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Zeitgemässe Religionskritik


Stefan

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Such dir ein anderes Bild, es geht doch nur drum, dass auch du irgend etwas, ein Vorstellungsbild von der Welt, hast, innerhalb dessen dir dein Handeln und Tun schlüssig und sinnvoll erscheint.

 

 

Ich glaube aber, wenn jemand überhaupt jeder Sinn abhanden gekommen ist (sei es auch nur eine Spur von Hoffnung auf Sinn oder dass er sich noch aufs Essen freut)..... ich weiß nicht, denkst du, dann würde er noch lange leben?

 

Ach, es geht um Sinn. Warum sagst Du das nicht gleich?

 

Sie sagte es - warum liest Du es nicht.

 

 

Weil sie es nicht sagte, sie sagte:

 

Such dir ein anderes Bild, es geht doch nur drum, dass auch du irgend etwas, ein Vorstellungsbild von der Welt, hast, innerhalb dessen dir dein Handeln und Tun schlüssig und sinnvoll erscheint.
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Was ist ein "Sinnsystem"?
Das habe ich vorhin versucht zu erklären. Es ist das, in was hinein du dein Leben strickst, verwebst. Es ist für dich vielleicht das Leben in Beziehungen, das Dasein für andere, die Lust und Freude an treffenden Formulierungen, am Leben überhaupt....

Jedenfalls gehst du davon aus, dass es sinn-voll ist, sich für die Freiheit des Einzelnen und für das Recht auf Individualität einzusetzen. Das wären so Sinnlinien. (Für mich wären sie etwas zu wenig eingebunden in einen Rahmen, der das Ganze zusammenhält - aber dir scheint es zu genügen, um dein Leben weiterzuweben.)

 

 

 

 

Ich habe wirklich Schwierigkeiten, diese Sprache zu übersetzen. Was sind "Sinnlinien"?

 

Ich hab das Bild eines Webstuhls im Kopf. Ellen hatte mal so einen Traum ins Forum geschrieben, ein bisschen anders, aber das Bild ist mir geblieben.

Da gibt es einen Webrahmen, in den hinein in der Längsrichtung Fäden gespannt sind. Kettfäden. Das ist das, was ich als "Sinnlinien" empfinde: so einzelne Ideen, warum es gut ist, etwas zu tun, zu leben. Eine Sinnlinie könnte z.B. sein: das Leben ist dazu da, um es zu genießen. Ein anderer Sinnstrang: das Leben ist dazu da, meine Individualität zu entwickeln. Ein anderer: wichtig ist, das ich im Leben die Wahrheit finde. Oder: ich will verstehen lernen, wie die Welt funktioniert. Oder: ich bin dazu da, anderen das Leben zu verschönern oder leichter zu machen usw....

Lauter Sinnlinien, die aufgespannt sind und um die herum und an denen entlang ich dieses mein Leben entfalte. Und wenn ich dann zurückschaue, sehe ich ein buntes Webstück, mein ganz individuelles Gewebe.

Verständlich jetzt?

 

 

 

Nein. Oder besser: Ja, aber jetzt weiß ich noch besser, was falsch an dem Bild ist. Deine "Sinnlinien" sind (auch wenn ich ein anderes Wort verwenden würde) einleuchtend, aber mit dem Bild, des "bunten Webstücks", des "ganz individuellen Gewebes" kann ich nichts anfangen. Kann es vielleicht sein, daß Du mir einfach nur sagen wolltest, daß Deine Weltanschauung (und das Leben, das Du mit dieser lebst) aus mehreren Wünschen, Zielen, Bedürfnissen, Überzeugungen, Erkenntnissen besteht?

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Such dir ein anderes Bild, es geht doch nur drum, dass auch du irgend etwas, ein Vorstellungsbild von der Welt, hast, innerhalb dessen dir dein Handeln und Tun schlüssig und sinnvoll erscheint.

 

 

Ich glaube aber, wenn jemand überhaupt jeder Sinn abhanden gekommen ist (sei es auch nur eine Spur von Hoffnung auf Sinn oder dass er sich noch aufs Essen freut)..... ich weiß nicht, denkst du, dann würde er noch lange leben?

