Rinf Geschrieben 14. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 (bearbeitet) Ich denke, daß Du selbst merkst, wer hier die Gedankengänge eines glaubenden Menschen nachvollziehen kann und wer nicht (ich schließe mich hier übrigens Flo an!). Wenn hier in F&A jemand schreiben würde, er sei besessen und welcher Exorzist dafür am geeignetsten sei und Mariamante würde darauf gleich mit einer Liste von Adressen von Exzorzisten antworten. Wenn nun Sokrates bspw. daraufhin zu Bedenken geben würde, daß dieser Weg schon im Ansatz falsch sei und eher das Leid des Betroffenen vermehren wird - dürfte Sokrates dann d.E.n. diese * * * Reaktionen nicht an den Tag legen? Klar sieht Lissie (und andere A&As) dies "einseitig". Also genau wie Du! Also stellt jeder seine Meinung dar und Pünktchen guckt sich das an und in sich rein und macht was draus. Wo ist das Problem? Edit: Sokrates Moderatorenarbeit abgenommen. bearbeitet 14. Februar 2007 von Rinf Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 14. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 (bearbeitet) Klar sieht Lissie (und andere A&As) dies "einseitig". Moment. Natürlich verstehe ich das Bedürfnis nach Sakramenten und parktiziertem Katholizismus nur durch Abstraktion, mir selber ist es so fremd wie das Bedürfnis, mich zu verschleiern. Aber darum ging es mir hier gar nicht. Ein Gläubiger, der Sakramente wie die kirchliche Ehe begehrt, ist doch verständlich und wird von mir nicht weiter hinterfragt, sofern wir uns nicht mitten in einer Diskussion über Sinn und Unsinn von Sakramenten befinden. Hier geht es aber darum, daß jemand, der offensichtlich selber etwas als falsch erlebt, genau dasselbe noch einmal will. Und von ausgrechnet denjenigen, die das ganze in seinen Augen so ungut managen. Da frage ich mich, wieso man nicht an der katholischen Sakramentenehe an sich zweifelt, statt ihr verzweifelt nachzurennen. Und wer wirklich von ihr und ihrer Richtig- und Wichtigkeit überzeugt ist: Bitteschön, das steht jedem zu. Aber dann auch bedenken, daß die Unauflöslichkeit, die Sakramentenverweigerung bei Ehebruch und die langwierigen und indiskreten Nichtigkeitsverfahren eben unabdingbar dazugehören, sie sind die Konsequenz der Grundidee. bearbeitet 14. Februar 2007 von Lissie Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 14. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 Liebe Leute, leider komm ich erst jetzt wieder dazu, hier zu lesen, nachdem ich gestern auf das erste Posting von Lissie moderatorentechnisch hingewiesen wurde. Ich habe es trotzdem stehen lassen, weil die Frage, die Lissie gestellt hat, sich einem Aussenstehenden tatsächlich aufdrängen muss. Hier in F&A sollte es durchaus möglich sein, auch die Frage zu stellen, was einen Christen bewegt, trotz solcher Widrigkeiten Christ zu bleiben. Was daraus nicht werden sollte, denn dafür ist F&A wirklich nicht der Platz, wäre ein hämisches "die doofen Christen, warum schmeissen die nicht einfach den Kram hin" und auch kein "die doofen A&As, die sollen gefälligst nicht alles hinterfragen" Ich finde, auch die Frage von Lissie kann hier ohne Polemik und erkenntnisbringend für alle diskutiert werden, worum ich bitten möchte. Erwägenswert wäre höchstens das Absplitten des Themas, mal sehen. In diesem Sinne Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katta Geschrieben 14. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 Die Ehe spendet ja nicht die Kirche, sondern die Ehegatten spenden das Sakrament sich selbst. Wenn jemand also von Anfang an die Sache nicht ernst genommen hat, oder sich dementsprechen verhält, dass er gegen die Grundsätze verstößt, kann die Ehe durchaus annuliert werden. In vielen Fällen wird hierin leider Schindluder getrieben, deswegen dauert der Prozeß ja auch so lange. