Flo77 Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 Es genügt sicher nicht, sich jeden Sonntag in den Gottesdienst zu setzen, und "einfach nur dabei zu sein", sondern sich aktiv in Foren wie mykath.de zu beteiligen Nein - das ist kein Beitrag zum Gemeindeleben sondern zählt oft eher unter Bußübung ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tomlo Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 Es genügt sicher nicht, sich jeden Sonntag in den Gottesdienst zu setzen, und "einfach nur dabei zu sein", sondern sich aktiv in Foren wie mykath.de zu beteiligen Nein - das ist kein Beitrag zum Gemeindeleben sondern zählt oft eher unter Bußübung ... Wenn man die GG als Gemeinde ansieht, dann sicherlich doch. Aber in einem hast du Recht, auf dem Weg zum Himmel muss man viel ertragen :ph34r: Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Walter Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 Es genügt sicher nicht, sich jeden Sonntag in den Gottesdienst zu setzen, und "einfach nur dabei zu sein", sondern sich aktiv in Foren wie mykath.de zu beteiligen Nein - das ist kein Beitrag zum Gemeindeleben sondern zählt oft eher unter Bußübung ... Wenn man die GG als Gemeinde ansieht, dann sicherlich doch. Aber in einem hast du Recht, auf dem Weg zum Himmel muss man viel ertragen :ph34r: Wir sollten nicht viel ertragen, sondern immer wieder die Hand zur Versöhnung reichen, dieses wäre meines erachtens viel wichtiger, als immer zu sagen, unter diesem Menschen leide ich, der ist ein Kreuz für mich. Versöhnung nicht ertragen ist für uns Christen angesagt. wGS Walter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rinf Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 Hi Franziskaner! Die Reaktionen, die Rinf erlebt hat, haben sicherlich auch damit zu tun, dass er die Frage in einer überspitzten Art gestellt hat, die den wahren Sachverhalt zu mindestens verzerrt. *g* OK - redlicherweise muß ich mir selber in dem Punkt mißtrauen in diesem Sinne - da hast Du recht. Allerdings habe ich dann schon auch gefragt, was denn der essentielle Unterschied ihres (der "Normal"-Katholiken) Erachtens nun sei, der die protestantische von der katholischen Eucharistie unterschiede, und das halte ich schon für eine recht ergebnisoffen gestellte Frage. Als Antwort kam (etwas verallgemeinert, aber im Kern), daß sie das nicht so genau wüßten, weil sie mit den äußeren Rahmenhandlungen der Zeremonie der Protestanten nicht vertraut waren. Inhaltlich haben sie absolut überhaupt keinen Unterschied gesehen - sie haben noch nicht mal sowas gesagt in die Richtung, daß der wohl schon da wäre und auch signifikant, sie ihn nur (etwa mangels theologischer Bildung und Sprachraffinesse) nicht ausdrücken konnten. Aber wie gesagt: Ich will damit nichts beweisen, sind halt meine Erfahrungen und eventuell hast Du tatsächlich recht, daß meine Art zu fragen oft an Ergebnisoffenheit zu wünschen läßt. Ein Vorwurf, den man allerdings Platona nun gerade nicht machen kann, von daher interessant, daß sie da ähnliche Erfahrungen gemacht hat. In seinen Postings zeigt er ja, dass er die mittelalerliche Philosophie und Begrifflichkeit, nach der Substanz eben gerade den nichtmateriellen, geistigen Wesenskern einer Sache bedeutet, nicht wirklich verstanden hat. In der Tat, dem ist so. Z.B. habe ich mal nachgegoogelt, was Wolfgang E. mit "Realsymbol" wohl meinen könne. Ich fand (u.a.) dieses hier - daraus: "Ein Realsymbol ist zum Beispiel der Windsack auf der Autobahn. Er enthält, was er bezeichnet, ohne daß sich der Wind, der bezeichnet wird, der auch tatsächlich enthalten ist, auf diesen Windsack beschränkt. Die Eucharistie ist ein Realsymbol. Sie enthält, was sie bezeichnet, ohne daß sich der Leib Christi auf die Hostie beschränkt." 