Mariamante Geschrieben 12. März 2007 Autor Melden Geschrieben 12. März 2007 Ich gehe davon aus, dass Christus ein sehr beliebter Mann war. Ihm nachzufolgen sollte daher mit einer gewissen Beliebtheit eigentlich ganz automatisch zusammengehen. Zwischen der oberflächlichen Beliebheit die z.B. manche Filmstars haben mögen und jener Liebe, welche die Apostel anzog, mit Jesus auch schwere Zeiten zu bestehen sehe ich einen Unterschied. Wenn Jesus wirklich bei allen beliebt gewesen wäre, dann hätte man ihn nicht verfolgt, immer wieder umbringen wollen und letztlich gekreuzigt. Wer das Evangelium als (unbeliebte) Höllenwarnung verkündet, der legt den Akzent auf das Falsche. Das Erste und das Letzte im Evangelium ist die Liebe, die soll man leben, und die zieht nun mal Beliebtheit nach sich. Es geht mir nicht nur um diese ungeliebten Themen. Jesus zeigt z.B. den Pharisäern ihre negativen Seiten auf - mitunter in starken Worten und Vergleichen. Und diese Liebe zur Wahrheit die Jesus auszeichnet und die ihn auch unangenehme Aussagen machen läßt- sie führen bei manchen Kritisierten zu agressiven Gegenmaßnahmen (man will Jesus beseitigen - aber z.B. auch Lazarus).Ich kann also einfach keinen Sinn darin erkennen, Beliebtheit und Verkündigung des Evangeliums gewaltsam auseinanderzudividieren. Im Evangelium werden Maßstäbe gesetzt, die Anstoß erregen: In der Bergpredigt fordert Jesus zur Umkehr, zur Feindesliebe, zur Vergebung. Sind das nicht zu "strenge" Forderungen, mit denen man sich unbeliebt macht?
Mariamante Geschrieben 12. März 2007 Autor Melden Geschrieben 12. März 2007 Würden Johannes der Täufer, Jesus und die Apostel heute in Europa leben, hätten sie extrem schlechte Chancen auf einen Märtyrertod. Heute bringt man in unseren Breiten eher selten jemanden wegen seiner Weltanschauung um, im Gegensatz zu den Zeiten des NT. Das nahezu schlimmste, was einem da passieren kann ist Rufmord oder der Wurf eines faulen Eies. Es gibt doch auch in unserer Zeit Menschen, die wegen ihres Einsatzes für Gottes Ehre oder die Menschen Martyrer werden. und Rufmord kann einen Menschen ja auch ziemlich zerstören.Bedeutet die Vergangenheitsform, dass es heute keine oder nur noch wenige "Bischöfe und Priester in der Nachfolgt Christi" gibt? Zu jeder Zeit gibt es Bischöpfe, Priester und Laien in der Nachfolge Christi - mögen jene, die Jesus konsequent nachfolgen (nach den Worten Jesu von der kleinen Herde) auch zahlenmäßig gering sein. Also ich kenne keinen Bischof in Deutschland, der sich mit Kritik zurückhält - auch Lehmann nicht. Was stört dich also genau? Trauen sich die Bischöfe zur Umkehr zu mahnen, die Sünde beim Namen zu nennen- und zwar nicht nur die "soziale Sünde"? Wird man als Bischof nicht "Spassverderber", wenn man diese Umkehr im Sinnen Jesu anmahnt?
OneAndOnlySon Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Trauen sich die Bischöfe zur Umkehr zu mahnen, die Sünde beim Namen zu nennen- und zwar nicht nur die "soziale Sünde"? Wird man als Bischof nicht "Spassverderber", wenn man diese Umkehr im Sinnen Jesu anmahnt?Tja, früher war es nach deiner Interpretation eben genau umgekehrt. Da haben sich viele Bischöfe und Priester nicht getraut die soziale Sünde anzuprangern. Dafür haben sie mehr Wert auf sexuelle Sünden gelegt. In der Summe bleibt es aber gleich: Früher wurde vom Klerus nicht mehr und nicht weniger über die Sünde gesprochen als heute.
