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Fegefeuer


Werner001

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Ich war gerade auf dem entsprechendne Wikipedia-Artikel. Der ist wieder mal an so einigen Stellen Murks.

 

Wikipedia-Artikel Fegefeuer

 

"Genau das macht den großen Schmerz aus - der Mensch wird so von seiner letzten Schuld durch seine Reue geläutert."

Was die schon wieder wissen. Das ist eine gottlose Selbsterlösungstheorie. Nein. Der Mensch wird durch die Gnade und Hilfe Gottes geläutert. Die Reue ist nicht Aktor, sondern höchstens Methode.

 

"Das Fegefeuer ist sozusagen eine Qual, die man gern über sich ergehen lässt, weil sie aus der eigenen Unwürdigkeit heraus entsteht."

Quark. Gern ergehen lässt man über sich, was Hoffnung und Befreiung in sich trägt. Die Einsicht in die eigene Unwürdigkeit ist lediglich völlig deprimierend, solange sie nicht von der Hoffnung auf die Personannahme durch den liebenden Gott trifft.

Es gibt auch in Wikipedia Sado-Maso-Abwertungstendenzen, wo Negativa mit den Positiva verwechselt (pervertere) werden.

 

"In der neueren Theologie wird der Gedanke des Fegefeuers als eines Ortes mit "zeitlichen Strafen" abgelehnt. Statt dessen sprechen die Theologen von einem Reinigungsgeschehen."

Präziser wäre, dass die Theologen über das Wort Strafe und über die Beziehung von Strafe und Heil nachgedacht haben. So mancher Egomane verschlug sein Kind schon mit der Ausrede, dass dies die gerechte Strafe für des Kindes Missetaten sei. In Wirklichkeit war es nichts, als ein hilfloses Abreagieren unverdauter Aggressionen des Vaters und Uneinsichtigkeit in die Situation des Kindes.

Viele Theologen verwenden das Wort "Strafe" nicht mehr, sondern ersetzen es durch "Konsequenz" (aus dem Fakt der Sündigkeit) oder durch "Lenkung" (von Gott aus gesehen).

Wer heute das Wort "Strafe" in diesem Sinne anwendet, tut ja auch Recht damit. Nur ist die Gefahr, dass das Wort im wohlbekannten Sado-Maso-Ausrede-Sinne verwandt wird, sehr, sehr groß.

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Maria Simma, Eugenie von der Leyen, Katharina von Genua und andere könnten da ja manches berichten - z.B. dass man im Fegefeuer so leidet wie man gesündigt hat.

 

http://www.fegfeuer.ch/devotion_simma1.html

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ja, das hab ich auch grad gedacht, als ich mir den Link angeschaut hab. Brrrrrr

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Maria Simma, Eugenie von der Leyen, Katharina von Genua und andere könnten da ja manches berichten - z.B. dass man im Fegefeuer so leidet wie man gesündigt hat.

 

http://www.fegfeuer.ch/devotion_simma1.html

Naja, für alle Okkultismusfans gibt's auch was.

Ich dachte du wärst katholischer Priester? Anna Katharina Emmerick, Katharina von Genua sagen dir auch nichts? Der Vorwurf des Okkultismus ist ein bisserl oberflächlich und pauschaliert. Der Unterschied zwischen Okkultismus und Mystik besteht unter anderem darin, dass die Mystiker (die auch bezüglich Fegefeuer Schauungen hatten) darnach nicht mit esoterischen Praktiken suchten, sondern ihre Berufung kam von Gott her. So viel Unterscheidungsgabe sollte man schon haben. Zum Fegefeuer noch ein link eine Priesters:

http://www.armeseelen.info/fegefeuer.htm

bearbeitet von Mariamante
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ja, das hab ich auch grad gedacht, als ich mir den Link angeschaut hab. Brrrrrr
So hat eben jeder seine Einschätzungen: Der eine spricht bezüglich Wunder und Heilungen von "Aberglauben" - du denkst bezügl. der mystischen Gnaden, die manchen zuteil werden an "Okkultismus". Nun verstehe ich noch besser, warum Jesus vorgeworfen wurde er würde mit dem Widersacher im Bunde stehen. bearbeitet von Mariamante
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Besonders Emmericks Aussage «Ich war heute Nacht im Fegfeuer.»

