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Recht des Menschen ganz Mensch sein zu dürfen


josberens

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Recht des Menschen ganz Mensch sein zu dürfen

 

Was mich und sicherlich immer mehr Menschen beschäftigt ist der Eindruck, dass man amtskirchlich zu viel versucht, Menschen im normalen Menschsein einzuschränken und nicht so leben zu lassen, wie Gott sie, doch sicherlich gewollt und bewußt geschaffen hat. Ja, man wird den Verdacht nicht los, dass man es vielleicht sogar amtskirchlich genießen könnte, Mitmenschen Lebensfreuden zu nehmen, Entbehrungen, Leiden und sogar den Tod , (siehe Kondomverbot in den Aidsverseuchten Gebieten) zumuten zu können.

 

Es gibt auch nicht die geringste Garantie dafür, das die so versuchten amtskirchlichen Einschränkungen und Beschneidungen des normalen Menschseins, vor allem auch auf sexuellem Gebiet, von Gott akzeptiert werden. Man nennt diese zwar gerne Opfer. Bekanntlich hat Gott aber an aufgezwungenen Opfern kein Wohlgefallen und es dürfte sogar nicht ausgeschlossen sein, dass man sich amtskirchlich mit diesen Menschseinsbeschneidungen vor Gott sogar versündigen könnte.

 

Ob diese vielleicht eher nur zum Wohlgefallen derer dienen, die sie Mitmenschen, aus welchen Gründen auch immer, aufzuzwingen versuchen? Sind unsere evangel. Glaubensbrüder und Schwestern uns da nicht ein Stück voraus??

 

Eigentlich hat doch jeder Mensch ein Recht darauf, sein relativ kurzes, von Gott geschenktes Erdenleben, ganz natürlich und normal zu leben. Wenn Gott nun den Menschen bewusst so geschaffen hat wie er eben ist, könnte man doch eigentlich davon ausgehen, dass er von jedem Menschen sogar erwartet, dass er sein Leben auch wirklich, im Rahmen der von ihm erhaltenen Möglichkeiten, lebt.

 

Der normale Menschenverstand und das eigene Denken dürften auch von Gott gegebenes Talente sein und bekanntlich hat Jesus im Gleichnis den Verwalter verurteilt, der sein Talent ängstlich vergraben hat. Ob also Jemand, der brav, ohne eigenes Denken sich menschliche, auch amtskirchliche Meinungen und Ansichten, als Gottes Wille einreden und auf dränen läßt, damit aus dem Schneider ist, wie man so schön zu sagen pflegt, oder gleicht dieser vielleicht eher dem ängstlichen, undankbaren Verwalter, der sein Talent vergraben hat???? Könnten so vielleicht die brav alles Glaubenden nicht nur in ihrem Erdenleben sondern vielleicht sogar auch vor Gott die Dummen sein?????????

 

So ist es auch nicht verwunderlich, dass denkende Menschen sich immer mehr selbst am Evangelium orientieren und nicht mehr alles akzeptieren, was man ihnen, angeblich als Gottes Wille und Gebot, einzureden versucht. Man läßt sich sein Menschsein auch zunehmend nicht mehr sinnlos beschneien.

 

Alles in Allem wird man den Verdacht nicht los, dass amtskirchlich zu viel versucht wird, die Menschen im normalen Menschsein einzuschränken, zu kasteien, ängstlich mit schlechtem Gewissen zu halten und im eigenen Denken und Handeln nicht wirklich frei sein zu lassen. Freiheit macht bekanntlich auch frei im eigenen Denken und freie, selbstdenkende Menschen sind bekanntlich weniger leicht zu manipulieren.

 

Wäre es nicht christlicher, und auch gut für die Glaubwürdigkeit, wenn man nicht länger versuchen würde, Mitmenschen amtskirchlich als Unmündige und Untertanen, sondern erkennbar als gleichberechtigte Schwestern und Brüder in Christus sehen und behandeln würde?

 

So ist auch die amtskirchliche Benachteiligung der Frauen in unserer kath. Kirche unmenschlich und auch unchristlich. Sie ist zudem unbrüderlich, reine menschliche Meinung und Einstellung und hat nichts mit Jesus und dem Evangelium zu tun. Bekanntlich hatte Jesus, im Gegensatz zur Amtskirche kein Problem mit dem weiblichen Geschlecht.

