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Ein Interview mit dem scheidenden Wiener Weihbischof


wolfgang E.

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Die Kirche muss den Dialog offen und mutig führen

 

Er kann sich in der katholischen Kirche verheiratete Priester und großzügigere Lösungen nach gescheiterten Ehen und bei der Empfängnisverhütung vorstellen – Helmut Krätzl, Weihbischof in Wien.

 

Unter diesem Titel bringt die Wiener Zeitung hier ein Interview mit dem scheidenden Wiener Weihbischof Helmut Krätzl.

 

Ein Kontrastprogramm. Auch so können Bischöfe sein <_<

bearbeitet von wolfgang E.
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Franciscus non papa

ein faszinierender mann - schade, dass er nun in den ruhestand geht.

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Die Kirche muss den Dialog offen und mutig führen

 

Er kann sich in der katholischen Kirche verheiratete Priester und großzügigere Lösungen nach gescheiterten Ehen und bei der Empfängnisverhütung vorstellen – Helmut Krätzl, Weihbischof in Wien.

 

Unter diesem Titel bringt die Wiener Zeitung hier ein Interview mit dem scheidenden Wiener Weihbischof Helmut Krätzl.

 

Ein Kontrastprogramm. Auch so können Bischöfe sein <_<

 

Wenn man das Interview ganz liest, sieht man, daß der Titel doch sehr einseitig gewählt wurde. Das Interview zeigt, daß man eine eigene Meinung und Reformvorschläge auch kirchentreu formulieren kann. Ich finde es einigermaßen kindisch, Bischöfe nach Fraktionen zu verteilen und dann hier die entsprechende Fankurve zu spielen oder Haltungsnoten zu verteilen. So wird man weder den Persönlichkeiten noch dem Amt gerecht. Grüße, KAM

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Die Kirche muss den Dialog offen und mutig führen

 

Er kann sich in der katholischen Kirche verheiratete Priester und großzügigere Lösungen nach gescheiterten Ehen und bei der Empfängnisverhütung vorstellen – Helmut Krätzl, Weihbischof in Wien.

 

Unter diesem Titel bringt die Wiener Zeitung hier ein Interview mit dem scheidenden Wiener Weihbischof Helmut Krätzl.

 

Ein Kontrastprogramm. Auch so können Bischöfe sein <_<

 

Ich finde, er hat an der ein oder anderen Stelle durchaus Recht, z. B. hier:

 

Eine Befragung hat unterschiedliche Gründe ergeben, warum sie sich nicht weihen lassen. Ein Grund ist ..., der zweite ist Unsicherheit, wie sich die Kirche weiterentwickelt, ...

 

Ich finde es verständlich, daß man vor einer Weihe zurückschreckt, wenn es jederzeit passieren kann, daß man eines Morgens in einer Kirche erwacht, für die man sich nicht hätte weihen lassen.

 

An manchen Stellen scheint er sich aber auch etwas erfolglos um die Quadratur des Kreises zu bemühen. Zumindest erschließt sich mir nicht, wie man es auf der einen Seite furchtbar finden kann, den Grundsatz der Unauflöslichkeit der Ehe aufzugeben, und auf der anderen Seite dafür eintritt, die Beteiligten an den 63% der in Wien aufgelösten Ehen zur Kommunion zuzulassen. An dieser Stelle hätte ich es interessant gefunden, wenn er seine Idee zur Bedienung beider Anliegen kurz dargelegt hätte.

 

Weihbischof Krätzl scheint zudem ein sehr engagierter Hirte und Seelsorger zu sein. Weiß man, welchen Umgang er pflegt bzw. befürwortet mit denjenigen, die seiner besonders positiven Sicht auf Neuerungen, z. B. im und nach dem Konzil, eine gewisse Skepsis entgegensetzen? Und wie klingt, seiner Ansicht nach, eine Liturgie, die der modernen Jugendsprache entspricht? Was sollte man sich darunter vorstellen?

 

Da ich Weihbischof Krätzl und sein Wirken kaum kenne, würde ich mich über eine Beantwortung dieser Fragen freuen. Wolfgang E. ist mit dieser Materie sicherlich so vertraut, daß er einige konkrete Antworten geben kann. Ich hoffe, Du bist nicht derart unerfreut über unsere Bekanntschaft, daß es Dir bei diesem Thema die Sprache verschlägt.

 

Wie findest Du eigentlich seine Antwort auf die Frage nach Benedikt XVI.?

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Die Kirche muss den Dialog offen und mutig führen

 

Er kann sich in der katholischen Kirche verheiratete Priester und großzügigere Lösungen nach gescheiterten Ehen und bei der Empfängnisverhütung vorstellen – Helmut Krätzl, Weihbischof in Wien.

 

Unter diesem Titel bringt die Wiener Zeitung hier ein Interview mit dem scheidenden Wiener Weihbischof Helmut Krätzl.

 

Ein Kontrastprogramm. Auch so können Bischöfe sein <_<

 

Ich finde, er hat an der ein oder anderen Stelle durchaus Recht, z. B. hier:

 

Eine Befragung hat unterschiedliche Gründe ergeben, warum sie sich nicht weihen lassen. Ein Grund ist ..., der zweite ist Unsicherheit, wie sich die Kirche weiterentwickelt, ...

 

Ich finde es verständlich, daß man vor einer Weihe zurückschreckt, wenn es jederzeit passieren kann, daß man eines Morgens in einer Kirche erwacht, für die man sich nicht hätte weihen lassen.

