Jump to content

Knien oder stehen?


Gabriele

Knien oder stehen?  

105 Stimmen

You do not have permission to vote in this poll, or see the poll results. Bitte melde dich an oder registriere dich, um an dieser Umfrage teilzunehmen.

Recommended Posts

In seinem Buch "Der Geist der Liturgie" hat Joseph Kardinal Ratzinger zum Thema "knien" unter anderem folgende bedeutsamen Sätze geschrieben: "Die christliche Liturgie ist gerade dadurch kosmische Liturgie, dass sie vor dem gekreuzigten und erhöhten Herrn die Knie beugt."
die Liturgie,

 

beugt die Knie?

 

 

 

naja, immerhin reimt sich das ... und ein schön klingender und langer Satz ist das auch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Ich vermute, dass es in diesem Lied um die bußfertige Haltung der Christen geht. Das Gesangbuch, in dem das steht, habe ich gerade nicht zur Hand (und den Rest des Textes nicht im Kopf).

 

Meinst Du das hier, Elisabeth?

 

Ja, danke, das habe ich gemeint.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe mich für Antwort 2 entschieden. Für die KK mag es wichtig sein, dass man/frau sich bei der Wandlung auf die Knie wirft, um auszudrücken "ich bin klein" - für Gott ist dies aber unerheblich und ich bin davon überzeugt, dass er auch die liebt welche stehen oder gar sitzen! Im Übrigen finde ich die "Turnübungen" die in der KK veranstaltet werden nicht mehr zeitgemäß, das sind doch reine Äußerlichkeiten die oftmals mit der inneren Haltung der Gläubigen nicht übereinstimmen und nur absolviert werden um nicht als Außenseiter aufzufallen. Ist ein Protestant der während des ganzen Gottesdienstes sitzt weniger fromm oder weniger demütig als ein Katholik? :k035:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich habe mich für Antwort 2 entschieden. Für die KK mag es wichtig sein, dass man/frau sich bei der Wandlung auf die Knie wirft, um auszudrücken "ich bin klein" - für Gott ist dies aber unerheblich und ich bin davon überzeugt, dass er auch die liebt welche stehen oder gar sitzen! Im Übrigen finde ich die "Turnübungen" die in der KK veranstaltet werden nicht mehr zeitgemäß, das sind doch reine Äußerlichkeiten die oftmals mit der inneren Haltung der Gläubigen nicht übereinstimmen und nur absolviert werden um nicht als Außenseiter aufzufallen. Ist ein Protestant der während des ganzen Gottesdienstes sitzt weniger fromm oder weniger demütig als ein Katholik? :k035:

Natürlich ist ein sitzender Protestant nicht per se weniger demütig. Das ist aber meiner Meinung nach auch garnicht der Punkt. Es geht mehr um die Frage, in wieweit Körper, Seele und Verstand eine Einheit bilden oder nicht. In der evangelischen Tradition liegt der Schwerpunkt stärker auf dem rein verstandesmäßigen Erfassen des Glaubens. In der Folge der Reformation wurden äußerliche Glaubenszeichen zunehmend abgelehnt, weil mit ihnen die Gefahr eines rein äußerlichen Formalismus bestünde. Die Ostkirche hingegen ist sehr stark auf Zeichen und Symbole, also das gefühlsmäßige Erfassen, ausgerichtet.

 

Meiner Meinung nach sollte sich die innere Einstellung auch äußerlich ausdrücken. Paulus schreibt sinngemäß, dass der Glaube ohne Taten tot sei, Taten ohne den Glauben aber sinnentleert. Das drückt es meiner Meinung sehr gut aus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

das sind doch reine Äußerlichkeiten die oftmals mit der inneren Haltung der Gläubigen nicht übereinstimmen und nur absolviert werden um nicht als Außenseiter aufzufallen.

So sollte es natürlich nicht sein, denn es ist ja kein Theater, wo jeder so agiert, wie es die Regie vorschreibt.

 

Dies bringt mich aber auf einen anderen Gedanken. Das Knien soll ja Ehrfurcht vor Gott ausdrücken. Wie ich bestimmt schon einmal erwähnt habe, hat sich die Haltung bei der Wandlung in unserer Gemeinde fast gänzlich gewandelt. Wenn vor 1-2 Jahren nur ca. 10% bei der Wandlung standen, so sind es heute nur ca. 10% die knien (alters- und krankheitsbedingtes Stehen bereits berücksichtigt). Hat etwa die Ehrfurcht abgenommen?