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pünktchen Geschrieben 14. Februar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 (bearbeitet) Ui...da hab' ich ja was schönes angerichtet Als erstes möchte ich Euch allen für Eure Anteilname und Eure Antworten danken. Eigentlich wollte ich am Anfang ja nur wissen, wie lange das denn noch dauern kann. Ich wollte keine Diskussion über richtig oder falsch entfachen. Und jetzt weiss ich gar nicht, ob und wie ich auf all Eure Beiträge antworten soll. Ich werde einiges zu beantworten versuchen: @Lissie, entschuldige, aber ich wusste nicht recht wie Du das jetzt meinst. Auf so eine Frage war ich gar nicht gefasst. Finde es aber gut. Ich bin der Meinung dass so etwas wichtiges wie der persönliche Glaube, einer Hinterfragung standhalten muss. Die Sakramente gehören zum katholischen Glauben und sind ein wichtiger Bestandteil davon. Das hat mit "glauben" zu tun, muss also wahrscheinlich nicht unbedingt verstanden werden. Mir persönlich sind die Sakramente wichtig. @ Platona, ich kann Deine Bedenken verstehen. Ich war einige Zeit auch skeptisch ob das wohl gutgehen wird. Es ist bis jetzt gutgegangen und eine Garantie gibt es nicht, also warum nicht heiraten? Ich möchte mich aber schon dagegen wehren, wenn der Gedanke eingeworfen wird, ich hätte einen Vater für die Kinder gesucht. Ich habe überhaupt nicht gesucht, und wenn ich es hätte, dann einen Freund für mich, warum auch? Auch bei uns ist es so wie bei vielen, dass die Kinder einen Vater haben, der sich nicht für sie interessiert und dann ist da noch mein Freund, der eben mein Freund ist und nicht ihr Vater. Er hat aber gewisse Rechte, die ein Vater auch hat. Das ist eine ganz klare Sache, mit den Kindern besprochen. Aus einer alten Kollegschaft ist Liebe geworden...soll man sich da wirklich wehren? Natürlich hilft mir die psychologische Behandlung sehr, um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Sie ergänzt sich bestens mit der Liebe meines Freundes und meiner ganz persönlichen Glaubenseinstellung die ich inzwischen gewonnen habe. Wir sehen diese Liebe als Gottes Geschenk und freuen uns daran. Mit seiner Hilfe werden wir eine gute Ehe führen können. Mit seiner Hilfe werden auch die Wunden verheilen und vernarben. @Lissie, entschuldige, aber ich wusste nicht recht wie Du das jetzt meinst. Auf so eine Frage war ich gar nicht gefasst. Finde es aber gut. Ich bin der Meinung dass so etwas wichtiges wie der persönliche Glaube, einer Hinterfragung standhalten muss. Die Sakramente gehören zum katholischen Glauben und sind ein wichtiger Bestandteil davon. Das hat mit "glauben" zu tun, muss also wahrscheinlich nicht unbedingt verstanden werden. Mir persönlich sind die Sakramente wichtig, darum habe ich sie auch sehr vermisst. @ Katta genau das ist auch meine Meinung. Eine Ehe kann nur funktionieren wenn sie im Grund stimmt. Und bei vielen stimmt es im Grund nicht. Mehr Gewicht auf die Ehevorbereitung wäre eine gute Sache. @an alle. Ich bin es nicht gewohnt, in Foren zu schreiben, normalerweise lese ich immer nur mit. Daher möchte ich bitten, zu entschuldigen wenn ich mich nicht so verständlich ausgedrückt habe. Ich bilde mir immer meine Meinung aus dem Abwägen von Dafür und Dagegen. Daher bin ich froh um verschiedene Meinungen. Meinen Satz, dass ich nicht mit der Praxis einverstanden bin die in der KK praktiziert wird, sollte ich wohl etwas erklären. Dieser Satz war absolut so gemeint