Jump to content

Wir brauchen dringend eine interreligiöse Spiritualität


romeroxav

Recommended Posts

Die Diskussion über die Frage interreligiöser Feiern mit Kindern und Jugendlichen habe ich mir überlegt, dass es angesichts der derzeitigen Weltpolitischen Lage eine Herausforderung an alle Religionen ist sich für Frieden und Gerechtigkeit global einzusetzen. Das geht nicht ohne interreligiösen Dialog. Ein solcher Dialog kann nicht theoretisch geführt werden sondern muss ganzheitlich geführt werden, betrifft uns also als Personen, hat Auswirkungen auf unsere Spiritualität. Dafür sind Grundhaltungen erforderlich, Tugenden einer interreligiösen Spiritualität. Ich habe diese Tugenden bei dem anglikanischen Theologen Perry Schmidt-Leukel gefunden und gebe sie mit eigenen Worten wieder. Er plädiert dafür, eine Grundhaltung zu entwickeln „die uns erlaubt, Nichtchristen und ihre Traditionen zu einem positiven Bestandteil unseres eigenen religiösen Bewusstseins, d.h. unserer Spiritualität werden zu lassen.

 

1.) Die Tugend der Zuversicht: Es gibt eine letzte Wirklichkeit die wir Gott nennen.

2.) Die Tugend der Demut: Wir grenzen die göttliche Realität nicht ein, schon gar nicht auf unseren eigenen begrenzten menschlichen Horizont.

3.) Die Tugend der Neugier: … auf die vielfältigen Wege des Menschen zu Gott. Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt. Die Tugend der Neugier beinhaltet echtes Interesse und Staunen vor den vielfältigen Wegen zu Gott

4.) Die Tugend der Freundschaft: Dies beinhaltet die Bereitschaft die Menschen so verstehen zu wollen wie sie sich selbst verstehen.

5.) Die Tugend der Ehrlichkeit beinhaltet Authentizität in Bezug auf die eigene wie fremde Religion. Ehrlich in Bezug auf eigene Fehler aber auch bereit und fähig gegenüber der fremden Religion berechtigte Fragen angemessen zu stellen.

6.) Die Tugend des Mutes setzt Bereitschaft voraus sich selbst und die eigene Religiosität den Einsichten der anderen auszusetzen

7.) Schließlich Dankbarkeit für Verbindendes und Unterscheidendes

Vergl. Perry schmidt-Leukel, Eine neue Spiritualität für eine religiös plurale Welt, in: Concilium 40 (2004), H.5, S.553-558

 

Ich möchte die Tugenden einfach zur Diskussion stellen! Viel Spaß!

 

romeroxav

bearbeitet von romeroxav
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

hm - sorry. also für mich ist das gut gemeintes geschwafel.

 

was wir brauchen, ist vor allem eine religiöse identität. wenn ich die in mir selbst ruhend habe, dann kann ich auch mit der abweichenden religiösen überzeugung mit meiner mitmenschen gelassen umgehen. punkt - aus - ende.

 

nachtrag: wir sehen doch immer wieder, dass fanatiker im tiefsten unsichere menschen sind. das nicht zulassen können einer anderen meinung verrät doch diese unsicherheit.

bearbeitet von Oestemer
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke es ist bei der interreligiösen Erziehung wichtig, das wesentliche Gemeinsame im Glauben zu suchen, die Unterschiede auch anzusprechen und nicht zu verwischen, aber diese auch achtsam zu tolerieren ohne die eigene Überzeugung zu relativieren.

Leicht ist das freilich nicht immer!

Wünsche euch allen eine staade Zeit, Gerlinde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

hm - sorry. also für mich ist das gut gemeintes geschwafel.

 

was wir brauchen, ist vor allem eine religiöse identität. wenn ich die in mir selbst ruhend habe, dann kann ich auch mit der abweichenden religiösen überzeugung mit meiner mitmenschen gelassen umgehen. punkt - aus - ende.

 

nachtrag: wir sehen doch immer wieder, dass fanatiker im tiefsten unsichere menschen sind. das nicht zulassen können einer anderen meinung verrät doch diese unsicherheit.

Dem kann ich zustimmen. Ein profilierter Glaube ist wie ein helles Licht. Hl. Lucia, bitte für uns.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1.) Die Tugend der Zuversicht: Es gibt eine letzte Wirklichkeit die wir Gott nennen.

Da fängt das Problem aber schon an. Selbst in den monotheistischen Ansätzen kann man sich nur schwer darauf einigen, was unter Gott zu verstehen ist. Das kann man sich dann zwar gegenseitig anhören, aber außer der Vereinbarung, friedlich miteinander umzugehen, wird dieser Dialog nichts bewirken.

