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Wie lebt man das Christentum vor?


Lissie

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fides quaerens intellectum
Mich interessiert das jetzt wirklich: Wie lebt man das Christentum vor? Oder konkreter: Wie lebt IHR das Christentum vor?

Klingt seltsam für mich, Deine Frage. Als hätte ich mir als Christin ein Lebensprogramm gekauft, nach dem ich mich jetzt richte und dessen Punkte ich abhake, damit ich wie ein guter Christ dastehe. Mit meinem Glauben hätte das nichts zu tun.

 

Ich stelle mir nicht die Frage, ob ich das Christentum vorlebe oder wie ich es vorleben könnte. Was sollte das auch heissen? Wie wäre denn einer, der das Christentum vorlebt?

 

Es kann nicht darum gehen, sich an ein menschengemachtes Ideal zu klammern, und sei es auch christlich. Zu glauben bedeutet für mich, den Versuch zu wagen, sich auf Gott auszurichten, zu hören, zu versuchen, in Beziehung zu Ihm zu kommen. Ich bringe immer wieder die Frage ins Gebet, vor Gott: Was ist es, das ich tun soll?

 

Und dem entsprechend versuche ich zu leben. Wenn das christlichen Vorstellungen entspricht: fein. Wenn nicht, auch gut. Für mich war eher überraschend, dass andere Menschen ähnliche Erfahrungen machen und diese bzw das, was sie hören, christlich nennen.

 

Natürlich würde mich freuen, wenn sich jemand, der mich, mein Leben beobachtet, sich fragt: was ist das eigentlich, das die bewegt? Wenn irgendwie durchschimmert, worauf ich mich beziehe, wo der Quell liegt, welche Kraft ich daraus ziehe.

 

Aber nicht, weil ich ein abstraktes Christentum vorleben möchte. Es ist vielmehr eine Mischung aus dem schlichten Bedürfnis, verstanden zu werden, und der Hoffnung, anderen Menschen deutlich machen zu können, wie heilsam es ist, sich diesem Gott anzuvertrauen. Kein missionarischer Eifer, stell Dir einfach vor, Du bist reich beschenkt worden und möchtest Deine Freude teilen und andere einladen.

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Mich interessiert das jetzt wirklich: Wie lebt man das Christentum vor? Oder konkreter: Wie lebt IHR das Christentum vor?

Klingt seltsam für mich, Deine Frage.

Ich denke Lissie findet die Redewendung ebenso seltsam und hat sie deswegen zu dieser Frage umformuliert *kopfschmerzvomdenken*

 

Ich habe ja mal gefragt, ob denn das Christentum vielleicht nicht eher eine Weltwegschauung als eine Weltanschauung ist.

Vielleicht würde ich heute fragen: Wie weit lässt sich das Christentum "mit" der Welt leben und ab wann wird es gegen die Welt gelebt?

 

Mir fällt dazu eine Ramadanlegende ein (ich weiß nicht ob es "die" "Begründung" für den Ramadan ist), die ich mal in einem Buch über die Sagenwelt des Morgenlands gelesen habe.

 

Da hat Salomon den Scheitan in einer Flasche gefangen und alles Böse verschwand aus der Welt. Am nächsten Morgen staunte Salomon nicht schlecht, weil es kein frisches Brot gab und nicht nur das - keine Datteln und Fleisch gab es auch nicht. Der komplette Tisch war leer. Wie Salomon jetzt zum Bäcker geht, stellt er fest, dass der komplett damit ausgelastet ist zu beten - sämtliches Profitstreben ist dem Bäcker ausgetrieben.

Das passiert Salomon in allen Geschäften. Weil er aber nun Hunger hat, beschließt er einen Handel mit dem Teufel. Für einen Monat im Jahr kommt der in die Flasche und die restliche Zeit darf er auf der Welt wandeln - damit es frisches Brot gibt.

 

Wieviel Christ muß man sein, damit man den ganzen Tag mit Beten beschäftigt ist? <_<

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fides quaerens intellectum

Mich interessiert das jetzt wirklich: Wie lebt man das Christentum vor? Oder konkreter: Wie lebt IHR das Christentum vor?

