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Exerzitien im Alltag


Mariamante

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Segensworte

Der Ruf Gottes komme dir heute entgegen: in einem Lächeln, in einem guten Wort, in einem ermutigendem Blick, in einer hilfreichen Hand, in einer liebevollen Umarmung, in einem tiefen Schweigen.

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael in Schweinfurt

bearbeitet von wolfgang E.
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Man sollte nicht ängstlich fragen: Was wird und kann noch kommen?

Sondern sagen: Ich bin gespannt, was Gott jetzt noch mit mir vor hat.

 

Selma Lagerlöf

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Gedanken aus der Predigt in meiner Heimatpfarre am heutigen Sonntag

 

1. Johannes hat von Jesus bekannt: Er ist Gottes Sohn: Wie wäre es mir damals ergangen? Hätte ich ihm ohne den Polster von 2000 Jahren Christentum geglaubt?

2. Es gab eine Zeit, da man in der Kirche Jesus (fast) nur als Gott sehen und betonen durfte….der Mensch Jesus hatte (fast) keine Bedeutung.

Heute kehren sich die Verhältnisse (fast) um und es wird (fast) nur die Menschlichkeit Jesu unter Vernachlässigung der Göttlichkeit für wichtig erachtet, Warum ist es so schwer Jesus als gleichermaßen Mensch und Gott anzuerkennen und zu verehren?

3. Jeder von uns, der für sich Jesus als Gott erfährt; hätte eigentlich die Pflicht so wie Johannes immer wieder öffentlich zu bekennen: ER IST GOTTES SOHN

(Ich habe die Einwilliun des Prediers seine Gedanken zu verwenden und sie in einen Kurzfassung zu bringen)

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Wir haben am zurückliegeden Sonntag in unserer Pfarre die hl. Messen (Samstag Vorabendmesse und Sonntag 9h und 10:30h) unter das Motto "Bewahrung der Schöpfung" gestellt und enstsprechende Texte insbesondere für die Kyrierufe und die Fürbitten formuliert.

Das Bekenntnis des Glaubens, das wir gebetet haben, stelle ich hier ein:

 

Ich glaube an Gott, den Allmächtigen

der Himmel und Erde erschaffen hat

und der die Welt erhalten will

gegen unsere Unvernunft und gegen unsern Größenwahn.

 

Ich glaube an den schöpferischen Geist

und die Kraft unserer Gemeinschaft

die Leben schafft und Leben schützt

die aufsteht gegen tödliche Bedrohung

und lähmende Ohnmacht.

 

Und an Jesus Christus

unseren Bruder und Gottes Sohn

der den Himmel erdet

und die Erde mit dem Himmel verbindet;

der gelitten hat unter unserer Schwachheit,

der gekreuzigt wurde wegen unseres fehlenden Vertrauens,

der gestorben ist an unserer lähmenden Angst

begraben unter unserer Gleichgültigkeit,

hinabgestiegen in das Reich eines Mächtigen;

der unter uns aufersteht mit jeder neuen Hoffnung,

mit jeden Tropfen guten Wassers,

mit jedem Atemzug gesunder Luft,

mit jeder Blume in voller Blüte.

Und er wird unterscheiden zwischen denen,

die den Tod betreiben und denen,

die für das Leben eintreten.

 

Quelle: KJG Köln (Hrsg.) ÖKOLOGO. Schöpfung bewahren in der Pfarremeinde, Köln 1991

bearbeitet von wolfgang E.
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Fürbitten

Um ein bisschen Himmel auf Erden wollen wir bitten und unsere Mithilfe anbieten:

 

· Für alle, die finanzielle Hilfen aus den sozialen Systemen bekommen und sich in Ämtern und Büros nicht selten wie Bittsteller behandeln lassen müssen: - Herr, hilf auch durch uns

Für Menschen, die Unrecht erfahren haben und deswegen nicht ihr Recht bekommen, weil sie niemand an ihre Seite stellt: - Herr, hilf auch durch uns … ·

Für Menschen, die schwer krank sind, dass ihre Not und ihr Schmerz nicht klein geredet werden: - Herr, hilf auch durch uns … · Für die Verlassenen, Gescheiterten und zu kurz Gekommenen, dass sie nicht auch noch zu Sündenböcken gemacht werden: - Herr, hilf auch durch uns …

 

Lass uns daran festhalten, dass ein Stück des Himmels auch in unseren Händen liegt durch Jesus Christus, unseren Bruder und Freund.

