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Fegefeuer


Werner001

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Liebe® Julis!

 

Da machst Du allerdings wirklich ein ganzes Fass auf.

Wissen tun wir darüber nämlich wirklich nichts. Mir ging es eigentlich nur darum, was mit dem Ausdruck "arme Seelen" ursprünglich gemeint ist. Meine eigene Meinung hierzu ist noch ein wenig differenzierter.

 

Grundsätzlich halte ich es für richtig, den Tod auch als die Grenze unserer Freiheit zu sehen - zumindest Freiheit in der Form, wie wir sie jetzt kennen. Nicht, dass ich wüsste, wie es jenseits so zugeht. Aber Himmel bedeutet z.B., dass man sich unwideruflich Gott zuwendet, Hölle, dass man sich ebenso unwiderruflich Gott abwendet. Während wir im Erdenleben immer wieder Entscheidungen neu treffen und das Durchhalten der Entscheidung immer wieder erkämpfen müssen, scheint das für die Ewigkeit nicht so zu sein.

Woher diese Ahnung kommt? Ich würde sagen: Zuerst einmal aus einer Art Mystik. Wenn man sich auf die Vorstellung des Himmels einlässt, spürt man, dass diese dauernde Entscheiderei noch nicht das Ziel ist. "Unruhig ist unser Herz ... bis es ruht in dir!"

Solche Grundsatzentscheidungen wie "für oder gegen Gott" sind dann einfach gefallen und belasten uns nicht mehr.

Meiner Überzeugung nach gibt es im Jenseits zwar durchaus noch Freiheit, aber die ist anders, als die Freiheit hier und heute. Es ist eine vorentschiedene Freiheit, eine Freiheit, die das, was Gott will, gestaltet - und nicht mehr darum kämpft.

 

Ein zweites Argument kommt von der offiziellen Kirche häufiger (obwohl ich es als sekundär bezeichne). Es dreht sich um die moralischen Folgen.

Jesus hat ja immer das Jetzt als Entscheidungszeit qualifiziert. "Seid wachsam!". Es ist nicht förderlich zu sagen: "Jetzt leb ich erst mal als Schweinehund. Ich kann mich, sobald ich mehr Informationen hab (im Fegfeuer weiß ich ja immerhin schon mal, dass es nach dem Tode weiter geht...) immer noch anders entscheiden." Das wäre eine Hinauszögerungstaktik, die jede Moral untergräbt.

 

Falls Du meine Geschichte gelesen hast: Auch hier zeigen sich Stärke und Schwäche meiner Geschichte, die ja eine eigenartige Mischung aus Gericht und Fegefeuer darstellt. (Vielleicht hätte ich da deutlicher trennen sollen).

 

Die Fakten zur Entscheidung setzen wir hier auf Erden. Zumindest ist uns nichts anderes bekannt und wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir jenseits des Todes noch andere Fakten setzen können. (Hier wird zum ersten mal klar, warum sich die Seelen nicht selbst helfen können. Wiedergutmachung im irdischen Sinne gerät nämlich mit dieser Feststellung ins Wanken.)

 

Der Handelnde sind primär nicht mehr wir selbst, sondern Gott handelt an uns. Ich vermute (wie in der Geschichte dargestellt), dass Gott dabei nicht nur unvermittelt vorgeht, sondern (wie er es zu jeder Zeit immer getan hat) wiederum vermittelt durch Menschen handelt. Auch wenn ich davon ausgehe, dass wir dann trotz der Vermittlung Gottes Wirken offenbar erkenne. All die Figuren meiner Geschichte (leider kommt das zu wenig heraus) handeln als Vermittler des Willens Gottes.