Klingt seltsam für mich, Deine Frage.

Ich denke Lissie findet die Redewendung ebenso seltsam und hat sie deswegen zu dieser Frage umformuliert *kopfschmerzvomdenken*

 

Ich habe ja mal gefragt, ob denn das Christentum vielleicht nicht eher eine Weltwegschauung als eine Weltanschauung ist.

Vielleicht würde ich heute fragen: Wie weit lässt sich das Christentum "mit" der Welt leben und ab wann wird es gegen die Welt gelebt?

 

Mir fällt dazu eine Ramadanlegende ein (ich weiß nicht ob es "die" "Begründung" für den Ramadan ist), die ich mal in einem Buch über die Sagenwelt des Morgenlands gelesen habe.

 

Da hat Salomon den Scheitan in einer Flasche gefangen und alles Böse verschwand aus der Welt. Am nächsten Morgen staunte Salomon nicht schlecht, weil es kein frisches Brot gab und nicht nur das - keine Datteln und Fleisch gab es auch nicht. Der komplette Tisch war leer. Wie Salomon jetzt zum Bäcker geht, stellt er fest, dass der komplett damit ausgelastet ist zu beten - sämtliches Profitstreben ist dem Bäcker ausgetrieben.

Das passiert Salomon in allen Geschäften. Weil er aber nun Hunger hat, beschließt er einen Handel mit dem Teufel. Für einen Monat im Jahr kommt der in die Flasche und die restliche Zeit darf er auf der Welt wandeln - damit es frisches Brot gibt.

 

Wieviel Christ muß man sein, damit man den ganzen Tag mit Beten beschäftigt ist? <_<

Die Ramadan-Legende legt nahe, dass alles Handeln immer auch zu einem Teil "teuflisch" ist. Kann denn das sein? Ich denke, es läuft etwas schief, wenn der Glaube dazu führt, dass man nur noch "weg sein" möchte in Gott. Die Liebe, die Gott uns schenkt, macht ja nicht bei mir halt, so dass ich sie allein geniessen könnte oder wollte, sondern sie will ja heraus, will sich weiterverschenken, verschwenden. Ist das nicht so etwas wie die Grundmotivation allen Tuns - und nicht Profitstreben?

 

Für mich persönlich wäre der Rückzug grundfalsch. Ich erfahre Gott nicht (nur) in der Kontemplation, sondern eher im Handeln. Vielleicht ist das bei anderen Menschen anders.

 

Was heisst denn "den ganzen Tag mit Beten beschäftigt sein"? 24 Stunden in der Kirche hocken? Ich hoffe doch, dass auch mein Alltag von Gebet durchdrungen sein kann - als eine Art Melodie, die meinen Tag begleitet.

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Die Ramadan-Legende legt nahe, dass alles Handeln immer auch zu einem Teil "teuflisch" ist. Kann denn das sein? Ich denke, es läuft etwas schief, wenn der Glaube dazu führt, dass man nur noch "weg sein" möchte in Gott.
Pax. Da fällt mir jene Geschichte aus dem Buch "Kleiner Mönch, was nun ein": Der kleine Mönch betet voller Andacht in der Kirche. Da kommt ein Mitbruder, und holt ihn zu einem Dienst heraus. Dabei verzieht der Mönch das Gesicht. Darunter steht: "Kleiner Mönch: Das Gebet soll dir helfen ein guter Mensch zu werden, aber nicht dich daran hindern".

 

Die Liebe, die Gott uns schenkt, macht ja nicht bei mir halt, so dass ich sie allein geniessen könnte oder wollte, sondern sie will ja heraus, will sich weiterverschenken, verschwenden. Ist das nicht so etwas wie die Grundmotivation allen Tuns - und nicht Profitstreben?
Zustimmung. Unser Glaube muss sich auch im Leben zeigen. und so gesehen bedeutet "immerwährend" beten was - ich glaube- Augustinus ungefähr so formulierte: "Wer immer aus der Liebe lebt und handelt, betet ohne Unterlaß".
Für mich persönlich wäre der Rückzug grundfalsch. Ich erfahre Gott nicht (nur) in der Kontemplation, sondern eher im Handeln. Vielleicht ist das bei anderen Menschen anders.
Das siehst du m.E. sehr gut. Manche vergleichen Gebet und Handeln mit den Rudern eines Bootes: Das Boot kommt nur voran, wenn beide Ruder verwendet werden.
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Ich habe ja mal gefragt, ob denn das Christentum vielleicht nicht eher eine Weltwegschauung als eine Weltanschauung ist.

