Jump to content

Amoklauf von Emsdetten


Touch-me-Flo

Recommended Posts

Der Amoklauf in Emsdetten hat wieder einmal gezeigt, welche Probleme Jugendliche heutzutage haben, das erschreckenste am ganzen Amoklauf ist aber, dass niemand es verhindert hat. Die Eltern hätten doch merken müssen wenn ihr sohn zuhause ein ganzes Waffenarsenal im Schrank hat, oder die Freunde, oder zumindest jemand, der auf der Internetseite des Täters gewesen ist.

Ich finde der Täter braucht unser Gebet, es ist schrecklich wenn ein junger Mensch nur so einen Ausweg findet um mit der Welt ins reine zu kommen. Er handelte nach dem Motto, "wenn die Welt mich nicht liebt, muss sie mich hassen."

 

 

Was meint ihr dazu?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Junge Menschen brauchen Halt im Leben. Sie brauchen Ohren die zuhören. Sie brauchen Verständnis. Es tut mit 18 keinen Knall und alle pupertären Probleme lösen sich in Luft auf. Kinder brauchen ihre Eltern. Keine abgestressten Selbstverwirklicher, deren höchstes Ziel drei Wochen Ballermann, Markenklamotten und teure Statussymbole sind. Sie brauchen Eltern die zuhören können. Sie brauchen Freunde, die sich wirlich für sie interessieren. Paten, die ihre Aufgabe nicht nur auf das "Über das Taufbecken halten" reduzieren und sich dann nicht mehr sehen lassen. Und keine Aufsichten, die dafür bezahlt werden, damit sie sich mit dem Kind beschäftigen. Das alles kann das Wichtigste nicht ersetzen: Und hast Du der Liebe nicht......

 

Ist die Bindung zwischen Eltern und Kinder wirklich gefestigt, dann werden die Eltern in der Regel spüren, wenn ihr Kind sich nicht mehr zurechtfindet. Und sie werden spüren, was das Beste für ihr Kind ist. Dafür sind sie Eltern.

 

Einschüssige Vorderlader zu erwerben ist über egun nicht problematisch. Was mich viel mehr interessiert: Woher hatte er das Schwarzpulver????

Das wäre mal interessant herauszufinden.

bearbeitet von utah-r
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Junge Menschen brauchen Halt im Leben. Sie brauchen Ohren die zuhören. Sie brauchen Verständnis. Es tut mit 18 keinen Knall und alle pupertären Probleme lösen sich in Luft auf. Kinder brauchen ihre Eltern. Keine abgestressten Selbstverwirklicher, deren höchstes Ziel drei Wochen Ballermann, Markenklamotten und teure Statussymbole sind. Sie brauchen Eltern die zuhören können. Sie brauchen Freunde, die sich wirlich für sie interessieren. Paten, die ihre Aufgabe nicht nur auf das "Über das Taufbecken halten" reduzieren und sich dann nicht mehr sehen lassen. Und keine Aufsichten, die dafür bezahlt werden, damit sie sich mit dem Kind beschäftigen. Das alles kann das Wichtigste nicht ersetzen: Und hast Du der Liebe nicht......

 

Ist die Bindung zwischen Eltern und Kinder wirklich gefestigt, dann werden die Eltern in der Regel spüren, wenn ihr Kind sich nicht mehr zurechtfindet. Und sie werden spüren, was das Beste für ihr Kind ist. Dafür sind sie Eltern.

 

Einschüssige Vorderlader zu erwerben ist über egun nicht problematisch. Was mich viel mehr interessiert: Woher hatte er das Schwarzpulver????

Das wäre mal interessant herauszufinden.

 

Über die Familie des Täters stand heute etwas bei uns in der Zeitung. Er soll in ganz normalen Verhältnissen aufgewachsen sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Über die Familie des Täters stand heute etwas bei uns in der Zeitung. Er soll in ganz normalen Verhältnissen aufgewachsen sein.

 

Wie bitte? "Ganz normalen" Verhaeltnissen? Und die Eltern wissen nicht (oder dulden) dass der junge Mann eine interessante Waffensammlung (inklusive Munition) hat? Das sind in meinen Augen keine normalen Verhaeltnisse, sondern vollstaendige Verwahrlosung.

