Clown Geschrieben 31. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 31. Januar 2007 Damit ist selbstverständlich nicht gemeint, dass es eine juristische Toleranz gegenüber Ehrenmorden geben sollte, genausowenig wie gegenüber Familientragödien. Ich halte es aber für wichtig, festzuhalten, dass es sich hierbei um Entgleisungen von Wertvorstellungen handelt, die in anderen Zusammenhängen auch ihre guten Seiten haben. Ich bin gespannt auf ein paar gute Seiten der Patriarchaldiktatur, die solchen Ehrenmorden zugrunde liegt. Wirklich, es würde mich interessieren, was man Gutes an einer Kultur findet, die 12-Jährige Mädchen zwangsverheiratet und in der jedes Ausbrechen aus diesem Gefängnis mit Blutvergießen reingewaschen werden muss. Es hat nicht alles seine guten Seiten, manches ist einfach scheiße. Ich finde einen Zusammenhalt in der Familie schon gut. Na, wenn du das als "Zusammenhalt" siehst... Ich finde es auch gut, dass sich Eltern für die Partnerschaften ihrer Kinder interessieren, und dass man nicht alles nach dem Motto abtut: je mehr sexuelle Erfahrungen um so besser. Interesse ist ein hübscher Euphemismus für Zwangsehen und die völlige Abkapselung der Mädchen in dem von dir gerühmten Kulturkreis. Der Strohmann mit den "je mehr sex. Erfahrungen umso besser" rundet da das Bild ab. I ch schaue gelegentlich mal in die Jugendzeitschriften meiner Tochter, und die Selbstverständlichkeit, mit der eine Vielzahl sexueller Erfahrungen schon im Alter von 16, 17 Jahren vorausgesetzt wird, erschreckt mich doch. Ich glaube, das dieses Bewusstsein häufig schlimmere Konsequenzen für den den weiteren Lebenslauf hat als so manche in Liebe und Verantwortung arrangierte Ehe. Ich bin der Meinung, dass Aids und ungewollte Schwangerschaft eben nicht die einzigen Beschädigungen sind, die man durch bedenkenlose und verfrühte sexuelle Beziehungen erleiden kann. Wenn du jetzt auf Verletzungen der unsterblichen Seele abheben willst, dann kannst du darüber vielleicht mit Hans-Peter, aber nicht mit mir diskutieren, denn dafür fehlt mir schlicht die Grundlage. Da wir hier in F&A sind, will ich das nicht näher ausführen. Aber wie gesagt: dass nicht nur ein "Ehrenmord", sondern auch alles was an Zwang und Entmündigung im weiteren Umkreis davon liegt, eine schlimme Entgleisung dieser Wertvorstellungen darstellt, steht außer Frage. Für mich ist es keine Entgleisung, sondern die denknotwendige Überspitzung dieser sog. Werte. Wenn man Frauen konsequent abwertet, dann ist es klar, dass irgendwann Leute es hinnehmen, sie abzustechen, wenn sie den hündischen Gehorsam gegenüber der Tradition ablegen und bspw. wie eine "Deutsche" leben. Es geht dabei übrigens nicht nur um´s Patrirchat. Heute stand im Kölner Stadtanzeiger ein Bericht üner eine Türkische Umfrage zu diesem Thema, in der nicht nur 30% der Männer, sondern auch 27% der Frauen einen Mord zur Wiederherstellung der Familienehre ausdrücklich befürwortet haben. Dass einige Frauen dem zustimmen ändert doch nichts daran, dass es eine patriarchische Struktur ist. Eva Hermann hat auch ein Manifest des Patriarchismus geschrieben, obwohl sie eine Frau ist. Seltsames Argument... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 31. Januar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 31. Januar 2007 Damit ist selbstverständlich nicht gemeint, dass es eine juristische Toleranz gegenüber Ehrenmorden geben sollte, genausowenig wie gegenüber Familientragödien. Ich halte es aber für wichtig, festzuhalten, dass es sich hierbei um Entgleisungen von Wertvorstellungen handelt, die in anderen Zusammenhängen auch ihre guten Seiten haben. Ich bin gespannt auf ein paar gute Seiten der Patriarchaldiktatur, die solchen Ehrenmorden zugrunde liegt. Wirklich, es würde mich interessieren, was man Gutes an einer Kultur findet, die 12-Jährige Mädchen zwangsverheiratet und in der jedes Ausbrechen aus diesem Gefängnis mit Blutvergießen reingewaschen werden muss. Es hat nicht