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Machthaber, Hochmut und Heilige


wolfgang E.

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Dieser Thread wurde nicht von Wolfgang eröffnet, sondern von mir aus "8. Dezember" herausgesplittet.

Gabriele

 

 

 

Ich weiß nicht, auf welche Übersetzung Du Dich berufst.

Die Übersetzung ist jene von P. Dr. Konstantin Rösch.
Meine Frage war jedenfalls:

Der Satz er stürzt die Mächtigen vom Thron bzw. Gewalthaber stützt er vom Thron, das ist nicht wörtlich zu nehmen?

Gestürzt wird einzig und alleine der Hochmut?

Stürzt Gott alle Machthaber vom Thron ,oder gibt es es solche (wie König Stefan von Ungarn, der hl. Leopold, der hl. König Ludwig von Frankreich) die ihre Macht nach Gottes willen gut ausüben- zum Wohl des Volkes? Da es solche Machthaber gegeben hat, stürzte er jene wohl nicht vom Thron sondern jene, die ihre Macht im Hochmut missbrauchen.

Glaubst Du den Schmarrn, dass diese Machthaber heilig waren wirklich. So heilig wie Franco und Pinochet.

bearbeitet von Gabriele
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Glaubst Du den Schmarrn, dass diese Machthaber heilig waren wirklich. So heilig wie Franco und Pinochet.

 

Franco und Pinochet werden aus jeweils gutem Grund nicht heiliggesprochen. Aber gibt es für dich prinzipiell keine christlichen Herrscher oder Inhaber hoher Ämter? Dann dürften Christen solche Ämter nicht anstreben, oder? Grüße, KAM

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Glaubst Du den Schmarrn, dass diese Machthaber heilig waren wirklich. So heilig wie Franco und Pinochet.
Nicht jeder ist ein Franco oder Pinochet. Gab es denn in deinen Augen keine Herrscher, die für das Wohl ihres Volkes Sorge trugen?
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Glaubst Du den Schmarrn, dass diese Machthaber heilig waren wirklich. So heilig wie Franco und Pinochet.

 

Franco und Pinochet werden aus jeweils gutem Grund nicht heiliggesprochen. Aber gibt es für dich prinzipiell keine christlichen Herrscher oder Inhaber hoher Ämter? Dann dürften Christen solche Ämter nicht anstreben, oder? Grüße, KAM

Die Heiligkeit dieser Könige ist genau so Geschichtsklittung, wie die Seligkeit des letzten österreichischen Kaisers, der zwar persönlich sehr fromm war und natürlich Kaiser. Aaaaber für die Giftgaseinsätze war er natürlich nicht verantwortlich.

 

Die Herrscher und Machthaber die ihre Christlichkeit weit heraushängen liessen, waren jedenfalls kaum Vorbilder.

 

Etwa in Österreich Prälat Seipel AEnder der 20iger Jahre des vorigen Jahrunderts, der unseligerweise Bundeskanzler wurde und sich mit seiner Politik den Titel "Prälat ohne Gnade" verdiente.

 

Oder Herr Dollfuß der widerrechtlich den "christlichen Ständestaat" errichtete und nach dem Bürgerkrieg 1934 Arbeiterführer auf der Tragbahre zum Galgen schleppen liess.

 

Oder Maria Thresia die massenweise Protestanten zwangsweise aussiedelte.

 

Die letzte dieser Zwangsaussiedlungen fand übrigens noch in den 30iger Jahren des 19 Jh(!!) unter dem katholischen Kaiser Ferdinand statt der abstruser Weise noch den Beinamen "der Gütige" erhielt.

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Glaubst Du den Schmarrn, dass diese Machthaber heilig waren wirklich. So heilig wie Franco und Pinochet.

Nicht jeder ist ein Franco oder Pinochet. Gab es denn in deinen Augen keine Herrscher, die für das Wohl ihres Volkes Sorge trugen?