1. Frage: Ist das eine gültige (umschreibende) Erklärung/Analogie des Begriffes für Dich, bzw. Wolfgang, bzw. den katholischen Glauben? 2. Frage: Wenn ja - ich habe nie behauptet, "daß sich der Leib Christi auf die Hostie beschränkt", ich behaupte aber weiterhin, daß die Hostie als materieller Gegenstand eine Wichtigkeit "an sich" bei Euch erhält. Findest Du (Ihr) das nicht eigentlich problematisch für Euren Glauben, daß simple Materie eine derartige Bedeutung erhält? (Und sie tut es - sonst wäre Euch der Verbleib der reinen Materie nicht so wichtig!) 3. Frage: Daran anknüpfend: Verstehst Du wenigstens, warum einem Außenstehenden wie mir es wirklich wirklich schwerfällt, einen Unterschied zur Magie zu erkennen? 4. Frage (1 - 3 als letztlich zu spekulativ ignorierend): Was ist der Unterschied zwischen einem Symbol und einem Realsymbol? (Der Windsack ist schlicht ein Meßgerät, kein Symbol.) Bzw.: Weil Du den Begriff Realsymbol nicht aufgebracht hast: Was ist der Unterschied zwischen Substanz im ideellen (mittelalterlichen) Sinne gegenüber Substanz im materiellen Sinne? Genauer (weil ich den Unterschied natürlich kenne): Wie vermeidest Du unter Verwendung der ideellen Bedeutung von "Substanz" die Kollision mit der Wichtigkeit der materiellen Verwendung der Hostie? Noch genauer: Wenn der Leib Christi die ideelle Substanz der Hostie ist (bzw. durchdringt, nicht ist) - warum scheint er im Nachhinein geradezu gefangen in diesem Stück Materie, so daß man durch unsachgemäßen Umgang mit derselben einen Schaden anrichten kann, wenn doch das Ideelle eigentlich das Wesentliche (die Essenz) dabei sein müßte? 5. Frage: Wie gehen eigentlich Protestanten mit übergebliebenen Hostien um? (Ich habe versucht, danach zu googeln und wurde so auf Anhieb nicht fündig - täte mich aber mal interessieren, und wir sind hier schließlich in F&A .) Gruß Ralf Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tomlo Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 Es genügt sicher nicht, sich jeden Sonntag in den Gottesdienst zu setzen, und "einfach nur dabei zu sein", sondern sich aktiv in Foren wie mykath.de zu beteiligen Nein - das ist kein Beitrag zum Gemeindeleben sondern zählt oft eher unter Bußübung ... Wenn man die GG als Gemeinde ansieht, dann sicherlich doch. Aber in einem hast du Recht, auf dem Weg zum Himmel muss man viel ertragen :ph34r: Wir sollten nicht viel ertragen, sondern immer wieder die Hand zur Versöhnung reichen, dieses wäre meines erachtens viel wichtiger, als immer zu sagen, unter diesem Menschen leide ich, der ist ein Kreuz für mich. Versöhnung nicht ertragen ist für uns Christen angesagt. wGS Walter Lieber Walter, aus diesen Grunde reiche ich dir von Herzen gerne die Hand der Versöhnung, ebenso Sokrates und Wolfgang E, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, sie wollen keine Versöhnung. Gott zum Gruße Thomas Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katta Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 Es genügt sicher nicht, sich jeden Sonntag in den Gottesdienst zu setzen, und "einfach nur dabei zu sein", sondern sich aktiv in Foren wie mykath.de zu beteiligen Auch wir sind eine große Gemeinde vor dem Herrn... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rinf Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 Hi peterp! (Bitte entschuldigt die ausschweifende Antwort, aber es lässt sich so schwer in knappen Antworten über dermaßen komplexe THemen sprechen.) Hab' nix gegen ausschweifende Antworten - im Gegentum. Hab' aber heute Abend nun erstmal nicht genug Zeit, darauf einzugehen - hole ich aber in Bälde nach (wenn der Thread dann noch existiert :ph34r: ). Gruß Ralf Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziskaner Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 2. Frage: Wenn ja - ich habe nie behauptet, "daß sich der Leib Christi auf die Hostie beschränkt", ich behaupte aber weiterhin, daß die Hostie als materieller Gegenstand eine Wichtigkeit "an sich" bei Euch erhält. Findest Du (Ihr) das nicht eigentlich problematisch für Euren Glauben, daß simple Materie eine derartige Bedeutung erhält?