Kirisiyana Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 (bearbeitet) Ich gehe davon aus, dass Christus ein sehr beliebter Mann war. Ihm nachzufolgen sollte daher mit einer gewissen Beliebtheit eigentlich ganz automatisch zusammengehen. Zwischen der oberflächlichen Beliebheit die z.B. manche Filmstars haben mögen und jener Liebe, welche die Apostel anzog, mit Jesus auch schwere Zeiten zu bestehen sehe ich einen Unterschied.Ich meine auch keineswegs die rein oberflächliche Beliebtheit eines Stars (obschon ich davon ausgehe, dass er ein gewisses Charisma hatte, das die Leute auch anzog, bevor sie im einzelnen wussten, was für ein Mann er war). Wenn Jesus wirklich bei allen beliebt gewesen wäre, dann hätte man ihn nicht verfolgt, immer wieder umbringen wollen und letztlich gekreuzigt.Zweifellos. Wobei ich auch glaube, dass ohne seine Beliebtheit nicht so weit gekommen wäre, von Widersachern als gefährlich eingestuft zu werden. Wer das Evangelium als (unbeliebte) Höllenwarnung verkündet, der legt den Akzent auf das Falsche. Das Erste und das Letzte im Evangelium ist die Liebe, die soll man leben, und die zieht nun mal Beliebtheit nach sich. Es geht mir nicht nur um diese ungeliebten Themen. Jesus zeigt z.B. den Pharisäern ihre negativen Seiten auf - mitunter in starken Worten und Vergleichen. Und diese Liebe zur Wahrheit die Jesus auszeichnet und die ihn auch unangenehme Aussagen machen läßt- sie führen bei manchen Kritisierten zu agressiven Gegenmaßnahmen (man will Jesus beseitigen - aber z.B. auch Lazarus).Da setzt er ein großes Vertrauen in die Kraft der Wahrheit und ich wäre die letzte, die ihn dafür kritisieren würde. Die Wahrheit hat eine unglaubliche Anziehungskraft, wenn sie mal einfach so gesagt wird. Dass er dabei manchen auch verletzte, der sich angesprochen fühlte, das ist etwas, das manchmal nötig ist. Manch einer braucht einen "Tritt in den Hintern". Manch einer lässt sich nicht gern treten und schmiedet Rache. Womit die Richtigkeit der offenen Wahrheit noch nicht widerlegt ist. Ich kann also einfach keinen Sinn darin erkennen, Beliebtheit und Verkündigung des Evangeliums gewaltsam auseinanderzudividieren. Im Evangelium werden Maßstäbe gesetzt, die Anstoß erregen: In der Bergpredigt fordert Jesus zur Umkehr, zur Feindesliebe, zur Vergebung. Sind das nicht zu "strenge" Forderungen, mit denen man sich unbeliebt macht?Absolut nicht. Du meinst, er habe damit gewagt sich unbeliebt zu machen? Das glaube ich überhaupt nicht. bearbeitet 12. März 2007 von Kirisiyana
Mariamante Geschrieben 12. März 2007 Autor Melden Geschrieben 12. März 2007 Ich meine auch keineswegs die rein oberflächliche Beliebtheit eines Stars (obschon ich davon ausgehe, dass er ein gewisses Charisma hatte, das die Leute auch anzog, bevor sie im einzelnen wussten, was für ein Mann er war). Die Kraft Jesu leuchtet aus manchen Stellen der Schrift wie z.B. " Er sprach wie jemand mit göttlicher Vollmacht". Zweifellos. Wobei ich auch glaube, dass ohne seine Beliebtheit nicht so weit gekommen wäre, von Widersachern als gefährlich eingestuft zu werden. Im Johannesprolog heißt es, dass Jesus als Licht in die Welt kam- und die Finsternis es nicht ergriffen hat: Bedeutet das nicht, dass dieses Licht in Christus jenen ein Ärgernis ist- immer- die lieber im Dunklen und im Halbschatten ihren Machenschaften nachgehen?Da setzt er ein großes Vertrauen in die Kraft der Wahrheit und ich wäre die letzte, die ihn dafür kritisieren würde. Die Wahrheit hat eine unglaubliche Anziehungskraft, wenn sie mal einfach so gesagt wird. Dass im Menschen eine tiefe Sehnsucht nach Wahrheit ist meine ich auch. Aber auf der anderen Seite deckt Jesus ziemlich schonungslos die Lügen