Vielleicht würde ich heute fragen: Wie weit lässt sich das Christentum "mit" der Welt leben und ab wann wird es gegen die Welt gelebt?

 

Mir fällt dazu eine Ramadanlegende ein (ich weiß nicht ob es "die" "Begründung" für den Ramadan ist), die ich mal in einem Buch über die Sagenwelt des Morgenlands gelesen habe.

 

Da hat Salomon den Scheitan in einer Flasche gefangen und alles Böse verschwand aus der Welt. Am nächsten Morgen staunte Salomon nicht schlecht, weil es kein frisches Brot gab und nicht nur das - keine Datteln und Fleisch gab es auch nicht. Der komplette Tisch war leer. Wie Salomon jetzt zum Bäcker geht, stellt er fest, dass der komplett damit ausgelastet ist zu beten - sämtliches Profitstreben ist dem Bäcker ausgetrieben.

Das passiert Salomon in allen Geschäften. Weil er aber nun Hunger hat, beschließt er einen Handel mit dem Teufel. Für einen Monat im Jahr kommt der in die Flasche und die restliche Zeit darf er auf der Welt wandeln - damit es frisches Brot gibt.

 

Wieviel Christ muß man sein, damit man den ganzen Tag mit Beten beschäftigt ist? <_<

Etwas reichlich komisch kommt mir diese Legende schon vor. (Nb.: Sie ist nicht die Begründung für den Ramadan). Hier klingen manichäische Vorstellungen nach, die davon ausgehen, dass die ganze materielle Welt vom Teufel gemacht ist. Diese Vorstellung wurde von der Kirche zwar verworfen (daher im Credo die Formulierung: "Wir glauben an den einen Gott, (...) der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt).

 

Es ist durchaus christlich, wenn man sich bemüht, seine Arbeit gut zu verrichten (umso mehr da die meisten Arbeitsplätze ja miteinander vernetzt sind und man damit auch den Kollegen hilft). Es ist auch nicht unchristlich, einen gewissen Ehrgeiz zu haben.

 

Eventuell kann man auch dadurch Zeichen setzen, dass man sich auch dann anstrengt, wenn es keine unmittelbare Prämie zu erwarten gibt und die Nutznießer der Bemühung andere sind. Oft hört man ja den Satz "Was hab ich davon?", bzw. wird derjenige, der sich um anständige Arbeit bemüht und nicht betrügt, als dumm dargestellt bzw. gefragt, warum er sich anstrengt, wenn es "eh nix bringt".

Vielleicht kann man ansetzen, wenn man antwortet: "Doch, es bringt was, weil ich glaube, dass es noch mehr gibt als möglichst schnell möglichst viel Geld machen."

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Mich interessiert das jetzt wirklich: Wie lebt man das Christentum vor? Oder konkreter: Wie lebt IHR das Christentum vor?

Klingt seltsam für mich, Deine Frage.

Ich denke Lissie findet die Redewendung ebenso seltsam und hat sie deswegen zu dieser Frage umformuliert *kopfschmerzvomdenken*