Was heisst das "für das Wohl ihres (?) Volkes Sorge trugen"?

 

Der heilige König Ludwig hat zum Beispiel alle Juden in Frankreich vor die Alternative gestellt, auszuwandern oder sich taufen zu lassen. Kurz darauf fiel ihm noch eine dritte Alternative ein: gegen einen beträchtliche Zahlung in die Privatschatulle des Königs konnte man sich von den beiden ersten Alternativen freikaufen.

Es mag ja sein, dass er ein solches persönliches Frömmigkeitsleben hatte, dass man ihn deswegen heilig sprach, aber worin besteht genau das "sich um das Wohl 'seines' Volkes kümmern"?

In oben erwähnten Judenerlassen? In der größten Armee Europas, die er unterhielt (und gewiss nicht aus seinem Privatvermögen finanzierte)? In seiner Heirats- und Bündnispolitik, die Frankreich zur Großmacht machte? Worin genau?

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Glaubst Du den Schmarrn, dass diese Machthaber heilig waren wirklich. So heilig wie Franco und Pinochet.

 

Franco und Pinochet werden aus jeweils gutem Grund nicht heiliggesprochen. Aber gibt es für dich prinzipiell keine christlichen Herrscher oder Inhaber hoher Ämter? Dann dürften Christen solche Ämter nicht anstreben, oder? Grüße, KAM

Die Heiligkeit dieser Könige ist genau so Geschichtsklittung, wie die Seligkeit des letzten österreichischen Kaisers, der zwar persönlich sehr fromm war und natürlich Kaiser. Aaaaber für die Giftgaseinsätze war er natürlich nicht verantwortlich.

 

Die Herrscher und Machthaber die ihre Christlichkeit weit heraushängen liessen, waren jedenfalls kaum Vorbilder.

 

Etwa in Österreich Prälat Seipel AEnder der 20iger Jahre des vorigen Jahrunderts, der unseligerweise Bundeskanzler wurde und sich mit seiner Politik den Titel "Prälat ohne Gnade" verdiente.

 

Oder Herr Dollfuß der widerrechtlich den "christlichen Ständestaat" errichtete und nach dem Bürgerkrieg 1934 Arbeiterführer auf der Tragbahre zum Galgen schleppen liess.

 

Oder Maria Thresia die massenweise Protestanten zwangsweise aussiedelte.

 

Die letzte dieser Zwangsaussiedlungen fand übrigens noch in den 30iger Jahren des 19 Jh(!!) unter dem katholischen Kaiser Ferdinand statt der abstruser Weise noch den Beinamen "der Gütige" erhielt.

 

Für unter christlichem Aspekt mindestens fragwürdiges Politikerhandeln Beispiele zu finden, ist nicht schwer. Aber was für Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Grüße, KAM

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Sind wir jetzt hier mal wieder so weit, historische Persönlichkeiten mit dem moralischen Maß unserer Zeit zu messen, und deshalb alle politsch Verantwortlichen der letzten Jahrhunderte in den Topf "Tyrann" zu werfen? Nach dem Motto "Sind wir nicht alle ein bisschen Hitler?".

 

Historische "Gleich-Gültigkeit" wird so zu zu historischer Gleichgültigkeit.

 

Rosario

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Für unter christlichem Aspekt mindestens fragwürdiges Politikerhandeln Beispiele zu finden, ist nicht schwer. Aber was für Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Grüße, KAM

Dass man solche Lumpen nicht auch noch als Heilige verehrt.

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Sind wir jetzt hier mal wieder so weit, historische Persönlichkeiten mit dem moralischen Maß unserer Zeit zu messen, und deshalb alle politsch Verantwortlichen der letzten Jahrhunderte in den Topf "Tyrann" zu werfen? Nach dem Motto "Sind wir nicht alle ein bisschen Hitler?".

Ich dachte immer, die christlichen Werte, an denen wir die Menschen messen wollen, seien nicht dem Zeitgeist unterworfen.

