peterp Geschrieben 16. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Ich wollte diesen Aspekt ursprünglich im Thread "Euacharistie Mitt des Lebens und der Kirche" ansprechen, dort ist der entsprechende Beitrag aber leider untergegangen - deshalb ein eigener hierzu. Ich denke, dass Thema verdient auch eigens behandelt zu werden. Dass das Werden des Reiches Gottes nicht das langsame Entstehen eines Paradieses auf Erden heißen soll, geht aus der Bibel deutlich hervor. So sagen die Endzeitprophetien etwa auch schwere Krisen unmittelbar vor dem Endgericht vorher (um was es mir hier jedoch nicht geht). Dennoch fragen sich Viele, was ist mit diesem Reich Gottes, das nach christlichem Verständnis bereits angebrochen ist, gemeint? Wie und wo ist es erkennbar? Ist es überhaupt zulässig nach konkreten, in der Historie erkennbaren Anzeichen zu fragen? Und welche Rolle spielt die Eucharistie, das zentrale Sakrament in der katholischen und orthodoxen Kirche, in diesem Geheimnis? Eine These in diesem Zusammenhang wäre etwa, dass sich jene Kirchen, (also katholische und orthodoxe) die, nach deren Verständnis, gültige Eucharistie feiern (bei allen Problemen) scheinbar wesentlich robuster dem jeweiligen Zeitgeist widerstehen als andere kirchliche Gemeinschaften. Auch die Treue der Mitglieder scheint in der katholischen Kirche doch deutlich größer zu sein, als in reformierten bzw. lutherischen Kirchen (man nehme etwa die völlig darniederliegende anglikanische Kirche in Großbritannien). Sind das Zeichen für das Wirken der Eucharistie im Hinblick auf das Werden des Reiches Gottes? LG, Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Ich wollte diesen Aspekt ursprünglich im Thread "Euacharistie Mitt des Lebens und der Kirche" ansprechen, dort ist der entsprechende Beitrag aber leider untergegangen - deshalb ein eigener hierzu. Ich denke, dass Thema verdient auch eigens behandelt zu werden. Dass das Werden des Reiches Gottes nicht das langsame Entstehen eines Paradieses auf Erden heißen soll, geht aus der Bibel deutlich hervor. So sagen die Endzeitprophetien etwa auch schwere Krisen unmittelbar vor dem Endgericht vorher (um was es mir hier jedoch nicht geht). Dennoch fragen sich Viele, was ist mit diesem Reich Gottes, das nach christlichem Verständnis bereits angebrochen ist, gemeint? Wie und wo ist es erkennbar? Ist es überhaupt zulässig nach konkreten, in der Historie erkennbaren Anzeichen zu fragen? Und welche Rolle spielt die Eucharistie, das zentrale Sakrament in der katholischen und orthodoxen Kirche, in diesem Geheimnis? Eine These in diesem Zusammenhang wäre etwa, dass sich jene Kirchen, (also katholische und orthodoxe) die, nach deren Verständnis, gültige Eucharistie feiern (bei allen Problemen) scheinbar wesentlich robuster dem jeweiligen Zeitgeist widerstehen als andere kirchliche Gemeinschaften. Auch die Treue der Mitglieder scheint in der katholischen Kirche doch deutlich größer zu sein, als in reformierten bzw. lutherischen Kirchen (man nehme etwa die völlig darniederliegende anglikanische Kirche in Großbritannien). Sind das Zeichen für das Wirken der Eucharistie im Hinblick auf das Werden des Reiches Gottes? LG, Peter Wie schon im anderen Thread angedeutet: Viele Heilige sind durch eine intensive Liebe zu Jesus im Allerheiligsten Sakrament heilig geworden. Darin sehe ich eine Anbruch vom Reich Gottes. Sr. Elisabeth von der Heiligsten Dreifaltigkeit hat mal den Gedanken geäußert, sie möchte eine "verlängerte Menschwerdung" Jesu Christi sein. Im Heiligen geht Gott nochmals über die Erde- sagt ein russisches Sprichwort. In diesem Sinn ist durch die innige Vereinigung des Menschen mit Jesus in der heiligen Eucharistie das Reich Gottes "im Kommen". Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