 

Unter diesen Gesichtspunkten sollte, nicht zuletzt auch das Pflichtzölibat überdacht werden, mit dem versucht wird, Menschen, die sich von Gott zum Priestertum berufen fühlen, einen ganz wesentlichen Teil des normalen Menschseins, vollkommen sinnlos, zu nehmen.

 

Zusammenfassend kann so festgestellt werden, dass amtskirchliche Beschneidungen des normalen Menschseins wohl kaum etwas mit Gott zu tun haben, sondern rein menschliche Auffassung sein dürften. Ob man sie daher nicht vielleicht sogar, auch, wenn es hart klingen mag, als rein menschlich ersonnene Schikanen ja sogar als Menschenrechtsverletzungen mit religiösem Deckmantel, bezeichnen könnte????????

 

Christen sollten doch eigentlich frohe und freie Menschen sein. Versucht man amtskirchlicherseits aber nicht, aus welchen, vielleicht sogar egoistischen Gründen auch immer, diese Freiheit auch im eigenen Denken einzuschränken oder gar zu verhindern? Was Freiheit der Christen angeht, könnte man amtskirchlich sicherlich sehr viel von der evangelischen Kirche lernen, die uns da voraus sein dürfte. Dort verkündet man das Evangelium, versucht es auszulegen und hält die Menschen für mündig genug und in der Lage, ihre Schlüsse daraus zu ziehen. Hält man die Katholiken für naiver oder sind vielleicht andere Dinge Ursache dafür dass man glaubt, neben der Verkündigung des Evangelium, ihnen zusätzlich und nach Gutdünken, auch noch eigene Ge- und Verbote aufdrängen zu können oder zu müssen????????

 

Etwas, worüber man amtskirchlich in diesem neuen Jahr vielleicht nachdenken sollte.

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

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Es gibt auch nicht die geringste Garantie dafür, das die so versuchten amtskirchlichen Einschränkungen und Beschneidungen des normalen Menschseins, vor allem auch auf sexuellem Gebiet, von Gott akzeptiert werden.

Sach doch immer: Hoch die Tassen - lasst uns leben wie sau - alle kommen in den Himmel, auch wenn sie nicht brav sind! <_<

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Zusammenfassend kann so festgestellt werden, dass amtskirchliche Beschneidungen des normalen Menschseins wohl kaum etwas mit Gott zu tun haben, sondern rein menschliche Auffassung sein dürften. Ob man sie daher nicht vielleicht sogar, auch, wenn es hart klingen mag, als rein menschlich ersonnene Schikanen ja sogar als Menschenrechtsverletzungen mit religiösem Deckmantel, bezeichnen könnte????????

 

Dann ist ja alles in Butter. Da hilft dann nur noch der Austritt aus dieser rein von Menschenhand geschaffenen Amtskirche und das glücklich erfüllte Leben kann endlich beginnen.

 

Was Freiheit der Christen angeht, könnte man amtskirchlich sicherlich sehr viel von der evangelischen Kirche lernen, die uns da voraus sein dürfte. Dort verkündet man das Evangelium, versucht es auszulegen und hält die Menschen für mündig genug und in der Lage, ihre Schlüsse daraus zu ziehen.

 

Auch wenn es die falschen Schlüsse sind. Aber was heisst das schon. Alles ist ja irgendwie richtig und gut.

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Zusammenfassend kann so festgestellt werden, dass amtskirchliche Beschneidungen des normalen Menschseins wohl kaum etwas mit Gott zu tun haben, sondern rein menschliche Auffassung sein dürften. Ob man sie daher nicht vielleicht sogar, auch, wenn es hart klingen mag, als rein menschlich ersonnene Schikanen ja sogar als Menschenrechtsverletzungen mit religiösem Deckmantel, bezeichnen könnte????????

 

Dann ist ja alles in Butter. Da hilft dann nur noch der Austritt aus dieser rein von Menschenhand geschaffenen Amtskirche und das glücklich erfüllte Leben kann endlich beginnen.

 

Was Freiheit der Christen angeht, könnte man amtskirchlich sicherlich sehr viel von der evangelischen Kirche lernen, die uns da voraus sein dürfte. Dort verkündet man das Evangelium, versucht es auszulegen und hält die Menschen für mündig genug und in der Lage, ihre Schlüsse daraus zu ziehen.