Richtig. Man hört ja nicht selten von der Wichtigkeit des vorgelebten Christentums, mit anderen Worten auch gerne als "Zeugnis ablegen" umschrieben. Ich hatte natürlich damit gerechnet, daß die meisten Antworten so ausfallen würden, wie sie ausgefallen sind: Schon alleine der Begriff "Vorleben" legt ja schon eine Parodie wie die von Stefan im Anfangsposting nahe. Vielleicht hätte man auch fragen können "wie lebt Ihr das/Euer Christentum?". Ich kann jedenfalls an den mir persönlich bekannten Christen nichts davon feststellen. (Außer, daß sie gelegentlich in die Kirche gehen, ihre Kinder getauft haben und zum Messdienen schicken oder - wie Mecky - beim Messsenfeiern die entsprechenden Gewänder tragen.) Aber jenseits der konkreten Glaubensrituale ist mir noch nichts aufgefallen, was ich auf das Christsein zurückführen könnte.
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fides quaerens intellectum
Richtig. Man hört ja nicht selten von der Wichtigkeit des vorgelebten Christentums, mit anderen Worten auch gerne als "Zeugnis ablegen" umschrieben. Ich hatte natürlich damit gerechnet, daß die meisten Antworten so ausfallen würden, wie sie ausgefallen sind: Schon alleine der Begriff "Vorleben" legt ja schon eine Parodie wie die von Stefan im Anfangsposting nahe. Vielleicht hätte man auch fragen können "wie lebt Ihr das/Euer Christentum?". Ich kann jedenfalls an den mir persönlich bekannten Christen nichts davon feststellen. (Außer, daß sie gelegentlich in die Kirche gehen, ihre Kinder getauft haben und zum Messdienen schicken oder - wie Mecky - beim Messsenfeiern die entsprechenden Gewänder tragen.) Aber jenseits der konkreten Glaubensrituale ist mir noch nichts aufgefallen, was ich auf das Christsein zurückführen könnte.

Kannst Du Dir denn eigentlich vorstellen, dass sich im konkreten Leben für jemanden was ändert, wenn er glaubt, wegen des Glaubens - abgesehen von Kirchbesuchen, Gebet u.ä.?

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Richtig. Man hört ja nicht selten von der Wichtigkeit des vorgelebten Christentums, mit anderen Worten auch gerne als "Zeugnis ablegen" umschrieben. Ich hatte natürlich damit gerechnet, daß die meisten Antworten so ausfallen würden, wie sie ausgefallen sind: Schon alleine der Begriff "Vorleben" legt ja schon eine Parodie wie die von Stefan im Anfangsposting nahe. Vielleicht hätte man auch fragen können "wie lebt Ihr das/Euer Christentum?". Ich kann jedenfalls an den mir persönlich bekannten Christen nichts davon feststellen. (Außer, daß sie gelegentlich in die Kirche gehen, ihre Kinder getauft haben und zum Messdienen schicken oder - wie Mecky - beim Messsenfeiern die entsprechenden Gewänder tragen.) Aber jenseits der konkreten Glaubensrituale ist mir noch nichts aufgefallen, was ich auf das Christsein zurückführen könnte.

Kannst Du Dir denn eigentlich vorstellen, dass sich im konkreten Leben für jemanden was ändert, wenn er glaubt, wegen des Glaubens - abgesehen von Kirchbesuchen, Gebet u.ä.?

Jepp - ist mir so gegangen. Wenn Du versuchst Dein Handeln "von außen" durch eine Lehre bestimmen zu lassen - dann ist das so.

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fides quaerens intellectum

Richtig. Man hört ja nicht selten von der Wichtigkeit des vorgelebten Christentums, mit anderen Worten auch gerne als "Zeugnis ablegen" umschrieben. Ich hatte natürlich damit gerechnet, daß die meisten Antworten so ausfallen würden, wie sie ausgefallen sind: Schon alleine der Begriff "Vorleben" legt ja schon eine Parodie wie die von Stefan im Anfangsposting nahe. Vielleicht hätte man auch fragen können "wie lebt Ihr das/Euer Christentum?". Ich kann jedenfalls an den mir persönlich bekannten Christen nichts davon feststellen. (Außer, daß sie gelegentlich in die Kirche gehen, ihre Kinder getauft haben und zum Messdienen schicken oder - wie Mecky - beim Messsenfeiern die entsprechenden Gewänder tragen.) Aber jenseits der konkreten Glaubensrituale ist mir noch nichts aufgefallen, was ich auf das Christsein zurückführen könnte.

Kannst Du Dir denn eigentlich vorstellen, dass sich im konkreten Leben für jemanden was ändert, wenn er glaubt, wegen des Glaubens - abgesehen von Kirchbesuchen, Gebet u.ä.?