 

Selbst über Hitler ist das Wort - wenn auch unerkennbar - schon gesprochen. Alle diesbezüglichen Fakten, die er setzen konnte, sind zu Lebzeiten gesetzt. Er kann weder ungeschehen machen, was er damals tat, noch kann er weiterhin Fakten setzen und die Juden nochmals zum Schweigen bringen. Jetzt geht es nur noch um die Konsequenz seiner Taten und um die gegenseitige Bewertung: Ablehnung oder Annahme. Er selbst hat das nicht mehr wirklich in der Hand. Wenn er sich so verfahren hat, dass selbst Gottes und der Menschen Angebot, sich zu versöhnen, für ihn nicht mehr annehmbar sind, dann ist für ihn Hölle. Wenn er dagegen annehmbar ist und Gottes (und der Menschen) Liebe irgend einen Ansatzpunkt findet, an dem sie eine Schneise in seine Verbocktheit schlagen können, dann ist für ihn Himmel - trotz Fegefeuer.

 

Dass die armen Seelen im mariamanteschen Sinne arm sind, wird natürlich manchmal (wohl aus den genannten moralischen Gründen heraus) mit Übereifer verfochten. Das tue ich nicht. Meine Einstellung ergibt sich nicht aus einem Wissen, wie es sein wird, sondern gerade aus dem Nichtwissen: Ich weiß nicht, was sein wird und ob und wie ich mich nach dem Tod noch entscheiden kann. Daher schließe ich mich Jesu Botschaft von der Wachsamkeit und dem "JETZT" der Entscheidung an. Alles andere wird man dann sehen.

Und ich hoffe auf das zur Ruhe Kommen der ständigen Entscheidungen, des Zweifels etc.

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.....Das Zentrale worum es geht ist die Liebe zu Gott, zu den Menschen - aber sicher keine "Kuschelliebe" - sondern selbstlose Hingabe, Opferbereitschaft, Ja auch zur Kreuzesnachfolge......

nun kommt erst mal anständig über den tag, auch über den forentag und den forenabend und die forennacht. erst wenn das glückt, jeden tag, jede woche, eine lange zeit, denkt an selbstlosigkeit, an opferbereitschaft. und wenn diese glückt dann denkt weiter.

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.....Das Zentrale worum es geht ist die Liebe zu Gott, zu den Menschen - aber sicher keine "Kuschelliebe" - sondern selbstlose Hingabe, Opferbereitschaft, Ja auch zur Kreuzesnachfolge......

nun kommt erst mal anständig über den tag, auch über den forentag und den forenabend und die forennacht. erst wenn das glückt, jeden tag, jede woche, eine lange zeit, denkt an selbstlosigkeit, an opferbereitschaft. und wenn diese glückt dann denkt weiter.

Jetzt ist die Zeit der Gnade, der Kairos. Jetzt und nicht in ferne Zukunft gilt es umzukehren, Gott, die Menschen aus ganzem Herzen zu lieben - ob wir den morgigen TAg noch hier auf Erden erleben, liegt nicht ganz in unserer Hand. Die Tür zum Herzen Gottes ist der gegenwärtige Augenblick- nciht der morigige Tag oder die nächste Woche. Versäumen, verträumen und vertrödeln wir daher nicht die Zeit mit manchmal nichtigen Plänen in eine ferne Zukunft.
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Diese Diskussion ist zwar fast eine Nummer zu hoch für mich. Trotzdem. Zwei Gedanken (ich glaube von Merky) gehören irgendwie auch zu meiner Überzeugung.

 

Auch ich stelle mir vor, dass wir im Tod die letzte und endgültige Entscheidung treffen werden, für Gott, für eine ewige Beziehung zu ihm, oder gegen Gott, für die ewige Beziehungslosigkeit. Je mehr wir uns im Leben daran gewöhnt haben, uns für die Beziehung zu Gott zu entscheiden, desto "automatischer" werden wir sie dann auch richtig treffen. Aus dieser Optik sehe ich dann das Fegefeuer bildhaft als so etwas wie eine "Intensivschulung der Gottesbeziehung". Was ich nicht auf Erden bereits gelernt habe, das werde ich dort nachholen müssen. Der Ablass in dieser Bildsprache wird dann zum Nachhilfeunterricht, der diese Schulung abkürzt, oder vielleicht sogar zur "Freikarte".