alles seine guten Seiten, manches ist einfach scheiße. Ich finde einen Zusammenhalt in der Familie schon gut. Na, wenn du das als "Zusammenhalt" siehst... Ich finde es auch gut, dass sich Eltern für die Partnerschaften ihrer Kinder interessieren, und dass man nicht alles nach dem Motto abtut: je mehr sexuelle Erfahrungen um so besser. Interesse ist ein hübscher Euphemismus für Zwangsehen und die völlige Abkapselung der Mädchen in dem von dir gerühmten Kulturkreis. Der Strohmann mit den "je mehr sex. Erfahrungen umso besser" rundet da das Bild ab. I ch schaue gelegentlich mal in die Jugendzeitschriften meiner Tochter, und die Selbstverständlichkeit, mit der eine Vielzahl sexueller Erfahrungen schon im Alter von 16, 17 Jahren vorausgesetzt wird, erschreckt mich doch. Ich glaube, das dieses Bewusstsein häufig schlimmere Konsequenzen für den den weiteren Lebenslauf hat als so manche in Liebe und Verantwortung arrangierte Ehe. Ich bin der Meinung, dass Aids und ungewollte Schwangerschaft eben nicht die einzigen Beschädigungen sind, die man durch bedenkenlose und verfrühte sexuelle Beziehungen erleiden kann. Wenn du jetzt auf Verletzungen der unsterblichen Seele abheben willst, dann kannst du darüber vielleicht mit Hans-Peter, aber nicht mit mir diskutieren, denn dafür fehlt mir schlicht die Grundlage. Da wir hier in F&A sind, will ich das nicht näher ausführen. Aber wie gesagt: dass nicht nur ein "Ehrenmord", sondern auch alles was an Zwang und Entmündigung im weiteren Umkreis davon liegt, eine schlimme Entgleisung dieser Wertvorstellungen darstellt, steht außer Frage. Für mich ist es keine Entgleisung, sondern die denknotwendige Überspitzung dieser sog. Werte. Wenn man Frauen konsequent abwertet, dann ist es klar, dass irgendwann Leute es hinnehmen, sie abzustechen, wenn sie den hündischen Gehorsam gegenüber der Tradition ablegen und bspw. wie eine "Deutsche" leben. Es geht dabei übrigens nicht nur um´s Patrirchat. Heute stand im Kölner Stadtanzeiger ein Bericht üner eine Türkische Umfrage zu diesem Thema, in der nicht nur 30% der Männer, sondern auch 27% der Frauen einen Mord zur Wiederherstellung der Familienehre ausdrücklich befürwortet haben. Dass einige Frauen dem zustimmen ändert doch nichts daran, dass es eine patriarchische Struktur ist. Eva Hermann hat auch ein Manifest des Patriarchismus geschrieben, obwohl sie eine Frau ist. Seltsames Argument... Patriarchen und Machos nicht verwechseln, die ersten sind sich zunächst ihrer Pflichten bewußt und das sind ganz schön viele. Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Clown Geschrieben 31. Januar 2007 Melden Share Geschrieben 31. Januar 2007 Patriarchen und Machos nicht verwechseln, die ersten sind sich zunächst ihrer Pflichten bewußt und das sind ganz schön viele. Grüße, KAM Im ersten Antwortposting auf Franziskaner verwendete ich den Begriff "Patriarchaldiktatur", denn - in der Tat - sollte der über das reine Patriarchat hinausgehende Unwert dieser Lebensform deutlich gemacht werden (die etwas stark machohafte hat). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziskaner Geschrieben 1. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 1. Februar 2007 Ich finde einen Zusammenhalt in der Familie schon gut. Na, wenn du das als "Zusammenhalt" siehst... Ich finde es auch gut, dass sich Eltern für die Partnerschaften ihrer Kinder interessieren, und dass man nicht alles nach dem Motto abtut: je mehr sexuelle Erfahrungen um so besser. Interesse ist ein hübscher Euphemismus für Zwangsehen und die völlige Abkapselung der Mädchen in dem von dir gerühmten Kulturkreis. Der Strohmann mit den "je mehr sex. Erfahrungen umso besser" rundet da das Bild ab. Du tust ja hier so, als ob ich die Unterdrückung in Familien unterstützen würde. Du hast offensichtlich nicht verstanden, was ich sagen wollte. Meine These ist: hinter jedem Verbechen steckt ein positiver Wert, der es motiviert. Wenn man das Verbrechen verhindern will, muss