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Was ist eigentlich ein Ehrenmord?


kam

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Eine leider so ähnlich häufiger vorkommende Bluttat: http://www.bild-t-online.de/BTO/news/teleg...xt=1277276.html - Was unterscheidet diese Tat eigentlich von einem Ehrenmord, der Mann konnte es doch offensichtlich nicht ertragen, daß seine Frau (vermeintlich) Kontakte mit anderen Männern hatte und sich scheiden lassen wollte. Grüße, KAM

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Bei einem Ehrenmord soll die (Familien)ehre durch den Mord wiederhergestellt werden.[/ahnungslosesrumspekulieren]

Wenn dieser Mann bewußt mit seiner Ehre als Alphatier argumentiert hätte, dann wäre es auch ein Ehrenmord.

So sieht das ganze mehr nach "Angst vor Verlust" + Kurzschlussreaktion aus.

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Bei einem Ehrenmord soll die (Familien)ehre durch den Mord wiederhergestellt werden.[/ahnungslosesrumspekulieren]

Wenn dieser Mann bewußt mit seiner Ehre als Alphatier argumentiert hätte, dann wäre es auch ein Ehrenmord.

So sieht das ganze mehr nach "Angst vor Verlust" + Kurzschlussreaktion aus.

 

Wie er genau argumentiert, weiß ich natürlich nicht. Aber kommt es darauf an? Es geht um eine Kränkung, die mit einem Mord beantwortet wird. Grüße, KAM

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Bei einem Ehrenmord soll die (Familien)ehre durch den Mord wiederhergestellt werden.[/ahnungslosesrumspekulieren]

Wenn dieser Mann bewußt mit seiner Ehre als Alphatier argumentiert hätte, dann wäre es auch ein Ehrenmord.

So sieht das ganze mehr nach "Angst vor Verlust" + Kurzschlussreaktion aus.

Die Ehre des Getöteten, die des Mörders oder die von Dritten (z.B. Familie) würde ich sagen.
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Bei einem Ehrenmord soll die (Familien)ehre durch den Mord wiederhergestellt werden.[/ahnungslosesrumspekulieren]

Wenn dieser Mann bewußt mit seiner Ehre als Alphatier argumentiert hätte, dann wäre es auch ein Ehrenmord.

So sieht das ganze mehr nach "Angst vor Verlust" + Kurzschlussreaktion aus.

 

Wie er genau argumentiert, weiß ich natürlich nicht. Aber kommt es darauf an? Es geht um eine Kränkung, die mit einem Mord beantwortet wird. Grüße, KAM

Wenn es denn um die Kränkung ging.

Folgender Ablauf ist ja auch denkbar:

(natürlich die Sicht des "unschuldigen" Mannes)

Die Frau geht häufiger ins Internetcafé. Für "mich" hat sie gar keine Zeit mehr. Ich will sie wieder für "mich" haben. Die hat bestimmt andere Kerle. Wenn ich nicht aufpasse, dann ist sie weg. Ich muß ihr Grenzen setzen.

 

Die Sicht des Ehrenmörders wäre:"Wenn sie mir wegläuft, dann reden die Leute über mich und ich stehe als Schlappschwanz da und die Kinder sind dann Kinder eines Schlappschwanzes" (so in etwa)

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Bei einem Ehrenmord soll die (Familien)ehre durch den Mord wiederhergestellt werden.[/ahnungslosesrumspekulieren]

Wenn dieser Mann bewußt mit seiner Ehre als Alphatier argumentiert hätte, dann wäre es auch ein Ehrenmord.

So sieht das ganze mehr nach "Angst vor Verlust" + Kurzschlussreaktion aus.

 

Wie er genau argumentiert, weiß ich natürlich nicht. Aber kommt es darauf an? Es geht um eine Kränkung, die mit einem Mord beantwortet wird. Grüße, KAM

Wenn es denn um die Kränkung ging.

Folgender Ablauf ist ja auch denkbar:

(natürlich die Sicht des "unschuldigen" Mannes)

Die Frau geht häufiger ins Internetcafé. Für "mich" hat sie gar keine Zeit mehr. Ich will sie wieder für "mich" haben. Die hat bestimmt andere Kerle. Wenn ich nicht aufpasse, dann ist sie weg. Ich muß ihr Grenzen setzen.

