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Latein


sascha2801

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Ich muß gestehen, dass ich nicht mehr genau weiß, ob das Alles auch von allen Mitschülern gelernt werden mußte. Es kann sein, dass Manches eine aufgebrummte Folge unbomäßigen Verhaltens war.

(Ich war damals schon so ähnlich wie heute <_<:unsure: )

 

 

 

Als "Memoriaenergen" ließ unsere andere Lateinlehrerin bei Vergesslichkiet gerne lat. Sentenzen auswendiglernen (das war noch vor der Lektüre-Phase)

bearbeitet von Elima
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Musste hier eigentlich noch jemand die erste Seite des Bello Gallico auswendig lernen?

 

Gallia est omnes divisa in partes tres quarum unam incolunt belgae, aliam aquitani, tertiam, qui ipsorum lingua celtae, nostra galli appellantur ...

Ja sicher. Bis genau dahin.

 

O-Ton mein Lateinpauker: "Wenn ich euch um 3 Uhr früh wecke, müßt ihr das rezitieren können. Jeder Müllmann kann das, also müßt ihr das auch können."

 

Aber aus dessen Munde stammen auch: "Heinrich Schliemann konnte 26 Sprachen, warum könnt ihr das nicht?", "Ihr müßt euren Söhnen griechische Namen geben - Anaximander z.B." und "Menschliche Füße sind für Waldboden und nicht Asphalt gemacht, pommesfressende und mofafahrende Bande."

 

Zudem haben wir eine Arbeit über Apollo 13 geschrieben, werd ich mein Lebtag nicht vergessen: "astronautae in capsula lunam adveniunt"

 

<_< *schwärm von alten Zeiten*

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Mein Vater beherrscht heute noch die ersten Zeilen der Odyssee: 'Aνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον, ὃς μάλα πολλὰ

πλάγχθη, ἐπεὶ Τροίης ἱερὸν πτολίεθρον ἔπερσε·

Das zu wissen ist doch auch sehr sinnvoll: "Sage mir, Göttin...." Die Illias fängt doch ähnlich an: "Singe den Zorn, oh Göttin..."

 

So behält man wenigstens, daß das eine klassische Redefigur ist und kann sie erkennen, wenn jemand sich für schlau hält.

 

Man braucht es ja nicht auf Griechisch zu sagen. Auf Deutsch wirkt es auch unendlich intelligent :unsure::D<_<

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Latein.... grins....

 

Ich habe viele Texte von vielen Autoren übersetzen müssen in Schule und Studium. Catull war übrigens in der Schule auch darunter!

 

An manche Situationen habe ich allerdings etwas getrübte Erinnerungen: In der 8. Klasse bekamen wir eine Lateinarbeit die der Lehrer als Wiederholung konzipiert hatte. Alle bisher vorgekommenen grammatikalischen Formen kamen vor. Er hatte den Text selbst komponiert vor dem Hintergrund der Geschichte um die Eroberung Trojas.

 

Ich hatte beim Übersetzen so meine Schwierigkeiten und bin gar nicht auf die Idee gekommen, den Inhalt der Geschichte zu überlegen. So kam ich zu einem denkwürdigen Ergebnis bei einem Satz:

 

"Die Griechen ritten auf hölzernen Pferden nach Troja ein." Da mir der Satz sehr merkwürdig vorkam, setzte ich in Klammern einen Kommentar dahinter, der besagte, dass damit wohl gemeint sei, dass die Pferde der Griechen müde gewesen seien und daher in den Bewegungen hölzern. :k035:

 

Mein Lehrer bekamm einen Kollaps! Ich hätte herausfinden sollen, dass die Griechen mittels des trojanischen Perdes - also einer List - in die Stadt gelangten. Er meinte dann zu mir, dass er mir den dringenden Rat erteile, bei Zweifelsfällen lieber die Geschichte einfach ohne Übersetzung zu erzählen, dann kämen bestimmt auch Fehler dabei heraus, aber so hätte ich offenbart, dass ich die Grammatik nicht kapiert hätte.