 

Aber eben, das sind alles nur Bilder. Ich weiss, dass ich eigentlich darüber nichts weiss. Nur brauche ich - so glaube ich wenigstens - eigentlich auch gar nicht alles so genau zu wissen. Ich gehe davon aus, dass schlussendlich alles viel grösser, viel umfassender sein wird, so gross, dass unser menschlicher Verstand eben auf Bilder angewiesen ist, um sich dem Geheimnis Gottes und der Ewigkeit überhaupt nur annähern zu können. Gott spricht in der Schrift sehr stark mit Bilder zu uns. Also ist es sicher nicht falsch, selber Bilder zu gebrauchen. Ich muss mir nur immer bewusst bleiben, dass es Bilder sind, dass wir mit unserem beschränkten Blickwinkel immer nur einen kleinen Teil der ganzen Realität sehen und begreifen können.

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Gerlinde Blosche
Diese Diskussion ist zwar fast eine Nummer zu hoch für mich. Trotzdem. Zwei Gedanken (ich glaube von Merky) gehören irgendwie auch zu meiner Überzeugung.

 

Auch ich stelle mir vor, dass wir im Tod die letzte und endgültige Entscheidung treffen werden, für Gott, für eine ewige Beziehung zu ihm, oder gegen Gott, für die ewige Beziehungslosigkeit. Je mehr wir uns im Leben daran gewöhnt haben, uns für die Beziehung zu Gott zu entscheiden, desto "automatischer" werden wir sie dann auch richtig treffen. Aus dieser Optik sehe ich dann das Fegefeuer bildhaft als so etwas wie eine "Intensivschulung der Gottesbeziehung". Was ich nicht auf Erden bereits gelernt habe, das werde ich dort nachholen müssen. Der Ablass in dieser Bildsprache wird dann zum Nachhilfeunterricht, der diese Schulung abkürzt, oder vielleicht sogar zur "Freikarte".

 

Aber eben, das sind alles nur Bilder. Ich weiss, dass ich eigentlich darüber nichts weiss. Nur brauche ich - so glaube ich wenigstens - eigentlich auch gar nicht alles so genau zu wissen. Ich gehe davon aus, dass schlussendlich alles viel grösser, viel umfassender sein wird, so gross, dass unser menschlicher Verstand eben auf Bilder angewiesen ist, um sich dem Geheimnis Gottes und der Ewigkeit überhaupt nur annähern zu können. Gott spricht in der Schrift sehr stark mit Bilder zu uns. Also ist es sicher nicht falsch, selber Bilder zu gebrauchen. Ich muss mir nur immer bewusst bleiben, dass es Bilder sind, dass wir mit unserem beschränkten Blickwinkel immer nur einen kleinen Teil der ganzen Realität sehen und begreifen können.

Lieber Anfänger,

auch Paulus hat Gottes Größe im Verhältnis zu unserem "beschränkten Blickwinkel". wie Du schreibst, folgendermaßen zum Ausdruck gebracht. " Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen, um sich aller zu erbarmen.

O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich sind seine Wege! Denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Wer hat ihm etwas gegeben, sodass Gott ihm etwas zurückgeben müsste? Denn aus ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung." (Röm 11, 32-36)

Nur zur Ergänzung Deiner Gedanken, Gruß Gerlinde

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.....Das Zentrale worum es geht ist die Liebe zu Gott, zu den Menschen - aber sicher keine "Kuschelliebe" - sondern selbstlose Hingabe, Opferbereitschaft, Ja auch zur Kreuzesnachfolge......

nun kommt erst mal anständig über den tag, auch über den forentag und den forenabend und die forennacht. erst wenn das glückt, jeden tag, jede woche, eine lange zeit, denkt an selbstlosigkeit, an opferbereitschaft. und wenn diese glückt dann denkt weiter.

Jetzt ist die Zeit der Gnade, der Kairos. Jetzt und nicht in ferne Zukunft gilt es umzukehren, Gott, die Menschen aus ganzem Herzen zu lieben - ob wir den morgigen TAg noch hier auf Erden erleben, liegt nicht ganz in unserer Hand. Die Tür zum Herzen Gottes ist der gegenwärtige Augenblick- nciht der morigige Tag oder die nächste Woche. Versäumen, verträumen und vertrödeln wir daher nicht die Zeit mit manchmal nichtigen Plänen in eine ferne Zukunft.