Die folgenden Beschreibung ist ja ganz nett und widerspricht nicht dem katholischen Glauben. Aber dieser erste Satz ist grad so gut, wie wenn jemand nach dem Gläschenrücken sagt: "Heute habe ich mit dem Geist meines verstorbenen Großvaters geredet." So, wie es Emmerick darstellt, ist es nicht Mystik, sondern Okkultismus.

Mystik wäre, wenn sie sagen würde: "Heute Nacht hatte ich eine Vision vom Fegefeuer." Die Differenz besteht in der Redlichkeit.

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Besonders Emmericks Aussage «Ich war heute Nacht im Fegfeuer.»

Die folgenden Beschreibung ist ja ganz nett und widerspricht nicht dem katholischen Glauben. Aber dieser erste Satz ist grad so gut, wie wenn jemand nach dem Gläschenrücken sagt: "Heute habe ich mit dem Geist meines verstorbenen Großvaters geredet." So, wie es Emmerick darstellt, ist es nicht Mystik, sondern Okkultismus.

Mystik wäre, wenn sie sagen würde: "Heute Nacht hatte ich eine Vision vom Fegefeuer." Die Differenz besteht in der Redlichkeit.

Und wenn sie geschrieben hätte: Gott hat mich diese Nacht ins Fegefeuer versetzt?
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Das würde ich ihr sofort glauben, wenn sie gestorben ist. Aber dann schreibt man eigentlich nicht mehr so viel.
Schwester Faustina oder Sr. Josefa Menendez schildern auch, dass sie als sie noch auf Erden weilten geistigerweise ins Fegefeuer versetzt wurden.
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Liebe Gerlinde, Ich kann Dir da allergrößtenteils nur zustimmen. Für die Verstorbenen zu beten ist eine großartige Sache und vielleicht sogar Mitchristen Pflicht.

Für Lebende UND Verstorbene beten ist ein Werk der Barmherzigkeit. Daher ist das "vielleicht" für einen denkenden Katholiken doch eher fragwürdig bis unangebracht.
Ich wehre mich nur dagegen, die die doch "Gott sei Dank" verstaubte Ablaßkiste wieder aufgemacht wird und daß ein Mensch, denn der Papst ist und bleibt Mensch, Gott vorzuschreiben versucht, was er unter bestimmten Voraussetzungen zu tun hat. Das ist mein Problem bei der ganzen Sache.
Du scheinst Stellen der Bibel nicht so ganz ernst zu nehmen, die darauf hinweisen, dass Gott dem Petrus (und Nachfolgern) die Binde- und Lösegewalt gegeben hat? Das ist allerdings - siehe Lehr- und Hirtenamt- der Glaube der römisch- katholischen Kirche. Und soweit ich es verstehe nehmen Katholiken eher den Glauben der röm.kath. Kirche an als den Josefberens´schen Glauben.
Diesen Vorwurf kann man dem Papst da leider nicht ersparen.
So wie man dir auch den Vorwurf nicht ersparen kann mit den Kommentaren die du hier lieferst ziemlich deutlich zu zeigen, dass du vom katholischen Glauben und dem päpstlichen Lehr- und Hirtenamt nichts hälst???

Dir dürfte doch eigentlich nicht verborgen sein, daß der Passus von der Binde- und Lösegewalt sehr wahrscheinlich nicht von Jesus stammt und später angefügt worden ist.

 

 

Was das Lehramt der kath. Kirche angeht solltest Du doch auch wissen, daß es sich hierbei um eine rein menschliche Einrichtung und Erfindung handelt. Ob Gott da mit uneingeschränkt einverstanden ist, dürfte sogar eher fraglich sein. Also mir persönlich ist das Evangelium viel, viel wichtiger als das von Menshen verwaltete, kirchliche Lehramt.

 

Man hat nicht selten auch den Eindruck, daß versucht wird Gott dem Lehramt und Papst zu unterstellen. Herrscht da nicht selten zu viel Selbstherrlichkeit und wird Gott dabei nicht zu viel in den Hintergrund gedrängt? Siehe auch wieder diese unselige Ablaßgeschichte?

 

Sollten wir Katholiken nicht wieder mehr versuchen den Größen- und Standesunterschied Gott und winziger Mensch wieder mehr zu erkennen und Gott wieder mehr den Mittelpunkt überlassen?