 

Die Sicht des Ehrenmörders wäre:"Wenn sie mir wegläuft, dann reden die Leute über mich und ich stehe als Schlappschwanz da und die Kinder sind dann Kinder eines Schlappschwanzes" (so in etwa)

 

Die Ehre käme also von außen. Aber warum werden dann Leute hier zu Ehrenmördern, wo das inkriminierte Verhalten ja allgemein gebilligt wird und auch die Gelegenheit besteht, den paar Leuten, die darüber reden könnten, aus dem Weg zu gehen? Die Ehre wäre also zu wesentlich geringeren Kosten wiederzugewinnen. Grüße, KAM

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Ein "Ehrenmord" ist für mich ein Widerspruch in sich. Mord bezeichnet ja immer eine besonders verwerfliche Tötung, der Vorsatz "Ehre" suggeriert hingegen, dass der Täter aus honorigen Motiven handelt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, der Täter handelt bei Ehrenmorden ja gerade aus niederen Motiven, daher besitzt dieser Begriff m. E. seine Berechtigung nur dadurch, dass er sich für eine bestimmte Fallgruppe eingebürgert hat - ein eher unglücklicher Begriff.

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Ein "Ehrenmord" ist für mich ein Widerspruch in sich. Mord bezeichnet ja immer eine besonders verwerfliche Tötung, der Vorsatz "Ehre" suggeriert hingegen, dass der Täter aus honorigen Motiven handelt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, der Täter handelt bei Ehrenmorden ja gerade aus niederen Motiven, daher besitzt dieser Begriff m. E. seine Berechtigung nur dadurch, dass er sich für eine bestimmte Fallgruppe eingebürgert hat - ein eher unglücklicher Begriff.

 

Da hast du recht. Aber es hat sich noch kein neues Wort dafür durchgesetzt. Grüße, KAM

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.....und auch die Gelegenheit besteht, den paar Leuten, die darüber reden könnten, aus dem Weg zu gehen?....

wenn das die gesamten sozialen kontakte sind hast du schon ein problem, du fällst in ein tiefes loch. du brauchst also ein männerhaus, weit weg. klingt lächerlich, aber eine andere lösung gibt es nicht.

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Ein "Ehrenmord" ist für mich ein Widerspruch in sich. Mord bezeichnet ja immer eine besonders verwerfliche Tötung, der Vorsatz "Ehre" suggeriert hingegen, dass der Täter aus honorigen Motiven handelt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, der Täter handelt bei Ehrenmorden ja gerade aus niederen Motiven, daher besitzt dieser Begriff m. E. seine Berechtigung nur dadurch, dass er sich für eine bestimmte Fallgruppe eingebürgert hat - ein eher unglücklicher Begriff.

Für den, der die Tat ausführt, geht es um die Ehre, für alle anderen ist es Mord. So gesehen trifft es der Begriff genau.

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Bei einem Ehrenmord soll die (Familien)ehre durch den Mord wiederhergestellt werden.[/ahnungslosesrumspekulieren]

Wenn dieser Mann bewußt mit seiner Ehre als Alphatier argumentiert hätte, dann wäre es auch ein Ehrenmord.

So sieht das ganze mehr nach "Angst vor Verlust" + Kurzschlussreaktion aus.

 

Wie er genau argumentiert, weiß ich natürlich nicht. Aber kommt es darauf an? Es geht um eine Kränkung, die mit einem Mord beantwortet wird. Grüße, KAM

Wenn es denn um die Kränkung ging.

Folgender Ablauf ist ja auch denkbar:

(natürlich die Sicht des "unschuldigen" Mannes)

Die Frau geht häufiger ins Internetcafé. Für "mich" hat sie gar keine Zeit mehr. Ich will sie wieder für "mich" haben. Die hat bestimmt andere Kerle. Wenn ich nicht aufpasse, dann ist sie weg. Ich muß ihr Grenzen setzen.