Das halte ich für Panikmache, es wird ganz sicher kein zurück vor das Konzil geben

 

An manchen Stellen scheint er sich aber auch etwas erfolglos um die Quadratur des Kreises zu bemühen. Zumindest erschließt sich mir nicht, wie man es auf der einen Seite furchtbar finden kann, den Grundsatz der Unauflöslichkeit der Ehe aufzugeben, und auf der anderen Seite dafür eintritt, die Beteiligten an den 63% der in Wien aufgelösten Ehen zur Kommunion zuzulassen. An dieser Stelle hätte ich es interessant gefunden, wenn er seine Idee zur Bedienung beider Anliegen kurz dargelegt hätte.

Ich bin zwar nicht der Herr Weihbischof, aber die Antwort die er dir vermutlich gegeben hätte dürfte meiner ähneln: Es gibt keinen Grund, warum man jemanden dauerhaft von der Kommunion ausschliessen sollte, der sich bewusst ist, daß das Ideal die unauflösliche Ehe ist, der aber zugibt und dem es auch leidtut, dass er an diesem Ideal gescheitert ist und es nicht einhalten konnte. Ich kenne eigentlich niemand, dessen Ehe gescheitert ist, der dies nicht traurig findet und der sich wünscht, es wäre anders gekommen. Wenn die Reue also da ist, warum nicht auch die Vergebung im Einzelfall? (ich glaube ich weiss warum, aber das würde eine neue Diskussion lostreten, darum lass ich es)

 

Werner

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Die Kirche muss den Dialog offen und mutig führen

 

Er kann sich in der katholischen Kirche verheiratete Priester und großzügigere Lösungen nach gescheiterten Ehen und bei der Empfängnisverhütung vorstellen – Helmut Krätzl, Weihbischof in Wien.

 

Unter diesem Titel bringt die Wiener Zeitung hier ein Interview mit dem scheidenden Wiener Weihbischof Helmut Krätzl.

 

Ein Kontrastprogramm. Auch so können Bischöfe sein :unsure:

 

Ich finde, er hat an der ein oder anderen Stelle durchaus Recht, z. B. hier:

 

Eine Befragung hat unterschiedliche Gründe ergeben, warum sie sich nicht weihen lassen. Ein Grund ist ..., der zweite ist Unsicherheit, wie sich die Kirche weiterentwickelt, ...

 

Ich finde es verständlich, daß man vor einer Weihe zurückschreckt, wenn es jederzeit passieren kann, daß man eines Morgens in einer Kirche erwacht, für die man sich nicht hätte weihen lassen.

Das halte ich für Panikmache, es wird ganz sicher kein zurück vor das Konzil geben.

<_<

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Die Kirche muss den Dialog offen und mutig führen

 

Er kann sich in der katholischen Kirche verheiratete Priester und großzügigere Lösungen nach gescheiterten Ehen und bei der Empfängnisverhütung vorstellen – Helmut Krätzl, Weihbischof in Wien.

 

Unter diesem Titel bringt die Wiener Zeitung hier ein Interview mit dem scheidenden Wiener Weihbischof Helmut Krätzl.

 

Ein Kontrastprogramm. Auch so können Bischöfe sein <_<

 

Ich finde, er hat an der ein oder anderen Stelle durchaus Recht, z. B. hier:

 

Eine Befragung hat unterschiedliche Gründe ergeben, warum sie sich nicht weihen lassen. Ein Grund ist ..., der zweite ist Unsicherheit, wie sich die Kirche weiterentwickelt, ...

 

Ich finde es verständlich, daß man vor einer Weihe zurückschreckt, wenn es jederzeit passieren kann, daß man eines Morgens in einer Kirche erwacht, für die man sich nicht hätte weihen lassen.

 

An manchen Stellen scheint er sich aber auch etwas erfolglos um die Quadratur des Kreises zu bemühen. Zumindest erschließt sich mir nicht, wie man es auf der einen Seite furchtbar finden kann, den Grundsatz der Unauflöslichkeit der Ehe aufzugeben, und auf der anderen Seite dafür eintritt, die Beteiligten an den 63% der in Wien aufgelösten Ehen zur Kommunion zuzulassen. An dieser Stelle hätte ich es interessant gefunden, wenn er seine Idee zur Bedienung beider Anliegen kurz dargelegt hätte.

 

Weihbischof Krätzl scheint zudem ein sehr engagierter Hirte und Seelsorger zu sein. Weiß man, welchen Umgang er pflegt bzw. befürwortet mit denjenigen, die seiner besonders positiven Sicht auf Neuerungen, z. B. im und nach dem Konzil, eine gewisse Skepsis entgegensetzen? Und wie klingt, seiner Ansicht nach, eine Liturgie, die der modernen Jugendsprache entspricht? Was sollte man sich darunter vorstellen?

 

Da ich Weihbischof Krätzl und sein Wirken kaum kenne, würde ich mich über eine Beantwortung dieser Fragen freuen. Wolfgang E. ist mit dieser Materie sicherlich so vertraut, daß er einige konkrete Antworten geben kann. Ich hoffe, Du bist nicht derart unerfreut über unsere Bekanntschaft, daß es Dir bei diesem Thema die Sprache verschlägt.

 

Wie findest Du eigentlich seine Antwort auf die Frage nach Benedikt XVI.?

 

Nein ich bin nicht sprachlos. (Buche diese meine Aussage unter "Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil).

Ich muß allerdings sagen, dass ich nicht in der Erzdiözese Wien wohne, sondern zur Diözese Linz gehöre. Ich kann somit zum Alltagswirken von Bischof Krätzl nicht sehr viel aus erster Hand sagen.

 

Allerdings habe ich ihn in vielen Vorträgen gehört und seine Bücher gelesen, so dass ich seine Ansichten zu einigen Problemkreisen zu kennen glaube.

 

Zur Frage der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene, bei Aufrechterhaltung der Unauflöslichkeit der Ehe ist er sehr stark vom Seelsorgerischen und vom Gedanken der Barmherzigkeit geprägt. Ich glaube zu wissen, dass er einer ostkirchlichen Lösung zuneigt. Nur eine sakramentale Ehe, Bußzeit, etc.