der Menschen auf - und das provoziert: Statt umzukehren von jenen Wegen die Jesus als falsch bezeichnet will man lieber den beseitigen, der darauf hinweist. Darum: Macht Jesus und machen jene, die seine Botschaft verkünden sich nicht auch dadurch bei manchen"unbeliebt"? Dass er dabei manchen auch verletzte, der sich angesprochen fühlte, das ist etwas, das manchmal nötig ist. Manch einer braucht einen "Tritt in den Hintern". Manch einer lässt sich nicht gern treten und schmiedet Rache. Womit die Richtigkeit der offenen Wahrheit noch nicht widerlegt ist. Scheint mir auch so: Jesus geht es vor allem um das tiefste Heil des Menschen. Oberflächliche Absicherungen zerbricht er. Manches weist Jesus als schädliches Menschenwerk auf (Korban) - manche Götzen zerbrechen.Absolut nicht. Du meinst, er habe damit gewagt sich unbeliebt zu machen? Das glaube ich überhaupt nicht. Als Jesus davon spricht, dass jene die das Leben in sich haben wollen "seine Leib essen, sein Blut trinken sollen", da verließen ihn viele. Diese Worte kamen also nicht an. Aber Jesus korrigierte nicht. Er fragte seine Jünger: "Wollt auch ihr geben?" Es ging ihm also nicht um "Beliebtheit" - sondern um die göttliche Wahrheit, das Heil des Menschen, eine tiefere Liebe. Mein Gedanke: Macht sich jener, der auf ein Geschwür hinweist- (aber eben um zu heilen)- dadurch nicht auch "unbeliebt"?
tomlo Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Angesichts des Thread bezügl. Kardinal Lehmann tauchte die Frage auf, ob die Verkündigung des Evangeliums Jesu und das Streben nach Beliebtheit bei den Menschen konform gehen. Ich bin der Meinung dass ein Hirte der RKK in erster Linie danach fragen soll, ob er Christus treu ist und das depositum fidei der Kirche treu verwaltet. Die Frage nach der Beliebtheit bei den Menschen sollte nicht an erster Stelle stehen. Ich gehe davon aus, dass Christus ein sehr beliebter Mann war. Ihm nachzufolgen sollte daher mit einer gewissen Beliebtheit eigentlich ganz automatisch zusammengehen. Wer das Evangelium als (unbeliebte) Höllenwarnung verkündet, der legt den Akzent auf das Falsche. Das Erste und das Letzte im Evangelium ist die Liebe, die soll man leben, und die zieht nun mal Beliebtheit nach sich. In der Tat wäre es es eine Verkürzung des Evangeliums, wenn man die Höllendrohung ignoriert. Jesus ging es nicht darum, den Menschen die Hölle heiss zu machen. Nein, wer Liebe predigt, der muss auch die Konsequenzen des Nichtliebens aufzeigen. Indem sich Jesus mit den Ärmsten und Entrechteten dieser Welt solidarisierte, bedeutet das für die Hartgesottenen: ": Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Mt 25,40 Das bedeutet in letzter Konsequenz die ewige Verdammnis für alle jene, die ihre Mitmenschen mit Füßen treten. Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!Mt 25,41
Kirisiyana Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Ich meine auch keineswegs die rein oberflächliche Beliebtheit eines Stars (obschon ich davon ausgehe, dass er ein gewisses Charisma hatte, das die Leute auch anzog, bevor sie im einzelnen wussten, was für ein Mann er war). Die Kraft Jesu leuchtet aus manchen Stellen der Schrift wie z.B. " Er sprach wie jemand mit göttlicher Vollmacht".Siehst Du. Zweifellos. Wobei ich auch glaube, dass ohne seine Beliebtheit nicht so weit gekommen wäre, von Widersachern als gefährlich eingestuft zu werden. Im Johannesprolog heißt es, dass Jesus als Licht in die Welt kam- und die Finsternis es nicht ergriffen hat: Bedeutet das nicht, dass dieses Licht in Christus jenen ein Ärgernis ist- immer- die lieber im Dunklen und im Halbschatten ihren Machenschaften nachgehen?Was auch immer Johannes damit meinte. Das ist eine