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Unbeantworteter Brief an Bischof Marx Trier v. 16.11.06


josberens

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Da Petrus eine Schwiegermutter hatte, war er wohl auch verheiratet. Ich wüsste zumindest nicht, woher man sonst eine Schwiegermutter bekommen sollte.

 

Ich will damit nicht sagen, daß ich prinzipiell gegen das Zölibat wäre. Aber es ist in erster Linie eine kirchenrechtliche Regelung, für die es gute Gründe gibt.

Dir ist aber sicher bewußt, dass der Einsatz der Apostel und ein intensives Familienleben sich schwer vertragen haben dürften?
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Hallo lieber Peter,

dazu mal eine Frage. Da Jesus als Wanderprediger von Ort zu Ort zog und es damals auch noch keine Autos gab, mussten die Apostel da nicht umständehalber ihre Familien verlassen?

Liebe Gerlinde ! Gottes Segen- und gut mitgedacht. Ein Jünger Christi muss bereit sein, alles hinter sich zu lassen und Jesus dorthin zu folgen, wo der Herr ihn hinruft. Das gilt nicht nur für die Apostel und Jünger zur Zeit Jesu, sondern m. E. für alle Zeiten.
Unsere Priester sind doch sesshafter, obwohl sie auch schon mehrere Orte betreuen müssen. War nur so mein Gedanke zu der von Dir zitierten Forderung Jesu, die Du als Rechtfertigung für den Zölibat angeführt hast.

Liebe Grüße, Gerlinde

Auch Weltpriester werden immer wieder versetzt, wenn es der Ortsbischof für gut findet - Priester sind also heute auch nicht so sesshaft.
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Ja aber Mariamante- hat Jesus denn explizit verlangt dass die Apostel keusch bleiben?

 

LG

JohannaP

Jesu Forderungen nach Hingabe waren deshalb so stark, weil ER auch alles geben konnte. Für jemand der Jesus konsequent nachfolgt, ist die standesgemäße Keuschheit Nachfolge Christi- auch in der Ehe.
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Dir ist aber sicher bewußt, dass der Einsatz der Apostel und ein intensives Familienleben sich schwer vertragen haben dürften?

Das dürfte ihr sehr wohl bewusst sein. Ebenso wie die Tatsache, dass sich der Postingseinsatz mancher Poster mit einem intensiven Familien- und Arbeitsleben auch nicht vereinbaren lassen.

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Dir ist aber sicher bewußt, dass der Einsatz der Apostel und ein intensives Familienleben sich schwer vertragen haben dürften?

Das dürfte ihr sehr wohl bewusst sein. Ebenso wie die Tatsache, dass sich der Postingseinsatz mancher Poster mit einem intensiven Familien- und Arbeitsleben auch nicht vereinbaren lassen.

Schön dass du so viel Selbsterkenntnis hast. Man muss sich eben entscheiden. Der Zölibat ist eine besondere Form der entschiedenen Nachfolge Christi.
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Gerlinde Blosche

Hallo lieber Peter,

dazu mal eine Frage. Da Jesus als Wanderprediger von Ort zu Ort zog und es damals auch noch keine Autos gab, mussten die Apostel da nicht umständehalber ihre Familien verlassen?

Liebe Gerlinde ! Gottes Segen- und gut mitgedacht. Ein Jünger Christi muss bereit sein, alles hinter sich zu lassen und Jesus dorthin zu folgen, wo der Herr ihn hinruft. Das gilt nicht nur für die Apostel und Jünger zur Zeit Jesu, sondern m. E. für alle Zeiten.
Unsere Priester sind doch sesshafter, obwohl sie auch schon mehrere Orte betreuen müssen. War nur so mein Gedanke zu der von Dir zitierten Forderung Jesu, die Du als Rechtfertigung für den Zölibat angeführt hast.

Liebe Grüße, Gerlinde

Auch Weltpriester werden immer wieder versetzt, wenn es der Ortsbischof für gut findet - Priester sind also heute auch nicht so sesshaft.