peterp Geschrieben 16. Februar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Ich wollte diesen Aspekt ursprünglich im Thread "Euacharistie Mitt des Lebens und der Kirche" ansprechen, dort ist der entsprechende Beitrag aber leider untergegangen - deshalb ein eigener hierzu. Ich denke, dass Thema verdient auch eigens behandelt zu werden. Dass das Werden des Reiches Gottes nicht das langsame Entstehen eines Paradieses auf Erden heißen soll, geht aus der Bibel deutlich hervor. So sagen die Endzeitprophetien etwa auch schwere Krisen unmittelbar vor dem Endgericht vorher (um was es mir hier jedoch nicht geht). Dennoch fragen sich Viele, was ist mit diesem Reich Gottes, das nach christlichem Verständnis bereits angebrochen ist, gemeint? Wie und wo ist es erkennbar? Ist es überhaupt zulässig nach konkreten, in der Historie erkennbaren Anzeichen zu fragen? Und welche Rolle spielt die Eucharistie, das zentrale Sakrament in der katholischen und orthodoxen Kirche, in diesem Geheimnis? Eine These in diesem Zusammenhang wäre etwa, dass sich jene Kirchen, (also katholische und orthodoxe) die, nach deren Verständnis, gültige Eucharistie feiern (bei allen Problemen) scheinbar wesentlich robuster dem jeweiligen Zeitgeist widerstehen als andere kirchliche Gemeinschaften. Auch die Treue der Mitglieder scheint in der katholischen Kirche doch deutlich größer zu sein, als in reformierten bzw. lutherischen Kirchen (man nehme etwa die völlig darniederliegende anglikanische Kirche in Großbritannien). Sind das Zeichen für das Wirken der Eucharistie im Hinblick auf das Werden des Reiches Gottes? LG, Peter Wie schon im anderen Thread angedeutet: Viele Heilige sind durch eine intensive Liebe zu Jesus im Allerheiligsten Sakrament heilig geworden. Darin sehe ich eine Anbruch vom Reich Gottes. Sr. Elisabeth von der Heiligsten Dreifaltigkeit hat mal den Gedanken geäußert, sie möchte eine "verlängerte Menschwerdung" Jesu Christi sein. Im Heiligen geht Gott nochmals über die Erde- sagt ein russisches Sprichwort. In diesem Sinn ist durch die innige Vereinigung des Menschen mit Jesus in der heiligen Eucharistie das Reich Gottes "im Kommen". Und wie siehst du das Wachsen? Man kann es wohl nicht in Statistiken über die Zahl der Heilig- und Seligsprechungen erkennen. Wie ist das Verhältnis von Kirche und Reich Gottes zu sehen? Die Kirche als Reich Gottes, oder die Kirche im Reich Gottes? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 16. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Die Kirche ist nicht das Reich Gottes, sie ist aber als Gemeinschaft ebenso wie jeder einzelne Christ verpflichtet, dem Reich Gottes zum Durchbruch zu verhelfen. Maßstab für diese Bemühungen müssen Leben und Lehre Jesu sein, der auch unser unvollkommenes Bemühen am Jüngsten Tag vollenden wird. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Und wie siehst du das Wachsen? Man kann es wohl nicht in Statistiken über die Zahl der Heilig- und Seligsprechungen erkennen. Wie ist das Verhältnis von Kirche und Reich Gottes zu sehen? Die Kirche als Reich Gottes, oder die Kirche im Reich Gottes? Jesus spricht davon, dass man nicht sagen kann hier ist es- dort ist es. Auf die äußere Sichtbarkeit allein kommt es als nicht an sondern auf das Wirken des Heiligen Geistes. Wenn wir unter Kirche sowohl die himmlische, leidende ( Fegefeuer) als auch die ringende Kirche auf Erden verstehen, dann ist in ihr und durch sie das Reich Gottes im Kommen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
peterp Geschrieben 16. Februar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Ich glaube, mittlerweile einen wesentlichen Aspekt dieser Verbindung von Reich Gottes und Eucharistie verstanden zu haben: Im Erwachsenenkatechismus steht, dass Reich Gottes sei nicht kulturell, soziologisch oder politisch zu erfassen und schon gar nicht vom Menschen herbeiführbar. Das Reich Gottes sei letztlich Gott selbst (Katholischer Erwachsenenkatechismus, Seite 147). Durch die messianischen Prophetien wurde Isreal die Verheißung eines zukünftigen Reiches Gottes gegeben (etwa bei Jesaja). Wenn mit dem Kommen Jesu nun das Reich Gottes angebrochen ist, heißt das, Gott selbst ist in die Welt eingetreten. Reich Gottes bedeutet, seit Christus in die Welt eintrat, ist Gott selbst ist in der Welt real präsent. Aber wo könnte das deutlicher zum Ausdruck kommen, als