Kunigunde Geschrieben 12. März 2007 Melden Share Geschrieben 12. März 2007 Heute in der Süddeutschen Zeitung im Artikel Gefährliche Thesen von Mathias Drobinski über die Maßregelung des Befreiungstheologen Jon Sobrino aus El Salvador, weil er Jesus zu wenig als göttlichen Erlöser beschreibt, heißt es: . Die Glaubenskongregation wirft dem Theologen vor, er rede - vor allem in seinem Buch "Jesus, der Befreier" - nicht klar genug von der Göttlichkeit Jesu, sondern beschreibe sie als Produkt späterer theologischer Reflexion; er unterscheide zu stark zwischen der göttlichen und menschlichen Natur Jesu, vermenschliche zu sehr den Gottessohn. Insgesamt laufen die Vorwürfe darauf hinaus, dass Sobrino Jesus zu sehr als solidarischen Begleiter der Menschen und zu wenig als göttlichen Erlöser beschreibt. (ganzer Artikel über Kath.de) Was bedeutet "göttliche Natur"? War nur Jesus göttlich oder wohnt Göttlichkeit auch in uns Menschen? Was bedeutet es ein Kind Gottes zu sein? Kunigunde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 12. März 2007 Melden Share Geschrieben 12. März 2007 (bearbeitet) 3+1 wird eins. Zeit essen. bearbeitet 12. März 2007 von pmn Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 12. März 2007 Melden Share Geschrieben 12. März 2007 (bearbeitet) Liebe Kunigunde! Ich denke, bei Deiner Frage spielen einige Aspekte zusammen: Ich glaube, dass wir alle Kinder Gottes sind, wenn man Kind Gottes als Bild für die Nähe Gottes zu jedem einzelnen Menschen sieht. "Sohn Gottes" ist ein - im altorientalischen Zusammenhang - gebräuchliches Bild für einen Menschen, der für sein Volk von besonderer Bedeutung ist - daher wurden auch manche Herrscher so tituliert. Die Art wie Jesus mit Gott spricht - und dazu gehört auch die Anrede "Vater" - zeigt eine besonders enge, vertrauensvolle Beziehung die Jesus zu Gott hat. Auch diesen Umstand kann man sicherlich mit dem Bild der Kindschaft umschreiben. Es kann gut sein, dass diese Bilder bei der Art wie Menschen über Jesus sprachen und sprechen eine Rolle gespielt haben. Denn letztlich lässt sich das, was Jesus war und ist, nur schwer in menschlicher Sprache ausdrücken. In ihm offenbart sich Gott in einer Weise die keine Trennung zwischen dem Menschen und dem sich in ihm offenbarenden Gott mehr zulässt. Darum sagen wir Christinnen und Christen mit Recht, dass Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch ist. Ich glaube es führt eher vom Verständnis weg, wenn man Göttlichkeit als Eigenschaft sieht, die man versucht an bestimmten Aspekten festzumachen. Man kann von einem Auto sprechen und sagen, das eine ist seine Farbe, das andere sein Hubraum. Wenn man von Jesus spricht kann man seine göttliche Natur nicht an bestimmten Eigenschaften festmachen. Wie man ja auch das "Kunigunde-Sein" oder Justin Cognito - Sein" nicht an bestimmten Eigenschaften festmachen kann, sondern unser ganzes Wesen ausmacht. Wenn es aber an Jesus ganz wesentlich ist, dass sich in ihm Gott offenbart, dann kann man diese Göttlichkeit nicht auf bestimmte Eigenschaften reduzieren. bearbeitet 12. März 2007 von Justin Cognito Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 13. März 2007 Melden Share Geschrieben 13. März 2007 Was bedeutet "göttliche Natur"? War nur Jesus göttlich oder wohnt Göttlichkeit auch in uns Menschen? Was bedeutet es ein Kind Gottes zu sein?Kunigunde Nach dem christlichen Glauben ist Jesus Gott, die zweite Person der Heiligsten Dreifaltigkeit. Ein Kind Gottes zu sein, bedeutet Geschöpf Gottes zu sein - der Mensch ist also kein Gott (wie Jesus). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 14. März 2007 Melden Share Geschrieben 14. März 2007 Was bedeutet "göttliche Natur"? War nur Jesus göttlich oder wohnt Göttlichkeit auch in uns Menschen? Was bedeutet es ein Kind Gottes zu sein? Kunigunde Nach dem christlichen Glauben ist Jesus Gott, die zweite Person der Heiligsten Dreifaltigkeit. Ein Kind Gottes zu sein, bedeutet Geschöpf Gottes zu sein. ... deswegen heißt es auch: Es stammen ja der Heiligende und die zu Heiligenden alle von einem Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 15. März 2007 Melden Share Geschrieben 15. März 2007 Was bedeutet "göttliche Natur"? War nur Jesus göttlich oder wohnt Göttlichkeit auch in uns Menschen? Was bedeutet es ein Kind Gottes zu sein? Kunigunde Liebe Kunigunde, stellen wir doch mal die Gegenfrage: Was würdest Du Dir vom Menschen erwarten, wenn es sich herausstellte, daß es doch so etwas wie einen "Göttlichen Funken" in ihm gibt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tomlo Geschrieben 15. März 2007 Melden Share Geschrieben 15. März 2007 Ein Kind Gottes zu sein, bedeutet Geschöpf Gottes zu sein - der Mensch ist also kein Gott (wie Jesus). Pax, lieber Peter, Jesus musste sich vor dem hohen Rat, wegen dem Vorwurf der Gotteslästerung verteidigen. Dazu gab er eine bemerkenswerte Antwort: Joh 10,34 Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz (Psalm 82,6): »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter«? Psalm 82,6 »Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Söhne des Höchsten; Wie ist dieser Satz im Zusammenhang mit deiner Bewertung zu sehen. Bin ich jetzt ein Gott? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 15. März 2007 Melden Share Geschrieben 15. März 2007 Jesus musste sich vor dem hohen Rat, wegen dem Vorwurf der Gotteslästerung verteidigen. Dazu gab er eine bemerkenswerte Antwort: Joh 10,34 Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz (Psalm 82,6): »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter«? Psalm 82,6 »Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Söhne des Höchsten; Wie ist dieser Satz im Zusammenhang mit deiner Bewertung zu sehen. Bin ich jetzt ein Gott? Lieber Thomas! Gottes Segen, gnadenvolle Buß- und Fastenzeit. Eine Deutung zu diesem Psalm: http://www.heinrich-tischner.de/21-th/2bib....htm#Psalm%2082 Es gibt nur den Einen, Dreifaltigen Gott. Wir sind und bleiben Geschöpfe - die allerdings zur Gemeinschaft mit Gott berufen sind. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 15. März 2007 Melden Share Geschrieben 15. März 2007 Im Glaubensbekenntnis der kath,. Kirche wird die Göttlichkeit Jesu zum Ausdruck gebracht: ...Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines W e s e n s mit dem V a t e r; Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 15. März 2007 Melden Share Geschrieben 15. März 2007 Im Glaubensbekenntnis der kath,. Kirche wird die Göttlichkeit Jesu zum Ausdruck gebracht: ...Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines W e s e n s mit dem V a t e r; und wenn du dir den Text des "Gloria" anschaust, wirst du feststellen, dass dort für Jesus Christus Bezeichnungen verwendet werden, die im Ersten Testament für Jahwe stehen: Du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste Jesus Christus. Auch im NT finden sich solche Gleichsetzungen. (Dafür gibt es auch einen Fachbegriff, man spricht von "indirekter Christologie".) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gerlinde Blosche Geschrieben 15. März 2007 Melden Share Geschrieben 15. März 2007 Im Glaubensbekenntnis der kath,. Kirche wird die Göttlichkeit Jesu zum Ausdruck gebracht: ...Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines W e s e n s mit dem V a t e r; und wenn du dir den Text des "Gloria" anschaust, wirst du feststellen, dass dort für Jesus Christus Bezeichnungen verwendet werden, die im Ersten Testament für Jahwe stehen: Du allein bist der Heilige, du allein der Herr, du allein der Höchste Jesus Christus. Auch im NT finden sich solche Gleichsetzungen. (Dafür gibt es auch einen Fachbegriff, man spricht von "indirekter Christologie".) Danke Elima für den konkreten Hinweis. Somit werden Christus die entscheidenden Eigenschaften und Titel zugesprochen, die Gott selbst zukommen. Du der Heilige , Du der Herr, Du der Höchste. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 15. März 2007 Melden Share Geschrieben 15. März 2007 Christus Jesus Christus, bitte. Soviel Zeit muß sein. "Wahrer Mensch, und wahrer Gott ..." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 15. März 2007 Melden Share Geschrieben 15. März 2007 Im Glaubensbekenntnis der kath,. Kirche wird die Göttlichkeit Jesu zum Ausdruck gebracht: und, wie ist das in den Glaubensbekenntnissen der anderen Kirchen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 15. März 2007 Melden Share Geschrieben 15. März 2007 Die Glaubenskongregation wirft dem Theologen vor, er rede - vor allem in seinem Buch "Jesus, der Befreier" - nicht klar genug von der Göttlichkeit Jesu, sondern beschreibe sie als Produkt späterer theologischer Reflexion; er unterscheide zu stark zwischen der göttlichen und menschlichen Natur Jesu, vermenschliche zu sehr den Gottessohn. Insgesamt laufen die Vorwürfe darauf hinaus, dass Sobrino Jesus zu sehr als solidarischen Begleiter der Menschen und zu wenig als göttlichen Erlöser beschreibt. Gut ist, wenn man solche Artikel gar nicht erst zitiert. Diese Beschreibung ist irreführend und populistisch aufgemotzt, so dass man daraus weniger die Fehler von Sobrino, als vielmehr die Fehler des Schreiberlings erkennen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein seriöser Theologe jemandem vorwirft, er "vermenschliche" Jesus zu sehr. Das ist Unfug. Jesus war (seiner Natur nach) 100% Mensch. Eine weitere Vermenschlichung ist unmöglich. (Zu ergänzen ist natürlich: Jesus war (seinem Wesen nach) 100% Gott. Auch eine weitere Vergöttlichung ist nicht möglich.) Ich vermute, dass ursprünglich gemeint war, dass Sobrino die Menschlichkeit Jesu auf Kosten seiner Göttlichkeit beschrieben hat bzw. dass er die Menschlichkeit Jesu ausfühlich (und ausschließlich) hervorhebt, ohne auf Jesu Göttlichkeit einzugehen. Dann bleibt von Jesus natürlich nichts, als eine (mehr oder weniger - je nach Geschmack des Schreibers) begeisternde Gestalt der menschlichen Geschichte übrig. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
julis Geschrieben 16. März 2007 Melden Share Geschrieben 16. März 2007 Jesus war (seiner Natur nach) 100% Mensch. Eine weitere Vermenschlichung ist unmöglich. (Zu ergänzen ist natürlich: Jesus war (seinem Wesen nach) 100% Gott. Auch eine weitere Vergöttlichung ist nicht möglich.) Interessant, ist in diesem Zusammenhang die Frage, ob das Eine, das Andere bedingt. Kann womöglich nur derjenige zu 100% Gott sein, der auch zu 100% Mensch ist? Dann allerdings wären wir Peter (MM) zufolge, im Grunde keine Menschen. Da wir aber, MMs Gedankengang folgend, als Geschöpfe zumindest Anteil am Gottsein haben können, dann doch im gleichen Maße auch am Menschsein. Wenn wir nun "Anteil-haben" synonym mit "Lieben" übersetzen. dann kann man die beiden Hauptgebote noch einmal neu verstehen. Wir haben dann Anteil am Menschsein, insofern wir unseren Nächsten lieben und im gleichen Maße haben wir dann auch Anteil am Gottsein. Die Aufgabe des Menschen, heilig zu werden, (also ein 100%ig Liebender zu werden,) hieße dann in der Konsequenz, 100%igen Anteil am Menschsein zu haben. Entsprechend hätte man dann auch zu 100% Anteil am Gottsein. Jesus Christus ist also ganz Mensch und ganz Gott, weil er zu 100% liebt. In der Geschäftswelt spricht man bei 