 

Teilweise denke ich, daß es auch an der fehlenden Erwachsenenbildung liegt, was dann natürlich auch nicht an die Kinder weitergegeben wird. Auch die Kniebeuge machen zB fast ausschließlich die älteren Gemeindemitglieder und bei den Kindern merkt man, wenn man ihnen Dinge über das Verhalten in Kirchen erklärt, daß sie so etwas zum 1. Mal hören auch wenn sie schon in der 5./6. Klasse sind und sich auch darüber freuen, daß sie endlich den Sinn solcher Haltungen erfahren, da es ihnen von den Eltern usw oder im Reli nicht erklärt wird. Ein anderer Aspekt könnte also sein, daß man den Sinn hinter den verschiedenen Haltungen nicht (mehr) kennt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Manchmal bleibe ich wegen meiner Rückenschmerzen stehen, aber ich finde, es wird der Besonderheit dieses Augenblicks nicht gerecht und stehen hat so was Profanes. Ich knie daher lieber. Es ist für mich der Ausdruck des sich ganz an Gott geben, so wie Christus sich ganz an uns gegeben hat. Aber letztlich muss das jeder selber wissen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Moin,

 

ich denke das diese ganze Problematik des "stehen, kniens, sitzen" unnötiger Weise aufkommt, da sich die meisten des Opfercharakters der Hl.Messe nicht mehr(?) bewußt sind. Bzw. wofür und was gefeiert wird. Ein Fehler der Katechese... Sorry bin noch zu müde um weiter zu schreiben.

 

Ich knie + Mundkommunion.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

das sind doch reine Äußerlichkeiten die oftmals mit der inneren Haltung der Gläubigen nicht übereinstimmen und nur absolviert werden um nicht als Außenseiter aufzufallen.

So sollte es natürlich nicht sein, denn es ist ja kein Theater, wo jeder so agiert, wie es die Regie vorschreibt.

 

Dies bringt mich aber auf einen anderen Gedanken. Das Knien soll ja Ehrfurcht vor Gott ausdrücken. Wie ich bestimmt schon einmal erwähnt habe, hat sich die Haltung bei der Wandlung in unserer Gemeinde fast gänzlich gewandelt. Wenn vor 1-2 Jahren nur ca. 10% bei der Wandlung standen, so sind es heute nur ca. 10% die knien (alters- und krankheitsbedingtes Stehen bereits berücksichtigt). Hat etwa die Ehrfurcht abgenommen?

 

Teilweise denke ich, daß es auch an der fehlenden Erwachsenenbildung liegt, was dann natürlich auch nicht an die Kinder weitergegeben wird. Auch die Kniebeuge machen zB fast ausschließlich die älteren Gemeindemitglieder und bei den Kindern merkt man, wenn man ihnen Dinge über das Verhalten in Kirchen erklärt, daß sie so etwas zum 1. Mal hören auch wenn sie schon in der 5./6. Klasse sind und sich auch darüber freuen, daß sie endlich den Sinn solcher Haltungen erfahren, da es ihnen von den Eltern usw oder im Reli nicht erklärt wird. Ein anderer Aspekt könnte also sein, daß man den Sinn hinter den verschiedenen Haltungen nicht (mehr) kennt.

 

Mein Eindruck ist, dass die "Knie-Katechese" früher oft nur darin bestand, den Kindern einzuschärfen, wann "man kniet" und möglichst konform alles mitzumachen, was die anderen tun. Daher resultiert wahrscheinlich auch die heutige Verständnislosigkeit bzw. Ablehnung des Kniens bei vielen Erwachsenen.

 

Solange meine Kinder klein waren, war ich immer froh, wenn es Kniebänke gab, denn für Kinder ist es einfach unnatürlich, eine Stunde oder so in der gleichen Haltung zu verharren, und sie haben immer gerne und ausgiebig gekniet, ohne dass da anfangs viel Zusammenhang zum Messgeschehen zu erkennen war. Solange sie keinen Lärm machen und die Kniebänke nicht verschmutzen, finde ich da weiter nichts dabei. Inzwischen interessiert es sie auch, warum ich wann und weshalb viele Leute gar nicht knien, und da sollte man ihnen einfach Auskunft geben, ohne ihnen was vorzuschreiben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mein Eindruck ist, dass die "Knie-Katechese" früher oft nur darin bestand, den Kindern einzuschärfen, wann "man kniet" und möglichst konform alles mitzumachen, was die anderen tun. Daher resultiert wahrscheinlich auch die heutige Verständnislosigkeit bzw. Ablehnung des Kniens bei vielen Erwachsenen.