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael Schweinfurt vom vergangenen Sonntag.

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Wenn nur die Menschen ebensoviel Sorgfalt auf das Gute verwendeten wie auf das Böse, und wenn sie doch ihren übergroßen Eifer für die Schauspiele, eitle und schändliche Festlichkeiten, für Geiz, Stolz und Ungerechtigkeit auf das Verlangen nach Frömmigkeit übertrügen! Dann würden wir wahrlich erkennen, wie sehr uns Gott ehrt und was wir gegen die Dämonen vermögen!

 

aus: Bonifaz Miller: Weisung der Väter. Apophthegmata Patrum, auch Gerontikon oder Alphabeticum genannt, Trier 1986

bearbeitet von Mariamante
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Segenswort

Gott, segne uns nicht nur heute:

Mit einem Lächeln, das uns sagt: Bei mir bist du aufgehoben.

Mit einem guten Wort, bei dem wir spüren, wir sind gemeint.

Mit einer Umarmung, die uns beweist, hier sind wir zuhause und geborgen.

Mit einem Zettel auf dem Kopfkissen oder am Küchenschrank, der uns mitteilt: Es tut mir leid.

Mit einem Segen, der uns vertrauen lässt, es wird alles gut.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des hl. Geistes Amen

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael in Schweinfurt vom zurückliegenden Faschingsonntag.

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Meditation

Wir sind alle in Gottes Hand,

ein jeder Mensch in jedem Land.

Wir kommen und wir gehen,

wir singen und wir grüßen,

wir weinen, und wir lachen,

wir beten und wir büßen,

Gott will uns fröhlich machen!

 

Wir alle haben unsre Zeit,

Gott hält die Sanduhr stets bereit.

Wir blühen und verwelken

vom Kopf bis zu den Füßen,

wir packen unsre Sachen,

wir beten und wir büßen,

Gott will uns leichter machen.

 

Wir alle haben unser Los

und sind getrost auf Gottes Floß

die Welt entlang gefahren

auf Meeren und auf Flüssen,

die Starken mit den Schwachen,

zu beten und zu büßen.

Gott will uns schöner machen.

 

Wir alle bleiben Gottes Kind,

auch wenn wir schon erwachsen sind.

Wir werden immer kleiner,

bis wir am Ende wissen,

vom Mund bis zu den Zehen,

wenn wir gen Himmel müssen,

Gott will uns heiter sehen.

(Hanns Dieter Hüsch)

 

Aus dem Liturieletter der Pfarre St, Michael Schweinfurt.

 

Ich wünsche Euch allen eine besinnliche Fastenzeit und einen guten Weg zu Euch selber.

 

Ich verabschiede mich für die nächsten 40 Tage.

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Gutschein

 

Gutschein , für einen Moment der Ruhe,

der Stille,

des Loslassens.

Mitten im Alltag, der Arbeit, der Hektik, dem Einerlei.

Dich hinsetzen - die Augen schließen - tief atmen - Ruhe atmen

und das Licht spüren im Innern -

göttliches Licht, das Dir Kraft schenkt und Energie,

Zuversicht und Gelassenschaft,

um Deine Aufgaben gut erfüllen können.

Das BESONDERE: Dieser Gutschein hat kein Verfallsdatum und erneuert sich nach jedem Einlösen wieder vollunfänglich!

 

Gutschein für mindestens eine Freude an jedem Tag!

 

(Verfasser unbekannt;

Gefunden im Misereor- Fastenkalender 2008)

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Zum morgigen Valentinstag breche ich ausnahmsweise mein Forenfasten

Ihr fragt mich nach der Liebe?

nach: 1 Kor 13

 

Ihr fragt mich nach der Liebe?

Ihr könnt hundertmal sagen: Ich liebe dich.

Doch die Liebe will Zeichen.

Sonst wären die Worte ohne Leben,

nichts anderes als leeres Gebimmel.

