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Exerzitien im Alltag


Mariamante

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Meditation

 

Die Welt als ein Dorf:

Stellen wir uns vor,

die Welt wäre ein Dorf mit 100 Bewohnern.

6 Bewohner besitzen 60 Prozent aller Güter.

4 Bewohner gelten noch als sehr reich.

10 Bewohner leben so wie du und ich, vielleicht auch ein bisschen besser.

80 Bewohner leben in armseligen Hütten, die meisten Analphabeten, die wenigsten ohne sauberes Wasser; viele schwer krank.

 

Wenn du das Brot über Nacht hast, frisches Wasser und ein überm Kopf, dann bist du besser dran als 80 Prozent der Menschheit.

 

Die Kluft zwischen arm und reich ist immer noch tief. - Außer – wir bauten Brücken.

 

Aus einem Liturgieletter der Pfarre St. Michael/Schweinfurt.

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Mag Wohlstand auf Arbeit beruhen – jedenfalls bei uns – der übergroße Reichtum von Wenigen – 6 % - ist nur auf dem Rücken vieler Armer möglich. Das ist die große Ungerechtigkeit unserer Welt. Die Sehnsucht nach Gerechtigkeit ist ein durchlaufendes Thema der Bibel, dem wir uns auch heute stellen

 

Kyrieruf

• Trotz aller Ungerechtigkeit verstummt die Sehnsucht nach Gerechtigkeit nie. Überall machen sich Menschen auf den Weg der Gerechtigkeit – gib, dass wir uns zu ihnen gesellen: Herr, erbarme dich …

• Die Gerechtigkeit wird sichtbar im Kampf für gerechte Löhne, im Widerstand gegen entwürdigende Verhältnisse – lass uns daran nach Kräften mitwirken: Christus, erbarme dich …

• Die Gerechtigkeit wird spürbar, wenn Menschen nachdenken, sich ändern, gerechte Lösungen finden – schenke ihnen durch unseren Beistand Ermutigung: Herr, erbarme dich …

 

Aus dem Liturgie der Pfarre St. Michael in Schweinfurt für den morgigen Sonntag

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Meditation

Der Falsche Standpunkt

Der Priesterrat eines Bistums traf sich zu seiner ersten Sitzung mit dem neuen Bischof. Nach dem Eröffnungsgebet begann der Bischof: „Von meinem christlichen Standpunkt aus …“, dabei sah er, das einer der Räte mit dem Kopf schüttelte. Der Bischof setzte neu an und erklärte: „Vom Standpunkt des Papstes aus …“, als er wieder das ablehnende Kopfschütteln bemerkte. Zum dritten Male erhob er seine Stimme, um etliches heftiger und sagte: „Vom Standpunkt der Kirche aus …“.

Erneutes deutliches Kopfschütteln irritierte ihn so sehr, dass der Bischof fragte: „Ich wüsste nicht, was ich mit diesen fünf Worten Falsches gesagt hätte.“ Das widerspenstige Ratsmitglied erklärte: „Sowohl ihr christlicher Standpunkt, wie der Standpunkt des Papstes und der Standpunkt der Kirche sind falsch. Denn es gibt nur den Weg des Glaubens, den Weg Evangeliums. Wir sollten also unsere Standpunkte dem Weg opfern.“

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St.Michael/Schweinfurt für den kommenden Sonntag

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Meditation

 

Bedenkenswert

 

Der Papst braucht das Kirchenvolk,

sonst kann er nicht Papst sein.

 

Der Bischof braucht das Kirchenvolk,

sonst kann er nicht Bischof sein.

 

Ein Pfarrer braucht das Kirchenvolk,

sonst kann er nicht Pfarrer sein.

 

Das Kirchenvolk braucht nur Gott,

um sein Volk zu sein.

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael in Schweinfurt für den morgigen Sonntag

bearbeitet von wolfgang E.
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Gerlinde Blosche

Der Brückenheilige

 

Von der kleinen Kapelle,

von dort sieht er sie eilen.

Sie laufen, joggen, wandern

und gehen vorbei.

 

Dort, wo die Straße vom Morgen

bis Abend unter der Last der

Fahrzeuge stöhnt, hört er,

der Brücken beschützt, die

Geräusche am Abend verwehn.