Jepp - ist mir so gegangen. Wenn Du versuchst Dein Handeln "von außen" durch eine Lehre bestimmen zu lassen - dann ist das so.

Dann ist was wie? Wenn man sich durch eine Lehre bestimmen lässt, ändert sich was? Im Vergleich wozu? Oder genau umgekehrt?

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Richtig. Man hört ja nicht selten von der Wichtigkeit des vorgelebten Christentums, mit anderen Worten auch gerne als "Zeugnis ablegen" umschrieben. Ich hatte natürlich damit gerechnet, daß die meisten Antworten so ausfallen würden, wie sie ausgefallen sind: Schon alleine der Begriff "Vorleben" legt ja schon eine Parodie wie die von Stefan im Anfangsposting nahe. Vielleicht hätte man auch fragen können "wie lebt Ihr das/Euer Christentum?". Ich kann jedenfalls an den mir persönlich bekannten Christen nichts davon feststellen. (Außer, daß sie gelegentlich in die Kirche gehen, ihre Kinder getauft haben und zum Messdienen schicken oder - wie Mecky - beim Messsenfeiern die entsprechenden Gewänder tragen.) Aber jenseits der konkreten Glaubensrituale ist mir noch nichts aufgefallen, was ich auf das Christsein zurückführen könnte.

Kannst Du Dir denn eigentlich vorstellen, dass sich im konkreten Leben für jemanden was ändert, wenn er glaubt, wegen des Glaubens - abgesehen von Kirchbesuchen, Gebet u.ä.?

Jepp - ist mir so gegangen. Wenn Du versuchst Dein Handeln "von außen" durch eine Lehre bestimmen zu lassen - dann ist das so.

Dann ist was wie? Wenn man sich durch eine Lehre bestimmen lässt, ändert sich was? Im Vergleich wozu? Oder genau umgekehrt?

Du denkst Dir "Also eigentlich will ich ja jetzt ..." - "Hmmmmmm, ist das so richtig. Stimmt das mit dem überein wonach Du strebst. Was würde Dein Held jetzt machen?" (es folgt ein Impuls von aussen - bei mir war es ein Sonntagsgottesdienst) "Ah ja - so ist das also, ja dann mache ich das mal so." (es folgt die Beurteilung von außen) "Sach ma - bist Du irre? Warum machst Du das?" (es folgt meine Erklärung dass ich mich ja auf meinen Helden berufe und der hat nunmal) "Sach ma - bist Du irre?" <_<

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fides quaerens intellectum
Du denkst Dir "Also eigentlich will ich ja jetzt ..." - "Hmmmmmm, ist das so richtig. Stimmt das mit dem überein wonach Du strebst. Was würde Dein Held jetzt machen?" (es folgt ein Impuls von aussen - bei mir war es ein Sonntagsgottesdienst) "Ah ja - so ist das also, ja dann mache ich das mal so." (es folgt die Beurteilung von außen) "Sach ma - bist Du irre? Warum machst Du das?" (es folgt meine Erklärung dass ich mich ja auf meinen Helden berufe und der hat nunmal) "Sach ma - bist Du irre?" <_<
So wie Du das schilderst läge es mir allerdings fern, das als "bestimmt durch eine Lehre" aufzufassen. Da hat es ja offensichtlich etwas gegeben, das Dich innerlich angerührt hat - und das für Dich eben gerade nicht bloss eine Lehre auf dem Papier war. In der Begründung für Dein Handeln kannst Du Dich dann zwar auf die "Lehre" berufen, aber zum Handeln geführt hat Dich eine innere Gewissheit. --- Bei mir war es zB genau umgekehrt: Ich habe was getan, das andere für irre halten - und nachher zu meinem Erstaunen festgestellt, dass man das auch "christlich" interpretieren könnte.
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Du denkst Dir "Also eigentlich will ich ja jetzt ..." - "Hmmmmmm, ist das so richtig. Stimmt das mit dem überein wonach Du strebst. Was würde Dein Held jetzt machen?" (es folgt ein Impuls von aussen - bei mir war es ein Sonntagsgottesdienst) "Ah ja - so ist das also, ja dann mache ich das mal so." (es folgt die Beurteilung von außen) "Sach ma - bist Du irre? Warum machst Du das?" (es folgt meine Erklärung dass ich mich ja auf meinen Helden berufe und der hat nunmal) "Sach ma - bist Du irre?" <_<

So wie Du das schilderst läge es mir allerdings fern, das als "bestimmt durch eine Lehre" aufzufassen. Da hat es ja offensichtlich etwas gegeben, das Dich innerlich angerührt hat - und das für Dich eben gerade nicht bloss eine Lehre auf dem Papier war.