Hallo Anfänger, hast Du schön geschrieben!

Für mich ist durch das Fegfeuer gehen, der Zustand, daß ich erkenne, wie mich Gott gewollt hat, und wie ich wirklich war, also von diesem Ideal abgekommen bin. Das tut natürlich sehr wehe, aber wenn es dann letzendlich zur erlösenden Läuterung führt, ist dies letzendlich eine große Freude!

liebe Grüße Udo

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Für mich ist durch das Fegfeuer gehen, der Zustand, daß ich erkenne, wie mich Gott gewollt hat, und wie ich wirklich war, also von diesem Ideal abgekommen bin.

Dies würde ich eher dem Gericht zuordnen. Das Fegefeuer wäre dann die Konsequenz: Die erkannte Abweichung Gott hinhalten, damit er all das wegnehmen (wegbrennen in alter Diktion, wegwaschen in meiner Diktion) kann, was mich von ihm und von den Menschen trennt.

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.....Das Zentrale worum es geht ist die Liebe zu Gott, zu den Menschen - aber sicher keine "Kuschelliebe" - sondern selbstlose Hingabe, Opferbereitschaft, Ja auch zur Kreuzesnachfolge......

nun kommt erst mal anständig über den tag, auch über den forentag und den forenabend und die forennacht. erst wenn das glückt, jeden tag, jede woche, eine lange zeit, denkt an selbstlosigkeit, an opferbereitschaft. und wenn diese glückt dann denkt weiter.

Jetzt ist die Zeit der Gnade, der Kairos. Jetzt und nicht in ferne Zukunft gilt es umzukehren, Gott, die Menschen aus ganzem Herzen zu lieben - ob wir den morgigen TAg noch hier auf Erden erleben, liegt nicht ganz in unserer Hand. Die Tür zum Herzen Gottes ist der gegenwärtige Augenblick- nciht der morigige Tag oder die nächste Woche. Versäumen, verträumen und vertrödeln wir daher nicht die Zeit mit manchmal nichtigen Plänen in eine ferne Zukunft.

dann deutlicher, kommt anständig von einem posting zum anderen, lest das eine anständig damit ihr mit einem anderen anständig antworten könnt. wenn das geschafft ist können wir über andere dinge reden, andere dinge tun. noch deutlicher, schwatzt nicht, tut.

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Lieber Mecky,

auch wenn du zurecht der Meinung bist, dass

letztlich ... Diskussionen über das, was nach dem Tod kommt, doch für uns alle ein wenig zu hoch
seien, können wir doch ein wenig spekulieren. Das tust du ja auch im, gleich darauffolgenden Posting:

Für mich ist durch das Fegfeuer gehen, der Zustand, daß ich erkenne, wie mich Gott gewollt hat, und wie ich wirklich war, also von diesem Ideal abgekommen bin.

Dies würde ich eher dem Gericht zuordnen. Das Fegefeuer wäre dann die Konsequenz: Die erkannte Abweichung Gott hinhalten, damit er all das wegnehmen (wegbrennen in alter Diktion, wegwaschen in meiner Diktion) kann, was mich von ihm und von den Menschen trennt.

Dazu fällt mir folgende Spekulation ein: Womöglich können wir Purgatorium und Gericht gar nicht von einander trennen. Bei uns in der Welt ist das natürlich so: Erst kommt die Gerichtsverhandlung und danach die Strafe (mit der Hoffnung auf Besserung des Bestraften).

 

Womöglich projezieren wir diesen Vorgang letztlich auf das jenseitige Gericht. Aber selbst in unserem begrenzten Rechtssystem kann es doch vorkommen, dass der Angeklagte bereits während der Verhandlung einen Läuterungsprozess durchmacht; die Begegnung mit den Opfern, die Angst vor den Konsequenzen, etc.

 

Ich stelle mir das so vor: Der Tod ist fürwahr das Ende der Handlungsfähigkeit in dem Sinn, wie du das oben beschrieben hast. (Der Angeklagte kann den Mord nicht rückgängig machen, oder die Angehörigen entschädigen.) Ich komme also mit meinem fest verschnürten Päckchen vor Gott und der Schöpfung ins Gericht. Jetzt ist Ernte, jetzt wird ausgepackt, jetzt wird sich zeigen ob da rotbackige, saftige Äpfel drin sind oder wurmstichige, verschimmelte Unkenntlichkeiten.