Ich möchte mir nicht ausmalen, wie man diese Tugend mit polytheistischen Ansätzen oder Ansätzen einer wie auch immer gearteten nicht personalen Transzendenz diskutieren soll. Da fällt es schon schwer, diese Tugend überhaupt ernst zu nehmen, weil man sich nicht einmal auf das Wort Gott einigen kann. Aus der Perspektive dieser Ansätze würd ich erst einmalm fragen, warum wir denn die Transzendenz Gott nennen sollen?

 

2.) Die Tugend der Demut: Wir grenzen die göttliche Realität nicht ein, schon gar nicht auf unseren eigenen begrenzten menschlichen Horizont.

Das ist der Grundansatz jeder Religiosität. Es geht bei Rligion um den Umgang mit einer Erfahrung, die unverfügbar ist. Das ist so banal, dass man darüber gar nicht zu reden braucht.

 

3.) Die Tugend der Neugier: … auf die vielfältigen Wege des Menschen zu Gott. Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt. Die Tugend der Neugier beinhaltet echtes Interesse und Staunen vor den vielfältigen Wegen zu Gott

Sobald das Thema Wahrheit eingeführt wird, mündet das Staunen in eine Bewertungsskala hinsichtlich der vielfältigen Wege. Außer einer allgemeinen Toleranz gegenüber der religiösen und kulturellen Prägung des Gegenüber wird an diesem Punkt auch nicht viel bewirkt. Diese Toleranz ist Voraussetzung, gemeinsam im selben Raum zu sitzen. Wäre sie das Resultat, dann würde ich um mein Leben fürchten.

 

4.) Die Tugend der Freundschaft: Dies beinhaltet die Bereitschaft die Menschen so verstehen zu wollen wie sie sich selbst verstehen.

Ich will niemanden verstehen, der glaubt, es gehöre zu Gottes Gebot, seine Frau zu schlagen. Dasselbe gilt für Leute, die sich aus religiösen Gründen in die Luft sprengen und möglichst viele Andere mit in den Tod nehmen wollen. Mein Wertesystem hat Grenzen, an denen es keine Toleranz gibt. Auch umgekehrt sind diese Grenzen etwa bei religiösen Muslimen deutlich zu spüren.

 

5.) Die Tugend der Ehrlichkeit beinhaltet Authentizität in Bezug auf die eigene wie fremde Religion. Ehrlich in Bezug auf eigene Fehler aber auch bereit und fähig gegenüber der fremden Religion berechtigte Fragen angemessen zu stellen.

Was sind angemessene Fragen? Frag einen Christen, ob die Kreuzzüge berechtigt waren und Du wirst zumeist die Antwort bekommen, das waren sie nict. Frag einen Muslimen nach der Gewalttätigkeit Mohammeds. Insgesamt gelten hier die gleichen Grenzen wie oben.

 

 

6.) Die Tugend des Mutes setzt Bereitschaft voraus sich selbst und die eigene Religiosität den Einsichten der anderen auszusetzen

Warum? Was soll mir die Bewertung meiner Religion durch einen Muslim bringen? Warum soll sich ein Muslim mein Urteil abholen?

Diese Tugend hat eine Berechtigung als Absage gegen jedweden Fundamentalismus und Fanatismus, aber in jeder Religion gibt es Grundsätze, die sich einem Urteil von außen entziehen.

 

 

7.) Schließlich Dankbarkeit für Verbindendes und Unterscheidendes

Warum sollte ich dafür Dankbar sein. Das ist ein sehr artifizieller Grundsatz. Es gibt Religionen, da bin ich froh, dass mich mit denen nichts verbindet, wie etwa die Zeugen Jehowas. Bei manchen christlichen Bewegungen schäme ich mich, dass mich etwas mit ihnen verbindet. Den orthodoxen bin ich dankbar für ihre Liturgie, den Juden für das Alte Testament.

Aber, ob ich einen Juden, eine Orthodoxen, einen Zeugen Jehowas, einen Freikirchler mag oder nicht, entscheidet sich an seiner Person und nicht an seiner Religion.

 

 

Ich halte die Tugenden für bemüht, aber für verfehlt.