 

Die Sicht des Ehrenmörders wäre:"Wenn sie mir wegläuft, dann reden die Leute über mich und ich stehe als Schlappschwanz da und die Kinder sind dann Kinder eines Schlappschwanzes" (so in etwa)

 

Die Ehre käme also von außen. Aber warum werden dann Leute hier zu Ehrenmördern, wo das inkriminierte Verhalten ja allgemein gebilligt wird und auch die Gelegenheit besteht, den paar Leuten, die darüber reden könnten, aus dem Weg zu gehen? Die Ehre wäre also zu wesentlich geringeren Kosten wiederzugewinnen. Grüße, KAM

Nun jaaaa - diese Argumentation hat das Problem, dass sie sehr vernünftig ist.

Aber hier war ja gerade jede Menge Unvernunft im Spiel bis nur noch ein "Ich will nicht dass ..." übrigblieb.

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Ein "Ehrenmord" ist für mich ein Widerspruch in sich. Mord bezeichnet ja immer eine besonders verwerfliche Tötung, der Vorsatz "Ehre" suggeriert hingegen, dass der Täter aus honorigen Motiven handelt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, der Täter handelt bei Ehrenmorden ja gerade aus niederen Motiven, daher besitzt dieser Begriff m. E. seine Berechtigung nur dadurch, dass er sich für eine bestimmte Fallgruppe eingebürgert hat - ein eher unglücklicher Begriff.

Für den, der die Tat ausführt, geht es um die Ehre, für alle anderen ist es Mord. So gesehen trifft es der Begriff genau.

 

Da das subjektive Element des Praefix "Ehre" hier nicht hinreichend zum Ausdruck kommt, ist der Begriff nichtsdestotrotz unsinnig.

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Für den, der die Tat ausführt, geht es um die Ehre, für alle anderen ist es Mord. So gesehen trifft es der Begriff genau.

Da das subjektive Element des Praefix "Ehre" hier nicht hinreichend zum Ausdruck kommt, ist der Begriff nichtsdestotrotz unsinnig.

"Schraubenzieher" ist auch ein unsinniger Begriff, trotzdem weiß jeder, was er bedeutet.

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Ein "Ehrenmord" ist für mich ein Widerspruch in sich. Mord bezeichnet ja immer eine besonders verwerfliche Tötung, der Vorsatz "Ehre" suggeriert hingegen, dass der Täter aus honorigen Motiven handelt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, der Täter handelt bei Ehrenmorden ja gerade aus niederen Motiven, daher besitzt dieser Begriff m. E. seine Berechtigung nur dadurch, dass er sich für eine bestimmte Fallgruppe eingebürgert hat - ein eher unglücklicher Begriff.

Für den, der die Tat ausführt, geht es um die Ehre, für alle anderen ist es Mord. So gesehen trifft es der Begriff genau.

 

Da das subjektive Element des Praefix "Ehre" hier nicht hinreichend zum Ausdruck kommt, ist der Begriff nichtsdestotrotz unsinnig.

es geht primär nicht um ehre sondern um soziale akzeptanz bzw. ausgrenzung.

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Für den, der die Tat ausführt, geht es um die Ehre, für alle anderen ist es Mord. So gesehen trifft es der Begriff genau.

Da das subjektive Element des Praefix "Ehre" hier nicht hinreichend zum Ausdruck kommt, ist der Begriff nichtsdestotrotz unsinnig.

"Schraubenzieher" ist auch ein unsinniger Begriff, trotzdem weiß jeder, was er bedeutet.

 

Dein Einwand geht ins Leere, denn ich habe keinesfalls bestritten, dass der Begriff eine klare Bedeutung hat. Ich habe ihn lediglich als unglücklich charakterisiert.

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Ein "Ehrenmord" ist für mich ein Widerspruch in sich. Mord bezeichnet ja immer eine besonders verwerfliche Tötung, der Vorsatz "Ehre" suggeriert hingegen, dass der Täter aus honorigen Motiven handelt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, der Täter handelt bei Ehrenmorden ja gerade aus niederen Motiven, daher besitzt dieser Begriff m. E. seine Berechtigung nur dadurch, dass er sich für eine bestimmte Fallgruppe eingebürgert hat - ein eher unglücklicher Begriff.