 

Wie er in seiner Seelsorge auf Menschen wirkt, die Neuerungen skeptisch gegenüberstehen, weiß ich aus eigener Anschauung wirklich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für ihn schwierig ist sie zu erreichen. Ncht weil er es nicht könnte, oder wollte, sondern weil es auch in Wien leider viel zu sehr der Brauch ist, Menschen als "entweder oder" einzustufen. (Ein Fehler den auch ich viel zu oft begehe)

 

Für die Spezies Siri und Gleichgesinnte ist er sicher ein rotes Tuch.

 

Was seine Meinung zu Papst Benedikt anlangt, teile ich sie in den von ihm angeführten Punkten. Ich habe es auch hier im Forum schon geschrieben, dass ich etwa sein Auftreten bei seiner Türkeireise als großartig und würdig empfunden habe. Ich kann mich mit ihm besser identifizieren, als mit seinem Vorgänger.

 

Die "Einführung in das Christentum" des damaligen Professor Ratzinger zählt für mich zum Besten, dass es in dieser Art gibt. Und obwohl es aus seiner frühen Zeit stammt, hat er sich vom Inhalt dieses Buches nie distanziert bzw zu einer Neuauflage sogar ein Vorwort verfasst.

 

Dass ich noch immer stark das Bild des für mich reaktionären Glaubenshüters vor mir habe, wenn ich den Papst sehe, sei zugegeben.

bearbeitet von wolfgang E.
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An manchen Stellen scheint er sich aber auch etwas erfolglos um die Quadratur des Kreises zu bemühen. Zumindest erschließt sich mir nicht, wie man es auf der einen Seite furchtbar finden kann, den Grundsatz der Unauflöslichkeit der Ehe aufzugeben, und auf der anderen Seite dafür eintritt, die Beteiligten an den 63% der in Wien aufgelösten Ehen zur Kommunion zuzulassen. An dieser Stelle hätte ich es interessant gefunden, wenn er seine Idee zur Bedienung beider Anliegen kurz dargelegt hätte.

 

Allerdings habe ich ihn in vielen Vorträgen gehört und seine Bücher gelesen, so dass ich seine Ansichten zu einigen Problemkreisen zu kennen glaube.

 

Zur Frage der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene, bei Aufrechterhaltung der Unauflöslichkeit der Ehe ist er sehr stark vom Seelsorgerischen und vom Gedanken der Barmherzigkeit geprägt. Ich glaube zu wissen, dass er einer ostkirchlichen Lösung zuneigt. Nur eine sakramentale Ehe, Bußzeit, etc.

 

Mir ist diese ostkirchliche Lösung zwar hier aus dem Forum bekannt, aber ich muß noch ein wenig darüber nachdenken. Das Anliegen ist mir durchaus klar, aber die Logik sehe ich nicht so richtig.

 

Weihbischof Krätzl scheint zudem ein sehr engagierter Hirte und Seelsorger zu sein. Weiß man, welchen Umgang er pflegt bzw. befürwortet mit denjenigen, die seiner besonders positiven Sicht auf Neuerungen, z. B. im und nach dem Konzil, eine gewisse Skepsis entgegensetzen? Und wie klingt, seiner Ansicht nach, eine Liturgie, die der modernen Jugendsprache entspricht? Was sollte man sich darunter vorstellen?

 

Wie er in seiner Seelsorge auf Menschen wirkt, die Neuerungen skeptisch gegenüberstehen, weiß ich aus eigener Anschauung wirklich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für ihn schwierig ist sie zu erreichen. Ncht weil er es nicht könnte, oder wollte, sondern weil es auch in Wien leider viel zu sehr der Brauch ist, Menschen als "entweder oder" einzustufen. (Ein Fehler den auch ich viel zu oft begehe)

 

Für die Spezies Siri und Gleichgesinnte ist er sicher ein rotes Tuch.

 

Letzteres ist mir bekannt.

Aber ich verstehe Deine Antwort noch nicht ganz. Meinst Du damit, daß neuerungsskeptische Gläubige ihn nicht als Seelsorger akzeptieren oder daß er nicht auf sie zugeht? Mich interessierte eigentlich, ob er solche Leute als einen unverdienten und schädlichen Hemmschuh sieht oder ob sie nach seiner Ansicht zu seiner Kirche dazugehören.

Weißt Du, wie er die Liturgie feiert? Und hast Du zufällig schon mal Experimente in der von ihm angesprochenen Jugendliturgie gehört oder miterlebt?

 

Wie findest Du eigentlich seine Antwort auf die Frage nach Benedikt XVI.?

 

Was seine Meinung zu Papst Benedikt anlangt, teile ich sie in den von ihm angeführten Punkten. Ich habe es auch hier im Forum schon geschrieben, dass ich etwa sein Auftreten bei seiner Türkeireise als großartig und würdig empfunden habe. Ich kann mich mit ihm besser identifizieren, als mit seinem Vorgänger.

 

Die "Einführung in das Christentum" des damaligen Professor Ratzinger zählt für mich zum Besten, dass es in dieser Art gibt. Und obwohl es aus seiner frühen Zeit stammt, hat er sich vom Inhalt dieses Buches nie distanziert bzw zu einer Neuauflage sogar ein Vorwort verfasst.

 

Dass ich noch immer stark das Bild des für mich reaktionären Glaubenshüters vor mir habe, wenn ich den Papst sehe, sei zugegeben.

 

Was mich hier nicht von Weihbischof Krätzl, sondern von Dir interessieren würde: siehst Du zwischen beidem einen gegenseitigen Ausschluß ("reaktionär" ist zwar ein propagandistisches Tendenzwort, aber nehmen wir es halt mal so hin) oder bist Du der Meinung, daß Festigkeit in der Tradition und der Disziplin auch durchaus mit Begabungen zur Kommunikation und zum Verständlichmachen des alten Glaubens in der Sprache der neuen Zeit verbunden sein kann?