Vielleicht sollte ich hinzufügen: Ich bin mit der Erwartungshaltung in diesen Sonntagsgottesdienst gegangen meine Antwort zu bekommen. Ich finde dieses Zufallselement ist schon so etwas wie "Verantwortung nach außen abgeben".

 

Irre Handlungen - das ist jedenfalls ein gutes Stichwort, allerdings auch ein gefährliches. Ich finde nicht jede irre Handlung ist eine christliche Handlung - trotzdem kommt es vor, dass Menschen eben aus dieser Äußerung ihre Bestätigung ziehen.

 

Nun ja - eine irre Handlung, die dem Ziel der Handlung nützt ohne der Quelle der Handlung offensichtlich zu nützen - sowas könnte ein Indikator christlichen Handelns sein (allerdings könnte ein netter Atheist ebenso handeln, das "Festmachen des Richtigen" ist dann nur ein anderes).

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fides quaerens intellectum
Vielleicht sollte ich hinzufügen: Ich bin mit der Erwartungshaltung in diesen Sonntagsgottesdienst gegangen meine Antwort zu bekommen. Ich finde dieses Zufallselement ist schon so etwas wie "Verantwortung nach außen abgeben".

 

Das wäre es, wenn Du Deinen Verstand abschalten und blind einer Lehre folgen würdest. Sonst nicht.

 

Irre Handlungen - das ist jedenfalls ein gutes Stichwort, allerdings auch ein gefährliches. Ich finde nicht jede irre Handlung ist eine christliche Handlung - trotzdem kommt es vor, dass Menschen eben aus dieser Äußerung ihre Bestätigung ziehen.

 

Richtig. Eins meiner Lieblingsthemen. Da kommt die Ideologie herein. Warum ein bestimmtes Handeln mit Gott in Verbindung bringen? Gibt es dafür Kriterien? Klar lässt sich die Schrift oder die Lehre der Kirche heranziehen - aber idR ist ja soviel Auslegung dabei, dass sich Argumente für beide Seiten ("es ist irre" versus "es ist christlich") finden lassen.

 

Nun ja - eine irre Handlung, die dem Ziel der Handlung nützt ohne der Quelle der Handlung offensichtlich zu nützen - sowas könnte ein Indikator christlichen Handelns sein (allerdings könnte ein netter Atheist ebenso handeln, das "Festmachen des Richtigen" ist dann nur ein anderes).
In Einzelfällen mag das als Indikator taugen. Aber was ist mit den Fällen, die erstmal nur mit einem selbst zu tun haben, wenn jemand sich zB zu mehr Gebet berufen fühlt?

 

Letztlich bleibt einem wohl kaum was anderes übrig, als das eigene Handeln immer wieder zu überprüfen - ob es dem eigenen Gewissen entspricht, ob man sich etwas vormacht, welche Gründe noch dahinter stecken, ob es einen "versteckten" Gewinn gibt usw. Monokausal ist wahrscheinlich gar nichts. Wenn ich meine gesamte Habe verschenken würde, hätte das vielleicht was mit Gott zu tun, aber ganz sicher auch mit meinen Psychomacken. <_<

 

Danke für Deine Antwort, es ist interessant, mit Dir zu diskutieren.