 

Aber er hat mich bis zum Ende meiner Schulzeit immer sehr freundlich behandelt, weil ihm die hölzernen Pferde zu gut gefallen haben....

 

Er hätte sich sicher gefreut, wenn er gewusst hätte, wie viel Latein ich später noch benutzt habe.... Allerdings muss ich eine starke Einschränkung machen: In Kunstgeschichte hätte ich öfters mal Latein nutzen wollen - aber da hat mir das klassische Latein überhaupt nicht geholfen! Ein lateinischer Text aus dem Mittelalter in dem es um Kirchenstiftungen geht ist eine komplett neue Welt!

bearbeitet von Wattoo
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O-Ton mein Lateinpauker: "Wenn ich euch um 3 Uhr früh wecke, müßt ihr das rezitieren können. Jeder Müllmann kann das, also müßt ihr das auch können."

 

Aber aus dessen Munde stammen auch: "Heinrich Schliemann konnte 26 Sprachen, warum könnt ihr das nicht?", "Ihr müßt euren Söhnen griechische Namen geben - Anaximander z.B." und "Menschliche Füße sind für Waldboden und nicht Asphalt gemacht, pommesfressende und mofafahrende Bande."

 

Zudem haben wir eine Arbeit über Apollo 13 geschrieben, werd ich mein Lebtag nicht vergessen: "astronautae in capsula lunam adveniunt"

 

<_< *schwärm von alten Zeiten*

Unserer war ähnlich zynisch: "Ich stamme aus einem kleinen, bergischen Dorf. Früher war in der Mitte ein Dorfanger, heute steht dort ein Friseursalon. Früher standen die Kühe auf der Weide, heute sitzen sie unter der Haube...."

 

"Sie können mir ja alles erzählen, denn ich bin ein gläubiger Mensch. Wenn Sie mir ein Spiegelei vorsetzen und behaupten, es sei pochiert, dann glaube ich Ihnen das zur Not. Wenn sie mir aber ein Rührei machen und behaupten es sei gekocht, dann werde ich sehr nachdenklich."

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O-Ton mein Lateinpauker

Unserer war ähnlich zynisch:

Unser war nicht zynisch. Ganz im Gegenteil, das war ein sehr lebenslustiger Mann, der seinen Lehrerberuf geliebt hat. Das änderte sich irgendwann in den 90ern, wie er mir berichtete, als ich ihn mal wiedergetroffen hatte. Schule macht ihm heute keinen Spaß mehr, ein weiteres Zeichen für den Klimawechsel dort. Aber das gehört in einen anderen Strang.

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fides quaerens intellectum

Musste hier eigentlich noch jemand die erste Seite des Bello Gallico auswendig lernen?

 

Gallia est omnes divisa in partes tres quarum unam incolunt belgae, aliam aquitani, tertiam, qui ipsorum lingua celtae, nostra galli appellantur ...

Ja sicher. Bis genau dahin.

 

O-Ton mein Lateinpauker: "Wenn ich euch um 3 Uhr früh wecke, müßt ihr das rezitieren können. Jeder Müllmann kann das, also müßt ihr das auch können."

 

Aber aus dessen Munde stammen auch: "Heinrich Schliemann konnte 26 Sprachen, warum könnt ihr das nicht?", "Ihr müßt euren Söhnen griechische Namen geben - Anaximander z.B." und "Menschliche Füße sind für Waldboden und nicht Asphalt gemacht, pommesfressende und mofafahrende Bande."

 

Zudem haben wir eine Arbeit über Apollo 13 geschrieben, werd ich mein Lebtag nicht vergessen: "astronautae in capsula lunam adveniunt"

 

<_< *schwärm von alten Zeiten*

Wir mussten ständig irgendwelche Merksprüche und Endungen im Chor aufsagen: "a, ab, e, ex und de, cum und sine, pro und prae stehen mit dem Ablativ" oder "-o/-m, -s, -t, -mus, -tis, -nt" usw.