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Ein Kirchenmann, dem die Nöte der Menschen ein wirkliches Anliegen sind und nichts schönredet, der differenziert und nicht pauschal urteilt. Für sein weiteres Wirken Gottes Segen und viel Kraft.

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Weihbischof Krätzl scheint zudem ein sehr engagierter Hirte und Seelsorger zu sein. Weiß man, welchen Umgang er pflegt bzw. befürwortet mit denjenigen, die seiner besonders positiven Sicht auf Neuerungen, z. B. im und nach dem Konzil, eine gewisse Skepsis entgegensetzen? Und wie klingt, seiner Ansicht nach, eine Liturgie, die der modernen Jugendsprache entspricht? Was sollte man sich darunter vorstellen?

 

Wie er in seiner Seelsorge auf Menschen wirkt, die Neuerungen skeptisch gegenüberstehen, weiß ich aus eigener Anschauung wirklich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für ihn schwierig ist sie zu erreichen. Ncht weil er es nicht könnte, oder wollte, sondern weil es auch in Wien leider viel zu sehr der Brauch ist, Menschen als "entweder oder" einzustufen. (Ein Fehler den auch ich viel zu oft begehe)

 

Für die Spezies Siri und Gleichgesinnte ist er sicher ein rotes Tuch.

 

Letzteres ist mir bekannt.

Aber ich verstehe Deine Antwort noch nicht ganz. Meinst Du damit, daß neuerungsskeptische Gläubige ihn nicht als Seelsorger akzeptieren oder daß er nicht auf sie zugeht? Mich interessierte eigentlich, ob er solche Leute als einen unverdienten und schädlichen Hemmschuh sieht oder ob sie nach seiner Ansicht zu seiner Kirche dazugehören.

 

Trotz des mehrfach betonten eingegrenzten Wissensstandes kann ich mit Sicherheit sagen, dass Krätzl niemals jemanden in Richtung Hemmschuh einstufen würde. Eher liegt sein Problem in der Akzeptanz durch neuerungsskeptische Mitchristen.

 

In Wien ist die Polarisierung durch die recht unglückliche Nachfolge des sehr beliebten Kardinals König noch stärker gewesen, als in anderen Diözesen. Daher hat es Krätzl, als der langjährige Weggefährte Königs sicher nicht leicht, allgemein akzeptiert zu werden.

 

In normalen hl. Messen hat Bischof Krätzl immer einen streng sich an die Regeln haltenden NOM zelebriert.

 

Zu den Jugendgottesdiensten kann ich nichts beitragen, weil ich sie überhaupt nicht kenne.

 

Was mich hier nicht von Weihbischof Krätzl, sondern von Dir interessieren würde: siehst Du zwischen beidem einen gegenseitigen Ausschluß ("reaktionär" ist zwar ein propagandistisches Tendenzwort, aber nehmen wir es halt mal so hin) oder bist Du der Meinung, daß Festigkeit in der Tradition und der Disziplin auch durchaus mit Begabungen zur Kommunikation und zum Verständlichmachen des alten Glaubens in der Sprache der neuen Zeit verbunden sein kann?

 

Die Frage kann ich so nicht beantworten. Da muß ich differenzieren:

Viele Entscheidungen die Johannes Paul II als Papst und Kardinal Ratzinger als

Glaubenshüter sicherlich einvernehmlich gefällt haben, sind für mich rückwärts gewandt und nicht nachvollziehbar. Da wurden an Personen Exempla statuiert und Dokumente veröffentlicht, die für mich die Polarisierung als Selbstzweck zeigten. (z.B. Dominus Jesus und RS). da hat man sich um Verständlichmachung oder Kommunikation überhaupt nicht gekümmert, sondern nur hierachisch und diktatorisch festgesetzt.

 

Festigkeit in der Tradition und Disziplin haben für mich nicht annähernd den Stellenwert, den sei für Dich zu haben scheinen, sei scheinen mir nur allzu oft dem Liebesgebot entgegen zu stehen.

 

Was Du unter alten Glauben verstehst, weiß ich nicht, es würde voraussetzen, dass es einen neuen Glauben gäbe, was wohl so nicht sein kann.

 

Grundsätzlich würde ich dafür plädieren, jenen Mitchristen die z.B in der Liturgie stark traditionsverhaftet sind, viel größerer Möglichkeiten zu geben, soferne nicht wie so häufig die Liturgiefrage zum trojanischen Pferd der Ablehnung des Vatikanum II gemacht wird.

 

Meine persönliche Einstellung dazu: Ich werde am 24. um 16:30, wie schon seit einigen Jahren die Pontifikalvesper im Zisterzienserstift Stift Heiligenkreuz besuchen. Stift Heiligenkreuz und die dortige theologische Hochschule (Weihbischof Laun war dort Professor für Moraltheolgie), sind erzkonservativ ( und zwar durchaus nicht nur nach meinem Empfinden, sondern auch nach dem Empfinden traditionsverbundener Menschen) aber ich liebe Latein als Kirchensprache noch immer. (Halte es aber im allgmeinen Gebrauch für völlig ungeeignet - meine Vorliebe ist offenbar eine Alterserscheinung <_< )

 

Ich hoffe Du wertest meine Antwort nicht als zu vorsichtig oder gar ausweichend. Ich habe mich bemüht ohne Verleugnung meiner Ansichten sehr vorsichtig zu formulieren, da ich wirklich ein Gespräch und nicht wieder eine Streiterei will.