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Für unter christlichem Aspekt mindestens fragwürdiges Politikerhandeln Beispiele zu finden, ist nicht schwer. Aber was für Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Grüße, KAM

Dass man solche Lumpen nicht auch noch als Heilige verehrt.

 

Das wäre eine einfach zu ziehende Konsequenz (wobei auch sonst Heilige nicht sündenfrei waren, gottseidank, sonst hätten wir schlechte Karten.) Vielleicht fällt dir hierzu auch etwas ein: Aber gibt es für dich prinzipiell keine christlichen Herrscher oder Inhaber hoher Ämter? Dann dürften Christen solche Ämter nicht anstreben, oder? (da hat sich oben wer gedrückt.) Grüße, KAM

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Ich dachte immer, die christlichen Werte, an denen wir die Menschen messen wollen, seien nicht dem Zeitgeist unterworfen.

Die Werte nicht, das Handeln in einer konkreten historischen Situation allerdings sehr wohl. Ich wäre da mit dem (Ver-)Urteilen etwas vorsichtig (wenn man von den einschlägig bekannten abschreckenden Beispielen absieht).

 

Ob man als Christ solche Ämter anstreben darf, ist eine schwierige Frage. Um der Macht allein Willen sicher nicht - aber man könnte ja so ein Amt auch so verstehen, der "Diener aller" zu sein.

 

Das ist nur sehr schwierig. Als Staatsoberhaupt (oder auch als Konzernchef) immer nach christlichen Maßstäben zu handeln ist jedenfalls ungleich schwieriger, als solches allein für sich als "Antonius in der Klause" zu tun. Selbst mit den besten Absichten kann man da in Sachzwängen stehen, win denen es zum Konflikt kommen muss.

 

Außerdem warne ich davor, das Magnificat auf diesen Aspekt zu reduzieren. Es mag bequem sein, unter den Mächtigen und Hochmütigen vor allem die Anderen zu verstehen. Nur kann man dabei leicht übersehen, daß man selbst gemeint ist.

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Sind wir jetzt hier mal wieder so weit, historische Persönlichkeiten mit dem moralischen Maß unserer Zeit zu messen, und deshalb alle politsch Verantwortlichen der letzten Jahrhunderte in den Topf "Tyrann" zu werfen? Nach dem Motto "Sind wir nicht alle ein bisschen Hitler?".

Ich dachte immer, die christlichen Werte, an denen wir die Menschen messen wollen, seien nicht dem Zeitgeist unterworfen.

 

Am Beispiel "Todesstrafe" kann man den Wandel doch betrachten. Lagen da alle Christen vor uns falsch? Aus heutiger Sicht ja. Aber damals auch schon?

 

Rosario

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Für unter christlichem Aspekt mindestens fragwürdiges Politikerhandeln Beispiele zu finden, ist nicht schwer. Aber was für Konsequenzen sind daraus zu ziehen? Grüße, KAM

Dass man solche Lumpen nicht auch noch als Heilige verehrt.

 

Das wäre eine einfach zu ziehende Konsequenz (wobei auch sonst Heilige nicht sündenfrei waren, gottseidank, sonst hätten wir schlechte Karten.) Vielleicht fällt dir hierzu auch etwas ein: Aber gibt es für dich prinzipiell keine christlichen Herrscher oder Inhaber hoher Ämter? Dann dürften Christen solche Ämter nicht anstreben, oder? (da hat sich oben wer gedrückt.) Grüße, KAM

Im Grunde: Ja, sie dürften nicht.

Wenn Jesus die Verhältnisse, die unter seinen Jüngern "herrschen" sollen, mit denen vergleicht, die unter weltlichen Herrschern bestanden, kommen letztere nicht gut weg.