 

Ihr fragt mich nach der Liebe?

Die Liebe ist nicht eng und sperrt nicht ein.

Sie ist groß und weit, nicht kleinlich und verschlossen.

Die Liebe kommt nicht aus unserer Welt,

deswegen ist, was es ist, es ist Liebe.

 

Ihr fragt mich nach der Liebe?

Die Liebe trägt und erträgt den Geliebten, sie nimmt ihm nichts weg, sondern beschenkt ihn jeden Tag aufs Neue.

Die Liebe wächst, wenn wir sie verschwenden.

 

Ihr fragt mich nach der Liebe?

Wer liebt, redet anders und hört anders.

Wer liebt, denkt und fühlt anders.

Sie fragt danach, was dem Geliebten gut tut und sorgt sich, wenn ihm etwas fehlt.

 

Ihr fragt mich nach der Liebe?

Die Liebe ist voller Phantasie

und spielt nicht Verstecken.

Sie ist offen, klar, durchschaubar.

Sie täuscht und betrügt nicht.

 

Ihr fragt mich nach der Liebe?

Die Liebe lebt von der Wahrheit,

sie achtet auf das Gute und Schöne,

sie glaubt alles

und gibt die Hoffnung niemals auf.

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St Michael Schweinfurt zum morgigen Valentinstag.

 

Ich wünsche Euch allen einen schönen Valentinstag gemeinsam mit demjenigen/derjenigen den/die ihr liebt.

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Christsein

 

Ehrlich,

aber nicht lieblos.

 

Sensibel,

aber nicht gereizt.

 

Strebsam,

aber nicht verbissen.

 

Verständnisvoll,

aber nicht unkritisch.

 

Treu,

aber nicht starr.

 

Überzeugt,

aber nicht fanatisch.

 

Gütig,

aber nicht dumm.

 

Gewaltlos,

aber nicht wehrlos.

 

Konsequent,

aber nicht rücksichtslos.

 

Erfolgreich,

aber nicht überheblich.

 

Humorvoll,

aber nicht ausgelassen.

 

Einfach,

aber nicht harmlos.

 

Von Gott erfüllt,

aber nicht weltlos!

 

(Helmut Krätzl, Wien 1999)

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Resurrexi et adhuc tecum sum. – „Ich bin erstanden und bin noch und immer bei dir.“´

Mit diesen Worten hat der Papst in seiner Ansprache am Ostersonntag die Osterbotschaft umrissen.

Indem Ostern von der Auferstehung Jesu handelt, handelt es zugleich von unserer Errettung und Auferstehung.

Damit ist den Menschen eine wesentliche sinnstiftende Perspektive und Hoffnung für ihr Leben gegeben.

 

Und davon handelt das Gedicht des schweizer evangelischen Pfarrers und Dichters Kurt Marti.

 

Das könnte manchen herren so passen

wenn mit dem tode alles beglichen

die herrschaft der herren

die knechtschaft der knechte

bestätigt wäre für immer

das könnte manchen herren so passen

wenn sie in ewigkeit

herren bleiben im teuren privatgrab

und ihre knechte

knechte in billigen reihengräbern

aber es kommt eine auferstehung

die ganz anders wird als wir dachten

es kommt eine auferstehung die ist

der aufstand gottes gegen die herren

und den herrn aller herren: den tod

bearbeitet von wolfgang E.
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Im Namen Gottes - achte gut auf diesen Tag. Es ist dein Tag.

Achte gut auf die Menschen, sie sind dir anvertraut.

Jeder neue Tag ist dein Leben. Er ist ein Geschenk für dich.

Sei dankbar und freue dich über die Sonne am Morgen.

Lebe im Frieden mit dir und finde zur Ruhe in der Nacht.

Sei gesegnet und werde allen zum Segen, die dir heute begegnen:

 

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

 

Segenswunsch aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael in Schweinfurt für den kommenden Sonntag.

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Das Reich Gottes um uns

 

Vom französischen Schriftsteller André Gide (+ 1951, 7. Nobelpreisträger für Literatur) ist dieses Wort überliefert: „Gott ist für uns 24 Stunden am Tag da.“ An dieses Wort habe ich mich erinnert, als ich daran dachte, die heutige Lesung aus der Apostelgeschichte zum Thema unseres gemeinsamen Nachdenkens zu machen.