 

Solange meine Kinder klein waren, war ich immer froh, wenn es Kniebänke gab, denn für Kinder ist es einfach unnatürlich, eine Stunde oder so in der gleichen Haltung zu verharren, und sie haben immer gerne und ausgiebig gekniet, ohne dass da anfangs viel Zusammenhang zum Messgeschehen zu erkennen war. Solange sie keinen Lärm machen und die Kniebänke nicht verschmutzen, finde ich da weiter nichts dabei. Inzwischen interessiert es sie auch, warum ich wann und weshalb viele Leute gar nicht knien, und da sollte man ihnen einfach Auskunft geben, ohne ihnen was vorzuschreiben.

 

Wenn deine Kinder gerne Knien ist das ja OK, ich kann mich noch/oder schon wieder an meine Kindheit erinnern - es war mir und meinen Freunden ein Greuel zu knien weil wir im Sommer kurze Hosen trugen und die kleinen Steinchen die immer auf der Kniebank waren uns während eines Hochamts ganz schön in die Kniescheibe drückten. Da war dann oft nichts mehr mit "Andacht" und "ehrfurchtsvollen Verhalten"! <_<

 

 

Quoting repariert. Gabriele

bearbeitet von Gabriele
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Mein Eindruck ist, dass die "Knie-Katechese" früher oft nur darin bestand, den Kindern einzuschärfen, wann "man kniet" und möglichst konform alles mitzumachen, was die anderen tun. Daher resultiert wahrscheinlich auch die heutige Verständnislosigkeit bzw. Ablehnung des Kniens bei vielen Erwachsenen.

 

Solange meine Kinder klein waren, war ich immer froh, wenn es Kniebänke gab, denn für Kinder ist es einfach unnatürlich, eine Stunde oder so in der gleichen Haltung zu verharren, und sie haben immer gerne und ausgiebig gekniet, ohne dass da anfangs viel Zusammenhang zum Messgeschehen zu erkennen war. Solange sie keinen Lärm machen und die Kniebänke nicht verschmutzen, finde ich da weiter nichts dabei. Inzwischen interessiert es sie auch, warum ich wann und weshalb viele Leute gar nicht knien, und da sollte man ihnen einfach Auskunft geben, ohne ihnen was vorzuschreiben.

 

Wenn deine Kinder gerne Knien ist das ja OK, ich kann mich noch/oder schon wieder an meine Kindheit erinnern - es war mir und meinen Freunden ein Greuel zu knien weil wir im Sommer kurze Hosen trugen und die kleinen Steinchen die immer auf der Kniebank waren uns während eines Hochamts ganz schön in die Kniescheibe drückten. Da war dann oft nichts mehr mit "Andacht" und "ehrfurchtsvollen Verhalten"! <_<

 

 

Quoting repariert. Gabriele

 

 

Kleine Steinchen? Die man nicht einfach runterwischen konnte? Das klingt ja jetzt wirklich nach Folter. Nee, sowas habe ich noch nie erlebt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Mein Eindruck ist, dass die "Knie-Katechese" früher oft nur darin bestand, den Kindern einzuschärfen, wann "man kniet" und möglichst konform alles mitzumachen, was die anderen tun. Daher resultiert wahrscheinlich auch die heutige Verständnislosigkeit bzw. Ablehnung des Kniens bei vielen Erwachsenen.

 

Solange meine Kinder klein waren, war ich immer froh, wenn es Kniebänke gab, denn für Kinder ist es einfach unnatürlich, eine Stunde oder so in der gleichen Haltung zu verharren, und sie haben immer gerne und ausgiebig gekniet, ohne dass da anfangs viel Zusammenhang zum Messgeschehen zu erkennen war. Solange sie keinen Lärm machen und die Kniebänke nicht verschmutzen, finde ich da weiter nichts dabei. Inzwischen interessiert es sie auch, warum ich wann und weshalb viele Leute gar nicht knien, und da sollte man ihnen einfach Auskunft geben, ohne ihnen was vorzuschreiben.

