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Exerzitien im Alltag


Mariamante

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Taut, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken, lasst Gerechtigkeit regnen! Die Erde tue sich auf und bringe das Heil hervor, sie lasse Gerechtigkeit sprießen. Ich, der Herr, will es vollbringen.

(Jes 45,8)

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Das Leben ist ... überhaupt nicht ein Wesen, sondern ein Werden, nicht eine Ruhe, sondern eine Übung. Wir sind´s noch nicht, wir werden´s aber. Es ist noch nicht getan und geschehen, es ist aber im Schwang. Es ist nicht das Ende, es ist eben der Weg.

 

(Martin Luther)

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"Jesu Liebe, das ist die Liebe, die aus der Ewigkeit kommt und auf die Ewigkeit zielt. Sie hängt nicht an zeitlichen Dingen, sondern sie umfasst uns, weil wir ewig sein sollen. Sie lässt sich durch nichts hindern, sie ist Gottes ewige Treue zu uns. Habt ihr die erfahren? Jesu Liebe, das ist die Liebe, die keinen Schmerz, keinen Verzicht, kein Leiden scheut, wenn es dem anderen hilft. Es ist die Liebe, mit der er uns um unseretwillen geliebt und daher auf Erden den Spott und Hass der Menschen auf sich geladen hat."

(Dietrich Bonhoeffer)

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Die Jungfrau und das Kind

 

Der Unbegrenzte ließ sich mit den Grenzen ein.

Ist eingegangen in unsere Maße,

in das Oben, Unten,

in das Klein und Groß,

in das Leben, in den Tod.

Es wächst in ihren engen Räumen

der Herr der Welt heran.

 

Der Undeutbare, Unnennbare

wächst als Leib heran im Mutterschoße.

Gott geht aus sich heraus.

Er lässt sich in den Menschen fallen.

Widerspruch sei still!

Vor der Krippe lasst uns zu Ende denken,

um anzufangen das lauschende Gebet!

(Martin Gutl)

 

Ich wünsche allen hier eine gesegnete Weihnacht, dass Gott mit uns und wir mit ihm sind.

Liebe Grüße, Eure Gerlinde

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Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade erhöre ich dich, / am Tag der Rettung helfe ich dir. Jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; jetzt ist er da, der Tag der Rettung.

 

Ich wünsche Euch allen, dass etwas von dieser Gnade in diesen Weihnachtstagen in Euch spürbar wird.

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Melancholy hat zwar diesen Text, den Dietrich Bonhoeffer am 19. Dezember 1944 seinen Eltern und seiner Verlobten geschickt hat schon in der Arena eingestellt - danke dafür.

Da ich aber keinen besseren Text kenne an dem man den Übergang ins Neue Jahr meditieren kann nehme ich mir die Freiheit ihn auch hies nochmals zu zitieren

 

Von guten Mächten treu und still umgeben,

behütet und getröstet wunderbar,

so will ich diese Tage mit euch leben

und mit euch gehen in ein neues Jahr;

 

noch will das alte unsre Herzen quälen,

noch drückt uns böser Tage schwere Last.

Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen

das Heil, für das Du uns geschaffen hast.

 

Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern,

des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,

so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern

aus Deiner guten und geliebten Hand.

 

Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken

an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,

dann woll'n wir des Vergangenen gedenken,

und dann gehört Dir unser Leben ganz.

 

Laß warm und hell die Kerzen heute flammen

die Du in unsre Dunkelheit gebracht,

führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen!

Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.

 

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,

so laß uns hören jenen vollen Klang

der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,all Deiner Kinder hohen Lobgesang.

 

Von guten Mächten wunderbar geborgen

erwarten wir getrost, was kommen mag.

Gott ist bei uns am Abend und am Morgen

und ganz gewiß an jedem neuen Tag.

 

Ich wünsche Euch allen ein gutes Neues Jahr durch das Euch Gotte Segen begleiten möge.

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Gerlinde Blosche

Einige Gedanken zum Jahresbeginn aus einer alten Chronik von Baltimore

 

"Gehe gelassen inmitten von Lärm und Hast deinen Weg. Denke daran wie ruhig es sein kann in der Stille

und wie gut dir das tut.

Soweit als möglich - ohne dich aufzugeben - sei auf gutem Fuß mit allen.

Das was du zu sagen hast, sprich ruhig und klar, und höre andere an, auch wenn sie langweilig und töricht sind; denn auch sie haben an ihrem Schicksal zu tragen.

Meide die Lauten und Streitsüchtigen, sie verwirren den Geist.