 

Nachtgeflüster stört seine

Ruhe dort, wo die Treppen

am Brückenrand Fußgängern Wege

weisen.

 

Dort hört er die Stimmen der

Paare entfliehn, und der Park

nimmt sie auf in verspätete

Schreie der Krähen. Vom Fluss her

kriecht Nebel der Nacht entgegen.

 

Nur ein einsamer Wanderschritt

schweigt sich vorbei am Kreuz

in der kleinen Kapelle, dort

in des Wächters Armen.

 

(Renate Dalaun, (Pseudonym) in "Kraftimpulse"

 

Ich habe die Erlaubnis der Autorin dieses Gedicht hier zu veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen, Gerlinde

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Wir wollen miteinander beten:

• Wir wollen um einen neuen Geist für die Kirche beten, dass sie nicht in Enge verhärtet und erstarrt, sondern mit den Menschen gemeinsam auf die Suchen nach Antworten geht

Christus höre uns – Christus erhöre uns

 

• Wir wollen beten um den bestärkenden Geist für alle, die von Versagen und Schuld niedergedrückt sind, dass sie sich erlösen lassen können:

Christus höre uns – Christus erhöre uuns

 

• Wir wollen beten um den ratenden Geist für alle, die in Angst,

Unsicherheit und Zweifel leben, damit sie zu heilsamen Antworten finden:

Christus höre uns – Christus erhöre uns

 

• Wir wollen um den missionarischen Geist wir beten, damit das Evangelium menschennah und glaubwürdig verkündet werden kann:

Christus höre uns – Christus erhöre uns

 

• Wir wollen beten um den guten Geist für uns alle, dass wir unaufdringlich jenen beistehen, die unseren Rat, unsere Hilfe oder unseren Trost nötig haben:

Christus höre uns – Christus erhöre uns

 

Fürbitten aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael in Schweinfurt für den heutigen Sonntag.

bearbeitet von wolfgang E.
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Bernhard von Clairvaux betete so:

Heile mich, Herr, und ich bin ganz. Rette mich, und ich bin es.

Verherrliche mich, und ich sehe deine Herrlichkeit. Dann kann alles, was in mir ist, deinen Namen preisen, denn du vergibst mir meine Schuld, heilst meine Gebrechen und stillst meine Sehnsucht. Amen.

 

Tagesgebet für Allerheiligen aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael Schweinfurt

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Heute am 31. Oktober ist der Gedenktag meines Namenspatrons des hl. Wolfgang.

Er starb am 31. Oktober 994 in der Kirche von Pupping in Oberösterreich

 

Und weil dies so gut zu Allheiligen und Allerseelen passt, wiederhole ich das, was ich vor wenigen Monaten hier schon eingestellt habe:

 

Als der Bischof sterbend in der Kirche lag, drängten sich viele Menschen herein, die anwesenden Kleriker wollten das nicht zulassen. Darauf hat der sterbende Heilige sie ermahnt:

Öffnet die Türen und laßt alle herein, die mich sterben sehen wollen. Sterben ist keinen Schande, Schande bringt nur ein schlechtes Leben.

Es mag jeder in meinem Tod schauen, was er in seinem eigenen zu erwarten und zu befürchten hat.

 

Diese Worte sind auf einer Gedenktafel in der Pfarrkirche verewigt, die an der Stelle der alten Kirche steht.

 

Was mich besonders freut: Es besteht dort eine sehr lebendige franziskanische Gemeinschaft, so dass sich für mich mein Namenspatron und mein Lieblingsheiliger verbinden.

bearbeitet von wolfgang E.
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Guter Gott, vom Zöllner heißt es heute im Evangelium, er nahm Jesus mit Freuden auf. Wir können uns gut vorstellen, was es für einen ausgegrenzten Menschen heißt, angenommen zu sein, einen Wert zu haben, liebenswert zu sein. Wir bitten dich, lass uns die Menschen, die uns begegnen, mit deinen Augen sehen, sie wert schätzen und annehmen im Geiste Jesu, deines Sohnes, der uns in deinem Namen zuerst angenommen hat. Amen.

 

Tagesgebet für den morgigen Sonntag aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael in Schweinfurt

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Meditation

 

Wenn ich ganz unten bin

 

Allmächtig brauche ich dich nicht;

Lass dich spüren.