100% Teilhabe aber nicht mehr von Teilhabe. Wer 100% der Geschäftsanteile besitzt, ist Inhaber. Insofern widersprechen sich Tomio und Mariamante nur scheinbar. Wir sind Götter, insofern wir zu 100% Liebende sind. Wir haben erfahrungsgemäß aber lediglich Anteil daran, weil wir davon im Allgemeinen noch ein ganzes Stück entfernt sind. Es ist ja das Paradoxon der Liebe, dass sie in dem Maße zunimmt, in dem man sie verströmt. Insofern gibt es in der Welt der Liebe im Gegensatz zur Geschäftswelt keine ausschließliche Inhaberschaft. Alle können zu 100% Anteil daran haben, ohne dass dadurch irgend jemand einen Verlust erleiden muss - im Gegenteil. Gott duldet keine Götter neben sich. Solange wir aber die Liebe verweigern, machen wir uns selbst zu Göttern neben ihm. Durch die Liebe aber werden wir zu Göttern in ihm. So kann man m.E. Psalm 82,6 und Joh.10,34 verstehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. März 2007 Melden Share Geschrieben 16. März 2007 Gut ist, wenn man solche Artikel gar nicht erst zitiert. Diese Beschreibung ist irreführend und populistisch aufgemotzt, so dass man daraus weniger die Fehler von Sobrino, als vielmehr die Fehler des Schreiberlings erkennen kann. Wenn man die verschiedene "Thesen" bezüglich der Natur Jesu sieht (dass Jesus nicht von Anfang an Gott war, sondern gleichsam erst adoptiert wurde) kann man verstehen, dass es Klarstellungen gibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein seriöser Theologe jemandem vorwirft, er "vermenschliche" Jesus zu sehr. Das ist Unfug. Jesus war (seiner Natur nach) 100% Mensch. Eine weitere Vermenschlichung ist unmöglich. Menschen sind wir alle. Gott ist nur Jesus Christus. Die Gefahr das zu übersehen gibt es - das zeigen solche Gefahren wie der Arianismus etc. Dass eine solche Engsicht durch Theologen geschehen kann, scheint mir nicht so absonderlich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. März 2007 Melden Share Geschrieben 16. März 2007 Interessant, ist in diesem Zusammenhang die Frage, ob das Eine, das Andere bedingt. Kann womöglich nur derjenige zu 100% Gott sein, der auch zu 100% Mensch ist? Christen glauben an einen Dreifaltigen Gott. Da der VATER, der HEILIGE GEIST nicht Mensch waren wäre die Antwort auf die Fragte: Nein. Dann allerdings wären wir Peter (MM) zufolge, im Grunde keine Menschen. Da wir aber, MMs Gedankengang folgend, als Geschöpfe zumindest Anteil am Gottsein haben können, dann doch im gleichen Maße auch am Menschsein. Der Abgrund zwischen Gott dem Schöpfer und dem Geschöpf (Menschen) ist - auch wenn Jesus Christus durch die Menschwerdung den Abgrund "überbrückt" hat dennoch so unermesslich, dass es Vermessenheit wäre wenn Mensch behaupten würde, er wäre Gott oder gottgleich. Wenn wir nun "Anteil-haben" synonym mit "Lieben" übersetzen. dann kann man die beiden Hauptgebote noch einmal neu verstehen. Wir haben dann Anteil am Menschsein, insofern wir unseren Nächsten lieben und im gleichen Maße haben wir dann auch Anteil am Gottsein. Ich würde den Anteil am Gottsein nicht auf das Lieben beschränken: Gott hat uns als Abbild, Ebenbild erschaffen. Diese Würde des Menschen ist so groß, dass man sinnbildlich sagen könnte, Gott habe sein Herz in uns gelegt. Aber wir dürfen nicht übersehen, dass wir immer Geschöpfe bleiben- und es einen 100% Anteil am Göttlichen vom Wesen her nicht geben kann. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 16. März 2007 Melden Share Geschrieben 16. März 2007 (bearbeitet) Diese Würde des Menschen ist so groß, dass man sinnbildlich sagen könnte, Gott habe sein Herz in uns gelegt. Aber wir dürfen nicht übersehen, dass wir immer Geschöpfe bleiben- und es einen 100% Anteil am Göttlichen vom Wesen her nicht geben kann. Köntest Du bitte das nochmal erklären? gruss peter PS nenne mir bitte einen Teil, wo nicht Gott ist. bearbeitet 16. März 2007 von pmn Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 16. März 2007 Melden Share Geschrieben 16. März 2007 (bearbeitet) Ich halte das Wort "Göttlichkeit" für etwas verwirrend. Denn wofür steht dieses Wort? Was beschreibt es? Wenn man das Wort im Sinne von "Jesus Christus ist ein Gott" (Gott als Kategorie) versteht, verwirrt das meines Erachtens mehr, als es hilft den Glauben zu vertiefen. Denn ich kann mir zwar vorstellen was "ein Schwabe", "eine Schweizerin", "ein Softwareentwickler", "eine Ärtzin" etc. ist - aber "ein Gott"? Gott ist für mich eine einmalige Wirklichkeit und lässt sich daher nicht in Kategorien beschreiben. ( Es wäre ja auch eher verwirrend zu schreiben "Tomolo ist (ein) Tomolo" "Mecky ist 100% Mecky". ) Und diese einmalige Wirklichkeit die uns Menschen immer schon als Person begegnet (das Alte Testament ist voll von Beschreibungen solcher Begegnungen), offenbart sich im konkreten Menschen Jesus von Nazareth auf eine einmalige Art und Weise. Auf eine Art und Weise, bei der man nicht mehr zwischen dem Mann und der sich in seinem Leben, Sterben und Auferstehen ereignenden Offenbarung Gottes unterscheiden kann. Daher ist es (für mich) gut nachvollziehbar, wenn wir Chistinnen und Christen glauben, dass es zum Wesen Gottes dazugehört, dass er sich in Jesus Christus offenbart hat - und das im Bild der Trinität bekennen. So wichtig der Ausdruck "Sohn Gottes" ist, so sehr muss man bei ihm meines Erachtens aufpassen, dass man keinem biologistischen Kurzschluss aufsitzt, der ebenfalls mehr verwirrt als entwirrt. Die Tatsache, dass Gott immer schon auf seine Schöpfung zukommt wird im Johannesprolog sehr schön und feierlich beschrieben. Das Bild des Logos als Sohn des Vaters ist aber nur sehr analog als biologische Vaterschaft zu denken (genausogut könnte man das Verhältnis Gottes zum Logos meines Erachtens übrigens auch im Bild Gottes als Mutter und Tochter beschreiben). Die Empfängnis Jesu kann dann auch nicht als Zeugung verstanden werden. Die Zeugung des Sohnes (um im Bild zu bleiben) geschah ja schon vor Anbeginn der Zeit. Wenn der Geist Gottes über Maria kam, bedeutet das für mich, dass sich Gott von Anfang an in der menschlichen Existenz dieses Jesus von Nazareth offenbarte. Das bedeutet aber nicht, dass es sich hierbei um eine bilogische Sohnschaft handelt, wie sie in allen möglichen Mythologien beschrieben wird. Ein solches Verständnis wäre zumindest für mich eher ein bisschen verwirrend. (PS denn selbst wenn man am Grabtuch noch Genspuren finden würde, würden die sicherlich nicht das Gottesgen enthalten - denn Gott ist eben keine Katgeorie von Wesen, sondern eine einmalige Wirklchkeit - womit ich wieder am Anfang wäre und dieses (vielleicht etwas zu lang geratene ) Posting beende. bearbeitet 16. März 2007 von Justin Cognito Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 16. März 2007 Melden Share Geschrieben 16. März 2007 Diese Würde des Menschen ist so groß, dass man sinnbildlich sagen könnte, Gott habe sein Herz in uns gelegt. Aber wir dürfen nicht übersehen, dass wir immer Geschöpfe bleiben- und es einen 100% Anteil am Göttlichen vom Wesen her nicht geben kann. Köntest Du bitte das nochmal erklären? gruss peter PS nenne mir bitte einen Teil, wo nicht Gott ist. Gott = Gott. Engel, Mensch = Geschöpf. Geschöpf ist nicht Schöpfer. Daher kein 100 % Anteil. Auch wenn Gott z.B. die Natur erschaffen hat, ist sie nicht Gott - so wie ein Buch das jemand schrieb nicht der Autor ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kunigunde Geschrieben 16. März 2007 Autor Melden Share Geschrieben 16. März 2007 Liebe Kunigunde, stellen wir doch