 

Ach, es geht um Sinn. Warum sagst Du das nicht gleich?

 

Sie sagte es - warum liest Du es nicht.

 

 

Weil sie es nicht sagte, sie sagte:

 

Such dir ein anderes Bild, es geht doch nur drum, dass auch du irgend etwas, ein Vorstellungsbild von der Welt, hast, innerhalb dessen dir dein Handeln und Tun schlüssig und sinnvoll erscheint.

Und das hat Dich überfordert ?? <_<:unsure::D

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.....

Such dir ein anderes Bild, es geht doch nur drum, dass auch du irgend etwas, ein Vorstellungsbild von der Welt, hast, innerhalb dessen dir dein Handeln und Tun schlüssig und sinnvoll erscheint.

sinnvoll hat sinn lieber stefan. manchmal ist jedes wort bedeutsam.
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Such dir ein anderes Bild, es geht doch nur drum, dass auch du irgend etwas, ein Vorstellungsbild von der Welt, hast, innerhalb dessen dir dein Handeln und Tun schlüssig und sinnvoll erscheint.

Und das hat Dich überfordert ?? <_<:unsure::D

 

Nein. Ich sage nur, dass die Aussage, so wie sie Ennasus formuliert hat, auf mich nicht zutrifft.

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Nein. Oder besser: Ja, aber jetzt weiß ich noch besser, was falsch an dem Bild ist. Deine "Sinnlinien" sind (auch wenn ich ein anderes Wort verwenden würde) einleuchtend, aber mit dem Bild, des "bunten Webstücks", des "ganz individuellen Gewebes" kann ich nichts anfangen. Kann es vielleicht sein, daß Du mir einfach nur sagen wolltest, daß Deine Weltanschauung (und das Leben, das Du mit dieser lebst) aus mehreren Wünschen, Zielen, Bedürfnissen, Überzeugungen, Erkenntnissen besteht?

 

Nein, das wollte ich nicht.

Ich wollte Volker etwas erklären. Dass auch er die Realität so deutet, dass er in ihr gut leben kann:

jede/r Mensch deutet die Realität und sucht Sinn in ihr.

Jede/r lebt innerhalb eines Systems von Gedanken, die ihm das, was er tut, sinnvoll und schlüssig erscheinen lässt.

Man kann sein Leben nicht unverwebt leben. Man braucht etwas, was einen hält. Kettfäden, in die man sein Tun verankern kann.

Naiverweise habe ich auch ein Bild für das verwendet, was ich sagen wollte.

Es beruhigt mich aber, dass es neben Stefan und dir doch auch Leute gibt, die Rilke und mich verstehen <_< ......

 

Das Bild vom Gewebe ist übrigens überhaupt nicht falsch. Wenn du nichts damit anfangen kannst, dann ist das halt so. Nochmal erklären mag ich nicht.

bearbeitet von Ennasus
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*Seufz* Meinetwegen lebe Dein Leben in einem aus Sinnlinien verwebten Gewebe oder in Ringen, die sich über die Dinge ziehen. Da Du es nicht näher erklären kannst, scheint es sich wohl eher um eine Art Lebensgefühl zu handeln, das Du damit am besten ausdrücken kannst. Ich habe ein solches Lebensgefühl nicht. Deswegen dachte ich ja, daß es sich auch mit anderen Worten vermitteln ließe. <_<

 

 

 

Immerhin: Wir kamen ja in einem anderen Zusammenhang drauf. Es ging um die "Deutung der Welt".

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Nehmen wir einmal an, Du wärst vor über 2.000 Jahren in Griechenland geboren worden. Woran würdest Du dann glauben? Oder Du wärst im letzten Jahrhundert in Saudi Arabien geboren worden, woran würdest Du glauben? Oder in Indien? Oder in Japan? Oder in China? Wärst Du vor mehr als 2.000 Jahren geboren worden, dann wäre eines ganz sicher: Du wärst keine Christin. Du würdest wahrscheinlich an die griechsichen Götter glauben. In Saudi Arabien wärst Du höchstwahrscheinlich Muslimin, in Indien Hinduistin etc. pp.