 

Wenn deine Kinder gerne Knien ist das ja OK, ich kann mich noch/oder schon wieder an meine Kindheit erinnern - es war mir und meinen Freunden ein Greuel zu knien weil wir im Sommer kurze Hosen trugen und die kleinen Steinchen die immer auf der Kniebank waren uns während eines Hochamts ganz schön in die Kniescheibe drückten. Da war dann oft nichts mehr mit "Andacht" und "ehrfurchtsvollen Verhalten"! <_<

 

 

Quoting repariert. Gabriele

 

 

Kleine Steinchen? Die man nicht einfach runterwischen konnte? Das klingt ja jetzt wirklich nach Folter. Nee, sowas habe ich noch nie erlebt.

 

Es waren eigentlich eher Aschekörner oder Split, der Vorplatz unserer Kirche war nicht gepflastert oder aspaltiert, er war mit dem Zeug belegt. :unsure:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es waren eigentlich eher Aschekörner oder Split, der Vorplatz unserer Kirche war nicht gepflastert oder aspaltiert, er war mit dem Zeug belegt. <_<

Und wie kam der Split dann auf die Kniebank? Das ist doch kein Fußschemel.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es waren eigentlich eher Aschekörner oder Split, der Vorplatz unserer Kirche war nicht gepflastert oder aspaltiert, er war mit dem Zeug belegt. <_<

Und wie kam der Split dann auf die Kniebank? Das ist doch kein Fußschemel.

 

Wohl doch! Ich habe schon oft beobachtet, dass die Kniebank als Fußstütze benutzt wird! Das mag auch ein Grund dafür sein warum viele sich nicht hinknien mögen! :unsure:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

*grinz* ich nehme sie als Schemel, sowie zum Knien :-)

 

Ich denke, knien ist die demütigste Form, in der man Gott gegenübertreten kann... Ich mag es nicht wenn jüngere Leute stehen bleiben (bei Älteren istes verständlich!)

bearbeitet von Giebschen
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In unseren Wochentagsmessen sind meistens ältere Frauen anzutreffen. Und die haben brav von Kindesbeinen an gelernt, dass knien frömmer ist, als stehen.

Die Argumente für das Knien wurden ja schon benannt: Sich bewusst zu werden, dass man sich in der Messe im Angesicht eines Größeren befindet.

 

Jetzt kommen aber eine ganze Menge Regelungen und auch sachliche Umstände. So richtig das Knien ist, so beschwerlich wird es doch, wenn man immer näher an die 80 heranrückt, sie womöglich erreicht oder gar überschreitet. Da machen oft die Knie nicht mehr mit. Da wird aus der Verehrung des Größeren eine grausame Bußübung - und ich vermute bei einigen Leuten selbstbestraferische Tendenzen mit Leistungsbewusstsein. Sozusagen das Abarbeiten des Eintrittsbillets ins Himmelreich.

 

Man soll es einheitliche praktizieren - und das ist eigentlich auch ziemlich richtig. Für den Knienden ist es einfach blöd, wenn der Vordermann bzw. die Vorderfrau steht und die Sicht auf den Altar mit dem Allerwertesten (unterschiedlicher ästhetischer Qualität) verdeckt.

 

In meinen Wochentagsmessen hat sich leider ein Mischmasch eingestellt. Bei der Wandlung knien fast alle - zumindest diejenigen, die regelmäßig kommen. Aber manche kommen auch wegen der Intentionen für Verstorbene. Da ist dann vereinzelt Mischmasch angesagt. Und nach dem Geheimnis des Glaubens steht dann so ungefähr ein Achtel bis ein Viertel der Leute auf. Ich habe mehrmals versucht, eine Einheit zu erreichen, aber das klappt nicht. Solange die Leute dieser Generation knien können, lassen sie es sich nicht nehmen. Und wenn es dann nicht mehr geht, dann stehen sie - manchmal der Hinterfrau in der Sicht.

Also habe ich die Devise ausgegeben, dass die, die nicht mehr knieen können, sich doch bitte setzen sollen. Das ist zwar liturgisch zunächst einmal Mist, aber immerhin sind dann alle auf gleicher Höhe. Und beim letzten Abendmahl hört man von Polstern. Die sind wohl zu Tisch gelegen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In unseren Wochentagsmessen sind meistens ältere Frauen anzutreffen. Und die haben brav von Kindesbeinen an gelernt, dass knien frömmer ist, als stehen.

Die Argumente für das Knien wurden ja schon benannt: Sich bewusst zu werden, dass man sich in der Messe im Angesicht eines Größeren befindet.