 

Auch wenn es die falschen Schlüsse sind. Aber was heisst das schon. Alles ist ja irgendwie richtig und gut.

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Dann ist ja alles in Butter. Da hilft dann nur noch der Austritt aus dieser rein von Menschenhand geschaffenen Amtskirche und das glücklich erfüllte Leben kann endlich beginnen.

heißt das, die ganze Mühe war umsonst 57.gif

bearbeitet von tomlo
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Was Freiheit der Christen angeht, könnte man amtskirchlich sicherlich sehr viel von der evangelischen Kirche lernen, die uns da voraus sein dürfte. Dort verkündet man das Evangelium, versucht es auszulegen und hält die Menschen für mündig genug und in der Lage, ihre Schlüsse daraus zu ziehen.

 

Wer eine protestantisierte Kirche will, die gibt es doch schon, abgesehen davon, dass in unser Kirche das Evangelium auch verkündet und ausgelegt wird und man die Gläubigen für mündig hält. Ich verstehe einfach nicht, warum mir allenthalben Rufe nach einer Protestantisierung der Kirche entgegenschallen. Es gab vor 500 Jahren keinen Grund, sich darauf einzulassen und es gibt auch heute keinen Grund, sich zu einem billigen Plagiat machen zu lassen.

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Sollte man unter Christen nicht ein wenig brüderlicher mit einander umgehen.

 

Ich denke in diese Diskusion paßt ein Reim, den ich vor einiger Zeit verfaßt und schon mehrmals veröffentlicht habe:

 

Ist es nicht so?

 

Wer blind katholisch glaubt

und nicht wagt selbst zu denken,

wer nur tut was der Papst erlaubt,

einen Teil seines Menschseins tut verschenken.

Doch wer sich orientiert an Evangelium und Jesus Christ

hat am Ende mehr gelebt und auf gutem Wege ist.

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

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Dann ist ja alles in Butter. Da hilft dann nur noch der Austritt aus dieser rein von Menschenhand geschaffenen Amtskirche und das glücklich erfüllte Leben kann endlich beginnen.

heißt das, die ganze Mühe war umsonst b008.gif

 

Ein bekannter Theologe (sein Name ist Ratzinger) hat einmal sehr pointiert zusammengefasst, dass Heilsneid unchristlich ist. Wenn man einem anderen das Heil nicht gönnt, weil er weniger dafür getan hat, nenne ich das Heilsneid.

 

P.s.: Ach ja, bevor hier auf mich eingeprügelt wird: Ich lehne die Allerlösungslehre ab.

bearbeitet von Stepp
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Unsere kath. Kirche teilt sich immer mehr in zwei Gruppen. Die eine Gruppe sind die, die brav, ohne eigenes Denken alles glauben, was ihnen amtskirchlich zugemutet wird und aus Angst vor möglichen Glaubenszweifeln nicht wagen selbst zu denken. Doch diese Gruppe dürfte ihren Höhepunkt überschritten haben.

 

Anders ist es dagegen mit der zweiten Gruppe der Katholliken, die eher aus skeptisch selbst denkenden und sich selbst informierenden Menschen besteht. Dieser Gruppe dürfte, besonders in den höher entwickelten Räumen unserer Erde die Zukunft gehören. Bei dieser Gruppe ist festzustellen, daß sie glaubensmäßig, besonders auch was z. B. das Eucharistieverständnis betrifft, aber auch in manchen anderen Digen der evangel. Kirche eher näher stehen als der katholischen. So dürfte diese Gruppe der sehr träge vor sich hin trottenden und kaum beweglichen, zu selbstherrlichen kath. Amtskirche immer mehr ein Dorn im Auge werden.

 

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

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Dann ist ja alles in Butter. Da hilft dann nur noch der Austritt aus dieser rein von Menschenhand geschaffenen Amtskirche und das glücklich erfüllte Leben kann endlich beginnen.

heißt das, die ganze Mühe war umsonst b008.gif

 

Ein bekannter Theologe (sein Name ist Ratzinger) hat einmal sehr pointiert zusammengefasst, dass Heilsneid unchristlich ist. Wenn man einem anderen das Heil nicht gönnt, weil er weniger dafür getan hat, nenne ich das Heilsneid.

