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Ausgetretene beerdigen


josberens

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Ich denke, es würde unserer kath. Kirche sehr gut tun, wenn man bei manchem Handeln und denken sich vorher fragen würde, wie Jesus wohl da handeln würde.

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

 

Da hab ich auch mal versucht zu denken, Ergebnis: Jesus würde zum Pfarramt gehen und da ordentlich Ärger machen, weil der Pfarrer die Idee vom integrierten Gesamtjenseits nicht begriffen hat. Richtig? Grüße, KAM

bearbeitet von kam
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...aber die Kosten sollen andere tragen.

 

die Kosten würde ich gerne für sie mittragen - was mich ankotzt ist diese Unehrlichkeit und Heuchelei, die auch den Tod noch überdauert.

 

 

Was würeest Du denn dem alten Mütterchen sagen, dass gut katholisch den verstorbenen aus der Kirche ausgetretenen Sohn katholisch beerdigen lassen will.

Würdest Du diese alte Frau mit dem Hinweis auf Heuchelei und Unehrlichkeit aus dem Pfarrhaus hinauswerfen?

Findest Du, dass man mit Hinweis auf irgendwelche empfindsamen Seelchen, nachträgliche Kirchenaustritte legitimieren darf?

 

Hälst Du eine trauernde Mutter für ein empfindsames Seelchen? Oder geht Dir hier gerade der argumentative Gaul durch, nur um eine Regel zu retten?

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Vor ein paar Jahren ist es in unserem Nachbardekanat zu einem richtig schönen Skandal (samt Zeitung etc.) gekommen, weil dort ein Pfarrer die Beerdigung einer Ausgetretenen abgelehnt hat. Der Pfarrer ist allerdings auch als Hitzeblitz bekannt.

 

Bisher ist es mir immer (und zwar problemlos) gelungen, ein Einvernehmen mit den Angehörigen zu erreichen. Und ich denke, dass dies auch ein hochrangiges Ziel sein sollte. Denn letztlich stehen im Trauergespräch erst mal die Angehörigen vor mir.

 

Natürlich weiß ich, dass die Angehörigen mir dann im Normalfall (in dem mir die Einstellung des Verstorbenen nicht oder nur oberflächlich bekannt ist) alles erzählen können. Nur wegen der Kirchensteuer. Nur, weil die Vertriebenen von der Kirche nicht unterstützt wurden. Nur, weil sie von einem Pfarrer misshandelt wurden. Und so weiter. Da ich den Verstorbenen ja nicht mehr fragen kann, kann man mir alles erzählen. Ich persönlich kann mich dann nur nach dem Eindruck richten, den die Angehörigen auf mich machen. Sind sie aufrichtig? Tragen sie eine gefärbte Brille? Lügen sie mich einfach an? Reine Gefühlsfrage.

 

Ich erkläre dann, dass ich Ausgetretene grundsätzlich nicht innerhalb des üblichen katholischen Beerdigungsritus beerdige, dass wir aber sicher eine angemessene Form finden werden. Das ist zwar bereits ein wenig grenzwertig - allerdings nur für den Fall, wenn mich die Angehörigen auch angehörig angelogen haben, also wenn der Verstorbene in Wirklichkeit ausgetreten ist, weil er ein überzeugter Atheist oder Kirchengegner war und sich mit Händen und Füßen gegen jede religiöse Beerdigungsform sträuben würde. Sollte dem so sein, kann ich nichts daran drehen. Das liegt dann in der Verantwortung der Angehörigen.

 

Normalerweise sieht der Kompromiss so aus, dass ich ohne liturgisches Gewand, ohne Ministranten und ohne Weihwasser zur Beerdigung komme und dass ich vorab allen Anwesenden erkläre, dass der Verstorbene ausgetreten ist und ich deshalb in dieser privaten Form gekommen bin. Niemand kann es mir verbieten, für einen Verstorbenen - Christ oder Nichtchrist - zu beten. Niemand kann mir verwehren, die Angehörigen zu stützen, wo sie es brauchen. Ich bete mit den Leuten, ich singe mit ihnen, ich halte sogar eine Ansprache (manchmal sogar eine Predigt - für die Trauernden). Das Leiden der Trauer ist schließlich interkonfessionell und geht sogar über die Grenzen der Religionsgemeinschaft hinaus. Und mit dem Trost ist es ebenso.