 

Dieses sackdämliche Argument ist offensichtlich nicht totzukriegen. Wenn ich im Jahr 1145 in Arabien in einem Beduinenzelt geboren worden wäre, dann wäre ich nicht Muslim geworden - sondern dann wäre ich nicht ich. Daß erwachsene Menschen ernsthaft darüber debattieren, welchen Glauben ich hätte, wenn ich nicht ich wäre, ist Stück aus dem Tollhaus. Wie lange muss man eigentlich daran arbeiten, um einen solchen Grad an Dummheit zu erwerben, mit solchen "Argumenten" ein Gespräch zu führen?.

 

Ich habe starke Zweifel, dass Du das Argument verstanden hast, Du hast es nicht einmal versucht. Wenn Christen davon reden, man müsse sich in "Freiheit" für einen Glauben entscheiden, dann kann da etwas nichts´stimmen, wenn sich 99% für den Glauben ihrer Eltern "entscheiden". Das ist Punkt Eins. Punkt Zwei ist, dass dies genau das Argument ist: Nicht Du bist es, der sich zum Glauben entschieden hat - Deine Vorfahren waren es. Die meisten haben nur ein Glaubenssystem verinnerlicht und behalten dies bis an ihr Lebensende bei. Sie haben kaum weitere Gründe (kaum heißt nicht: überhaupt keine), um sich für oder gegen ein Glaubenssystem zu "entscheiden". Sie nehmen das erstbeste, was sie kennen lernen, und von da ab rationalisieren sie ihre Entscheidung, d. h., sie gaukeln ich und anderen vor, sie hätten rationale Gründe, sich so entschieden zu haben. Es ist nicht Du, der sich im Jahre 1145 dazu entschieden hätte, Muslim zu werden, und Du bist es nicht, der sich heute dafür entscheidet. Diese Schlussfolgerung ist doch eigentlich ganz einfach ...

 

Ihr hauptsächlicher (für Kinder durchaus rationaler) Grund ist, dass sie ihren Eltern folgen. Nur während man seinen Eltern in vielen Dingen nicht folgt, tut man es ausgerechnet beim Glauben (zu 99%, immerhin). Was ist so speziell am Glauben? Doch der, dass man dazu veranlasst wird, etwas ohne weiteren Gründe für wahr zu halten, weil es einem erzählt worden ist. Nun ist der Glauben so gestrickt, dass man keine Gründe entdecken wird, den Glauben für falsch zu halten (wie bei anderen Dingen), weil es zum "Designmerkmal" des Glaubens gehört, dass er nicht mit Tatsachen kollidieren kann.

 

Dir geht es gut? Dann hat Gott das für Dich bewirkt. Dir geht es schlecht? Dann prüft Gott Dich oder bestraft Dich für irgendwelche Sünden. Die Geordnetheit der Welt beweist Gott? Fein. Wenn die Regelmäßigkeit durch Wunder "durchbrochen" wird, dann beweist dies Gott. Die Schönheit der Schöpfung beweist Gott. Na gut. Die Hässlichkeit eines Tsunamis ist entweder Strafe, oder Gottes Wege sind unerforschlich. Gott beantwortet Gebete - nur manchmal ist seine Antwort "Nein". Trifft es ein, dann hat der großherzige Gott das geregelt, trifft es nicht ein, sucht man die Schuld bei sich (man hat nicht aufrichtig genug gebetet, oder etwas verlangt, für das man nicht bereit oder nicht geeignet ist etc. pp.). Alles, was mit dem Glauben an Tatsachen kollidieren könnte, wird innerhalb des Systems weginterpretiert. Wie bei einer Aalreuse führt ein Weg hinein (das kindliche Vertrauen in darin, dass die Eltern schon recht haben werden), aber keiner mehr hinaus (weil die Tatsachen bestritten oder weginterpretiert werden, oder weil man Argumente schlicht nicht anerkennt).