mögliche Deutung seiner Worte. Da setzt er ein großes Vertrauen in die Kraft der Wahrheit und ich wäre die letzte, die ihn dafür kritisieren würde. Die Wahrheit hat eine unglaubliche Anziehungskraft, wenn sie mal einfach so gesagt wird. Dass im Menschen eine tiefe Sehnsucht nach Wahrheit ist meine ich auch. Aber auf der anderen Seite deckt Jesus ziemlich schonungslos die Lügen der Menschen auf - und das provoziert: Statt umzukehren von jenen Wegen die Jesus als falsch bezeichnet will man lieber den beseitigen, der darauf hinweist. Darum: Macht Jesus und machen jene, die seine Botschaft verkünden sich nicht auch dadurch bei manchen"unbeliebt"?Sicher, q.e.d. sozusagen. Wir haben hier übrigens ein Scheingefecht - ich will gar nicht behaupten, dass Jesus sich NICHT auch unbeliebt gemacht habe. Natürlich hat er. Dem voraus ging aber meines Erachtens eine gewisse Beliebtheit, wie Du oben schon zitiert hast, das Charisma können wir vielleicht sagen, kraft dessen er darauf vertrauen konnte, dass man seine unangenehmen Aussagen dennoch aufnehmen würde. Ich möchte lediglich deutlich machen, dass der Verkünder des Evangeliums keinen Gegensatz zwischen eigener Beliebtheit und dem Evangelium sehen sollte, sondern das eine entwickeln und in den Dienst des anderen stellen sollte. Und da haben wir eben das Scheingefecht: Du siehst ja auch eine Priorität des einen vor dem anderen, ich möchte lediglich hinzufügen: Das eine geht nicht ganz ohne das andere. Ganz einfach weil ich Mensch ungern einen noch so gutgemeinten Rat von jemand annehmen mag, den ich nicht ausstehen kann. Etwas anders verhält es sich, wenn der gutgemeinte Rat von jemand kommt, den ich eigentlich ganz gerne mag. Die Menschen kommen ja zusammen, weil Jesus sie schon angezogen hat. Und dann sagt er etwas, das unbequem ist. Jetzt entscheiden sich manche, dass ihnen das doch zu anstrengend ist und gehen, andere geben ihre anfängliche Faszination nicht so schnell auf.
Kirisiyana Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Wer das Evangelium als (unbeliebte) Höllenwarnung verkündet, der legt den Akzent auf das Falsche. Das Erste und das Letzte im Evangelium ist die Liebe, die soll man leben, und die zieht nun mal Beliebtheit nach sich. In der Tat wäre es es eine Verkürzung des Evangeliums, wenn man die Höllendrohung ignoriert. Jesus ging es nicht darum, den Menschen die Hölle heiss zu machen. Nein, wer Liebe predigt, der muss auch die Konsequenzen des Nichtliebens aufzeigen. Exakt. Verkürzen sollte man da gar nichts. Aber den Akzent richtig legen. Und sich ein bisschen Mühe machen, dass die Leute einem überhaupt zuhören.
wolfgang E. Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Jesus ging es nicht darum, den Menschen die Hölle heiss zu machen. Nein, wer Liebe predigt, der muss auch die Konsequenzen des Nichtliebens aufzeigen. Indem sich Jesus mit den Ärmsten und Entrechteten dieser Welt solidarisierte, bedeutet das für die Hartgesottenen: ": Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Mt 25,40 Das bedeutet in letzter Konsequenz die ewige Verdammnis für alle jene, die ihre Mitmenschen mit Füßen treten. Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!Mt 25,41 Du sprichst ein grosses Wort gelassen aus aber verniedlichst es zugleich. Es ist nicht wie Du fälschlich anführst die Rede davon dass man den Mitmenschen mit Füssen tritt, sondern von sehr viel positivem Handeln (Hungernde speisen, Dürstenden zu trinken geben, Nackte bekleiden Gefangene besuchen etc) Und mir würde angesichts dieser Anforderungen Angst und Bange, wenn ich nicht auf die Barmherzigkeit Gottes vertraute, dass er mir nachsieht, wie wenig ich faktisch diesen Herausforderungen gerecht werde.