(Und sie tut es - sonst wäre Euch der Verbleib der reinen Materie nicht so wichtig!) Eben überhaupt nicht. Das ist doch gerade der Punkt. In unserer Körperlichkeit können wir Gott begegnen, weil er selber unsere Körperlichkeit teilt. Und zwar nicht nur (für uns unerfahrbar) einmalig vor zweitauend Jahren, sondern hier und jetzt und immer wieder. Unser Körper ist eben nicht etwas minderwertiges, was uns (wie viele Esoteriker denken) vom Erfassen der geistigen Welt abhält. Er ist der "Tempel des heiligen Geistes", in und mit dem wir Gott erfahren und ihm begegnen können. Ich will meine Frau ja auch real küssen und nicht nur mit irgendwelchen Symbolhandlungen vertröstet werden. Der Satz aus dem Johannesevangelium: "Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt." markiert eben tatsächlich die Zeitenwende im Verhältnis Gott-Mensch. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziskaner Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 3. Frage: Daran anknüpfend:Verstehst Du wenigstens, warum einem Außenstehenden wie mir es wirklich wirklich schwerfällt, einen Unterschied zur Magie zu erkennen? Der Unterschied zur Magie ist ganz schlicht, und bezieht sich darauf, wer der Handelnde ist. In der Magie gibt ein Ritual dem Ausführenden die Macht über das Beschworene. In Bezug auf die Eucharistie würde das bedeuten, dass der Priester Gott zwingt, sich in der Hostie zu verkörpern. Dem ist aber nicht so. Gott ist der Handelnde, er schenkt sich freiwillig. Nicht er hat das Ritual nötig, sondern wir. Im Ritual zeigt sich seine absolute Verlässlichkeit, nicht unsere Macht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziskaner Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 (bearbeitet) 4. Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem Symbol und einem Realsymbol? Ein Symbol ist ein Zeichen, das mit dem zu bezeichnenden Vorgang nichts zu tun hat, also austauschbar ist. Ein Logo ist z.B. ein klassisches Symbol. Die rosa Farbe wurde der Telekom per Definition und Werbekampagne aufgepappt, sie symbolisiert jetzt diese Firma. Es hätte aber genausogut himmelblau oder mintgrün sein können. Ein Kuss hingegen ist ein Realsymbol: er ist ein Zeichen für die Liebe, aber gleichzeitig auch der Vollzug dieser Liebe, er ist nicht einfach per Definition durch etwas anders (z.B. zweimal rülpsen sagt ab jetzt: ich liebe dich) zu ersetzen. bearbeitet 17. Januar 2007 von Franziskaner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sokrates Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 Lieber Walter, aus diesen Grunde reiche ich dir von Herzen gerne die Hand der Versöhnung, ebenso Sokrates und Wolfgang E, auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, sie wollen keine Versöhnung. Gott zum Gruße Thomas Fällt Dir das klitzekleine Glaubwürdigkeitsproblem in Deinem Text auf, großer Versöhner? Ich habs zur Sicherheit fett markiert. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziskaner Geschrieben 17. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Januar 2007 Wenn der Leib Christi die ideelle Substanz der Hostie ist (bzw. durchdringt, nicht ist) - warum scheint er im Nachhinein geradezu gefangen in diesem Stück Materie, so daß man durch unsachgemäßen Umgang mit derselben einen Schaden anrichten kann, wenn doch das Ideelle eigentlich das Wesentliche (die Essenz) dabei sein müßte? Hier bringst Du wieder ideelle Substanz und unsere heutige chemische Substanz durcheinander. Was wir heute (chemische) Substanz nennen, hieß früher "Akzidenz" (das zum Geistigen hinzutretende; das Geistige war