 

Die ersten christlichen Gemeinden in der Zeit vor der Zerstörung des Tempels von Jerusalem, also vor 70 unserer Zeitrechnung, bieten ein geradezu paradiesisches Bild des Zusammenlebens: Sie waren ein Herz und eine Seele, hatten alles gemeinsam, feierten die Gastfreundschaft Jesu reihum in den Häusern, beteten noch im Tempel wie ihre jüdischen Mitbürger. Doch wie es das Paradies nie gegeben hat, sondern noch immer eine Wunschvorstellung geblieben ist, gab es die ideale christliche Gemeinde, von der die Apostelgeschichte spricht, vermutlich auch nie. Ideale bleiben meist schöne Ziele, mögen sie noch so erstrebenswert sein.

 

Und doch: Wenn Gott 24 Stunden für uns da ist, dann ist das Reich Gottes 24 Stunden um uns herum. Je mehr wir uns dessen bewusst sind, desto erfahrbarer, greifbarer wird es. Schon dieser Gedanke tut uns in einer Gemeinde wie der unseren gut.

 

Das Reich Gottes wird unter vielen Bildern erklärt: Die Gastfreundschaft, das geschwisterliche Miteinander, das Teilen und Helfen, der gemeinsame Gottesdienst … sind nur einige davon. Doch schon unter diesen Bildern gilt: Wer das Reich Gottes sehen und erfahren will, braucht vor allem Achtsamkeit. Achtsamkeit ist zunächst ein buddhistischer Begriff, der sich so in der Bibel nicht findet. Aber das biblische Wort Ehrfurcht und unser Wort Zärtlichkeit meinen das Gleiche.

 

Für Jesus gehören die Lilien auf dem Feld, die Spatzen auf dem Scheunendach, der Feigenbaum im Wadi genau so zum Reich Gottes wie ein neugeborenes Kind. Wer auf diese natürlichen Zeichen achtet, sichert sich schon einen Fußbreit dieses Reiches, das der Buddhist Reines Land nennt.

 

Aus der kurzen Darstellung des gemeinsamen Lebens der frühen Christen lese ich heraus, wie wichtig das Heute ist, der jeweilige Tag, der Augenblick. Die Gemeinde, die sich selber „der neue Weg“ nannte, bevor die Bezeichnung „Christen“ aufkam, hing offenbar nicht an Vergangenem und machte sich keine allzu großen Sorgen über die Zukunft. Sie lebte im Jetzt und tat, einfach was nötig war.

 

Erst später hat man uns mit dem ständigen Verweis auf die Vergangenheit eine dunkle Last aufgeladen: Und wurde ein umfangreiches Wissen über Versagen, Sünden und Schuld beigebracht, ohne sie dadurch verhindern zu können. Nie aber wurde uns gesagt, dass die größte Sünde das ungelebte Leben ist.

 

Das entscheidende Wort im Schöpfungsauftrag Gottes „Macht euch die Erde untertan“ verlangt keinesfalls die Ausbeutung und Schändung der Erde. Vielmehr ist uns diese Welt und alles, was darauf ist, zum Erleben geschenkt, zum Gebrauch, nicht zum Missbrauch; zum Genuss und nicht zur Sucht.

 

Es ist ein großes Geschenk und eine Herausforderung zugleich, dass wir Zeit haben. Der Kirchenvater Irenäus, er lebte in der Mitte des 2. Jahrhunderts, formulierte den kostbaren Satz, den man uns ebenfalls vorenthalten hat: „Die Herrlichkeit Gottes ist der vollkommen lebendige Mensch.“

 

Das ist für nicht wenige unter uns ein völlig neues Kriterium. Wir führen nicht immer ein Leben, wie wir es lieben, sondern wie es von uns erwartet wird. Wenn wir nur das tun, was andere tun, wenn wir nur das lassen, was andere lassen, sind wir nicht wir selbst, leben nicht wir selbst. Wenn wir unser Leben aber so leben, wie wir es lieben, haben wir einen weiteren Schritt in das Reich Gottes gewagt. Wir werden Schutz und Segen empfangen.