 

Liebe Grüße

 

Josef Berens

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Besonders Emmericks Aussage «Ich war heute Nacht im Fegfeuer.»

Die folgenden Beschreibung ist ja ganz nett und widerspricht nicht dem katholischen Glauben. Aber dieser erste Satz ist grad so gut, wie wenn jemand nach dem Gläschenrücken sagt: "Heute habe ich mit dem Geist meines verstorbenen Großvaters geredet." So, wie es Emmerick darstellt, ist es nicht Mystik, sondern Okkultismus.

Mystik wäre, wenn sie sagen würde: "Heute Nacht hatte ich eine Vision vom Fegefeuer." Die Differenz besteht in der Redlichkeit.

Und wenn sie geschrieben hätte: Gott hat mich diese Nacht ins Fegefeuer versetzt?

 

A.K. Emmerick war so überzeugt, daß es so war und hat in dieser Überzeugung gelebt, daß man ihr nicht zum Vorwurf machen sollte, sie habe über ihre Erlebnisse nicht mit dem nötigen Abstand geschrieben. - Was mir auffällt: ihr beide scheint davon auszugehen, daß das Fegfeuer ein Zustand sei, der alle Läuterungsbedürftigen in gleicher Weise ereilt. Da wir Christen ja daran glauben, daß die Individualität mit dem Tod nicht untergeht, könnte es doch auch so sein, daß das Läuterungserlebnis ganz unterschiedlich ausfällt. Mit menschlichen Worten wäre es wahrscheinlich kaum zu beschreiben, auch die Schauungen der Emmerick kranken an der Schwierigkeit, dafür einen adäquaten sprachlichen Ausdruck zu finden. Man muß nur mal versuchen, einen eigenen Traum zu beschreiben, dann wird man dieser Schwierigkeit gewahr. Grüße, KAM

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Ich wurde heute Nacht übrigens ins jüngste Gericht versetzt. Und ich sah mit eigenen Augen und hörte mit eigenen Ohren, dass Emmerick getadelt wurde wegen ihrer okkultistischen Behauptungen. Aber sie wurde begnadigt, weil sie es eigentlich gut gemeint hatte. Allerdings musste sie anschließend dann wirklich ins Fegefeuer. Und sie war total überrascht, dass das ganz anders war, als sie es sich vorgestellt hatte. Dann sah ich sie mit verklärtem Gesicht das Fegefeuer wieder verlassen. Sie lächelte und sagte: "Wenn ich das gewusst hätte, oh, oooh, ooooh!" und grinste mich freundlich an. Dann sagte sie: "Mecky, mach weiter so. Du hast voll und ganz Recht. Geh, und verkünde es Mariamante!"

 

... was ich nun eingelöst habe.

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Maria Simma, Eugenie von der Leyen, Katharina von Genua und andere könnten da ja manches berichten - z.B. dass man im Fegefeuer so leidet wie man gesündigt hat.

 

http://www.fegfeuer.ch/devotion_simma1.html

Tut man da nicht so, als ob man schon mal probeweise im Fegefeuer gewesen wäre. Ich denke, das sind alles mehr oder weniger reine Spekulationen ohne die geringste Garantie auf Wirklichkeit.

 

 

liebe Grüße

 

Josef Berens

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Dir dürfte doch eigentlich nicht verborgen sein, daß der Passus von der Binde- und Lösegewalt sehr wahrscheinlich nicht von Jesus stammt und später angefügt worden ist.
So kann man es auch machen: Die Stellen die einem in der Schrift nicht passen ignorieren, umdeuten oder als "später hinzugefügt" einordnen. Damit kann man so weit gehen wie Lüdemann - oder man macht es so, dass man nur jene Stellen als nicht authentisch hinstellt, die einem nicht ins Zeug passen.
Was das Lehramt der kath. Kirche angeht solltest Du doch auch wissen, daß es sich hierbei um eine rein menschliche Einrichtung und Erfindung handelt.
Als römisch- katholischer Christ kann ich diese deine Meinung nicht teilen. Und die Verheissung der Schrift- dass die auf den Felsen Petri gegründete Kirche nicht zugrunde gerichtet wird - hat sich als wahr erwiesen.