tomlo Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Exakt. Verkürzen sollte man da gar nichts. Aber den Akzent richtig legen. Und sich ein bisschen Mühe machen, dass die Leute einem überhaupt zuhören. Als Sohn Gottes hatte er dazu die göttliche Charismatik und Überzeugungskraft.
wolfgang E. Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Exakt. Verkürzen sollte man da gar nichts. Aber den Akzent richtig legen. Und sich ein bisschen Mühe machen, dass die Leute einem überhaupt zuhören. Als Sohn Gottes hatte er dazu die göttliche Charismatik und Überzeugungskraft. Ach Quatsch er war doch nicht ein wandelnder Halbgott, der immer wenn es ihm in den Kram paßte, die Gottheit raushängen ließ. Wenn es so gewesen wäre, hätte er keine Todesangst empfunden und die Versuchungen wären reine Show gewesen.
tomlo Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Jesus ging es nicht darum, den Menschen die Hölle heiss zu machen. Nein, wer Liebe predigt, der muss auch die Konsequenzen des Nichtliebens aufzeigen. Indem sich Jesus mit den Ärmsten und Entrechteten dieser Welt solidarisierte, bedeutet das für die Hartgesottenen: ": Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Mt 25,40 Das bedeutet in letzter Konsequenz die ewige Verdammnis für alle jene, die ihre Mitmenschen mit Füßen treten. Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!Mt 25,41 Du sprichst ein grosses Wort gelassen aus aber verniedlichst es zugleich. Es ist nicht wie Du fälschlich anführst die Rede davon dass man den Mitmenschen mit Füssen tritt, sondern von sehr viel positivem Handeln (Hungernde speisen, Dürstenden zu trinken geben, Nackte bekleiden Gefangene besuchen etc) Und mir würde angesichts dieser Anforderungen Angst und Bange, wenn ich nicht auf die Barmherzigkeit Gottes vertraute, dass er mir nachsieht, wie wenig ich faktisch diesen Herausforderungen gerecht werde. Wenn Du tatsächlich einen Menschen in Not nicht hilfst, würde ich mir an deiner Stelle schon Gedanken machen. (Beispiel: Verkehrsunfall mit Verletzten) In der Tat kann man in unserer Gesellschaft diese existenzielle Not und Ungerechtigkeit nicht mehr ohne weiteres feststellen, da jedem heutzutage ein Existenzminimum gewährt wird. Es ist deshalb schwierig zu bestimmen, wer wirkliche Not leidet. (Was natürlich nur für für unsere Wohlstandsstaaten gilt). Jesus Warnungen waren in der Regel auch nur an die gerichtet, die kein Erbarmen und Mitleid kannten, so wie im Beispiel des Reichen und armen Lazarus.
romeroxav Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Der von Dir hochverehrte heilige Johannes Bosco sagte zu seinen Salesianern: "Bemüht euch darum von den Jugendlichen geliebt zu werden." Ein guter Tipp! romeroxav Diesen Hinweis finde ich deswegen gut, weil die Liebe fähig macht auch "unangenehme Aussagen" anzunehmen. Wer seinen Bischof, Priester, Seelsorger schätzt - der wird auch tadelnde Worte annehmen können. Wo diese liebende Beziehung fehlt, da geht auch die Kritik ins Leere oder führt zur Bockigkeit. Aus diesem Grund (weil die Apostel der Liebe Jesu vertrauten) konnten sie auch harte Forderungen annehmen - und Petrus sagte zu Jesus: "Herr, zu wem sollten wir gehen? DU hast Worte ewigen Lebens". Wer geliebt wird, ist nach deutschem Wortverständnis beliebt! Mann kann also durchaus das "Studio di farti amore" Don Boscos übersetzen mit: "Bemüht euch darum euch beliebt zu machen." Dabei geht es nicht um Nachgiebigkeit. Nach der Pädagogik Don Boscos geht das beiebt bzw. geliebt machen aber dem fordern voraus. Er sagt: "Wenn ihr liebt was die Jugendlichen lieben, dann lieben die Jugendlichen auch was ihr liebt." Auf die Bischöfe übertragen bedeutet das, dass diese zunächst hellhörig sein sollten auf das was die Menschen bewegt, ihre Trauer und Angst und ihre Freude und Hoffnung. Wie sollen Menschen ihren Bischof verstehen wenn er es an Verständnis der Gläubigen missen lässt. romeroxav
Justin Cognito Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Die Frage nach Beliebtheit kann ich nicht beanworten. Wenn aber über die frühen Christengemeinden gesagt wurde:" Seht, wie sie einander lieben", dann frage ich mich manchmal ob das heute auch noch ein Erkennungszeichen von uns Christinnen und Christen ist. Und das gibt mir - vor allem im Hinblick auf mein eigenes Handeln und (vor-) urteilen doch einiges zu denken.