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Letztlich bleibt einem wohl kaum was anderes übrig, als das eigene Handeln immer wieder zu überprüfen - ob es dem eigenen Gewissen entspricht, ob man sich etwas vormacht, welche Gründe noch dahinter stecken, ob es einen "versteckten" Gewinn gibt usw. Monokausal ist wahrscheinlich gar nichts. Wenn ich meine gesamte Habe verschenken würde, hätte das vielleicht was mit Gott zu tun, aber ganz sicher auch mit meinen Psychomacken. :unsure:

Die Überprüfung der eigenen Handlung. Bei ganz viel Zeit kann das ja auf folgende Art passieren: a) Was will ich <_< Welche Optionen habe ich c) Welche Optionen sind gut d) Welche Option ist die beste.

Es erfolgt eine Bewertung dessen, was man denn nun gedenkt zu tun. (Im Idealfall, bei angemessener Lebenserfahrung und Ruhe *tiefsterseufzer*). Schon bei der Auswahl der Optionen könnte nun der Christ auf die Idee kommen christliches Gedankengut in Betracht zu ziehen. Wenn denn nun die Auswahl noch auf eine Christliche Option fällt - schwuppdiwupp ist das Christentum vorgelebt. Es sei denn es kommt so ein Spielverderber und sacht "Macht man bei Buddhistens genauso". Dann muss man sagen:"Ja, aber nach anderen Standards. Schliesslich ist ein Fenster unter Linux auch was anderes als ein Fenster unter Windows - sieht bloß ähnlich aus."

 

 

Danke für Deine Antwort, es ist interessant, mit Dir zu diskutieren.

Danke für die Blumen - mir gefällt der gesamte Diskussionsverlauf eigentlich bislang recht gut. Muß wohl ein harmloses Thema sein :D

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Noch ein Beispiel:

"Diese Idee hatte ich nie, wie wirkt das auf andere, sondern ich hab´ mich gefragt, das ist mein Leben im Grunde, wie denkt Jesus sich das wohl mit dir".

Liebe Susanne,

 

kann Du Dir vorstellen, dass dieser Herr für mich ein Negativbeispiel ist?? <_<

 

LG

Erich

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Noch ein Beispiel:

"Diese Idee hatte ich nie, wie wirkt das auf andere, sondern ich hab´ mich gefragt, das ist mein Leben im Grunde, wie denkt Jesus sich das wohl mit dir".

Liebe Susanne,

 

kann Du Dir vorstellen, dass dieser Herr für mich ein Negativbeispiel ist?? :unsure:

 

LG

Erich

Alles andere hätte mich ausgesprochen überrascht <_< .

Ebenfalls LG

Susanne

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Alles andere hätte mich ausgesprochen überrascht <_< .

Ich seh: wir verstehen uns - auf in den Kampf :unsure:

bearbeitet von Erich
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Alles andere hätte mich ausgesprochen überrascht <_< .

Ich seh: wir verstehen uns - auf in den Kampf :unsure:

 

Und ich sach noch "harmloses Thema" *g*

 

Aber würdest Du das absolute Urteil fällen, dass die Lebensweise des Bischofs kein gelebtes Christentum bedeutet? Also hart gesagt: Ganz und gar nicht christlich?

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Ich denke, dass Christen sich grundsätzlich nicht von anderen Menschen unterscheiden.

Eigentlich kann man das ja niemand an der Nasenspitze ansehen, ob er gläubiger Christ ist.

Aber die eigene Einstellung sollte letzten Endes entscheidend sein.

Ich kann auch nicht sagen, was mich meiner Ansicht nach von anderen unterscheiden könnte.

Für mich bedeutet ein Leben als Christ:

Ich versuche zu meinem Glauben zu stehen und ihn auch in der Öffentlichkeit zu bekennen, ganz gleich, wie steif der Gegenwind auch manchmal ist. (Im Gegensatz versuche ich andere nicht davon zu überzeugen, dass mein Leben die einzig richtige Wahl ist...)

Ich gehe in den Gottesdienst um meinen Glauben in der Gemeinschaft zu erleben und ihn zu tragen.

Ich bete.

Ich versuche, mich an die "Grundregeln" zu halten, die mir mein Glaube und seine Tradition vorgibt. Die sind vielfältig und kein Mensch kann alles leisten. Aber ich versuche es und stehe dazu.