 

Ich kenne massenhaft Leute mit Waffen zu Hause (kein Wunder, ich bin selber Sportschuetze), uns eingeschlossen. Und ich kenne massenhaft Leute mit Kindern zu Hause (viele in der ersten bis dritten Klasse, aber auch Leute mit Teenagern im vergleichbaren Alter. Wenn bei denen die Tochter die Nacht bei ihrem Freund verbringt, oder wenn der Sohn eine Flasche Jack Daniels zum Camping mit seinen Freunden mitnimmt, dann wird sowas bemerkt, and es gibt Folgen (in beiden Faellen waren die Folgen sehr heftig). Dabei geht es nicht um das Verhalten selber: wenn die junge Dame vorher gefragt haette, waere das in Ordnung gegangen, die Eltern wissen ganz genau, dass sie nicht mehr Jungfrau ist (die Verhuetungsdiskussion ueberlasse ich Tochter und Mutter, nicht mein Problem). Und wenn der Junge um drei Flaschen Bier fuer seine zwei Freunde und sich selber gebeten haette, dann haette die Eltern ihm wahrscheinlich ein Sechserpack richtig gutes Bier in die Hand gedrueckt. Das wichtige ist, dass die Kinder dieses ohne Erlaubniss getan haben.

 

Ein Beispiel: Unser Sohn (gerade 7 Jahre alt geworden) schiesst selber, sowohl Gewehr als auch Revolver (an die Pistolen und Selbstlade-Gewehre darf er noch nicht dran, sowohl aus Sicherheitsgruenden, als auch weil der Rueckstoss fuer ihn zu heftig ist). Letztens hat er mich mal gefragt, wann er die Kombination zum Waffenschrank wissen darf; und er war ob der Antwort entsetzt: Wenn er 21 ist. Der Grund ist ganz simpel: Da liegen auch Handfeuerwaffen drin (z.B. sein Kleinkaliber-Revolver), und die darf er legal erst ab 21 besitzen (ohne Aufsicht). Wenn er 18 ist, und sich vernuenftig benimmt, werde ich vielleicht einen zweiten Schrank installieren, und er duerfte alleine an die Flinten und Jagdgewehre dran (aber nicht die Sturmgewehre, welche sicherheitshalber doppelt verschlossen sind). Und wenn er sich mit 18 sein eigenes Gewehr kaufen will, dann kann er das zwar legal tun, aber ob ich da mitspiele ist noch eine Frage (wenn er ein Gewehr haben will, dann kann er sich von seinen Eltern eins leihen, oder es uns fuer $1 abkaufen, aber vielleicht haben wir das Modell, dass er wirklich will, ja nicht).

 

Manchmal ueberlege ich mir sogar, dass wenn der Kleine ein 16-jaehriger junger Mann ist, und er vielleicht mal eine Nacht oder ein Wochenende lang alleine zu Hause ist, er nicht waehrenddessen vielleicht Zugang zu einem speziellen Waffenschrank zwecks Selbstverteidigung bekommen sollte (mit einer 9mm Pistole einschliesslich Schrotpatronen fuer Schlangen, einem .223 Gewehr oder einer 12-er Flinte), falls er Probleme mit einer Klapperschlange, einem Bergloewen, oder (Gott verhuete) einem Einbrecher haben sollte. Ob wir das tun oder nicht, haengt auch davon ab, ob wir zu diesen Zeitpunkt der Meinung sind, dass er damit verantwortlich umgehen kann. Und wenn ich nach Hause komme, wuerde der Inhalt wieder in den normalen Schrank zurueckgetan. Und wahrscheinlich wuerden wir ihm dann auch ein grosses Paket Kondome fuers Wochenende dalassen, ich will nicht, dass die Nachbarstoechter geschwaengert werden.

 

Aber das ein 18-jaehriger, der bei seinen Eltern lebt, ohne Aufsicht eine Waffensammlung anlegen kann, das ist mir unbegreiflich. Vor allem mit Langfeuerwaffen, die sich schwer verstecken lassen. Eigentlich sollten die Eltern fuer ein oder zwei Jahrzehnte hinter schwedische Gardinen, wegen "fahrlaessiger Beihilfe" zum Mord in mehreren Faellen (ich weiss, so einen Paragraphen gibt es nicht, aber es sollte ihn geben). Aber da sie wirklich schon durch die Ereignisse genug bestraft worden sind, sollte man in diesem Fall von einer Haftstrafe absehen (nicht aber von einer Verurteilung).

bearbeitet von Baumfaeller
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was mich viel mehr interessiert: Woher hatte er das Schwarzpulver????

Das wäre mal interessant herauszufinden.

