Jump to content

Firmvorbereitungskonzepte


Kunigunde

Recommended Posts

PS: Wie heißt es manchmal bei den Evangelischen: eingesegnet (=konfirmiert), ausgesegnet. Bei der Firmung lässt sich das Wortspiel nicht so schön formulieren, aber es ist sehr (zu) oft ähnlich.
Darum bin ich auch immer noch gegen eine Firmung mit 15/16 wie es bei uns zur Zeit üblich ist, wobei meine Mutter vor ca. 40 Jahren mit 10 gefirmt wurde, während bis vor einigen Jahren hier noch 14 üblich war.

 

Mein Hinweis, daß ab 18 doch eigentlich erst wirklich sinnvoll wäre, wurde mit einem "dann erreichen wir doch gar nicht mehr alle" abgetan.

Du sprichst mir aus der Seele (übrigens, ich war vor 48 Jahren bei der Firmung erst neun <_< )
Ich bin 1 Jahr vor meiner Hochzeit gefirmt worden - da war ich 23.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da ich heute Abend ein Treffen zur Firmvorbereitung habe, kann ich hier ein wenig reflektieren.

 

Wir haben

1. Ersten Abend, zusammen mit Firmanden und Eltern. Hier versuchen wir auch Helfer für die Firmung zu gewinnen.

 

2. Ein persönliches, einleitendes Gespräch.

Ein Fragezettel wird bereits am Eröffnungsabend ausgeteilt:

Woran glaubst Du?

Jemand, der an gar nichts mehr glauben kann, ist arm dran.

Viele glauben an ihre eigene Kraft

an den Wert jedes Menschen

an Freiheit, Gleichwertigkeit der Menschen,

an Liebe und Gerechtigkeit.

Dazu muss man noch kein Christ sein.

 

Glaubst Du an Gott?

An ein Leben nach dem Tod?

An Werte, die höher stehen, als das Leben?

An die Worte Jesu?

An seine Auferstehung?

 

Warum willst Du gefirmt werden?

Weil es die anderen auch machen?

Druck von den Eltern?

Geschenke, Fest, Geld?

Weil Du Christ bist?

Weil Du Dich an das hältst, was die Kirche empfiehlt?

Weil Du später kirchlich heiraten willst?

 

Wo bist Du mit Glaube und Kirche schon in Kontakt gekommen?Welche Erinnerungen hast Du an die Erstkommunion?

Gehst Du in die Kirche?

Betest Du?

Wurdest Du religiös erzogen?

Wie geht es Dir im Reli-Unterricht?

Bist Du Ministrant oder in einer kirchlichen Jugendgruppe?

Warst Du auf Lagern dabei?

Was fällt Dir zu dem ein, was im Fernsehn über die Kirche kommt?

Hast Du schon mal was Religiöses gelesen?

 

 

3. zwei Vormittage, an denen die Firmanden verpflichtend dabei sein müssen.

Dort bearbeiten wir workshopmäßig jeweils ein Thema.

 

4. Verschiedene Aktionen. Nicht alle sind verpflichtend. Solche Aktionen sind:

Teilnahme am Jugendkreuzweg

Ein sozialer Nachmittag im örtlichen Pflegeheim,

Ein Ausflug ins Kloster

Eine Kinonacht mit einem religiösen Film

Diskussionsrunden mit dem Seelsorger

Teilnahme an der Pfingstnovene / Jugendandachten zum Hl. Geist

Teilnahme am Friedensgebet (hat sich in unserer Gemeinde aus dem 11. September 2001 entwickelt)

Vorbereitung des Firmgottesdienstes

Erstellung eines Filmes über die heilige Messe

Dekanatsaktion für Firmanden

 

5. Eine Fahrt nach Taize mit Interessierten Jugendlichen

 

6. Ein Jugendgottesdienst und anschließend

 

7. Ein Organisationstreffen, damit bei der Firmung alles klappt

 

8. Eine Probe in der Kirche

 

9. Den Firmgottesdienst

 

 

Ganz schön viel Arbeit.