wolfgang E. Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 In der Tat kann man in unserer Gesellschaft diese existenzielle Not und Ungerechtigkeit nicht mehr ohne weiteres feststellen, da jedem heutzutage ein Existenzminimum gewährt wird. Es ist deshalb schwierig zu bestimmen, wer wirkliche Not leidet. Oh Gott mit welch verschlossenen Augen gehst Du durch die Gegend! Jesus Warnungen waren in der Regel auch nur an die gerichtet, die kein Erbarmen und Mitleid kannten, so wie im Beispiel des Reichen und armen Lazarus Das halte nun mir Verlaub ich für verkürzende Schönfärberei. Was nützt Mitleid ohne Tat und Konsequenz?
Justin Cognito Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Ich denke auch, dass es wichtig ist, die eigenen Erwartungen an die Medienpräsenz von Kirche abzuklären. Natürlich sind die Geschmäcker verschieden und jede und jeder spricht auf andere Forumulierung, Dosierungen etc. an. Es gibt aber auch Dinge im Medientreiben, die ich in Bezug auf Kirche ablehne. So sollten zB persönliche Zurechtweisungen auf keinen Fall über die Medien gespielt werden. Das halte ich weder für notwendig, noch dem Umgang unter Christinnen und Christen angemessen. Klar bin ich oft auch neugierig und gierig auf "klare Statements" - aber hier ist meines Erachtens wirklich meine Erwartungshaltung zu korrigieren. Der Ruf nach Klarheit kann den Mangel an nötiger discretio nie rechtfertigen.
romeroxav Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Ich gehe davon aus, dass Christus ein sehr beliebter Mann war. Ihm nachzufolgen sollte daher mit einer gewissen Beliebtheit eigentlich ganz automatisch zusammengehen. Zwischen der oberflächlichen Beliebheit die z.B. manche Filmstars haben mögen und jener Liebe, welche die Apostel anzog, mit Jesus auch schwere Zeiten zu bestehen sehe ich einen Unterschied. Wenn Jesus wirklich bei allen beliebt gewesen wäre, dann hätte man ihn nicht verfolgt, immer wieder umbringen wollen und letztlich gekreuzigt. Ich dachte wir sprechen über Beliebtheit von Bischöfen? Was hat das mit Filmstars zu tun? Wolltest Du gar nicht Bischöfe mit Jesus vergleichen sondern Filmsternchen? Wer das Evangelium als (unbeliebte) Höllenwarnung verkündet, der legt den Akzent auf das Falsche. Das Erste und das Letzte im Evangelium ist die Liebe, die soll man leben, und die zieht nun mal Beliebtheit nach sich. Es geht mir nicht nur um diese ungeliebten Themen. Jesus zeigt z.B. den Pharisäern ihre negativen Seiten auf - mitunter in starken Worten und Vergleichen. Und diese Liebe zur Wahrheit die Jesus auszeichnet und die ihn auch unangenehme Aussagen machen läßt- sie führen bei manchen Kritisierten zu agressiven Gegenmaßnahmen (man will Jesus beseitigen - aber z.B. auch Lazarus). Was willst Du eigentlich sagen? Es geht um beliebte Bischöfe und ob Beliebtheit und Evangelium sich vertragen. Meinst du, dass die Bischöfe den Pharisäern zu wenig den Kopf waschen? Ich kann also einfach keinen Sinn darin erkennen, Beliebtheit und Verkündigung des Evangeliums gewaltsam auseinanderzudividieren. Im Evangelium werden Maßstäbe gesetzt, die Anstoß erregen: In der Bergpredigt fordert Jesus zur Umkehr, zur Feindesliebe, zur Vergebung. Sind das nicht zu "strenge" Forderungen, mit denen man sich unbeliebt macht? Unbeliebt machen wird also jetzt zum Qualitätssiegel? Worum geht es eigentlich? Es geht doch wohl darum wie Menschen in die Lage kommen die frohe Botschaft anzunehmen und nicht wie die Ablehnung der Verkündigung den Verkünder bestärkt auf dem richtigen Weg zu sein.