in der ständigen Präsenz Christ in der Eucharistie? Die Eucharistie als ständig und real präsentes Reich Gottes, weil das Reich Gottes Gott selbst ist. Der Katechismus schreibt hierzu, dass die Eucharistie eine Vorwegnahme des Reiches Gottes sei (Seite 347). D.h. wohl, dass das Reich noch nicht umfassend angebrochen ist, aber sehr wohl schon existiert - nur eben noch nicht in seiner ganzen Fülle. Trotzdem, ich glaube, die Kernantwort muss lauten: Reich Gottes = Gott selbst = Eucharistie Oder anders: Überall wo Gott real präsent ist, ist sein Reich bereits angebrochen. Oder hab ich eurer Meinung nach etwas falsch verstanden? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 16. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Ich glaube, mittlerweile einen wesentlichen Aspekt dieser Verbindung von Reich Gottes und Eucharistie verstanden zu haben: Im Erwachsenenkatechismus steht, dass Reich Gottes sei nicht kulturell, soziologisch oder politisch zu erfassen und schon gar nicht vom Menschen herbeiführbar. Das Reich Gottes sei letztlich Gott selbst (Katholischer Erwachsenenkatechismus, Seite 147). Durch die messianischen Prophetien wurde Isreal die Verheißung eines zukünftigen Reiches Gottes gegeben (etwa bei Jesaja). Wenn mit dem Kommen Jesu nun das Reich Gottes angebrochen ist, heißt das, Gott selbst ist in die Welt eingetreten. Reich Gottes bedeutet, seit Christus in die Welt eintrat, ist Gott selbst ist in der Welt real präsent. Aber wo könnte das deutlicher zum Ausdruck kommen, als in der ständigen Präsenz Christ in der Eucharistie? Die Eucharistie als ständig und real präsentes Reich Gottes, weil das Reich Gottes Gott selbst ist. Der Katechismus schreibt hierzu, dass die Eucharistie eine Vorwegnahme des Reiches Gottes sei (Seite 347). D.h. wohl, dass das Reich noch nicht umfassend angebrochen ist, aber sehr wohl schon existiert - nur eben noch nicht in seiner ganzen Fülle. Trotzdem, ich glaube, die Kernantwort muss lauten: Reich Gottes = Gott selbst = Eucharistie Oder anders: Überall wo Gott real präsent ist, ist sein Reich bereits angebrochen. Oder hab ich eurer Meinung nach etwas falsch verstanden? Dass das Reich Gottes schon angebrochen ist, steht schon im NT: "sehet, das Reich Gottes ist unter euch." (Stelle weiß ich im Augenblick nicht auswendig). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Ich glaube, mittlerweile einen wesentlichen Aspekt dieser Verbindung von Reich Gottes und Eucharistie verstanden zu haben: Im Erwachsenenkatechismus steht, dass Reich Gottes sei nicht kulturell, soziologisch oder politisch zu erfassen und schon gar nicht vom Menschen herbeiführbar. Das Reich Gottes sei letztlich Gott selbst (Katholischer Erwachsenenkatechismus, Seite 147). Durch die messianischen Prophetien wurde Isreal die Verheißung eines zukünftigen Reiches Gottes gegeben (etwa bei Jesaja). Wenn mit dem Kommen Jesu nun das Reich Gottes angebrochen ist, heißt das, Gott selbst ist in die Welt eingetreten. Reich Gottes bedeutet, seit Christus in die Welt eintrat, ist Gott selbst ist in der Welt real präsent. Aber wo könnte das deutlicher zum Ausdruck kommen, als in der ständigen Präsenz Christ in der Eucharistie? Die Eucharistie als ständig und real präsentes Reich Gottes, weil das Reich Gottes Gott selbst ist. Der Katechismus schreibt hierzu, dass die Eucharistie eine Vorwegnahme des Reiches Gottes sei (Seite 347). D.h. wohl, dass das Reich noch nicht umfassend angebrochen ist, aber sehr wohl schon existiert - nur eben noch nicht in seiner ganzen Fülle. Trotzdem, ich glaube, die Kernantwort muss lauten: Reich Gottes = Gott selbst = Eucharistie Oder anders: Überall wo Gott real präsent ist, ist sein Reich bereits angebrochen. Oder hab ich eurer Meinung nach etwas falsch verstanden? Mit den hervorgehobenen Worten hast Du m.E. trefflich ausgedrückt, dass dass Reich Gottes nicht in seiner ganzen Fülle gekommen ist - daher beten wir ja immer wieder: "Dein Reich komme .. dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden". Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