Wenn Fragen offen sind "rede" ich gerne weiter.

bearbeitet von wolfgang E.
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Vielen Dank für Deine Antworten, Wolfgang. Ich finde sie nicht ausweichend, sondern eine interessante Ergänzung zu dem Artikel.

 

Eines würde mich noch interessieren. Um dir keine Worte in den Mund zu legen stelle ich eine offene Frage. Was bedeuten für Dich die Begriffe Tradition und Disziplin, die weniger wichtig sind als die jeweils bestmögliche Erfüllung des Liebesgebotes (und an welchem Maßstab liest man die Erfüllung des Liebesgebotes ab)?

 

Einstweilen einen schönen und geruhsamen Abend!

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Vielen Dank für Deine Antworten, Wolfgang. Ich finde sie nicht ausweichend, sondern eine interessante Ergänzung zu dem Artikel.

 

Eines würde mich noch interessieren. Um dir keine Worte in den Mund zu legen stelle ich eine offene Frage. Was bedeuten für Dich die Begriffe Tradition und Disziplin, die weniger wichtig sind als die jeweils bestmögliche Erfüllung des Liebesgebotes (und an welchem Maßstab liest man die Erfüllung des Liebesgebotes ab)?

 

Einstweilen einen schönen und geruhsamen Abend!

Lieber Soames,

ich hoffe Du bist mir nicht böse, wenn ich eine Antwort auf Deine letzte Frage zu geben versuche.

Ich verstehe darunter, dass festgelegte überlieferte Normen und Gesetze nicht gut zu heißen wären, wenn durch ihre Einhaltung gegen die Nächstenliebe verstoßen würde.

Vielleicht hat es Wolfgang auch anders gemeint. Entschuldigt, wenn ich ein wenig vorlaut meine Weisheit von mir gab.

Wünsche ebenfalls einen gelungenen Abend ,Gerlinde

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Beeindruckend! Solche gab es in der Zeit vor JP II wohl öfter, oder?

Ich weiss noch von mehr Bischöfen die genau so denken. Leider können Bischöfe heute so etwas nur sagen wenn sie so oder so abdanken.

romeroxav

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Vielen Dank für Deine Antworten, Wolfgang. Ich finde sie nicht ausweichend, sondern eine interessante Ergänzung zu dem Artikel.

 

Eines würde mich noch interessieren. Um dir keine Worte in den Mund zu legen stelle ich eine offene Frage. Was bedeuten für Dich die Begriffe Tradition und Disziplin, die weniger wichtig sind als die jeweils bestmögliche Erfüllung des Liebesgebotes (und an welchem Maßstab liest man die Erfüllung des Liebesgebotes ab)?

 

Einstweilen einen schönen und geruhsamen Abend!

 

Hallo Soames,

wieder nicht einheiltlich zu beantworten:

 

Mit der Disziplin = Normeneinhaltung, scheint es mir einfach, da können wir auf viele Jesustaten und - worte zurückgreifen.

 

Mk 2, 27 Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen.

 

oder Mt.12, 10 Die Heilung des Mannes mit der verdorrten Hand in der Synagoge am Sabbat.

 

Da kristallisiert sich für mich sehr eindeutig der Vorrang der Zuwendung zum Menschen vor der Disziplin heraus. Hier liegt m.E. eine große seelsorgerische Chance und in letzter Konsequenz gilt die Entscheidung des Gewissens eines jeden Christen.

 

Bei der Tradition ist es schwieriger weil sie m.E. unterschiedliche Bedeutungen hat.

 

Einmal die Ergänzung zur Schrift in der Überlieferung von Glaubenswahrheiten. Da mag es Auslegungsfragen geben, aber keine Abweichungen. Wobei ich sicher noch Auslegungen (z.B. in Richtung Symbolik) OK finde, die Du wahrscheinlich schon als Abweichungen werten würdest.

 

Die andere Bedeutung der Tradition ist eine Überlieferung, die nicht Glaubenswahrheitscharakter hat. Solches ist z.B. der Zölibat der Weltpriester. Diese Art der Tradition ist oder wäre disponibel.

bearbeitet von wolfgang E.
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Vielen Dank für Deine Antworten, Wolfgang. Ich finde sie nicht ausweichend, sondern eine interessante Ergänzung zu dem Artikel.

 

Eines würde mich noch interessieren. Um dir keine Worte in den Mund zu legen stelle ich eine offene Frage. Was bedeuten für Dich die Begriffe Tradition und Disziplin, die weniger wichtig sind als die jeweils bestmögliche Erfüllung des Liebesgebotes (und an welchem Maßstab liest man die Erfüllung des Liebesgebotes ab)?

 

Einstweilen einen schönen und geruhsamen Abend!

Lieber Soames,

ich hoffe Du bist mir nicht böse, wenn ich eine Antwort auf Deine letzte Frage zu geben versuche.

Ich verstehe darunter, dass festgelegte überlieferte Normen und Gesetze nicht gut zu heißen wären, wenn durch ihre Einhaltung gegen die Nächstenliebe verstoßen würde.

Vielleicht hat es Wolfgang auch anders gemeint. Entschuldigt, wenn ich ein wenig vorlaut meine Weisheit von mir gab.

Wünsche ebenfalls einen gelungenen Abend ,Gerlinde

Danke Gerlinde, das trifft es ziemlich genau. Ich versuch nur es noch etwas deutlicher auszuführen.

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Diesmal muss es auch ein Lob sein und zwar an Soames und an Wolfgang (und ich habe beide ja schon kritisiert): Danke, dass ihr in diesem Thread versucht habt, auf die Gedanken des jeweils anderen einzugehen!

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Zwiespältiges Interview von einer drittklassigen Zeitung an einen Wiener, sprich, er bedient sich einer ganz anderen Sprache, als der des etwas direkteren Normaldeutsch. (Wir müssen also zwischen den Zeilen lesen, und manchmal eher das Gegenteil vermuten )

Ausserdem bittet er zeitgleich um seine wohlverdiente Demission.