Ich muss letztlich fragen, welches Ziel ich mit einer interreligiösen Interaktion verfolge. Geht es um eine Feier anlässlich des Advents, kann ich entweder sagen, der Inhalt von Advent oder Weihnachten ist mir aus religiösen oder kulturellen Gründen so wichtig, dass ich eine Advents- bzw. Weihnachtsfeier anbiete. Dann können Andersgläubige kommen und dies respektieren, oder fern bleiben. Oder ich kann sagen, ich möchte eine Feier anbieten, die keinen religiösen Inhalt mehr hat. Dann brauche ich aber auch keine der oben genannten Tugenden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

hm - sorry. also für mich ist das gut gemeintes geschwafel.

 

was wir brauchen, ist vor allem eine religiöse identität. wenn ich die in mir selbst ruhend habe, dann kann ich auch mit der abweichenden religiösen überzeugung mit meiner mitmenschen gelassen umgehen. punkt - aus - ende.

 

nachtrag: wir sehen doch immer wieder, dass fanatiker im tiefsten unsichere menschen sind. das nicht zulassen können einer anderen meinung verrät doch diese unsicherheit.

Dem kann ich zustimmen. Ein profilierter Glaube ist wie ein helles Licht. Hl. Lucia, bitte für uns.

 

Sehe ich genauso. Der anglikanische Theologe produziert Leerformeln, die jedem eine eigene Interpretation erlauben. Damit ist nichts gewonnen. Interreligiöse Spiritualität: das scheint mir auf Deismus oder Pantheismus hinauszulaufen. Die Spiritualität eines Christen kann doch nur in der Betrachtung des christlichen Gottes und seiner Schöpfung wurzeln. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

was wir brauchen, ist vor allem eine religiöse identität. wenn ich die in mir selbst ruhend habe, dann kann ich auch mit der abweichenden religiösen überzeugung mit meiner mitmenschen gelassen umgehen. punkt - aus - ende.

 

Mit der Gelassenheit ist das so eine Sache. Hier im Forum bin ich schon mit der Behauptung konfrontiert worden, dass meine Mutter in meinem Fall besser die Pille genommen hätte als mich zur Welt zu bringen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

hallo

 

hm - sorry. also für mich ist das gut gemeintes geschwafel.

 

was wir brauchen, ist vor allem eine religiöse identität. wenn ich die in mir selbst ruhend habe, dann kann ich auch mit der abweichenden religiösen überzeugung mit meiner mitmenschen gelassen umgehen. punkt - aus - ende.

 

nachtrag: wir sehen doch immer wieder, dass fanatiker im tiefsten unsichere menschen sind. das nicht zulassen können einer anderen meinung verrät doch diese unsicherheit.

 

ich denke, dass Schmidt-Leukel tatsächlich einfach einen SChritt vorausgeeilt ist. Denn tatsächlich ist es mMn so, dass ich mich in diese Tugenden erst dann einüben kann, wenn ich eine religiöse Identität habe, ein religiöses Selbstbewusstsein. Denn erst dann muss ich mich nicht mehr (auf Teufel komm raus) gegen Andersdenkende und Andersglaubende in spaltender WEise abgrenzen, sondern kann integrativ wirken, ohne meine eigene religiöse Identitäöt zu gefährden.

 

zu den genannten Tugenden:

1.) Die Tugend der Zuversicht: Es gibt eine letzte Wirklichkeit die wir Gott nennen.

 

Da wird jetzt erstmal sicher jeder zustimmen. Für mich ergeben sich daraus aber Konsequenzen, bei denen vermutlich einige heftig widersprechen werden:

Wenn ich diese Zuversicht habe, dann ist es nicht mehr nötig, dass ich 'meinen Gott' gegen alle anderen 'Götter' (Gottesvorstellungen vehement verteidige. Dann muss ich mich nicht mehr bei Kritik an meiner Religion hinter dem Schlagwort "Gotteslästerung" verschanzen, auch nicht mehr hinter der Phrase "Verletzung religiöser Gefühle". Denn dann weiß ich, dass es diese letzte Wirklichkeit Gott gibt, der nichts und niemand wirklich etwas anhaben kann

 

2.) Die Tugend der Demut: Wir grenzen die göttliche Realität nicht ein, schon gar nicht auf unseren eigenen begrenzten menschlichen Horizont.

 

siehe meine Gedanken zu 1.

 

3.) Die Tugend der Neugier: … auf die vielfältigen Wege des Menschen zu Gott. Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt. Die Tugend der Neugier beinhaltet echtes Interesse und Staunen vor den vielfältigen Wegen zu Gott

 

.....

 

4.) Die Tugend der Freundschaft: Dies beinhaltet die Bereitschaft die Menschen so verstehen zu wollen wie sie sich selbst verstehen.

 

das ist mir zu verschwommen formuliert. Was meint er damit?