 

Nicht von ungefähr schließt der Abschnitt der Apostelgeschichte mit „… sie waren beim ganzen Volk beliebt.“ Gesegnete Menschen sind liebenswerte Menschen. Von ihnen geht spürbar neuer Segen aus. Wenn wir das aus und mit dieser Gemeinde zeigen und bezeugen, dann werden wir es erfahren, dass Gott unserer Gemeinschaft täglich Menschen hinzufügt, „die gerettet werden“ sollen. Solche also, die auf ihre Weise zur Herrlichkeit Gottes beitragen, weil sie lebendige Menschen sind. (rb)

 

Predigt von Pfarrer Roland Breitenbach Pfarre St. Michael Schweinfurt zum heutigen Sonntag

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Mit etwas Verspätung:

 

Letzten Sonntag war der Von Papst Johannes Paul II im Jahr 2002 ins Leben gerufene Barmherzigkeitssonntag. Ich finde es schade, dass sich diese Bedeutung des Ersten Sonntas nach Ostern kaum durchsetzt.......warum dies so ist, wäre einer Diskussion würdig, für die dieser Thraed aber nicht gedascht und geeignet ist.

Ich möchte hier einige Teile einer Betrachtung einstellen, die uns Pater Volker Stadler OFM bei der letzten Meditation im Kloster Pupping vorgetragen hat (ich habe sein Einverständnis dazu)

Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden

Ich möchte heute mit der 5. Seligpreisung weitermachen, da das Thema der Barmherzigkeit Gottes den Monat April besonders prägt. Erstmals gab es einen eigenen Kongress mit diesem Titel am Monatsanfang in Rom in Erinnerung an Papst Johannes Paul H., der ja ein spezieller Verehrer der göttlichen Barmherzigkeit war. Die heutige Verheißung Christi an uns, Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden, trifft die aktuelle Situation unserer Gesellschaft und Zeit. ..........

Als Christen wollen wir uns aber am Leben Gottes orientieren und Ihn nachahmen. So heißt es in Lk 6,36: Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist. An der Barmherzigkeit Gottvaters wollen wir uns also ausrichten. Wie können wir das, was meint barmherzig sein?

Von der' hebräischen Wortwurzel rahamin her hängt Barmherzigkeit mit dem Wort rur Mutterschoß zusammen, Barmherzigkeit ist also eine mütterliche Dimension. Zunächst bedeutet dies, mit sich selbst gut umzugehen, das verletzte Ich, das Kind in sich wahr- und anzunehmen, zu schützen und zu stärken. Man darf sich und die persönlichen Erfahrungen von Enttäuschungen und Verletzungen in den Schoß Gottes legen, in sein Herz, um von Ihm Heilung erfahren. Gegenüber den Mitmenschen heißt das, offen und mitfühlend mit ihnen zu sein, ihnen einen Raum der Geborgenheit zu schenken und ebenfalls in Gottes heilende Gegenwart zu ruhren. .........

Schließlich kann das griechische Wort Barmherzigkeit noch das deutsche Wort Mitleid bedeuten. Im Vergleich zur Gottesvorstellung der Griechen verkündete Christus das Mitleiden Gottes, der von der Not der Menschen nicht unberührt bleibt. "Gott kann zwar nicht leiden, aber mitleiden. Er kann mitleiden, weil er lieben kann.", so der hl. Bernhard von Clairvaux. Und Gregor von Nyssa, ein Kirchenlehrer aus dem 4. Jahrhundert, beschreibt die Barmherzigkeit als eine Verbindung von Liebe und Mitempfinden.

Unser Herr Jesus Christus bringt diese Haltung mit einem Wort aus dem Propheten Hosea auf den Punkt: Barmherzigkeit will ich nicht Opfer Mt 9. Wenn ein Opfer, ein Verzicht den Menschen zerstört, sein Leben belastet und von der Liebe wegführt, kann es nicht gottgefallig sein. Nur wenn es zu einer größeren Hingabe an Gott und den Menschen befahigt, hat man das Beispiel Christi und seine Einladung an uns, ihm ähnlich zu werden, verstanden. Und noch weniger muss Gott gnädig gestimmt werden, denn der Herr ist gütig und gnädig in seinem Wesen. So rührt uns die Barmherzigkeit in das innere Sein Gottes, lässt uns an Gott teilhaben und befähigt uns, unseren Mitmenschen in gleicher Weise barmherzig zu sein. Wer sich in dieser Tugend übt, wird einen neuen Blick für die Wirklichkeit erhalten, der einem ein weites und gelassenes Herz schenkt.