Die wird er dann wohl auch erhalten.

 

Bindungsangst als Grund für Priestermangel mag sein, ist hier aber ein Schlagwort. Lösung wäre in einem tieferen Verständnis für Liebe, Liebe zu Gott, Liebe zu einem, zu d e n Menschen zu finden.. Liebe löst Angst auf. Warum erwähnt er das nicht als Seelsorger?

 

Eigentlich braucht man keine Angst zu haben oder Unsicherheit über "die Entwicklung der Kirche" wenn man auf die Führung des Heiligen Geistes vertraut.

Das sind lediglich Schlagworte. Sollen doch die Leute, die das behaupten, sich lieber Sorgen um ihre eigene "Entwicklung" machen.

 

Unauflösbarkeit der Ehe ist wirklich ein fundamentaler Grundsatz. Die Ehe ist ein von Christus gespendetes Sakrament .Ich halte es leider für unmöglich, da "was zu drehen".

 

Welche Positionen der Kirche sind es denn genau, "die nicht leicht nachvollziehbar sind"?

 

Empfängnisverhütung befürwortet Kränzl in gewissem Maß;.ich hätte mir mal gewünscht zu erfahren, wie weit er da geht. Ausserdem steht das in krassem Gegensatz zu der vorausgehenden Meinung, dass die Familien immer kinder ä r m e r werden, so dass Priestermangel entstände.

 

Bereits Verheiratete als Priester aufzunehmen, finde ich eine gute Idee. Leider bedeutet es eine gewaltige Umstellung für die Ehe. Wer weiss, ob die bis dahin "gute" Ehe dann auch noch gut bleibt, wenn er auf einmal Seelsorger ist? Sie müsste ihn dann auf einmal behutteln und betutteln so als ob sie eine Arztfrau wäre. Nicht einfach!! Die Arztfrau weiss dagegen normalerweise vorher, was sie sich gewählt hat...

 

Natürlich hätte er auch Frauen an dieser Stelle als mögliche Alternative vorschlagen können.

Die hätten es auch nicht leichter als Priester, böten aber eine weiter Möglichkeit.

 

Dieses Interview erscheint mir widersprüchlich und eigentlich nicht wirklich glaubwürdig.. Wahrscheinlich haben beide gefärbt in der Darstellung, Journalist und Bischof.

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Vielen Dank für Deine Antworten, Wolfgang. Ich finde sie nicht ausweichend, sondern eine interessante Ergänzung zu dem Artikel.

 

Eines würde mich noch interessieren. Um dir keine Worte in den Mund zu legen stelle ich eine offene Frage. Was bedeuten für Dich die Begriffe Tradition und Disziplin, die weniger wichtig sind als die jeweils bestmögliche Erfüllung des Liebesgebotes (und an welchem Maßstab liest man die Erfüllung des Liebesgebotes ab)?

 

Einstweilen einen schönen und geruhsamen Abend!

 

Hallo Soames,

wieder nicht einheiltlich zu beantworten:

 

Mit der Disziplin = Normeneinhaltung, scheint es mir einfach, da können wir auf viele Jesustaten und - worte zurückgreifen.

 

Mk 2, 27 Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen.

 

oder Mt.12, 10 Die Heilung des Mannes mit der verdorrten Hand in der Synagoge am Sabbat.

 

Da kristallisiert sich für mich sehr eindeutig der Vorrang der Zuwendung zum Menschen vor der Disziplin heraus. Hier liegt m.E. eine große seelsorgerische Chance und in letzter Konsequenz gilt die Entscheidung des Gewissens eines jeden Christen.

 

Bei der Tradition ist es schwieriger weil sie m.E. unterschiedliche Bedeutungen hat.

 

Einmal die Ergänzung zur Schrift in der Überlieferung von Glaubenswahrheiten. Da mag es Auslegungsfragen geben, aber keine Abweichungen. Wobei ich sicher noch Auslegungen (z.B. in Richtung Symbolik) OK finde, die Du wahrscheinlich schon als Abweichungen werten würdest.

 

Die andere Bedeutung der Tradition ist eine Überlieferung, die nicht Glaubenswahrheitscharakter hat. Solches ist z.B. der Zölibat der Weltpriester. Diese Art der Tradition ist oder wäre disponibel.

Vergelt`s Gott Wolfgang, das hast Du an Beispielen sehr anschaulich dargestellt.

Eine weiterhin besinnliche Weihnachtszeit, Gerlinde

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Zwiespältiges Interview von einer drittklassigen Zeitung an einen Wiener, sprich, er bedient sich einer ganz anderen Sprache, als der des etwas direkteren Normaldeutsch. (Wir müssen also zwischen den Zeilen lesen, und manchmal eher das Gegenteil vermuten )
Dieses Interview erscheint mir widersprüchlich und eigentlich nicht wirklich glaubwürdig.. Wahrscheinlich haben beide gefärbt in der Darstellung, Journalist und Bischof.
Nona - wenn man es mit dieser Einstellung liest.....

Wer Weihbischof Krätzl der Unglaubwürdigkeit und der Lüge bezichtigt, sagt damit höchstens etwas über sich selbst.

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Lieber Soames,

ich möchte noch ein wenig auf eine Frage von Dir eingehen . Du fragtest :"An welchem Maßstab liest man die Erfüllung des Liebesgebotes ab?" Wolfgang hat die Haltung Jesu diesbezüglich schon zum Ausdruck gebracht und es gäbe noch etliche Beispiele dafür, wofür mir leider jetzt die Zeit fehlt.