Lieber Peter,

ich denke die Versetzungen unserer Priester sind jetzt nicht so unbedingt mit den damaligen "Wanderpredigern" zu vergleichen. Sie nehmen bei ihren Versetzungen ihr Hab und Gut samt Haushälterin mit.

Gute Nacht, Gerlinde

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Lieber Peter,

ich denke die Versetzungen unserer Priester sind jetzt nicht so unbedingt mit den damaligen "Wanderpredigern" zu vergleichen. Sie nehmen bei ihren Versetzungen ihr Hab und Gut samt Haushälterin mit.

Gute Nacht, Gerlinde

Liebe Gerlinde! Vor einigen Jahren ist in meiner "Urheimat" der Pfarrer, der das Pfarrhaus neu einrichten ließ und auch sonst einiges bauen und modernisieren ließ zwar versetzt worden - aber von dem was er in der früheren Pfarre aufbaute, hat er kaum etwas mitnehmen können. Und der Pfarrer am Land wo ich öfter weile, hat keine Pfarrhaushälterin in diesem Sinn. Ich nehme an dass Priester, die ihr ganzes Herz Gott und den Menschen schenken wollen bescheiden sind und ihr Herz nicht an Hab und Gut oder Haushälterinnen hängen.
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Gerlinde Blosche

Lieber Peter,

ich denke die Versetzungen unserer Priester sind jetzt nicht so unbedingt mit den damaligen "Wanderpredigern" zu vergleichen. Sie nehmen bei ihren Versetzungen ihr Hab und Gut samt Haushälterin mit.

Gute Nacht, Gerlinde

Liebe Gerlinde! Vor einigen Jahren ist in meiner "Urheimat" der Pfarrer, der das Pfarrhaus neu einrichten ließ und auch sonst einiges bauen und modernisieren ließ zwar versetzt worden - aber von dem was er in der früheren Pfarre aufbaute, hat er kaum etwas mitnehmen können. Und der Pfarrer am Land wo ich öfter weile, hat keine Pfarrhaushälterin in diesem Sinn. Ich nehme an dass Priester, die ihr ganzes Herz Gott und den Menschen schenken wollen bescheiden sind und ihr Herz nicht an Hab und Gut oder Haushälterinnen hängen.

Lieber Mariamante,

bei uns wird das etwas anders gehandhabt. Altes Mobiliar oder die Kücheneinrichtung wird natürlich zurückgelassen, vor allem wenn der "neue" Pfarrhof neu eingerichtet worden ist. Die Pfarrhaushälterin wird bei uns in den meisten Fällen "mitgenommen" und nicht zurückgelassen. Ich kenne keinen Fall in meiner Gegend, wo das so gehandhabt worden wäre. Irgendwie finde ich es auch menschlicher wenn sie mitgehen kann, aber das ist wohl Ansichtssache.

Ein wenig Platz muss in einem Priesterherz für seine "Haushaltsperle" doch sicher auch noch sein dürfen. Das hat jetzt m.E. weniger mit dem Zölibat zu tun.

Liebe Grüße, Gerlinde

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Lieber Mariamante,

bei uns wird das etwas anders gehandhabt. Altes Mobiliar oder die Kücheneinrichtung wird natürlich zurückgelassen, vor allem wenn der "neue" Pfarrhof neu eingerichtet worden ist. Die Pfarrhaushälterin wird bei uns in den meisten Fällen "mitgenommen" und nicht zurückgelassen. Ich kenne keinen Fall in meiner Gegend, wo das so gehandhabt worden wäre. Irgendwie finde ich es auch menschlicher wenn sie mitgehen kann, aber das ist wohl Ansichtssache.

Ein wenig Platz muss in einem Priesterherz für seine "Haushaltsperle" doch sicher auch noch sein dürfen. Das hat jetzt m.E. weniger mit dem Zölibat zu tun.