 

Ob Gott da mit uneingeschränkt einverstanden ist, dürfte sogar eher fraglich sein. Also mir persönlich ist das Evangelium viel, viel wichtiger als das von Menshen verwaltete, kirchliche Lehramt.
Welches Evangelium? Das nach deinem Auswahlprinzip "bereinigte".? Du hast doch gerade darauf hingewiesen, dass manche Stellen offenbar später dlazugefügt wurden. Wie willst du denn exakt bestimmen, welche das nach deiner Phantasie wären? Und was bleibt von diesem Auswahlprinzip ausgenommen? Alles was dir noch ins Zeug passt bleibt stehen, alles andere wird gelöscht?
Man hat nicht selten auch den Eindruck, daß versucht wird Gott dem Lehramt und Papst zu unterstellen. Herrscht da nicht selten zu viel Selbstherrlichkeit und wird Gott dabei nicht zu viel in den Hintergrund gedrängt? Siehe auch wieder diese unselige Ablaßgeschichte?
Dass manche Menschen sich ausreden und die Folgen und Konsequenzen ihrer eigenen TAten Gott zuschreiben, oder sogar ihren eigenen Willen und ihre persönlichen Machtansprüche als Gottes Willen ausgeben- das kann ich ja noch nachvollziehen. Aber jede Weisung Gottes die z.B. aus dem Mund menschlicher Propheten kommt oder durch das päpstliche Lehr- und Hirtenamt geschenkt wird auf diese Weise in Abrede zu stellen halte ich für falsch.
Sollten wir Katholiken nicht wieder mehr versuchen den Größen- und Standesunterschied Gott und winziger Mensch wieder mehr zu erkennen und Gott wieder mehr den Mittelpunkt überlassen?

Wenn du das auf dich selbst beziehst- ist das sicher in Ordnung. Im übrigen aber sollten wir sicher ein Gespür, einen Glaubenssinn für das entwickeln, was Gott uns auch durch andere Menschen und vor allem durch Seine Kirche sagen will. An dieser Sensibilisierung zu arbeiten erspart sicher einiges an Fegefeuer, weil wir dadurch nicht unseren eigenen Willen als Willen Gottes ausgeben - und der Gerechtigkeit (Gottes) uns ein wenig besser annähern. Gewiß bedürfen wir hier in besonderer Weise der Gnade Gottes, um die wir beten wollen und sollen.

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Tut man da nicht so, als ob man schon mal probeweise im Fegefeuer gewesen wäre. Ich denke, das sind alles mehr oder weniger reine Spekulationen ohne die geringste Garantie auf Wirklichkeit.

Ich kauf den Leuten schon ab, dass es nicht Spekulation, sondern Vision war. Leider fehlt dann die Redlichkeit (oder vielleicht auch das Unterscheidungsvermögen zwischen Vision und wirklicher Begegnung), dies auch so zu schildern.

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Tut man da nicht so, als ob man schon mal probeweise im Fegefeuer gewesen wäre. Ich denke, das sind alles mehr oder weniger reine Spekulationen ohne die geringste Garantie auf Wirklichkeit.

liebe Grüße

Josef Berens

Dass das Fegefeuer bei jedem sich nach seinen Werken richten wird ( die Werke folgen uns bekanntlich) macht es natürlich so, dass jeder auf seine eigene Art "Holz für´s Fegefeuer" sammelt. Aber diese mystischen Erfahrungen a priori in Abrede stellen zu wollen halte ich für kontrapdoduktiv. Denn solche Hinweise sollen uns helfen, dass wir das meiden, was uns ins Fegefeuer bringt und vor allem angeregt werden für jene zu beten, die im Fegefeuer sind. bearbeitet von Mariamante
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1.Kor 3,10-15:

 

10 Der Gnade Gottes entsprechend, die mir geschenkt wurde, habe ich wie ein guter Baumeister den Grund gelegt; ein anderer baut darauf weiter. Aber jeder soll darauf achten, wie er weiterbaut.

11 Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus.

12 Ob aber jemand auf dem Grund mit Gold, Silber, kostbaren Steinen, mit Holz, Heu oder Stroh weiterbaut:

13 das Werk eines jeden wird offenbar werden; jener Tag wird es sichtbar machen, weil es im Feuer offenbart wird. Das Feuer wird prüfen, was das Werk eines jeden taugt.