Ich beobachte bei mir selbst, dass es bisweilen sehr heilsam ist, dass meine Mitmenschen über mich hinaus gehen, dass sie hinter mich schauen, hinter mein Selbstverständnis, dass sie mich bisweilen besser verstehen als ich mich selbst verstehe.

Anfangs habe ich das mit Entsetzen und Angst festgestellt, dass sie mich besser verstehen als ich mich selbst. Heute kann ich damit besser umgehen und suche bewusst den Kontakt zu Menschen, mit denen ich nicht so ganz genau mein Selbstverständnis teile. Denn ich lerne im Dialog mit ihnen mich selbst besser kennen

 

5.) Die Tugend der Ehrlichkeit beinhaltet Authentizität in Bezug auf die eigene wie fremde Religion. Ehrlich in Bezug auf eigene Fehler aber auch bereit und fähig gegenüber der fremden Religion berechtigte Fragen angemessen zu stellen.

 

tja mei...im Grunde eine Selbstverständlichkeit oder?

 

6.) Die Tugend des Mutes setzt Bereitschaft voraus sich selbst und die eigene Religiosität den Einsichten der anderen auszusetzen

 

siehe Östemers Kommentar

 

7.) Schließlich Dankbarkeit für Verbindendes und Unterscheidendes

 

ja

 

Übrigens kommen mir bei dieser Diskussion die drei Weisen aus dem Morgenland in den Sinn. ...

 

alles Liebe

 

Angelika

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

hallo

 

4.) Die Tugend der Freundschaft: Dies beinhaltet die Bereitschaft die Menschen so verstehen zu wollen wie sie sich selbst verstehen.

Ich will niemanden verstehen, der glaubt, es gehöre zu Gottes Gebot, seine Frau zu schlagen. Dasselbe gilt für Leute, die sich aus religiösen Gründen in die Luft sprengen und möglichst viele Andere mit in den Tod nehmen wollen. Mein Wertesystem hat Grenzen, an denen es keine Toleranz gibt. Auch umgekehrt sind diese Grenzen etwa bei religiösen Muslimen deutlich zu spüren.

 

Es gibt einen Unterschied zwischen 'jemanden verstehen wollen' und 'für jemanden Verständnis haben wollen'.

ICh will schon verstehen, warum ein Mann meint, es gehöre zu Gottes Gebot, seine Frau zu schlagen(gibt es übrigens auch in christlichen Kreisen). Ich will auch verstehen, warum jemand aus religiösen Gründen zum Selbstmordattentäter wird.

Ich habe aber kein Verständnis für so jemanden in dem Sinn, dass ich solches Tun wertneutral sehen würde.

 

 

alles Liebe

 

Angelika

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

hm - sorry. also für mich ist das gut gemeintes geschwafel.

 

was wir brauchen, ist vor allem eine religiöse identität. wenn ich die in mir selbst ruhend habe, dann kann ich auch mit der abweichenden religiösen überzeugung mit meiner mitmenschen gelassen umgehen. punkt - aus - ende.

 

nachtrag: wir sehen doch immer wieder, dass fanatiker im tiefsten unsichere menschen sind. das nicht zulassen können einer anderen meinung verrät doch diese unsicherheit.

Lieber Franz-Josef!

Selbstverständlich ist die Identität der Schlüssel. Es geht meines Erachtens eben darum wie die Identität in der heutigen religiös pluralen Gesellschaft sich entfalten sollte. Eine Identität die der Gesellschaft entspricht. In einer religiös homogenen Gesellschadt kann einer eine gesunde Identität aufbauen. Die gleiche Person wäre warscheinlich in unserer heterogenen pluralen Situation völlig überfordert. Ich finde sehr treffend formuliert welche Voraussetzung notwendig sind damit andere Meinungen zugelassen werden können.

romeroxav

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dem kann ich zustimmen. Ein profilierter Glaube ist wie ein helles Licht. Hl. Lucia, bitte für uns.

Mit Deinem profilierten Glauben gehst du gelassen mit abweichenden religiösen Überzeugungen um und kannst diese stehen lassen. Schön zu hören!

romeroxav

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dem kann ich zustimmen. Ein profilierter Glaube ist wie ein helles Licht. Hl. Lucia, bitte für uns.

Mit Deinem profilierten Glauben gehst du gelassen mit abweichenden religiösen Überzeugungen um und kannst diese stehen lassen. Schön zu hören!

romeroxav

Was ist "gelassener Umgang"?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dem kann ich zustimmen. Ein profilierter Glaube ist wie ein helles Licht. Hl. Lucia, bitte für uns.

