Gerlinde Blosche Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Ich kann dieses Pauluswort ohnedies nie begreifen. Ich halte es für die eine ungeheure Anmaßung. Ich sehe da kein Problem. Wir sprechen doch vom "Leib Christi". Die Kirche ist nicht aus sich selbst heraus "Miterlöserin" (um dieses oben genannte Wort hier zu verwenden), sondern weil sie Leib Christi ist, hat sie selbstverständlich Anteil an Christi Leben, Lehre und Leid. Das Eine ist quasi ohne das Andere nicht zu denken. Jesus ist in der Kirche, in ihrem Leben, in ihrer Lehre und eben in ihrem Leid anwesend. Das gerade macht doch Jesus Christus aus, dass er eben nicht eingegrenzt ist auf eine zeitliche und räumliche Erscheinung, sondern alle Grenzen sprengt und übersteigt. Im Glaubensbekenntnis heißt es doch: Jesus Christus, der Sohn Gottes, sei ganz Gott und ganz Mensch. Als Mensch (in ausschließlicher Weise) wäre er begrenzt, wie wir alle begrenzt sind. Da er aber Gott ist, übersteigt er eben diese Grenzen und wird eins mit uns. Als Leib Christi sind wir also quasi alle "Miterlöser" weil wir in ihn hineingenommen sind und weil er in uns ist. Die Kirche weigert sich zwar (zurecht) den Aspekt der Miterlösung explizit in den Dogmenkatalog aufzunehmen, weil sie der Meinung ist, dass dann die Erlöserfunktion Jesu nicht mehr mit gebührendem Respekt wahrgenommen würde. Sie verurteilt diese Sicht aber meines Wissens nicht als Irrlehre. Indirekt ist diese Ansicht m.M.n. sogar dogmatisch abgesichert. Wäre sie häretisch, müßte schließlich auch der Paulussatz aus der Schrift verurteilt werden. Wenn Jesus so etwas wie Kirche vorgeschwebt ist, dann als Bewahrerin und Verkünderin seines vollendeten Erlösungswerks. Ich würde es so formulieren: In Gott dem zeitlos Ewigen, ist das Erlösungswerk bereits vollendet. In unserer bruchstückhaften Welt aber ist das nicht zu erkennen (außer im Glauben). Insofern betrachte ich die Kirche nicht nur als Bewahrerin und Verkünderin, sondern ich sehe in ihr selbst das Erlösungswerk. (wohlgemerkt: Sie ist Leib Christi!) Wäre sie lediglich Bewahrerin und Verkünderin, würde sie sich kaum von einem universitären Museum unterscheiden. Hallo Ihr Lieben, ich denke auch, dass die endgültige Erlösung nur durch Gott in der Erlösungstat Jesu geschehen ist. Ich glaube, dass der Mensch an der Erlösung nur insofern im Sinne Jesu mitwirken kann, indem er um das Heil des Menschen bemüht ist und ihn in je nach menschlicher Situation soweit wie möglich von körperlicher, bzw. seelischer Qual und Not befreit, bzw. sie lindert. Die Erlösung von Schuld und Sünde und allem Unheil geschieht letztendlich durch Gottes Liebe. Wenn wir uns auch nur ein bisschen von seiner Liebe anstecken lassen, können wir wie Jesus "Licht" für die Menschen sein. In solchen erlösten Menschen lebt die Kirche weiter. Liebe adventliche Grüße, Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
romeroxav Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 An Deiner Person liegts nicht. Die meisten Gedanken von mir hält Peter nicht für trefflich. Er pickt sich nur die heraus die in sein Konzept passen. romeroxav Gebe ein gewisses röm. kath. Selektivverhalten zu. Die RKK wird gekreuzigt durch die Modernisten ......... Meinst Du das mit röm.kath. Selektivverhalten? Ich kann da nur Mairamantisches Selektivverhalten erkennen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Die RKK wird gekreuzigt durch die Modernisten ......... Meinst Du das mit röm.kath. Selektivverhalten? Ich kann da nur Mairamantisches Selektivverhalten erkennen. Selektiv in der Hinsicht: "Theologen" die ein anderes Evangelium verkünden, ihre eigenen Ideen wertvoller ansehen als Schrift und Tradition meide ich aus psychohygienischen Gründen. Ich würde gern katholisch bleiben, gelle. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