wichtiger, es war das eigentliche). Es muss also heißen: die Substanz Christi durchdringt die Akzidenz des Brotes. Aber sie ersetzt, bzw. wandelt die frühere Substanz des Brotes. Der philosophische Gehalt "Brot" wird gewandelt in den philosophischen Gehalt "Leib Christi", ohne dass die Akzidenz (d.h. die Molekularstruktur des Brotes) sich ändert. Sie ist die Hülle. Ich will nun diese aristotelisch geprägte mittelalterliche Theologie nicht bis ins letzte verteidigen (vermutlich habe ich sie auch nicht bis ins letzte verstanden). Sie basiert auf einer Trennung von körperlicher und geistiger Welt, die ich für problematisch und im Kern für falsch halte. Aber innerhalb dieses Denksystems, das von einen Unterscheidbarkeit von geistiger und materieller Welt ausgeht, sagt die Transsubstantiationslehre das richtige aus. Das Problem ist, dass dieses ganze Denksystem durch Kant und später durch die Existenzphilosophie erschüttert worden ist. Meiner Meinung nach stehen wir tatsächlich heute vor der schwierigen Aufgabe, neue philosophische Begriffe und Erklärungsweisen für die Eucharistie zu finden. Aber die zentrale Aussage, die Jesus ja selber gemacht hat: "das ist mein Fleisch, das ist mein Blut" halte ich für eine der Grundlagen des Christentums schlechthin. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mimare Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 Hallo Nina!ich bin evangelisch getauft und habe mich nun nach reiflicher Überlegung entschlossen katholisch zu werden. Und Du bist Dir ganz ganz sicher, daß Du den katholischen Glauben auch leben kannst? Ist Dir klar, daß Du bei dem zentralen Sakrament - der Eucharistie - wirklich wirklich daran glauben mußt, den Leib Christi mit der Hostie aufzunehmen? Nicht nur symbolisch? Gruß Ralf wirklich "muß" ich denke ich darf gläubig erkennen,daß wahrhaftig jesus der leib christi in der hostie ist mimare Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mimare Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 hallo nina du bist hier wirklich nicht alleine...auch ich habe konvetiert(obwohl ich kath.getauft war u.ev.erzogen wurde)...ich habe mir ca 5 jahre zeit gelassen bzw.habe meinen wunsch auch immer mit der ev.glauben abgewogen, was mir fehlte war die eucharistie,die sakramente aus denen ich heute schöpfe u.ohne ich nicht mehr leben möchte. geistlich begleiten lies ich mich von pallotienerpriester. wohl bin ich immer noch ökumenisch eingestellt u.ich wünsche mir nichts sehnlicheres als das die kirchen wieder eine einheit werden,jedoch wird das leider noch dauern. wichtig war für mich,daß auch meine "evangelische zeit" zu mir gehört u.ich sie nicht verleugnen möchte....u.es ist auch schön beide seiten zu kennen auch mir kannst du eine pn schreiben,wenn du persönlicheres wissen willst so einmal in der woche bin ich hier drin also ich wünsche dir den segen gottes der uns alle liebt,egal wie wir gestrickt sind mimare Hallo Mimare, Deine Zeilen sprechen mir aus der Seele, auch in bin konvertiert und kann und will meine aktive Zeit in der evangelischen Kirche nicht verleugnen. Mein großer Traum, für den ich täglich bete, ist die Wiedervereinigung der evangelischen und katholischen Kirche. Vielleicht wird Martin Luther einmal ein Heilger der katholischen Kirche.... Gottes Segen und einen schönen Abend Uwe hallo du das ist auch mein wunsch mimare Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jouaux Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 Warum konvertieren? Organisatorisch arbeiten in 20 Jahren die beiden VolksKirchen in Deutschland eh so eng zusammen wie BP und ARAL, Daimler und Chrysler, Worldcom und MCI. (Oder sie verabschieden sich in eine selbtgewählte Milieunische) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 (bearbeitet) Wenn der Leib Christi die ideelle Substanz der