 

Wunderbar erbitte ich dich nicht;

Mach mir ein bisschen Mut.

 

Heilig denke ich dich nicht;

Sei ganz menschlich.

Himmlisch bringst du mir nichts;

Ich bitte um Verständnis.

 

Ewig begreife ich dich nicht;

Schenk mir ein wenig deiner Zeit.

 

Gerecht erwarte ich dich nicht;

Ich sehne mich nach Zärtlichkeit.

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St Michael Schweinfurt vom vergangenen Sonntag

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Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang.

Nur vor dem Tode derer, die mir nahe sind.

Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind.

 

Allein im Nebel tast ich todentlang

Und lass mich willig in das Dunkel treiben.

Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

 

Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr; Und die es trugen, mögen mir vergeben.

Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur.

Doch mit dem Tod der andern muss man leben. (Mascha Kaleko)

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael Schweinfurt für den kommenden Sonntag

(Die Pfarre gedenkt an diesem Sonntag der Gemeindemitglieder die zwischen Allerseelen 2006 und Allerseelen 2007 verstorben sind)

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GOTT ist tot sagen sie

mit schäumenden mündern

weit aus der liebe gefallen

 

Der herr zieht rauchlos

die spur

sucht sie die jünger

nicht unter den auserwählten

findet er

die ihm noch opfern

 

Er segnet und straft

über berge und täler gebeugt

nur der tor

leugnet den herrn

 

Von der röte des horizonts eingeschüchtert

erkennen sie ihn

zwischen zwei sonnen

das wort in der linken

 

Wer es fassen kann

fass es

 

Juble mein volk

solange die gnade die luft zersingt

wird die festung nicht fallen (Renate Dalaun, Pseudonym) in "vermaschtes netz"

 

Ich habe die Genehmigung zur Veröffentlichung des Gedichtes.

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Wann wird Jesus geboren?

Wenn alle gemeinsam ohne Ausbeutung dassselbe Brot miteinander teilen.

Träume verbinden Himmel und Erde.

Von einem Plakat einer Basisgemeinde in Lateinamerika.

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Die österreichische Kirche begeht morgen im Jahr der 800 Wiederkehr des Geburtstages der heiligen Elisabeth von Thüringen und 2 Tage nach ihrem Todestag den Elisabethsonntag.

 

Elisabeth wandte sich entgegen dem Trend der Zeit gegen höfische Verschwendung und engagierte sich mit aller Kraft in der Armen- und Krankenfürsorge.

 

Sie holte 1223/24 die Franziskaner nach Eisenach weil sie sich den Idealen des heiligen Franziskus eng verbunden fühlte.

Ihr Lebensmotto war: Wir müssen die Menschen fröhlich machen.

 

Ich möchte zwei Stimmen zur Bedeutung der hl Elisabeth zitieren:

Michael Chalupka Direktor der evangelischen Diakonie in Österreich hat anläßlich der Eröffnung der Ausstellung "Krone, Brot und Rosen - 800 Jahre Elisabeth von Thüringen", die mit Unterstützung der Evangelischen Kirche Österreichs nach Wien ins Collegium Hungaricum gebracht werden konnte, folgendes gesagt:

Zu Lebzeiten war Elisabeth umstritten, erst nach ihrem Tod wurden ihre Taten zu der einer Heiligen. "Was passiert wenn aus dem einfachen Helfen, dem 'Brot geben' für Armen ein Skandal wird? Wie kann es sein, dass sich jemand darüber aufregt, wenn Bettlern Brot oder Geld gegeben wird? Bei Elisabeth wird es so beschrieben, dass der Hof Angst gehabt hatte, auch ihr sie liebender Mann, dass sie das ganze Geld verschenkt. Es wird dann zum Skandal wenn sich die Dinge in Bewegung setzten und Veränderungen sich ankündigen, egal ob materiell oder geistig. Dort wo nicht nur gespendet, sondern auch nachgefragt, hinterfragt wird, wird der Skandal geortet", so Chalupka.

 

Elisabeth habe die Dinge um sich verändert. "Sie wurde immer radikaler, zu einer der radikalen Armenpredigerinnen einer Zeit, die auch einen Franz von Assisi hervorgebracht hat. Interessant ist, dass diejenigen die zum Skandal werden, nach ihrem Tod am schnellsten zu Heiligen werden", betonte Chalupka. So wurde Elisabeth von Thüringen, die 24-jährig starb, bereits vier Jahre nach ihrem Tod heilig gesprochen.

