, wenn sich X ein Y auf die Fahnen schreibt, für Untaten dann Y verantwortlich zu machen und nicht X, was passiert denn, wenn ich als Agnostiker im Namen des Katholizismusses Serienmorde begehe? Zeige ich nicht damit, wie menschenverachtend dann der Katholizismuss ist? <_<

Ich zeige nur, dass der Atheismus, zur Staatsreligion erhoben, kein Deut besser ist als das Christentum, zur Staatsreligion erhoben.

 

Weshalb ich mich kein bisschen weniger vor Atheisten in Acht nehme als diese sich vor Christen.

 

Zeige mir doch, wo in unserer Geschichte das Christenum um seiner selbst willen Staatsreligion war! Wollten die Kaiser und Könige nicht immer in erster Linie ihre eigene Macht erhalten? Eben.

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Geht keinen was an, nur die Eltern:

 

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sa...4658/index.html

 

Oder?

Dazu zwei Bemerkungen:

 

Volker geht es in den allermeisten Fällen um Christentumskritik.

 

Und zum anderen: in anderen (gesellschaftskritischen) Threads wird das Elternrecht immer wieder so sehr betont, wenn es darum geht, daß der Staat (nicht) eingreifen soll. Was denn nun?

 

Hier in D ist bei Christenkindern eher selten zu erwarten, daß sie mit umgeschnallten Sprengstoffgürteln rumlaufen oder diese gar zünden. Dennoch ist religiöse Erziehung (und zwar pauschal) einer der Hauptkritikpunkte am Glauben.

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Tja, Volker, dumm gelaufen.

 

Man muss es nicht "heilsbringerisch" nennen. Es reicht auch, zu behaupten, man müsse Schaden von uns allen abwenden.

 

 

 

Ok, wie ist Deine Alternative? Schaden nicht mehr Schaden nennen, alles gleichwertig nebeneinander gelten lassen? Oder wie? Wenn ja, dann brauchst Du Dir aber auch keine Gedanken mehr um die Gefahren des Atheismus zu machen. :ph34r:

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Geht keinen was an, nur die Eltern:

 

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sa...4658/index.html

 

Oder?

Dazu zwei Bemerkungen:

 

Volker geht es in den allermeisten Fällen um Christentumskritik.

 

Und zum anderen: in anderen (gesellschaftskritischen) Threads wird das Elternrecht immer wieder so sehr betont, wenn es darum geht, daß der Staat (nicht) eingreifen soll. Was denn nun?

 

 

 

Wie, "was denn nun"? Bist Du schon so sehr staatsfixiert, daß Du Dir nur noch vorstellen kannst, religiöser Indoktrination mittels staatlicher Elternrechtsbeschneidungen gegenzusteuern?

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