Liebe Grüße, Gerlinde

Liebe Gerlinde! Gute Vorbereitung auf das Pfingstfest. Wenn die Pfarrhaushälterin z.B. die Schwester des Pfarrers ist, wird diese "Perle" sicher auch bei einem Wechsel der Pfarre mitgehen. Manche Priester wollen da unabhängiger sein und erst gar kein Gerede aufkommen lassen, und haben keine direkte Pfarrhaushälterin. In den Pfarren am Land ist es - soweit ich das miterlebe- meist so, dass der Priester von vielen Gläubigen aktive Hilfe bekommt.
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Gerlinde Blosche

Lieber Mariamante,

bei uns wird das etwas anders gehandhabt. Altes Mobiliar oder die Kücheneinrichtung wird natürlich zurückgelassen, vor allem wenn der "neue" Pfarrhof neu eingerichtet worden ist. Die Pfarrhaushälterin wird bei uns in den meisten Fällen "mitgenommen" und nicht zurückgelassen. Ich kenne keinen Fall in meiner Gegend, wo das so gehandhabt worden wäre. Irgendwie finde ich es auch menschlicher wenn sie mitgehen kann, aber das ist wohl Ansichtssache.

Ein wenig Platz muss in einem Priesterherz für seine "Haushaltsperle" doch sicher auch noch sein dürfen. Das hat jetzt m.E. weniger mit dem Zölibat zu tun.

Liebe Grüße, Gerlinde

Liebe Gerlinde! Gute Vorbereitung auf das Pfingstfest. Wenn die Pfarrhaushälterin z.B. die Schwester des Pfarrers ist, wird diese "Perle" sicher auch bei einem Wechsel der Pfarre mitgehen. Manche Priester wollen da unabhängiger sein und erst gar kein Gerede aufkommen lassen, und haben keine direkte Pfarrhaushälterin. In den Pfarren am Land ist es - soweit ich das miterlebe- meist so, dass der Priester von vielen Gläubigen aktive Hilfe bekommt.

Lieber Peter,

ich frage mich dazu was menschlicher ist, egal ob die Pfarrhaushälterin verwandt oder nicht verwandt ist. Meistens sind sie auch in einem Alter in dem es schwer ist eine neue Stelle zu finden. Ob es Gerede gibt oder nicht, dass hängt m.E. immer vom Verhalten beider ab. Auf das Gerede allein würde ich sowieso nichts geben, das kann außerdem viel Schaden anrichten.

Ich kenne in meiner Umgebung keinen Priester, der keine Haushälterin hat.

Außerdem steht der Pfarrhof bei uns im Ort schon seit einiger Zeit leer.

Wünsch Dir von Herzen auch ein geisterfülltes Pfingsten, liebe Grüße, Gerlinde

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Auch Weltpriester werden immer wieder versetzt, wenn es der Ortsbischof für gut findet - Priester sind also heute auch nicht so sesshaft.

 

Das ist ein äußerst schwaches Argument - zum einem wäre ja kein Ortbischof gezwungen, einen Priester mit Familie zu versetzen, zum anderen gibt es Berufe, in denen regelmäßig versetzt wird (Bundeswehr), ohne Zwang oder auch nur Empfehlung zur Ehelosigkeit.

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Aber darum geht es hier überhaupt nicht. Es geht um die Frage, ob die Idee der Ganzhingabe an Gott theologisch zwingend mit der Rolle des Priesters verbunden ist.

 

Um das zu begründen, hilft weder der Hinweis auf das Vorbild einzelner Heiliger noch auf die klösterliche Ehelosigkeit. Im ersten Fall geht es um beeindruckende Einzelbeispiele und im zweiten Fall ist die Ehelosigkeit eng mit dem Charakter des Lebens in einer klösterlichen Gemeinschaft verbunden, die davon ausgeht, dass man alles miteinander teilt (was bei Ehepartnern schlechterdings nicht geht).