 

Der Sinn besteht darin, dass es nichts gibt, was die Sinnlosigkeit zeigen könnte. Wenn doch (etwa Theodizeeproblem), dann wird das durch Rationalisierung "beseitigt". Wir finden dasselbe etwa beim Marxismus. Die Massen verelenden - ein Beweis für die Richtigkeit des Systems. Den Massen geht es besser? Dann beruht das entweder auf der Ausbeutung der dritten Welt, oder die Massen werden mit billigen Dingen abgespeist, sie merken nicht, dass es ihnen "in Wahrheit" schlechter geht. Alles wird so lange umgedeutet, bis es wieder in das System passt.

 

Man kann dieser Falle nicht so leicht entgehen, außer, man ist flexibel genug, sich außerhalb des Systems zu stellen. Nicht Du bestimmst sonst, wie Du denkst, sondern "es" bestimmt Dich.

 

Nun glauben andere aus denselben Gründen an andere Denksysteme. Auch sie eliminieren alles, was nicht passt. Aus diesem Grund lehnt man die anderen System ab, wäre diese Ablehnung begründet, man müsste sein eigenes System auch ablehnen. Aber soweit wird nicht gedacht.

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Such dir ein anderes Bild, es geht doch nur drum, dass auch du irgend etwas, ein Vorstellungsbild von der Welt, hast, innerhalb dessen dir dein Handeln und Tun schlüssig und sinnvoll erscheint.

Und das hat Dich überfordert ?? :unsure::D:D

 

Nein. Ich sage nur, dass die Aussage, so wie sie Ennasus formuliert hat, auf mich nicht zutrifft.

Warum hast Du das dann nicht gleich gesagt. Immer eine klare Sprache fordern, aber sich selbts nicht daran halten <_<

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Warum hast Du das dann nicht gleich gesagt. Immer eine klare Sprache fordern, aber sich selbts nicht daran halten <_<

 

Ich habe es doch gesagt:

 

Ich habe nur kein "etwas", innerhalb dessen usw. Das würde mir unnatürlich vorkommen.
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*Seufz* Meinetwegen lebe Dein Leben in einem aus Sinnlinien verwebten Gewebe oder in Ringen, die sich über die Dinge ziehen. Da Du es nicht näher erklären kannst, scheint es sich wohl eher um eine Art Lebensgefühl zu handeln, das Du damit am besten ausdrücken kannst. Ich habe ein solches Lebensgefühl nicht. Deswegen dachte ich ja, daß es sich auch mit anderen Worten vermitteln ließe. <_<

 

 

 

Immerhin: Wir kamen ja in einem anderen Zusammenhang drauf. Es ging um die "Deutung der Welt".

:unsure: Hat Helmut auf dieses Rilkegedicht angespielt?

Und das verstehst du auch nicht?

Dann befinde ich mich ja in guter Gesellschaft.

Also, gut, nochmal, weil es langsam mich selbst verwirrt

Kann es vielleicht sein, daß Du mir einfach nur sagen wolltest, daß Deine Weltanschauung (und das Leben, das Du mit dieser lebst) aus mehreren Wünschen, Zielen, Bedürfnissen, Überzeugungen, Erkenntnissen besteht?
so kurz wie möglich: sagen wollte ich (und habe ich auch - ursprünglich dem Volker), dass jede/r sein Leben innerhalb so einer Weltanschauung lebt.

Und dass die Tatsache, dass man sich dessen bewusst ist, oder dass das besser sichtbar ist, weil sich eine große Zahl von Menschen dieser Weltdeutung angeschlossen haben (wie das bei Religionen ja in etwa so ist), kein Argument gegen diese Weltdeutung ist

Mit Lebensgefühl hat das nicht viel zu tun, höchstens vielleicht, dass es für mich schon stimmig ist, mein Leben immer wieder im Rückblick auch als etwas Ganzes, in sich zusammengehöriges zu betrachten. Kann sein, dass du das nicht so empfindest.