 

Jetzt kommen aber eine ganze Menge Regelungen und auch sachliche Umstände. So richtig das Knien ist, so beschwerlich wird es doch, wenn man immer näher an die 80 heranrückt, sie womöglich erreicht oder gar überschreitet. Da machen oft die Knie nicht mehr mit. Da wird aus der Verehrung des Größeren eine grausame Bußübung - und ich vermute bei einigen Leuten selbstbestraferische Tendenzen mit Leistungsbewusstsein. Sozusagen das Abarbeiten des Eintrittsbillets ins Himmelreich.

 

Man soll es einheitliche praktizieren - und das ist eigentlich auch ziemlich richtig. Für den Knienden ist es einfach blöd, wenn der Vordermann bzw. die Vorderfrau steht und die Sicht auf den Altar mit dem Allerwertesten (unterschiedlicher ästhetischer Qualität) verdeckt.

 

In meinen Wochentagsmessen hat sich leider ein Mischmasch eingestellt. Bei der Wandlung knien fast alle - zumindest diejenigen, die regelmäßig kommen. Aber manche kommen auch wegen der Intentionen für Verstorbene. Da ist dann vereinzelt Mischmasch angesagt. Und nach dem Geheimnis des Glaubens steht dann so ungefähr ein Achtel bis ein Viertel der Leute auf. Ich habe mehrmals versucht, eine Einheit zu erreichen, aber das klappt nicht. Solange die Leute dieser Generation knien können, lassen sie es sich nicht nehmen. Und wenn es dann nicht mehr geht, dann stehen sie - manchmal der Hinterfrau in der Sicht.

Also habe ich die Devise ausgegeben, dass die, die nicht mehr knieen können, sich doch bitte setzen sollen. Das ist zwar liturgisch zunächst einmal Mist, aber immerhin sind dann alle auf gleicher Höhe. Und beim letzten Abendmahl hört man von Polstern. Die sind wohl zu Tisch gelegen.

 

Ich bin sehr erstaunt, dass das Sitzen der Älteren (oder solcher, die aus anderen Gründen nicht knien können) auch während der Wandlung bei euch so schwer durchzusetzen ist. Sowohl in meiner Heimatpfarrei als auch in der meiner Mutter (sie ist selbst 95) ist das selbstverständlich (und das solange ich denken kann). Die Alten knien, solange es irgendwie geht, das stimmt schon. Aber dann haben sie offensichtlich kein Problem.

 

(Ich kenne auch Kirchen, wo die Konstruktion der Bänke so ist, dass das Knien für Menschen einer bestimmten Größe immer ein Bußakt ist).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In unseren Wochentagsmessen sind meistens ältere Frauen anzutreffen. Und die haben brav von Kindesbeinen an gelernt, dass knien frömmer ist, als stehen.

Die Argumente für das Knien wurden ja schon benannt: Sich bewusst zu werden, dass man sich in der Messe im Angesicht eines Größeren befindet.

 

Jetzt kommen aber eine ganze Menge Regelungen und auch sachliche Umstände. So richtig das Knien ist, so beschwerlich wird es doch, wenn man immer näher an die 80 heranrückt, sie womöglich erreicht oder gar überschreitet. Da machen oft die Knie nicht mehr mit. Da wird aus der Verehrung des Größeren eine grausame Bußübung - und ich vermute bei einigen Leuten selbstbestraferische Tendenzen mit Leistungsbewusstsein. Sozusagen das Abarbeiten des Eintrittsbillets ins Himmelreich.

 

Man soll es einheitliche praktizieren - und das ist eigentlich auch ziemlich richtig. Für den Knienden ist es einfach blöd, wenn der Vordermann bzw. die Vorderfrau steht und die Sicht auf den Altar mit dem Allerwertesten (unterschiedlicher ästhetischer Qualität) verdeckt.

 

In meinen Wochentagsmessen hat sich leider ein Mischmasch eingestellt. Bei der Wandlung knien fast alle - zumindest diejenigen, die regelmäßig kommen. Aber manche kommen auch wegen der Intentionen für Verstorbene. Da ist dann vereinzelt Mischmasch angesagt. Und nach dem Geheimnis des Glaubens steht dann so ungefähr ein Achtel bis ein Viertel der Leute auf. Ich habe mehrmals versucht, eine Einheit zu erreichen, aber das klappt nicht. Solange die Leute dieser Generation knien können, lassen sie es sich nicht nehmen. Und wenn es dann nicht mehr geht, dann stehen sie - manchmal der Hinterfrau in der Sicht.