 

P.s.: Ach ja, bevor hier auf mich eingeprügelt wird: Ich lehne die Allerlösungslehre ab.

Das war von mir nicht beabsichtigt.

bearbeitet von tomlo
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Etwas, worüber man amtskirchlich in diesem neuen Jahr vielleicht nachdenken sollte.
Frage und Bitte: ich hab' keine Ahnung, wie das geht: "amtskirchlich nachdenken".

 

kann ich das lernen? Kannst Du mir dabei helfen?

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Sollte man unter Christen nicht ein wenig brüderlicher mit einander umgehen.

 

Ich denke in diese Diskusion paßt ein Reim, den ich vor einiger Zeit verfaßt und schon mehrmals veröffentlicht habe:

 

Ist es nicht so?

 

Wer blind katholisch glaubt

und nicht wagt selbst zu denken,

wer nur tut was der Papst erlaubt,

einen Teil seines Menschseins tut verschenken.

Doch wer sich orientiert an Evangelium und Jesus Christ

hat am Ende mehr gelebt und auf gutem Wege ist.

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

 

Ich würde zu diesem Vers noch sagen,

wer sich nicht nur auf sich und Jesus beruft sonder auch noch mit seinen Mitmenschen darum ringt, was richtig ist, nur der hat wirklich gelbt.

Und da kommst du als Christ an der Amtskirche und ihrem Vertrettern vor Ort nichtvorbei, die nach deiner Meinung nur böse zu den Menschen sind.

Was ist - wer blind katholisch glaubt-? ich vermtue der Glaubt nicht sondern hängt sich an einen Menschen statt an Jesus Christus.

 

wGS

Walter

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Recht des Menschen ganz Mensch sein zu dürfen
Dir ist sicher nicht entgangen, dass wir Menschen zur Sünde neigen. Sollte es ein Recht auf Sündigen geben?
Was mich und sicherlich immer mehr Menschen beschäftigt ist der Eindruck, dass man amtskirchlich zu viel versucht, Menschen im normalen Menschsein einzuschränken und nicht so leben zu lassen, wie Gott sie, doch sicherlich gewollt und bewußt geschaffen hat.
Ist dir klar, dass die Menschen durch ihr Verhalten Strukturen der Sünde geschaffen hat, die sicher nicht gottgewollt sind? Es ist also zuerst die Sünde, die den Menschen daran hindert, sein Menschsein frei zu leben. Die Kirche ist gegen die Sünde. Also ist sie FÜR die Freiheit des Menschen und für die Fülle menschlichen Seins.
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Unsere kath. Kirche teilt sich immer mehr in zwei Gruppen. Die eine Gruppe sind die, die brav, ohne eigenes Denken alles glauben, was ihnen amtskirchlich zugemutet wird und aus Angst vor möglichen Glaubenszweifeln nicht wagen selbst zu denken. Doch diese Gruppe dürfte ihren Höhepunkt überschritten haben.

 

Anders ist es dagegen mit der zweiten Gruppe der Katholliken, die eher aus skeptisch selbst denkenden und sich selbst informierenden Menschen besteht. Dieser Gruppe dürfte, besonders in den höher entwickelten Räumen unserer Erde die Zukunft gehören. Bei dieser Gruppe ist festzustellen, daß sie glaubensmäßig, besonders auch was z. B. das Eucharistieverständnis betrifft, aber auch in manchen anderen Digen der evangel. Kirche eher näher stehen als der katholischen. So dürfte diese Gruppe der sehr träge vor sich hin trottenden und kaum beweglichen, zu selbstherrlichen kath. Amtskirche immer mehr ein Dorn im Auge werden.

 

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

Schwarz- Weiss Malerei und Träumerei. Die Wirklichkeit ist ein wenig komplizierter. bearbeitet von Mariamante
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Recht des Menschen ganz Mensch sein zu dürfen

Ich finde den Titel dieses Threads schon sehr dunkel und unklar. Die Formulierung "ganz Mensch sein zu dürfen" steht für mich unter dem Verdacht der inhaltsleeren Formel.

 

Meinst Du damit, da sich dein Beitrag auf das Zwangszölibat konzentrierte, vor allem die Auslebung von Sexualität oder auf welche Bereiche des Lebens möchtest Du Dich noch beziehen?