 

Bisher ist diese Form von allen Angehörigen nicht nur unterstützt, sondern dankbar angenommen worden - oftmals mit tieferer Dankbarkeit, als bei "gewöhnlichen" Beerdigungen. So sagt mir die Erfahrung, dass Beerdigungsskandale wie im Nachbardekanat nicht durch die katholische Position, sondern durch einen ausschließenden und verurteilenden Charakter des Beerdigenden entstehen.

Und in der Folge davon kommt es zu leicht vermeidbaren Verhärtungen und Verbitterungen.

 

Angehörige, die um das Begräbnis eines Ausgetretenen bitten, kommen normalerweise ja schon mit einem mulmigen und unsicheren Gefühl zum Pfarrer. Sie sind sehr verletzlich. Nicht nur durch den Tod, sondern auch durch die Angst, verurteilt zu werden (sowohl Verurteilung des Verstorbenen, als auch der eigenen Person). Wer diese Situation ausnutzt, um zu moralisieren, ist in meinen Augen auf der menschlichen Ebene ein Schwein. Und er darf nie wieder behaupten, seinen Dienst im Namen des Heiles zu verrichten.

bearbeitet von Mecky
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...aber die Kosten sollen andere tragen.

 

die Kosten würde ich gerne für sie mittragen - was mich ankotzt ist diese Unehrlichkeit und Heuchelei, die auch den Tod noch überdauert.

 

 

Was würeest Du denn dem alten Mütterchen sagen, dass gut katholisch den verstorbenen aus der Kirche ausgetretenen Sohn katholisch beerdigen lassen will.

Würdest Du diese alte Frau mit dem Hinweis auf Heuchelei und Unehrlichkeit aus dem Pfarrhaus hinauswerfen?

Findest Du, dass man mit Hinweis auf irgendwelche empfindsamen Seelchen, nachträgliche Kirchenaustritte legitimieren darf?

 

Hälst Du eine trauernde Mutter für ein empfindsames Seelchen? Oder geht Dir hier gerade der argumentative Gaul durch, nur um eine Regel zu retten?

Wie schon gesagt. So eine Trauerfeier ist Seelsorge für die Hinterbleibenen, dem Toten bringt sie eh nichts.

 

Werner

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Wie schon gesagt. So eine Trauerfeier ist Seelsorge für die Hinterbleibenen, dem Toten bringt sie eh nichts.
Sicher?

Ja. Was könnte die Trauerfeier dem Toten bringen?

 

Die Richtung zur Erlösung oder zur Verdammnis muss, so habe ich es bis heute verstanden, vor dem Tod eingschlagen werden, danach ist keine prinzipielle Richtungsänderung mehr möglich.

Und aus dem Fegefeuer kommt man nur per Ablass, nicht aber durch eine katholische Beerdigungsfeier.

 

Was also könnte die Art der Beerdigung für den Toten bewirken?

 

Werner

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Wie schon gesagt. So eine Trauerfeier ist Seelsorge für die Hinterbleibenen, dem Toten bringt sie eh nichts.
Sicher?

Ja. Was könnte die Trauerfeier dem Toten bringen?

 

Die Richtung zur Erlösung oder zur Verdammnis muss, so habe ich es bis heute verstanden, vor dem Tod eingschlagen werden, danach ist keine prinzipielle Richtungsänderung mehr möglich.

Und aus dem Fegefeuer kommt man nur per Ablass, nicht aber durch eine katholische Beerdigungsfeier.

 

Was also könnte die Art der Beerdigung für den Toten bewirken?

 

Werner

 

Daß die Leute für ihn beten. - Meckys Handhabung finde ich überzeugend. Grüße, KAM

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Wie schon gesagt. So eine Trauerfeier ist Seelsorge für die Hinterbleibenen, dem Toten bringt sie eh nichts.
Sicher?

Ja. Was könnte die Trauerfeier dem Toten bringen?

 

Die Richtung zur Erlösung oder zur Verdammnis muss, so habe ich es bis heute verstanden, vor dem Tod eingschlagen werden, danach ist keine prinzipielle Richtungsänderung mehr möglich.

Und aus dem Fegefeuer kommt man nur per Ablass, nicht aber durch eine katholische Beerdigungsfeier.