......................

Unser Ordensvater Franziskus legt den Brüdern und damit allen Menschen ebenfalls die Tugend der Barmherzigkeit nahe. So schreibt er in den Ermahnungen: Wo Erbarmen ist und Vorsicht, da ist nicht Übermaß noch Verhärtung (Erm 27). Als ein ganz vom Wort Gottes erfullter Mann wusste Franziskus um dieses göttliche Geschenk der Barmherzigkeit, dessen der Mensch in seiner Bedürftigkeit und Sündhaftigkeit bedarf (darum auch bei der hl. Messe immer wieder diese Bitte um Gottes Erbarmen). Wenn wir Menschen schon ins Staunen über die Schöpfungsallmacht Gottes kommen, wie sehr müssen wir erst dankbar die göttliche Barmherzigkeit bewundern, die den Menschen nie verloren gibt, sondern ihn ständig sucht und zur Umkehr bewegt. In Zeiten persönlicher Not hat Franziskus dieses Erbarmen Gottes erfahren, das ihn tröstete und stärkte. ........

Wer sich nicht dieses göttliche Erbarmen zusprechen lässt wird mit der Zeit verhärtet und unbarmherzig, unfähig, den Mitmenschen mit einem offenen und liebenden Herzen zu begegnen

Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden: Werte werden dann zu Tugenden, wenn man sie übt. Darum spricht man vom christlichen Standpunkt aus von den Werken der Barmherzigkeit, den Werken der Nächstenliebe: Kranke besuchen, Arme zu speisen, Obdachlose aufzunehmen etc. Die Beziehung des Erbarmens beruht auf der gemeinsamen Erfahrung jenes Gutes, das der Mensch ist, auf der gemeinsamen Erfahrung der ihm eigenen Würde. Barmherzigkeit heißt, den anderen nicht entwürdigen, sondern ihn in seiner Würde sehen und damit aufrichten. Um hier die nötige Kraft und Ausdauer zu haben, muss man sich von Gott immer wieder seine Barmherzigkeit zusagen lassen, dann werden die Herzen frei und bereit, Erbarmen und Mitleid zu schenken.

...........

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Meditation

 

Aber ich sehe dich …

 

Ein Haus brennt. Die Eltern und Kinder können sich gerade noch aus dem ersten Stock über die Treppe retten. Doch der Jüngste, der Sechsjährige fehlt. Niemand kann mehr in das Haus zurück; die Feuerwehr ist noch nicht eingetroffen.

Auf einmal erscheint der Junge in Qualm und Rauch am Fenster im ersten Stock. „Spring!“ ruft der Vater: „Spring!“ „Vater, ich sehe dich nicht!“ fürchtet sich der Junge.

„Aber ich sehe dich!“ antwortet der Vater.

Da hat der Junge Vertrauen und springt. Die Arme des Vaters fangen ihn sicher auf.

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Die Bibel gebietet uns, unsere Nächsten zu lieben und auch die Feinde zu lieben; wahrscheinlich deshalb, weil es in der Regel dieselben Leute sind.

 

Gilbert Keith Chesterton

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Ich hatte einmal ein Chamäleon. Es besaß wie alle anderen Chamäleons die Eigenart, seine Farbe bis zu einem gewissen Grad verändern und sich so seiner Umwelt anpassen zu können. Eines Tages nahm ich es mit in mein Arbeitszimmer und setzte es auf den buntkarierten Teppich. Die Farben des Teppichs machten auf das Tier einen tiefen Eindruck. Scheinbar hatte es noch nie eine solche Farbzusammenstellung erlebt. Es begann alsbald, sich mit den Farben vertraut zu machen, und versuchte sich diesen Farben anzugleichen, was aber alles andere als einfach war. Stundenlang mühte sich das Chamäleon ab, aber es gelang ihm nicht, gleichzeitig die verschiedenen Farben der einzelnen Quadrate anzulegen. Schließlich starb das Tier an Überanstrengung.