 

Wie Mariamante schon schrieb, gehört zum menschlichen Grundverhalten auch das weniger Erfreuliche, ob man das säkularisiert als die Neigung zu Egoismus, Grausamkeit etc. oder theologisch als die Neigung zum Sündigen bezeichnet. D.h. ein unkontrolliertes Ausleben des "Menschseins" (wie immer man es inhaltlich füllt) ist keinesfalls besonders wünschenswert.

 

(Der Natürlichkeitsbegriff wird hier von beiden Seiten oft argumentativ überstrapaziert. Aus bestimmten Tatsachen, d.h. aus natürlichen Sachverhalten wie z.B. die Tatsache, dass sich Pinguineltern um ihre Jungen kümmern, lassen sich keinesfalls Normen logisch ableiten ("Eltern sollen sich um ihren Nachwuchs sorgen."). Dieser naturalistische Fehlschluss wird auch oft von der Kirche begangen, wenn z.B. aus der "Widernatürlichkeit" der Homosexualität auf die moralische Bewertung von Homosexualität geschlossen wird.)

 

Ich kann z.T. Deine Vorwürfe gegenüber der Kirche nachvollziehen. Man hat manchmal das Gefühl, dass sich die Kirche unendlich langsam bewegt... das finden Konservative natürlich gut, und es hat auch tatsächlich eine positive Seite: Durch die unüberschaubare Größe der KK und die unterschiedlichsten Fraktionen in ihr bewegt sie sich einerseits langsam, andererseits haben es moralische Hysterie und bescheuerte Trends es sehr schwer, sich zu etablieren. Das ist ganz anders als bei den Freikirchen. Ich sehe das daher als pragmatischen, nicht als prinzipiellen Vorteil.

 

Ich finde auch vieles an der Kirche kritikwürdig und ich rege mich auch oft auf, wenn ich bestimmte Statements im TV sehe o.ä. Letztlich hat bei mir Pragmatismus geholfen: Ich werde die Kirche nicht verändern, ich werde da keine Energie darauf verwenden, sondern ich versuche, für mich so gut wie möglich als Katholikin zu leben und die Kirche so zu nehmen, wie sie ist... Sie hat ja neben vielen kritiwürdigen Aspekten auch einige erfreuliche..

viele Grüße, Ada

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Unsere kath. Kirche teilt sich immer mehr in zwei Gruppen. Die eine Gruppe sind die, die brav, ohne eigenes Denken alles glauben, was ihnen amtskirchlich zugemutet wird und aus Angst vor möglichen Glaubenszweifeln nicht wagen selbst zu denken.
ja nee, is klar!
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Sollte man unter Christen nicht ein wenig brüderlicher mit einander umgehen.

 

Ich denke in diese Diskusion paßt ein Reim, den ich vor einiger Zeit verfaßt und schon mehrmals veröffentlicht habe:

 

Ist es nicht so?

 

Wer blind katholisch glaubt

und nicht wagt selbst zu denken,

wer nur tut was der Papst erlaubt,

einen Teil seines Menschseins tut verschenken.

Doch wer sich orientiert an Evangelium und Jesus Christ

hat am Ende mehr gelebt und auf gutem Wege ist.

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

 

Lieber Josef,

 

vielleicht solltest Du so unterschreiben, wie ich mich zuerst verlesen hatte:

 

"als einfach denkender Katholik"

 

Sorry, aber wenn ich Deine Statements hier richtig lese, dann würdest Du Dich unter freikirchlichen Christen sehr wohl fühlen. Die singen teilweise auch Lieder, die von der poetischen Qualität so ähnlich sind wie Dein Gedicht.

 

Den Gegensatz zwischen "tun, was der Papst erlaubt" (als ob wir es uns so einfach machen würden!) und "orientieren an Evangelium und Jesus Christus" sehe ich nicht. Ein Unterschied zwischen den verschiedenen Formen der Orientierung an Evangelium und Jesus Christus ist vielleicht der, das die katholische Kirche auf eine lange Tradition von Auslegung und heiligenden Lebensformen zurückblickt, was der "Evangeliums-Positivist" alles neu erfinden muss ... Da bin ich gern katholisch!