Sokrates Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Ja, Glaubwürdigkeit ist ein ganz zentraler Punkt! Ich möchte doch diesen wichtigen Punkt von Felix noch einmal in Erinnerung rufen, bevor in dem ganzen Schwall von Worten untergeht. Wer glaubwürdig ist, ist auch angesehen, und wer angesehen ist, ist auch beliebt, auch wenn einem nicht alles schmeckt, was er verkündet.
romeroxav Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Sprechen wir nochmal von der ach so oberflächlichen Beliebtheit der Stars. Warum lassen sich mit den beliebten Stars Produkte verkaufen? Warum werden über diese beliebten Stars Werte verkauft: Keine Macht den Drogen! oder im Umweltschutz, für Unicef oder andere Hilfswerke? Wer beliebt ist, auf den schauen die Menschen, der hat eine Verantwortung und der kann viel mehr bewegen wie einer der gehasst wird, bzw. unbeliebt ist. So ist es auch mit dem Bischof. So ist es in jeder Beziehung. Werte übernehm ich von dem, den ich liebe, gehorchen tu ich vielleicht auch jemand den ich nicht liebe, aber Werte nehm ich definitiv nur von dem den ich liebe. romeroxav
romeroxav Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Exakt. Verkürzen sollte man da gar nichts. Aber den Akzent richtig legen. Und sich ein bisschen Mühe machen, dass die Leute einem überhaupt zuhören. Als Sohn Gottes hatte er dazu die göttliche Charismatik und Überzeugungskraft. Warum ist er dann am Kreuz geendet?
tomlo Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 In der Tat kann man in unserer Gesellschaft diese existenzielle Not und Ungerechtigkeit nicht mehr ohne weiteres feststellen, da jedem heutzutage ein Existenzminimum gewährt wird. Es ist deshalb schwierig zu bestimmen, wer wirkliche Not leidet. Oh Gott mit welch verschlossenen Augen gehst Du durch die Gegend! Ich kann mich noch an die Diskussion im ökumenischen Bibelabend erinnern, wo ein protestantischer Pfarrer die Frage der existenziellen Not und Bedürftigkeit in unserer heutigen Zeit aufwarf. Er argumentierte mit den Hinweis, dass es recht schwierig sei, dies festzustellen. Jeden Abend lauf ich von meiner Arbeitsstelle zur Bus-Haltestelle im Zentrum wo sich viele junge und gesunde Punks mit ihren Hunden tummeln. Diese sind ausserordentlich aktiv im Betteln, um sich am Abend die Dröhnung mit Schnaps und Bier zu geben. Findest Du, dass hier man hier Geld geben sollte??? Ich für meinen Teil spende lieber Caritas oder Misserior, weil ich dann sicher sein kann, dass das Geld auch wirklich in die richtigen Hände gelangt.
tomlo Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 (bearbeitet) Exakt. Verkürzen sollte man da gar nichts. Aber den Akzent richtig legen. Und sich ein bisschen Mühe machen, dass die Leute einem überhaupt zuhören. Als Sohn Gottes hatte er dazu die göttliche Charismatik und Überzeugungskraft. Warum ist er dann am Kreuz geendet? Weil Gott uns die Wahlfreiheit lässt. Entweder mit ihm, oder ohne ihm. bearbeitet 12. März 2007 von tomlo
wolfgang E. Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Exakt. Verkürzen sollte man da gar nichts. Aber den Akzent richtig legen. Und sich ein bisschen Mühe machen, dass die Leute einem überhaupt zuhören. Als Sohn Gottes hatte er dazu die göttliche Charismatik und Überzeugungskraft. Warum ist er dann am Kreuz geendet? Weil Gott uns die Wahlfreiheit lässt. Entweder mit ihm, oder ohne ihm. Pass auf dass Du Dich nicht in Deinen vielen Göttlichkeiten verhaspelst.