14 Hält das stand, was er aufgebaut hat, so empfängt er Lohn.

15 Brennt es nieder, dann muss er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch.

 

Ist das die entsprechende Paulus-Stelle zum Fegefeuer?

 

Im ersten Teil geht es ja wohl vor allem um Werke, und das Bild mit dem Feuer scheint mir klar zu sein: je nachdem, welches Baumaterial Verwendung gefunden hat, wird das Feuer diese Werke als gut oder schlecht erweisen.

 

Erst im letzten Satz gibt es eine Drehung, die nahelegen könnte, dass die Menschen selbst durchs Feuer müssten.

 

Hm. Bei sowas merke ich immer wieder, wie doof es ist, dass ich ungebildetes Menschlein auf Übersetzungen angewiesen bin. <_<

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Dir dürfte doch eigentlich nicht verborgen sein, daß der Passus von der Binde- und Lösegewalt sehr wahrscheinlich nicht von Jesus stammt und später angefügt worden ist.

So kann man es auch machen: Die Stellen die einem in der Schrift nicht passen ignorieren, umdeuten oder als "später hinzugefügt" einordnen. Damit kann man so weit gehen wie Lüdemann - oder man macht es so, dass man nur jene Stellen als nicht authentisch hinstellt, die einem nicht ins Zeug passen.
Was das Lehramt der kath. Kirche angeht solltest Du doch auch wissen, daß es sich hierbei um eine rein menschliche Einrichtung und Erfindung handelt.
Als römisch- katholischer Christ kann ich diese deine Meinung nicht teilen. Und die Verheissung der Schrift- dass die auf den Felsen Petri gegründete Kirche nicht zugrunde gerichtet wird - hat sich als wahr erwiesen.

 

Ob Gott da mit uneingeschränkt einverstanden ist, dürfte sogar eher fraglich sein. Also mir persönlich ist das Evangelium viel, viel wichtiger als das von Menshen verwaltete, kirchliche Lehramt.
Welches Evangelium? Das nach deinem Auswahlprinzip "bereinigte".? Du hast doch gerade darauf hingewiesen, dass manche Stellen offenbar später dlazugefügt wurden. Wie willst du denn exakt bestimmen, welche das nach deiner Phantasie wären? Und was bleibt von diesem Auswahlprinzip ausgenommen? Alles was dir noch ins Zeug passt bleibt stehen, alles andere wird gelöscht?
Man hat nicht selten auch den Eindruck, daß versucht wird Gott dem Lehramt und Papst zu unterstellen. Herrscht da nicht selten zu viel Selbstherrlichkeit und wird Gott dabei nicht zu viel in den Hintergrund gedrängt? Siehe auch wieder diese unselige Ablaßgeschichte?
Dass manche Menschen sich ausreden und die Folgen und Konsequenzen ihrer eigenen TAten Gott zuschreiben, oder sogar ihren eigenen Willen und ihre persönlichen Machtansprüche als Gottes Willen ausgeben- das kann ich ja noch nachvollziehen. Aber jede Weisung Gottes die z.B. aus dem Mund menschlicher Propheten kommt oder durch das päpstliche Lehr- und Hirtenamt geschenkt wird auf diese Weise in Abrede zu stellen halte ich für falsch.
Sollten wir Katholiken nicht wieder mehr versuchen den Größen- und Standesunterschied Gott und winziger Mensch wieder mehr zu erkennen und Gott wieder mehr den Mittelpunkt überlassen?

Wenn du das auf dich selbst beziehst- ist das sicher in Ordnung. Im übrigen aber sollten wir sicher ein Gespür, einen Glaubenssinn für das entwickeln, was Gott uns auch durch andere Menschen und vor allem durch Seine Kirche sagen will. An dieser Sensibilisierung zu arbeiten erspart sicher einiges an Fegefeuer, weil wir dadurch nicht unseren eigenen Willen als Willen Gottes ausgeben - und der Gerechtigkeit (Gottes) uns ein wenig besser annähern. Gewiß bedürfen wir hier in besonderer Weise der Gnade Gottes, um die wir beten wollen und sollen.