Quelle

 

Und auf der Homepage der Franziskaner Österreichs schreibt Pater Wolfgang Frühwirth OFM

Gott ist die Liebe. Viel wurde dazu geschrieben, gepredigt und gedichtet. Elisabeth hat die Liebe zu Gott und zum Nächsten wahrhaft „verdichtet“, im Leben verkörpert. Sie ist die authentische Auslegung und sichtbare Verwirklichung des Kerns des Christentums. Gestalten wie Franziskus, Klara und Elisabeth verteidigen und erhalten die katholische Kirche, schrieb Reinhold Schneider. (Hervorhebung von mir)

bearbeitet von wolfgang E.
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Einfach zum Nachdenken:

Und...

 

"Und" ist überhaupt ein gutes Wort, sagt sie.

Das Und hat mich immer schon fasziniert, es ist meine Lieblingskonjunktion. Ich verwende es sehr gerne. Denn es verbindet. Wenn ich will, alles und jedes. Und es hat für mich eine tiefe religiöse Bedeutung. Für mich ist Jesus der schlechthinnige "Und-Mensch". Der kommt zu allem noch hinzu, was ich bin und habe, was ich suche und verliere, wo ich weiß, wer ich bin und wo es mir entschwindet, wo ich gelinge und versage. Immer kann ich den Jesus hinzurechnen – zu allem was mir geschieht in meinem Leben. Darum ist er der "Und-Mensch" für mich. So lese ich das Und oft evangelisch. Denn das Und des Jesus, das er ist, rechnet er meinem Leben hinzu und löst so das Rätsel meines Lebens jenseits all der mir bekannten und eingeübten Rechnungsarten.

 

Schreibe ich schnell irgendwo mit, dann notiere ich ein Pluszeichen (+), meine ich ein Und zwischen den Dingen und Verhältnissen. So oft erinnert es mich an das Kreuz. An das Kreuz Jesu ist unser Glaube in besonderer Weise gebunden. Das Herzstück des lutherischen Glaubens, die Mitte seiner Lutherrose: "Ich glaube, dass Jesus Christus, wahrhaftiger Gott vom Vater in Ewigkeit geboren und auch wahrhaftiger Mensch von der Jungfrau Maria geboren, sei mein Herr, der mich verlornen und verdammten Menschen erlöset hat ... mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben."

 

Darum ist für mich unsere Kirche immer schon ein "Raum der Begegnung", ein Raum, in dem das Und unseres Lebens geschieht: das Und zwischen Jung und Alt, zwischen Gesund und Krank und das zwischen Glauben und Zweifeln, dem Dazu-gehören-Wollen und dem

Distanz-Halten und das Und in jedem einzelnen Menschen – durch das Und des Jesus.

 

"Und der Friede Gottes, welcher höher ist denn

alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und

Sinne in Christus Jesus"

Beitrag der Pfarrerin Dr. Ines Knoll aus der Zeitung der lutherischen Stadtkirche Wien "Auf ein Wort" mit feundlicher Genehmigung der Autorin.

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Meditation

Ein deutliches Wort

von Dietrich Bonhoeffer gegen alle Frömmler:

 

Um es deutlich zu sagen - dass ein Mensch in den Armen seiner Frau sich nach dem Jenseits sehnen soll, das ist milde gesagt eine Geschmacklosigkeit und jedenfalls nicht Gottes Wille.

Man soll Gott in dem finden und lieben, was er uns gerade gibt; wenn es Gott gefällt, uns ein überwältigendes irdisches Glück genießen zu lassen, dann soll man nicht frömmer sein als Gott und dieses Glück durch übermütige Gedanken und Herausforderungen und durch eine wild gewordene religiöse Phantasie, die an dem, was Gott gibt, nie genug haben kann, wurmstichig werden lassen.

Gott wird es dem, der ihn in seinem irdischen Glück findet und ihm dankt, schon nicht an Stunden fehlen lassen, in denen er daran erinnert wird, dass das Irdische nur etwas Vorläufiges ist und dass es gut ist, sein Herz an die Ewigkeit zu gewöhnen.