Schwarzpulver kann jeder, der nicht ganz verblödet ist, selber herstellen.

Hatte der denn Schwarzpulver oder eine effektiven, zB Nitro-, Sprengstoff. Dann wäre es interessant. Aber zu kaufen gibt's alles, die Waffen hatte er ja wohl auch illegal erworben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde der Täter braucht unser Gebet

Das wäre allerdings die Lösung.

 

 

Ansonsten nochmal, was ich in der Arena schon geschrieben habe:

Mich ödet der Medienterror an. Eine Woche Schlagzeilen in der Blödzeitung, ARD Brennpunkt, Plasberg, Christiansen, Jauch, Gedenkgottesdienst, Publicity, Auflage, Affen im Rampenlicht.

Der gleiche Zirkus mit dem Mann auf dem Dach in Dresden. hauptasche, man kann sich über irgendwas das maul zerreissen, und hat irgendwo eine Kamera, wo man seinen Kopf reinhalten kann.

Nächste Woche schreibt Bohlen wieder ein Buch, und das Thema ist durch. Endlich. Fragt sich bloß, wie viel nachahmungstäter bis dahin auf den Geschmack gekommen sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde der Täter braucht unser Gebet, es ist schrecklich wenn ein junger Mensch nur so einen Ausweg findet um mit der Welt ins reine zu kommen. Er handelte nach dem Motto, "wenn die Welt mich nicht liebt, muss sie mich hassen."

 

Er hätte schon zuvor das Gebet seiner Eltern gebraucht. Und vor allem: Einen Glauben.

 

Ich finde seinen Abschiedsbrief ein erschütterndes Zeugnis eines Lebens, dem jeder Glaube abhanden gekommen ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde der Täter braucht unser Gebet, es ist schrecklich wenn ein junger Mensch nur so einen Ausweg findet um mit der Welt ins reine zu kommen. Er handelte nach dem Motto, "wenn die Welt mich nicht liebt, muss sie mich hassen."

 

Er hätte schon zuvor das Gebet seiner Eltern gebraucht. Und vor allem: Einen Glauben.

 

Ich finde seinen Abschiedsbrief ein erschütterndes Zeugnis eines Lebens, dem jeder Glaube abhanden gekommen ist.

 

Ja das ist wohl wahr. Aus der Tat spricht die Verzweiflung eines jungen Menschen, der mit der Welt nicht zu recht kam.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja das ist wohl wahr. Aus der Tat spricht die Verzweiflung eines jungen Menschen, der mit der Welt nicht zu recht kam.

Naja, jetzt ist er bei Gott und hat es besser als wir alle. Thats life.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, jetzt ist er bei Gott und hat es besser als wir alle. Thats life.

 

Bist Du sicher? Ich schätze, viele/einige Christen würden sagen, jetzt schmort er in der Hölle - wenn nicht als Gewlattäter, so zumindest als Selbstmörder, was ja wohl das größere Vergehen ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Amoklauf in Emsdetten hat wieder einmal gezeigt, welche Probleme Jugendliche heutzutage haben, .......

 

Na ja, so schlimm ist es auch wieder nicht. Zumindestens sind die Probleme von heute nicht geringer (nur anders) als die Probleme früherer Generationen. Aber, da muss die Jugend eben durch. Auswüchse gab es früher und die gibt es heute. Sie äussern sich eben anders.

 

In den 60-iger Jahren gab es beispielsweise einen Jürgen Bartsch, der einige Jungs zu Tode quälte. Auch er hatte seine "Probleme".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Amoklauf in Emsdetten hat wieder einmal gezeigt, welche Probleme Jugendliche heutzutage haben, .......

 

Na ja, so schlimm ist es auch wieder nicht. Zumindestens sind die Probleme von heute nicht geringer (nur anders) als die Probleme früherer Generationen. Aber, da muss die Jugend eben durch. Auswüchse gab es früher und die gibt es heute. Sie äussern sich eben anders.

 

In den 60-iger Jahren gab es beispielsweise einen Jürgen Bartsch, der einige Jungs zu Tode quälte. Auch er hatte seine "Probleme".

Ja, ich denke, die Menschheitsprobleme werden zwar immer verschiedene Ausdrucksformen haben, aber letztlich laufen sie immer aufs Gleiche hinaus.

 

Man kann sie, wie Sebastian B. in einem Abschiedsbrief zusammenfassen.