Also habe ich die Devise ausgegeben, dass die, die nicht mehr knieen können, sich doch bitte setzen sollen. Das ist zwar liturgisch zunächst einmal Mist, aber immerhin sind dann alle auf gleicher Höhe. Und beim letzten Abendmahl hört man von Polstern. Die sind wohl zu Tisch gelegen.

 

Ich bin sehr erstaunt, dass das Sitzen der Älteren (oder solcher, die aus anderen Gründen nicht knien können) auch während der Wandlung bei euch so schwer durchzusetzen ist. Sowohl in meiner Heimatpfarrei als auch in der meiner Mutter (sie ist selbst 95) ist das selbstverständlich (und das solange ich denken kann). Die Alten knien, solange es irgendwie geht, das stimmt schon. Aber dann haben sie offensichtlich kein Problem.

 

(Ich kenne auch Kirchen, wo die Konstruktion der Bänke so ist, dass das Knien für Menschen einer bestimmten Größe immer ein Bußakt ist).

Ich kenne eine Kirche, da kann ich gleichzeitig sitzen und knien.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In unseren Wochentagsmessen sind meistens ältere Frauen anzutreffen. Und die haben brav von Kindesbeinen an gelernt, dass knien frömmer ist, als stehen.

Die Argumente für das Knien wurden ja schon benannt: Sich bewusst zu werden, dass man sich in der Messe im Angesicht eines Größeren befindet.

 

Jetzt kommen aber eine ganze Menge Regelungen und auch sachliche Umstände. So richtig das Knien ist, so beschwerlich wird es doch, wenn man immer näher an die 80 heranrückt, sie womöglich erreicht oder gar überschreitet. Da machen oft die Knie nicht mehr mit. Da wird aus der Verehrung des Größeren eine grausame Bußübung - und ich vermute bei einigen Leuten selbstbestraferische Tendenzen mit Leistungsbewusstsein. Sozusagen das Abarbeiten des Eintrittsbillets ins Himmelreich.

 

Man soll es einheitliche praktizieren - und das ist eigentlich auch ziemlich richtig. Für den Knienden ist es einfach blöd, wenn der Vordermann bzw. die Vorderfrau steht und die Sicht auf den Altar mit dem Allerwertesten (unterschiedlicher ästhetischer Qualität) verdeckt.

 

In meinen Wochentagsmessen hat sich leider ein Mischmasch eingestellt. Bei der Wandlung knien fast alle - zumindest diejenigen, die regelmäßig kommen. Aber manche kommen auch wegen der Intentionen für Verstorbene. Da ist dann vereinzelt Mischmasch angesagt. Und nach dem Geheimnis des Glaubens steht dann so ungefähr ein Achtel bis ein Viertel der Leute auf. Ich habe mehrmals versucht, eine Einheit zu erreichen, aber das klappt nicht. Solange die Leute dieser Generation knien können, lassen sie es sich nicht nehmen. Und wenn es dann nicht mehr geht, dann stehen sie - manchmal der Hinterfrau in der Sicht.

Also habe ich die Devise ausgegeben, dass die, die nicht mehr knieen können, sich doch bitte setzen sollen. Das ist zwar liturgisch zunächst einmal Mist, aber immerhin sind dann alle auf gleicher Höhe. Und beim letzten Abendmahl hört man von Polstern. Die sind wohl zu Tisch gelegen.

 

Ich bin sehr erstaunt, dass das Sitzen der Älteren (oder solcher, die aus anderen Gründen nicht knien können) auch während der Wandlung bei euch so schwer durchzusetzen ist. Sowohl in meiner Heimatpfarrei als auch in der meiner Mutter (sie ist selbst 95) ist das selbstverständlich (und das solange ich denken kann). Die Alten knien, solange es irgendwie geht, das stimmt schon. Aber dann haben sie offensichtlich kein Problem.

 

(Ich kenne auch Kirchen, wo die Konstruktion der Bänke so ist, dass das Knien für Menschen einer bestimmten Größe immer ein Bußakt ist).

Ich kenne eine Kirche, da kann ich gleichzeitig sitzen und knien.