peterp Geschrieben 16. Februar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Ich glaube, mittlerweile einen wesentlichen Aspekt dieser Verbindung von Reich Gottes und Eucharistie verstanden zu haben: Im Erwachsenenkatechismus steht, dass Reich Gottes sei nicht kulturell, soziologisch oder politisch zu erfassen und schon gar nicht vom Menschen herbeiführbar. Das Reich Gottes sei letztlich Gott selbst (Katholischer Erwachsenenkatechismus, Seite 147). Durch die messianischen Prophetien wurde Isreal die Verheißung eines zukünftigen Reiches Gottes gegeben (etwa bei Jesaja). Wenn mit dem Kommen Jesu nun das Reich Gottes angebrochen ist, heißt das, Gott selbst ist in die Welt eingetreten. Reich Gottes bedeutet, seit Christus in die Welt eintrat, ist Gott selbst ist in der Welt real präsent. Aber wo könnte das deutlicher zum Ausdruck kommen, als in der ständigen Präsenz Christ in der Eucharistie? Die Eucharistie als ständig und real präsentes Reich Gottes, weil das Reich Gottes Gott selbst ist. Der Katechismus schreibt hierzu, dass die Eucharistie eine Vorwegnahme des Reiches Gottes sei (Seite 347). D.h. wohl, dass das Reich noch nicht umfassend angebrochen ist, aber sehr wohl schon existiert - nur eben noch nicht in seiner ganzen Fülle. Trotzdem, ich glaube, die Kernantwort muss lauten: Reich Gottes = Gott selbst = Eucharistie Oder anders: Überall wo Gott real präsent ist, ist sein Reich bereits angebrochen. Oder hab ich eurer Meinung nach etwas falsch verstanden? Dass das Reich Gottes schon angebrochen ist, steht schon im NT: "sehet, das Reich Gottes ist unter euch." (Stelle weiß ich im Augenblick nicht auswendig). Ja, in Jesus Christus. Deshalb auch die Seligpreisung der Jünger in Lk 10,23-24: "Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört." Ich würde sagen, Jesus spricht vom Evangelium, das nichts anderes ist als "die frohe Botschaft vom Reich Gottes". In diesem Sinne könnte man sagen, dass Jesus im Verkünden des Reiches Gottes letztlivh sich selbst verkündet. So gesehen besteht auch kein Bruch zwischen den synoptischen Evangelien und dem Johannesevangelium. Manche Exegeten schreiben nämlich, der synoptische Jesus würde das Reich Gottes verkündigen, während der johanneische Jesus sich selbst verkündigt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 16. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Ich glaube, mittlerweile einen wesentlichen Aspekt dieser Verbindung von Reich Gottes und Eucharistie verstanden zu haben: Im Erwachsenenkatechismus steht, dass Reich Gottes sei nicht kulturell, soziologisch oder politisch zu erfassen und schon gar nicht vom Menschen herbeiführbar. Das Reich Gottes sei letztlich Gott selbst (Katholischer Erwachsenenkatechismus, Seite 147). Durch die messianischen Prophetien wurde Isreal die Verheißung eines zukünftigen Reiches Gottes gegeben (etwa bei Jesaja). Wenn mit dem Kommen Jesu nun das Reich Gottes angebrochen ist, heißt das, Gott selbst ist in die Welt eingetreten. Reich Gottes bedeutet, seit Christus in die Welt eintrat, ist Gott selbst ist in der Welt real präsent. Aber wo könnte das deutlicher zum Ausdruck kommen, als in der ständigen Präsenz Christ in der Eucharistie? Die Eucharistie als ständig und real präsentes Reich Gottes, weil das Reich Gottes Gott selbst ist. Der Katechismus schreibt hierzu, dass die Eucharistie eine Vorwegnahme des Reiches Gottes sei (Seite 347). D.h. wohl, dass das Reich noch nicht umfassend angebrochen ist, aber sehr wohl schon existiert - nur eben noch nicht in seiner ganzen Fülle. Trotzdem, ich glaube, die Kernantwort muss lauten: Reich Gottes = Gott selbst = Eucharistie Oder anders: Überall wo Gott real präsent ist, ist sein Reich bereits angebrochen. Oder hab ich eurer Meinung nach etwas falsch verstanden? Dass das Reich Gottes schon angebrochen ist, steht schon im NT: "sehet, das Reich Gottes ist unter euch." (Stelle weiß ich im Augenblick nicht auswendig). Ja, in Jesus Christus. Deshalb auch die Seligpreisung der Jünger in Lk 10,23-24: "Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört." Ich würde sagen, Jesus spricht vom Evangelium, das nichts anderes ist als "die frohe Botschaft vom Reich Gottes". In diesem Sinne könnte man sagen, dass Jesus im Verkünden des Reiches Gottes letztlivh sich selbst verkündet. So gesehen besteht auch kein Bruch zwischen den synoptischen Evangelien und dem Johannesevangelium. Manche Exegeten schreiben nämlich, der synoptische Jesus würde das Reich Gottes verkündigen, während der johanneische Jesus sich selbst verkündigt. Ich sehe da keinen Bruch, höchstens eine Akzentverschiebung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