 

Mark Twain

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Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott zu dir. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue?

Psalm 42

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Diese Predigt wurde am heutigen Sonntag in meiner Pfarrkirche gehalten:

 

3.0stersonntag 2008

Die Botschaft Jesu ist nicht irgendein Text, der zu lesen zu hören oder zu bedenken wäre. Die Botschaft Jesu ist eine Lebenserfahrung, von Menschen, die sich mit Jesus eingelassen haben, aber auch meine eigene Lebenserfahrung.

Diese verkündete Geschichte ist auch meine Geschichte. Ich selbst komme in dieser Geschichte vor. Fast in jeder Person die darin auftritt, kann ich mich selbst erkennen.

Leben heißt miteinander unterwegs sein. Und Glauben heißt miteinander unterwegs sein. Den Anruf Gottes hören sich auf sein Wort einlassen

Und jedes Unterwegssein heißt: miteinander gehen, einander begleiten, miteinander reden, einander fragen, Erfahrungen austauschen, einander beistehen.

Unterwegs sein heißt aber auch Fremden begegnen, es gilt auf ihre Fragen zu hören, ihnen zu antworten, Erfahrungen auszutauschen, einander zu begleiten.

Miteinander unterwegs sein kann aber auch bedeuten: einander mißtrauen, einander täuschen, bedrohen. So entstehen Angst Einsamkeit und Verzweiflung.

Der Emmaus Gang der traurigen Jünger Jesu, dessen Hinrichtung ihnen alle Hoffnungen zerstört hat, und auch unser Emmausgang soll und kann unser Weg zum Glauben an den Auferstandnen sein.

Wir alle sind auf dem Weg, solang wir leben. Wir selbst sind es, die hier im Ereignis von Emmaus teilnehmen dürfen. Der Fremde, der mit uns gegangen ist, uns unterwegs

das Geheimnis des Gekreuzigten erschlossen hat, ist beim Mahl unser Gast. Er spricht das Segensgebet über Brot und Wein, wie es Jesus auch beim letzten Abendmahl getan hat.

Und da gehen uns die Augen auf. Es ist Jesus.

 

Die Emmaus Geschichte ist damit aber nicht zu Ende. Die Jünger die ihren Herrn erkannt haben, sind nicht mehr unter sich geblieben. Sie mussten sich gleich auf den Weg machen, obwohl es schon dunkel war. Zurück nach Jerusalem, zurück zu den anderen Jüngern. Sie müssen ihnen mitteilen, was sie selbst soeben erfahren haben. Der Gekreuzigte ist nicht tot, er lebt. Er hat uns begleitet, er hat zu uns geredet, er hat uns das Brot gebrochen, wie beim Abschiedsmahl.

Jeder von uns, der Emmaus erlebt hat, muss Zeuge der Auferstehung sein.

P. Dr. Berthold Mayr C.M.M.

bearbeitet von wolfgang E.
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Rumi, der große islamische Mystiker und Vater der Tanzenden Derwische, seine Grabstätte in Konya (Türkei) ist ein eindrucksvoller spiritueller Ort, hat ein wichtiges Wort geprägt: „Wo immer eine Ruine ist, ist Hoffnung auf einen Schatz. Warum suchst du nicht den Schatz Gott in deinem verwüsteten Herzen?“

 

Aus der Predigt von Roland Breitenbach Pfarrer von St. Michael Schweinfurt für den kommenden Sonntag.

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Tagesgebet

Die Türe steht weit offen, für alle Menschen. Und wir haben dazu die Adresse: Jesus Christus. Gott, unser Vater, wir bitten dich: Lass uns durch diese Türe gehen, keinem den Weg versperren und alle mitnehmen, die auf der Suche sind. Dann können wir unser Leben leben nach deinem Plan und Ziel und unserer Sehnsucht mit Jesus Christus, der Himmel weit geöffnet hat. Amen.

 

Tagesgebet für den heutigen Sonntag aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael Schweinfurt.

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