Wenn du dich mit anderen vergleichst, pass auf, dass du nicht hochmütig oder verbittert wirst, denn immer wird es Menschen geben, die bedeutender und besser sind als du.

Erfreue dich am Erreichten und an deinen Plänen.

Sei Du selbst. Täusche vor allem keine falschen Gefühle vor.

Sei freundlich mit dir selbst. Genau wie Bäume und Sterne, so bist du ein Kind der Schöpfung. Du hast ein Recht da zu sein.

Und wenn es dir auch schwer fällt es zu verstehen: die Welt entfaltet sich gewiss nach Gottes Plan.

Bleibe also im Frieden mit Gott, was auch immer er für dich bedeutet und was immer deine Sehnsüchte und Mühen in der lärmenden Verworrenheit des Lebens seien- bewahre den Frieden in deiner Seele."

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Da unser Verstand das göttliche Wesen nicht einholt, bleibt das, was das Wesen Gottes selbst

ist, hinsichtlich unseres Verstandes das ständig Größere und demzufolge das von uns

Unerkannte. Deshalb ist der Höhepunkt des menschlichen Wissens um Gott, dass der Mensch

weiß, dass er im Grunde nichts über Gott weiß, insofern er erkennt, dass das, was Gott ist,

alles übertrifft, was wir von ihn verstehen.

(De Pot. Q. 7a. 5 ad 14)

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Gerlinde Blosche

"Jesu Liebe, das ist die Liebe, die aus der Ewigkeit kommt und auf die Ewigkeit zielt. Sie hängt nicht an zeitlichen Dingen, sondern sie umfasst uns, weil wir ewig sein sollen. Sie lässt sich durch nichts hindern, sie ist Gottes ewige Treue zu uns. Habt ihr die erfahren? Jesu Liebe, das ist die Liebe, die keinen Schmerz, keinen Verzicht, kein Leiden scheut, wenn es dem anderen hilft. Es ist die Liebe, mit der er uns um unseretwillen geliebt und daher auf Erden den Spott und Hass der Menschen auf sich geladen hat."

(Dietrich Bonhoeffer)

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„Jedes Sakrament, jeder Bibeltext, jeder Gottesdienst und jedes Lied, jeder Priester, jede Zeremonie und jede Liturgie haben nur diesen einen Zweck – den Menschen dahin zu führen, sein wahres Selbst zu erkennen und wahrzunehmen, wer er in Gott und wer Gott in ihm ist. Eine Religion, die das nicht leistet, ist schlicht überflüssig. Wenn Religion keine Erfahrung ermöglicht, taugt sie nichts.“

 

Richard Rohr OFM

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Wir werden einsortiert nach Alter und Geschlecht, Größe, Gewicht und Haarfarbe, Wohnort und Konfession, Herkunft, Vorbildung und Beruf, Steuerklasse und Vorstrafen, Aussehen und Auskommen und Hobbys. Ich werde einsortiert.

 

Wir werden registriert, festgehalten in Karteien und auf Scheckkarten, unser Einkommen ist erfasst, unsere Daten gespeichert, unsere Einstellung bekannt. Ich werde registriert.

 

Jetzt werden wir gescannt. Nackt und bloß gestellt vor aller Welt. Nichts bleibt mehr intim. Zum namenlosen Schattenbild werden wir gemacht. Ich werde gescannt.

 

Doch du, Herr, weißt, wer ich bin. Du rufst mich bei meinem Namen und sagst: Mein bist du, ich hab dich lieb.

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael/Schweinfurt für den morgigen Sonntag

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„Ich bin Jahwe und sonst niemand; außer mir gibt es keinen Gott. Ich habe dir den

Gürtel angelegt, ohne dass du mich kanntest, damit man vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem

Untergang erkennt, dass es außer mir keinen Gott gibt“

 

(Jes 45, 5f.)

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Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. /

Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. / Von fern erkennst du meine Gedanken.

Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; / du bist vertraut mit all meinen Wegen.

Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge - / du, Herr, kennst es bereits.

Du umschließt mich von allen Seiten / und legst deine Hand auf mich.

Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, / zu hoch, ich kann es nicht begreifen.

Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, / wohin mich vor deinem Angesicht flüchten?

Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; / bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen.

Nehme ich die Flügel des Morgenrots / und lasse mich nieder am äußersten Meer,

auch dort wird deine Hand mich ergreifen / und deine Rechte mich fassen.