Den Effekt sieht man nicht direkt. Nur, dass bei uns die Ministrantenschaften ziemlich florieren. Das ist nicht die Welt. Die Sonntagsgottesdienste werden von Nichtministranten nicht genutzt. Aber immerhin.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

PS: Wie heißt es manchmal bei den Evangelischen: eingesegnet (=konfirmiert), ausgesegnet. Bei der Firmung lässt sich das Wortspiel nicht so schön formulieren, aber es ist sehr (zu) oft ähnlich.
Darum bin ich auch immer noch gegen eine Firmung mit 15/16 wie es bei uns zur Zeit üblich ist, wobei meine Mutter vor ca. 40 Jahren mit 10 gefirmt wurde, während bis vor einigen Jahren hier noch 14 üblich war.

 

Mein Hinweis, daß ab 18 doch eigentlich erst wirklich sinnvoll wäre, wurde mit einem "dann erreichen wir doch gar nicht mehr alle" abgetan.

 

Ich wirke momentan in der Erzdiözese Wien, hier gilt Firmalter 14 Jahr.

Da ich auch in der Fimvorbereitung tätig bin, spüre ich, dass dieses Alter überhaupt nicht ideal ist.

Also, entweder geht man auf 12, da passen die meisten noch eher auf, aber machen mit, weil die Eltern es wollen, oder man geht auf 18, da kommen nur noch die wirklich Interessierten. Ein Sakrament zum "Erreichen" der Jugendlichen zu verzwecken, scheint mir sowieso etwas fragwürdig, vom Ideal hier sollten Sakramente das Wirken bereits "Erreichter" stärken und fördern.

 

War es das Ansinnen Johannes des Täufers die Menschen zur Umkehr zu bewegen und sie dann als Zeichen dieser Umkehr zu taufen oder wollte er sie zur Taufe am Jordan locken, damit sie dann durch die Taufe umkehren?

 

Ich persönlich bin ein Verfechter von Firmung mit 18 und zwar ohne Firmpaten. Nur so kann dieses Sakrament auch nach außen etwas ausstrahlen in Richtung bewusster Entscheidung für Christus und Erwachsensein in der Kirche.

 

Mir persönlich gefällt folgender Witz, passend zum Thema:

 

Kommen zwei Pfarrer zusammen, klagt der eine: "Ich weiß nicht, was ich noch machen soll, ich habe soviel Tauben in meiner Kirche, die machen alles dreckig, ich habs schon mit Netzen, Gift und Ultraschall versucht, sie werden einfacht nicht weniger.

Meint der andere Pfarrer: "Das Problem hatte ich auch, aber dann habe ich die Tauben einfach alle gefirmt, und seitdem habe ich sie nie wieder in der Kirche gesehen!" :ph34r:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Immerhin, ein Bild! <_< Zur Zeit machen sich viele leute in vielen Diözesen Gedanken über eine bessere Vorbereitung auf die Firmung (auch über das Firmalter wird heftig nachgedacht). Ich wünsche den dort aktiven Priestern, Pastoralreferenten und Referentinnen und den Lehrkräften, gute Idee und viel Erfolg beim Durchsetzen eines neuen Modells.

Kann ich für meine Gemeinde/ Pastoralen Raum auch behaupten. Da wird einfrig dran gefeilt.

 

Wobei es natürlich eine breite Mehrheit außerhalb problematischer Gruppen gibt, die glaubt das es keiner neuen Modelle bedarf.

 

Nun, soweit ich es übersehe, wird allenthalben in den Gemeinden über neue Modell nachgedacht, insbesondere auch über das Firmalter. Wie ist das denn in Deinem Bistum festgesetzt?

 

Sprechen wir jetzt von DEINER Gemeinde oder von DEINEM Dekanat oder von DEINEM Bistum?

 

Das sollten wir klären, bevor es wieder zu Verwechslungen kommt.

 

Das Amtsblatt der Diözese Regensburg ist bereits verlinkt, dort findest du alle Antworten auf deine Fragen. In der Diözese Regensburg denken außerhalb der problematischen Gruppen nur wenige über grundlegend neue Modelle betreff der Firmung nach.

Man muss nicht zu einer sog. "problematischen Gruppe" gehören, um sich einige Gedanken über die Firmpraxis zu machen. Ich glaube nicht, dass irgendjemand behaupten kann, diesbezüglich ein ideales Modell gefunden zu haben. Auch aus der Diözese Regensburg ist so etwas nicht bekannt. Ich wette vielmehr, dass dort die gleichen Probleme herrschen wie anderswo.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich wirke momentan in der Erzdiözese Wien, hier gilt Firmalter 14 Jahr.