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael Schweinfurt für den kommenden Sonntag

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Am letzten Sonntag im Jahreskreis feiern wir morgen das Christkönigsfest.

Als ich jung war zogen wir mit Fahnen in die Kirche und markige Kapläne hielten uns markige Predigten, die uns Christus als den absoluten König der Welt vorstellten.

 

Heute ist dieses Bild verblaßt und es wird endgültig sinnentleert, wenn wir uns nicht bewußt machen, was es bedeutet, wenn wir im Vater unser beten "Dein Reich komme".

Und wenn wir dann gar "basilea" nicht mir Reich sondern mit Herrschaft übersetzen und beten dass endlich die "Herrschaft Gottes anbreche" werden wir uns fragen lassen müssen ob wir uns da nicht in gefährlicher Nähe von "Gotteskriegern" bewegen.

 

Und einen Antwort habe ich in diesen Sätzen gefunden:

Um die angebliche Gottesherrschaft zu sichern, müssen die Gotteskrieger den Kampf gegen die "Ungläubigen" bis zu deren Vernichtung führen.

Jesus sagt uns dagegen: Das Reich Gottes ist schon dort angebrochen, wo einer den Kampf gegen sich selbst aufgenommen hat. Gottes Herrschaft ist schon dort sichtbar, wo einer im Nächsten, selbst noch im Ungläubigen das Gesicht Gottes erkennen kann.

 

Das Zitat stammt aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael in Schweinfurt

bearbeitet von wolfgang E.
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Meditation

Der Advent sagt: Jetzt

Das Heute zählt,

das Gestern ist Vergangenheit,

das Morgen noch völlig offen.

Das Heute zählt.

 

Wer gestern etwas falsch gemacht hat,

kann es heute ändern.

Wer sich gestern geängstigt hat,

kann sich heute entschließen.

Wer gestern traurig war,

sollte heute lachen.

 

Wer morgen sagt,

vergibt heute seine Chance.

Wer morgen teilt,

dem fehlt heute etwas.

Wer erst morgen anfängt,

hat heute etwas versäumt.

 

Das Heute zählt,

das Gestern ist Vergangenheit,

das Morgen noch völlig offen.

Das Heute zählt.

 

Aus dem Liturgieletter der Pfarre St. Michael in Schweinfurt für den 1. Adventsonntag

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Wer nach vorne schaut, sieht, wie der Weg weiter geht. Die Wochen des Advent sollen uns Blick aus der Vergangenheit in die Zukunft öffnen. Deswegen beten wir durch Jesus Christus:

Um Offenheit für jedes gute Wort, das aus dem Mund Gottes, aber auch aus der Begegnung mit Menschen kommt: Komm, Herr Jesus, komm …

Um Achtsamkeit für alles, was uns umgibt, damit nicht wichtige Schritt für uns oder andere übersehen: Komm, Herr Jesus, komm …

Um Sorglosigkeit zum Beginn und zum Ende eines jeden Tages, damit Gelassenheit und Ruhe unsere Entscheidungen bestimmen: Komm, Herr Jesus, komm …

Um Ruhe und Ausgeglichenheit, dass wir uns von der Betriebsamkeit und Unruhe der Vorweihnachtszeit nicht anstecken lassen: Komm, Herr Jesus, komm …

Um Freude und Zuversicht an jedem neuen Tag, dass uns seine Überraschungen nicht auf dem falschen Fuß erwischen: Komm, Herr Jesus, komm …

 

Dann können wir getrost unseren Weg gehen und anderen Hoffnung und Freude schenken durch Jesus Christus, der die Frohe Botschaft Gottes an uns ist. Amen.

 

Fürbitten aus dem Liturgieletter der Pfarre st. Michael in Schweinfurt für den 1. Adventsonntag.