 

Psalm 139 1-10

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Der Schweizer Schriftsteller Peter Bichsel erzählt in seinem Buch „Über Gott und die Welt“ diese kleine Geschichte:

 

Eine ältere Dame bediente sich in einem Selbstbedienungsrestaurant mit einer Terrine Gemüsesuppe. An ihrem Tisch stellte sie fest, dass sie den Löffel vergessen hatte und geht ihn holen. Als sie zurückkehrte, saß ein Farbiger am Tisch und aß aus dem Topf die Gemüsesuppe. Zögernd setzte sie sich mit ihrem Löffel dazu. Der Farbige schob die Terrine in die Mitte und beide löffelten die Suppe. Dann stand der Farbige auf, holte Schnitzel und Pommes Frites, stellte das Tablett wieder in die Mitte, nickte freundlich und beide aßen miteinander. Als sie mit dem Essen fertig waren, stand der Farbige überraschend schnell auf und verabschiedete sich. Kaum war er gegangen, entdeckte die ältere Dame: „Meine Handtasche ist weg. Und mein Pelzmantel. Mein Gott! Wie kann man sich in den Menschen täuschen!“ Sie eilte dem Farbigen nach, doch der blieb verschwunden. Als sie niedergeschlagen in das Restaurant zurückkehrte, entdeckte sie auf dem Nachbartisch eine Terrine Gemüsesuppe, ihre Handtasche und über dem Stuhl den Mantel. Sie hatte beim Löffelholen schlicht den Tisch verwechselt.

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Vor allem sei redlich gegen dich selbst, denn daraus folget so notwendig als das Licht dem Tage, dass du es auch gegen jedermann sein wirst.

Hamlet, Ratschlag des Polonius für seinen Laertes.

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Sätze der Theologie, die nicht vor leidenden Menschen verantwortbar sind, haben keinen Wert.

 

Wolfgang Treitler in der Vorlesung Einführung in die Theologie I

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Den Verstand hat Gott nicht erschaffen, damit er im im höchsten was den Menschen betrifft, nämlich im Glauben wirkungslos wäre. Ein geistloser Glaube beschädigt nicht nur den Menschen, sondern auch Gott.

Wolfgang Treitler, Professor an der katholisch theologischen Fakultät der Universität Wien in der Vorlesung Einführung in die Theologie I.

bearbeitet von wolfgang E.
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Es ist schon ein großer Anfang in der Erkenntnis Gottes, wenn wir, bevor wir zu erkennen vermögen, was er ist, zu erkennen anfangen, was er nicht ist.

 

Aurelius Augustinus

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Herr Du hast mich erforscht und Du kennst mich

 

Ob ich sitze oder stehe, Du weißt von mir. Von ferne erkennst Du meine Gedanken.

 

Ob ich gehe oder ruhe, es ist Dir bekannt; Du bist vertraut mit all meinen Wegen.

 

Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge – Herr Du kennst es bereits.

 

Du umschließt mich von allen Seiten und legst Deine Hand auf mich.

 

Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, zu hoch, ich kann es nicht begreifen

 

Wohin könnte ich fliehen vor Deinem Geist, wohin mich vor Deinem Angesicht flüchten.

 

Steige ich hinauf in den Himmel so bist Du dort; bette ich mich in die Unterwelt so bist Du zugegen.

 

Nehme ich die Flügel des Morgenrots und lasse mich nieder am äußersten Meer,

 

auch dort wird Deine Hand mich ergreifen und Deine Rechte mich fassen.

 

 

 

Psalm 139, 1-10

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Did the Woman Say

 

Did the woman say,

When she held him for the first time

In the dark of a stable

After the pain and the bleeding and the crying,

“This is my body, this is my blood”?

 

Did the woman say,

When she held him for the last time

In the dark rain of a hilltop,

After the pain and the bleeding and the dying,

“This is my body, this is my blood”?

 

Well that she said it to him then

For dry old man

Brocaded robes belying barrenness,

Ordain that she not say it for him now

 

Sagte die Frau

 

Sagte die Frau

als sie ihn hielt zum ersten Mal

in der Dunkelheit im Stall

nach all dem Schmerz, dem Bluten, und dem Schrei’n,

„Das ist mein Fleisch, das ist mein Blut“?

 

Sagte die Frau

Als sei ihn hielt zum letzten Mal

Im dunklen Regen auf dem Hügel

Nach dem Schmerz, dem Bluten und dem Tod

„Das ist mein Fleisch, das ist mein Blut“?

 

Sie sagt’ es für ihn – damals,

denn trockene alte Männer,

unfruchtbar trotz ihrer Roben aus Brokat,

lassen nicht zu, dass sie es sage für ihn – heute.

 

Frances Croake Frank übersetzt von Veronika Prüller – Jagenteufel

Quelle: "Der Apfel"m Rundbrief des österreichischen Frauenforums Feministische Theologie Nr. 92 (4/2009), S. 6

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