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Exerzitien im Alltag


Mariamante

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Mich ärgert die Unwahrhaftigkeit, wenn man sich nicht traut, die Dinge beim Namen zu nennen aus möglichen Parteirücksichten und anderen ängstlichen Rücksichten. Die Menschen vertragen die Wahrheit, es hilft nichts, sich in den Sack zu lügen.

 

Christoph Kardinal Schönborn in einem Interview mit der heutigen Sonntagsausgabe der österreichschen Tageszeitung die Presse.

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Ihr Gebeugten, suchet den Herrn;

euer Herz lebe auf!

Ich bin in tiefem Schlamm versunken

und habe keinen Halt mehr;

ich geriet in tiefes Wasser,

die Strömung reißt mich fort.

Ich aber bete zu dir,Herr, zur Zeit der Gnade.

Erhöre mich in deiner großen Huld,

Gott, hilf mir in deiner Treue!

Psalm 69

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Was mich selbst angeht, fühle ich mich wie Augustinus vor der Bekehrung, als er sagte: Ich forschte nach dem Ursprung des Bösen und blieb darin befangen. Aber ich weiß auch, und ein paar andere Menschen wissen es mit mir, was getan werden muss um das Böse, wenn nicht zu verringern, so doch wenigstens nicht zu vermehren. Wir können es vielleicht nicht verhindern, dass diese Schöpfung einen Welt ist, in der Kinder gemartert werden. Aber wir können die Zahl der gemarterten Kinder verringern. Und wenn Sie [als Christen] uns nicht helfen dabei, wer soll uns dann helfen?

 

Albert Camus, Der Ungläubige und die Christen, Rede vor Dominikanern 1948

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….aber dann haben mich die alttestamentarischen Psalmen […] fasziniert besonders Psalm 39: ich bin verstummt und still und schweige fern der Freude und muss mein leid in mich fressen. […] Sie [die Psalmen] haben mir die Augen geöffnet für den Gott, der bei jenen wohnt, die „zerschlagenen Herzens“ sind.

Jürgen Moltmann, Der Gott, auf den ich hoffe

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Du nur allein lebst nun in mir,

trag' dich in Herz und Händen;

laß mich entflammen alle Welt

mit deinen Feuerbränden.

Christus mein König,

Dir allein schenk ich die Liebe stark und rein,

bis in den Tod die Treue.

 

(E. Przywara)

bearbeitet von AdG
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Wenn Du nicht verstehen kannst, dann glaube, um zu verstehen, der Glaube kommt erst, das Verstehen kommt nachher.

Suche also nicht zu verstehen, um zu glauben, sondern glaube um zu verstehen.

 

(Augustinus, Sermo 118,1; Tractatus ad Ioannis Evangelium, 29,6)

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Gerechtigkeit ist nur in der Hölle, im Himmel ist Gnade, und auf Erden ist das Kreuz.

Getrud von Le Fort (1876-1971), Gesamtschau und Grundlagen ihrer Dichtung, Alfred Focke, Verlag Styria, 1960 S.143

bearbeitet von AdG
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Paradox: Die Kirche wird zu Recht am Maßstab des Evangeliums gemessen. Jene Kirche die so sehr hinter dem Maßstab des Evangeliums zurückbleibt, ist jene Kirche der wir zugleich das Evangelium verdanken.

Professor Dr. Martin Jäggle, Wien, Vorlesung Einführung in die Katechetik

bearbeitet von wolfgang E.
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Um ehrlich zu sein muss man wissen. Um tapfer zu sein muss man verstehen. Um gerecht zu sein darf man nicht vergessen. Wenn das Joch der Barbarei drückt, muss man kämpfen du darf nicht schweigen. Wer in solcher Zeigt schweigt, verrät seine menschliche Sendung.

 

Ernst Toller, deutscher Schriftsteller, Politiker und Revolutionär.

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Meditation

 

Sein meint jetzt.

Nicht: morgen ist auch ein Tag.

Sein meint jetzt.

Nicht: der Messias wird kommen.

 

Das Morgen entwertet das Jetzt.

Wichtig ist nicht die Ewigkeit.

Die kann warten.

Das Jetzt ist entscheidend

und öffnet die Türen

für morgen. Aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael in Schweinfurt fü den kommenden Sonnta

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Mein Leben ist in der Gebetssprache nicht mehr unterzubringen; ich kann mich nicht mehr so verrenken. Ich habe Gott durch diese Formeln geerbt aber jetzt verliere ich ihn durch diese Formeln.

Martin Walser, Halbzeit, 1960

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Gott ist nicht notwendig um Schuld zu schaffen und zu strafen. Dafür genügen die Menschen. Allenfalls könnte er die Unschuld gründen.

 

Albert Camus, Tagebücher 1951-1959, S 150

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Ich selbst bin gläubig in der Weise, die mir gegeben ist: Ich zweifle und ringe mit Gott und seinem Namen. Vielleicht erwarte ich zu sehr, dass er sich mir zeigt. Also geht er an mir vorüber.

 

Der Komponist Wolfgang Rihm in einem Interview in der österreichischen Tageszeitung "Der Standard"

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Maria,

dein Leben will von unten gelesen werden, nicht von oben herab.

Es will hier unten verstanden werden,

nicht von oben proklamiert.

Du bist eine von uns.

Nicht die Erste. Nicht die Letzte.

Aber durch Jesus Christus

die Mitte unseres Glaubens.

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael/Schweinfurt für den zurückliegenden Sonntag.

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