Außerdem hat er ausdrücklich empfohlen, keine Gewalt (uach keine Herrschergewalt?) anzuwenden u. dgl. mehr. Und in der Versuchungsgeschichte am Ende seines vierzigtägigen Fastens kommt die Versuch zur weltlichen Macht ausdrücklich vor und wird von ihm zurückgewiesen. Ernsthafte Theologen sehen die sogenannte konstantinische Wende als den Sündenfall der Kirche: Der Teufel bietet ihr weltliche Macht an, und sie greift mit beiden Händen zu.

 

Nun ist der Sündenfall aber geschehen, Christen sind mit ihrer Kirche in Weltliches verstrickt, und letztlich ist es uns ja auch aufgetragen, an der "Erlösung der Welt" (Wessen sonst?) mitzuwirken. Es muss einem halt bewusst bleiben, dass weltliche Macht ein potentiell giftiges Werkzeug ist.

 

UNd was die heiligen Herrscher betrifft: Heilisprechung besagt nicht, dass sie ohne Fehl und Tadel sind, auch nicht, dass alle ihre Maßnahmen gut und richtig und moralisch einwandfrei waren, sondern lediglich, dass sie's schlussendlich geschafft haben, in den Himmel zu kommen. So gesehen, hab ich keine Probleme mit einem seligen Kaiser Karl.

Wenn die Kirche aber meint (Und das meint sie ja), an den Heiligen könnte sich unsereiner ein Vorbild nehmen, dann krieg ich doch welche.

 

Aber keine großen. Ich muss ja nicht.

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Nun ist der Sündenfall aber geschehen, Christen sind mit ihrer Kirche in Weltliches verstrickt, und letztlich ist es uns ja auch aufgetragen, an der "Erlösung der Welt" (Wessen sonst?) mitzuwirken. Es muss einem halt bewusst bleiben, dass weltliche Macht ein potentiell giftiges Werkzeug ist.

Hallo Urdu,

 

irgendjemand hat mal geschrieben, dass die Kirche erst dann glaubwürdig wäre, wenn sie mit den Rücken zur Wand steht, deshalb hat sie in den Ländern, wo Verfolgung der Christen auf der Tagesordnung steht, viel größeren Zuspruch, als hier in Europa.

Vielleicht wäre es besser, sie verzichtet auf dieses unselige Konkordat und die Steuereinziehung des Staates. Damit wäre sie insgesamt glaubwürdiger und nicht erpressbar, wenn sie den Politikern in den Allerwertesten treten.

UNd was die heiligen Herrscher betrifft: Heilisprechung besagt nicht, dass sie ohne Fehl und Tadel sind, auch nicht, dass alle ihre Maßnahmen gut und richtig und moralisch einwandfrei waren, sondern lediglich, dass sie's schlussendlich geschafft haben, in den Himmel zu kommen. So gesehen, hab ich keine Probleme mit einem seligen Kaiser Karl.

Wenn die Kirche aber meint (Und das meint sie ja), an den Heiligen könnte sich unsereiner ein Vorbild nehmen, dann krieg ich doch welche.

Wenn ein Bernhard von Clairvaux vor 900 Jahren zum Kreuzzug aufgerufen hat, schmälert es noch lang nicht seine Verdienste. Die Summe seines Lebens zählt, nicht nur einzelne Momente.

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Vielleicht wäre es besser, sie verzichtet auf dieses unselige Konkordat und die Steuereinziehung des Staates. Damit wäre sie insgesamt glaubwürdiger und nicht erpressbar, wenn sie den Politikern in den Allerwertesten treten.

Klingt ja schon mal ganz griffig.

Hast Du da konkrete Fälle im Blick, wo die Kirche glaubwürdiger hätte auftreten können? Oder gar, wo sie erpressbar ist?

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Vielleicht wäre es besser, sie verzichtet auf dieses unselige Konkordat und die Steuereinziehung des Staates. Damit wäre sie insgesamt glaubwürdiger und nicht erpressbar, wenn sie den Politikern in den Allerwertesten treten.

Klingt ja schon mal ganz griffig.