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Nehmen wir einmal an, Du wärst vor über 2.000 Jahren in Griechenland geboren worden. Woran würdest Du dann glauben? Oder Du wärst im letzten Jahrhundert in Saudi Arabien geboren worden, woran würdest Du glauben? Oder in Indien? Oder in Japan? Oder in China? Wärst Du vor mehr als 2.000 Jahren geboren worden, dann wäre eines ganz sicher: Du wärst keine Christin. Du würdest wahrscheinlich an die griechsichen Götter glauben. In Saudi Arabien wärst Du höchstwahrscheinlich Muslimin, in Indien Hinduistin etc. pp.

 

Dieses sackdämliche Argument ist offensichtlich nicht totzukriegen. Wenn ich im Jahr 1145 in Arabien in einem Beduinenzelt geboren worden wäre, dann wäre ich nicht Muslim geworden - sondern dann wäre ich nicht ich. Daß erwachsene Menschen ernsthaft darüber debattieren, welchen Glauben ich hätte, wenn ich nicht ich wäre, ist Stück aus dem Tollhaus. Wie lange muss man eigentlich daran arbeiten, um einen solchen Grad an Dummheit zu erwerben, mit solchen "Argumenten" ein Gespräch zu führen?.

 

Ich habe starke Zweifel, dass Du das Argument verstanden hast, Du hast es nicht einmal versucht.

 

Klar, ein Argument von Volker nicht zu billigen, kann doch nur heissen, dass man es nicht versteht. :k035:

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Nun glauben andere aus denselben Gründen an andere Denksysteme. Auch sie eliminieren alles, was nicht passt. Aus diesem Grund lehnt man die anderen System ab, wäre diese Ablehnung begründet, man müsste sein eigenes System auch ablehnen. Aber soweit wird nicht gedacht.

 

Ist das ein Selbstportrait?

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Volker, machmal hast du was von einer Tretmühle.....

 

Warum ausgerechnet du dich immer beklagst, dass andere nichts dazu lernen, ist mir ein Rätsel.

 

Wie wäre es mit Gegenargumenten?

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Volker, machmal hast du was von einer Tretmühle.....

 

Warum ausgerechnet du dich immer beklagst, dass andere nichts dazu lernen, ist mir ein Rätsel.

 

Wie wäre es mit Gegenargumenten?

Sag mal. hast du den Thread eigentlich gelesen? Oder geht es dir wirklich nur ums Stänkern?
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Sag mal. hast du den Thread eigentlich gelesen?

 

Ich habe den Thread sogar eröffnet, falls Du Dich erinnerst. Ich habe kein Gegenargument zu Volkers Argument von 13.55 bzw. von 22:00 Uhr gesehen, nur Stänkerei.

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Wir können ja mal sehen, ob eine Fortsetzung Sinn macht, Stefan:

 

Angenommen, ich würde hiergegen

Ob man nun glaubt, dass Jesus Liebesgebot das Wichtigste ist, oder ob man glaubt, Hexen müssen verbrannt werden, das hängt nur von den zufälligen Umständen ab, in die man hineingeboren wurde. Praktisch jeder von uns, im Zeitalter der Inquisition hineingeboren, würde es für normal und richtig erachten, Hexen zu verbrennen. Heute ist das nicht mehr "en vogue", also glaubt man, dass das schlecht war. Gründe braucht man dafür auch nicht wirklich: Man braucht keine Gründe, Hexen zu verbrennen, man braucht auch keine, um sie am Leben zu lassen, oder zu glauben, es gäbe keine.
dieses Eigenzitat
Viele säkulare Welterklärungsmodelle genießen beim Vergleich mit dem Christentum die nicht zu unterschätzenden Vorteile der späten Geburt.
bringen.

 

Dann würdet Ihr vermutlich wiederwiederwiederholen, dass der Atheismus kein mit einer Religion vergleichbares System ist und man sich deshalb die Verbrechen etwa der Marxisten nicht ans Revers zu heften hat.

 

Vielleicht käme ich dann mit der Überzeugung, dass in einem Christenhirn säkulare als eine Art "Sinnstifter" verwendbare Phänomene nicht gleichwertig neben der Religion Platz haben, sei es der Marxismus oder der Alkoholismus. - "Nun", würdest Du kontern, "gleichwertig nicht, aber dem Nationalsozialismus haben die Katholikenlemminge auf Geheiß der Bischöfe doch ziemlich viel Platz in ihren Gehirnen gegeben."