 

Rosario

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Recht des Menschen ganz Mensch sein zu dürfen

Ich finde den Titel dieses Threads schon sehr dunkel und unklar. Die Formulierung "ganz Mensch sein zu dürfen" steht für mich unter dem Verdacht der inhaltsleeren Formel.

 

Meinst Du damit, da sich dein Beitrag auf das Zwangszölibat konzentrierte, vor allem die Auslebung von Sexualität oder auf welche Bereiche des Lebens möchtest Du Dich noch beziehen?

 

Wie Mariamante schon schrieb, gehört zum menschlichen Grundverhalten auch das weniger Erfreuliche, ob man das säkularisiert als die Neigung zu Egoismus, Grausamkeit etc. oder theologisch als die Neigung zum Sündigen bezeichnet. D.h. ein unkontrolliertes Ausleben des "Menschseins" (wie immer man es inhaltlich füllt) ist keinesfalls besonders wünschenswert.

 

(Der Natürlichkeitsbegriff wird hier von beiden Seiten oft argumentativ überstrapaziert. Aus bestimmten Tatsachen, d.h. aus natürlichen Sachverhalten wie z.B. die Tatsache, dass sich Pinguineltern um ihre Jungen kümmern, lassen sich keinesfalls Normen logisch ableiten ("Eltern sollen sich um ihren Nachwuchs sorgen."). Dieser naturalistische Fehlschluss wird auch oft von der Kirche begangen, wenn z.B. aus der "Widernatürlichkeit" der Homosexualität auf die moralische Bewertung von Homosexualität geschlossen wird.)

 

Ich kann z.T. Deine Vorwürfe gegenüber der Kirche nachvollziehen. Man hat manchmal das Gefühl, dass sich die Kirche unendlich langsam bewegt... das finden Konservative natürlich gut, und es hat auch tatsächlich eine positive Seite: Durch die unüberschaubare Größe der KK und die unterschiedlichsten Fraktionen in ihr bewegt sie sich einerseits langsam, andererseits haben es moralische Hysterie und bescheuerte Trends es sehr schwer, sich zu etablieren. Das ist ganz anders als bei den Freikirchen. Ich sehe das daher als pragmatischen, nicht als prinzipiellen Vorteil.

 

Ich finde auch vieles an der Kirche kritikwürdig und ich rege mich auch oft auf, wenn ich bestimmte Statements im TV sehe o.ä. Letztlich hat bei mir Pragmatismus geholfen: Ich werde die Kirche nicht verändern, ich werde da keine Energie darauf verwenden, sondern ich versuche, für mich so gut wie möglich als Katholikin zu leben und die Kirche so zu nehmen, wie sie ist... Sie hat ja neben vielen kritiwürdigen Aspekten auch einige erfreuliche..

viele Grüße, Ada

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Recht des Menschen ganz Mensch sein zu dürfen

Ich finde den Titel dieses Threads schon sehr dunkel und unklar. Die Formulierung "ganz Mensch sein zu dürfen" steht für mich unter dem Verdacht der inhaltsleeren Formel.

 

Meinst Du damit, da sich dein Beitrag auf das Zwangszölibat konzentrierte, vor allem die Auslebung von Sexualität oder auf welche Bereiche des Lebens möchtest Du Dich noch beziehen?

 

Wie Mariamante schon schrieb, gehört zum menschlichen Grundverhalten auch das weniger Erfreuliche, ob man das säkularisiert als die Neigung zu Egoismus, Grausamkeit etc. oder theologisch als die Neigung zum Sündigen bezeichnet. D.h. ein unkontrolliertes Ausleben des "Menschseins" (wie immer man es inhaltlich füllt) ist keinesfalls besonders wünschenswert.

 

(Der Natürlichkeitsbegriff wird hier von beiden Seiten oft argumentativ überstrapaziert. Aus bestimmten Tatsachen, d.h. aus natürlichen Sachverhalten wie z.B. die Tatsache, dass sich Pinguineltern um ihre Jungen kümmern, lassen sich keinesfalls Normen logisch ableiten ("Eltern sollen sich um ihren Nachwuchs sorgen."). Dieser naturalistische Fehlschluss wird auch oft von der Kirche begangen, wenn z.B. aus der "Widernatürlichkeit" der Homosexualität auf die moralische Bewertung von Homosexualität geschlossen wird.)