 

Dennoch ist es für Nicht-Priester, Nicht-Mönche und Nicht-Heilige so schön beruhigend, den Gedanken der Ganzhingabe an Gott von sich schieben zu können - das können halt nur die Priester, Mönche und Heiligen.

Ob das theologisch zwingend ist, ist dann nur zweitrangig. :D

 

Genau: aus diesem Grund habe ich geheiratet: Die Ganzhingabe war mir einfach zu anstrengend und deshalb habe ich großzügig anderen den Vortritt gelassen... :)

Wieviel einfacher ist es doch Kinder zu haben.... :angry:

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Das ist ein äußerst schwaches Argument - zum einem wäre ja kein Ortbischof gezwungen, einen Priester mit Familie zu versetzen, zum anderen gibt es Berufe, in denen regelmäßig versetzt wird (Bundeswehr), ohne Zwang oder auch nur Empfehlung zur Ehelosigkeit.
Ja, möglich. Aber der Jünger Christi in der engeren Nachfolge - der der Priester ja auch ist, oder? - sollte so frei sein, dass er dem Ruf Jesu ungebunden durch Familienbande folgen kann.
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Lieber Mat,

ich versuche mal Deinen Zeilen gerecht zu werden.

Eine tiefe spirituelle Verbundenheit des Priesters mit Gott ist sicher eine der wesentlichsten Voraussetzungen für den Priester. Aber mir stellt sich auch die Frage, ob der Zölibat eine unbedingte Voraussetzung für diese Hingabe, bzw. geistige Verbundenheit ist.

Ich kann mir auch vorstellen, dass die Ehe für eine tiefe Hingabe an Gott durchaus nicht hinderlich sein muss. Die Hingabe des Priesters an Gott kann m.E. sowohl im Leben mit seiner Familie als auch mit seiner Gemeinde erfahrbar werden.

Warum sollte der Priester mit Familie nicht die gleiche tiefe geistige Beziehung zu Gott haben können wie der ohne? Warum sollte eine Ehe diese ausschließen?

Feilich kann für den Einzelnen der Verzicht auf die Ehe ein Zeichen für die ausschließliche Hingabe an Jesus Christus sein, ein Zeichen für Leidende , Arme und Hilfesuchende da zu sein.

Aber warum sollte das für den Verheirateten nicht auch gelten können?

Liebe Grüße, Gerlinde

 

 

Liebe Gerlinde,

 

das ist auch mein Verdacht, dass es keine wirkliche theologische Begründung dafür gibt, warum die Rolle des Weltpriesters unbedingt zölibatär gestaltet werden muss.

 

Aus meiner Sicht gab es dafür zwei historische Gründe. Der eine war praktischer Art: es entfällt die Versorgung von Hinterbliebenen bei zölibatär Lebenden. Und zum anderen gab es einen ethisch-theologischen Grund: die Vorstellung, dass der eheliche Verkehr den Priester verunreinigt.

 

Der erste Grund gilt sicher heute in abgewandelter Form auch noch: zölibatär Lebende sind sehr viel flexibler einsetzbar als Leute mit Familie und sie können eine Elite bilden. Diese beiden Gründe sind aber keine theologischen sondern organisatorischer Art.

Der zweite Grund ist m.E. nicht mehr gültig, auch wenn nach wie vor unterschwellig die augustinische Diffamierung der Sexualität wirksam ist.

 

Um nicht allein bei der Kritik stehen zu bleiben: eine positive Definiton eines zölibatär lebenden Priesters müsste ausgehen vom Bild des Priesters allgemein. Ich könnte mir hier eine Argumentation folgendermaßen vorstellen (ohne sie mir zu eigen machen zu wollen): Priester sind die Hirten, die aus der Herde ausgesondert sind zum Zwecke der Leitung. Diese Aussonderung geht einher mit der Idee, dass Gott seine Hirten in besonderer Weise und ausschließlich an sich binden will, dass er, gemäß der alttestamentlichen Diktion des eifersüchtigen Gottes, keine anderen Götter bzw. Bindungen, neben sich duldet. M.a.W.: wer zur Leitung in der Kirche berufen ist, muss sich ganz an Gott binden.

