tomlo Geschrieben 19. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2007 Ich erinnere noch einmal daran, dass die Ausgangsfrage die ist: Wie muss man das Wort "Liebet Eure Feinde" auslegen. Insbesondere: Wie ist das Wort "Liebe" hier zu verstehen? Liebe bedeutet Vergeben. Um das zu veranschaulichen, möchte ich hier kurz an einen Beispiel verdeutlichen. Die Geschichte handelte im spanischen Bürgerkrieg. Ein schwerverletzter Kommunist bittet einen Priester um Absolution: "Ihr wißt nicht was ich getan habe!" stöhnte der Sterbende. "Ich habe allein zweiunddreißig Priester getötet, erstochen, erschossen, erschlagen, erwürgt. In jedem Dorf bin ich zuerst ins Pfarrhaus eingedrungen. Auch hier hab ich das getan. Den Priester fand ich nicht, aber seinen Vater und seine beiden Brüder. Ich fragte sie, wo der Pfarrer sei. Sie weigerten sich, ihn zu verraten. Da habe ich alle drei erschossen! Versteht ihr? Dem Priester der meine Beichte hörte, habe ich Vater und Brüder getötet.... UND ER HAT MIR DOCH VERGEBEN." Quelle: Heilig-Geist-Seminar Das ist wahre Feindesliebe. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 19. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2007 Ogottogott noch ein "Gschichterlnerzähler" Die zentrale Aussage Jesu heißt doch nicht: "liebe deine Feinde", sondern "liebe deinen Nächsten". In gewisser Weise ist ja auch der Feind der Nächste. Das ist nur eine Frage der Sichtweise. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lutheraner Geschrieben 19. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2007 Ich habe nach der heutigen Sonntagsmesse mit meinem Freund und jahrzehntelangen geistlichen Begleiter zum heutigen Evangelium ein langes Gespräch geführt. Unsere Frage: Kann man eine emotionale Regung wie Liebe überhaupt "anordnen". Liegt Liebe überhaupt im Bereich der menschlichen Beeinflußbarkeit? Wäre zur Erfüllung dieses Lebensgebotes nicht schon viel getan, wenn man es so auslegt, dass damit die Anerkennung des Rechts des Anderen auf seine persönliche Integrität und sein persönliches Wohlergehen gemeint ist? So nach dem anderen Bibelwort, am Anderen so zu handeln wie man man möchte, dass man selbst behandelt wird. Wie sehr Ihr das? Ich denke man kann sich schon in gewisser Weise zur Liebe zwingen, auch wenn es meist schwierig ist. Nur wenn man Menschen, die einem feindlich oder ablehnend gesinnt sind, mit Freundlichkeit und Liebe begegnet, bringt man sie meist irgendwann dazu ihre Haltung zu ändern. Liebe überzeugt irgendwann. Auf diese Art hat Nelson Mandela seine Gefängniswärter überzeugt, auf diese Art überzeugt man Menschen, die einen verachten und ignorieren, indem man sie jedes Mal aufs Neue freundlich grüßt und so gründete sich auch der missionarische Erfolg der Urkirche. Menschen, die dem Christentum feindselig oder hasserfüllt gegenüberstehen, können wir nur wirklich überzeugen, indem wir auf sie zugehen, sie in Liebe versuchen auf den rechten Weg zu bringen. Wenn wir ihrem Haß mit Haß begegnen, werden wir erfolglos sein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tomlo Geschrieben 19. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2007 Ogottogott noch ein "Gschichterlnerzähler" Die zentrale Aussage Jesu heißt doch nicht: "liebe deine Feinde", sondern "liebe deinen Nächsten". In gewisser Weise ist ja auch der Feind der Nächste. Das ist nur eine Frage der Sichtweise. Kernaussage der Bergpredigt ist vielmehr die Ausdehnung der Nächstenliebe auch auf deine Feinde und nicht nicht nur auf deinen Nächsten. Also kann das auch keine Frage der Sichtweise sein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 19. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2007 Ich habe nach der heutigen Sonntagsmesse mit meinem Freund und jahrzehntelangen geistlichen Begleiter zum heutigen Evangelium ein langes Gespräch geführt. Unsere Frage: Kann man eine emotionale Regung wie Liebe überhaupt "anordnen". Liegt Liebe überhaupt im Bereich der menschlichen Beeinflußbarkeit? Wäre zur Erfüllung dieses Lebensgebotes nicht schon viel getan, wenn man es so auslegt, dass damit die Anerkennung des Rechts des Anderen auf seine persönliche Integrität und sein persönliches Wohlergehen gemeint ist? So nach dem anderen Bibelwort, am Anderen so zu handeln wie man man möchte, dass man selbst behandelt wird. Wie sehr Ihr das? Ich denke man kann sich schon in gewisser Weise zur Liebe zwingen, auch wenn es meist schwierig ist. Nur wenn man Menschen, die einem feindlich oder ablehnend gesinnt sind, mit Freundlichkeit und Liebe begegnet, bringt man sie meist irgendwann dazu ihre Haltung zu ändern. Liebe überzeugt irgendwann. Auf diese Art hat Nelson Mandela seine Gefängniswärter überzeugt, auf diese Art überzeugt man Menschen, die einen verachten und ignorieren, indem man sie jedes Mal aufs Neue freundlich grüßt und so gründete sich auch der missionarische Erfolg der Urkirche. Menschen, die dem Christentum feindselig oder hasserfüllt gegenüberstehen, können wir nur wirklich überzeugen, indem wir auf sie zugehen, sie in Liebe versuchen auf den rechten Weg zu bringen. Wenn wir ihrem Haß mit Haß begegnen, werden wir erfolglos sein. Hallo und Grüß Gott, Ja Feindesliebe kann somit heißen:Hass nicht mit Hass zu begegnen sondern mit Liebe, sofern die jeweilige Situation es ermöglicht. ( Zumindest sollte man aber den eigenen Hass bekämpfen), Gewalt nicht mit Gewalt zu beantworten, sondern immer wieder ein vernünftiges Gespräch zu suchen, dabei den Gegner taktvoll, mit Rücksicht auf seine Persönlichkeitsstruktur auf sein Fehlverhalten hinweisen, kurz ihm eine Chance zur Einsicht geben. Wenn das wirklich alles nichts hilft, kann man jemanden um Hilfe bitten, wenn es dann nicht gelingt, bleibt einem , wenn die Angelegenheit im persönlichen Bereich liegt, nichts anderes übrig sich zurückzuziehen um des Friedens willen. "Liebe im Konfliktfall" kann so vieles bedeuten und ist manchmal schwer, weil sie sich oft mehr an dem Maßstab der Barmherzigkeit als an dem der Gerechtigkeit messen muss. Liebe Grüße,Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 19. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2007 Auf diese Art hat Nelson Mandela seine Gefängniswärter überzeugt, auf diese Art überzeugt man Menschen, die einen verachten und ignorieren, indem man sie jedes Mal aufs Neue freundlich grüßt und so gründete sich auch der missionarische Erfolg der Urkirche. Menschen, die dem Christentum feindselig oder hasserfüllt gegenüberstehen, können wir nur wirklich überzeugen, indem wir auf sie zugehen, sie in Liebe versuchen auf den rechten Weg zu bringen. Wenn wir ihrem Haß mit Haß begegnen, werden wir erfolglos sein. Deine Ausführungen erinnern mich an ein Ereignis im Leben des hl. Clemens Maria Hofbauer, die zeigen wie man eine feindliche in eine freundliche Haltung verwandeln kann: Clemens war in einer Gaststätte, wo Karten gespielt wurde unterwegs, um für die Armen zu sammeln. Einer der Kartenspieler war wohl etwas "antiklerikal" - er spuckte Clemens ins Gesicht. Der wischte sich die Spucke ab, und antwortete ganz ruhig: "So, das war jetzt für mich- jetzt bitte ich noch um eine Spende für meine Armen." Diese Haltung beeindruckte die Kartenspieler so sehr, dass sie alles Geld das sie hatten Clemens gaben. Durch eine Haltung der Vergebung und der Demut kann man tatsächlich Feinde in Freunde verwandeln. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 19. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2007 Wer was damit anzufangen vermag (ich vermag das nicht): Ratzinger hat sich wohl gerade zu diesem Thema ausgelassen. Auf mich wirkt das alles einfach nur unehrlich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 19. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2007 Auf diese Art hat Nelson Mandela seine Gefängniswärter überzeugt, auf diese Art überzeugt man Menschen, die einen verachten und ignorieren, indem man sie jedes Mal aufs Neue freundlich grüßt und so gründete sich auch der missionarische Erfolg der Urkirche. Menschen, die dem Christentum feindselig oder hasserfüllt gegenüberstehen, können wir nur wirklich überzeugen, indem wir auf sie zugehen, sie in Liebe versuchen auf den rechten Weg zu bringen. Wenn wir ihrem Haß mit Haß begegnen, werden wir erfolglos sein. Deine Ausführungen erinnern mich an ein Ereignis im Leben des hl. Clemens Maria Hofbauer, die zeigen wie man eine feindliche in eine freundliche Haltung verwandeln kann: Clemens war in einer Gaststätte, wo Karten gespielt wurde unterwegs, um für die Armen zu sammeln. Einer der Kartenspieler war wohl etwas "antiklerikal" - er spuckte Clemens ins Gesicht. Der wischte sich die Spucke ab, und antwortete ganz ruhig: "So, das war jetzt für mich- jetzt bitte ich noch um eine Spende für meine Armen." Diese Haltung beeindruckte die Kartenspieler so sehr, dass sie alles Geld das sie hatten Clemens gaben. Durch eine Haltung der Vergebung und der Demut kann man tatsächlich Feinde in Freunde verwandeln. diese ausführungen erinnern mich an ...................... unter anderem an einen herrn, der auf einer kanonenkugel reiste.... was brauchen wir noch länger einen wettersegen - wir bräuchten dringend einen "gschichterl-segen" a fulgure.... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 19. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 19. Februar 2007 Auf diese Art hat Nelson Mandela seine Gefängniswärter überzeugt, auf diese Art überzeugt man Menschen, die einen verachten und ignorieren, indem man sie jedes Mal aufs Neue freundlich grüßt und so gründete sich auch der missionarische Erfolg der Urkirche. Menschen, die dem Christentum feindselig oder hasserfüllt gegenüberstehen, können wir nur wirklich überzeugen, indem wir auf sie zugehen, sie in Liebe versuchen auf den rechten Weg zu bringen. Wenn wir ihrem Haß mit Haß begegnen, werden wir erfolglos sein. Deine Ausführungen erinnern mich an ein Ereignis im Leben des hl. Clemens Maria Hofbauer, die zeigen wie man eine feindliche in eine freundliche Haltung verwandeln kann: Clemens war in einer Gaststätte, wo Karten gespielt wurde unterwegs, um für die Armen zu sammeln. Einer der Kartenspieler war wohl etwas "antiklerikal" - er spuckte Clemens ins Gesicht. Der wischte sich die Spucke ab, und antwortete ganz ruhig: "So, das war jetzt für mich- jetzt bitte ich noch um eine Spende für meine Armen." Diese Haltung beeindruckte die Kartenspieler so sehr, dass sie alles Geld das sie hatten Clemens gaben. Durch eine Haltung der Vergebung und der Demut kann man tatsächlich Feinde in Freunde verwandeln. diese ausführungen erinnern mich an ...................... unter anderem an einen herrn, der auf einer kanonenkugel reiste.... was brauchen wir noch länger einen wettersegen - wir bräuchten dringend einen "gschichterl-segen" a fulgure.... Ich merk mir mal das Geschichterl vom hl. Clemens trotzdem, denn ich weiß nicht, ob ich nicht zurückgespuckt hätte. Und dann wär`s sicher rund gegangen. Liebe Grüße und noch einen lustige Rosenmontagnacht, Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 20. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2007 diese ausführungen erinnern mich an ...................... unter anderem an einen herrn, der auf einer kanonenkugel reiste.... Das Leben der Heiligen kann für manche ein Vorbild sein- auch die "Feindesliebe". In der Bibel finden wir Gleichnisse, Bilder, "G´schichterln" usw. Diese Gleichnisse sind für den, der schauen will Fenster zum Himmel, die etwas vom Licht Gottes aufstrahlen lassen. Ich finde es daher gut auch diese spirituelle Seite zu sehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 20. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2007 Ich merk mir mal das Geschichterl vom hl. Clemens trotzdem, denn ich weiß nicht, ob ich nicht zurückgespuckt hätte. Und dann wär`s sicher rund gegangen. Liebe Grüße und noch einen lustige Rosenmontagnacht, Gerlinde Líebe Gerlinde! Gottes Segen. Von dir würde ich mir noch am ehesten denken, dass Du auch in der Feindesliebe stark bist. Aber sicher ist die demütige Erkenntnis gut, dass wir aus eigener Kraft eher zum Zurückspucken neigen und in diesem Sinne alttestamentatisch agieren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 20. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2007 Wer was damit anzufangen vermag (ich vermag das nicht): Ratzinger hat sich wohl gerade zu diesem Thema ausgelassen. Auf mich wirkt das alles einfach nur unehrlich. Ohne Liebe zu Gott ist - wie du zeigst- die sogenannte Feindesliebe wohl schwer verständlich. Es gehört natürlich schon das Verständnis dazu, dass Gott der Vater aller Menschen ist, dass man auch in jenen Geschwister erkennen kann, die einem feindlich gesinnt sind. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 20. Februar 2007 Autor Melden Share Geschrieben 20. Februar 2007 Wer was damit anzufangen vermag (ich vermag das nicht): Ratzinger hat sich wohl gerade zu diesem Thema ausgelassen. Auf mich wirkt das alles einfach nur unehrlich. Ohne Liebe zu Gott ist - wie du zeigst- die sogenannte Feindesliebe wohl schwer verständlich. Es gehört natürlich schon das Verständnis dazu, dass Gott der Vater aller Menschen ist, dass man auch in jenen Geschwister erkennen kann, die einem feindlich gesinnt sind. MM das zu behaupten ist unerträgliche christliche Überheblichkeit. Oder willst Du etwa Gandhi oder eben dem Dalai Lama Feindesliebe absprechen. Ich würde z.B. das Hörbuch Die Weisheit des Verzeihens wenn man die Einstellung des Dalai Lama (aber auch von Erzbischof Desmond Tutu) zur Feindesliebe kennenlernen will. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 20. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2007 Also wenn ich mir so überlege wer mein Feind ist, dann wird das echt schwer mit der Feindesliebe. Wenn der Feindesstatus schon alleine durch eine Clubzugehörigtkeit erworben werden könnte - dann wäre das ja sehr einfach seine Feinde zu lieben. Aber Feindschaft ist doch etwas sehr Persönliches, das nicht mal eben so entsteht sondern rechtmäßig erworben werden muß. Feindschaft - die lässt sich gut erkennen an den Ehrentiteln, welche den Feinden gegeben werden:"Der penetrante Mitternachtsbohrer" zum Beispiel. Oder "Der Schlächter von Castrop Rauxel". Wie aber soll ich nun den penetranten Mitternachtsbohrer lieben lernen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 20. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2007 Also wenn ich mir so überlege wer mein Feind ist, dann wird das echt schwer mit der Feindesliebe.Wenn der Feindesstatus schon alleine durch eine Clubzugehörigtkeit erworben werden könnte - dann wäre das ja sehr einfach seine Feinde zu lieben. Aber Feindschaft ist doch etwas sehr Persönliches, das nicht mal eben so entsteht sondern rechtmäßig erworben werden muß. Feindschaft - die lässt sich gut erkennen an den Ehrentiteln, welche den Feinden gegeben werden:"Der penetrante Mitternachtsbohrer" zum Beispiel. Oder "Der Schlächter von Castrop Rauxel". Wie aber soll ich nun den penetranten Mitternachtsbohrer lieben lernen? Lieber Kulti, willst Du den Mitternachstsbohrer absolut christllich behandeln, dann kauf ihm einen neuen Bohrer wenn der alte kaputt ist. Du merkst es ja, wenn er eines Tages nicht mehr bohrt. Freut er sich darüber, dann mach ihm den Vorschlag, ob er nicht am Tage bohren könnte. Sieht er das nicht ein, dann kauf Dir Oropax. Aber Achtung bei Deiner Gutmütigkeit! Tut er es nämlich aus Bosheit, dann machst Du dich somit zum Deppen. Ja es ist nicht leicht einen "feindlich gesinnten Menschen zu lieben." Man kann dann höchstens noch für sie beten oder die Polizei einschalten und so sich Frieden verschaffen. Da nämlich wo Deine Gutmütigkeit ausgenützt wird, hat die Liebe zum Feind auch seine Grenzen. Die Praxis ist halt immer schwerer als die Theorie. Drum fand ich Dein Beispiel so trefflich. Hast Du wohl so einen Mitternachstbohrer in Deiner Nähe? Oder war das nur ein Faschingsscherz? Also morgen nehm ich Dich auch wieder ganz ernst! Liebe Grüße, Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tomlo Geschrieben 20. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2007 Wer was damit anzufangen vermag (ich vermag das nicht): Ratzinger hat sich wohl gerade zu diesem Thema ausgelassen. Auf mich wirkt das alles einfach nur unehrlich. Ohne Liebe zu Gott ist - wie du zeigst- die sogenannte Feindesliebe wohl schwer verständlich. Es gehört natürlich schon das Verständnis dazu, dass Gott der Vater aller Menschen ist, dass man auch in jenen Geschwister erkennen kann, die einem feindlich gesinnt sind. MM das zu behaupten ist unerträgliche christliche Überheblichkeit. Oder willst Du etwa Gandhi oder eben dem Dalai Lama Feindesliebe absprechen. Ich glaube, Du tust Peter wiedereinmal unrecht. In der Tat kann man nur lieben, wenn man Gott erkannt hat, diese Liebe kann dann soweit gehen, dass man sogar zu seinen ärgsten Feind Liebe empfindet. In gewisser Weise haben auch deine angebeten Idole, sich christliche Nächstenliebe zu eigen gemacht, da auch sie ´Gott erkannt haben. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kulti Geschrieben 20. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2007 Lieber Kulti,willst Du den Mitternachstsbohrer absolut christllich behandeln, dann kauf ihm einen neuen Bohrer wenn der alte kaputt ist. Du merkst es ja, wenn er eines Tages nicht mehr bohrt. Liebe Gerlinde, sowas ähnliches habe ich einmal versucht. Das mache ich nicht nochmal - sonst lieben mich meine Freunde nicht mehr *glucks* Ja es ist nicht leicht einen "feindlich gesinnten Menschen zu lieben." Man kann dann höchstens noch für sie beten oder die Polizei einschalten und so sich Frieden verschaffen. Gesinnung ist übrigens ein wichtiges Stichwort. Bei den meistens Streitereien spielt ja erstmal die Sympathie keine Rolle, es geht meistens um einen bestimmten Punkt, ein bestimmtes Verhalten und sowas erfolgt oft genug gedankenlos. Also zuerst ist es Nachbars Katze und irgendwann überträgt sich die Abneigung auf den Nachbarn (und umgekehrt: "Er erzählt schlimme Sachen über meine Katze!!!") Hier ist das Kunststück sich und seiner Abneigung selber Grenzen zu setzen. Da nämlich wo Deine Gutmütigkeit ausgenützt wird,hat die Liebe zum Feind auch seine Grenzen. Die Praxis ist halt immer schwerer als die Theorie. Drum fand ich Dein Beispiel so trefflich. Hast Du wohl so einen Mitternachstbohrer in Deiner Nähe? Oder war das nur ein Faschingsscherz? Also morgen nehm ich Dich auch wieder ganz ernst! Liebe Grüße, Gerlinde Im Moment gehöre ich selber eher zur Mitternachtsbohrerfraktion - aber noch ohne Feinde. Es ist nicht schlimm, wenn Du mich nicht ganz ernst nimmst - sich das Augenzwinkern zu erhalten ist für mich eine kleine Schwester der Feindesliebe Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katta Geschrieben 20. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2007 Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie manche Giftzwerge reagieren, wenn man ihnen dennoch freundlich gegenüber auftritt. "Tut denen Gutes, die Euch übel wollen." Auch sauschwer. Aber es hat manchmal erstaunliche Effekte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 20. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2007 Wer was damit anzufangen vermag (ich vermag das nicht): Ratzinger hat sich wohl gerade zu diesem Thema ausgelassen. Auf mich wirkt das alles einfach nur unehrlich. Ohne Liebe zu Gott ist - wie du zeigst- die sogenannte Feindesliebe wohl schwer verständlich. Es gehört natürlich schon das Verständnis dazu, dass Gott der Vater aller Menschen ist, dass man auch in jenen Geschwister erkennen kann, die einem feindlich gesinnt sind. MM das zu behaupten ist unerträgliche christliche Überheblichkeit. Oder willst Du etwa Gandhi oder eben dem Dalai Lama Feindesliebe