 

Thofi hat ein Kunze-Gedicht gepostet, das dasselbe literarisch ausdrückt.

 

Und vergiß die Erlösung

sowas gibts nicht für dich

Du bist pure Verwesung

Du verunstaltest mich

 

Man könnte weite Züge des Abschiedsbriefs mit diesem Gedicht geradezu zusammenfassen. Und in dieser Lebenseinstellung liegt ein gewaltiges Problem.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe mir auch den Abschiedsbrief angeschaut. Verflixt und zugenäht, das muss doch jemand gemerkt haben. Das kann überhaupt nicht sein, dass das unbemerkt blieb. Und das heißt; da gibt es jetzt einige Leute, die sich ganz schön Vorwürfe machen, dass sie nichts getan haben. Das wird nicht an die Öffentlichkeit kommen, weil diese Leute aus Scham schweigen werden. Und damit verpasst man die einzige Chance, so etwas künftig zu verhindern: Man müsste die Mechanismen studieren, warum Menschen, die so etwas merken, nichts tun. Und man müsste Institutionen schaffen, bei denen sich Lehrer oder Mitschüler Rat holen können, wenn sie so etwas merken.

 

Aber dazu müsste man das Thema erst mal verstehen. Aber die A...öcher, die entscheiden, haben ja schon die Lösung: Computerspiele verbieten.

bearbeitet von Sokrates
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe mir auch den Abschiedsbrief angeschaut. Verflixt und zugenäht, das muss doch jemand gemerkt haben. Das kann überhaupt nicht sein, dass das unbemerkt blieb. Und das heißt; da gibt es jetzt einige Leute, die sich ganz schön Vorwürfe machen, dass sie nichts getan haben. Das wird nicht an die Öffentlichkeit kommen, weil diese Leute aus Scham schweigen werden. Und damit verpasst man die einzige Chance, so etwas künftig zu verhindern: Man müsste die Mechanismen studieren, warum Menschen, die so etwas merken, nichts tun. Und man müsste Institutionen schaffen, bei denen sich Lehrer oder Mitschüler Rat holen können, wenn sie so etwas merken.

 

Aber dazu müsste man das Thema erst mal verstehen. Aber die A...öcher, die entscheiden, haben ja schon die Lösung: Computerspiele verbieten.

 

 

100 % Zustimmung. Ich denke nur, dass ein vernünftiges Frühwarnsystem in einer Gesellschaft, die immer kälter wird und veroht, nur schwer funtioniert. Da spielen dann die Computerspiele, Filme etc. doch wieder eine Rolle, weil Sie negative Werte und Images in der Gesellschaft fördern.

 

Ich z. B. bin in den 50er und 60er Jahren aufgewachsen. Trotz der Nachwirkungen des Krieges haben wir uns noch an positiven Werten orientiert. Damals war es cool zu den Guten und nicht zu den Outlaws zu gehören. Wenn einer am Boden lag war Schluss. Das ist uns durch die Bücher und Filme die wir damals gelesen bzw. gesehen haben, vermittelt worden.

 

In der heutigen Gesellschaft gelten cleane und edelmütige Helden doch eher als uncool und kitschig. Die Identifikationsfiguren heißen jetzt Hannibal Lecter und Co. Ich weiß nicht ob man das alles zurückdrehen kann und will. Eine Mitursächlichkeit wird man aber nur schwerlich verneinen können.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Sokrates!

 

Unbemerkt ist es sicherlich nicht geblieben. Aber es wurde sicherlich unterschätzt. Und vor allem: Dies alles war ja Sebastians Problem. Soll er doch damit fertig werden!

 

Der Mechanismus ist mir auch recht klar. Warum haben die Leute nicht reagiert? Hilflosigkeit! Und wahrscheinlich auch Sebastians Widerstände. So richtig freundlich wirkt er ja in dem Brief nicht.

 

"Was soll man denn da machen?" und

"Ich komm an den Kerl nicht ran!"

 

Das klingt jetzt nach Sprüchen. Aber hinter diesen beiden Fragen verbergen sich ja wirklich ernsthafte Probleme. Es ist viel leichter, gegen Computerspiele zu wettern. Und das ist ja gewiss auch richtig - ich bin auch gegen Gewaltspiele. Aber das ist nicht die Lösung. Oder höchstens zu 0,1453%.