Wenn man diese Argumentation allerdings für stimmig hält, dann müsste man sämtliche Pastoral- und Gemeindereferenten und sämtliche leitenden Angestellten der Bistumsverwaltungen sowie die Ständigen Diakone aus ihren Ämtern entfernen. Weil sie alle dieser Diktion widersprechen.

 

Allerdings wird dieses Modell heute nicht so gelebt. Man setzt gut ausgebildete Laien ein, weil die jungen Männer dem Modell des ausgesonderten Hirten nicht mehr in ausreichender Zahl folgen wollen. In diesem Spagat geht m.E. der Zölibat unter, sei es, weil die einen leiber Pastoralreferenten werden, oder weil die anderen einem Gesellschaftsbild anhängen und dieses als Priester leben wollen, dass es nicht mehr gibt.

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das ist auch mein Verdacht, dass es keine wirkliche theologische Begründung dafür gibt, warum die Rolle des Weltpriesters unbedingt zölibatär gestaltet werden muss.

Frage: Da der kath. Priester "in persona Christi" handelt, in besonderer Weise Christus ähnlich geformt ist und Jesus Christus ehelos lebte - gilt nicht als theologischer Grund?

bearbeitet von Mariamante
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das ist auch mein Verdacht, dass es keine wirkliche theologische Begründung dafür gibt, warum die Rolle des Weltpriesters unbedingt zölibatär gestaltet werden muss.

Frage: Da der kath. Priester "in persona Christi" handelt, in besonderer Weise Christus ähnlich geformt ist und Jesus Christus ehelos lebte - gilt nicht als theologischer Grund?

Das dürfte eine ziemlich wage Vermutung sein, und ob Jesus zölibatär gelebt hat ist ebenfalls nicht zu beweisen. Er muß jedenfalls ein ganz normales Verhältnis zur Sexulität gehabt haben, denn er hat zu allem was ihm wichtig erschien irgendetwas gesagt. Dazu jedoch nicht.

 

Liebe Grüße

Josef

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Franciscus non papa

das ist auch mein Verdacht, dass es keine wirkliche theologische Begründung dafür gibt, warum die Rolle des Weltpriesters unbedingt zölibatär gestaltet werden muss.

Frage: Da der kath. Priester "in persona Christi" handelt, in besonderer Weise Christus ähnlich geformt ist und Jesus Christus ehelos lebte - gilt nicht als theologischer Grund?

 

 

hm, da der kath. priester "in persona christi" handelt, sollte er dann nicht auch semitischer herkunft, beschnitten usw. sein müssen???

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(...)

Das Pflichtzölibat ist ein riesiger Einschnitt in das normale Menschsein. Die Sexualität gehört normalerweise zum Menschen, wie Gott ihn geschaffen hat. Sie ist Teil des Menschen und etwas ganz Normales und auch Natürliches. Der normale Sexualtrieb ist auch nicht mit Knopfdruck oder sogar auch nicht mit einfachem Wollen zu unterdrücken oder abzutöten. Er ist einer der stärksten Triebe in einem normalen, gesunden Menschen. (...)

Na ja.

Irgendwie hast du da schon recht, irgendwie. :angry:

Tatsächlich ist der Sexualtrieb einer der stärksten, und ebenso tatsächlich lässt er sich ohne unmittelbar erkennbare gesundheitsschädliche Auswirkung für lange Zeit, sogar auf Dauer, unterdrücken, ausschalten, ignorieren, beiseite schieben, nicht ausleben ...

Ich weiß nicht recht, wie ich sagen soll.

 

Deswegen ist er auch so überaus geeignet, Missbrauch damit zu treiben.

Schaut man sich die gängigen Missbrauchsarten genauer an, entdeckt man schnell, dass sie allesamt mit Macht und Ohnmacht zu tun haben.