peterp Geschrieben 16. Februar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Ich glaube, mittlerweile einen wesentlichen Aspekt dieser Verbindung von Reich Gottes und Eucharistie verstanden zu haben: Im Erwachsenenkatechismus steht, dass Reich Gottes sei nicht kulturell, soziologisch oder politisch zu erfassen und schon gar nicht vom Menschen herbeiführbar. Das Reich Gottes sei letztlich Gott selbst (Katholischer Erwachsenenkatechismus, Seite 147). Durch die messianischen Prophetien wurde Isreal die Verheißung eines zukünftigen Reiches Gottes gegeben (etwa bei Jesaja). Wenn mit dem Kommen Jesu nun das Reich Gottes angebrochen ist, heißt das, Gott selbst ist in die Welt eingetreten. Reich Gottes bedeutet, seit Christus in die Welt eintrat, ist Gott selbst ist in der Welt real präsent. Aber wo könnte das deutlicher zum Ausdruck kommen, als in der ständigen Präsenz Christ in der Eucharistie? Die Eucharistie als ständig und real präsentes Reich Gottes, weil das Reich Gottes Gott selbst ist. Der Katechismus schreibt hierzu, dass die Eucharistie eine Vorwegnahme des Reiches Gottes sei (Seite 347). D.h. wohl, dass das Reich noch nicht umfassend angebrochen ist, aber sehr wohl schon existiert - nur eben noch nicht in seiner ganzen Fülle. Trotzdem, ich glaube, die Kernantwort muss lauten: Reich Gottes = Gott selbst = Eucharistie Oder anders: Überall wo Gott real präsent ist, ist sein Reich bereits angebrochen. Oder hab ich eurer Meinung nach etwas falsch verstanden? Dass das Reich Gottes schon angebrochen ist, steht schon im NT: "sehet, das Reich Gottes ist unter euch." (Stelle weiß ich im Augenblick nicht auswendig). Ja, in Jesus Christus. Deshalb auch die Seligpreisung der Jünger in Lk 10,23-24: "Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört." Ich würde sagen, Jesus spricht vom Evangelium, das nichts anderes ist als "die frohe Botschaft vom Reich Gottes". In diesem Sinne könnte man sagen, dass Jesus im Verkünden des Reiches Gottes letztlivh sich selbst verkündet. So gesehen besteht auch kein Bruch zwischen den synoptischen Evangelien und dem Johannesevangelium. Manche Exegeten schreiben nämlich, der synoptische Jesus würde das Reich Gottes verkündigen, während der johanneische Jesus sich selbst verkündigt. Ich sehe da keinen Bruch, höchstens eine Akzentverschiebung. Ich auch nicht (mehr), aber die Exegese drückt sich hier meines Erachtens gelegentlich etwas missverständlich aus. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 16. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Müßte man nicht vielleicht noch hinzufügen, daß das Reich Gottes nicht einfach durch die Anwesenheit der Eucharistie da ist, sondern in jedem, der sich von der Gegenwart Gottes in der Eucharistie (z. B. bei der Anbetung) verwandeln läßt und dadurch sich selbst und sein Umfeld in diese anbrechende Gottesherrschaft hineinträgt? In der Kirche wird das beginnende Gottesreich aber schon sichtbar, wenn die hl. Liturgie gefeiert, die Gemeinde gelehrt wird; wenn Jesus selbst in der Eucharistie gegenwärtig wird und die Gläubigen ihm begegnen, wenn er durch die Priester in den Sakramenten handelt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Müßte man nicht vielleicht noch hinzufügen, daß das Reich Gottes nicht einfach durch die Anwesenheit der Eucharistie da ist, sondern in jedem, der sich von der Gegenwart Gottes in der Eucharistie (z. B. bei der Anbetung) verwandeln läßt und dadurch sich selbst und sein Umfeld in diese anbrechende Gottesherrschaft hineinträgt? In der Kirche wird das beginnende Gottesreich aber schon sichtbar, wenn die hl. Liturgie gefeiert, die Gemeinde gelehrt wird; wenn Jesus selbst in der Eucharistie gegenwärtig wird und die Gläubigen ihm begegnen, wenn er durch die Priester in den Sakramenten handelt. Finde ich schön gesagt. Vergelts Gott. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 16. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 Ich glaube, mittlerweile einen wesentlichen Aspekt dieser Verbindung von Reich Gottes und Eucharistie verstanden zu haben: Im Erwachsenenkatechismus steht, dass Reich Gottes sei nicht kulturell, soziologisch oder politisch zu erfassen und schon gar nicht vom Menschen herbeiführbar. Das Reich Gottes sei letztlich Gott selbst (Katholischer Erwachsenenkatechismus, Seite 147). Durch die messianischen Prophetien wurde Isreal die Verheißung eines zukünftigen Reiches Gottes gegeben (etwa bei Jesaja). Wenn mit dem Kommen Jesu nun das Reich Gottes angebrochen ist, heißt das, Gott selbst ist in die Welt eingetreten. Reich Gottes bedeutet, seit Christus in die Welt eintrat, ist Gott selbst ist in der Welt real präsent. Aber wo könnte das deutlicher zum Ausdruck kommen, als in der ständigen Präsenz Christ in der Eucharistie? Die Eucharistie als ständig und real präsentes Reich Gottes, weil das Reich Gottes Gott selbst ist. Der Katechismus schreibt hierzu, dass die Eucharistie eine Vorwegnahme des Reiches Gottes sei (Seite 347). D.h. wohl, dass das Reich noch nicht umfassend angebrochen ist, aber sehr wohl schon existiert - nur eben noch nicht in seiner ganzen Fülle. Trotzdem, ich glaube, die Kernantwort muss lauten: Reich Gottes = Gott selbst = Eucharistie Oder anders: Überall wo Gott real präsent ist, ist sein Reich bereits angebrochen. Oder hab ich eurer Meinung nach etwas falsch verstanden? Dass das Reich Gottes schon angebrochen ist, steht schon im NT: "sehet, das Reich Gottes ist unter euch." (Stelle weiß ich im Augenblick nicht auswendig). Es steht im Grunde schon im AT: "Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht?" (Jes 43, 19) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
peterp Geschrieben 16. Februar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 16. Februar 2007 (bearbeitet) Müßte man nicht vielleicht noch hinzufügen, daß das Reich Gottes nicht einfach durch die Anwesenheit der Eucharistie da ist, sondern in jedem, der sich von der Gegenwart Gottes in der Eucharistie (z. B. bei der Anbetung) verwandeln läßt und dadurch sich selbst und sein Umfeld in diese anbrechende Gottesherrschaft hineinträgt? In der Kirche wird das beginnende Gottesreich aber schon sichtbar, wenn die hl. Liturgie gefeiert, die Gemeinde gelehrt wird; wenn Jesus selbst in der Eucharistie gegenwärtig wird und die Gläubigen ihm begegnen, wenn er durch die Priester in den Sakramenten handelt. Ich stimme dir völlig zu, deshalb habe ich weiter oben auch geschrieben: Überall wo Gott real präsent ist, ist sein Reich bereits angebrochen. Und Jesus hat schließlich gesagt: "Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." (Mt 18,20) Das bedeutet natürlich auch "real präsent" sein. Laut katholischer Lehre ist uns Gott in den Sakramenten in besonders vertrauter Weise zugänglich. Deshalb fand ich es richtig zu sagen, dass die Tatsache, dass das Reich Gottes bereits angebrochen ist, in der Eucharistie besonders deutlich erkennbar ist. bearbeitet 16. Februar 2007 von peterp Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 17. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2007 Ich sehe im Handeln Jesu Christi im Abendmahlsaal die beiden Säulen christlichen Lebens: in der Eucharistie (stellvertretend auch für die anderen Sakramente) und in der Fußwaschung (stellvertretend für die Werke der Barmherzigkeit). Hier hat Jesus gezeigt, wie wir sein Werk fortgeführt werden soll. "Tut dies zu meinem Gedächtnis" und "Ich habe euch ein Beispiel gegeben" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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