Hast Du da konkrete Fälle im Blick, wo die Kirche glaubwürdiger hätte auftreten können?

Etwa in der Frage zur Spätabtreibung. Es fehlt der Mut, zu sagen, dass die hohen Abtreibungszahlen eine der Hauptursachen für die demographische Katastrophe ist. Es ist ein Skandal, dass viele mittlerweile die Abtreibung für ein legitimes Mittel der Familienplanung halten. Hier sollte die Kirche entschieden mehr agieren, den Politikern endlich auf die Finger klopfen.

 

Oder gar, wo sie erpressbar ist?

Das wäre der Fall, wenn sie einen katholischen Politiker exkommunizieren, der gegen das leben ausspricht (siehe USA). Wenn das hier in Deutschland der Fall wäre, würden viele zurecht darauf hinweisen, dass man doch bitteschön an den Milchtöpfen des Staates dranhängt.

bearbeitet von tomlo
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Etwa in der Frage zur Spätabtreibung. Es fehlt der Mut, zu sagen, dass die hohen Abtreibungszahlen eine der Hauptursachen für die demographische Katastrophe ist. Es ist ein Skandal, dass viele mittlerweile die Abtreibung für ein legitimes Mittel der Familienplanung halten. Hier sollte die Kirche entschieden mehr agieren, den Politikern endlich auf die Finger klopfen.

 

Sag bloss, die Kirche hätte in der Frage der Spätabtreibung NICHT eine klare Position bezogen (etwa durch die jüngste Initiative im Bundestag). Im übrigen ist die Spätabtreibung nicht die Ursache für die hohen Abtreibungszahlen.

 

Frage: Wann und mit welchen Worten hat sich Senator Kerry GEGEN das Leben ausgesprochen?

bearbeitet von Alice
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Vielleicht wäre es besser, sie verzichtet auf dieses unselige Konkordat und die Steuereinziehung des Staates. Damit wäre sie insgesamt glaubwürdiger und nicht erpressbar, wenn sie den Politikern in den Allerwertesten treten.

 

Was ist "unselig" am Konkordat, und warum macht es die Kirche "erpressbar"? Klare Antwort bitte, keine wortreichen Ausflüchte!

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Etwa in der Frage zur Spätabtreibung. Es fehlt der Mut, zu sagen, dass die hohen Abtreibungszahlen eine der Hauptursachen für die demographische Katastrophe ist. Es ist ein Skandal, dass viele mittlerweile die Abtreibung für ein legitimes Mittel der Familienplanung halten. Hier sollte die Kirche entschieden mehr agieren, den Politikern endlich auf die Finger klopfen.
@1 sind die Abtreibungszahlen nicht der Grund für den demographischen Übergang. Da fehlen nicht nur die Kinder, die nicht geboren werden, sondern auch jene, die gar nicht erst gezeugt werden.

 

@2 Ist die Frage nach den Bedingungen für eine Abtreibung keine Frage der Kirche (nach der darf es das Phänomen gar nicht geben) - allerdings macht sie es den Politikern (auch und gerade den katholischen) nicht leicht eine Situation, die es in der Realität gibt und die einer gesetzliche Regelung bedarf eine tragbare Lösung zu finden.

 

@3 ist die Frage nach der Akzeptanz als Familienplanungshilfe sekundär ein politisches sondern vielmehr ein juristisches und daher (weil auf die Rechtsprechung einwirkend) ein soziologisches. Wenn die Kirche hier ihren Standpunkt unter die Leute bringen will muss sie bei denen ansetzen, die von dem Phänomen betroffen sind (Patientinnen, Hebammen, Ärzte, etc.) und nicht bei der Politik.

Vor diesem Hintergrund finde ich Aktionen wie weiland ++Joachim gegen +Franz gestartet hat geradezu originell.