wie ich ihn geschrieben habe. Wahrscheinlich hätte ich noch weiter darauf eingehen sollen um Missverständnisse zu vermeiden. Ich hole das hiermit nach: Also nur weil es mir nicht gefällt, wie Geschiedene, die wieder eine Partnerschaft eingehen behandelt werden, kann ich trotzdem mit meinem Partner eine Ehe eingehen. Ich bin trotz allem überzeugt, dass eine wirklich gelebte christliche oder katholische Ehe etwas wundervolles ist. Darum möchte ich das auch einmal erleben, nicht nur davon träumen. Wir bereiten uns gewissenhaft darauf vor und vertrauen auf Gottes Segen. Wir erwarten von der Ehe und vom anderen nichts Unmögliches. Was ich nicht in Ordnung finde, ist, dass auch unschuldig Geschiedene oder solche die sich trennen weil der Partner agressiv ist oder die Familie ruiniert und die wieder eine Partnerschaft eingehen, dann von den Sakramenten ausgeschlossen sind. Das kann ich beim besten Willen nicht unterstützen. Gerade dann braucht man doch diese Kraft, die von den Sakramenten ausgeht. Ich selber habe mich lange daran gehalten. Inzwischen habe ich mir erlaubt, die hl. Kommunion zu empfangen. Lange habe ich überlegt und abgewogen und bin zur Entscheidung gekommen, dass es in Ordnung sei für mich in meiner Situation. So hat nämlich auch der Exmann hier keine Macht mehr über mich. Das Verfahren selber ist heute nicht mehr so wichtig für mich wie am Anfang, aber eine gewisse Befreiung erwarte ich mir schon. Ich will einfach nicht mehr mit dem Mann verbunden sein, der uns soviel Leid angetan hat. Oje, das ist jetzt eine lange Antwort geworden. Ich glaube ich lasse es mal so. Hoffe dass alles richtig ankommt. Ich wünsche euch noch einen schönen Valentinstag. liebe Grüsse pünktchen bearbeitet 14. Februar 2007 von pünktchen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 14. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 Ich möchte mich aber schon dagegen wehren, wenn der Gedanke eingeworfen wird, ich hätte einen Vater für die Kinder gesucht. Ich habe überhaupt nicht gesucht, und wenn ich es hätte, dann einen Freund für mich, warum auch? Auch bei uns ist es so wie bei vielen, dass die Kinder einen Vater haben, der sich nicht für sie interessiert und dann ist da noch mein Freund, der eben mein Freund ist und nicht ihr Vater. Er hat aber gewisse Rechte, die ein Vater auch hat. Das ist eine ganz klare Sache, mit den Kindern besprochen. Ich habe das auch nicht auf Dich und Deine Situation gemünzt. Tut mir leid, wenn Du es so aufgefasst hast. Es war nur eine Beobachtung, die ich bei anderen Alleinerziehenden gemacht habe, die mir in den entsprechenden Gruppierungen begegneten. Was die "Vaterrechte" des neuen Partners angeht, so bin ich da allerdings anderer Meinung. Ich habe, als mein Sohn noch minderjährig war in einer zwölf Jahre andauernden glücklichen Beziehung gelebt. Jedoch habe ich meinem Partner klar gemacht, daß er versuchen könne, der Freund meines Sohnes zu sein. Ich habe mir auserbeten, daß ich in Erziehungsfragen entscheide und nicht er. Immerhin hatte mein Sohn eine ganze lange Zeit vorher mit mir Verbracht, bevor der neue Partner in mein Leben trat. Ich kann nur sagen, daß ich damit gut gefahren bin. Übrigens habe ich mich von diesem Mann auch getrennt. In aller Freundschaft und mit guten Gedanken an die Partnerschaft. Irgendwann wollte ich da raus, weil wir uns auseinanderentwickelt hatten. Meine Berge, hinter die ich noch schauen wollte, waren andere als seine. Aus einer alten Kollegschaft ist Liebe geworden...soll man sich da wirklich wehren?Natürlich hilft mir die psychologische Behandlung sehr, um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Sie