Da ich auch in der Fimvorbereitung tätig bin, spüre ich, dass dieses Alter überhaupt nicht ideal ist.

Also, entweder geht man auf 12, da passen die meisten noch eher auf, aber machen mit, weil die Eltern es wollen, oder man geht auf 18, da kommen nur noch die wirklich Interessierten. Ein Sakrament zum "Erreichen" der Jugendlichen zu verzwecken, scheint mir sowieso etwas fragwürdig, vom Ideal hier sollten Sakramente das Wirken bereits "Erreichter" stärken und fördern.

 

Die ganze Dauerdiskussion über das Firmalter hängt daran, dass wir in einer nicht mehr volkskirchlichen Situation immer noch Volkskirche spielen.

 

Ich erwähne mal als Kontrast ein anderes Konzept: Firmung gibt es nur für Ministranten und Mitglieder der örtlichen Jugendgruppen - also Leute, die auch in irgend einer Form mitmachen. (Für die Firmung Erwachsener könnte auch eine andere Gruppierung benannt werden). Jeder kann sich zwar firmen lassen, aber dies bedeutet zumindest mal den Eintritt in eine dauerhafte Gruppe. Wenn er eine Zeit lang dort mitgemacht hat, bekommt er noch einen kleinen Kurs; dann ist er reif zur Firmung. (Übrigens: Regelmäßige Gottesdienstbesucher könnte man auch als Gruppierung in diesem Sinne zählen).

 

Dein Witz ist zwar alt, aber er zeigt doch die gegenwärtige, unbefriedigende Situation. Dieses Sakrament ist zur Farce geworden - zumindest für viele.

 

PS: Mein Gegenmodell ist natürlich gut angreifbar. Aber man muss sich vielleicht vor der Kritik erst einmal den Begriff der "Gruppe" durch den Kopf gehen lassen. Ich würde z.B. jederzeit jemanden firmen, der sich regelmäßig hier im Forum beteiligt. Dies wäre dann seine Gruppe.

 

Aber ich finde es sau-doof, dass die Firmung weder Konsequenz aus einem christlichen Leben ist, noch dass sie für den Gefirmten irgend eine alltagsprägende Konsequenz hat.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man muss nicht zu einer sog. "problematischen Gruppe" gehören, um sich einige Gedanken über die Firmpraxis zu machen.
Natürlich nicht. Ehrlich gesagt ist es mir zu doof, solche Thesen zu diskutieren. Dir nicht?
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Firmalter 16+ und Zugehörigkeit zu einer wie auch immer strukturierten Gruppe, die sich im kirchlichen Dunstkreis befindet, finde ich sehr nachdenkenswert.

 

Aber es scheint wirklich ein Minderheitsmodell zu sein. Gibt es außer Freiburg noch andere Diözesen?

 

Weiß jemand, ob, ähnlich wie in Regensburg und Freiburg, Firmvorbereitung auch in anderen Pastoralforen thematisiert wurde?

 

Habt Ihr Erfahrungen, ob in Gemeinden, z.B. PGRs über diese Themen ernsthaft (also jenseits der Dikussion über kaltes Buffet und Sektempfang) gemäß den in den Satzungen üblichen Passus. der PGR trägt Sorge für die Sakramentemkatechese (so oder so ähnlich).

 

Ich will immer viel wissen, ich weiß

Kunigunde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerlinde Blosche
Ich wirke momentan in der Erzdiözese Wien, hier gilt Firmalter 14 Jahr.

Da ich auch in der Fimvorbereitung tätig bin, spüre ich, dass dieses Alter überhaupt nicht ideal ist.

Also, entweder geht man auf 12, da passen die meisten noch eher auf, aber machen mit, weil die Eltern es wollen, oder man geht auf 18, da kommen nur noch die wirklich Interessierten. Ein Sakrament zum "Erreichen" der Jugendlichen zu verzwecken, scheint mir sowieso etwas fragwürdig, vom Ideal hier sollten Sakramente das Wirken bereits "Erreichter" stärken und fördern.