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hm, da der kath. priester "in persona christi" handelt, sollte er dann nicht auch semitischer herkunft, beschnitten usw. sein müssen???
Nein- das eine ist äußerlich, das andere innerlich.
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hm, da der kath. priester "in persona christi" handelt, sollte er dann nicht auch semitischer herkunft, beschnitten usw. sein müssen???

Nein- das eine ist äußerlich, das andere innerlich.

Zölibatär leben ist innerlich? Toll ......

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Das dürfte eine ziemlich wage Vermutung sein, und ob Jesus zölibatär gelebt hat ist ebenfalls nicht zu beweisen. Er muß jedenfalls ein ganz normales Verhältnis zur Sexulität gehabt haben, denn er hat zu allem was ihm wichtig erschien irgendetwas gesagt. Dazu jedoch nicht.

 

Liebe Grüße

Josef

Die Kirche baut darauf ihr Priestertum auf. Und dass Jesus nicht zölibater gelebt hätte, läßt sich ebenfalls nicht "beweisen". Dass Jesus (der das Gesetz und die Propheten nicht aufgehoben, sondern erfüllt hat) speziell zu diesem Thema nicht viel gesagt hat, könnte darin seine Grund haben, dass dazu genug im AT gesagt wurde - und man könnte auch den Schluß ziehen, dass dieses Thema bei weitem nicht jene Wichtigkeit hast, die du ihr z.B. zuordnest.
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Das dürfte eine ziemlich wage Vermutung sein, und ob Jesus zölibatär gelebt hat ist ebenfalls nicht zu beweisen. Er muß jedenfalls ein ganz normales Verhältnis zur Sexulität gehabt haben, denn er hat zu allem was ihm wichtig erschien irgendetwas gesagt. Dazu jedoch nicht.

 

Liebe Grüße

Josef

Die Kirche baut darauf ihr Priestertum auf. Und dass Jesus nicht zölibater gelebt hätte, läßt sich ebenfalls nicht "beweisen". Dass Jesus (der das Gesetz und die Propheten nicht aufgehoben, sondern erfüllt hat) speziell zu diesem Thema nicht viel gesagt hat, könnte darin seine Grund haben, dass dazu genug im AT gesagt wurde - und man könnte auch den Schluß ziehen, dass dieses Thema bei weitem nicht jene Wichtigkeit hast, die du ihr z.B. zuordnest.

Ein Zölibatgesetzt gibt es bekanntlich erst sein 1137. Vorher waren die Priester als Familienväter sicherlich nicht weniger wertvoll und auch nicht weniger würdig. Zudem war und und ist das Pflichtzölibat nie ein Glanzpunkt in unserer Kirche gewesen sondern immer mit dem Makel der Unehrlichkeit behaftet gewesen. Das ist doch auch heute noch nicht anders und jeder von uns wird schon entsprechende Äußerungen und Bemerkungen im Zusammenhang mit Pflichtzölibat gehört haben. Einen wirklichen Sinn nach dem Evangelium hat es jedenfalls nicht und hat sich zudem eher zum Priesterverhinderungsgesetz entwickelt.

 

Liebe Grüße

Josef

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das ist auch mein Verdacht, dass es keine wirkliche theologische Begründung dafür gibt, warum die Rolle des Weltpriesters unbedingt zölibatär gestaltet werden muss.

Frage: Da der kath. Priester "in persona Christi" handelt, in besonderer Weise Christus ähnlich geformt ist und Jesus Christus ehelos lebte - gilt nicht als theologischer Grund?

 

 

Gut, Du müsstest aber dann zwei Dinge begründen:

zum einen: handelt der Priester immer in persona Christi oder nur, wenn er Sakramente spendet? Ich halte den ersten Teil für eher heikel.