Für den, der die Tat ausführt, geht es um die Ehre, für alle anderen ist es Mord. So gesehen trifft es der Begriff genau.

Jo. Im Grunde scheint es mir ein entarteter (Sorry für das Wort, ich weiß kein besseres) Überrest einer Art Stammes- oder Familienjustiz zu sein, wie sie in Kulturen vorkommt, in denen die politische Zentralgewalt nicht mächtig genug ist, das Rechtsprechungsmonopol an sich zu ziehen. In solchen Kulturen befindet eben ein Familien- oder Stammesrat, ob ein Mitglied der Gemeinschaft dem Ansehen und Wohlergehen derselben Schaden zugefügt hat, und welche Strafe diesem Mitglied daher auferlegt wird, und, wer sie zu vollstrecken hat.

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"Schraubenzieher" ist auch ein unsinniger Begriff, trotzdem weiß jeder, was er bedeutet.

 

Deswegen benutzen Fachleute auch den Ausdruck "Schraubendreher". Als ich meine frühere Freundin (eine Feinmechanikerin) einmal um einen Schraubenzieher bat, hat sie sich darüber auch nur lustig gemacht, statt so zu tun, als wüsste sie, wovon ich da rede.

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Ein "Ehrenmord" ist für mich ein Widerspruch in sich. Mord bezeichnet ja immer eine besonders verwerfliche Tötung, der Vorsatz "Ehre" suggeriert hingegen, dass der Täter aus honorigen Motiven handelt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, der Täter handelt bei Ehrenmorden ja gerade aus niederen Motiven, daher besitzt dieser Begriff m. E. seine Berechtigung nur dadurch, dass er sich für eine bestimmte Fallgruppe eingebürgert hat - ein eher unglücklicher Begriff.

Für den, der die Tat ausführt, geht es um die Ehre, für alle anderen ist es Mord. So gesehen trifft es der Begriff genau.

Jo. Im Grunde scheint es mir ein entarteter (Sorry für das Wort, ich weiß kein besseres) Überrest einer Art Stammes- oder Familienjustiz zu sein, wie sie in Kulturen vorkommt, in denen die politische Zentralgewalt nicht mächtig genug ist, das Rechtsprechungsmonopol an sich zu ziehen. In solchen Kulturen befindet eben ein Familien- oder Stammesrat, ob ein Mitglied der Gemeinschaft dem Ansehen und Wohlergehen derselben Schaden zugefügt hat, und welche Strafe diesem Mitglied daher auferlegt wird, und, wer sie zu vollstrecken hat.

 

Das ist ein interessanter Aspekt. Du würdest also sagen, daß "Ehrenmord" sich weniger durch das Motiv definiert als durch den Umstand, daß eine der staatlichen parallele Wertordnung von nichtstaatlichen Stellen durchgesetzt wird. Dann wäre ein Fememord vergleichbar? Der Täter handelt nicht aus seiner persönlichen Kränkung sondern im Auftrag einer Gruppe, die "Ehre" ist also nicht eine gekränkte Ehre, sondern das Vertrauen der Gruppe in den ausgewählten (oder auch selbsternannten?) Täter verleiht diesem Ehre. Grüße, KAM

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Ein "Ehrenmord" ist für mich ein Widerspruch in sich. Mord bezeichnet ja immer eine besonders verwerfliche Tötung, der Vorsatz "Ehre" suggeriert hingegen, dass der Täter aus honorigen Motiven handelt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, der Täter handelt bei Ehrenmorden ja gerade aus niederen Motiven, daher besitzt dieser Begriff m. E. seine Berechtigung nur dadurch, dass er sich für eine bestimmte Fallgruppe eingebürgert hat - ein eher unglücklicher Begriff.

Für den, der die Tat ausführt, geht es um die Ehre, für alle anderen ist es Mord. So gesehen trifft es der Begriff genau.

Jo. Im Grunde scheint es mir ein entarteter (Sorry für das Wort, ich weiß kein besseres) Überrest einer Art Stammes- oder Familienjustiz zu sein, wie sie in Kulturen vorkommt, in denen die politische Zentralgewalt nicht mächtig genug ist, das Rechtsprechungsmonopol an sich zu ziehen. In solchen Kulturen befindet eben ein Familien- oder Stammesrat, ob ein Mitglied der Gemeinschaft dem Ansehen und Wohlergehen derselben Schaden zugefügt hat, und welche Strafe diesem Mitglied daher auferlegt wird, und, wer sie zu vollstrecken hat.