 

Früher ist man häufig davon ausgegangen, dass nur der in den Himmel kommt, der zumindest eine angemessene Ausbeute an vollwertigen Früchten mitbingt. Heute glauben wir eher, dass die Entscheidung für oder gegen Gott ausschlaggebend sein dürfte. Evangelikale Christen neigen nun dazu, zu glauben, dass diese Entscheidung zu Lebzeiten bei vollem Bewusstsein getroffen werden muss. Der Entscheidungsfragebogen muss also ferttig ausgefüllt, dreifach angefertigt und unterschrieben oben drauf liegen. Was dann im Paket ist, spielt dann nur noch eine untergeordnete Rolle.

 

Ich dagegen hoffe, dass die Entscheidung auch dann respektiert wird, wenn sie vollkommen unfertig, irgendwo ganz verborgen, erst ein Mal mühsam herausgearbeitet werden muss. Dieser Prozess könnte durchaus als ein Läuterungsprozess betrachtet werden. Dann wäre das Fegefeuer womöglich ein Teil des Prozesses, an dessen Ende dann die klare Entscheidung für oder gegen Gott steht. Somit wäre der Richtspruch also der Abschuss, sowohl der Verhandlung, als auch des Purgatoriums.

 

Ich persönlich hoffe (und glaube auch daran), dass am Ende dieses Prozesses, für keinen Menschen eine andere Entscheidung stehen kann, als die Entscheidung für Gott. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand sich gegen die Liebe entscheiden wird, wenn erst ein mal die Augen von aller Blindheit gereinigt sind. Und erst wer von Blindheit befreit ist, ist auch frei für eine so schwerwiegende, weil endgültige Entscheidung.

 

Ich schreibe das ausdrücklich mit dem Vorbehalt, dass dies lediglich meine Hoffnung zum Ausdruck bringt. Worin das Gericht und das Purgatorium dann wirklich besteht, weiss niemand. Mein Formular habe ich daher bereits ausgefüllt. Ich hoffe aber für diejenigen, die ihres zerknüllt und in den Biomüll geworfen haben.

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Zu diesem Thema sind mir heute Nacht noch zwei Gedanken gekommen, die ich hier anfügen möchte.

 

Zum einen: Manchmal stelle ich mir vor, wir würden im Himmel sein wie Gefässe, randvoll gefüllt mit dem Glück der Beziehung zu Gott (früher nannte man es der Anschauung Gottes). Nicht alle Gefässe werden gleich oder gleich goss sein. Das ist abhängig einerseits vom Plan Gottes mit jedem Einzelnen und andererseits davon, wie bereitwillig wir uns von IHM habe formen lassen. Aber keines würde noch mehr von diesem Glück fassen. Das Fegefeuer in diesem Bild wäre dann sozusagen der letzte Schliff an diesen Gefässen. Die einen müssten nur noch etwas poliert werden, andere auch noch etwas ausgebeult. Wie das Thema Ablass in dieses Bild passt, weiss ich im Augenblick noch nicht.

 

Zum anderen: Gerade heute wird sehr stark auf Gerechtigkeit gepocht. Wir Menschen aber düfen schon lange mit dem Psalmisten zu Gott rufen: "Herr, schaffe mir Recht gegen meine Feinde!" Dass dies hier auf Erden manchmal gar nicht möglich ist ohne das Recht anderer zu verletzen, das ist eine Erfahrung, die wir immer wieder machen. Und trotzdem vertrauen wir auf Gottes Gerechtigkeit. Was liegt also näher, als dass dies auch noch sozusagen "posthum" geschehen kann? Doch wenn ich von Gott erwarte, dass er mir Gerechtigkeit verschafft, so muss ich logischerweise auch akzeptieren, dass er auch meinem Feind Gerechtigkeit mir gegenüber verschafft, auch dies nötigenfalls "posthum". Hier wäre der Ablass dann so etwas wie das Gnadengesuch der Kirche, der irdischen zusammen mit der himmlischen, für jeden von uns.