 

Werner

 

 

So eine kenne ich auch - da ist beides ein Bußakt :ph34r:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin sehr erstaunt, dass das Sitzen der Älteren (oder solcher, die aus anderen Gründen nicht knien können) auch während der Wandlung bei euch so schwer durchzusetzen ist.
Nein, das Sitzen durchzusetzen war kein großes Problem. Im Gegenteil: Es waren alle erleichtert. Die, die sich setzen durften wegen der größeren Unauffälligkeit und die Hintermänner (meist Hinterfrauen) wegen der besseren Aussicht. Und auch für mich, denn es hat mir fast die Seele zerrissen, wenn ich gesehen habe, wie sich manche älteren Leute mit dem Knien geschunden haben. Es bedurfte nur eines einmaligen Aufrufs.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man soll es einheitliche praktizieren - und das ist eigentlich auch ziemlich richtig. Für den Knienden ist es einfach blöd, wenn der Vordermann bzw. die Vorderfrau steht und die Sicht auf den Altar mit dem Allerwertesten (unterschiedlicher ästhetischer Qualität) verdeckt.

 

also ehrlich gesagt, ist es mir angenehmer mein Vordermann oder Frau steht, wenn ich knie. Das liegt nicht daran, dass ich unbedingt die Hinterteile meiner Vordernänner oder frauen besichtigen will, sondern weil die dann noch mindestens einen halben Meter von mir weg sind. Setzt sich derjenige hin und lehnt sich auch noch an, hab ich den Hinterkopf und die Haare mitten im Gesicht. Einmal gabs auch schon einen Zusammenstoß, weil ich mit meinen Kopf nicht schnell genug nach hinten kam (hatte die Augen zu). Außerdem stört mich das, wenn mein Vodermann oder frau mir so auf die Pelle rückt, da stört mich der Allerwerteste weniger.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

<_< hallo miteinander

 

 

 

demut............wie schwer ist das......

 

 

 

 

ich denke,wenn ich kniee ist das keine schau...sondern ein ehrliches bekennen..gott ist größer als ich...u.dabei fällt mir kein zacken aus der krone !!!

 

haben die stehe daran gedacht,daß sie mir die sicht zu wandlung versperren !!!

 

wenn schon nicht knien....dann wenigstens sitzen...damit die knieenden die wandlung sehen können,soviel menschlichkeit sollte von den kirchenbesucher ausgehn !!!

 

 

noch eine frage:

 

wollt ihr auch nicht zum kreuz gehen u.euch vor ihm beugen am karfreitag ???

 

ich wünsche euch mut

 

mimare :unsure:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man soll es einheitliche praktizieren - und das ist eigentlich auch ziemlich richtig. Für den Knienden ist es einfach blöd, wenn der Vordermann bzw. die Vorderfrau steht und die Sicht auf den Altar mit dem Allerwertesten (unterschiedlicher ästhetischer Qualität) verdeckt.

 

also ehrlich gesagt, ist es mir angenehmer mein Vordermann oder Frau steht, wenn ich knie. Das liegt nicht daran, dass ich unbedingt die Hinterteile meiner Vordernänner oder frauen besichtigen will, sondern weil die dann noch mindestens einen halben Meter von mir weg sind. Setzt sich derjenige hin und lehnt sich auch noch an, hab ich den Hinterkopf und die Haare mitten im Gesicht. Einmal gabs auch schon einen Zusammenstoß, weil ich mit meinen Kopf nicht schnell genug nach hinten kam (hatte die Augen zu). Außerdem stört mich das, wenn mein Vodermann oder frau mir so auf die Pelle rückt, da stört mich der Allerwerteste weniger.

 

In vielen Gottesdiensten ist dies doch kein Problem, weil die Gläubigen eh voneinander Abstand halten. Komm mir ja nicht zu nahe mein lieber Mitchrist, ich brauche meinen Platz und einen gewissen Raum um mich in die Versenkung hinzugeben.

Jede Gebetshaltung hat was für sich. Jede Gebetshaltung drückt was aus.

ich muss immer wieder über die Mesnerin lachen, also in mich hineinlachen, weil sie jedesmahl wenn sie den Kirchenraum betritt eine Kniebeuge macht, als ob die Sakristei nicht dazu gehöre. Als ob die Sakrestei ein Raum des Teufels sei, so macht sie eine Kniebeuge Richtung Tabernakel bevor sie in die Sakrestei geht und wenn sie zwei Sekunden später wieder herauskommt nocheinmal. Alte Schule, so wurde es ihr gelehrt, die arme Frau, jede Kniebeuge ist für sie ein Anstrengung und ich befürchte immer dass sie umkippt. Für mich wirkt diese Vielzahl von Kniebeugen lächerlich eine zum Beginn und eine bevor ich gehe, finde ich sehr richtig und stimmig. Irgendwann, wird sie vor lauter Kniebeugen ihren Dienst nicht mehr tun können.