 

Das können Ideale sein. Im realen Leben bedeutet es für mich aber auch, dass ich Gott in allen anderen Menschen und in seiner Schöpfung erkenne und versuche, dass was uns durch Jesus Christus gegeben ist, in meinem Leben lebendig werden zu lassen.

Eher Motive vielleicht: Glaube, Liebe, Hoffnung, Vergebung, Trost, Barmherzigkeit, Mut.

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Alles andere hätte mich ausgesprochen überrascht <_< .

Ich seh: wir verstehen uns - auf in den Kampf :unsure:

 

Und ich sach noch "harmloses Thema" *g*

 

Aber würdest Du das absolute Urteil fällen, dass die Lebensweise des Bischofs kein gelebtes Christentum bedeutet? Also hart gesagt: Ganz und gar nicht christlich?

keinesfalls! Ich halte ihn für einen sehr gläubigen Menschen.

Was mich an ihm hauptsächlich stört ist, dass er anscheinend mehr den Menschen gefallen will und ihnen mehr dienen will als Gott.

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Alles andere hätte mich ausgesprochen überrascht <_< .

Ich seh: wir verstehen uns - auf in den Kampf :unsure:

 

Und ich sach noch "harmloses Thema" *g*

 

Aber würdest Du das absolute Urteil fällen, dass die Lebensweise des Bischofs kein gelebtes Christentum bedeutet? Also hart gesagt: Ganz und gar nicht christlich?

keinesfalls! Ich halte ihn für einen sehr gläubigen Menschen.

Was mich an ihm hauptsächlich stört ist, dass er anscheinend mehr den Menschen gefallen will und ihnen mehr dienen will als Gott.

 

 

Deine Wahrnehmung sei dir unbenommen - was du da hineindeutest, sagt allerdings höchstens etwas über dich. Und wenig bis gar nichts über Bischof Kamphaus (allerhöchstens spricht es noch zusätzlich für ihn :D )

 

Und auf mehr Kampf *g* zu diesem Thema werde ich mich nicht einlassen.

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.....

Was mich an ihm hauptsächlich stört ist, dass er anscheinend mehr den Menschen gefallen will und ihnen mehr dienen will als Gott.

ja? er will dir doch gerade nicht gefallen. er sorgt sich auch nicht um seine reinheit, einzig der glaube an die gnade gottes bestimmt sein tun.

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Alles andere hätte mich ausgesprochen überrascht <_< .

Ich seh: wir verstehen uns - auf in den Kampf :unsure:

 

Und ich sach noch "harmloses Thema" *g*

 

Aber würdest Du das absolute Urteil fällen, dass die Lebensweise des Bischofs kein gelebtes Christentum bedeutet? Also hart gesagt: Ganz und gar nicht christlich?

keinesfalls! Ich halte ihn für einen sehr gläubigen Menschen.

Was mich an ihm hauptsächlich stört ist, dass er anscheinend mehr den Menschen gefallen will und ihnen mehr dienen will als Gott.

 

Was ist das für ein deutscher Bischof, der dieses – auch von sich selber und nicht nur über andere - sagen kann:

„Armut verträgt keine Reklame. Ich hoffe, dass ich mir treu geblieben bin, selbst in der Befolgung dieses Satzes. Ich hab’s jedenfalls nicht bereut, dass ich ins Priesterseminar gezogen bin. … Dadurch habe ich viele Kontakte mit einfachen Leuten. Ich kenne die Leute von der Müllabfuhr zum Beispiel oder die Arbeiter der Stadt Limburg. Die grüßen schon von weitem freundlich. Es ist gut, nicht nur in Karossen zu fahren, sondern zu Fuß zu laufen, Wege zu gehen.“ Weiter sagt der Bischof: „Gewissenskonflikte lohnen sich ... allemal ... Es geht nicht darum, ob da was dabei herausspringt für die Kirche oder für einen selbst, sondern es geht darum, dass man sich treu bleibt."

Dieser Mann heißt Franz Kamphaus, begnügte sich mit dem Gehalt eines Pfarrers und war bis zum 2. Februar Bischof von Limburg.

 

Aus dem Liturgieletter der Gemeinde St. Michael Schweinfurt.

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