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Sorry, wenn ich mich hier so zwischendrängel, aber das hier kam gerade per E-Mail:

 

Der geerdete Himmel

Wilhelm Willms

 

 

Gott spricht:

ich bin ein ohnmächtiger gott

glaubt ihr denn

ich ließe h-bomben und napalm fallen

ich ließe menschen verhungern

glaubt ihr denn

ich machte korruption

überall wohin man sieht

glaubt ihr denn

ich hätte die erde verseucht

ich bin ohnmächtig ohne euch

glaubt ihr denn

ich kippte weizen ins meer

um die wirtschaft anzukurbeln

glaubt ihr ich euer gott

vernichtete butterberge

glaubt ihr denn ich sorgte dafür

daß die wirtschaft

ein riesenrad schlägt

ohne rücksicht auf verluste

meint ihr ich teilte die erde ein

in zwei drittel hungernde

und ein drittel wohlstandsverseuchte

ich bin ohnmächtig

ich sterbe wenn ihr sterbt

ich bin machtlos wenn ihr machtlos seid

wenn euer herz herzlos ist

ist auch mein herz herzlos

wenn euer verstand nicht verständig ist

ist auch mein verstand nicht verständig

wenn eure hände nichts hergeben

geben meine hände auch nichts her

ich sterbe wenn ihr sterbt

ihr habt mich allmächtig genannt

ich habe den starken verdacht

ihr menschen wolltet mir für

alles dunkle und nicht vollbrachte

den schwarzen peter zuschieben

den teufel

ohnmächtig bin ich

und nicht allmächtig gegenwärtig bin ich

aber nur in euch

und wenn ihr wollt

die güte bin ich aber nicht ohne euch

ich vermehre brot

aber nur durch euch

wenn ihr weizen züchtet

wenn ihr teilt und nicht alles

für euch behaltet

mein erbarmen kann nur

durch euer erbarmen wirksam werden

ich bin nichts wenn ihr nichts seid

mein leben ist euer leben

mein tod kommt unweigerlich

wenn ihr mit eurer sprache

mich totmacht

ihr müßt mich neu erfinden

ihr müßt mich glaubhaft aufweisen

diese stadt ist gottlos

wenn ihr nicht göttlich

nicht heilig seid

diese welt ist ohne vater und beistand

wenn ihr nicht

wirkliche söhne und töchter

im höchsten sinne seid

ihr werdet alle miteinander

fein sauber komfortabel krepieren

wenn ihr nicht

den auferstehen laßt

den ich in euch gelegt habe

wenn ihr den wahren

göttlichen menschen

jesus christus

nicht in euch auferstehen laßt

wenn der nicht in euch aufersteht

jesus christus

dann wird der teufel

der sohn der bosheit

der sohn der finsternis

in euch aufstehen

der teufel ist schon auferstanden

ihr werdet komfortabel

mit allen finessen krepieren

wenn ihr nur die bosheit

auferstehen laßt

und nicht jesus christus in euch allen

durch die passion

muß er mit euch gehen

ohne passion

ohne leiden

ohne leidenschaft wird jesus

nicht in uns auferstehen

leidenschaft ist der einzige ausweg

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Sorry, wenn ich mich hier so zwischendrängel,

 

Danke für dieses aufwühlende Gedicht........

(......dieser Thread steht natürlich jedem offen B))

bearbeitet von wolfgang E.
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Gerlinde Blosche

Gott wohnt dort, wo wir ihn einlassen: es sind unsere Höhen und Tiefen. Und so spricht er sich uns zu:

 

In das Dunkel Deiner Vergangenheit

und in das Ungewisse Deiner Zukunft,

in den Segen Deines Helfens

und in das Elend Deiner Ohnmacht

lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.

 

In das Spiel Deiner Gefühle

und in den Ernst Deiner Gedanken,

in den Reichtum Deines Schweigens

und in die Armut Deiner Sprache

lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.

 

In die Fülle Deiner Aufgaben

und in die Leere Deiner Geschäftigkeit,

in die Vielzahl Deiner Fähigkeiten

und in die Grenzen Deiner Kräfte

lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.

 

In das Gelingen Deiner Gespräche

und in die Dürre Deines Betens,

in die Freude Deines Erfolges

und in den Schmerz Deines Versagens

lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.

 

In die Enge Deines Alltags

und in die Weite Deiner Träume,

in die Schwäche Deines Verstandes

und in die Kraft Deines Herzens

lege ich meine Zusage: ICH BIN DA

 

(Aus: A. Grün, Wächter, wie spät in der Nacht? ) zitiert in "Kirche am Mikrofon", in der Kath. Morgenfeier in der Predigt von Prof. Dr. Erich Garhammer.

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Die reine Magd

 

Jetzt ist es amtlich. Der Erzbischof von Bamberg hat es wissenschaftlich untersuchen und feststellen lassen: In Heroldsbach hat die Madonnenstatue keine einzige echte Träne vergossen: Es war Wasser aus der Pilgerherberge, was sich da in den Taschentüchern der Wundersüchtigen fand.