Mit Deinem profilierten Glauben gehst du gelassen mit abweichenden religiösen Überzeugungen um und kannst diese stehen lassen. Schön zu hören!

romeroxav

Was ist "gelassener Umgang"?

 

Das ist die Frage. Das friedliche Mit- oder vielleicht besser: Nebeneinander von Menschen verschiedener Religion ist heute Alltag. Aufreger ist eigentlich nur und durchaus zurecht religiös begründete Gewalt. Dann gibts kleinere Aufregungen um sinnlich wahrnehmbare Religionsäußerungen, insbesondere Kopftuch und Moscheebau, inzwischen auch um Kreuze und um die korrekte Ausgestaltung von zB Weihnachtsfeiern in Schulen. Diese Dinge berühren stark die Alltagskultur und Identität eines Landes, sind aber aus religiöser Sicht idR weniger wichtig. In den Äußerlichkeiten findet die abendländische Tradition idR eifrigere Streiter als wenn es um den Glauben selbst geht. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Mat!

 

1.) Die Tugend der Zuversicht: Es gibt eine letzte Wirklichkeit die wir Gott nennen.

Da fängt das Problem aber schon an. Selbst in den monotheistischen Ansätzen kann man sich nur schwer darauf einigen, was unter Gott zu verstehen ist. Das kann man sich dann zwar gegenseitig anhören, aber außer der Vereinbarung, friedlich miteinander umzugehen, wird dieser Dialog nichts bewirken.

Ich möchte mir nicht ausmalen, wie man diese Tugend mit polytheistischen Ansätzen oder Ansätzen einer wie auch immer gearteten nicht personalen Transzendenz diskutieren soll. Da fällt es schon schwer, diese Tugend überhaupt ernst zu nehmen, weil man sich nicht einmal auf das Wort Gott einigen kann. Aus der Perspektive dieser Ansätze würd ich erst einmalm fragen, warum wir denn die Transzendenz Gott nennen sollen?

Benedikt XVI spricht immer wieder von der Gottvergessenheit als dem großen Problem der Gegenwart. Ich denke auch dass es "Gott" ist, oder unsere Verwiesenheit auf diese letzte Wirklichkeit die wir der Welt schulden. Auch wenn der Gottesbegriff nicht deckungsgleich ist so ist es doch die Verwiesenheit auf diese letzte Wirklichkeit. Ich glaube schon dass das eine Basis ist einer Spiritualität die das ernst nimmt. Ich glaube nämlich dass Gott, wenn er diese Sehnsuch nach der letzten Wirklichkeit die er selber ist in das Herz jedes Menschen legt, dass ich zuversichtlich sein darf dass er sich finden läßt.

 

 

 

2.) Die Tugend der Demut: Wir grenzen die göttliche Realität nicht ein, schon gar nicht auf unseren eigenen begrenzten menschlichen Horizont.

Das ist der Grundansatz jeder Religiosität. Es geht bei Rligion um den Umgang mit einer Erfahrung, die unverfügbar ist. Das ist so banal, dass man darüber gar nicht zu reden braucht.

So banal ist das nicht. Zu oft erlebe ich es, dass Menschen Gott auf ihr Bild von Gott beschränken. Für viele Menschen ist Gott nur eine Projektion, so wie es Feuerbach analysiert hat.

 

 

3.) Die Tugend der Neugier: … auf die vielfältigen Wege des Menschen zu Gott. Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt. Die Tugend der Neugier beinhaltet echtes Interesse und Staunen vor den vielfältigen Wegen zu Gott

Sobald das Thema Wahrheit eingeführt wird, mündet das Staunen in eine Bewertungsskala hinsichtlich der vielfältigen Wege. Außer einer allgemeinen Toleranz gegenüber der religiösen und kulturellen Prägung des Gegenüber wird an diesem Punkt auch nicht viel bewirkt. Diese Toleranz ist Voraussetzung, gemeinsam im selben Raum zu sitzen. Wäre sie das Resultat, dann würde ich um mein Leben fürchten.

Für mich sagt diese Tugend mehr als Toleranz. Es geht nicht darum die andere Religion zu ertragen sondern zu staunen über die vielfältigen Wege über die Menschen zu Gott finden. Anhänger eines heidnischen Sternenkultes finden zu Jesus. Da passieren Sachen die man nicht für möglich gehalten hat.

 

4.) Die Tugend der Freundschaft: Dies beinhaltet die Bereitschaft die Menschen so verstehen zu wollen wie sie sich selbst verstehen.