Körperhaltungen sollten uns nicht in einen Zwang führen sondern Zeichen unserer Freiheit sein. Ich habe die Freiheit hinzuknieen oder stehen zu bleiben, was ist die Haltung, welche dem Gebürt, dem ich sie erweise?

 

Walter

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man soll es einheitliche praktizieren - und das ist eigentlich auch ziemlich richtig. Für den Knienden ist es einfach blöd, wenn der Vordermann bzw. die Vorderfrau steht und die Sicht auf den Altar mit dem Allerwertesten (unterschiedlicher ästhetischer Qualität) verdeckt.

 

also ehrlich gesagt, ist es mir angenehmer mein Vordermann oder Frau steht, wenn ich knie. Das liegt nicht daran, dass ich unbedingt die Hinterteile meiner Vordernänner oder frauen besichtigen will, sondern weil die dann noch mindestens einen halben Meter von mir weg sind. Setzt sich derjenige hin und lehnt sich auch noch an, hab ich den Hinterkopf und die Haare mitten im Gesicht. Einmal gabs auch schon einen Zusammenstoß, weil ich mit meinen Kopf nicht schnell genug nach hinten kam (hatte die Augen zu). Außerdem stört mich das, wenn mein Vodermann oder frau mir so auf die Pelle rückt, da stört mich der Allerwerteste weniger.

 

In vielen Gottesdiensten ist dies doch kein Problem, weil die Gläubigen eh voneinander Abstand halten. Komm mir ja nicht zu nahe mein lieber Mitchrist, ich brauche meinen Platz und einen gewissen Raum um mich in die Versenkung hinzugeben.

Jede Gebetshaltung hat was für sich. Jede Gebetshaltung drückt was aus.

ich muss immer wieder über die Mesnerin lachen, also in mich hineinlachen, weil sie jedesmahl wenn sie den Kirchenraum betritt eine Kniebeuge macht, als ob die Sakristei nicht dazu gehöre. Als ob die Sakrestei ein Raum des Teufels sei, so macht sie eine Kniebeuge Richtung Tabernakel bevor sie in die Sakrestei geht und wenn sie zwei Sekunden später wieder herauskommt nocheinmal. Alte Schule, so wurde es ihr gelehrt, die arme Frau, jede Kniebeuge ist für sie ein Anstrengung und ich befürchte immer dass sie umkippt. Für mich wirkt diese Vielzahl von Kniebeugen lächerlich eine zum Beginn und eine bevor ich gehe, finde ich sehr richtig und stimmig. Irgendwann, wird sie vor lauter Kniebeugen ihren Dienst nicht mehr tun können.

Körperhaltungen sollten uns nicht in einen Zwang führen sondern Zeichen unserer Freiheit sein. Ich habe die Freiheit hinzuknieen oder stehen zu bleiben, was ist die Haltung, welche dem Gebürt, dem ich sie erweise?

 

Walter

 

Zwang ist es nicht, eine reskpektvolle Haltung anzunehmen. Vor deinem Chef am Arbeitsplatz lümmelst du dich doch auch nicht hin, oder? Und wer ist wohl wichtiger? Dein Chef, der sir Geld gibt, oder Gott, der dir Leben schenkt?

Freiheit ist, zu leben und selbiges zu gestallten. Aber ein bisschen Demut sollte schon sein... Herabsetzung unserer evangelischen Glaubensgeschwister gelöscht

bearbeitet von wolfgang E.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zwang ist es nicht, eine reskpektvolle Haltung anzunehmen. Vor deinem Chef am Arbeitsplatz lümmelst du dich doch auch nicht hin, oder? Und wer ist wohl wichtiger? Dein Chef, der sir Geld gibt, oder Gott, der dir Leben schenkt?

Freiheit ist, zu leben und selbiges zu gestallten. Aber ein bisschen Demut sollte schon sein... Löschung wie im Ursprungsposting

 

selbst mit smilie finde ich Deinen letzten Satz daneben

bearbeitet von wolfgang E.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...