 

Was also könnte die Art der Beerdigung für den Toten bewirken?

 

Werner

 

Daß die Leute für ihn beten. - Meckys Handhabung finde ich überzeugend. Grüße, KAM

Also geht es doch um die Hinterbleibenen.

Genau das sag ich doch.

 

Werner

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Wenn ich im Himmel meinen Freunden wieder gegenübertrete und erfahre, dass sie sich kein bisschen Mühe für meine Trauerfeier gemacht haben, wird im Himmel die Hölle lossein. Aber hallo! Und falls der Pfarrer bei meiner Beerdigung mich oder meine Angehörigen beleidigen sollte, erst recht.

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Vor ein paar Jahren ist es in unserem Nachbardekanat zu einem richtig schönen Skandal (samt Zeitung etc.) gekommen, weil dort ein Pfarrer die Beerdigung einer Ausgetretenen abgelehnt hat. Der Pfarrer ist allerdings auch als Hitzeblitz bekannt.

 

Bisher ist es mir immer (und zwar problemlos) gelungen, ein Einvernehmen mit den Angehörigen zu erreichen. Und ich denke, dass dies auch ein hochrangiges Ziel sein sollte. Denn letztlich stehen im Trauergespräch erst mal die Angehörigen vor mir.

 

Natürlich weiß ich, dass die Angehörigen mir dann im Normalfall (in dem mir die Einstellung des Verstorbenen nicht oder nur oberflächlich bekannt ist) alles erzählen können. Nur wegen der Kirchensteuer. Nur, weil die Vertriebenen von der Kirche nicht unterstützt wurden. Nur, weil sie von einem Pfarrer misshandelt wurden. Und so weiter. Da ich den Verstorbenen ja nicht mehr fragen kann, kann man mir alles erzählen. Ich persönlich kann mich dann nur nach dem Eindruck richten, den die Angehörigen auf mich machen. Sind sie aufrichtig? Tragen sie eine gefärbte Brille? Lügen sie mich einfach an? Reine Gefühlsfrage.

 

Ich erkläre dann, dass ich Ausgetretene grundsätzlich nicht innerhalb des üblichen katholischen Beerdigungsritus beerdige, dass wir aber sicher eine angemessene Form finden werden. Das ist zwar bereits ein wenig grenzwertig - allerdings nur für den Fall, wenn mich die Angehörigen auch angehörig angelogen haben, also wenn der Verstorbene in Wirklichkeit ausgetreten ist, weil er ein überzeugter Atheist oder Kirchengegner war und sich mit Händen und Füßen gegen jede religiöse Beerdigungsform sträuben würde. Sollte dem so sein, kann ich nichts daran drehen. Das liegt dann in der Verantwortung der Angehörigen.

 

Normalerweise sieht der Kompromiss so aus, dass ich ohne liturgisches Gewand, ohne Ministranten und ohne Weihwasser zur Beerdigung komme und dass ich vorab allen Anwesenden erkläre, dass der Verstorbene ausgetreten ist und ich deshalb in dieser privaten Form gekommen bin. Niemand kann es mir verbieten, für einen Verstorbenen - Christ oder Nichtchrist - zu beten. Niemand kann mir verwehren, die Angehörigen zu stützen, wo sie es brauchen. Ich bete mit den Leuten, ich singe mit ihnen, ich halte sogar eine Ansprache (manchmal sogar eine Predigt - für die Trauernden). Das Leiden der Trauer ist schließlich interkonfessionell und geht sogar über die Grenzen der Religionsgemeinschaft hinaus. Und mit dem Trost ist es ebenso.

 

Bisher ist diese Form von allen Angehörigen nicht nur unterstützt, sondern dankbar angenommen worden - oftmals mit tieferer Dankbarkeit, als bei "gewöhnlichen" Beerdigungen. [...]

 

Angehörige, die um das Begräbnis eines Ausgetretenen bitten, kommen normalerweise ja schon mit einem mulmigen und unsicheren Gefühl zum Pfarrer. Sie sind sehr verletzlich. Nicht nur durch den Tod, sondern auch durch die Angst, verurteilt zu werden (sowohl Verurteilung des Verstorbenen, als auch der eigenen Person). [...]

 

Das klingt doch nach einer sehr guten Vorgehensweise in solchen Fällen.