romeroxav Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Die RKK wird gekreuzigt durch die Modernisten ......... Meinst Du das mit röm.kath. Selektivverhalten? Ich kann da nur Mairamantisches Selektivverhalten erkennen. Selektiv in der Hinsicht: "Theologen" die ein anderes Evangelium verkünden, ihre eigenen Ideen wertvoller ansehen als Schrift und Tradition meide ich aus psychohygienischen Gründen. Ich würde gern katholisch bleiben, gelle. Auf meine Frage welche Theologen Du meinst kam nur Haag der verstorben ist und Küng dem die Lehrbefugnis entzogen wurde. Wenn das ein so großes Problem ist, dann müssten Dir doch bestimmt ein paar mehr einfallen. romeroxav Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Die RKK wird gekreuzigt durch die Modernisten ......... Meinst Du das mit röm.kath. Selektivverhalten? Ich kann da nur Mairamantisches Selektivverhalten erkennen. Selektiv in der Hinsicht: "Theologen" die ein anderes Evangelium verkünden, ihre eigenen Ideen wertvoller ansehen als Schrift und Tradition meide ich aus psychohygienischen Gründen. Ich würde gern katholisch bleiben, gelle. Auf meine Frage welche Theologen Du meinst kam nur Haag der verstorben ist und Küng dem die Lehrbefugnis entzogen wurde. Wenn das ein so großes Problem ist, dann müssten Dir doch bestimmt ein paar mehr einfallen. romeroxav Ja- Rahner z.B. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Ja- Rahner z.B. Was dann aber wieder deine private, persönliche Selektion ist und nicht die der römisch-katholischen Kirche. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
romeroxav Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Ja- Rahner z.B. Hab ich was verpasst? Wurde Rahner die Lehrbefugnis entzogen? Hat sich die Glaubenskongregation von einzelnen Punkten seiner Lehre distanziert, der derzeitige Papst war doch ziemlich lang Chef dieser Institution, oder nicht? Wäre es nicht seine Aufgabe gewesen uns vor solchen Gefahren zu schützen? Aber anscheinend kannst Du das besser beurteilen. romeroxav Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Ja- Rahner z.B. Hab ich was verpasst? Wurde Rahner die Lehrbefugnis entzogen? Hat sich die Glaubenskongregation von einzelnen Punkten seiner Lehre distanziert, der derzeitige Papst war doch ziemlich lang Chef dieser Institution, oder nicht? Wäre es nicht seine Aufgabe gewesen uns vor solchen Gefahren zu schützen? Aber anscheinend kannst Du das besser beurteilen. romeroxav Siehst du- das wollte ich vermeiden. Über Rahner wollte ich hier eigentlich nicht diskutieren - aber sein "anonymer Christ" und seine Aussagen zu "Maria Immaculata" und anderen Glaubensfragen sind- naja sagen wir es verharmlosend: "uneindeutig". Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Ja- Rahner z.B. Was dann aber wieder deine private, persönliche Selektion ist und nicht die der römisch-katholischen Kirche. Es gibt auch Leutln, die gewisse Heilige "selektieren". P.Pio und Johannes Vianney sind bei einigen seeeeeeeeeeeehr unbeliebt. Frage: MUSS ein röm.kath. Christ die Theologie eines Rahner oder Teilhard de Chardin annehmen - oder darf er auch so röm.kath. bleiben? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Es gibt auch Leutln, die gewisse Heilige "selektieren". P.Pio und Johannes Vianney sind bei einigen seeeeeeeeeeeehr unbeliebt. Frage: MUSS ein röm.kath. Christ die Theologie eines Rahner oder Teilhard de Chardin annehmen - oder darf er auch so röm.kath. bleiben? Ist Rahner ein Dogma? Nein. Ebenso sind auch Heiligsprechungen kein Dogma, sondern der Papst verkündet, dass Person XY heilig genannt werden darf - nicht muss. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