Deine Worte in Gottes Ohr. Dennoch hat man immer wieder den Eindruck, daß Gott und das Evangelium unter dem kirchlichen Lehramt eher zu ersticken drohen. Ist nicht auch der Papst mittlerweile schon fast Gottersatz. Ist das nicht auch ein Grund dafür, daß immer mehr Menschen da lieber selbst denken und nicht mehr alles für bare Münze nehmen, was so von Rom kommt?

 

liebe Grüße

 

Josef Berens

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Tut man da nicht so, als ob man schon mal probeweise im Fegefeuer gewesen wäre. Ich denke, das sind alles mehr oder weniger reine Spekulationen ohne die geringste Garantie auf Wirklichkeit.

liebe Grüße

Josef Berens

Dass das Fegefeuer bei jedem sich nach seinen Werken richten wird ( die Werke folgen uns bekanntlich) macht es natürlich so, dass jeder auf seine eigene Art "Holz für´s Fegefeuer" sammelt. Aber diese mystischen Erfahrungen a priori in Abrede stellen zu wollen halte ich für kontrapdoduktiv. Denn solche Hinweise sollen uns helfen, dass wir das meiden, was uns ins Fegefeuer bringt und vor allem angeregt werden für jene zu beten, die im Fegefeuer sind.

Kann die Androhung des Fegefeuer nicht auch ein Versuch sein, Mitmenschen mit Angst zu belasten, damit man besser über sie verfügen kann? Bitte, aber nur eine höfliche Frage.

 

liebe Grüße

 

Josef Berens

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Lieber Atreides!

 

Du hast das doch schon ganz gut analysiert. Am Anfang spricht die Bibelstelle zunächst einmal nicht von dem Menschen selbst, sondern dem, was er in seinem Leben aufbaut. Das wird geprüft. Das Verfahren kann man nicht für das Fegfeuer verwenden. Es geht ja eher um ein Gericht, bei dem geprüft wird, was das Lebensgebäude für einen Wert hat. Eine Feuerprobe.

 

Der letzte Vers spricht tatsächlich vom Menschen. Das Lebensgebäude, das er errichtet hat, ist natürlich nicht ganz unabhängig von seiner Person. Es trifft ihn, ob alles, was er getan hat sich als Schund erweist oder ob es tatsächlich beständige Teile gibt.

 

Der letzte Satz ist tatsächlich der biblische Aufhänger für die Fegefeuerlehre. Ich kann allerdings die Protestanten verstehen, die diese Grundlage für ein wenig mickrig halten. Der Satz ist dunkel. Was soll denn das heißten "doch so, wie durch Feuer hindurch"?

Da kann man so ziemlich alles draus machen: Eine Qual, eine Feuerprobe, eine Läuterung.

 

Biblisch ist für das Thema Fegefeuer einfach nicht viel zu holen. Glücklicherweise erkennt die katholische Kirche, dass die Bibel zwar Wort Gottes ist, dass Gott aber über die Bibel hinaus spricht. Er spricht seit Beginn der Schöpfung (und nicht erst seit Schriftlegung der Bibel) zu uns und er hat auch nicht mit dem letzten Johannessatz aufgehört, zu uns zu sprechen.

 

Er spricht zu uns durch die klaren Argumente der Vernunft, dass wir so, wie wir auf Erden sind, nicht in den Himmel gehen können. Er spricht zu uns sogar durch die Visionen (ja, auch der von Emmerick) - die zu deuten und zu gewichten uns allerdings erst mal obliegt. Er spricht zu uns durch all die Gedanken und religiösen Erfahrungen und Gefühle, die Menschen im Glauben gemacht haben. Und - sozusagen als Konzentrat daraus - spricht Gott dann auch in den nachbiblischen Schriften der Kirche.

 

Die beste Übersetzung würde dir bei der benannten Bibelstelle so wenig helfen, wie wenn Du Dich zum Griechischprofessor entwickeln würdest. Viel wesentlicher ist m.E. dass Du auf das hörst, was Gott zu DIR sagt. Jetzt. In deinem Leben. Und das kannst du mit Hilfe der Bibel und der kirchlichen Tradition schleifen, mit Impulsen anreichern etc. Denn auf diese Weise entstehen tragfähige Glaubensanschauungen, die einem auch wirklich helfen können. Weder die (eher evangelisch angesiedelte) buchstäbliche Bibelwortklauberei noch die (eher katholisch angesiedelte) Konzilsaktenverwaltung können dies bewirken.