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Daß die Leute für ihn beten. - Meckys Handhabung finde ich überzeugend. Grüße, KAM

Also geht es doch um die Hinterbleibenen.

Genau das sag ich doch.

 

Werner

Gebete wirken also prinzipiell nur für/beim Betenden?

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Lieber Mecky!

 

Ich halte Deine Haltung zu dieser Frage für sehr unterstützenswert. So respektierst Du den freien Wille des/der Verstorbenen, ohne ihm/ihr ein fundamentales Werk der Barmherzigkeit (und ein solches ist das Begraben von Toten) zu verweigern. An eine/r/m Toten ein Exempel zu statuieren um Anderen die Konsequenzen ihres Handelns vor Augen zu führen, würde ich für geschmacklos halten.

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Daß die Leute für ihn beten. - Meckys Handhabung finde ich überzeugend. Grüße, KAM

Also geht es doch um die Hinterbleibenen.

Genau das sag ich doch.

 

Werner

Gebete wirken also prinzipiell nur für/beim Betenden?

Für den Toten beten... dafür benötigt man keine Beerdigungszeremonie.

und Leute, die ohne kirchliche Trauerfeier nicht für den Toten beten, beten mit Trauerfeier auch nicht für ihn.

Ich bleibe daher dabei, dass die Trauerfeier eher eine Seelsorge für die Hinterbleibenen ist.

Wenn diesen eine kirchliche beteiligung ein echtes Anliegen ist, dann sollte eine solche möglich sein, wobei man über die Form ja reden kann, siehe Meckys Ansatz.

Wenn man das weiter oben zitierte "alte Mütterchen" aber rauskomplimentiert, verletzt man sie, die nichts dafür kann dass ihr Sohn ausgetreten ist, während es für den toten ausgetretenen Sohn überhaupt keinen Unterschied macht (seine Mutter wird auch ohne Trauerfeier für ihn beten)

 

Werner

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Ich denke, es würde unserer kath. Kirche sehr gut tun, wenn man bei manchem Handeln und denken sich vorher fragen würde, wie Jesus wohl da handeln würde.

 

Ich denke, unsere katholische Kirche tut gut daran, den zu Lebzeiten geäußerten Wunsch eines Verstorbenen zu respektieren. Wenn ich aus der Kirche austrete, dann sicher nicht, dass ich dann doch noch ohne dies gewünscht zu haben "christlich" von einem "barmherzigen" joseberens unter die Erde georgelt werde. Es ist mir in diesem Falle völlig wurscht, wie Dein Jesus Deiner Meinung nach wohl da handeln würde. Maßgebend ist, was ich will bzw. nicht will.

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Ich denke, es würde unserer kath. Kirche sehr gut tun, wenn man bei manchem Handeln und denken sich vorher fragen würde, wie Jesus wohl da handeln würde.

 

Ich denke, unsere katholische Kirche tut gut daran, den zu Lebzeiten geäußerten Wunsch eines Verstorbenen zu respektieren. Wenn ich aus der Kirche austrete, dann sicher nicht, dass ich dann doch noch ohne dies gewünscht zu haben "christlich" von einem "barmherzigen" joseberens unter die Erde georgelt werde. Es ist mir in diesem Falle völlig wurscht, wie Dein Jesus Deiner Meinung nach wohl da handeln würde. Maßgebend ist, was ich will bzw. nicht will.

Ich denke, wir sollten uns von einem normalen Verein dadurch unterscheiden, indem wir nicht nach Mitglieder und Nichtmitgliedern trennen und auch Nichtmitgliedern den Segen, beim letzten Gang, nicht verweigern.

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

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Ich denke, wir sollten uns von einem normalen Verein dadurch unterscheiden, indem wir nicht nach Mitglieder und Nichtmitgliedern trennen und auch Nichtmitgliedern den Segen, beim letzten Gang, nicht verweigern.

 

Verehrtester josberens, wenn ICH meinen Austritt aus der Kirche erklären würde, wäre das selbstverständlich zugleich eine Absage an jedes katholische Beerdigungsritual. Du würdest also, wenn Du mich als Nichtmitglied beim letzten Gang orgelnd begleitest, gegen meinen eindeutigen, zu Lebzeiten erklärten Willen handeln. Aus "den Segen nicht verweigern" würde ein "den Segen aufzwingen". Gegen den erklärten Willen von Verstorbenen zu handeln, halte ich für eine Unverschämtheit und im Grunde genommen noch für eine nachträgliche Vergewaltigung.