romeroxav Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Ja- Rahner z.B. Hab ich was verpasst? Wurde Rahner die Lehrbefugnis entzogen? Hat sich die Glaubenskongregation von einzelnen Punkten seiner Lehre distanziert, der derzeitige Papst war doch ziemlich lang Chef dieser Institution, oder nicht? Wäre es nicht seine Aufgabe gewesen uns vor solchen Gefahren zu schützen? Aber anscheinend kannst Du das besser beurteilen. romeroxav Siehst du- das wollte ich vermeiden. Über Rahner wollte ich hier eigentlich nicht diskutieren - aber sein "anonymer Christ" und seine Aussagen zu "Maria Immaculata" und anderen Glaubensfragen sind- naja sagen wir es verharmlosend: "uneindeutig". Was ist mit den Aussagen von Thomas von Aquin zur Immaculata? romeroxav Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Ist Rahner ein Dogma? Nein. Ebenso sind auch Heiligsprechungen kein Dogma, sondern der Papst verkündet, dass Person XY heilig genannt werden darf - nicht muss. Du hast schon recht dass Rahner etc. kein "Dogma" ist. Aber bei einigen Fans hat man den Eindruck, als würde nur dieser oder jener Theologe zählen- wie manche den Eindruck von mir haben, als würde nur P.Pio zählen (obgleich ich natürlich Heilige wie Franz von Sales auch sehr schätze). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
romeroxav Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 (bearbeitet) (obgleich ich natürlich Heilige wie Franz von Sales auch sehr schätze). Auch selektiv. Franz von Sales ist einer meiner Lieblingsheiligen und doch scheint es ein anderer zu sein, als der den Du verehrst. Irgenwie sind wir alle seklektiv. Wir müssen uns nur davor bewahren unsere persönliche Selktion für unfehlbar zu halten und dem anderen Abfall vom Glauben vorzuwerfen. romeroxav bearbeitet 18. Dezember 2006 von romeroxav Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Auch selektiv. Franz von Sales ist einer meiner Lieblingsheiligen und doch scheint es ein anderer zu sein, als der den Du verehrst. Irgenwie sind wir alle seklektiv. Wir müssen uns nur davor bewahren unsere persönliche Selktion für unfehlbar zu halten und dem anderen Abfall vom Glauben vorzuwerfen.romeroxav Volle Zustimmung! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Nein, denn ein solches Gespräch wäre weder möglich noch sinnvoll. Das immer wieder gebrauchte "Argument" derer, die zwar keine Argumente haben, aber auch nichts verstehen wollen oder können. "Non est disputandum" Diskussionsverbot möglichst unter Strafandrohung. Tröste Dich, lieber guter Wolfgang, was Du als "Argument" bezeichnest (obwohl es kein inhaltliches sein will) wird hier von beiden Seiten gebracht. Die inhaltlichen Argumente standen übrigens darunter, falls Dir die Übersicht verlorengegangen sein sollte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 (obgleich ich natürlich Heilige wie Franz von Sales auch sehr schätze). Auch selektiv. Franz von Sales ist einer meiner Lieblingsheiligen und doch scheint es ein anderer zu sein, als der den Du verehrst. Irgenwie sind wir alle seklektiv. Wir müssen uns nur davor bewahren unsere persönliche Selktion für unfehlbar zu halten und dem anderen Abfall vom Glauben vorzuwerfen. romeroxav Unfehlbar ist in Glaubens- und Sittenlehre der Papst, wenn er ex kathedara verkündet- oder? Insofern haben wir - wenn wir röm. kath. sind- ein gutes Fundament, wo wir unsere persönlichen Vorlieben auch korrigieren können. Wer hält eigentlich persönliche Selektion für unfehlbar und wirft anderen Abfall vom Glauben vor? Kam das hier konkret vor? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 (obgleich ich natürlich Heilige wie Franz von Sales auch sehr schätze). Auch selektiv. Franz von Sales ist einer meiner Lieblingsheiligen und doch scheint es ein anderer zu sein, als der den Du verehrst. Irgenwie sind wir alle seklektiv. Wir müssen uns nur davor bewahren unsere persönliche Selktion für unfehlbar zu halten und dem anderen Abfall vom Glauben vorzuwerfen. romeroxav Der Hl. Franz von Sales- Kirchenlehrer, Patron der Schriftsteller, hat in seinem Leben und Wirken sehr viel geschrieben. Selbstverständlich kann man in der Auswahl seiner Schriften selektiv sein. Die Philothea z.B. ist anders als sein Timotheus. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