romeroxav Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 (bearbeitet) Exakt. Verkürzen sollte man da gar nichts. Aber den Akzent richtig legen. Und sich ein bisschen Mühe machen, dass die Leute einem überhaupt zuhören. Als Sohn Gottes hatte er dazu die göttliche Charismatik und Überzeugungskraft. Warum ist er dann am Kreuz geendet? Weil Gott uns die Wahlfreiheit lässt. Entweder mit ihm, oder ohne ihm. Nicht durch wortgewandte Überredungskraft..... Wodurch hat der Pfarrer von Ars überzeugt? Mit Entweder / Oder? War es nicht die Liebe? Und ist das Kreuz nicht die Konsequenz der Liebe bis zum Letzten? Der Tod Jesu kann doch nicht die Konsequenz der Wahlfreiheit bzw. der Ablehnung sein? Jesus sagt es den Jüngern von Emmaus: "Musste nict der Menschensohn all das erleiden? Der Tod Jesu ist definitiv nicht die Folge der Wahlfreiheit des Menschen sondern die Zustimmung Jesu zum Willen Gottes. romeroxav bearbeitet 12. März 2007 von romeroxav
Udalricus Geschrieben 12. März 2007 Melden Geschrieben 12. März 2007 Also, das ist eines meiner Lieblingsthemen, ich möchte dazu auch ein paar Thesen loswerden: 1) Unbeliebtheit an sich kann kein Ziel sein, schon eher (wie Don Bosco richtig meint), dass man von den Menschen geliebt wird. Ich glaube, dass wollte auch Jesus für seine Beziehung zu den Menschen. 2) Dieses Ziel hat natürlich Grenzen, nämlich dort, wo man seine Prinzipien aufgeben muss, um beliebt zu bleiben oder zu werden. Jesus hat das öfter erlebt, etwas in seiner Heimat Nazareth, nach der Brotvermehrung (Joh 6) oder in so mancher Diskussion mit seinen Jüngern. 3.) Wahrheit und Beliebtheit sind kein Widerspruch, aber auch nicht identisch, es gibt wohl eine Schnittmenge unklaren Ausmaßes. Ich glaube, die bisherigen Äußerungen hier im Thread haben die Zweischneidigkeit von Wahrheit und Wahrhaftigkeit sehr schön aufgezeigt: Ma kann beliebt werden, aber auch unbeliebt. 4.) Mir fällt auf, dass oft Priester beschrieben werden: "ein beliebter Priester", da werde ich immer skeptisch und frage mich: Ist das wirklich das entscheidenden Kriterium oder wäre nicht eher vorrangig, ob er gläubig, glaubwürdig oder begeisternd ist? 5.) Für mich gilt die Maxime: Wenn du überall beliebt bist, musst du dich eines fragen: Was habe ich falsch gemacht? Also, wenn man wirklich überall beliebt ist, dann ist wirklich was schief gelaufen, dann ist man wahrscheinlich so profillos, dass man nirgends aneckt. Im Übrigen sind auch die Verteidiger der "Beliebtheits-Verkündigung" hier im Forum auch nicht bei allen Foranten beliebt. 6.) Der Vergleich mit dem Zahnarzt hat mir sehr gut gefallen, ich würde ihn überhaupt auf Ärzte ausweiten: Sie leben stets in der Gratwanderung von Beliebtheit und Wahrhaftigkeit, ähnlich sollten sich auch Bischöfe, Priester und überhaupt Christen sehen. Auch der Lehrer ist hier ein Beruf, der als Vergleich taugt: FRagt euch mal: Welche Lehrer schätzt ihr im Nachinein am meisten: Die, die sich momentan durch Lockerheit beliebt machten, oder die, die wegen ihrer Strenge unbeliebt waren? Die genialsten Lehrer sind natürlich die, die schon zu ihren Wirkzeiten trotz oder wegen ihrer Strenge beliebt sind, weil die Schüler spüren, dass der aus der Strenge Zuneigung zu den Schülern spricht. :sword: 7.) Was mich persönlich immer wieder beschäftigt: Warum sind von den Aposteln fast alle (bis auf Johannes, aber auch Matthias und Paulus) als Märtyrer gestorben? WEnn der christliche Glaube etwas ist, was nur beliebt macht, wie haben sie sich dann unbeliebt gemacht?
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