absprechen. Ich glaube, Du tust Peter wiedereinmal unrecht. In der Tat kann man nur lieben, wenn man Gott erkannt hat, diese Liebe kann dann soweit gehen, dass man sogar zu seinen ärgsten Feind Liebe empfindet. In gewisser Weise haben auch deine angebeten Idole, sich christliche Nächstenliebe zu eigen gemacht, da auch sie ´Gott erkannt haben. Ich habe in Peters Erklärung auch keine Überheblichkeit Andersgläubigen gegenüber gesehen. Ich denke, so wie ich Peter inzwischen kenne, hat er einfach verdeutlichen wollen, dass die Gottes- und Nächstenliebe ein untrennbares Ganzes ist und dass diese Liebe soweit gehen kann, dass sie auch den "Feind" mit einbezieht, da er auch unser Nächster ist. Wenn er sagen wollte, dass ein Andersgläubiger oder Ungläubiger nicht zur Feindesliebe fähig ist, was man natürlich nicht behaupten darf, dann hätte er es sicher auch formuliert. Das war aber nicht der Fall. Er hat einfach seine Meinung aus seinem christlichen Verständnis der Nächstenliebe gebracht und hat den theologisch etwas schwierigeren Text des Papstes in Kürze richtig interpretiert. So hab ich es gesehen, sei mir darum nicht böse, lieber Wolfgang. Ich will heute keinen Zunder mehr in der Hütte, morgen ist Fasten angesagt und da heißt es die Feinde lieben! Liebe Grüße und halt Deine guten Vorsätze ein, Gerlinde die beschämt zugibt, dass sie noch keine hat. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 20. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 20. Februar 2007 (bearbeitet) Wenn ich mich wirklich dazu durchringen würde, jemanden als Feind zu betrachten, dann käme es mit bescheuert vor, dem was Gutes zu tun. Ich weiß nur nicht so recht, was ein Feind eigentlich ist. Ein Geschäftsrivale der wie ich ums Überleben des Betriebes kämpft ? Der unbekannte Autofahrer, der mir ne Beule ins Auto fährt und einfach abhaut ? Der Machodepp, der meine Frau verführt ? Der unbekannte Gegenspieler beim Fußball, der mir jedesmal in die Beine tritt, wenn der Schiedsrichter nicht schaut ? Der gegnerische Soldat im Krieg, den ich gar nicht kenne ? Wenn ich die alle lieben sollte, wäre ich längst an Magengeschwüren zugrunde gegangen. bearbeitet 20. Februar 2007 von Thofrock Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 23. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 23. Februar 2007 (bearbeitet) Ich erinnere noch einmal daran, dass die Ausgangsfrage die ist: Wie muss man das Wort "Liebet Eure Feinde" auslegen. Insbesondere: Wie ist das Wort "Liebe" hier zu verstehen? Liebe bedeutet Vergeben. Um das zu veranschaulichen, möchte ich hier kurz an einen Beispiel verdeutlichen. Die Geschichte handelte im spanischen Bürgerkrieg. Ein schwerverletzter Kommunist bittet einen Priester um Absolution: "Ihr wißt nicht was ich getan habe!" stöhnte der Sterbende. "Ich habe allein zweiunddreißig Priester getötet, erstochen, erschossen, erschlagen, erwürgt. In jedem Dorf bin ich zuerst ins Pfarrhaus eingedrungen. Auch hier hab ich das getan. Den Priester fand ich nicht, aber seinen Vater und seine beiden Brüder. Ich fragte sie, wo der Pfarrer sei. Sie weigerten sich, ihn zu verraten. Da habe ich alle drei erschossen! Versteht ihr? Dem Priester der meine Beichte hörte, habe ich Vater und Brüder getötet.... UND ER HAT MIR DOCH VERGEBEN." Quelle: Heilig-Geist-Seminar Das ist wahre Feindesliebe. au Backe. und Hartes Brot. bearbeitet 23. Februar 2007 von pmn Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 24. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2007 Ich erinnere noch einmal daran, dass die Ausgangsfrage die ist: Wie muss man das Wort "Liebet Eure Feinde" auslegen. Insbesondere: Wie ist das Wort "Liebe" hier zu verstehen? Ok. Ich probier's mal. Bis zum griechischen Text kann ich nicht zurück, das hab ich nicht gelernt. Aber Latein geht. Und da steht nun, z. B. bei Mt 5, 44: Ego autem dico vobis diligite inimicos vestros etc. Auch bei Lukas steht dieses Wort, und laut Stowasser bedeutet es "hochachten, schätzen, lieben". "Wertschätzen" würd ich sagen. Und dann wäre es wohl kein Appell an die Emotion, sondern an eine aufrechte innere Haltung: Bewahre dir auch in der Konfrontation mit deinem Feind eine grundlegende Achtung vor seiner Menschenwürde und anerkenne, dass er dir darin gleich ist! Immer noch eine hohe, kaum zu erfüllende Forderung, aber immerhin nicht eine, die dazu auffordert, dem Feind um den Hals zu fallen, was man ja, nebenbei bemerkt, durchaus auch in der Absicht tun könnte, ihn zu würgen. Bei aller Schwierigkeit damit halt ich die Forderung für realistisch und zielführend. Mit wem schließlich, kann ich Frieden schließen, als mit dem Feind? Und wie soll das gehen, wenn ich ihm nicht ein Mindestmaß an Respekt entgegenbringe? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 24. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2007 Ogottogott noch ein "Gschichterlnerzähler" Die zentrale Aussage Jesu heißt doch nicht: "liebe deine Feinde", sondern "liebe deinen Nächsten". In gewisser Weise ist ja auch der Feind der Nächste. Das ist nur eine Frage der Sichtweise. Nein, nein! Beim "Nächsten" geht's nicht um Sichtweisen, sondern buchstäblich um Zentimeter. Der am nächsten an dir dran ist, der ist es! "Diliges proximum tuum etc" (Mk 12, 31) So ist das mit der Sprache. Damit wir's nicht so genau nehmen müssen, haben wir dem Wort "Nächster" in diesem Zusammenhang eine neue Bedeutung verliehen, so dass wir glauben, wir übten "Nächstenliebe", wenn wir eine Spende für Notleidende in Bangla Desh geben. Womit ich nichts gegen Spenden für Bangla Desh gesagt haben will. Aber Nächstenliebe geht anders. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 25. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 25. Februar 2007 (bearbeitet) Ogottogott noch ein "Gschichterlnerzähler" Die zentrale Aussage Jesu heißt doch nicht: "liebe deine Feinde", sondern "liebe deinen Nächsten". In gewisser Weise ist ja auch der Feind der Nächste. Das ist nur eine Frage der Sichtweise. Nein, nein! Beim "Nächsten" geht's nicht um Sichtweisen, sondern buchstäblich um Zentimeter. Der am nächsten an dir dran ist, der ist es! "Diliges proximum tuum etc" (Mk 12, 31) So ist das mit der Sprache. Damit wir's nicht so genau nehmen müssen, haben wir dem Wort "Nächster" in diesem Zusammenhang eine neue Bedeutung verliehen, so dass wir glauben, wir übten "Nächstenliebe", wenn wir eine Spende für Notleidende in Bangla Desh geben. Womit ich nichts gegen Spenden für Bangla Desh gesagt haben will. Aber Nächstenliebe geht anders. Die Bedeutung "Nächster" steht ja (zumindest im Kontext des barmherzigen Samariters) nicht für den anderen, sondern für uns selbst: wir sind als Nächste zur Hilfe dran, wenn ein anderer dies braucht. Und da kann es schon sein, dass es niemanden gibt, der den "Fernsten" hilft oder besser helfen könnte, wenn wir es nicht täten. Das entsprechende griechische Wort in Mk 12,31 ist "agapein" (das Substantiv zum dem oft in christlichen Texten verwendete "agape" für Nächstenliebe). Dieses Verb bedeutet: lieben, hochschätzen, willkommen heißen. (Ich habe im Gemoll nachgeschlagen, weiter reicht mein Griechisch auch nicht mehr ) bearbeitet 25. Februar 2007 von Elima Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 25. Februar 2007 Melden Share Geschrieben 25. Februar 2007 Den Unterschied zwischen Feindes- und Nächstenliebe sehe ich in den unterschiedlichen Vorraussetzungen unter denen ich den anderen lieben soll. Den Feind lieben bedeutet m. E. mich ihm gegenüber so zu verhalten, dass auf Grund eines Fehlverhaltens oder einer Bösartigkeit wieder Versöhnung möglich wird. Die Nächstenliebe bedeutet für mich offene Augen und Hände für Menschen zu haben, die meine Hilfe brauchen. Und da gibt es auch viele Möglichkeiten. Egal ob der Nächste nah oder fern ist. Liebe Grüße, Gerlinde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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