 

(Auf meine Angehörigen, denke ich, könnte ich mich hier allerdings verlassen).

bearbeitet von Alice
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Wer diese Situation ausnutzt, um zu moralisieren, ist in meinen Augen auf der menschlichen Ebene ein Schwein. Und er darf nie wieder behaupten, seinen Dienst im Namen des Heiles zu verrichten.

Mecky, Du sollst doch nicht verurteilen, ab zur Beichte :ph34r:

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Ich denke, wir sollten uns von einem normalen Verein dadurch unterscheiden, indem wir nicht nach Mitglieder und Nichtmitgliedern trennen und auch Nichtmitgliedern den Segen, beim letzten Gang, nicht verweigern.

 

Verehrtester josberens, wenn ICH meinen Austritt aus der Kirche erklären würde, wäre das selbstverständlich zugleich eine Absage an jedes katholische Beerdigungsritual. Du würdest also, wenn Du mich als Nichtmitglied beim letzten Gang orgelnd begleitest, gegen meinen eindeutigen, zu Lebzeiten erklärten Willen handeln. Aus "den Segen nicht verweigern" würde ein "den Segen aufzwingen". Gegen den erklärten Willen von Verstorbenen zu handeln, halte ich für eine Unverschämtheit und im Grunde genommen noch für eine nachträgliche Vergewaltigung.

Das wäre ja noch schöner, wenn unser lieber Josef eine Trauerrede für dich hält <_<

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Ich denke, wir sollten uns von einem normalen Verein dadurch unterscheiden, indem wir nicht nach Mitglieder und Nichtmitgliedern trennen und auch Nichtmitgliedern den Segen, beim letzten Gang, nicht verweigern.

 

Verehrtester josberens, wenn ICH meinen Austritt aus der Kirche erklären würde, wäre das selbstverständlich zugleich eine Absage an jedes katholische Beerdigungsritual. Du würdest also, wenn Du mich als Nichtmitglied beim letzten Gang orgelnd begleitest, gegen meinen eindeutigen, zu Lebzeiten erklärten Willen handeln. Aus "den Segen nicht verweigern" würde ein "den Segen aufzwingen". Gegen den erklärten Willen von Verstorbenen zu handeln, halte ich für eine Unverschämtheit und im Grunde genommen noch für eine nachträgliche Vergewaltigung.

Das wäre ja noch schöner, wenn unser lieber Josef eine Trauerrede für dich hält <_<

Natürlich sollten wir uns als Katholiken nicht aufdrängen. Wenn es aber gewünscht wird, als Christen, auch nicht verweigern.

So meine ich das und das müßte doch auch verständlich sein. Mehr Entgegenkommen bei deranrtigen Dingen dürfte christlich überzeugend wirken. Verweigerung dagegen eher das Gegenteil bewirken.

 

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

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Ich denke, wir sollten uns von einem normalen Verein dadurch unterscheiden, indem wir nicht nach Mitglieder und Nichtmitgliedern trennen und auch Nichtmitgliedern den Segen, beim letzten Gang, nicht verweigern.

 

Verehrtester josberens, wenn ICH meinen Austritt aus der Kirche erklären würde, wäre das selbstverständlich zugleich eine Absage an jedes katholische Beerdigungsritual. Du würdest also, wenn Du mich als Nichtmitglied beim letzten Gang orgelnd begleitest, gegen meinen eindeutigen, zu Lebzeiten erklärten Willen handeln. Aus "den Segen nicht verweigern" würde ein "den Segen aufzwingen". Gegen den erklärten Willen von Verstorbenen zu handeln, halte ich für eine Unverschämtheit und im Grunde genommen noch für eine nachträgliche Vergewaltigung.

Das wäre ja noch schöner, wenn unser lieber Josef eine Trauerrede für dich hält <_<

Natürlich sollten wir uns als Katholiken nicht aufdrängen. Wenn es aber gewünscht wird, als Christen, auch nicht verweigern.

So meine ich das und das müßte doch auch verständlich sein. Mehr Entgegenkommen bei deranrtigen Dingen dürfte christlich überzeugend wirken. Verweigerung dagegen eher das Gegenteil bewirken.