Ich will niemanden verstehen, der glaubt, es gehöre zu Gottes Gebot, seine Frau zu schlagen. Dasselbe gilt für Leute, die sich aus religiösen Gründen in die Luft sprengen und möglichst viele Andere mit in den Tod nehmen wollen. Mein Wertesystem hat Grenzen, an denen es keine Toleranz gibt. Auch umgekehrt sind diese Grenzen etwa bei religiösen Muslimen deutlich zu spüren.

Ich möchte auch keine Freundschaft mit Verbrechern. Bedeutet Dein Einwandt, dass alle anderen Religionen inhuman sind und wir uns deshalb nicht die Mühe machen müssen den anderen zu fragen wie er sich selbst versteht. Unser Problem ist doch dass wir die andere Position nur aus unserer Apologie kennen und nicht durch die Augen des anderen. Ich bin ziemlich sicher, dass es notwendig ist bereit zu sein sich in den anderen hineinzuversetzen wenn man interreligiösen Dialog will. Ich finde dass das das Gebot der Stunde ist. Wenn Du so oder so keinen Dialog willst, so scheint es hier, dann ist natürlich auch eine Spiritualität des interreligiösen Dialogs sinnlos.

 

5.) Die Tugend der Ehrlichkeit beinhaltet Authentizität in Bezug auf die eigene wie fremde Religion. Ehrlich in Bezug auf eigene Fehler aber auch bereit und fähig gegenüber der fremden Religion berechtigte Fragen angemessen zu stellen.

Was sind angemessene Fragen? Frag einen Christen, ob die Kreuzzüge berechtigt waren und Du wirst zumeist die Antwort bekommen, das waren sie nict. Frag einen Muslimen nach der Gewalttätigkeit Mohammeds. Insgesamt gelten hier die gleichen Grenzen wie oben.

Gerade diese Probleme machen es notwendig von allen Seiten sich ehrlich dem zu stellen. Du scheinst aber zu meinen, dass es eh keinen Sinn macht.

 

 

6.) Die Tugend des Mutes setzt Bereitschaft voraus sich selbst und die eigene Religiosität den Einsichten der anderen auszusetzen

Warum? Was soll mir die Bewertung meiner Religion durch einen Muslim bringen? Warum soll sich ein Muslim mein Urteil abholen?

Diese Tugend hat eine Berechtigung als Absage gegen jedweden Fundamentalismus und Fanatismus, aber in jeder Religion gibt es Grundsätze, die sich einem Urteil von außen entziehen.

Früher war das ein Grundsatz der Theologie. Wenn man keinen Gegner hatte der den Glauben in Frage gestellt hat, hat man es methodisch getan.

 

 

7.) Schließlich Dankbarkeit für Verbindendes und Unterscheidendes

Warum sollte ich dafür Dankbar sein. Das ist ein sehr artifizieller Grundsatz. Es gibt Religionen, da bin ich froh, dass mich mit denen nichts verbindet, wie etwa die Zeugen Jehowas. Bei manchen christlichen Bewegungen schäme ich mich, dass mich etwas mit ihnen verbindet. Den orthodoxen bin ich dankbar für ihre Liturgie, den Juden für das Alte Testament.

Aber, ob ich einen Juden, eine Orthodoxen, einen Zeugen Jehowas, einen Freikirchler mag oder nicht, entscheidet sich an seiner Person und nicht an seiner Religion.

Ich würde hier nochmal Religionen von fundamentalistischen Sekten unterscheiden. Eine solche Gruppe sucht so oder so nicht den Dialog. Dankbarkeit für Gemeinsamkeiten drückt das 2.Vat in der Erklärung über die nichtchristlichen Religionen aus. Dankbarkeit für Verschiedenes bewahrt mich davor den Anderen in seinem Anders-Sein ernst zu nehmen. Er ist schon liebenswert bevor der so ist wie ich. In den Unterschieden können eventuell auch Hinweise sein, was mir fehlt. Ich bin den evanelischen Christen dankbar für das klare Zeugnis für die Schrift für ihre 3 Sola weil diese micch herausfordern auch die eigene katholische Piosition besser zu profilieren und zu erkennen wo ich selbst Werke, Natur oder tradition gegenüber, Glaube, Gnade oder Schrift überbetone. Auch von dem Anders Sein der Muslime können wir etwas lernen.

 

Ich halte die Tugenden für bemüht, aber für verfehlt.