 

Ich finde die in manchen höheren Kreisen der Amtskirche teilweise erkennbare Tendenz sich nicht mit dem Menschen bzw. dem Problem direkt auseinandersetzen zu wollen/können/wieauchimmer sondern den Umweg seine Haltungen über die staatliche Jurisdiktion zu forcieren jedenfalls bedenklich.

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(...)

irgendjemand hat mal geschrieben, dass die Kirche erst dann glaubwürdig wäre, wenn sie mit den Rücken zur Wand steht, deshalb hat sie in den Ländern, wo Verfolgung der Christen auf der Tagesordnung steht, viel größeren Zuspruch, als hier in Europa.

Vielleicht wäre es besser, sie verzichtet auf dieses unselige Konkordat und die Steuereinziehung des Staates. Damit wäre sie insgesamt glaubwürdiger und nicht erpressbar, wenn sie den Politikern in den Allerwertesten treten.

(...)

Wenn ein Bernhard von Clairvaux vor 900 Jahren zum Kreuzzug aufgerufen hat, schmälert es noch lang nicht seine Verdienste. Die Summe seines Lebens zählt, nicht nur einzelne Momente.

Zum ersten Absatz:

Ich weiß nicht.

In meinem Land hebt der Staat keine Steuer für die Kirche ein, und ein anderes Konkordat haben wir auch. Insgesamt, kommt mir vor, ist die Kirche in Österreich unabhängiger und selbstbewusster als in Deutschland, auch schärfer und genauer in der gesellschaftlichen Analyse. Kann aber sein, dass ich mich da täusche. In deutsche Verhältnisse hab ich wenig Einblick, und manche Diskussionen, die hier im Forum laufen, verfolge ich mit vor Staunen offenem Mund und mit wenig Begreifen. Wir sind halt näher an Rom und daran gewöhnt, immer wieder mal fünfe grade sein zu lassen. <_< Funktioniert eigentlich recht gut.

 

Zum zweiten Absatz:

Beim heiligen Bernhard lass ich das gelten. Beim Kaiser Karl nicht. Was für Verdienste ließen sich bei dem schmälern?

Ich bin als pensionierter Lehrer immer noch ein Beamter der Republik und empfinde den Umgang vatikanischer Dienststellen mit lebenden und jüngst verstorbenen Mitgliedern der Familie Habsburg-Lothringen immer wieder als Affront.

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Glaubst Du den Schmarrn, dass diese Machthaber heilig waren wirklich. So heilig wie Franco und Pinochet.

Nicht jeder ist ein Franco oder Pinochet. Gab es denn in deinen Augen keine Herrscher, die für das Wohl ihres Volkes Sorge trugen?

 

Elisabeth von Thüringen die Pfalzgräfin!!

Wenn das keine Machthaberin war, die sich um das Whol ihrer Mitmenschen sorgte, wer dann?

 

wGS

Walter

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Nun ist der Sündenfall aber geschehen, Christen sind mit ihrer Kirche in Weltliches verstrickt, und letztlich ist es uns ja auch aufgetragen, an der "Erlösung der Welt" (Wessen sonst?) mitzuwirken. Es muss einem halt bewusst bleiben, dass weltliche Macht ein potentiell giftiges Werkzeug ist.

Hallo Urdu,

 

irgendjemand hat mal geschrieben, dass die Kirche erst dann glaubwürdig wäre, wenn sie mit den Rücken zur Wand steht, deshalb hat sie in den Ländern, wo Verfolgung der Christen auf der Tagesordnung steht, viel größeren Zuspruch, als hier in Europa.

Vielleicht wäre es besser, sie verzichtet auf dieses unselige Konkordat und die Steuereinziehung des Staates. Damit wäre sie insgesamt glaubwürdiger und nicht erpressbar, wenn sie den Politikern in den Allerwertesten treten.