 

Das ist ein interessanter Aspekt. Du würdest also sagen, daß "Ehrenmord" sich weniger durch das Motiv definiert als durch den Umstand, daß eine der staatlichen parallele Wertordnung von nichtstaatlichen Stellen durchgesetzt wird. Dann wäre ein Fememord vergleichbar? Der Täter handelt nicht aus seiner persönlichen Kränkung sondern im Auftrag einer Gruppe, die "Ehre" ist also nicht eine gekränkte Ehre, sondern das Vertrauen der Gruppe in den ausgewählten (oder auch selbsternannten?) Täter verleiht diesem Ehre. Grüße, KAM

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Ein "Ehrenmord" ist für mich ein Widerspruch in sich. Mord bezeichnet ja immer eine besonders verwerfliche Tötung, der Vorsatz "Ehre" suggeriert hingegen, dass der Täter aus honorigen Motiven handelt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, der Täter handelt bei Ehrenmorden ja gerade aus niederen Motiven, daher besitzt dieser Begriff m. E. seine Berechtigung nur dadurch, dass er sich für eine bestimmte Fallgruppe eingebürgert hat - ein eher unglücklicher Begriff.

Für den, der die Tat ausführt, geht es um die Ehre, für alle anderen ist es Mord. So gesehen trifft es der Begriff genau.

Jo. Im Grunde scheint es mir ein entarteter (Sorry für das Wort, ich weiß kein besseres) Überrest einer Art Stammes- oder Familienjustiz zu sein, wie sie in Kulturen vorkommt, in denen die politische Zentralgewalt nicht mächtig genug ist, das Rechtsprechungsmonopol an sich zu ziehen. In solchen Kulturen befindet eben ein Familien- oder Stammesrat, ob ein Mitglied der Gemeinschaft dem Ansehen und Wohlergehen derselben Schaden zugefügt hat, und welche Strafe diesem Mitglied daher auferlegt wird, und, wer sie zu vollstrecken hat.

 

Das ist ein interessanter Aspekt. Du würdest also sagen, daß "Ehrenmord" sich weniger durch das Motiv definiert als durch den Umstand, daß eine der staatlichen parallele Wertordnung von nichtstaatlichen Stellen durchgesetzt wird. Dann wäre ein Fememord vergleichbar? Der Täter handelt nicht aus seiner persönlichen Kränkung sondern im Auftrag einer Gruppe, die "Ehre" ist also nicht eine gekränkte Ehre, sondern das Vertrauen der Gruppe in den ausgewählten (oder auch selbsternannten?) Täter verleiht diesem Ehre. Grüße, KAM

 

 

ueblicherweise wird ein mord im namen der "familienehre" begangen, d.h. der ermordete hat sich in einer weise verhalten, die die "ehre der familie" beschmutzt.

um diese ehre wiederherzustellen, wird ein familienmitglied beauftragt den mord auszufuehren oder das familienmitglied fuehrt den mord ohne auftrag aus, aber die stillschweigende zustimmung der grossfamilie ist ihm sicher.

ehrenmorde kommen hier in israel fast nur in moslemischen familien vor, ich kenne einen ehrenmord der in einer christlichen familie ausgefuehrt wurde und einen, der in einer juedischen familie stattfand, die aus dem kaukasus eingewandert ist.

der ehrenmord wird als pflicht angesehen, ein familienvater, der es stillschweigend hinnimmt, dass sich seine tochter (bei den ermordeten handelt es sich fast ausschliesslich um frauen/maedchen, seltener um homosexuelle) nicht den geschriebenen und ungeschriebenen regeln entsprechend benimmt, stellt sich und seine familie ausserhalb der menschlichen gesellschaft. d.h. er hat keinen zutritt mehr zur moschee, er kann im dorf nichts kaufen oder verkaufen, seine kinder werden in der schule gemieden, er kann seine anderen kinder nicht verheiraten usw.