 

Die ganze Dauerdiskussion über das Firmalter hängt daran, dass wir in einer nicht mehr volkskirchlichen Situation immer noch Volkskirche spielen.

 

Ich erwähne mal als Kontrast ein anderes Konzept: Firmung gibt es nur für Ministranten und Mitglieder der örtlichen Jugendgruppen - also Leute, die auch in irgend einer Form mitmachen. (Für die Firmung Erwachsener könnte auch eine andere Gruppierung benannt werden). Jeder kann sich zwar firmen lassen, aber dies bedeutet zumindest mal den Eintritt in eine dauerhafte Gruppe. Wenn er eine Zeit lang dort mitgemacht hat, bekommt er noch einen kleinen Kurs; dann ist er reif zur Firmung. (Übrigens: Regelmäßige Gottesdienstbesucher könnte man auch als Gruppierung in diesem Sinne zählen).

 

Dein Witz ist zwar alt, aber er zeigt doch die gegenwärtige, unbefriedigende Situation. Dieses Sakrament ist zur Farce geworden - zumindest für viele.

 

PS: Mein Gegenmodell ist natürlich gut angreifbar. Aber man muss sich vielleicht vor der Kritik erst einmal den Begriff der "Gruppe" durch den Kopf gehen lassen. Ich würde z.B. jederzeit jemanden firmen, der sich regelmäßig hier im Forum beteiligt. Dies wäre dann seine Gruppe.

 

Aber ich finde es sau-doof, dass die Firmung weder Konsequenz aus einem christlichen Leben ist, noch dass sie für den Gefirmten irgend eine alltagsprägende Konsequenz hat.

Deine Gedanken über die Voraussetzungsbedingungen zur Firmung finde ich deshalb gut, weil hier das Moment der eigenen bewussten Entscheidung zur Firmung, die zu einem mündigen Christen beitragen soll sicher nicht zu kurz kommt. Die sog. Mitläufer sondern sich nach der Firmung meistens wieder ab.

Auch Deine Fragen zum ersten Abend der Firmbewerber finde ich sehr treffend.

Einen gelungenen Tag, Gerlinde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Habt Ihr Erfahrungen, ob in Gemeinden, z.B. PGRs über diese Themen ernsthaft (also jenseits der Dikussion über kaltes Buffet und Sektempfang) gemäß den in den Satzungen üblichen Passus. der PGR trägt Sorge für die Sakramentemkatechese (so oder so ähnlich).

 

Ich will immer viel wissen, ich weiß

Kunigunde

 

Bei uns wurde und wird das besprochen. Und zwar ausschließlich unter ernsthaften Aspekten. Ein Sektempfang ist hier noch niemand eingefallen. Wichtig ist die Auswahl und Gewinnung der Helfer für die Vorbereitung, die Einteilung der Gruppen. Dann gibt es Dinge, die der Pfarrer allein entscheidet. Es ist schon vorgekommen, daß er einzelne Jugendliche nicht zur Firmung zugelassen hat. Ebenso, daß sich einzelne während der Vorbereitung selbst entschlossen haben, sich nicht firmen zu lassen. Bei uns ist üblich, daß der Bischof oder Weihbischof vor der Firmung die Gemeinde besucht, insbesondere auch mit dem PGR spricht und natürlich mit den Firmlingen. Gut, das gelingt mal besser und mal schlechter. Aber wir sind halt ein kleines Bistum mit einem Bischof und einem Weihbischof für knapp 150.000 Katholiken in 119 Pfarreien. Regulär ist alle drei Jahre Firmung pro Pfarrei. Bei starken Jahrgängen kommt der Bischof auch in kürzeren Abständen. D.h. jeder Bischof hat im Jahr ca. 20 Firmtermine. Nur um mal den Vergleich deutlich zu machen: Regensburg hat fast die zehnfache Katholikenzahl aber auch nur zwei reguläre Firmspender. Da leuchtet mir schon ein, daß von der Möglichkeit der Delegation auf andere Geistliche häufiger Gebrauch gemacht wird. Grüße, KAM

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Grundgedanke ist - eigentlich sehr untypisch für mich - der Gedanke der sozialen Konsequenz. Hier liegt auch das Andersartige von meinem Denken gegenüber anderen Modellen drin.