 

Es ist schon etwas Seltsames um das Marienbild in der katholischen Kirche. Am meisten schwärmen die zölibatären Männer von dieser Frau und übertreffen sich gegenseitig in überschwänglichen Huldigungen. Fast so, als wollten sie das Defizit einer durch und durch männlichen Kirche und ihr schlechtes Gewissen darüber mit dem Gegengewicht eines gefühlsseligen Marienkultes ausgleichen. Biblisch ist das nicht!

 

Die älteste Erwähnung der Mutter Jesu findet sich im Paulusbrief an die Galater so um das Jahr 50. Paulus weiß offenbar weder ihren Namen, noch ihre Herkunft. Er weiß nichts von einer wundersamen Engelsbotschaft; geschweige denn etwas von der „Unbefleckten Empfängnis“, dieser seltsame Mariengedenktag wurde gestern gefeiert. Paulus will nicht mehr sagen, als dass Jesus, der Erlöser, von einer Frau geboren wurde wie alle Menschen: „In allem uns gleich!“

 

Markus schreibt das erste Evangelium. Er hält nur zwei kurze Hinweise für überlieferungswert. Die Leute von Nazaret lässt er skeptisch fragen: „Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria …“ (6,3). Eine weitere Stelle spricht davon, dass die eigene Mutter ihren Sohn mit dem Druck der ganzen Sippe nach Hause zurückholen will, weil sie überzeugt sind, Jesus ist verrückt, völlig aus der Art geschlagen.

 

Setzen wir einmal – für einen kurzen Moment – alles dagegen, was wir an Predigten über Maria, die reine Magd des Herrn gehört haben. Wir sollten es beiseite lassen, bevor wir uns weitere Gedanken machen.

 

Die überschwängliche Verkündigung der Magd, Jungfrau und Mutter zielte auf Demut, Glaubensgehorsam und Opferbereitschaft in der Kirche als die großen, nachahmenswerten Tugenden Marias. Bei einem Einkehrtag mit Frauen wurde ich auf den Engel des Herrn angesprochen. Der erste Satz des Gebetes, das früher täglich verrichtet wurde, lautet: „Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft – und sie empfing vom Heiligen Geist.“ Falsch, wurde mit Recht gesagt, denn das einfache Mädchen Maria setzte sich zuvor recht kritisch mit dieser Botschaft auseinander. Sie sagt nicht gleich „Ja und Amen“. Erst nach der Klärung, gibt Maria ihre Zustimmung. Nur unter ihrer freien Zustimmung kann die Menschwerdung Gottes beginnen.

Maria stellt sich als eine freie, selbstbewusste Frau vor. Erstaunlich ist die Reife für ihr Alter. Mädchen haben damals im Orient mit 14 geheiratet. Nicht auszudenken, wenn sich in der Kirche durchgesetzt hätte. Die autoritären Strukturen bis hin zur Disqualifikation der Frau, so sehr man das heute auch tarnen möchte, wären unmöglich gewesen.

 

Und dann erst das Lied, das der Evangelist Maria in den Mund legt. Es sind ursprünglich die Worte Hannas, die sie nach der Geburt ihres Sohnes Samuel in einen Lobgesang fasst: Gott ist es, dem wir unser Schicksal vertrauensvoll in die Hände legen können. Gott ist es, der sich schon immer der Kleinen und Schwachen annahm, um sie vor der Gewalt der Mächtigen zu schützen. Gott ist es, der das Unrecht menschlicher Gerechtigkeit auf den Kopf stellt.

 

Längst ist den Männern unter uns aufgefallen, dass ich hier feministische Exegese, Bibelauslegung nach Art der Frauen betreibe. So falsch kann diese Auslegung nicht sein, wenn die heilig gesprochene Teresa von Avila aus der Mitte des 16. Jahrhunderts im Blick auf die frauenfeindliche Stelle eine Paulusbriefes von Gott schreibt: „Sag ihnen, dass sie nicht eine einzelne Schriftstelle absolut setzen sollen, und dass sie nur nicht meinen, sie könnten mir die Hände binden.“

 

Dieser gleiche Paulus spricht an einer anderen Stelle ausdrücklich von der Gleichheit von Mann und Frau (Gal 3,38). Das klingt ganz anders als das Gebet eines Rabbis, gut 150 Jahre später: „Gelobt seist du, Gott, der mich nicht als Weib erschaffen hat.“ Leider müssen wir festhalten, dass auch die Bibel, in der Auslegung durch die Kirchenväter, bis heute als Mittel der Unterdrückung gegen die Frau eingesetzt wird.