 

shalom

elad

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Ein "Ehrenmord" ist für mich ein Widerspruch in sich. Mord bezeichnet ja immer eine besonders verwerfliche Tötung, der Vorsatz "Ehre" suggeriert hingegen, dass der Täter aus honorigen Motiven handelt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, der Täter handelt bei Ehrenmorden ja gerade aus niederen Motiven, daher besitzt dieser Begriff m. E. seine Berechtigung nur dadurch, dass er sich für eine bestimmte Fallgruppe eingebürgert hat - ein eher unglücklicher Begriff.

Für den, der die Tat ausführt, geht es um die Ehre, für alle anderen ist es Mord. So gesehen trifft es der Begriff genau.

Jo. Im Grunde scheint es mir ein entarteter (Sorry für das Wort, ich weiß kein besseres) Überrest einer Art Stammes- oder Familienjustiz zu sein, wie sie in Kulturen vorkommt, in denen die politische Zentralgewalt nicht mächtig genug ist, das Rechtsprechungsmonopol an sich zu ziehen. In solchen Kulturen befindet eben ein Familien- oder Stammesrat, ob ein Mitglied der Gemeinschaft dem Ansehen und Wohlergehen derselben Schaden zugefügt hat, und welche Strafe diesem Mitglied daher auferlegt wird, und, wer sie zu vollstrecken hat.

 

Das ist ein interessanter Aspekt. Du würdest also sagen, daß "Ehrenmord" sich weniger durch das Motiv definiert als durch den Umstand, daß eine der staatlichen parallele Wertordnung von nichtstaatlichen Stellen durchgesetzt wird. Dann wäre ein Fememord vergleichbar? Der Täter handelt nicht aus seiner persönlichen Kränkung sondern im Auftrag einer Gruppe, die "Ehre" ist also nicht eine gekränkte Ehre, sondern das Vertrauen der Gruppe in den ausgewählten (oder auch selbsternannten?) Täter verleiht diesem Ehre. Grüße, KAM

So ungefähr. In solchen Gesellschaften bedeutet "Ehre" das Ansehen, das die Gruppe in der Gesamtgesellschaft genießt, das auch Einfluss auf den Zugang zu knappen Ressourcen hat.

Sowas kommt ja ansatzweise durchaus auch in unserer Gesellschaftsordnung vor, wenn etwa ein Familienmitglied, für das man sich schämt, zu Festen nicht eingeladen, totgeschwiegen (!), geschnitten (!) wird. (Sprache kann ganz schön entlarvend sein, nicht?)

 

Auch im AT kommt sowas vor, wenn etwa das Verfahren beschieben wird, das einzuhalten ist, wenn ein Familienvater einem verschwenderischen Sohn ans Leben will. Dort wird die Rechtsprechungs-und Vollziehungsgewalt des Vaters allerdings dadurch eingeschränkt, dass er quasi die Bewilligung der Stadtgemeinde einholen muss.

(Ich hab mal wo über diesen Text diskutiert, find ihn aber jetzt nicht, weil ich den Wortlaut nicht mehr weiß. Wenn ich's wiedergefunden hab, trag ich's nach.)

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ueblicherweise wird ein mord im namen der "familienehre" begangen, d.h. der ermordete hat sich in einer weise verhalten, die die "ehre der familie" beschmutzt.

um diese ehre wiederherzustellen, wird ein familienmitglied beauftragt den mord auszufuehren oder das familienmitglied fuehrt den mord ohne auftrag aus, aber die stillschweigende zustimmung der grossfamilie ist ihm sicher.

ehrenmorde kommen hier in israel fast nur in moslemischen familien vor, ich kenne einen ehrenmord der in einer christlichen familie ausgefuehrt wurde und einen, der in einer juedischen familie stattfand, die aus dem kaukasus eingewandert ist.

der ehrenmord wird als pflicht angesehen, ein familienvater, der es stillschweigend hinnimmt, dass sich seine tochter (bei den ermordeten handelt es sich fast ausschliesslich um frauen/maedchen, seltener um homosexuelle) nicht den geschriebenen und ungeschriebenen regeln entsprechend benimmt, stellt sich und seine familie ausserhalb der menschlichen gesellschaft. d.h. er hat keinen zutritt mehr zur moschee, er kann im dorf nichts kaufen oder verkaufen, seine kinder werden in der schule gemieden, er kann seine anderen kinder nicht verheiraten usw.