man diesen positiven Wert erkennen, akzeptieren, und sozusagen befreien, indem man ihn in ein richtiges Verhältnis zu anderen Werten setzt Mal als Beispiel: die Nationalstaatsidee war im Anfang eine fortschrittliche und mit der Vorstellung von Demokratie verbundene Idee. Sie hat einen positiven Wert: dass die Gemeinschaften, die durch gmeinsame Sprache, Geschichte und Kultur, Geschichte und Herkunft verbunden sind, als frei und selbstbestimmte Gruppiereung selbst regieren sollen, und nicht Tausch- und Spielmaterial für eine abgehobene Aldesklasse dienen sollten. Dieser Wert ist im ersten und in gewisser Weise auch zweiten Weltkriegg fürchterlich entgleist. Das ist schlimm. die Lösung für das Problem hat aber nicht darin bestanden, dass maan die Nationalstaaten für schlecht erklärt und vernichtet hat, sondern dass man sie in ein neues Konzept eingebunden hat (in Europa eben die EU) Die Lösung für das Problem der "Patriarchaldiktatur" besteht eben nicht darin, dass man die ganze Familienstruktur in Bausch und Bogen verdammt, und alle die sich in türkischen Familien wohl fühlen, zu Unterdrückern und Schwachköpfen erklärt. Das stimmt nämlich einfach nicht. Unsere Tochter ist mit einem türkischen Mädchen befreundet, und empfindet die Stimmung in der Familie ihrer Freundin zwar als etwas fremd, aber als sehr positiv, obwohl es da durchaus "türkisch" zugeht: die ältere Schwester trägt Kopftuch (freiwillig, die Freundin unserer Tochter trägt keins), es gibt viel Verwandtenbesuch, Samstags Koranschule etc. Wenn Du das alles für grundsätzlich schlecht erklärst, dann verhältst Du Dich arrogant und besserwisserisch gegenüber diesen Leuten, und übersiehst in geradezu grotesker Weise, dass in der westlichen Gesellschaft auch nicht alle so glücklich sind, wie uns die Fernsehwerbung gerne vermitteln will. Für uns gibt es daher nur eine Möglichkeit: das andere, auch wenn es uns fremd ist, gelten zu lassen; kriminelle Handlungen durch Strafverfolgung zu unterbinden, und allen muslimischen Frauen die Möglichkeit offenzuhalten, die Gesellschaftsform zu wechseln, also nach westlichen Vorrbild zu leben. Wobei eins klar ist: einfach nur glücklich macht so ein Kulturwechsel auch nicht, die Menschen die das so machen leiden oft ziemlich an ihren Identitätsproblemen. Etwas mehr Sympathie für die muslimischen Einwanderer und ihre ziemlich komplizierte menschliche Situation fände ich daher schlicht und einfach freundlich und anständig. Die müssen tatgtäglich eine große Transferleistung erbringen, die von den meisten Deutschstämmigen überhaupt nicht anerkannt wird. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziskaner Geschrieben 1. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 1. Februar 2007 Ich halte beide Phänomene höchstens für miteinander verwandt, aber eigentlich nicht mal das. Außerdem ist zu bedenken, daß der Umstand, daß hin und wieder mal ein Familienvater seine Familie umbringt, weil seine Gattin sich scheiden zu lassen gedenkt, offensichtlich nicht dazu führt, daß andere Frauen vorsichtshalber auf Trennung oder Scheidung verzichten. Umgekehrt ist aber der Druck in muslimischen Familien so groß, daß sich meistens konform verhalten wird. Sogar, wenn die Ehe nicht in Liebe und Sorgfalt arangiert wurde. Oft kommen da ja noch irgendwelche Bräuche hinzu, daß nur Mitglieder der Familie X zu heiraten sind- spätestens da ist ja wohl nix mehr mit Liebe und Sorgfalt. Ich hab noch mal drüber nachgedacht: beide Phänomene sind zwr verwandt, aber nur sozusagen spiegelbildlich. Beim"Ehrenmord" tötet die Mehrheit zur Durchsetzung einer Norm die Abweichlerin. In der "Familientragödie" ist der Täter der Abweichler, er wendet Gewalt an, weil er die durchsetzung der Norm (hier: jeder Mensch soll verschiedene aufeinander folgende Beziehungen haben) nicht verhindern kann. Insofern kann man beide Phänomene tatsächlich nicht miteinander vergleichen. Über ein wirklich vergleichbares Beispiel aus unserer Kultur müsste man nochmal nachdenken. Vielleicht wäre es ein Mensch, der sich nach einer von ihm nicht gewollten Scheidung selbst tötet, weil er der Verlierer des ganzen Prozesses ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Clown Geschrieben 1. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 1. Februar 2007 Du tust ja hier so, als ob ich die Unterdrückung in Familien unterstützen würde. Du hast offensichtlich nicht verstanden, was ich sagen wollte. Meine These ist: hinter jedem Verbechen steckt ein positiver Wert, der es motiviert. Wenn man das Verbrechen verhindern will, muss man diesen positiven Wert erkennen, akzeptieren, und sozusagen befreien, indem man ihn in ein richtiges Verhältnis zu anderen Werten setzt Gut, welcher positive Wert steckt hinter dem Siegener Häftlingsmord? Oder, wenn dir der Fall nicht parat ist, welcher positive Wert steckt hinter diesem Verbrechen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 1. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 1. Februar 2007 Du tust ja hier so, als ob ich die Unterdrückung in Familien unterstützen würde. Du hast offensichtlich nicht verstanden, was ich sagen wollte. Meine These ist: hinter jedem Verbechen steckt ein positiver Wert, der es motiviert. Wenn man das Verbrechen verhindern will, muss man diesen positiven Wert erkennen, akzeptieren, und sozusagen befreien, indem man ihn in ein richtiges Verhältnis zu anderen Werten setzt Gut, welcher positive Wert steckt hinter dem Siegener Häftlingsmord? Oder, wenn dir der Fall nicht parat ist, welcher positive Wert steckt hinter diesem Verbrechen? "...Nach den Feststellungen lebten die Angeklagten in einem von "Mystizismus, Scheinerkenntnis und Irrglauben" geprägten "neurotischen Beziehungsgeflecht" zusammen. ..." in der neurose ist es schon schwer etwas positives zu finden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThaBrad Geschrieben 4. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2007 Du tust ja hier so, als ob ich die Unterdrückung in Familien unterstützen würde. Du hast offensichtlich nicht verstanden, was ich sagen wollte. Meine These ist: hinter jedem Verbechen steckt ein positiver Wert, der es motiviert. Wenn man das Verbrechen verhindern will, muss man diesen positiven Wert erkennen, akzeptieren, und sozusagen befreien, indem man ihn in ein richtiges Verhältnis zu anderen Werten setzt Gut, welcher positive Wert steckt hinter dem Siegener Häftlingsmord? Oder, wenn dir der Fall nicht parat ist, welcher positive Wert steckt hinter diesem Verbrechen? "...Nach den Feststellungen lebten die Angeklagten in einem von "Mystizismus, Scheinerkenntnis und Irrglauben" geprägten "neurotischen Beziehungsgeflecht" zusammen. ..." in der neurose ist es schon schwer etwas positives zu finden. Es ist ganz einfach. MORD IST MORD und kann unter KEINEM Umstand (außer wenn meine Hand durch Gott geführt wird --> König David!) als GUT dargestellt werden! Jesus hat sich nichtmal selbst getraut die Pharisäer anzuprangern in Dingen die ihm der Vater nicht AUSDRÜCKLICH gezeigt hat --> Johannes 8 Das hinter (fast?) jeder Tag etwas "Positives" steckt... den Gedanken kann ich gut nachvollziehen, aber will ihn ein bisschen umforulieren! Hinter jeder schlechter tat, steckt vorher eine SEHNSUCHT (ist postitiv!) die aber durch Lust oder Abschalten von Verstand eine Tat ganz zufolge hat, die ganz widersinnig zur eigentlich Sehnsucht steht. Wenn mein Bruder zb. irgendwas falsches sagt und ich schmier ihm eine, dann ist das aufgrund meiner Sehnsucht nach GERECHTIGKEIT und "Vernichtung" von Lüge. Die Tat war trotzdem FALSCH!!! Ich muss ihn mit LIEBE begegnen und ihm es mit VOLLMACHT (wie die Jünger als sie den Heiligen Geist empfangen hatten) sagen, dass das ABSOLUT NICHT ok war! ganz easy! wir haben Sehnsucht nach ETWAS. Wie wir die "RAUSLASSEN" ist unser Problem Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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