 

Aber wie gesagt, das sind Bilder einer Realität, die wir hier nie ganz werden erfassen können. Deshalb scheint es mit auch so wichtig, immer wieder zu versuchen, auch noch von einer anderen Seite, aus einer anderen Sicht an die ewigen Dinge heran zu gehen. So bekommen wir schlussendlich ein doch relativ umfassendes Bild, und fixieren uns nicht einfach auf einen Aspekt der ganzen Wahrheit.

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Letztlich sind Diskussionen über das, was nach dem Tod kommt, doch für uns alle ein wenig zu hoch.
Ja-m anches ist dabei spekulativ. Aber ich denke dass das "ewige Leben mit Gott" nicht erst im Jenseits beginnt- sondern schon hier, und seine Auswirkungen zeigt. Jesus sagt u.a. "das Himmelreich ist in euch, das Himmelreich ist unter euch". Und durch gewisse Läuterungen, Prüfungen, Reinigungen die wir schon hier auf Erden durchmachen könnte man sagen, dass das Fegefeuer auch unter uns ist.
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dann deutlicher, kommt anständig von einem posting zum anderen, lest das eine anständig damit ihr mit einem anderen anständig antworten könnt. wenn das geschafft ist können wir über andere dinge reden, andere dinge tun. noch deutlicher, schwatzt nicht, tut.
Schreiben ist auch eine Form von Handeln.
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hallo ;)

für mich bedeutet das fegefeuer noch eine chance ja zu gott zu sagen,wenn ich geläutert bin....ich habe keine angst was nach dem tod kommt,nur vorm sterben u.da bin ich gewiss,daß jesus mich hineinbegleitet (stell mir das wie eine art geburt vor)

 

grins <_<:unsure: ...ich bin gewiss,daß ich in den himmel komm

 

warum:

 

na weils kein teifi mit mir aushält :D:D

 

mimare

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dann deutlicher, kommt anständig von einem posting zum anderen, lest das eine anständig damit ihr mit einem anderen anständig antworten könnt. wenn das geschafft ist können wir über andere dinge reden, andere dinge tun. noch deutlicher, schwatzt nicht, tut.

Schreiben ist auch eine Form von Handeln.

Dem kann ich nur aus ganzem Herzen zustimmen <_<

lieben Gruß Udo

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Gerlinde Blosche

dann deutlicher, kommt anständig von einem posting zum anderen, lest das eine anständig damit ihr mit einem anderen anständig antworten könnt. wenn das geschafft ist können wir über andere dinge reden, andere dinge tun. noch deutlicher, schwatzt nicht, tut.

Schreiben ist auch eine Form von Handeln.

Dem kann ich nur aus ganzem Herzen zustimmen <_<

lieben Gruß Udo

Wenn es so eifrige Schreiberlinge nicht gäbe, dann wüßten wir halt auch nichts von Jesus und und noch weniger über das Jenseits.

Liebe Grüße, Gerlinde

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Besonders Emmericks Aussage «Ich war heute Nacht im Fegfeuer.»

Die folgenden Beschreibung ist ja ganz nett und widerspricht nicht dem katholischen Glauben. Aber dieser erste Satz ist grad so gut, wie wenn jemand nach dem Gläschenrücken sagt: "Heute habe ich mit dem Geist meines verstorbenen Großvaters geredet." So, wie es Emmerick darstellt, ist es nicht Mystik, sondern Okkultismus.

Mystik wäre, wenn sie sagen würde: "Heute Nacht hatte ich eine Vision vom Fegefeuer." Die Differenz besteht in der Redlichkeit.

Hallo Mecky,

 

das ist Haarspalterei, natürlich war sie niemals im Fegefeuer real anwesend, daher konnte sie Gesehenes nur durch eine Vision mitbekommen haben.

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Die "ärmeren" Seelen im Fegefeuer wären doch die, für die nicht gebetet und kein Ablass gewonnen wird. Wer keine Hinterbliebenen hat, hat demnach auch schlechtere Aussichten für den Himmel.