 

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

Das ist doch ganz einfach, wer aus der Kirche ausgetreten ist, pfeift auch auf eine katholische Beerdigung und das sollten auch die Angehörigen respektieren.

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.... hat man ihm so eine sehr würdige Verabschiedung in der kath. Pfarrkirche, auch ohne Priester, zukommen lassen.

es ist wunderbar, wenn die Taten eines Menschen keinerlei Konsequenzen haben. Ideal!!

 

 

 

Wer sagt denn, dass die Taten keine Konsequenzen haben? Richtet nicht, dass ihr nicht gerichtet werdet. Ich bin zuversichtlich, dass Gott das richtig entscheidet, bei Ausgetretenen und bei den vielen (=allen) anderen.

Was sind das nur für Christen, die derart wenig Respekt vor dem Willen und den Überzeugungen Andersdenkender haben, daß sie sie nicht mal unkirchlich unter die Erde bringen lassen? Gibt doch genug Anbieter dafür, und ganz grundlos ist der Verstorbene sicherlich nicht ausgetreten. Gottes Konsequenzen bleiben ihm doch völlig überlassen, aber die irdische Kirche sollte auch ihre eigenen Konsequenzen ziehen: wer nicht will, der hat schon. Unverscharrt bleibt doch heute niemand mehr liegen (um auf urdu zu antworten).

Da gibt es doch auch noch das bekannte Werk der Barmherzigkeit

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

Barmherzigkeit ist kein billiges Sonderangebot in Gottes Supermarkt. Voraussetzung ist immer noch die echte Reue und wenn diese fehlt... Pech gehabt.

Glaubst Du wirklich, daß das auch die Meinung Jesus sein könnte und auch die von Gott ist? Fragen wir Katholiken nicht vielleicht zu wenig nach ihm und sind wir nicht zu oft zu selbstherrlich und zu hart in unserem urteilen?

 

JOsef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

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Das ist doch ganz einfach, wer aus der Kirche ausgetreten ist, pfeift auch auf eine katholische Beerdigung und das sollten auch die Angehörigen respektieren.

Ganz so einfach ist das eben nicht, weil zur Beerdigung nicht nur ein Verstorbener, sondern auch eine Trauergemeinde gehört. Und jeder der Trauernden hat eigene Gefühle und eine eigene (Nicht-)Religiösität.

 

Es kann sehr wohl sein, dass der Verstorbene wirklich nichts mit der Kirche und nichts mit Glaube am Hut hatte, dass er aber aus Liebe zu seiner Frau oder zu seinen Kindern es sogar will, katholisch beerdigt zu werden. Für ihn ist das zwar nur hilf- und wirkunsloser "Mummenschanz", aber er will den Trost, den die Kirche seinen Lieben spendet.

 

Das Problem für den Pfarrer ist, herauszufinden, wie das nun wirklich ist und welchen Wunsch der Verstorbene hatte und welche Wünsche bei den Angehörigen vorhanden sind. Da ist mit einem allgemeinen Schema nichts drin, weil die Lage bei jeder Beerdigung völlig anders sein kann. Als Pfarrer kann man da nur aus einem gewissen Ermessen heraus handeln. Und dafür braucht der Pfarrer Spielraum für seine Entscheidung - auch wenn sie immer mal wieder falsch sein kann.

 

Und in dieser Situation, wo herbe Wunden in den Seelen der Angehörigen sein können, ist meiner Meinung nach wirklich Großherzigkeit angesagt. Im Zweifelsfall entscheide ich mich hier eher für die Wünsche der Angehörigen.

Falls ich hierbei falsch handle, habe ich eben jemandem ein Angebot gemacht, was er nicht zu schätzen weiß und sich womöglich darüber ins Fäustchen lacht. Aber die Alternative wäre, dass ich Menschen genau die das Gut verwehre, das zu geben ich geweiht bin. Und bittere Verprellungen, völliges Unverständnis und auch Zweifel an Gott und dem Bodenpersonal werden hier grundgelegt.

 

Sollten ich herausfinden, dass mich die Angehörigen veralbert haben, finde ich (so ich überhaupt dies will) durchaus Mittel und Wege, ihnen vor den Bug zu schießen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

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