 

Käme ich dann auf die Idee, zu behaupten, dass auch die r.-k. Kirche aus ihren Fehlern lernt, hieße es, es sei ja hier von Religion im Allgemeinen die Rede und anderswo finge man mit den Hasspredigten jetzt erst so richtig an.

 

Dann müsste ich mit meinen Politikern aufwarten, dem Christdemokraten, dem niemand die Existenz von Neonazis, oder dem Sozialdemokraten, dem niemand die Verbrechen der RAF oder die Borniertheit der Regierung Nordkoreas vorwirft.

Du: "Politik ist ja auch unverzichtbar, hat es immer gegeben, wird es immer überall geben, wo Menschen sind, gehört naturgemäß zur menschlichen Gemeinschaft!..."

 

Womit ich dann bei Luhmann wäre: Keinem gesellschaftlichen Teilsystem gehen die Interna eines anderen was an, noch hat es ein Recht, dessen Abschaffung zu betreiben.

- "Aber dass der Staat findet, dass die Kirchen ihn was angehen, gefällt den Christen doch sehr gut!!!"...

 

 

Es ist so ermüdend! :unsure:

 

 

Desgleichen auf der Ebene des Individuums:

Wenn wir die Religiosität unserer Vorfahren so unhinterfragt übernehmen, für was brauchte es dann ein Konzil, und warum hängen bei uns nicht die geschleckten Bilder vom Hl. Abendmahl oder von Jesus, dem guten Hirten über unseren Betten, die so bezeichnend sind für Filme über 50er-Jahre-Idyllen?...

 

Die Aussage, dass sich Glaube während eines Lebens fortentwickeln, dass er "erwachsen werden" kann, würdet Ihr vermutlich gar mit Hohn und Spott quittieren.

 

Aber den Christen Stänkerei vorwerfen... <_<

 

 

Nein: Dir und dem Volker gegenüber gilt mMn mittlerweile: Wer argumentiert, verliert.

bearbeitet von Wencke
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Dieses sackdämliche Argument ist offensichtlich nicht totzukriegen. Wenn ich im Jahr 1145 in Arabien in einem Beduinenzelt geboren worden wäre, dann wäre ich nicht Muslim geworden - sondern dann wäre ich nicht ich. Daß erwachsene Menschen ernsthaft darüber debattieren, welchen Glauben ich hätte, wenn ich nicht ich wäre, ist Stück aus dem Tollhaus. Wie lange muss man eigentlich daran arbeiten, um einen solchen Grad an Dummheit zu erwerben, mit solchen "Argumenten" ein Gespräch zu führen?

 

Du magst das sackdämlich finden, ich halte das für eine interessante Frage: Was ist das eigentlich, dieses "ich"? Ist es nicht merkwürdig, dass vieles, was "uns" - unser "Ich" - ausmacht, von äusseren Umständen abhängt, auf die wir gar keinen Einfluss haben? Wieviel von unserer Identität ist eigentlich Identität mit unserem Ich und nicht Identität mit dem, was wir zufällig in dem Umfeld vorgefunden haben, in dem wir aufgewachsen sind? Und welchen Wert messen wir dem zufällig erworbenen Teil unserer Identität bei? Ist etwas nur deshalb wahr, weil es Teil unserer erworbenen Identität ist? Natürlich ist das kein Wahrheitskriterium, aber es ist ein psychologisch und emotional schwer wiegender Grund, diesen Teil der Identität nicht zu hinterfragen. Das steckt in einem drin und das wird man so einfach nicht los. Für mich ist das eine der wichtigsten Fragen, die sich dem Humanismus stellen: Wie schafft man Bedingungen dafür, dass Menschen zu einer eigenen Identität finden, ohne sie kulturell zu entwurzeln, aber auch ohne sie in ein geschlossenes System kultureller und weltanschaulicher Vorprägungen zu zwängen.