Aber nun zum "Maßstab":

Diese Haltung, der Nächstenliebe hat als Maßstab nicht die "sture" Einhaltung einer Norm (siehe Wolfgang) sondern die "Bedürftigkeit und Notwendigkeit" des Menschen in der einzelnen Situation, die "Gerechtigkeit" und die "Barmherzigkeit".

Falls Dir noch ein Maßstab dazu einfällt ergänze mich bitte.

Liebe Grüße,Gerlinde

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Die Kirche muss den Dialog offen und mutig führen

 

Er kann sich in der katholischen Kirche verheiratete Priester und großzügigere Lösungen nach gescheiterten Ehen und bei der Empfängnisverhütung vorstellen – Helmut Krätzl, Weihbischof in Wien.

 

Unter diesem Titel bringt die Wiener Zeitung hier ein Interview mit dem scheidenden Wiener Weihbischof Helmut Krätzl.

 

Ein Kontrastprogramm. Auch so können Bischöfe sein <_<

 

Ich finde, er hat an der ein oder anderen Stelle durchaus Recht, z. B. hier:

 

Eine Befragung hat unterschiedliche Gründe ergeben, warum sie sich nicht weihen lassen. Ein Grund ist ..., der zweite ist Unsicherheit, wie sich die Kirche weiterentwickelt, ...

 

Ich finde es verständlich, daß man vor einer Weihe zurückschreckt, wenn es jederzeit passieren kann, daß man eines Morgens in einer Kirche erwacht, für die man sich nicht hätte weihen lassen.

 

An manchen Stellen scheint er sich aber auch etwas erfolglos um die Quadratur des Kreises zu bemühen. Zumindest erschließt sich mir nicht, wie man es auf der einen Seite furchtbar finden kann, den Grundsatz der Unauflöslichkeit der Ehe aufzugeben, und auf der anderen Seite dafür eintritt, die Beteiligten an den 63% der in Wien aufgelösten Ehen zur Kommunion zuzulassen. An dieser Stelle hätte ich es interessant gefunden, wenn er seine Idee zur Bedienung beider Anliegen kurz dargelegt hätte.

 

Weihbischof Krätzl scheint zudem ein sehr engagierter Hirte und Seelsorger zu sein. Weiß man, welchen Umgang er pflegt bzw. befürwortet mit denjenigen, die seiner besonders positiven Sicht auf Neuerungen, z. B. im und nach dem Konzil, eine gewisse Skepsis entgegensetzen? Und wie klingt, seiner Ansicht nach, eine Liturgie, die der modernen Jugendsprache entspricht? Was sollte man sich darunter vorstellen?

 

Da ich Weihbischof Krätzl und sein Wirken kaum kenne, würde ich mich über eine Beantwortung dieser Fragen freuen. Wolfgang E. ist mit dieser Materie sicherlich so vertraut, daß er einige konkrete Antworten geben kann. Ich hoffe, Du bist nicht derart unerfreut über unsere Bekanntschaft, daß es Dir bei diesem Thema die Sprache verschlägt.

 

Wie findest Du eigentlich seine Antwort auf die Frage nach Benedikt XVI.?

 

Nein ich bin nicht sprachlos. (Buche diese meine Aussage unter "Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil).

Ich muß allerdings sagen, dass ich nicht in der Erzdiözese Wien wohne, sondern zur Diözese Linz gehöre. Ich kann somit zum Alltagswirken von Bischof Krätzl nicht sehr viel aus erster Hand sagen.

 

Allerdings habe ich ihn in vielen Vorträgen gehört und seine Bücher gelesen, so dass ich seine Ansichten zu einigen Problemkreisen zu kennen glaube.

 

Zur Frage der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene, bei Aufrechterhaltung der Unauflöslichkeit der Ehe ist er sehr stark vom Seelsorgerischen und vom Gedanken der Barmherzigkeit geprägt. Ich glaube zu wissen, dass er einer ostkirchlichen Lösung zuneigt. Nur eine sakramentale Ehe, Bußzeit, etc.

 

Wie er in seiner Seelsorge auf Menschen wirkt, die Neuerungen skeptisch gegenüberstehen, weiß ich aus eigener Anschauung wirklich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für ihn schwierig ist sie zu erreichen. Ncht weil er es nicht könnte, oder wollte, sondern weil es auch in Wien leider viel zu sehr der Brauch ist, Menschen als "entweder oder" einzustufen. (Ein Fehler den auch ich viel zu oft begehe)

 

Für die Spezies Siri und Gleichgesinnte ist er sicher ein rotes Tuch.

 

Was seine Meinung zu Papst Benedikt anlangt, teile ich sie in den von ihm angeführten Punkten. Ich habe es auch hier im Forum schon geschrieben, dass ich etwa sein Auftreten bei seiner Türkeireise als großartig und würdig empfunden habe. Ich kann mich mit ihm besser identifizieren, als mit seinem Vorgänger.

 

Die "Einführung in das Christentum" des damaligen Professor Ratzinger zählt für mich zum Besten, dass es in dieser Art gibt. Und obwohl es aus seiner frühen Zeit stammt, hat er sich vom Inhalt dieses Buches nie distanziert bzw zu einer Neuauflage sogar ein Vorwort verfasst.

 

Dass ich noch immer stark das Bild des für mich reaktionären Glaubenshüters vor mir habe, wenn ich den Papst sehe, sei zugegeben.

 

nun mgr krätzl tritt demnächst ab mit ihm wird die Ära König gottseidank beendet was sich der alte herr vorstellen kann sei ihm unbenommen nur die zeiten solcher herren sind vorbei

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Vorsicht, sonst nötigst Du den lieben Wolfgang zu einer Rezension :ph34r:

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Vorsicht, sonst nötigst Du den lieben Wolfgang zu einer Rezension :ph34r:

Du beweist leider von Posting zu Posting dass Du so bist, wei ich Dich einschätze. Schade ich hätte mich gerne geirrt.