ergänzt sich bestens mit der Liebe meines Freundes und meiner ganz persönlichen Glaubenseinstellung die ich inzwischen gewonnen habe. Wir sehen diese Liebe als Gottes Geschenk und freuen uns daran. Mit seiner Hilfe werden wir eine gute Ehe führen können. Mit seiner Hilfe werden auch die Wunden verheilen und vernarben. Die Wunden verheilen lassen kannst nur Du selbst. Man kann sein Glück nur in die eigenen Hände nehmen. Wenn man das von einem Partner erwartet, überfordert man ihn. Wie gesagt: ich kann verstehen, daß nach dem Chaos die Sehnsucht nach Verständnis und Liebe sehr groß ist. Bei mir war allerdings die Sehnsucht nach der Selbstachtung stärker. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn Dein Partner "der Richtige" ist und Ihr zusammen eine tragfeste Beziehung aufbaut. Liebe Grüße Barbara Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
TomTom Geschrieben 14. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 Ich denke, daß Du selbst merkst, wer hier die Gedankengänge eines glaubenden Menschen nachvollziehen kann und wer nicht (ich schließe mich hier übrigens Flo an!). Ich hoffe, Du kannst genau so gut die Gedankengänge eines Gewaltopfers nachvollziehen. Das wäre in diesem Falle durchaus angebracht. Ich kann, jedenfalls soweit dies als persönlich zugegebenermaßen Nichtbetroffener möglich ist. Die Gewalt in der Ehe oder einer sonstigen Beziehung durch einen Alkoholiker oder anderweitigen Gewalttäter hat aber mit der Frage nach der Nichtigkeit der Ehe nur zu tun, wenn eben bei Eheschluß dadurch schon Gründe für die Nichtigkeit vorhanden waren, etwa psychische Bindungsunfähigkeit. Gewalttätigkeiten (und da bitte ich einfach alle denkbaren Stufen einzuschließen), die nach Eheschluß auftreten, betreffen die Gültigkeit der Ehe ab Beginn nicht, sehr wohl aber die Frage, ob man so eine (gültige) Ehe überhaupt oder weiterhin leben kann. In so extremen Fällen wie dem pünktchens erklärt sich das von selbst. Pünktchen hat aber offensichtlich Gründe, die Ungültigkeit ihrer konkreten Ehe anzunehmen, ohne damit grundsätzlich die Ehe im christlichen Verständnis für unmöglich zu halten, wie Lissie es tut. Das Leid ist ja wohl nicht durch das katholische Eheverständnis entstanden, sondern durch den gewalttätigen Ehemann. Die vermutliche Nichtigkeit ist in diesem Zusammenhang eine Chance für einen zweiten Versuch, den ich pünktchen von Herzen gönne. Wäre die Ungültigkeit nicht feststellbar - und das wird die Mehrheit der Frauen betreffen, die ein ähnliches Schicksal erleiden, gäbe es diese zweite Chance, jedenfalls in dieser Form nicht. Auch in diesem Fall wird das Leid aber durch den prügelnden Säufer hervorgerufen, nicht durch die Kirche. Die Kirche ist in der Verwaltung der Sakramente gebunden und kann darüber nicht nach Gutdünken verfügen, was sie natürlich nicht von der Verpflichtung entbindet, das Leid innerhalb der ihr gesetzten Grenzen zu lindern oder wenigstens nicht unnötig zu verstärken. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pünktchen Geschrieben 14. Februar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 Liebe Platona, da bin ich froh, dass ich es falsch aufgefasst hab und das mit dem Vater nicht auf meine Situation bezogen war. In der Erziehungsfrage scheinen wir trotzdem ähnliche Ansichten zu haben. In wichtigen Erziehungsfragen entscheide ich auch selber, oder aber wir beraten uns. Aber oft ist es sehr hilfreich, ihn in die Kindererziehung miteinzubeziehen, jetzt auf unseren Fall bezogen. Natürlich muss jede Familie so etwas für sich entscheiden. Ich erwarte nicht von meinem Partner dass er