romeroxav Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Unfehlbar ist in Glaubens- und Sittenlehre der Papst, wenn er ex kathedara verkündet- oder? Insofern haben wir - wenn wir röm. kath. sind- ein gutes Fundament, wo wir unsere persönlichen Vorlieben auch korrigieren können. Wer hält eigentlich persönliche Selektion für unfehlbar und wirft anderen Abfall vom Glauben vor? Kam das hier konkret vor? Unfehlbar sind übrigens auch Konzilien. Hier werden allerdings einmütig Entscheidungen getroffen. Einmütigkeit scheint mir auch ein wichtiges Kriterium zu sein. Was die andere Frage betrifft: Wenn Du Menschen die Karl Rahner schätzen modernidstische Zerstörungstendenzen und Verwässererung des Evangeliums usw. usw. vorwirfst kommt es mir mitunter so vor als ob Du Deine selektive Wahrnehmung zum Kriterium der Rechtgläubigkeit machst. Du kennst bestimmt "Dei Verbum"? Menschen die forschen ("Theologen" insbesondere Exegeten) um die Schrift besser verstehen zu können zu unterstellen sie wollten ein Evangelium nach dem Geschmack der Menschen fabrizieren geht in die gleiche Richtung. Meißt machst Du das pauschal und allgemein als Rundumkeule. Jedenfalls kommt Dein Verhaltensmuster so bei mr an. romeroxav Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 (bearbeitet) Unfehlbar sind übrigens auch Konzilien. Nach Pastor Aeternus ist das nicht so. Der Papst ist unfehlbar ("wenn er in Dingen der" und so weiter und so fort), und zwar ausdrücklich auch ohne die Kirche. Das heisst, ein Konzil kann nur etwas Unfehlbares verkünden, wenn es der Papst auch verkündet, denn sonst würde es ja etwas anderes als der Papst verkünden, was aber gemäß Pastor Aeternus nicht möglich ist. Nur wenn es also von Konzil und Papst verkündet wird, ist es unfehlbar, und die Verkündigung durch das Konzil ist dabei völlig überflüssig, die durch den Papst aber notwendig. Ergo: Ein Konzil kann nichts Unfehlbares beschliessen, es kann höchstens als Sprachrohr der Meinung des Papstes etwas Unfehlbares verkünden. Das war nicht immer so. Werner bearbeitet 18. Dezember 2006 von Werner001 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Nach Pastor Aeternus ist das nicht so.Der Papst ist unfehlbar ("wenn er in Dingen der" und so weiter und so fort), und zwar ausdrücklich auch ohne die Kirche. Das heisst, ein Konzil kann nur etwas Unfehlbares verkünden, wenn es der Papst auch verkündet, denn sonst würde es ja etwas anderes als der Papst verkünden, was aber gemäß Pastor Aeternus nicht möglich ist. Nur wenn es also von Konzil und Papst verkündet wird, ist es unfehlbar, und die Verkündigung durch das Konzil ist dabei völlig überflüssig, die durch den Papst aber notwendig. Ergo: Ein Konzil kann nichts Unfehlbares beschliessen, es kann höchstens als Sprachrohr der Meinung des Papstes etwas Unfehlbares verkünden. Das war nicht immer so. Werner Gibt es denn dann überhaupt ein Problem mit dem Filioque? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Den Rest der Forumschreiber (und auch die ganze Hierarchie) sehe ich als "Mitwanderer", von denen halt jeder auf seine Weise und von seinem Ursprungsort aus seinen Weg sucht. Wäre es nicht möglich, dass man auf einer solchen Basis miteinander reden kann? Nein, denn ein solches Gespräch wäre weder möglich noch sinnvoll. Die gemeinsame Basis, von der ich gesprochen hätte, wäre das Bewusstein gewesen, dass wir alle unterwegs sind und noch keiner von uns angekommen. Dass es mit manchen nicht möglich ist, auf dieser Basis zu reden, nehme ich traurig zur Kenntnis. Was nicht möglich ist, kann natürlich erst recht nicht sinnvoll sein, das sehe ich ein.. Zum einen rezipierst Du das letzte Konzil in diesem Denken selbst nur sehr bruchstückhaft, indem Du alle Texte ausläßt, in denen das letzte Konzil die Hierarchie behandelt - und zwar nicht als eine zeitweise ganz