 

Oft wird der "Erfolg" der Firmung daran gemessen, ob die Firmanden nach der Firmung allsonntäglich in die Kirche gehen und die Messe feiern. Andere wiederum sagen: "Er muss sich in der Gemeinde engagieren!"

 

Mein Grundgedanke besteht in einer enormen Ausweitung des Gemeindegedankens. Wir denken - von der Volkskirche und der Tradition geprägt - bei Gemeinde gleich an ein Dorf. Dort soll der Christ sozial, liturgisch, lehrmäßig und mit guten Werken eingebunden sein.

 

Aber das stimmt ja schon seit der Durchsetzung des Zuges und des Autos, des Telefons und des Fernsehers, des Internets und genau genommen der Buchdruckkunst nicht mehr so ganz. Wir sind körperlich und geistig mobiler. Gemeinschaften müssen sich nicht unbedingt vor Ort treffen. Hier im Forum treffen wir uns z.B. überhaupt nicht vor Ort (es sei denn "vor dem Computer" nimmt man als einheitliche Ortsangabe). Wir treffen uns in erster Linie thematisch.

"Und wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind ..."

 

Tja, das "WO" können auch Themen, Internetforen, Telefonfreundschaften, Buch- und Leseclubs oder Dauerkurse (irgendwo) sein.

 

Ziel ist es doch, dass die Firmanden eine Gemeinschaft erfahren, die sie immer am Glauben dran hält, sie dort stärkt, Impulse gibt, sie eigenständig macht (gerade bei dem Thema Firmung!).

 

Meiner Meinung nach ist eine Gemeinschaft für den Glauben unerlässlich. Den völlig alleinstehenden Einsiedler gab es nie. Aber die Gemeinschaft kann ungeheuer verschiedene Formen haben.

 

Das mit der Entscheidung sehe ich dabei weniger dramatisch. Diesen Ein-für-alle-mal-Entscheidungen traue ich sowieso nicht so recht über den Weg. Und ich möchte auch nicht auf eine "Gewaltentscheidung" hinaus. "Jawohl, ich habe mich entschieden. Und nun basta!" Nee. Nicht wirklich.

Statt dessen denke ich mir das eher als Integration in einen Kontext. Eine Gemeinschaft, in der man etwas bekommt und mit der man etwas (für sich oder für andere) erreicht. Die Entscheidung ist dabei völlig unauffällig. Das sind eben die Leute, mit denen man gerne zusammen ist, weil da eben jenes läuft, woran man interessiert ist, was einem was gibt, wo man sich entfalten kann und wo man etwas bewirken kann. Zunächst ist da von Entscheidung überhaupt nicht die große Rede.

 

Sie wird womöglich erst dann zum Thema, wenn man sich firmen lässt. Die Firmung ist dann (n der Entscheidungsebende gesehen) lediglich das Bestätigen einer Entscheidung, die man unbewusst schon die ganze Zeit getroffen hat. Sie besteht nicht in dem Vorsatz, zukünftig alles anders und besser und christlicher zu machen, sondern man findet sich bereits als entschieden vor und bestätigt dies in der Firmung und bittet den Heiligen Geist, das zu erhalten, was man schon erfahren hat.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerlinde Blosche
Firmalter 16+ und Zugehörigkeit zu einer wie auch immer strukturierten Gruppe, die sich im kirchlichen Dunstkreis befindet, finde ich sehr nachdenkenswert.

 

Aber es scheint wirklich ein Minderheitsmodell zu sein. Gibt es außer Freiburg noch andere Diözesen?

 

Weiß jemand, ob, ähnlich wie in Regensburg und Freiburg, Firmvorbereitung auch in anderen Pastoralforen thematisiert wurde?

 

Habt Ihr Erfahrungen, ob in Gemeinden, z.B. PGRs über diese Themen ernsthaft (also jenseits der Dikussion über kaltes Buffet und Sektempfang) gemäß den in den Satzungen üblichen Passus. der PGR trägt Sorge für die Sakramentemkatechese (so oder so ähnlich).