Hostie ist (bzw. durchdringt, nicht ist) - warum scheint er im Nachhinein geradezu gefangen in diesem Stück Materie, so daß man durch unsachgemäßen Umgang mit derselben einen Schaden anrichten kann, wenn doch das Ideelle eigentlich das Wesentliche (die Essenz) dabei sein müßte? Hier bringst Du wieder ideelle Substanz und unsere heutige chemische Substanz durcheinander. Was wir heute (chemische) Substanz nennen, hieß früher "Akzidenz" (das zum Geistigen hinzutretende; das Geistige war wichtiger, es war das eigentliche). Es muss also heißen: die Substanz Christi durchdringt die Akzidenz des Brotes. Aber sie ersetzt, bzw. wandelt die frühere Substanz des Brotes. Der philosophische Gehalt "Brot" wird gewandelt in den philosophischen Gehalt "Leib Christi", ohne dass die Akzidenz (d.h. die Molekularstruktur des Brotes) sich ändert. Sie ist die Hülle. Ich will nun diese aristotelisch geprägte mittelalterliche Theologie nicht bis ins letzte verteidigen (vermutlich habe ich sie auch nicht bis ins letzte verstanden). Sie basiert auf einer Trennung von körperlicher und geistiger Welt, die ich für problematisch und im Kern für falsch halte. Aber innerhalb dieses Denksystems, das von einen Unterscheidbarkeit von geistiger und materieller Welt ausgeht, sagt die Transsubstantiationslehre das richtige aus. Das Problem ist, dass dieses ganze Denksystem durch Kant und später durch die Existenzphilosophie erschüttert worden ist. Meiner Meinung nach stehen wir tatsächlich heute vor der schwierigen Aufgabe, neue philosophische Begriffe und Erklärungsweisen für die Eucharistie zu finden. Aber die zentrale Aussage, die Jesus ja selber gemacht hat: "das ist mein Fleisch, das ist mein Blut" halte ich für eine der Grundlagen des Christentums schlechthin. Da und in den folgenden Postings ist es u.a. auch schon mal darum gegangen. bearbeitet 18. Januar 2007 von Ennasus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 3. Frage: Daran anknüpfend: Verstehst Du wenigstens, warum einem Außenstehenden wie mir es wirklich wirklich schwerfällt, einen Unterschied zur Magie zu erkennen? Der Unterschied zur Magie ist ganz schlicht, und bezieht sich darauf, wer der Handelnde ist. In der Magie gibt ein Ritual dem Ausführenden die Macht über das Beschworene. In Bezug auf die Eucharistie würde das bedeuten, dass der Priester Gott zwingt, sich in der Hostie zu verkörpern. Dem ist aber nicht so. Gott ist der Handelnde, er schenkt sich freiwillig. Nicht er hat das Ritual nötig, sondern wir. Im Ritual zeigt sich seine absolute Verlässlichkeit, nicht unsere Macht. Das ist nicht so ganz richtig. Im Teufelskult geht auch die Macht von einem übermenschlichen Wesen aus und der Ausführende hat keine Macht über das Beschworene. Der Teufel schenkt sich - nach dem Glauben der Satansanhänger - auch freiwillig. Das ganze ist einfach nur eine Definitions- und Glaubensfrage. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziskaner Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 (bearbeitet) 3. Frage: Daran anknüpfend: Verstehst Du wenigstens, warum einem Außenstehenden wie mir es wirklich wirklich schwerfällt, einen Unterschied zur Magie zu erkennen? Der Unterschied zur Magie ist ganz schlicht, und bezieht sich darauf, wer der Handelnde ist. In der Magie gibt ein Ritual dem Ausführenden die Macht über das Beschworene. In Bezug auf die Eucharistie würde das bedeuten, dass der Priester Gott zwingt, sich in der Hostie zu verkörpern. Dem ist aber nicht so. Gott ist der Handelnde, er schenkt sich freiwillig. Nicht er hat das Ritual nötig, sondern wir. Im Ritual zeigt sich seine absolute Verlässlichkeit, nicht unsere Macht. Das ist nicht so ganz richtig. Im Teufelskult geht auch die Macht von einem übermenschlichen Wesen aus und der Ausführende hat keine Macht über das Beschworene. Der Teufel schenkt