nützliche Stütze, sondern als unverzichtbares und vom Herrn selbst gewolltes Prinzip der Kirche.Ich weiß, dass die drin stehen.Und ich frage mich, ob die Kirche damit richtig liegt. Nur weil sie es behauptet, muss es noch nicht richtig sein. Das war aber genau eine meiner Fragen: ist die hierarchische Verfasstheit wirklich das Wesentliche, was die Kirche ausmacht? So wesentlich, dass alle anderen Fragen nachrangig zu werden scheinen? (Die Frage der Einheit, die Frage der Beziehung des einzelnen Menschen zu Gott, die Frage der Barmherzigkeit mit "dem Kranken"....) Ich weiß, dass das Amtsverständnis und die Hierarchie zu den Grundpfeilern der Kirche gehört. Wenn aber ein Grundpfeiler das Haus nicht mehr stützt, sondern das ganze Haus anscheinend nur mehr dazu da ist, den nicht mehr tragenden Grundpfeiler noch irgendwie aufrecht zuhalten, ist was faul. Zum zweiten brichst Du damit die Kontinuität mit der alten Kirche, dem alten Glaubensgut und den alten Konzilien. Auch das wäre ein wesentlicher Verstoß gegen den Glauben der Kirche.Nein, das tue ich nicht. Ich sehe die Kirche als einen lebendigen Organismus, der sich wandelt und erneuert und nicht erstarren darf. Ich breche mit gar nichts, ich will nur nicht, dass alles stagniert und dann mit großer Wahrscheinlichkeit abstirbt. Ich muss noch was korrigieren, was ich so nicht stehen lassen will: ich sehe natürlich auch Siri als Mitwanderer. Liebe Susanne, man sollte sich entscheiden. Die Rezeption eines Konzils, deren angebliches Fehlen Du bei denen ausgemacht haben willst, die - das Kind beim Namen genannt - hierarchiegeil sind (Du weißt schon: das sind diejenigen Mitwanderer, die den einzigen bzw. grundlegenden - sehr interessante Auslegung übrigens - Zweck ihres Weges zu Gott in der Aufrechterhaltung einer unnötigen irdischen Institution sehen) gibt es nicht häppchenweise, und das schon gar nicht, wenn man im Gespräch meint, anderen die unvollkommene Rezeption vorwerfen zu können. Man kann durchaus von der Wichtigkeit und Unverzichtbarkeit einer Einrichtung für die Erreichung eines anderen Zieles ausgehen, ohne in ihr den eigentlichen Zweck zu sehen. Du hast auch in einem zweiten Punkt nicht Recht in Deiner Antwort: das Fallenlassen der Hierarchie steht nicht nur nicht im Einklang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, sondern auch mit vorangegangenen; genauer gesagt mit jedem, in dem die hierarchische Verfassung der Kirche Gottes als notwendig und gottgewollt bestätigt wurde. Übrigens negiert das auch gleich den konziliaren Gedanken als solchen. Nicht umsonst gibt es (und kann es nicht geben) bei protestantischen Kirchen keine Konzilien. Daß der Gedanke, den Du hier zum Austausch gestellt hast, auch viele andere Grundlagen der Kirche verschwinden läßt oder die traditionelle (und ebenfalls auf vielen, auch dem letzten, Konzilien bestätigte) Lehre darüber verabschieden muß, ist logisch. Bis auf (Not-) Taufe und ggf. Ehe bleibt kein Sakrament stehen bzw. gelangt man notwendigerweise zu einer protestantischen Lehre der evtl. noch übrigbleibenden Sakramente. Es ist nicht möglich, tragende Balken aus einem Haus (auch aus einem von einem göttlichen Architekten gebauten) zu entfernen, ohne daß der Bau instabil wird oder einstürzt. Vielleicht nicht sofort, aber mit Sicherheit in Kürze. Wer diese Kirche, so wie sie gewollt und gestiftet ist, als menschliche Erfindung und als hinderlich ansieht und Elemente ausschließen will, kann das natürlich tun, wir leben in freien Ländern und freien Zeiten. Er wird aber auch die daraus folgenden Konsequenzen hinnehmen müssen, auch wenn er sich einer irgendwie anders gearteten Christusbewegung verbunden fühlt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Nach Pastor Aeternus ist das nicht so. Der Papst ist unfehlbar ("wenn er in Dingen der" und so weiter und so fort), und zwar ausdrücklich auch ohne die Kirche. Das heisst, ein