 

shalom

elad

 

 

Wenn der Täter bzw seine Gruppe unter so einem Druck steht, dürfte die Tat nach deutschem Recht eigentlich nicht als Mord zu beurteilen sein. Wie werden die Täter in Israel denn bestraft? Grüße, KAM

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ueblicherweise wird ein mord im namen der "familienehre" begangen, d.h. der ermordete hat sich in einer weise verhalten, die die "ehre der familie" beschmutzt.

um diese ehre wiederherzustellen, wird ein familienmitglied beauftragt den mord auszufuehren oder das familienmitglied fuehrt den mord ohne auftrag aus, aber die stillschweigende zustimmung der grossfamilie ist ihm sicher.

ehrenmorde kommen hier in israel fast nur in moslemischen familien vor, ich kenne einen ehrenmord der in einer christlichen familie ausgefuehrt wurde und einen, der in einer juedischen familie stattfand, die aus dem kaukasus eingewandert ist.

der ehrenmord wird als pflicht angesehen, ein familienvater, der es stillschweigend hinnimmt, dass sich seine tochter (bei den ermordeten handelt es sich fast ausschliesslich um frauen/maedchen, seltener um homosexuelle) nicht den geschriebenen und ungeschriebenen regeln entsprechend benimmt, stellt sich und seine familie ausserhalb der menschlichen gesellschaft. d.h. er hat keinen zutritt mehr zur moschee, er kann im dorf nichts kaufen oder verkaufen, seine kinder werden in der schule gemieden, er kann seine anderen kinder nicht verheiraten usw.

 

shalom

elad

 

 

Wenn der Täter bzw seine Gruppe unter so einem Druck steht, dürfte die Tat nach deutschem Recht eigentlich nicht als Mord zu beurteilen sein. Wie werden die Täter in Israel denn bestraft? Grüße, KAM

 

 

shalom

der moerder wird als moerder verurteilt

das problem ist aber, den moerder erst mal zu kriegen

da es sich um "gesellschaftsfaehige" morde handelt, selbst augenzeugen haben den moerder nicht bemerkt, vom mord nichts mitbekommen.

vor 2 wochen wurde ein maedchen in ramle ermordet (anklage: sie wollte unbedingt aufs gymnasium und nicht den vom vater vorgeschriebenen mann heiraten)

die sonderabteilung der polizei, die sich mit ehrenmorden, blutrachen usw. beschaeftigt, bekam informationen und bot dem maedchen an, es vorlaeufig "zu verhaften" und in einem "haus fuer gefaerdete frauen" (genauere uebersetzung ins deutsche habe ich nicht) unterzubringen.

das maedchen lehnte ab mit der begruendung, sie werde wenn nicht morgen, so sicher uebermorgen ermordet, legte sich schicksalsergeben ins bett und wartete auf den moerder.

der kam dann auch 2 tage spaeter.

wie ueblich hatte niemand etwas bemerkt, die mutter meinte nur beim fernseh-interview, der koran schreibe die verhaltensregeln vor und wer sich nicht daran halte, habe die folgen zu ziehen.

 

im gazastreifen "wueten" selbsternannte sogenannte "keuscheitskommandos", denen sind schon mehrere hundert frauen und maedchen zum opfer gefallen.

es handelt sich dabei nicht um morde, die von Familienangehoerigen ausgefuehrt wurden, sondern um "bestellte" morde und um morde, die von den kommandos beschlossen wurden

die ganze angelegenheit wird totgeschwiegen

 

die israelischen beduinen haben vor ca. 20 jahren ein beratendes gremium gegruendet, das eng mit der erwaehnten polizeitruppe zusammenarbeitet. dank dieses gremiums sind die ehrenmorde viel seltener geworden, laut polizeistatistik um 69% zurueckgegangen.