Ich muss letztlich fragen, welches Ziel ich mit einer interreligiösen Interaktion verfolge. Geht es um eine Feier anlässlich des Advents, kann ich entweder sagen, der Inhalt von Advent oder Weihnachten ist mir aus religiösen oder kulturellen Gründen so wichtig, dass ich eine Advents- bzw. Weihnachtsfeier anbiete. Dann können Andersgläubige kommen und dies respektieren, oder fern bleiben. Oder ich kann sagen, ich möchte eine Feier anbieten, die keinen religiösen Inhalt mehr hat. Dann brauche ich aber auch keine der oben genannten Tugenden.

Diese Tugenden stehen vor praktischen Erwägungen ob und wie eine gemeinsame interreligiöse feier durchgeführt wird. Ohne die Bereitschaft zum interreligiösen Miteinander macht allerdings keine Feier Sinn.

 

romeroxav

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dem kann ich zustimmen. Ein profilierter Glaube ist wie ein helles Licht. Hl. Lucia, bitte für uns.

Mit Deinem profilierten Glauben gehst du gelassen mit abweichenden religiösen Überzeugungen um und kannst diese stehen lassen. Schön zu hören!

romeroxav

Was ist "gelassener Umgang"?

Franz-Josef sagte: Wer einen reifen Glauben pflegt geht gelassen mit den unterschiedlichen religiösen Überzeugungen anderer um. Er sagte die oft erlebte schroffe Ablehnung der unterschiedlichen Meinung zeuge von Unsicherheit. Darauf hat ihm Peter beigepflichtet, allerdings mit dem profilierten Glauben. Ich geh mal davon aus dass das Gegenteil von unsicher sicher ist. Also ein sicherer Umgang mit andersdenkenden. Die Begegnung mit einer anderen Meinung verunsichert mich nicht in meiner eigenen. Das führt dazu dass ich diese stehen lassen kann.

romeroxav

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sehe ich genauso. Der anglikanische Theologe produziert Leerformeln, die jedem eine eigene Interpretation erlauben. Damit ist nichts gewonnen. Interreligiöse Spiritualität: das scheint mir auf Deismus oder Pantheismus hinauszulaufen. Die Spiritualität eines Christen kann doch nur in der Betrachtung des christlichen Gottes und seiner Schöpfung wurzeln. Grüße, KAM

Ich finde mich durchaus in den Tugenden wieder mit meinem christlichen Gottesbegriff. Ich werde deshalb nicht zum Deisten oder Pantheisten.

romeroxav

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mit der Gelassenheit ist das so eine Sache. Hier im Forum bin ich schon mit der Behauptung konfrontiert worden, dass meine Mutter in meinem Fall besser die Pille genommen hätte als mich zur Welt zu bringen.

Das bezeugt dass der der diese Behauptung gemacht hat mit Sicherheit unsicher ist bzw. Gelassenheit für ihn fremd ist.

romeroxav

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Angelika!

ich denke, dass Schmidt-Leukel tatsächlich einfach einen SChritt vorausgeeilt ist. Denn tatsächlich ist es mMn so, dass ich mich in diese Tugenden erst dann einüben kann, wenn ich eine religiöse Identität habe, ein religiöses Selbstbewusstsein. Denn erst dann muss ich mich nicht mehr (auf Teufel komm raus) gegen Andersdenkende und Andersglaubende in spaltender WEise abgrenzen, sondern kann integrativ wirken, ohne meine eigene religiöse Identitäöt zu gefährden.

 

Ich denke, dass ist der Punkt. Hast Du gut formuliert. Ohne religiöse Identität ist niemand in der Lage so handeln.

 

1.) Die Tugend der Zuversicht: Es gibt eine letzte Wirklichkeit die wir Gott nennen.

 

Da wird jetzt erstmal sicher jeder zustimmen. Für mich ergeben sich daraus aber Konsequenzen, bei denen vermutlich einige heftig widersprechen werden:

Wenn ich diese Zuversicht habe, dann ist es nicht mehr nötig, dass ich 'meinen Gott' gegen alle anderen 'Götter' (Gottesvorstellungen vehement verteidige. Dann muss ich mich nicht mehr bei Kritik an meiner Religion hinter dem Schlagwort "Gotteslästerung" verschanzen, auch nicht mehr hinter der Phrase "Verletzung religiöser Gefühle". Denn dann weiß ich, dass es diese letzte Wirklichkeit Gott gibt, der nichts und niemand wirklich etwas anhaben kann

 

Genau so empfinde ich das auch!

4.) Die Tugend der Freundschaft: Dies beinhaltet die Bereitschaft die Menschen so verstehen zu wollen wie sie sich selbst verstehen.

 

das ist mir zu verschwommen formuliert. Was meint er damit?