sich - nach dem Glauben der Satansanhänger - auch freiwillig. Das ganze ist einfach nur eine Definitions- und Glaubensfrage. Dann wäre der so verstandene Teufelskult auch keine Magie. Magie ist, wenn man ein Ritual anwendet, um Menschen, Geister, Naturerscheinungen zu manipulieren, und zwar mit einem Ritual, dass in einem Ursache-Wirkunsverhältnis wirkmächtig ist. D.h.: ich tanze den Regentanz, und dadurch fängt es an zu regnen. Oder: ich spreche einen wirksamen Zauberspruch, und dadurch fallen meinem Feind alle Haare aus. In dieser magischen Sichtweise besteht übrigens kein Unterschied darin, ob ich den Haarausfall nun durch einen Zauberspruch erziele, oder dadurch, dass ich dem Trinkwasser ein paar geeignete Mittelchen hinzufüge. Magische Praktiken in einem Denksystem, dass von der Wirksamkeit von Magie überzeugt ist, sind nicht immer so harmlos, wie man heutzutage oft tut. bearbeitet 18. Januar 2007 von Franziskaner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziskaner Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 (bearbeitet) Das ist nicht so ganz richtig. Im Teufelskult geht auch die Macht von einem übermenschlichen Wesen aus und der Ausführende hat keine Macht über das Beschworene. Der Teufel schenkt sich - nach dem Glauben der Satansanhänger - auch freiwillig. Wobei der Teufel meines Wissens überhaupt nichts verschenkt. Er schließt mit dem Teufelsanbeter einen bindenen Vertrag: ich helfe Dir dabei, in dieser Welt mächtig und reich zu werden (das geschieht dann eben durch magische Praktiken, die der Teufel zur Verfügung stellt), und dafür gibst Du mir Deine Seele. Das ist ein reines Tauschgeschäft. Das ist natürlich kalkulierbar und zu berechnen. Allerdings steht der Verlierer von vorneherein fest: das ist der Mensch, der sich darauf einlässt. Wenn der Teufel wirklich etwas positives zu verschenken hätte, wäre er nicht der Teufel, sondern Gott unter anderem Namen. bearbeitet 18. Januar 2007 von Franziskaner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lutheraner Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 5. Frage:Wie gehen eigentlich Protestanten mit übergebliebenen Hostien um? (Ich habe versucht, danach zu googeln und wurde so auf Anhieb nicht fündig - täte mich aber mal interessieren, und wir sind hier schließlich in F&A .) Die Landeskirchen gehen offiziell strikt von der Personalpräsenz aus, d.h. die Abendmahlsgaben haben ihrer Meinung nach außerhalb der Abendmahlsfeier keine Wirkung oder besondere Bedeutung. Manche Gemeinden werfen die restlichen Gaben weg (wird z.B. in diesem Forum öfters behauptet), manche behandeln diese angemessen pfleglich (meine Erfahrung). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 Der Unterschied zur Magie ist ganz schlicht, und bezieht sich darauf, wer der Handelnde ist. In der Magie gibt ein Ritual dem Ausführenden die Macht über das Beschworene. In Bezug auf die Eucharistie würde das bedeuten, dass der Priester Gott zwingt, sich in der Hostie zu verkörpern. Dem ist aber nicht so. Gott ist der Handelnde, er schenkt sich freiwillig. Nicht er hat das Ritual nötig, sondern wir. Im Ritual zeigt sich seine absolute Verlässlichkeit, nicht unsere Macht. Das ist nicht so ganz richtig. Im Teufelskult geht auch die Macht von einem übermenschlichen Wesen aus und der Ausführende hat keine Macht über das Beschworene. Der Teufel schenkt sich - nach dem Glauben der Satansanhänger - auch freiwillig. Das ganze ist einfach nur eine Definitions- und Glaubensfrage. Dann wäre der so verstandene Teufelskult auch keine Magie. Magie ist, wenn man ein Ritual anwendet, um Menschen, Geister, Naturerscheinungen zu manipulieren, und zwar mit einem Ritual, dass in einem Ursache-Wirkunsverhältnis wirkmächtig ist. Das Problem liegt in der Kategorisierung. Eucharistie mag ja keine Magie im obigen Sinne sein, aber beides fällt unter dieselbe Obermenge, nämlich übernatürliche Ereignisse. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lutheraner Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 Warum konvertieren? Organisatorisch arbeiten in 20 Jahren die beiden VolksKirchen in Deutschland eh so eng zusammen wie BP und ARAL, Daimler und Chrysler, Worldcom und MCI. (Oder sie verabschieden sich in eine selbtgewählte Milieunische) Ich denke auch, dass es auf diese zwei Alternativen herauslaufen wird. In welche Richtung es geht (enge Zusammenarbeit oder Milieunische) wird nur davon abhängen welche internationalen Kirchenverbünde miteinander am schnelllsten zu ökumenischen Einigungen kommen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
GermanHeretic Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 Im Teufelskult Er schließt mit dem Teufelsanbeter einen bindenen Vertrag: M.E. existiert dieser Teufelskult nur in der christlichen Paranoia und der Belletristik inkl. Hollywoodproduktionen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rinf Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 5. Frage: Wie gehen eigentlich Protestanten mit übergebliebenen Hostien um? (Ich habe versucht, danach zu googeln und wurde so auf Anhieb nicht fündig - täte mich aber mal interessieren, und wir sind hier schließlich in F&A .) Die Landeskirchen gehen offiziell strikt von der Personalpräsenz aus, d.h. die Abendmahlsgaben haben ihrer Meinung nach außerhalb der Abendmahlsfeier keine Wirkung oder besondere Bedeutung. Manche Gemeinden werfen die restlichen Gaben weg (wird z.B. in diesem Forum öfters behauptet), manche behandeln diese angemessen pfleglich (meine Erfahrung). Ah ja - Danke! Das erscheint mir trotz aller Erklärungsversuche von Franziskaner schlüssiger als die katholische Sichtweise. Denn mir ist immer noch nicht klar, warum die Substanz in der Akzidenz des einmal gewandelten Brotes quasi "gefangen" bleibt, obwohl es ja (da es sich nicht um Magie handelt) sozusagen Gottes freier Wille ist, sich substantiell und partiell darin aufzuhalten. Und warum ein Auflösen in Wasser und entsorgen in einem Erdloch (das sind Oestemers Worte - nicht meine!) als "angemessen" gelten, ein in die Tasche stecken hingegen nicht. Ich meine, Gott wird das doch rechtzeitig spitzkriegen, wenn die von seiner Substanz durchdrungene Akzidenz einem unangemessenen Verwendungszweck zugeführt werden würde, auch wenn am Brot keine Augen dran sind, außer bei Marmot. :ph34r: Aber ich werde nun erstmal den von Ennasus verlinkten Thread durchackern, um hier nichts zu wiederholen - da geht es ja wirklich ziemlich genau um diese Fragen. Merci an Ennasus an dieser Stelle dafür! Gruß Ralf Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 18. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2007 Und warum ein Auflösen in Wasser und entsorgen in einem Erdloch (das sind Oestemers Worte - nicht meine!) als "angemessen" gelten, ein in die Tasche stecken hingegen nicht.Das mit dem Erdloch kannte ich nicht, obwohl es sich dabei eigentlich auch nur um eine Beerdigung handelt. Es geht darum, daß die Transsubstatiation nur solange funktioniert, wie das Brot als Brot erkennbar ist. Löst man die konsekrierte Hostie in Wasser auf, verbrennt oder beerdigt sie, ist sie auch nicht mehr Leib Christi bzw. das Wasser oder die Asche haben damit auch nichts mehr zu tun. Das wird aber in Katholischen Kreisen auch nur gemacht, wenn sie nicht mehr genießbar ist (sprich verschimmelt ist o.ä.). Ein Teufelsanbeter, der eine Hostie als Brandopfer darbrächte müsste sich theologisch schon ziemlich verrenken, damit das funktioniert. Bei einer Hostie, die weiterhin als solche erkennbar ist, ist das anders. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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