Konzil kann nur etwas Unfehlbares verkünden, wenn es der Papst auch verkündet, denn sonst würde es ja etwas anderes als der Papst verkünden, was aber gemäß Pastor Aeternus nicht möglich ist. Nur wenn es also von Konzil und Papst verkündet wird, ist es unfehlbar, und die Verkündigung durch das Konzil ist dabei völlig überflüssig, die durch den Papst aber notwendig. Ergo: Ein Konzil kann nichts Unfehlbares beschliessen, es kann höchstens als Sprachrohr der Meinung des Papstes etwas Unfehlbares verkünden. Das war nicht immer so. Werner Gibt es denn dann überhaupt ein Problem mit dem Filioque? Inwiefern? Das ist hier aber nicht der Filioque-Thread! Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Nach Pastor Aeternus ist das nicht so. Der Papst ist unfehlbar ("wenn er in Dingen der" und so weiter und so fort), und zwar ausdrücklich auch ohne die Kirche. Das heisst, ein Konzil kann nur etwas Unfehlbares verkünden, wenn es der Papst auch verkündet, denn sonst würde es ja etwas anderes als der Papst verkünden, was aber gemäß Pastor Aeternus nicht möglich ist. Nur wenn es also von Konzil und Papst verkündet wird, ist es unfehlbar, und die Verkündigung durch das Konzil ist dabei völlig überflüssig, die durch den Papst aber notwendig. Ergo: Ein Konzil kann nichts Unfehlbares beschliessen, es kann höchstens als Sprachrohr der Meinung des Papstes etwas Unfehlbares verkünden. Das war nicht immer so. Werner Gibt es denn dann überhaupt ein Problem mit dem Filioque?Aber ja. 2 Konzilien und 3 Päpste haben es vor dem LatIV dogmatisch verworfen ... Außerdem gilt die Unfehlbarkeit nur für die lateinische Kirche. Die Ostkirchen haben immer daran festgehalten, daß nur ein Konzil unfehlbar ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
OneAndOnlySon Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 Inwiefern? Das ist hier aber nicht der Filioque-Thread! Werner Das ist mir sogar bewusst Ich meine, wenn das Filioque niemals von einem Papst Ex Cathedra verkündet wurde, dann ist es auch kein Dogma in der lateinischen Kirche. Das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit gilt ja (wie alle Dogmen) auch rückwirkend. Haben wir also überhaupt ein theologischen Problem, wenn wir das Filioque zugunsten der Ökumene mit den Orthodoxen streichen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 18. Dezember 2006 Melden Share Geschrieben 18. Dezember 2006 (bearbeitet) Unfehlbar sind übrigens auch Konzilien. Hier werden allerdings einmütig Entscheidungen getroffen. Mir ist bekannt, dass der Papst die letzte Instanz ist. Werner hat auch festgehalten, dass in Glaubens- und Sittenfragen die Letztentscheidung nicht bei einer Gruppe, einem Konzil liegt, sondern beim Papst.Wenn Du Menschen die Karl Rahner schätzen modernidstische Zerstörungstendenzen und Verwässererung des Evangeliums usw. usw. vorwirfst kommt es mir mitunter so vor als ob Du Deine selektive Wahrnehmung zum Kriterium der Rechtgläubigkeit machst. Dort wo Theologen mit dem depositum fidei nicht übereinstimmen, anderes als die Kirche verkünden gehen sie "eigene Wege." Es gibt auch die Möglichkeit Dissens oder Unglauben hinter einer Unmenge schwer verständlicher theologischer Abhandlungen zu verstecken. Ich habe den Eindruck, dass dies bei Rahner in manchen Fällen zutrifft. Du kennst bestimmt "Dei Verbum"? Menschen die forschen ("Theologen" insbesondere Exegeten) um die Schrift besser verstehen zu können zu unterstellen sie wollten ein Evangelium nach dem Geschmack der Menschen fabrizieren geht in die gleiche Richtung. Wenn Theologen wie Bultmann und "seine Schule" das Evangelium "entmystifizieren", rationalisieren - dann kann ich das ebensowenig gutheißen wie Versuche z.B. die Wunder Heilungen und Exorzismen Jesu nur "symbolisch" zu verstehen. bearbeitet 18. Dezember 2006 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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