 

zum zweiten: was ist die Ehelosigkeit für Jesus selbst? Soweit ich das NT überblicke geht es bei Jesus doch um seine Heimatlosigkeit hier auf dieser Welt. Getrieben von seiner Mission wandert er ruhelos bis zum Kreuz. Das verträgt sich nicht mit Familie. Ähnlich argumentiert Paulus im Dienste Christi bei seiner Mission. Ist das verallgemeinerbar?

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Gut, Du müsstest aber dann zwei Dinge begründen:

zum einen: handelt der Priester immer in persona Christi oder nur, wenn er Sakramente spendet? Ich halte den ersten Teil für eher heikel.

Dass der Priester dann "in persona Christi" handelt, wenn er die Sakramente spendet - ja. Dass er in seinem persönlichen Leben immer mehr von den Gesinnungen Jesu durchdrungen werden sollte ist die andere Ebene. (Dahingehend verstehe ich auch das Wort von Paulus wenn er sagt: "Ich lebe, doch nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir").
zum zweiten: was ist die Ehelosigkeit für Jesus selbst? Soweit ich das NT überblicke geht es bei Jesus doch um seine Heimatlosigkeit hier auf dieser Welt. Getrieben von seiner Mission wandert er ruhelos bis zum Kreuz. Das verträgt sich nicht mit Familie. Ähnlich argumentiert Paulus im Dienste Christi bei seiner Mission.
Jesu Mission ist die Ehre des Vaters, die Rettung der Seelen. Ich denke, dass dies auch zwei wesentliche Aspekte des priesterlichen Wirkens sind, die auch in der Ehelosigkeit um Christi willen ihren Ausdruck finden.
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Ein Zölibatgesetzt gibt es bekanntlich erst sein 1137. Vorher waren die Priester als Familienväter sicherlich nicht weniger wertvoll und auch nicht weniger würdig. Zudem war und und ist das Pflichtzölibat nie ein Glanzpunkt in unserer Kirche gewesen sondern immer mit dem Makel der Unehrlichkeit behaftet gewesen. Das ist doch auch heute noch nicht anders und jeder von uns wird schon entsprechende Äußerungen und Bemerkungen im Zusammenhang mit Pflichtzölibat gehört haben. Einen wirklichen Sinn nach dem Evangelium hat es jedenfalls nicht und hat sich zudem eher zum Priesterverhinderungsgesetz entwickelt.

Liebe Grüße

Josef

Dass bereits vor dem Jahr 1137 in der Kirche Priester, Bischöfe ehelos gelebt haben, ist dir sicher bekannt. Dass der Pflichtzölibat zum Sündenbock für Unehrlichkeit gemacht wird, finde ich nicht richtig. Man kann auch nicht die Ehe auflösen mit dem Argument, dass es viele Ehebrecher gab- und das Treueversprechen in der Ehe zur Unehrlichkeit verführt. Der tiefere Sinn des Zölibat- und daher finde ich ihn nach wie vor als leuchtendes Beispiel - ist die Ganzhingabe eines Menschen an Gott und viele Menschen - nicht nur familiäre Gebundenheit. Wie viel an geistlicher Kraft und Hingabfähigkeit auch durch den Zölibat geschenkt wird, läßt sich schwer ermessen. Was wir wirklich brauchen sind nicht so sehr viele Priester - sondern Priester, die Gott und die Menschen mit ganzem Herzen lieben. Und gerade durch die Bereitschaft die Ehelosigkeit um Christi willen auf sich zu nehmen zeigt sich etwas von dieser brennenden Liebe. Ohne eine übernatürliche Einstellung wäre der Zölibat, der Verzicht auf die Ehe um Gottes willen eine unverständliche Sache. So gesehen geben nicht nur Priester sondern auch Ordensleute die ehelos leben ein wunderbares Zeugnis für ihre Hingabe an Gott, für die ich allen die das zu leben versuchen dankbar bin und großen Respekt habe.

 

Zur Geschichte und Praxis des Zölibat in der RKK kannst du z.,B: hier einiges nachlesen:

 

http://www.karl-leisner-jugend.de/Zoelibat.htm

bearbeitet von Mariamante
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