 

Obwohl ich Latein-LK hatte, muss ich leider sagen, dass die meisten von Euch offensichtlich noch deutlich mehr Latein beherrschen als ich ...

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Als Themen für Texte in Prüfungsarbeiten waren seit den 70ern nicht nur die alten Sagen gefragt, sondern auch anderes. 1974 "verwurschtelte" ich die WM im 3. Lernjahr. Aber da waren die Ergebnisse nicht schlecht, die Schüler versuchten es der Mannschaft nachzutun und alle hatten das Endspiel gesehen (nur ich drehte nach der 60. Arbeit, es waren zwei Klassen und damit fast 70 Schüler, langsam durch) <_<

bearbeitet von Elima
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Wir mussten ständig irgendwelche Merksprüche und Endungen im Chor aufsagen: "a, ab, e, ex und de, cum und sine, pro und prae stehen mit dem Ablativ" oder "-o/-m, -s, -t, -mus, -tis, -nt" usw.

hic, haec, hoc - der Lehrer hat 'nen Stock

is, ea, id - was will er denn damit?

sum, fui, esse - damit gibt's was auf die Fresse

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fides quaerens intellectum

Wir mussten ständig irgendwelche Merksprüche und Endungen im Chor aufsagen: "a, ab, e, ex und de, cum und sine, pro und prae stehen mit dem Ablativ" oder "-o/-m, -s, -t, -mus, -tis, -nt" usw.

hic, haec, hoc - der Lehrer hat 'nen Stock

is, ea, id - was will er denn damit?

sum, fui, esse - damit gibt's was auf die Fresse

Sowie die Jahreszahlen:

333 - bei Issos' Keilerei

753 - Rom kroch aus dem Ei

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Wir mussten ständig irgendwelche Merksprüche und Endungen im Chor aufsagen: "a, ab, e, ex und de, cum und sine, pro und prae stehen mit dem Ablativ" oder "-o/-m, -s, -t, -mus, -tis, -nt" usw.

hic, haec, hoc - der Lehrer hat 'nen Stock

is, ea, id - was will er denn damit?

sum, fui, esse - damit gibt's was auf die Fresse

Sowie die Jahreszahlen:

333 - bei Issos' Keilerei

753 - Rom kroch aus dem Ei

 

Aber frage bitte nicht, wer wen verkeilt hatte :unsure:<_<

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Wir mussten ständig irgendwelche Merksprüche und Endungen im Chor aufsagen: "a, ab, e, ex und de, cum und sine, pro und prae stehen mit dem Ablativ" oder "-o/-m, -s, -t, -mus, -tis, -nt" usw.

hic, haec, hoc - der Lehrer hat 'nen Stock

is, ea, id - was will er denn damit?

sum, fui, esse - damit gibt's was auf die Fresse

Sowie die Jahreszahlen:

333 - bei Issos' Keilerei

753 - Rom kroch aus dem Ei

 

Aber frage bitte nicht, wer wen verkeilt hatte :D<_<

Na Alex die Perser!

:unsure:

 

Werner

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Wir mussten ständig irgendwelche Merksprüche und Endungen im Chor aufsagen: "a, ab, e, ex und de, cum und sine, pro und prae stehen mit dem Ablativ" oder "-o/-m, -s, -t, -mus, -tis, -nt" usw.

hic, haec, hoc - der Lehrer hat 'nen Stock

is, ea, id - was will er denn damit?

sum, fui, esse - damit gibt's was auf die Fresse

Sowie die Jahreszahlen:

333 - bei Issos' Keilerei

753 - Rom kroch aus dem Ei

 

Aber frage bitte nicht, wer wen verkeilt hatte :D<_<

Na Alex die Perser!