Wunden heilt. Seine Liebe heilt, allein schon dadurch, dass ich mich selber sein darf. Mit meinen Problemen zurechtkommen muss ich schon selber. Aus diesem Grund bin ich auch beim Psychologen in Behandlung. Da hast Du vollkommen recht, so etwas dürfte man nicht erwarten. Wie gesagt, für mich stimmt die Beziehung so, wie sie ist. Für mich schliesst eine gute Partnerschaft Selbstachtung nicht aus. Ich habe jetzt das bekommen, was ich mir immer erträumt hatte. Und wenn es nicht für immer wäre, geniesse ich es auf jeden Fall jetzt, jeden Moment, jeden Tag, so als ob es für immer wäre. wow..der Satz tönt ja direkt gut... Lieben Dank auch für Deine guten Wünsche, es freut mich sehr. lg pünktchen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pünktchen Geschrieben 14. Februar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 wow..TomTom, das aber ein Text... besser kann man es nicht beschreiben. Einen schönen Abend noch.. lg pünktchen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lothar1962 Geschrieben 14. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 Die Kirche ist in der Verwaltung der Sakramente gebunden und kann darüber nicht nach Gutdünken verfügen, was sie natürlich nicht von der Verpflichtung entbindet, das Leid innerhalb der ihr gesetzten Grenzen zu lindern oder wenigstens nicht unnötig zu verstärken. Abgesehen von der Tatsache, dass dass sich die Kirche ihre Grenzen selber setzt - denn ihr Ehebegriff ist der Ausfluss ihres Verständnisses der Texte, die auch anders verstanden werden können - würde mich persönlich diese Argumentation von der Kirche entfernen: Eine Kirche, die eine Lebens"gemeinschaft", die aus einem prügelnden und einem leidenden "Partner" als "christliche, unauflösliche" Ehe ansieht - und zwar "nur" aus dem Grund, dass bei der Schließung der Ehe das so noch nicht klar war, würde sich für mich in diesem Punkt nicht mehr an der Menschlichkeit orientieren, die aus meiner Sicht aus dem Begriff der "Guten Nachricht" automatisch ergeben muss. Eine solche Ehe hat sich von alleine liquidiert - sie ist einfach keine Ehe mehr. Es mag sein, dass der Mensch nicht trennen soll, aber eine solche Ehe ist bereits getrennt, ob die Kirche das so sieht oder nicht. Sie kann also auch kein Hindernis für eine erneute Eheschließung mehr sein. Der Formalismus, der eigentlich die "christliche Ehe" bewahren soll, führt dazu, dass ein grausliches Zerrbild "bewahrt" wird: Entweder eine Gewaltbeziehung, die ich nicht mal einem Feind wünschen will, oder ein zukünftiges Eheverbot, unter der Voraussetzung, dass man die kirchlichen Regelungen einhalten will. Beides würde ich als unmenschlich ansehen. Es mag sein, dass das kirchliches Recht ist, es ist aber mit meinem Gewissen und mit meinen übrigen Vorstellungen vom christlichen Glauben nicht vereinbar. An dieser Stelle lehne ich die römisch-katholischen Regeln klar ab. Was mich zumindest etwas mit der römisch-katholischen Kirche versöhnt, ist die Tatsache, dass eine nicht kleine Zahl an Priestern die Situation genau so sieht wie ich und wiederverheiratete Geschiedene - auch wenn diese Situation bekannt ist, an den Sakramenten teilnehmen lassen. BTW: Ich persönlich würde mich einem kirchlichen Ehenichtigkeitsverfahren nicht unterziehen, ich halte das für Menschen, die in einer dermaßen problematischen Situation stecken, für völlig unzumutbar. Als römisch-katholischer Christ würde ich gegen Kirchenrecht verstoßen und versuchen, eine Gemeinde zu finden, in der ich trotz des Scheiterns meiner Ehe und des Eingehens einer neuen Beziehung angenommen würde, in dem Vertrauen darauf, dass es nicht Gott ist, der da trennt, sondern eine kirchenrechtliche Konstruktion, die auf meinen Fall nicht anwendbar ist. Mein Gewissen würde mir hier keine andere Wahl lassen - eine gewalttätige Ehe kann niemals eine schützenswerte Institution sein und darf niemals ein Hindernis für eine neue Ehe sein. Gruß Lothar Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 14. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 Das Leid ist ja wohl nicht durch das katholische Eheverständnis entstanden, sondern durch den gewalttätigen Ehemann. Die vermutliche Nichtigkeit ist in diesem Zusammenhang eine Chance für einen zweiten Versuch, den ich pünktchen von Herzen gönne. Wäre die Ungültigkeit nicht feststellbar - und das wird die Mehrheit der Frauen betreffen, die ein ähnliches Schicksal erleiden, gäbe es diese zweite Chance, jedenfalls in dieser Form nicht. Auch in diesem Fall wird das Leid aber durch den prügelnden Säufer hervorgerufen, nicht durch die Kirche. Das ist nicht logisch. Gut, man könnte behaupten, die Kirche könne nichts für den Willen Gottes - aber selbst dann bliebe noch ein Quentchen Schuld bei ihr, nämlich weil sie sich nicht gegen Gott wehrt. Die Situation, die Du so unschuldig darstellen willst, ist nämlich so, als ob man in einem Staat leben würde, in dem man eine Wohnung, die man mit gültigem Mietvertrag gemietet hat, bei starkem Schimmelbefall zwar verlassen darf, eine neue schadstoffarme Wohnung aber nicht mehr beziehen kann. Das wäre denkbar. Aber dann zu sagen: Der alleinige Schadensverursacher ist der Schimmel, wäre absurd. Pünktchen hat einen Schaden, an dem die Kirche nichts ändern kann und für den sie auch nichts kann, das ist klar. Und sie hat zusätzlich (vielleicht) noch einen, für den sehr wohl die Kirche etwas kann. (Ersatzweise: Gott. Aber dessen Willen ist ja bekanntlich unergründlich. ) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 14. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 Und wenn es nicht für immer wäre, geniesse ich es auf jeden Fall jetzt, jeden Moment, jeden Tag, so als ob es für immer wäre.wow..der Satz tönt ja direkt gut... Das tut er, Pünktchen. Und dann war es dann auch wert, wenn es nicht für "immer" sein sollte (was ich Dir natürlich wünsche.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Baumfaeller Geschrieben 14. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 14. Februar 2007 Ui...da hab' ich ja was schönes angerichtet Nein, hast Du nicht. Wir lieben es hier, miteinander zu diskutieren. Und ein aktueller und konkreter Fall, wie Deiner hier, ist ein wundervoller Anstoss zum Diskutieren. Die Weltanschauungen und Meinungen in diesem Forum umfassen ein extrem weites Spektrum, von ultra-konservativen Fundamentalchristen, ueber viele Mainstream-Katholiken, zu ueberzeugten Atheisten, welche Religion als Konzept ablehnen. Viele dieser Meinungen treffen auf Dich einfach nicht zu, weil Du die der Meinung zugrundeliegende Weltanschauung einfach nicht teilst. Nimm also nicht alles persoenlich, sondern sieh es als eine Chance, mal anzusehen, wie hilfreiche Aussenstehende Deine Lage einschaetzen und analysieren. Ob deren Meinungen als Denkanstoss fuer Dich nutzbar sind, kannst nur Du entscheiden. Und vor allem: Willkommen im Forum, viel Glueck mit Deinem Verfahren, und Gratulation zu der (hoffentlich bald) kommenden Hochzeit. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 15. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 15. Februar 2007 Und wenn es nicht für immer wäre, geniesse ich es auf jeden Fall jetzt, jeden Moment, jeden Tag, so als ob es für immer wäre.wow..der Satz tönt ja direkt gut... Das tut er, Pünktchen. Und dann war es dann auch wert, wenn es nicht für "immer" sein sollte (was ich Dir natürlich wünsche.) Und ich wünsche Dir und Deinem Partner auch alles Gute, auch daß das mit der Hochzeit terminlich klappt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pünktchen Geschrieben 15. Februar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 15. Februar 2007 Danke Euch, ihr seid eine nette Gesellschaft hier Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pünktchen Geschrieben 6. März 2007 Autor Melden Share Geschrieben 6. März 2007 Hallo noch einmal, ich dachte mir dass es vielleicht jemanden interessieren würde... Meine erste Ehe ist nicht erklärt worden... ich freue mich riesig. Jetzt stehen die Chancen gut, dass es bis zum Juli klappt mit der 2. Instanz. Vielleicht macht es auch anderen Hoffnung, den Schritt zu wagen. Liebe Grüsse Pünktchen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katta Geschrieben 6. März 2007 Melden Share Geschrieben 6. März 2007 Na dann! Gratulation! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Iudex Geschrieben 6. März 2007 Melden Share Geschrieben 6. März 2007 Hallo noch einmal, ich dachte mir dass es vielleicht jemanden interessieren würde... Meine erste Ehe ist nicht erklärt worden... ich freue mich riesig. Jetzt stehen die Chancen gut, dass es bis zum Juli klappt mit der 2. Instanz. Vielleicht macht es auch anderen Hoffnung, den Schritt zu wagen. Liebe Grüsse Pünktchen Hallo Pünktchen, finde ich schön, dass Du uns geschrieben hast, wie es weitergegangen ist. Ich denke auch, dass damit Eure Heirat im Juli realistisch geworden ist. Vielleicht lässt Du uns ja auch noch an der Entscheidung der 2. Instanz teilhaben? Alles Gute und schöne Grüße in die Schweiz von Iudex Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pünktchen Geschrieben 27. Juni 2007 Autor Melden Share Geschrieben 27. Juni 2007 Hallo und einen wunderschönen guten Tag, es ist wirklich ein toller Tag, denn heute, 10 Tage vor der Hochzeit habe ich die Bestätigung erhalten, dass meine erste Ehe auch in zweiter Instanz als nichtig erklärt wurde. Ich bin sehr erleichtert, dass die ewig lange Zeit der Ungewissheit endlich vorbei ist, nachdem der Prozess ja anfang Oktober 2004 eingeleitet wurde. Ich muss sagen, es hat sich gelohnt, es tut der Psyche gut, wenn man wenigstens vom kirchlichen Gericht bestätigt bekommt dass man nicht schuld daran ist, dass es nicht geklappt hat. Und das habe ich jetzt schwarz auf weiss von zwei Instanzen. Nun können wir also am 07.07. so richtig kirchlich heiraten Liebe Grüsse aus der Schweiz Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 27. Juni 2007 Melden Share Geschrieben 27. Juni 2007 Hallo und einen wunderschönen guten Tag, es ist wirklich ein toller Tag, denn heute, 10 Tage vor der Hochzeit habe ich die Bestätigung erhalten, dass meine erste Ehe auch in zweiter Instanz als nichtig erklärt wurde. Ich bin sehr erleichtert, dass die ewig lange Zeit der Ungewissheit endlich vorbei ist, nachdem der Prozess ja anfang Oktober 2004 eingeleitet wurde. Ich muss sagen, es hat sich gelohnt, es tut der Psyche gut, wenn man wenigstens vom kirchlichen Gericht bestätigt bekommt dass man nicht schuld daran ist, dass es nicht geklappt hat. Und das habe ich jetzt schwarz auf weiss von zwei Instanzen. Nun können wir also am 07.07. so richtig kirchlich heiraten Liebe Grüsse aus der Schweiz Gottes Segen ....... und nicht nur für den Hochzeitstag, sondern für viele gemeinsame glückliche Jahre! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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