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"Es war ein guter Tod."


Rosario

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Ich meine auch, dass es theologisch keine guten Gründe dafür gibt, die Krankensalbung als Sterbesakrament zu interpretieren. Die Texte bei der Spendung beziehen sich doch eindeutig auf kranke Menschen, die hoffen, wieder gesund zu werden. Deswegen finde ich solche Dinge wie den Krankensonntag auch gut.

 

Für die Interpretation als "Letzte Ölung" spricht doch nur der (Miss?-)Brauch der vergangenen Jahrhunderte, mit den oben beschriebenen Folgen ... ein Sakrament, das Angst macht, kann es ja wohl nicht sein...

 

Rosario

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Ich meine auch, dass es theologisch keine guten Gründe dafür gibt, die Krankensalbung als Sterbesakrament zu interpretieren. Die Texte bei der Spendung beziehen sich doch eindeutig auf kranke Menschen, die hoffen, wieder gesund zu werden. Deswegen finde ich solche Dinge wie den Krankensonntag auch gut.

 

Für die Interpretation als "Letzte Ölung" spricht doch nur der (Miss?-)Brauch der vergangenen Jahrhunderte, mit den oben beschriebenen Folgen ... ein Sakrament, das Angst macht, kann es ja wohl nicht sein...

 

Rosario

 

Diese Auffassung spiegelte sich auch in der offiziellen Bezeichnung: extrema unctio. Eigentlich sollte wohl damit bezeichnet werden, dass dies das letzte mit der Salbung (als äußeres Zeichen) gespendete Sakrament war. Aber ich denke, dass diese Gedankenverbindung nie jemand verinnerlicht hatte.

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Krankensalbung ist doch eigentlich ein Sakrament zur Heilung oder?

Ich denke, im Angesicht des Todes ist da eher die Wegzehrung angebracht: Beichte und die Eucharistie.

 

Klemens

Die Krankensalbung wurde früher "letzte Ölung" genannt. Naja- man könnte damit assoziieren, dass man leichter in den Himmel rüber- rutscht. Bei manchen herrscht die Meinung, dass man die Krankensalbung nur gibt, wenn der Mensch sterbenskrank ist und keine Hoffnung auf Heilung besteht. Wie Elisabeth schon andeutete, beinhaltet die Krankensalbung beide Aspekte: Sakrament der Heilung und der Wegzehrung.

 

Man gab früher die Krankensalbung = letzte Ölung tatsächlich nur, wenn man mit dem Tod eines Menschen rechnete. Das hatte z.T. ganz schlimme Folgen, weil es vielen Patienten die letzte Hoffnung raubte. Ich habe sie als gerade einmal 12 jähriger erhalten und erinnere mich gut mir welcher Verzweiflung ich meine Eltern und den behandelnden Artz gefragt habe ob ich jetzt sterben müsse.

Man lese zu den Konflikten zwischen Ärzten und Priestern, die daurch entstanden sind, auch noch den Professor Bernhardi vob Schnitzler.

(...)

Mehr noch: Man hat denen, die sich unterstanden, nach Empfang dieses Sakraments nicht zu sterben, schwere Kirchenbußen auferlegt, ihnen die eheliche Sexualität verboten, sie zu lebenslangem Fasten verdonnert, sie in Klosterhaft genommen, ...

 

Ich fände es langsam an der Zeit, wenn kirchliche Funktionäre bei der Aufarbeitung verschiedener Vergangenheiten von betulicher Wortwahl abließen: "Bedauerlicherweise haben zu verschiedenen Zeiten nicht wenige der Jünger Christi nicht richtig verstanden, was Gott ..." und das Kind beim Namen nennen würden: Wir haben durch zwei Jahrtausende jede Menge Mist gebaut. Gott sei uns gnädig.

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Krankensalbung ist doch eigentlich ein Sakrament zur Heilung oder?

Ich denke, im Angesicht des Todes ist da eher die Wegzehrung angebracht: Beichte und die Eucharistie.

 

Klemens

Die Krankensalbung wurde früher "letzte Ölung" genannt. Naja- man könnte damit assoziieren, dass man leichter in den Himmel rüber- rutscht. Bei manchen herrscht die Meinung, dass man die Krankensalbung nur gibt, wenn der Mensch sterbenskrank ist und keine Hoffnung auf Heilung besteht. Wie Elisabeth schon andeutete, beinhaltet die Krankensalbung beide Aspekte: Sakrament der Heilung und der Wegzehrung.

 

Man gab früher die Krankensalbung = letzte Ölung tatsächlich nur, wenn man mit dem Tod eines Menschen rechnete. Das hatte z.T. ganz schlimme Folgen, weil es vielen Patienten die letzte Hoffnung raubte. Ich habe sie als gerade einmal 12 jähriger erhalten und erinnere mich gut mir welcher Verzweiflung ich meine Eltern und den behandelnden Artz gefragt habe ob ich jetzt sterben müsse.