:unsure:

 

Werner

 

 

 

Dass du das weißt, wundert mich nicht (aber ich habe da im Laufe meiner Dienstzeit keine zehn richtigen Antworten bekommen).

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Ich kenne übrigens aus meinem Griechischkurs an der Uni auch noch zwei Merksätze, bei denen ich nur noch halb weiß, wozu sie gut waren:

 

1. Der Knabe der Trojaner hatte ein Licht im Ohr (war irgendetwas mit dem Genitiv Plural) und

 

2. Labet eure Eltern in der Kneipe! (war etwas mit Aorist, ich müsste erstmal nach der Bedeutung der Verben im Gemoll suchen) <_<

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Ich weiß noch, wie wir einmal, relativ früh sogar, in einer Klassenarbeit einen Text aus der Ars Amatoria bekamen: die, die Latein konnten, erkannte man an den roten Köpfen.

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Ich weiß noch, wie wir einmal, relativ früh sogar, in einer Klassenarbeit einen Text aus der Ars Amatoria bekamen: die, die Latein konnten, erkannte man an den roten Köpfen.

 

Was war denn das für eine Stelle? Beim größeren Teil des Textes wäre schon bei uns niemand mehr rot geworden (und das vor 50 Jahren <_< )

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Ich weiß noch, wie wir einmal, relativ früh sogar, in einer Klassenarbeit einen Text aus der Ars Amatoria bekamen: die, die Latein konnten, erkannte man an den roten Köpfen.

 

Was war denn das für eine Stelle? Beim größeren Teil des Textes wäre schon bei uns niemand mehr rot geworden (und das vor 50 Jahren <_< )

 

Es ging um die Knabenliebe, aber so ganz genau weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass unten unglaublich viele Vokabeln angegeben waren, die alle "Sex" bedeuteten (was gut war, denn so hatte ich eine ungefähre Ahnung, worum es hier ging). :unsure:

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Ich weiß noch, wie wir einmal, relativ früh sogar, in einer Klassenarbeit einen Text aus der Ars Amatoria bekamen: die, die Latein konnten, erkannte man an den roten Köpfen.

 

Was war denn das für eine Stelle? Beim größeren Teil des Textes wäre schon bei uns niemand mehr rot geworden (und das vor 50 Jahren <_< )

 

Es ging um die Knabenliebe, aber so ganz genau weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass unten unglaublich viele Vokabeln angegeben waren, die alle "Sex" bedeuteten (was gut war, denn so hatte ich eine ungefähre Ahnung, worum es hier ging). :unsure:

 

 

 

Knabenliebe war bei uns am Mädchen-Gymnasium damals nicht so das Thema. :D

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Also, Latein lernen: am einfachsten ist es natürlich in der Schule <_< (auch wenn viele Schüler ihre liebe Not damit haben). Wie Kurse an Universitäten sind, weiß ich nicht (hoffentlich besser als mein Griechischkurs seinerzeit).

Griechisch an der Uni war grauenvoll :unsure: Crashkurs, jede Stunde acht Lektionen im normalen Schulbuch. Das einzige, was ich noch kann, ist die Schrift lesen. Eigentlich schade. Aber wenn ich pensioniert bin.... dann.... Latein, Griechisch und endlich vernünftig Sanskrit :D

Soll ich dich mal desillusionieren?

Ich bin pensioniert, und Griechisch-Lehrbücher hab ich mir verschafft, auch eine leicht zu verstehende Einführung. Inzwischen kann ich die Schrift lesen, drei oder vier einfache, kurze Sätze verstehen, aus. Was Pensionisten am wenigsten haben, ist Zeit. :D

Pensionist bin ich seit September 2003.