 

shalom

miriam

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ueblicherweise wird ein mord im namen der "familienehre" begangen, d.h. der ermordete hat sich in einer weise verhalten, die die "ehre der familie" beschmutzt.

um diese ehre wiederherzustellen, wird ein familienmitglied beauftragt den mord auszufuehren oder das familienmitglied fuehrt den mord ohne auftrag aus, aber die stillschweigende zustimmung der grossfamilie ist ihm sicher.

ehrenmorde kommen hier in israel fast nur in moslemischen familien vor, ich kenne einen ehrenmord der in einer christlichen familie ausgefuehrt wurde und einen, der in einer juedischen familie stattfand, die aus dem kaukasus eingewandert ist.

der ehrenmord wird als pflicht angesehen, ein familienvater, der es stillschweigend hinnimmt, dass sich seine tochter (bei den ermordeten handelt es sich fast ausschliesslich um frauen/maedchen, seltener um homosexuelle) nicht den geschriebenen und ungeschriebenen regeln entsprechend benimmt, stellt sich und seine familie ausserhalb der menschlichen gesellschaft. d.h. er hat keinen zutritt mehr zur moschee, er kann im dorf nichts kaufen oder verkaufen, seine kinder werden in der schule gemieden, er kann seine anderen kinder nicht verheiraten usw.

 

shalom

elad

 

 

Wenn der Täter bzw seine Gruppe unter so einem Druck steht, dürfte die Tat nach deutschem Recht eigentlich nicht als Mord zu beurteilen sein. Wie werden die Täter in Israel denn bestraft? Grüße, KAM

 

 

Im Begriff "Ehrenmord" stehen zwei einzelbegriffe:

Ehre und Mord.

 

Ehre ist etwas positives, "aufschauendes", dankbares

Mord ist Töten von etwas Göttlichem. (Dies zu tun steht keinem zu)

 

Es darf und es wird auch nie in der kath. Kirche anerkannt, der Ehrenmord.

Wer soll den bitte schön mit dem Töten geehrt werden???

Wo ist denn der positive Aspekt der "Ehre"???

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ueblicherweise wird ein mord im namen der "familienehre" begangen, d.h. der ermordete hat sich in einer weise verhalten, die die "ehre der familie" beschmutzt.

um diese ehre wiederherzustellen, wird ein familienmitglied beauftragt den mord auszufuehren oder das familienmitglied fuehrt den mord ohne auftrag aus, aber die stillschweigende zustimmung der grossfamilie ist ihm sicher.

ehrenmorde kommen hier in israel fast nur in moslemischen familien vor, ich kenne einen ehrenmord der in einer christlichen familie ausgefuehrt wurde und einen, der in einer juedischen familie stattfand, die aus dem kaukasus eingewandert ist.

der ehrenmord wird als pflicht angesehen, ein familienvater, der es stillschweigend hinnimmt, dass sich seine tochter (bei den ermordeten handelt es sich fast ausschliesslich um frauen/maedchen, seltener um homosexuelle) nicht den geschriebenen und ungeschriebenen regeln entsprechend benimmt, stellt sich und seine familie ausserhalb der menschlichen gesellschaft. d.h. er hat keinen zutritt mehr zur moschee, er kann im dorf nichts kaufen oder verkaufen, seine kinder werden in der schule gemieden, er kann seine anderen kinder nicht verheiraten usw.

 

shalom

elad

 

 

Wenn der Täter bzw seine Gruppe unter so einem Druck steht, dürfte die Tat nach deutschem Recht eigentlich nicht als Mord zu beurteilen sein. Wie werden die Täter in Israel denn bestraft? Grüße, KAM

 

 

Im Begriff "Ehrenmord" stehen zwei einzelbegriffe:

Ehre und Mord.

 

Ehre ist etwas positives, "aufschauendes", dankbares

Mord ist Töten von etwas Göttlichem. (Dies zu tun steht keinem zu)

 

Es darf und es wird auch nie in der kath. Kirche anerkannt, der Ehrenmord.

Wer soll den bitte schön mit dem Töten geehrt werden???

Wo ist denn der positive Aspekt der "Ehre"???

 

Daß ein Ehrenmord nicht akzeptabel ist, ist außerhalb der Diskussion. Aber ist er als Mord zu bestrafen oder ggf. als Totschlag? Grüße, KAM

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