UNd was die heiligen Herrscher betrifft: Heilisprechung besagt nicht, dass sie ohne Fehl und Tadel sind, auch nicht, dass alle ihre Maßnahmen gut und richtig und moralisch einwandfrei waren, sondern lediglich, dass sie's schlussendlich geschafft haben, in den Himmel zu kommen. So gesehen, hab ich keine Probleme mit einem seligen Kaiser Karl.

Wenn die Kirche aber meint (Und das meint sie ja), an den Heiligen könnte sich unsereiner ein Vorbild nehmen, dann krieg ich doch welche.

Wenn ein Bernhard von Clairvaux vor 900 Jahren zum Kreuzzug aufgerufen hat, schmälert es noch lang nicht seine Verdienste. Die Summe seines Lebens zählt, nicht nur einzelne Momente.

Heilige Menschen und Machthaber sind zwei schwierige vereinbare Gruppen. Weil allzuoft Macht missbraucht und Menschen unterdrückt wurden.

Heilige Machthaber, waren Menschen in ihrer Zeit mit ihren Problemen und haben dort versucht die von Gott gegebene Macht so einzsetzen, dass das Reich Gottes wächst. Leider oft mit Mitteln, die diesem Ziel gegenüberstanden. Aber ob die Menschen damals schon so gedacht haben wie wir heute ist eine ganz andere Frage?

Ich denke um diese Menschen richtig beurteilen zu können bedarf es ein großes Herz, welches ich mir auch wünsche wenn in vielleicht 200 Jahren die Menschen fragen, Warum der Atommüll, warum Kinderabtreibung, warum Ausbeutung der Natur, Warum ein so ungerechte Wirtschaftsstruktur.

Wenn die Menschen in 200 Jahren mit dem gleichen Vorruteil an unsere Zeit herangehen, wie wir an Zeiten und Menschen die lange vor uns gelebt haben, dann denke ich werden auch wir nicht mit Lorbeerkränzen geschmückt davon kommen, sondern werden sie sagen, diese Menschen haben sich auf die Vernunft berufen und waren zu solchen Dingen fähig:

Entschuldigt nicht die Machthaber vergangener Jahrhunderte sondern soll unseren Blick auf Barmherzigkeit als überzogenen Streng lenken.

 

wGS

Walter

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Glaubst Du den Schmarrn, dass diese Machthaber heilig waren wirklich. So heilig wie Franco und Pinochet.

Nicht jeder ist ein Franco oder Pinochet. Gab es denn in deinen Augen keine Herrscher, die für das Wohl ihres Volkes Sorge trugen?

 

Elisabeth von Thüringen die Pfalzgräfin!!

Wenn das keine Machthaberin war, die sich um das Whol ihrer Mitmenschen sorgte, wer dann?

 

wGS

Walter

Sie war Frau eines Pfalzgrafen als nicht selbst mächtig. Und es wird gesagt, dass sei ihre Wohltätigkeit eher im Verborgenen tun mußte.

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Glaubst Du den Schmarrn, dass diese Machthaber heilig waren wirklich. So heilig wie Franco und Pinochet.

Nicht jeder ist ein Franco oder Pinochet. Gab es denn in deinen Augen keine Herrscher, die für das Wohl ihres Volkes Sorge trugen?

 

Elisabeth von Thüringen die Pfalzgräfin!!

Wenn das keine Machthaberin war, die sich um das Whol ihrer Mitmenschen sorgte, wer dann?

 

wGS

Walter

Sie war Frau eines Pfalzgrafen als nicht selbst mächtig. Und es wird gesagt, dass sei ihre Wohltätigkeit eher im Verborgenen tun mußte.

Nicht ganz:

Als ihr Mann weg war, nicht auf dem Kreuzzug, gab er ihr die Vollmacht. In dieser Zeit war eine große Hungersnot und sie öffnete die Speicher der Burg und gab den armen Menschen.

Wer sowas tut muss mit gegenwehr rechnen, oder dürfte ich so einfach dein ganzes Habe und deine ganze Sicherheit verteilen.

 

wGS

Walter

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