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Kann die Androhung des Fegefeuer nicht auch ein Versuch sein, Mitmenschen mit Angst zu belasten, damit man besser über sie verfügen kann? Bitte, aber nur eine höfliche Frage.

Das hängt wohl vom Sprecher ab.

Jemand, der vom Fegfeuer spricht, kann ...

1. Hoffnung machen

2. Warnen vor den Konsequenzen der Sünde

3. Menschen bedrohen und sich daran weiden

4. Machtmittel zur Manipulation einsetzen.

 

Von der Lehre aus lässt sich das nicht entscheiden. Es liegt in der Person des Sprechers begründet.

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Kann die Androhung des Fegefeuer nicht auch ein Versuch sein, Mitmenschen mit Angst zu belasten, damit man besser über sie verfügen kann? Bitte, aber nur eine höfliche Frage.

 

liebe Grüße

 

Josef Berens

 

Die Androhung von jedem Übel kann immer auch ein Versuch sein, Mitmenschen Angst zu machen. Klar. Aber Du meinst hier ja wohl speziell die katholische Lehre vom Fegefeuer. Da hat es das sicher auch gegeben und gibt es das wohl auch noch. Ich lese Deine Frage so, als wolltest Du unterstellen, dass hinter dieser Lehre nichts anderes stünde, als eben Angstmacherei aus zweifelhaften Motiven.

 

Die Ausgangsfrage des Threads ist ja, ob man das Fegefeuer überhaupt noch braucht. Mein Zwischenfazit: ja, unbedingt. Allerdings hoffe ich eher auf die Seelenduschen-Variante - was nicht heißen soll, dass mir das Purgatorium keine Sorgen und Angst bereitet, ich will die schmerzhaften Aspekte gar nicht ausblenden, die mit einem solchen Reinigungsprozess wohl verbunden sind. Aber ich kann einen Sinn dahinter entdecken, und habe eine klare Perspektive vor Augen, nämlich den Himmel.

 

Viele Grüße

Atreides

 

Zusatz: also ich meine im ersten Absatz nicht, dass die kath. Lehre als solche hier ständig Missbrauch treibt, sondern dass Leute das mit Bezug auf diese Lehre unter Umständen tun.

bearbeitet von Atreides
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Kann die Androhung des Fegefeuer nicht auch ein Versuch sein, Mitmenschen mit Angst zu belasten, damit man besser über sie verfügen kann? Bitte, aber nur eine höfliche Frage.

Das hängt wohl vom Sprecher ab.

Jemand, der vom Fegfeuer spricht, kann ...

1. Hoffnung machen

2. Warnen vor den Konsequenzen der Sünde

3. Menschen bedrohen und sich daran weiden

4. Machtmittel zur Manipulation einsetzen.

 

Von der Lehre aus lässt sich das nicht entscheiden. Es liegt in der Person des Sprechers begründet.

Es läßt sich aber sehr wohl sagen, wie die Lehre gemeint ist bzw. bei ihrer Entstehung gemeint war.

 

Und diese kirchliche Auslegung ihrer eigenen Lehre ist unabhängig vom jeweiligen Sprecher .................

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Tut man da nicht so, als ob man schon mal probeweise im Fegefeuer gewesen wäre. Ich denke, das sind alles mehr oder weniger reine Spekulationen ohne die geringste Garantie auf Wirklichkeit.

liebe Grüße

Josef Berens

Dass das Fegefeuer bei jedem sich nach seinen Werken richten wird ( die Werke folgen uns bekanntlich) macht es natürlich so, dass jeder auf seine eigene Art "Holz für´s Fegefeuer" sammelt. Aber diese mystischen Erfahrungen a priori in Abrede stellen zu wollen halte ich für kontrapdoduktiv. Denn solche Hinweise sollen uns helfen, dass wir das meiden, was uns ins Fegefeuer bringt und vor allem angeregt werden für jene zu beten, die im Fegefeuer sind.

Ausser natürlich, jemand bekommt einen Ablass ab. Dann kommt er um die Erfahrung des Fegefeuers vollkommen herum, egal, wieviel Holz er gesammelt hat.

 

Werner

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