 

Ich will immer viel wissen, ich weiß

Kunigunde

In der Diözse Regensburg werden für Firmgruppenleiter schon seit einigen Jahren Tagesseminare angeboten, ebenso Wochenendkurse für "Firmfamilien". Ich denke, das ist auch eine Erleichterung für den H. Pfarrer. Als meine Kinder gefirmt wurden gab es das noch nicht so. Wir bekamen an einem Elternabend gewisse sachliche Vorgaben, die wenig Methode enthielten. So blieb uns Firmmüttern wohl nichts anderes übrig als untereinander

unsere Ideen auszutauschen. Dabei enstand unter uns auch eine freundschaftliche Gemeinschaft. Damals war es bei uns noch üblich die Firmlinge in kleinere Gruppen (5-6)aufzuteilen, wobei die Gruppentreffen, wenn sie nicht anderswo stattfanden in familiärer Atmosphäre in der Wohnung der Firmgruppenleiterin waren.

Freundliche Grüße, Gerlinde

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kann einiges nicht nachvollziehen. Fortwährende Veränderung schaftt nur Verwirrung.

 

Ein "Firmausflug" mit 14 - 18 jährigen ist in der Praxis keine leichte Aufgabe auch wenn es am "grünen" Tisch danach aussieht. Auch ist die Bereitschaft zur Aufnahme von "Werten" in diesem Alter sehr gering. In den kleinen Pfarreien mit familiären Firmgruppen 5 - 10 ist ein höheres Firmalter leichter umsetzbar, als in den großen Pfarreien mit 40/60 oder mehr Firmkanditaten.

 

"Wir basteln eine Firmung" ist der gleiche Unsinn als wir "basteln Eucharistie" viele basteleien führten aus meiner Erfahrung immer zur "Verschlimmbesserung"

 

Eine Firmung bis zum 12. Lebensjahr ist effektiver und ein guter Grundstein zum erwachsen werden

 

. Die Aufgabe heißt, verkünden des Wort Gottes und der Nächstenliebe

bearbeitet von junger_Mann
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Konsequent wäre es dann, wenn man, wie in manchen Ostkirchen, die Firmung gleich mit der Taufe zu spenden (was sich übrigens geschichtlich recht gut begründen ließe). Damit wäre dann allerdings der Entscheidungscharakter vollständig zunichte - und den finde ich angesichts der Babytaufe, bei der der Täufling ja nichts zu melden hat - sehr wichtig. Dann ist die Firmung wieder ins Taufsakrament eingebunden.

 

Ich hatte mal eine Jugendgruppenleiterin, die meinte, dass sie jetzt (mit über 20 Jahren) eigentlich gerne gefirmt würde. Ging nicht; sie war schon mit 13 gefirmt worden - als ihr die ganze Sache nicht so bedeutend gewesen war.

 

Mit 14-18 ist die Werteaufnahme natürlich ein ganz anderes Thema als mit 11-13 Jahren. Mit 11-13 Jahren kann man jemanden besser in Werte hineinquetschen. Insbesondere ab 16 kommt eine neue Selbständigkeit des Denkens und der Eigenorientierung hinzu. (13-15 halte ich sowieso für ein schwieriges Alter; da ist so vieles neu und durcheinander.) Ein Kollege von mir firmt aus diesem Grunde prinzipiell erst ab 21. Naja, ganz schön heftig, und man kann wirklich sehr verschiedener Meinung darüber sein (vor allem, weil er sich damit gegen Diözese und Dekanat durchsetzen will). So 100% doof ist es nicht. Er hat zwar nur 5 bis 10 Firmanden pro Doppeljahr (alle zwei Jahre wird gefirmt), aber die hat er tatsächlich. Und eben nicht nur bis zur Firmung. Das ist seine Gemeinde der Zukunft, sagt er. Und, wie gesagt: Nicht ganz doof.

 

 

Fortwährende Veränderung schaftt nur Verwirrung.