Ich beobachte bei mir selbst, dass es bisweilen sehr heilsam ist, dass meine Mitmenschen über mich hinaus gehen, dass sie hinter mich schauen, hinter mein Selbstverständnis, dass sie mich bisweilen besser verstehen als ich mich selbst verstehe.

Anfangs habe ich das mit Entsetzen und Angst festgestellt, dass sie mich besser verstehen als ich mich selbst. Heute kann ich damit besser umgehen und suche bewusst den Kontakt zu Menschen, mit denen ich nicht so ganz genau mein Selbstverständnis teile. Denn ich lerne im Dialog mit ihnen mich selbst besser kennen

Ich glaube dass sich beides einander bedingt. Ich frage den anderen wie er sich versteht und er sagt mir gleichzeitig wie er mich sieht, bzw. wie ich auf ihn wirke, dass wäre die Tugend des Mutes, nämlich die Bereitschaft mir das sagen zu lassen und dadurch was neues über mich erfahren.

 

7.) Schließlich Dankbarkeit für Verbindendes und Unterscheidendes

 

ja

 

Übrigens kommen mir bei dieser Diskussion die drei Weisen aus dem Morgenland in den Sinn. ...

Mir auch: Anhänger eines heidnischen Sternenkultes haben in ihrem Heidentum Spuren die geradewegs zu Gott, bzw. zu Jesus Christus führen. Lassen wir uns überraschen aber nicht erschrecken wie Jerusalem.

 

romeroxav

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sehe ich genauso. Der anglikanische Theologe produziert Leerformeln, die jedem eine eigene Interpretation erlauben. Damit ist nichts gewonnen. Interreligiöse Spiritualität: das scheint mir auf Deismus oder Pantheismus hinauszulaufen. Die Spiritualität eines Christen kann doch nur in der Betrachtung des christlichen Gottes und seiner Schöpfung wurzeln. Grüße, KAM

Ich finde mich durchaus in den Tugenden wieder mit meinem christlichen Gottesbegriff. Ich werde deshalb nicht zum Deisten oder Pantheisten.

romeroxav

 

Das wird so sein. Aber die genannten Tugenden haben ja noch nicht direkt was mit Spiritualität zu tun. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

7.) Schließlich Dankbarkeit für Verbindendes und Unterscheidendes

 

Anhänger eines heidnischen Sternenkultes haben in ihrem Heidentum Spuren die geradewegs zu Gott, bzw. zu Jesus Christus führen. Lassen wir uns überraschen aber nicht erschrecken wie Jerusalem.

 

romeroxav

 

Wir dürfen aber wohl das Gebot, alle Völker zu lehren, nicht vergessen. Insofern kann ich für Unterscheidendes nicht dankbar sein, denn das sollte sich ja verändern. Das Gemeinsame zu loben ist dagegen richtig. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir dürfen aber wohl das Gebot, alle Völker zu lehren, nicht vergessen. Insofern kann ich für Unterscheidendes nicht dankbar sein, denn das sollte sich ja verändern. Das Gemeinsame zu loben ist dagegen richtig. Grüße, KAM

Das Unterscheidende kann mir helfen mich selber und meinen Glauben zu verstehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da fängt das Problem aber schon an.
falscher Ansatz, Mat.

 

lieber ein "Lichtlein" suchen ...

 

ach so, ja:

 

an dieser sehr unpassenden Stelle,

 

wünsche ich Dir,

 

liebe Lucia,

 

alles Gute, und auch Gottes Segen,

 

zu Deinem Namenstag, heute.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

hm - sorry. also für mich ist das gut gemeintes geschwafel.

Amen

 

Ich weiss zwar nicht woran ich glaube, aber das mache ich unheimlich grümdlich und intensiv <_<

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

hm - sorry. also für mich ist das gut gemeintes geschwafel.

Amen

 

Ich weiss zwar nicht woran ich glaube, aber das mache ich unheimlich grümdlich und intensiv <_<

Erich und Franz-Josef in Einigkeit. Noch ist die Kirche nicht verloren. :unsure:

romeroxav

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mit der Gelassenheit ist das so eine Sache. Hier im Forum bin ich schon mit der Behauptung konfrontiert worden, dass meine Mutter in meinem Fall besser die Pille genommen hätte als mich zur Welt zu bringen.

Das bezeugt dass der der diese Behauptung gemacht hat mit Sicherheit unsicher ist bzw. Gelassenheit für ihn fremd ist.

romeroxav

 

Das ist mir schon klar. Allerdings kommen solche Aussagen meist von den Menschen die die Gelassenheit scheinbar gepachtet haben. Daran scheitert meistens ein interreligiöses Gespräch so gut es auch gemeint ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...