mal die Gegenfrage: Was würdest Du Dir vom Menschen erwarten, wenn es sich herausstellte, daß es doch so etwas wie einen "Göttlichen Funken" in ihm gibt? -------------------- Ludwig Ich glaube an das Göttliche im Menschen. Wenn ich von der Immanenz des Göttlichen im Menschen (in der Schöpfung)ausgehe, dann heißt das, dass es zunächst darum geht, damit selbst damit in Berührung zu kommen. Das innewohnende Göttliche ist verborgen, vielleicht auch verschüttet oder bewusst verdrängt. Um damit in Berührung zu kommen bedarf es der Spurensuche. Dem Göttlichen in sich zu begegnen bedeutet nicht, dass man es zu fassen bekommt oder gar festhalten kann. Es ist da, aber man muss sich beständig darum bemühen. Wie? Der eine Weg ist die Kontemplation. Der andere Weg die Realisierung der Erkenntnis, also die Umsetzung. Was erwarte ich nun von einem Menschen, der dem Göttlichen in sich begegnet? Ganz kurz gesagt; Die Umsetzung in Gedanken, Worten und Werken. Das heißt, die Reflektion daraufhin, wie ich Sünde vermeide. Sünde ist das, was das Göttliche in uns verschattet. Sünde ist das, was Leid und Unheil schafft. Es ist das Wesen des Menschlichen, in die Sünde (Schlamassel) verstrickt zu sein. Aber es gehört auch zum Menschlichen, nach der Gnade (Massel) zu streben. Kunigunde Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pmn Geschrieben 16. März 2007 Melden Share Geschrieben 16. März 2007 (bearbeitet) Diese Würde des Menschen ist so groß, dass man sinnbildlich sagen könnte, Gott habe sein Herz in uns gelegt. Aber wir dürfen nicht übersehen, dass wir immer Geschöpfe bleiben- und es einen 100% Anteil am Göttlichen vom Wesen her nicht geben kann. Köntest Du bitte das nochmal erklären? gruss peter PS nenne mir bitte einen Teil, wo nicht Gott ist. Gott = Gott. Engel, Mensch = Geschöpf. Geschöpf ist nicht Schöpfer. Daher kein 100 % Anteil. Auch wenn Gott z.B. die Natur erschaffen hat, ist sie nicht Gott - so wie ein Buch das jemand schrieb nicht der Autor ist. Und mit Jesus Christus sind wir den "100 % Anteil". bearbeitet 16. März 2007 von pmn Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 16. März 2007 Melden Share Geschrieben 16. März 2007 (bearbeitet) Diese Würde des Menschen ist so groß, dass man sinnbildlich sagen könnte, Gott habe sein Herz in uns gelegt. Aber wir dürfen nicht übersehen, dass wir immer Geschöpfe bleiben- und es einen 100% Anteil am Göttlichen vom Wesen her nicht geben kann. Köntest Du bitte das nochmal erklären? gruss peter PS nenne mir bitte einen Teil, wo nicht Gott ist. Gott = Gott. Engel, Mensch = Geschöpf. Geschöpf ist nicht Schöpfer. Daher kein 100 % Anteil. Auch wenn Gott z.B. die Natur erschaffen hat, ist sie nicht Gott - so wie ein Buch das jemand schrieb nicht der Autor ist. ... Versuch eines Ansatzes, ohne Rückgriff auf die Prozentrechnung: Gott erschafft den Menschen als sein "Kind". Und wie eben Väter so sind, will er, daß seine Kinder Ihm nachstreben (Die Bibel gebraucht das Wort "nachahmen"). Mit dem Nachahmen aber, wird das Kind seinem Vater tatsächlich ein wenig ähnlich. (Eph 5:1) bearbeitet 16. März 2007 von lh17 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tomlo Geschrieben 16. März 2007 Melden Share Geschrieben 16. März 2007 Ich halte das Wort "Göttlichkeit" für etwas verwirrend. Denn wofür steht dieses Wort? Was beschreibt es? Wenn man das Wort im Sinne von "Jesus Christus ist ein Gott" (Gott als Kategorie) versteht, verwirrt das meines Erachtens mehr, als es hilft den Glauben zu vertiefen. Denn ich kann mir zwar vorstellen was "ein Schwabe", "eine Schweizerin", "ein Softwareentwickler", "eine Ärtzin" etc. ist - aber "ein Gott"? Gott ist für mich eine einmalige Wirklichkeit und lässt sich daher nicht in Kategorien beschreiben. ( Es