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Mein Vater beherrscht heute noch die ersten Zeilen der Odyssee: 'Aνδρα μοι ἔννεπε, Μοῦσα, πολύτροπον, ὃς μάλα πολλὰ

πλάγχθη, ἐπεὶ Τροίης ἱερὸν πτολίεθρον ἔπερσε·

 

Ich gehöre zu den wenigen, die die Odyssee bis zu Ende gelesen haben. Ich kann auch die letzten Verse noch zitieren, habe aber leider meine Probleme, hier den Text in griechischen Buchstaben wiederzugeben, daher ein Link Man hat dort die Möglichkeit über configure display eine passende Windowsschriftart einzustellen.

 

Und einmal haben wir den Spickzettel für die Englischschulaufgabe in griechischen Buchstaben an die Tafel geschrieben und dem neusprachlichen Englischreferendar bedeutet, das müsse für die nächste Griechichsstunde dort stehen bleiben. <_<

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Und einmal haben wir den Spickzettel für die Englischschulaufgabe in griechischen Buchstaben an die Tafel geschrieben und dem neusprachlichen Englischreferendar bedeutet, das müsse für die nächste Griechichsstunde dort stehen bleiben. <_<

Respekt!

 

Wir haben ein Stück Papier zw. die Kontakte des Reset-Knopfes unserer programmierbaren Taschenrechner geschoben, um das Löschen der Speicher (voll mit Spickern) durch den Pauker zu verhindern.

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Also, Latein lernen: am einfachsten ist es natürlich in der Schule <_< (auch wenn viele Schüler ihre liebe Not damit haben). Wie Kurse an Universitäten sind, weiß ich nicht (hoffentlich besser als mein Griechischkurs seinerzeit).

Griechisch an der Uni war grauenvoll :unsure: Crashkurs, jede Stunde acht Lektionen im normalen Schulbuch. Das einzige, was ich noch kann, ist die Schrift lesen. Eigentlich schade. Aber wenn ich pensioniert bin.... dann.... Latein, Griechisch und endlich vernünftig Sanskrit :D

Soll ich dich mal desillusionieren?

Ich bin pensioniert, und Griechisch-Lehrbücher hab ich mir verschafft, auch eine leicht zu verstehende Einführung. Inzwischen kann ich die Schrift lesen, drei oder vier einfache, kurze Sätze verstehen, aus. Was Pensionisten am wenigsten haben, ist Zeit. :D

Pensionist bin ich seit September 2003.

 

 

 

Wie Recht du hast ...... und wenn die Pensionisten hier im Forum schreiben wird die Zeit doppelt knapp (Elima, im Ruhestand seit 1.8.04 ;) )

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Salve(te)!

 

Also um noch einmal zu der Anfangsfrage zurückzukommen, nämlich, wo und wie man Latein lernen kann.

 

Am einfachsten ist es wirklich in der Schule, aber da kann man ja nicht einfach wieder Schüler werden. Im Internet habe ich mal auf www.gottwein.de etwas gesehen, das sich Online-Lateinkurs nannte. Allerdings habe ich es mir nur kurz angesehen und fand es äußerst verwirrend.

Aber es gibt auch viele andere Möglichkeiten.

 

Am einfachsten ist es, wenn du eine Uni in der Nähe hast. Ob man als Nicht-Student dort Zugang zu den Kursen bekommen kann, weiß ich nicht. Außerdem habe ich bis jetzt aus diesen Kursen nur Horrorgeschichten gehört, was bedeutet, dass man sehr viel sehr schnell lernt und ebensoschnell auch wieder vergisst. Aber man kann es ja trotzdem versuchen.

Außerdem gibt es bei den Unis immer so überfüllte schwarze Bretter, auf denen oft auch irgendwelche privaten Institute Kurse anbieten. Vielleicht gibt es bei denen ja auch eine Soft-Version.