 

Wenn man statt eines Ballerspielverbotes die Lebenseinstellung, die Thofis Kunzegedicht ausspricht, verbieten könnte, wäre mehr getan. Aber Lebenseinstellungen lassen sich eben nicht per Dekret verbieten. Hier liegen gigantische Themenkomplexe vor uns. Genau genommen liegt das ganze Thema "Mensch" zur Diskussion ausgebreitet da.

bearbeitet von Mecky
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ihr seit mir alle zu negativ. Ich finde hingegen, dass derartiges bei uns erstaunlich selten passiert. Deshalb geht mir diese mediale und pseudopolitische Fehlersuche auch auf die Nerven.

 

In einer Welt mit tausenden Hungertoten täglich, ist die Aufregung über Emsdetten für mich nicht nachvollziehbar.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Abschiedsbrief wimmelt von Katastrophensätzen.

  • Das einzigste was ich intensiv in der Schule beigebracht bekommen habe war, das ich ein Verlierer bin.
  • Wozu das alles? Wozu soll ich arbeiten? Damit ich mich kaputtmaloche um mit 65 in den Ruhestand zugehen und 5 Jahre später abzukratzen? Warum soll ich mich noch anstrengen irgendetwas zu erreichen, wenn es letztendlich sowieso für’n A**** ist weil ich früher oder später krepiere?
  • Ich kann ein Haus bauen, Kinder bekommen und was weiss ich nicht alles. Aber wozu? Das Haus wird irgendwann abgerissen, und die Kinder sterben auch mal. Was hat denn das Leben bitte für einen Sinn? Keinen!

Bevor diese Sätze nicht bearbeitet sind, geht es nicht weiter.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In einer Welt mit tausenden Hungertoten täglich, ist die Aufregung über Emsdetten für mich nicht nachvollziehbar.

 

Tja, die Aufregung kommt deshalb, weil dies überall passieren kann, wogegen der Hungertot zumindestens bei uns nicht vorkommt. Und, wie verroht unsere Gesellschaft eigentlich ist, sieht man daran, dass der Hungertot Tausender niemand in irgendeiner Form belastet. Nicht einmal die Kirche, sieht man von den Lippenbekenntnissen der Kirche einmal ab.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In einer Welt mit tausenden Hungertoten täglich, ist die Aufregung über Emsdetten für mich nicht nachvollziehbar.

 

Die Aufregung kommt zum Teil wohl auch daher, dass es um mehr geht, als um den Einzelfall.

 

Eine Jugendliche, die in der Schule den Abschiedsbrief diskutiert haben, hat mir erzählt, dass sich viele in ihrer Klasse mit wesentlichen Aussagen des Abschiedsbriefes identifizieren konnten. "Er hat ja in vielem so Recht!", sagte sie mir selbst.

 

Auch das Kunze-Gedicht ist ja so eine Art Mythos. Was Kunze ausspricht ist ja nicht nur Kunzes Privatgedanke, sondern lebt ja irgendwie in jedem Menschen.

 

Das ist schon mal Anlass, sich Gedanken zu machen.

 

Und was in Emsdetten im Großen, Grauenhaften und Medienwirksamen geschah, geschieht doch im Kleinen an jeder Straßenecke und täglich. Sogar hier im Forum. Nur eben kleiner, kultivierter und weniger extrem.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Abschiedsbrief wimmelt von Katastrophensätzen.
  • Das einzigste was ich intensiv in der Schule beigebracht bekommen habe war, das ich ein Verlierer bin.
  • Wozu das alles? Wozu soll ich arbeiten? Damit ich mich kaputtmaloche um mit 65 in den Ruhestand zugehen und 5 Jahre später abzukratzen? Warum soll ich mich noch anstrengen irgendetwas zu erreichen, wenn es letztendlich sowieso für’n A**** ist weil ich früher oder später krepiere?
  • Ich kann ein Haus bauen, Kinder bekommen und was weiss ich nicht alles. Aber wozu? Das Haus wird irgendwann abgerissen, und die Kinder sterben auch mal. Was hat denn das Leben bitte für einen Sinn? Keinen!

Bevor diese Sätze nicht bearbeitet sind, geht es nicht weiter.