wäre ja auch eher verwirrend zu schreiben "Tomolo ist (ein) Tomolo" "Mecky ist 100% Mecky". ) Und diese einmalige Wirklichkeit die uns Menschen immer schon als Person begegnet (das Alte Testament ist voll von Beschreibungen solcher Begegnungen), offenbart sich im konkreten Menschen Jesus von Nazareth auf eine einmalige Art und Weise. Auf eine Art und Weise, bei der man nicht mehr zwischen dem Mann und der sich in seinem Leben, Sterben und Auferstehen ereignenden Offenbarung Gottes unterscheiden kann. Daher ist es (für mich) gut nachvollziehbar, wenn wir Chistinnen und Christen glauben, dass es zum Wesen Gottes dazugehört, dass er sich in Jesus Christus offenbart hat - und das im Bild der Trinität bekennen. So wichtig der Ausdruck "Sohn Gottes" ist, so sehr muss man bei ihm meines Erachtens aufpassen, dass man keinem biologistischen Kurzschluss aufsitzt, der ebenfalls mehr verwirrt als entwirrt. Die Tatsache, dass Gott immer schon auf seine Schöpfung zukommt wird im Johannesprolog sehr schön und feierlich beschrieben. Das Bild des Logos als Sohn des Vaters ist aber nur sehr analog als biologische Vaterschaft zu denken (genausogut könnte man das Verhältnis Gottes zu seiner Schöpfung meines Erachtens übrigens auch im Bild Gottes als Mutter und Tochter beschreiben). Die Empfängnis Jesu kann dann auch nicht als Zeugung verstanden werden. Die Zeugung des Sohnes (um im Bild zu bleiben) geschah ja schon vor Anbeginn der Zeit. Wenn der Geist Gottes über Maria kam, bedeutet das für mich, dass sich Gott von Anfang an in der menschlichen Existenz dieses Jesus von Nazareth offenbarte. Das bedeutet aber nicht, dass es sich hierbei um eine bilogische Sohnschaft handelt, wie sie in allen möglichen Mythologien beschrieben wird. Ein solches Verständnis wäre zumindest für mich eher ein bisschen verwirrend. (PS denn selbst wenn man am Grabtuch noch Genspuren finden würde, würden die sicherlich nicht das Gottesgen enthalten - denn Gott ist eben keine Katgeorie von Wesen, sondern eine einmalige Wirklchkeit - womit ich wieder am Anfang wäre und dieses (vielleicht etwas zu lang geratene ) Posting beende. Dazu die offizelle Verlautbarung des Vatikans: „Jesus Christus ist für die Kirche der Vermittler zwischen Gott und Mensch. Er ist der Brückenbauer, der den Menschen ermöglicht, mit Gott in eine freundschaftliche Beziehung zu treten und die Distanz, die unmögliche Kommunikation, die sich aus der gesamten Geschichte der Erbsünde ergibt, hinter sich zu lassen. Um Vermittler und Brücke zu sein, muss sich Jesus Christus fest auf diesen beiden Pfeiler stützen: Auf den Zug der Menschlichkeit und auf die Seite der Göttlichkeit. Wenn nicht, dann wäre dies ein sehr unsicheres Unterfangen – das Heil des Menschen stünde auf dem Spiel.“ Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 16. März 2007 Melden Share Geschrieben 16. März 2007 Dazu die offizelle Verlautbarung des Vatikans: „Jesus Christus ist für die Kirche der Vermittler zwischen Gott und Mensch. Er ist der Brückenbauer, der den Menschen ermöglicht, mit Gott in eine freundschaftliche Beziehung zu treten und die Distanz, die unmögliche Kommunikation, die sich aus der gesamten Geschichte der Erbsünde ergibt, hinter sich zu lassen. Um Vermittler und Brücke zu sein, muss sich Jesus Christus fest auf diesen beiden Pfeiler stützen: Auf den Zug der Menschlichkeit und auf die Seite der Göttlichkeit. Wenn nicht, dann wäre dies ein sehr unsicheres Unterfangen – das Heil des Menschen stünde auf dem Spiel.“ Zu dem was ich heute Morgen geschrieben hab, gibt es schon eine offizielle Verlautbarung des Vatikans. Wow ... die arbeiten schnell und gründlich Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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