 

Ich kann z.T. Deine Vorwürfe gegenüber der Kirche nachvollziehen. Man hat manchmal das Gefühl, dass sich die Kirche unendlich langsam bewegt... das finden Konservative natürlich gut, und es hat auch tatsächlich eine positive Seite: Durch die unüberschaubare Größe der KK und die unterschiedlichsten Fraktionen in ihr bewegt sie sich einerseits langsam, andererseits haben es moralische Hysterie und bescheuerte Trends es sehr schwer, sich zu etablieren. Das ist ganz anders als bei den Freikirchen. Ich sehe das daher als pragmatischen, nicht als prinzipiellen Vorteil.

 

Ich finde auch vieles an der Kirche kritikwürdig und ich rege mich auch oft auf, wenn ich bestimmte Statements im TV sehe o.ä. Letztlich hat bei mir Pragmatismus geholfen: Ich werde die Kirche nicht verändern, ich werde da keine Energie darauf verwenden, sondern ich versuche, für mich so gut wie möglich als Katholikin zu leben und die Kirche so zu nehmen, wie sie ist... Sie hat ja neben vielen kritiwürdigen Aspekten auch einige erfreuliche..

viele Grüße, Ada

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Liebe Ada,

 

Auch mir ist auch bekannt, daß man mit berechtigter Kritik nicht viel in unserer doch ziemlich verstockten Amtskirche bewegen kann. Ich denke aber mit Nichtstun garantiert nichts passiert. Man sagt doch aber, daß stetiges Tropfen auch einen Stein höhlt und darauf vertraue ich ein wenig.

Ich kritisiere nicht der Kritik wegen sondern aus Sorge um den Fortbestand des Nachlasses Christi.

 

Josef

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Liebe Ada,

 

Auch mir ist auch bekannt, daß man mit berechtigter Kritik nicht viel in unserer doch ziemlich verstockten Amtskirche bewegen kann. Ich denke aber mit Nichtstun garantiert nichts passiert. Man sagt doch aber, daß stetiges Tropfen auch einen Stein höhlt und darauf vertraue ich ein wenig.

Ich kritisiere nicht der Kritik wegen sondern aus Sorge um den Fortbestand des Nachlasses Christi.

 

Josef

Die Heiligen haben das was zu ihrer Zeit in er Kirche geschah auch sehr kritisch gesehen -wie z.B. ein hl. Franziskus. Und Franzkisus und auch andere haben sehr viel bewegt- auch in der Kirche. Allerdings war ihre Kritik konstruktiv- positiv- sie haben vor allem an sich selbst gearbeitet. "Herr, erneuere meine Kirche- und fang bei mir an.".
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Lieber Josef,

 

wer so oft wie Du den Begriff "Amtskirche" verwendet, vergisst leicht den Satz, der vor einigen Jahren zum Leitsatz einer kirchlichen Reformbewegung wurde:

 

WIR SIND KIRCHE.

 

Rosario

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Liebe Ada,

 

Auch mir ist auch bekannt, daß man mit berechtigter Kritik nicht viel in unserer doch ziemlich verstockten Amtskirche bewegen kann. Ich denke aber mit Nichtstun garantiert nichts passiert. Man sagt doch aber, daß stetiges Tropfen auch einen Stein höhlt und darauf vertraue ich ein wenig.

Ich kritisiere nicht der Kritik wegen sondern aus Sorge um den Fortbestand des Nachlasses Christi.

 

Josef

Die Heiligen haben das was zu ihrer Zeit in er Kirche geschah auch sehr kritisch gesehen -wie z.B. ein hl. Franziskus. Und Franzkisus und auch andere haben sehr viel bewegt- auch in der Kirche. Allerdings war ihre Kritik konstruktiv- positiv- sie haben vor allem an sich selbst gearbeitet. "Herr, erneuere meine Kirche- und fang bei mir an.".

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Gerlinde Blosche
Dem stimme ich voll und ganz zu

 

Josef

Gesegnet seien jene, die aus Liebe zur Kirche Kritik anbringen.

Möge es ihnen gelingen ihre Worte so zu formulieren, dass sie auch gehört und nicht missverstanden werden.

Wer seiner Kirche gar nichts zu sagen hat, der denkt wahrscheinlich wirklich manchmal zu wenig.

Liebe Grüße, Gerlinde

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