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Tridentinische Messe


MariusFrosch

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Mich würde interessieren, wie die Forenteilnehmer zur lateinischen Messe stehen. Habe gerade im PUR Magazin ein interessantes Interview mit Dr. Heinz Lothar Barth gelesen, welcher sich ja sehr für die lateinische Messe ausspricht.

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Mich würde interessieren, wie die Forenteilnehmer zur lateinischen Messe stehen. Habe gerade im PUR Magazin ein interessantes Interview mit Dr. Heinz Lothar Barth gelesen, welcher sich ja sehr für die lateinische Messe ausspricht.

Was ist das PUR Magazin?

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Mich würde interessieren, wie die Forenteilnehmer zur lateinischen Messe stehen. Habe gerade im PUR Magazin ein interessantes Interview mit Dr. Heinz Lothar Barth gelesen, welcher sich ja sehr für die lateinische Messe ausspricht.

Was ist das PUR Magazin?

 

http://www.pur-magazin.de/

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Ich weiß jetzt nicht, ob ich hier ganz richtig bin oder lieber in dem angegebenen Nachbar-Thread posten sollte, aber ich möchte zum Thema einige Thesen und Informationen los werden:

 

1.) Grundsätzlich muss man 3 Dinge säuberlich und klar unterscheiden:

 

a) Lateinische Messe: Die Heilige Messe in Latein ist weiterhin für jeden Priester erlaubt, die Konzilskonstitution "Sacrosanctum Concilium" erklärt sogar, Latein solle weiterhin in der Liturgie reichlich gepflegt werden.

 

B) Messe am Hochaltar: Eine Messe am Hochaltar kann in den verschiedensten Sprachen gefeiert werden, auch Latein. dafür kann man auch die Messbücher mit der neuen Liturgie verwenden.

 

c) Tridentinische Messe: Der Ritus der Messe, der nach dem Konzil von Trient (1545-63) verbindlich eingeführt wurde und 1970 durch die jetzige Form ersetzt wurde. Die REihenfolge der Messteile war dabei etwas anders, so fand etwa die Predigt vor Beginn der eigentlichen Messe statt. Daran halten die Anhänger von Marcel Levebvre fest, das ist aber mit „Lateinischer Messe“ nicht unbedingt gemeint.

 

Erlaubt ist grundsätzlich in jeder katholischen Kirche a) und B), die Liturgiereform hat allerdings als "Soll-Bestimmung" die Aufstellung eines umgehbaren Mittelaltares eingeführt.

 

Seit einigen Wochen kursieren Gerüchte, Papst Benedikt XVI. wolle die alte Liturgie (also c) wieder allen Priestern erlauben. Momentan braucht man eine Sondergenehmigung des Bischofs, die aber vielerorts kaum erteilt wird. Genaueres kann man erst sagen, wenn das entsprechende Vatikanische Dokument veröffentlicht wird.

 

2.) Hinter der Liturgie vor und nach der Liturgie-Reform stehen zwei verschiedene Gedankengänge, die sich aber ergänzen und nicht widersprechen:

a) vor der Reform: Das Volk zieht unter Leitung des Priesters Christus, der aufgehenden Sonne (daher Osten!), entgegen.

B) nach der Reform: Christus ist - symbolisiert durch den Altar - in unserer Mitte.

 

In der Zusammenschau beider Linien ist die Spannung zwischen dem Schon und dem Noch-Nicht des Reiches Gottes sichtbar. Christus ist einerseits schon gegenwärtig, wir sind aber andererseits noch unterwegs zu seiner ganzen Herrlichkeit, die am Jüngsten Tag offenbar wird.

 

3.) Meiner Meinung nach sind beide Sichtweisen legitim und sinnvoll, so halte ich es durchaus sinnvoll, wenn trotz Liturgie-Reform in manchen Kirchen weiterhin am Hochaltar zelebriert wird, es ist zum Beispiel im Wallfahrtsort Kleinmariazell (Niederösterreich) auch nur ein Hochaltar. So bleibt diese jahrhundertelange Tradition doch in einer gewissen WEise erhalten.

 

4.) Leider gibt es Ideologen auf beiden Seiten, die der Meinung sind, nur die jeweils eine Form der Liturgie sei die richtige, bessere, sinnvolle, ja gültige Ausdrucksform der Eucharistie. Daher gab es ja 1988 eine Kirchenspaltung, als der Anführer der Traditionalisten, Erzbischof Marcel Levebvre, ohne Erlaubnis des Papstes 4 Bischöfe weihte, damit sein Werk, die Fortführung der alten Kirche, weiterbestehen könne. Seine Anhänger lehnen die Liturgiereform nach dem Konzil konsequent ab.

 

Auf der anderen Seite gibt es genau so Ideologen, die die alte Messe völlig verteufeln und nicht einmal in sehr begrenztem Rahmen gelten lassen wollen.

 

6.) Die Lateinische Sprache in der Liturgie zu erhalten, wäre eine wichtige Aufgabe nach dem Konzil gewesen, aber fast überall hat sich das Latein ziemlich verflüchtigt. Jetzt haben wir das Problem, wenn Gläubige aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen Sprachen Gottesdienst feiern wollen, wie soll das gehen? Etwa in Rom, Lourdes oder anderen Wallfahrtsorten? Hier ist leider ein einigendes Band der Kirche verloren gegangen.

Ob und wie man dies wiederbeleben könnte und sollte, bin ich mir selbst unschlüssig. Ich sehe momentan hier kaum eine Chance. Leider! Mein Ideal wäre, dass jeder katholische Christ auch auf Latein die Messe mitfeiern könnte und die Mess-Antworten beherrschte.

 

7.)Das ARgument, eine Messe in einer fremden Sprache zu feiern, ist unsinnig, geht fehl, und zwar aus zwei Gründen:

 

a) Oft verstehen wir intuitiv in einem Text, worum es geht, ohne die Sprache zu kennen und es stört uns gar nicht, dass wir eine fremde Sprache hören, denken wir etwa an die Musik, wo wir uns auch an englischen, französischen und italienischen Liedern erfreuen, auch wenn wir nicht alles wörtlich verstehen. Die Botschaft kommt irgendwie doch rüber.

 

B) Wer es wirklich genau verstehen möchte, kann - so wie es teilweise vor dem Konzil auch schon Leute taten - alle Messtexte im zweisprachigen Schott mitverfolgen und so nebenbei noch etwas Latein lernen, was ja sicherlich für die Allgemeinbildung überhaupt nicht schaden kann.

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c) Tridentinische Messe: Der Ritus der Messe, der nach dem Konzil von Trient (1545-63) verbindlich eingeführt wurde und 1970 durch die jetzige Form ersetzt wurde. Die REihenfolge der Messteile war dabei etwas anders, so fand etwa die Predigt vor Beginn der eigentlichen Messe statt. Daran halten die Anhänger von Marcel Levebvre fest, das ist aber mit „Lateinischer Messe" nicht unbedingt gemeint.

 

 

 

Kannst du das bitte mal erklären? Soweit ich zurückdenken kann (also ungefähr 60 Jahre) war die Predigt immer nach dem Evangelium, also genau wie heute (nur die Fürbitten gab es vor der Reform nicht). <_<

bearbeitet von Elima
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