 

Manchmal gibt es übrigens auch an Volkshochschulen Lateinkurse. Fragen schadet nie. An einer vhs in meiner Nachbarstadt gab es z.B. einen. Generell ist es wohl am ratsamsten, sich einen Latein-Studenten zu suchen, der einen für Geld das Ganze beibringt. Das geht zwar vielleicht langsamer, als so ein Crashkurs, ist aber langfristig deutlich effektiver.

Insgesamt finde ich es toll, dass sich Leute für diese wunderschöne Sprache interessieren. Sie ist nicht ganz einfach, aber man sollte sich auch von Leuten, die einem erzählen, sie sei so superschwer keine Angst einjagen kann. Latein ist logisch und präzise. Außerdem musst du es nicht sprechen können (auch wenn ich das total gerne könnte). Ich hab Bio- und Latein-Lk und erlebe immer wieder, dass Leute nahezu ehrfurchtsvoll reagieren, wenn sie vom Latein-Lk hören. Ich finde das immer sehr lustig, weil es einfach nicht stimmt, dass man einen IQ von 150 haben muss, um die Sprache zu lernen. Man sollte es nur langsam angehen, sich über jedes Fremdwort freuen, das man sich mithilfe des Latein herleiten kann, und nicht erwarten, in 2 Monaten gleich Cicero übersetzen zu können.

 

Noch einmal zur Aussprache:

 

Im Unterricht wird das Ganze meist relativ ähnlich, wie im Deutschen gesprochen. "ae" sprechen wir eigentlich wie "ä", u.s.w. Die meisten sprechen heute das "C" wie "k", manche sprechen es aber auch wie "Z". Wichtig ist eigentlich nur, dass man sich merkt, welche Vokale lang und welche kurz sind, da dies beim Konjugieren und Deklinieren wichtig ist. Sonstige Ausspracheregeln kommen erst ins Spiel, wenn man sich der Dichtkunst zuwendet, aber das geschieht ja erst dann, wenn man schon recht weit ist.

 

Wenn du z.B. den Papst im Fernsehen Lateinisch reden hörst, ist dies meist Latein mit moderner italienischer Aussprache. Das lernt man in Deutschland natürlich nicht. Und ich war neulich mal in einem Latein-Propädeutikum für Schüler an der Uni und die Art, wie der Professor dort das eine Gedicht vorgetragen hat, war mir auch wieder neu.

 

Also, langer Rede, kurzer Sinn: Such dir am besten eine Privatperson, die es kann; das ist wesentlich effektiver als Uni-Crashkurse oder Online-Kurse. Und gib nicht gleich nach zwei Wochen auf, denn das Lernen lohnt sich!

 

Birgicita

 

 

PS: An alle Lateiner. Auch heute noch müssen Schüler fleißig Textpassagen auswendig lesen, in meinem Fall unter anderem das Proömium der Aeneis und der Metamorphosen sowie diese Passage über die "aurea aetas" aus den Metamorphosen. Mit Ars amatoria und Catull hat man mich auch schon gequält; wir hatten in der 10. Klasse einen Referendar, der ganz versessen auf Liebesdichtung etc. war. Ich bevorzuge da doch unsere aktuelle Lektüre (Seneca, Cicero, ...).

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Knabenliebe war bei uns am Mädchen-Gymnasium damals nicht so das Thema. :unsure:
was war dann bei Euch das Thema?

 

Also, bei Ovid kann ich mich nur an die Metamorphosen erinnern, aber wir haben ziemlich ausführlich die Lesbiagedichte bei Catull gelesen. (nicht nur die Sperlingsgedichte und Sirmio, wie die Klassen am hum. Gymnasium): da mi basia mille, deinde centum (das wagten die Lehrer in den gemischten Klassen nicht <_< )

 

Lieblingslektüren waren für mich Ciceros Gespräche von Tusculum, Plinius und eben die Metamorphosen und die Aeneis. (Ich hatte nur sieben Jahre Latein, war eine ELFe, also neusprachlich mit der Sprachenfolge: Englisch, Latein, Französisch und Italienisch als Wahlfach)

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