Kommt mir ein wenig als ungleiche Chance vor.

Liebe Grüße,Gerlinde

LIebe gerlinde, meine Meinung als kritisch denkender Katholik:

 

Der Ablaß dürfte auch heute noch, ähnlich wie zu Luthers Zeiten, nicht mehr und nicht weniger als ein rein päpstliches Versprechen, ohne Gewähr für Gott und die betreffenden Menschen, sein.

Du musst sich auch nicht beteiligen, keiner zwingt dich dazu. Aber bitte verschone uns und andere von deinen Plattitüden <_<

Vielleicht solltest Du aber einmal ganz ernstlich und ohne Vorurteil darüber nachdenken

 

liebe Grüße

Josef Berens

Was für Vorurteile. Der Heilige Vater hat von Jesus Christus als solcher die Binde und Lösegewalt in Stellvertretung bekommen. Also kann er Kraft seiner Autorität als Stellvertreter Gottes die zeitlichen Sündenstrafen tilgen.

 

Wenn Du der Meinung bist, das wäre Humbug, dann sage ich Dir, es wäre gut möglich, dass deine Erlösung auch ohne Gewähr ist.

 

Ab in die Hölle :unsure:

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Dir dürfte doch eigentlich nicht verborgen sein, daß der Passus von der Binde- und Lösegewalt sehr wahrscheinlich nicht von Jesus stammt und später angefügt worden ist.

Das ist aber nur deine unbedeutende Privatmeinung eines einfach denkenden Katholiken <_<

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Tut man da nicht so, als ob man schon mal probeweise im Fegefeuer gewesen wäre. Ich denke, das sind alles mehr oder weniger reine Spekulationen ohne die geringste Garantie auf Wirklichkeit.

 

 

liebe Grüße

 

Josef Berens

III Die abschließende Läuterung - das Purgatorium

 

 

 

1030 Wer in der Gnade und Freundschaft Gottes stirbt, aber noch nicht vollkommen geläutert ist, ist zwar seines ewigen Heiles sicher, macht aber nach dem Tod eine Läuterung durch, um die Heiligkeit zu erlangen, die notwendig ist, in die Freude des Himmels eingehen zu können.

 

 

1031 Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten, die von der Bestrafung der Verdammten völlig verschieden ist, Purgatorium [Fegefeuer]. Sie hat die Glaubenslehre in bezug auf das Purgatorium vor allem auf den Konzilien von Florenz [Vgl. DS 1304] und Trient [Vgl. DS 1820; 1580] formuliert. Im Anschluß an gewisse Schrifttexte [Vgl. z.B. 1 Kor 3,15, 1 Petr 1,7] spricht die Überlieferung der Kirche von einem Läuterungsfeuer:

 

 

 

„Man muß glauben, daß es vor dem Gericht für gewisse leichte Sünden noch ein Reinigungsfeuer gibt, weil die ewige Wahrheit sagt, daß, wenn jemand wider den Heiligen Geist lästert, ihm ‚weder in dieser noch in der zukünftigen Welt‘ vergeben wird (Mt 12,32). Aus diesem Ausspruch geht hervor, daß einige Sünden in dieser, andere in jener Welt nachgelassen werden können" (Gregor d. Gr., dial. 4,39).

 

 

 

1032 Diese Lehre stützt sich auch auf die Praxis, für die Verstorbenen zu beten, von der schon die Heilige Schrift spricht: „Darum veranstaltete [Judas der Makkabäer] das Sühnopfer für die Verstorbenen, damit sie von der Sünde befreit werden" (2 Makk 12,45). Schon seit frühester Zeit hat die Kirche das Andenken an die Verstorbenen in Ehren gehalten und für sie Fürbitten und insbesondere das eucharistische Opfer [Vgl. DS 856] dargebracht, damit sie geläutert werden und zur beseligenden Gottesschau gelangen können. Die Kirche empfiehlt auch Almosen, Ablässe und Bußwerke zugunsten der Verstorbenen.