Nun ja. Das nennt man auch "Zeit". Gott war so gemein, sie einfach zu erschaffen und uns zuzumuten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein Kollege von mir firmt aus diesem Grunde prinzipiell erst ab 21. Naja, ganz schön heftig, und man kann wirklich sehr verschiedener Meinung darüber sein (vor allem, weil er sich damit gegen Diözese und Dekanat durchsetzen will). So 100% doof ist es nicht. Er hat zwar nur 5 bis 10 Firmanden pro Doppeljahr (alle zwei Jahre wird gefirmt), aber die hat er tatsächlich. Und eben nicht nur bis zur Firmung. Das ist seine Gemeinde der Zukunft, sagt er. Und, wie gesagt: Nicht ganz doof.
Ich bin ja nun auch erst mit 23 gefirmt worden (weil's bei mir aus verschiedenen Gründen nicht vorher geklappt hat), aber bekommt Dein Kollege nicht auf die Dauer ein Patenproblem?

 

Wenn ich sehe wieviele Probleme wir schon haben wenigstens 2 katholische, gefirmte, männliche Paten zu finden (die weibliche Rolle übernehmen zwei evangelische Freundinnen meiner Frau) ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

aber bekommt Dein Kollege nicht auf die Dauer ein Patenproblem?

Ich habe ihn nie auf dieses Problem hin angesprochen. Aber ich stelle mir vor, dass es für Erwachsene, die sich zwei Jahre mit Interesse auf die Firmung vorbereiten, vielleicht sogar leichter ist, Paten zu finden. Eventuell sogar die Firmlinge von der letzten Firmung (was ich persönlich als eine optimale Sache hielte).

bearbeitet von Mecky
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

aber bekommt Dein Kollege nicht auf die Dauer ein Patenproblem?
Ich habe ihn nie auf dieses Problem hin angesprochen. Aber ich stelle mir vor, dass es für Erwachsene, die sich zwei Jahre mit Interesse auf die Firmung vorbereiten, vielleicht sogar leichter ist, Paten zu finden. Eventuell sogar die Firmlinge von der letzten Firmung (was ich persönlich als eine optimale Sache hielte).
Hm.

 

Wir haben unsere Ansprüche ja schon ziemlich runtergeschraubt und erst Mal in unserem Freundeskreis gesucht, wer als Begleiter für unseren Nachwuchs überhaupt in Frage kommt, dabei sind wir dann auf die beiden zukünftigen Taufzeuginnen gestoßen.

 

Aber wildfremde (und ich halte 2 Jahre für einen sehr kurzen Zeitraum um sich so gut kennenzulernen) Männer fände ich doch eher schwierig.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, wenn ich unsere Praxis anschaue, dann sind die Firmpaten oft irgendwelche älteren Freunde und Bekannten, die halt nicht "nein" gesagt haben. Die Formalien sind alle erfüllt, aber das Ganze ist sinnlos genug.

Wildfremde Männer (wieso eigentlich nur Männer???) kann man auch kennenlernen. Dann sind sie zwar immer noch Männer, aber nicht mehr wildfremd.

Wenn ich das Modell weiterdenke, dann könnte das sogar eine gar nicht so schlechte Aktion sein. Man führt den Firmkurs so weiter, dass die Neugefirmten von heute die Firmbegleiter (und dann auch Firmpaten) der nächsten Generation sind. Das hat doch was.

 

Wegen der Zeit mache ich mir da keine Sorgen. Nach zwei Jahren Kennenlernen heiraten sogar manche.

bearbeitet von Mecky
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

(wieso eigentlich nur Männer???)
Wegen meiner dualistischen Weltsicht, nach der unsere Kinder sowohl eine weibliche wie auch eine männliche Begleitung haben sollten ...
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich wirke momentan in der Erzdiözese Wien, hier gilt Firmalter 14 Jahr.

Da ich auch in der Fimvorbereitung tätig bin, spüre ich, dass dieses Alter überhaupt nicht ideal ist.

Also, entweder geht man auf 12, da passen die meisten noch eher auf, aber machen mit, weil die Eltern es wollen, oder man geht auf 18, da kommen nur noch die wirklich Interessierten.

 

Das kann ich aus meinem Umfeld heraus nicht bestätigen. Viele von den 17 jährigen, die bei uns gefirmt werden gehen, wil das "alle so machen", "wegen der Oma" etc. Die wirklich Interessierten gibt es auch, aber das sind bei weitem nicht alle. Allerdings zeigen viele zumindest Bereitschaft, zudem ist es einfacher, mit Älteren zu arbeiten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...