 

Was immer Du also auch als Grund für Deinen Glauben angibst, der Hauptgrund ist, dass Du in bestimmte Lebensumstände hineingeboren wirst.

 

Falsch - der Hauptgrund besteht darin, daß ich überhaupt geboren wurde. Wenn an meiner Statt jemand anders geboren worden wäre, wäre ich in der Tat nicht Christ. Schon allein aus dem ontologisch leicht einsehbaren Grund, weil ich überhaupt nicht wäre.

 

Das ist ein anderes Thema.

 

Erstens straft die Realität Dich Lügen - und zweitens ist es natürlich noch schlimmer: die meisten Menschen übernehmen die Sprache ihrer Eltern und stehen überhaupt in jeder Lebensäußerung auf den Schultern ihrer Altvorderen.

 

Sprache ist aber kein Aussagensystem sondern ein Werkzeug. Eine Sprache gibt Dir nicht vor, was Du für wahr oder falsch halten sollst.

 

Jeder Mensch glaubt aus Gründen.

 

Aus welchen?

 

Nur ist mir noch keine Religionskritik untergekommen, die der Stringens und der Logik des katholischen Glauben das Wasser reichen könnte. Ich bin erst richtig gläubig geworden, nachdem ich Feuerbach und Nietzsche gelesen hatte.

 

Das ist kein Argument. Ich bin erst überzeugt ungläubig geworden, als ich die Bibel gelesen hatte. Und so richtig übel ungläubig wurde ich erst hier im Forum.

 

Und selbst wenn ich von chinesischen Radikalkommunisten abstammen würde (SIC), dann würde ich in dem Moment katholisch, in dem ich Deine sogenannte Kritik des Glaubens gelesen hätte. Wenn ich mich dabei nicht totlachen würde, natürlich.

 

Da möchte ich - als jemand, der von einem Radikalkommunisten abstammt - doch erhebliche Zweifel anmelden. Allerding bin ich ein wenig intelligenter als Du... ich kann daher nicht beurteilen, wie sich ein intellektuelles Kleinkaliber nach kommustischer Vorprägung verhalten würde.

 

Und wenn Du wüsstest, was Kritik ist.

 

Ich weiss, Kritik, die Du als Kritik gelten lässt, sieht so aus:

 

"Dieses sackdämliche Argument ist offensichtlich nicht totzukriegen. Indentischbeiss. :k035: "

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Mit der Religionskritik von MSS erntet Ihr, was Ihr sät, und im Grunde genommen seid Ihr doch mehr Anstrengungen bei der Kritik auch nicht würdig, oder?

 

Warum sollte ich das Christentum besser behandeln als Christen den Islam oder das Judentum oder den Buddhismus oder den Jainismus - oder gar den Atheismus? Respekt bekommt man als Vorschuss, wenn man den verspielt, bekommt man soviel Respekt, wie man sich verdient hat. Was bedeutet: Die meisten von Euch haben keinen Respekt verdient.

Da werden die Christen wohl kaum in Tränen ausbrechen. Es gibt schlimmeres. Außerdem: Was haben Christen davon, dass du sie respektierst? Ist das mit irgendwelchen Vorteilen für sie verbunden?

 

Die Kritik von MSS finde ich gar nicht schlecht. Erinnert mich etwas an die Gottesdienst-Rezension von Max Goldt.

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Was bedeutet: Die meisten von Euch haben keinen Respekt verdient.

 

Das sehe ich ja jetzt erst, Volker. Ich bin ehrlich überrascht, weil ich das von Dir nicht erwartet hätte. Das ist doch mein Spielfeld. Willst Du mir da etwa Konkurrenz machen? <_<

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Nun glauben andere aus denselben Gründen an andere Denksysteme. Auch sie eliminieren alles, was nicht passt. Aus diesem Grund lehnt man die anderen System ab, wäre diese Ablehnung begründet, man müsste sein eigenes System auch ablehnen. Aber soweit wird nicht gedacht.

Wie kommst du auf die Idee, dass man andere Systeme aus diesem Grund ablehnt?

bearbeitet von Squire
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