 

„Bringen wir ihnen Hilfe und halten wir ein Gedächtnis an sie. Wenn doch die Söhne Ijobs durch das von ihrem Vater dargebrachte Opfer geläutert wurden [Vgl. Ijoh 1,5], wie sollten wir dann daran zweifeln, daß unsere Opfergaben für die Toten ihnen Trost bringen? Zögern wir nicht, den Verstorbenen Hilfe zu bringen und unsere Gebete für sie aufzuopfern" (Johannes Chrysostomus, horn. in 1 Cor. 41,5).

 

Quelle:Katechismus der katholischen Kirche

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Gerlinde Blosche

Was die aus menschlicher Sicht ungleiche Chance bezüglich der Zuwendung von Ablässen für Verstorbene angeht, hat einer (ich glaube es war Mecky) schon die Hoffnung ausgesprochen, dass diese sicher von Gott einen Ausgleich erfährt. Damit kann ich leben , rechne aber auch mit Überraschungen im Jenseits.

Liebe Grüße, Gerlinde

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Was die aus menschlicher Sicht ungleiche Chance bezüglich der Zuwendung von Ablässen für Verstorbene angeht, hat einer (ich glaube es war Mecky) schon die Hoffnung ausgesprochen, dass diese sicher von Gott einen Ausgleich erfährt. Damit kann ich leben , rechne aber auch mit Überraschungen im Jenseits.

Liebe Grüße, Gerlinde

Liebe Gerlinde,

 

ich sehe das Pulgatorium nicht als Strafe an, zumal es eine zeitliche begrenzte Aktion darstellt. Mein Beichtvater verglich das Fegefeuer mit einer Sonnenbank für Tomaten, die noch alle nachreifen müssen. Im diesem Sinne treffen wir uns, nach unseren irdischen Ableben, im Gottes Bräunungstudio wieder. :ph34r:

bearbeitet von tomlo
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Besonders Emmericks Aussage «Ich war heute Nacht im Fegfeuer.»

Die folgenden Beschreibung ist ja ganz nett und widerspricht nicht dem katholischen Glauben. Aber dieser erste Satz ist grad so gut, wie wenn jemand nach dem Gläschenrücken sagt: "Heute habe ich mit dem Geist meines verstorbenen Großvaters geredet." So, wie es Emmerick darstellt, ist es nicht Mystik, sondern Okkultismus.

Mystik wäre, wenn sie sagen würde: "Heute Nacht hatte ich eine Vision vom Fegefeuer." Die Differenz besteht in der Redlichkeit.

Hallo Mecky,

 

das ist Haarspalterei, natürlich war sie niemals im Fegefeuer real anwesend, daher konnte sie Gesehenes nur durch eine Vision mitbekommen haben.

... und eine Vision ist eben eine Vision.

Sie gibt nicht den allergeringsten Hinweis darauf, wie das Fegefeuer tatsächlich aussieht.

Wird von jemandem behauptet, er sei dagewesen, dann behauptte man, zu wissen wie es tatsächlich aussieht.

Das ist der Unterschied.

 

Werner

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Gerlinde Blosche

Was die aus menschlicher Sicht ungleiche Chance bezüglich der Zuwendung von Ablässen für Verstorbene angeht, hat einer (ich glaube es war Mecky) schon die Hoffnung ausgesprochen, dass diese sicher von Gott einen Ausgleich erfährt. Damit kann ich leben , rechne aber auch mit Überraschungen im Jenseits.

Liebe Grüße, Gerlinde

Liebe Gerlinde,

 

ich sehe das Pulgatorium nicht als Strafe an, zumal es eine zeitliche begrenzte Aktion darstellt. Mein Beichtvater verglich das Fegefeuer mit einer Sonnenbank für Tomaten, die noch alle nachreifen müssen. Im diesem Sinne treffen wir nach unseren irdischen Ableben im Gottes Bräunungstudio wieder. :ph34r:

Lieber Tomlo, ich sehe ja das Purgatorium auch nicht als Strafe an , sondern als eine Chance geläutert und aufgerichtet zu werden um schließlich heil und bei Gott zu sein.

Ist doch etwas, was mich letztend Endes vor der Hölle bewahren kann!

Liebe Grüße, Gerlinde

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