Man lese zu den Konflikten zwischen Ärzten und Priestern, die daurch entstanden sind, auch noch den Professor Bernhardi vob Schnitzler.

(...)

Mehr noch: Man hat denen, die sich unterstanden, nach Empfang dieses Sakraments nicht zu sterben, schwere Kirchenbußen auferlegt, ihnen die eheliche Sexualität verboten, sie zu lebenslangem Fasten verdonnert, sie in Klosterhaft genommen, ...

 

Ich fände es langsam an der Zeit, wenn kirchliche Funktionäre bei der Aufarbeitung verschiedener Vergangenheiten von betulicher Wortwahl abließen: "Bedauerlicherweise haben zu verschiedenen Zeiten nicht wenige der Jünger Christi nicht richtig verstanden, was Gott ..." und das Kind beim Namen nennen würden: Wir haben durch zwei Jahrtausende jede Menge Mist gebaut. Gott sei uns gnädig.

...und hilf uns, dass wir diesen Misthaufen nicht noch vergrößern.

Amen

bearbeitet von Elima
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na ja ,

also ich würde entweder denn Sekundentod bevorzugen, aber das ist uns nicht gegeben.

wenn ich die Wahl hätte würde ich es schön finden wenn alle meine Lieben um mich wären. dabei schöne Musik läuft. Bin dabei mir auch für meine Todenmesse Gedanken zu machen ,denn wenn ich so bei mir im Umfeld anschaue, wie schnell in den letzten Wochen liebe Menschen verstorben sind. Meine Familie weiß auch das ich keine Lebenserhaltende Massmahnen dann wünsche und nur Erdbestattung in frage kommt. Das weiß ich auch von meinen Geschwistern und meiner Mutter. Nee wir reden über solche Themen.

Mein jüngerer Sohn mag z.b. verbrannt werden und auf der See verstreut werden.

Meine liebe alte Lehrerin hatte ihre Beerdigung bis íns kleinste geplant und hatte damit ihren Söhnen in derern Trauer arbeitabgenommen und sie wußte das sie so eine Beerdigung bekommt wie sie schön gefunden hat.

Nani

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Meine liebe alte Lehrerin hatte ihre Beerdigung bis íns kleinste geplant und hatte damit ihren Söhnen deren Trauerarbeit abgenommen

 

Ich glaube, Trauerarbeit kann niemandem abgenommen werden. Sie ist sogar wichtig für eine Reifung der Persönlichkeit.

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Die Texte bei der Spendung beziehen sich doch eindeutig auf kranke Menschen, die hoffen, wieder gesund zu werden.

 

Das läuft aber jetzt aus dem Ruder, denn es würde letztlich bedeuten, dass man unheilbar Kranke vom Sakrament der Krankensalbung ausschließt. Es geht ums Heil, nicht um (physische) Heilung, und es geht bei einem unheilbar Kranken darum, seine Situation im Vertrauen auf Gott so anzunehmen wie sie ist. Das schließt das (mögliche) Sterben mit ein.

 

http://www.erzbistum-münchen.de/EMF042/EMF004189.asp

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Vielleicht ist die Überschrift etwas seltsam in einer Zeit, in der der Tod verdrängt wird und sogar die Leichenwagen (sagt man so noch?) nicht mehr schwarz, sondern unauffällig silber-grau sind ... Der Anlass zu meiner Frage ist der Tod einer Bekannten in unserem Dorf, die plötzlich umgefallen und gestorben ist, und ihre Angehörigen sagten: "So hat sie sich immer gewünscht zu sterben." Was in früheren Zeiten für Christen das Schlimmste war (wohl auch wegen der Sünden, die man dann nicht mehr bereuen konnte, und der Angst vor der ewigen Verdammnis ...), gilt heute für viele als der beste Tod: dass man selbst gar nichts davon mitbekommt. Das ist ja ein radikaler Wandel der Vorstellung eines guten Todes: Der Abschied von Freunden und Familie entfällt, auch ein dankbarer und oder auch teilweise bedauernder Rückblick auf das Leben.

 

Wie wollt Ihr einmal sterben?

 

Rosario

 

Wir haben nicht die Wahl. Gott entscheidet, wie wir sterben.

Auch im Sterben liegt eine letzte, d i e letzte Herausforderung. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Menschen mit erschreckender Regelmässigkeit derart sterben, wie sie es sich n i c h t gewünscht haben. Sterben-nicht der Tod-ist eine Prüfung, an der wir lernen und reifen können. Auch diejenigen, die dem Sterbenden beim Sterben beistehen. Ich habe es aufgegeben, mir etwas in dieser Richtung zu wünschen oder zu erbitten, weil ich weiss, dass ich es so hinnehmen muss, wie Gott es mir auferlegt hat.

Christus hat es uns vorgelebt. Ich glaube, dass ER uns im Tode beisteht, wie auch immer es letztlich kommen mag. Wir sind niemals einsam in diesem letzten Moment. Und-was andere als "plötzlich" empfinden, mag gar nicht so plötzlich sein für den, der es es dann erfährt.

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