 

Wenn wir die Geschichte um das Mädchen Maria richtig lesen und verstehen wollten, dann rücken auch die anderen Frauen der Bibel in das rechte Licht. Wir dürfen nicht vergessen, welche großartige Rolle sie in der ersten Zeit der Gemeindegründung spielten – bis hin zu Leitung der Gemeinde und damit auch der Feier der Eucharistie. Ohne die Frauen wäre es schon damals nicht gegangen.

 

Doch zurück zur reinen Magd: Wer Maria zur Himmelskönigin macht, nimmt sie völlig aus unserer Welt heraus. Sie taugt dann nur noch für sentimentale Frömmigkeit und Wallfahrtsorte. Wer die eigentliche, ungefilterte Antwort finden will, muss auf Jesus schauen, wie achtsam er sich auf die Frauen einließ – selbst dann noch, wenn ihn die Evangelisten mit Frauen vom Rand der Gesellschaft zusammen brachten. Spätestens dann bricht das Bild von der reinen Magd zusammen zugunsten von Frauen, die mit ihren Begabungen und ihren Schwächen, mit ihren Zweifeln und ihrem Selbstbewusstsein den Platz im Gottesreich einnehmen, der ihnen zusteht. (rb)

 

Predigttext von Pfarrer Roland Breitenbach für den kommenden Sonntag aus dem Liturgieletter der Pfarre St Michael in Schweinfurt.

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Gerlinde Blosche

"Meistens wird Gott ganz leise Mensch!

Die Engel singen nicht, die Könige gehen vorbei,

die Hirten bleiben bei ihren Herden.

 

Meistens wird Gott ganz leise Mensch,

von der Öffentlichkeit unbemerkt,

von den Menschen nicht zur Kenntnis genommen,

in einer kleinen Zweizimmerwohnung,

in einem Krankenzimmer,

wo jemand nachts verzweifelt,

vor Einsamkeit fast vergeht,

oder wo zwei Verliebte sich umarmen.

 

Meistens wird Gott ganz leise Mensch,

wenn Menschen zu Menschen werden."

 

(Aus "Kirche am Mikrofon" vom 10.12.2000)

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Ich bin vor einigen Stunden von einem adventlichen Besinnungswochenende zurückgekommen, das sich mit dem Thema "Hoffnung" beschäftigt hat. Das Thema ist lange vor der Enzyklika geplant gewesen aber durch diese sicher noch einmal befruchtet worden.

 

Wir sind dabei auf ein interessantes Zitat von Max Horkheimer ( geb. 14. Februar 1895 † 7. Juli 1973) Sozialphilosph und gemeinsam mit Theodor W. Adorno der Exponent der Frankfurter Schule gestossen:

Er schreibt: Theologie ist die Hoffnung, dass es bei diesem Unrecht durch das die Welt gekennzeichnet ist nicht bleibe, dass das Unrecht nicht das letzte Wort haben möge......

Sie ist Ausdruck einer Sehnsucht, einer Sehnsucht danach, dass der Mörder nicht über das unschuldige Opfer triumphieren möge. ........Die Sehnsucht nach vollendeter Gerechtigkeit ....kan in der Geschichte niemals verwirklicht werden. Denn selbst wenn eine bessere Gesellschaft die gegenwärtige soziale Unordnung ablösen würde, wird das vergangene Elend nicht gut gemacht.

Man wird da Theologische abschaffen Damit verschwindet das, was wir Sinn nennen aus der der Welt. Zwar wird grössere Geschäftigkeit herrschen, bare eigentlich sinnlose, also langweilige. Ernsthafte Philosophie wird abgeschafft.

Max Horkheimer, Die Sehnsucht nach dem ganz Anderen, Hamburg 1970, 61f.)

 

Name (auf Wunsch) ausgebessert. Gabriele

bearbeitet von Gabriele
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