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Die Kirche muss den Dialog offen und mutig führen

 

Er kann sich in der katholischen Kirche verheiratete Priester und großzügigere Lösungen nach gescheiterten Ehen und bei der Empfängnisverhütung vorstellen – Helmut Krätzl, Weihbischof in Wien.

 

Unter diesem Titel bringt die Wiener Zeitung hier ein Interview mit dem scheidenden Wiener Weihbischof Helmut Krätzl.

 

Ein Kontrastprogramm. Auch so können Bischöfe sein :D

 

Ich finde, er hat an der ein oder anderen Stelle durchaus Recht, z. B. hier:

 

Eine Befragung hat unterschiedliche Gründe ergeben, warum sie sich nicht weihen lassen. Ein Grund ist ..., der zweite ist Unsicherheit, wie sich die Kirche weiterentwickelt, ...

 

Ich finde es verständlich, daß man vor einer Weihe zurückschreckt, wenn es jederzeit passieren kann, daß man eines Morgens in einer Kirche erwacht, für die man sich nicht hätte weihen lassen.

 

An manchen Stellen scheint er sich aber auch etwas erfolglos um die Quadratur des Kreises zu bemühen. Zumindest erschließt sich mir nicht, wie man es auf der einen Seite furchtbar finden kann, den Grundsatz der Unauflöslichkeit der Ehe aufzugeben, und auf der anderen Seite dafür eintritt, die Beteiligten an den 63% der in Wien aufgelösten Ehen zur Kommunion zuzulassen. An dieser Stelle hätte ich es interessant gefunden, wenn er seine Idee zur Bedienung beider Anliegen kurz dargelegt hätte.

 

Weihbischof Krätzl scheint zudem ein sehr engagierter Hirte und Seelsorger zu sein. Weiß man, welchen Umgang er pflegt bzw. befürwortet mit denjenigen, die seiner besonders positiven Sicht auf Neuerungen, z. B. im und nach dem Konzil, eine gewisse Skepsis entgegensetzen? Und wie klingt, seiner Ansicht nach, eine Liturgie, die der modernen Jugendsprache entspricht? Was sollte man sich darunter vorstellen?

 

Da ich Weihbischof Krätzl und sein Wirken kaum kenne, würde ich mich über eine Beantwortung dieser Fragen freuen. Wolfgang E. ist mit dieser Materie sicherlich so vertraut, daß er einige konkrete Antworten geben kann. Ich hoffe, Du bist nicht derart unerfreut über unsere Bekanntschaft, daß es Dir bei diesem Thema die Sprache verschlägt.

 

Wie findest Du eigentlich seine Antwort auf die Frage nach Benedikt XVI.?

 

Nein ich bin nicht sprachlos. (Buche diese meine Aussage unter "Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil).

Ich muß allerdings sagen, dass ich nicht in der Erzdiözese Wien wohne, sondern zur Diözese Linz gehöre. Ich kann somit zum Alltagswirken von Bischof Krätzl nicht sehr viel aus erster Hand sagen.

 

Allerdings habe ich ihn in vielen Vorträgen gehört und seine Bücher gelesen, so dass ich seine Ansichten zu einigen Problemkreisen zu kennen glaube.

 

Zur Frage der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene, bei Aufrechterhaltung der Unauflöslichkeit der Ehe ist er sehr stark vom Seelsorgerischen und vom Gedanken der Barmherzigkeit geprägt. Ich glaube zu wissen, dass er einer ostkirchlichen Lösung zuneigt. Nur eine sakramentale Ehe, Bußzeit, etc.

 

Wie er in seiner Seelsorge auf Menschen wirkt, die Neuerungen skeptisch gegenüberstehen, weiß ich aus eigener Anschauung wirklich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für ihn schwierig ist sie zu erreichen. Ncht weil er es nicht könnte, oder wollte, sondern weil es auch in Wien leider viel zu sehr der Brauch ist, Menschen als "entweder oder" einzustufen. (Ein Fehler den auch ich viel zu oft begehe)

 

Für die Spezies Siri und Gleichgesinnte ist er sicher ein rotes Tuch.

 

Was seine Meinung zu Papst Benedikt anlangt, teile ich sie in den von ihm angeführten Punkten. Ich habe es auch hier im Forum schon geschrieben, dass ich etwa sein Auftreten bei seiner Türkeireise als großartig und würdig empfunden habe. Ich kann mich mit ihm besser identifizieren, als mit seinem Vorgänger.

 

Die "Einführung in das Christentum" des damaligen Professor Ratzinger zählt für mich zum Besten, dass es in dieser Art gibt. Und obwohl es aus seiner frühen Zeit stammt, hat er sich vom Inhalt dieses Buches nie distanziert bzw zu einer Neuauflage sogar ein Vorwort verfasst.

 

Dass ich noch immer stark das Bild des für mich reaktionären Glaubenshüters vor mir habe, wenn ich den Papst sehe, sei zugegeben.

 

nun mgr krätzl tritt demnächst ab mit ihm wird die Ära König gottseidank beendet was sich der alte herr vorstellen kann sei ihm unbenommen nur die zeiten solcher herren sind vorbei

Dass dieser Thread nicht ohne Deine Giftspritzerei abgehen kann, war vorhersehbar, ich habs in Kauf genommen.

 

Die Ära König lieber Siri wird in Wien nie zu Ende sein, das grossartige Wirken dieses Mannes wir immer nachwirken und seine Früchte zeigen. Da wirst Du Dich noch lange ärgern dürfen :unsure:

Ich nehme übrigens auch nicht an, dass Dich der neue Weihbischof Scharl zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Ich kenne ihn von Gottesdienstes der afrikanischen Gemeinde. So schnell kannst nicht einmal Du mitschreiben <_<

bearbeitet von wolfgang E.
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