 

 

Also derartige Gedanken hatten wir doch alle einmal gehabt. Die gehören zur Selbstfindung. Die meisten von uns haben diese "Gedanken" auch ohne fremde Hilfe überwunden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Fast ebenso erschütternd wie der Abschiedsbrief ist die Überschrift auf der Seite, die ich verlinkt habe. Da heißt es:

 

"Folgender Text war auf der Webseite des Amok-Läufers von Emsdetten zu finden, bevor die Seite abgeschaltet wurde…"

 

Das ist natürlich auch eine Methode, Probleme zu lösen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

100 % Zustimmung. Ich denke nur, dass ein vernünftiges Frühwarnsystem in einer Gesellschaft, die immer kälter wird und veroht, nur schwer funtioniert. Da spielen dann die Computerspiele, Filme etc. doch wieder eine Rolle, weil Sie negative Werte und Images in der Gesellschaft fördern.

Ich sehe das nicht so pessimistisch. Ich wohne mitten in einer kleinen Großstadt, und da funktioniert das soziale Umfeld doch noch so gut, dass von der Kneipe gegenüber aus eine Suchaktion für einen abgängigen Nachbarn organisiert wurde (der dann auch besoffen unter einer Brücke entdeckt wurde). In einem anderen Fall hat das Netz versagt, als ein Nachbar, der pleite war, eine Frau brutal überfallen und beinahe umgebracht hat. Ich habe mit dem Typen zwei Tage zuvor noch ein Bierr getrunken, und hätte ihm das nie im Leben zugetraut. Die Bedienung hat mir dann später erzählt, sie hätte vor ihm Angst gehabt, weil er oft bis Betriebsschluss in der Kneipe saß und immer so komisch shcaute, als sie die Tageseinnahmen wegschloss. Offenbar hatte er dann doch Hemmungen, die ihm gut bekannte Bedienung zu überfallen, und überfiel stattdessen eine wildfremde Frau, die ihn für einen Umzug engagiert hatte. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich natürlich nicht, ob ich was gemacht hätte, wenn ich davon gewusst hätte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Abschiedsbrief wimmelt von Katastrophensätzen.

  • Das einzigste was ich intensiv in der Schule beigebracht bekommen habe war, das ich ein Verlierer bin.
  • Wozu das alles? Wozu soll ich arbeiten? Damit ich mich kaputtmaloche um mit 65 in den Ruhestand zugehen und 5 Jahre später abzukratzen? Warum soll ich mich noch anstrengen irgendetwas zu erreichen, wenn es letztendlich sowieso für'n A**** ist weil ich früher oder später krepiere?
  • Ich kann ein Haus bauen, Kinder bekommen und was weiss ich nicht alles. Aber wozu? Das Haus wird irgendwann abgerissen, und die Kinder sterben auch mal. Was hat denn das Leben bitte für einen Sinn? Keinen!

Bevor diese Sätze nicht bearbeitet sind, geht es nicht weiter.

 

 

Also derartige Gedanken hatten wir doch alle einmal gehabt. Die gehören zur Selbstfindung. Die meisten von uns haben diese "Gedanken" auch ohne fremde Hilfe überwunden.

 

 

 

Eben, diese Gedanken gehören doch zum Basisrepertoire der pubertären Philosophie-

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Abschiedsbrief wimmelt von Katastrophensätzen.

  • Das einzigste was ich intensiv in der Schule beigebracht bekommen habe war, das ich ein Verlierer bin.
  • Wozu das alles? Wozu soll ich arbeiten? Damit ich mich kaputtmaloche um mit 65 in den Ruhestand zugehen und 5 Jahre später abzukratzen? Warum soll ich mich noch anstrengen irgendetwas zu erreichen, wenn es letztendlich sowieso für'n A**** ist weil ich früher oder später krepiere?
  • Ich kann ein Haus bauen, Kinder bekommen und was weiss ich nicht alles. Aber wozu? Das Haus wird irgendwann abgerissen, und die Kinder sterben auch mal. Was hat denn das Leben bitte für einen Sinn? Keinen!

Bevor diese Sätze nicht bearbeitet sind, geht es nicht weiter.

 

 

Also derartige Gedanken hatten wir doch alle einmal gehabt. Die gehören zur Selbstfindung. Die meisten von uns haben diese "Gedanken" auch ohne fremde Hilfe überwunden.

 

 

 

Eben, diese Gedanken gehören doch zum Basisrepertoire der pubertären Philosophie-

 

 

 

 

Nachtrag: Na bitte:

 

 

 

Eine Jugendliche, die in der Schule den Abschiedsbrief diskutiert haben, hat mir erzählt, dass sich viele in ihrer Klasse mit wesentlichen Aussagen des Abschiedsbriefes identifizieren konnten. "Er hat ja in vielem so Recht!", sagte sie mir selbst.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...