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Interkommunion


Felix1234

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aber eigentlich auch nur in Todesgefahr oder einer schweren Notlage, die hier ja wohl nicht gegeben war.

 

Nein. Wer das katholische Eucharistieverständnis teilt, darf zur Kommunion zugelassen werden. (Steht u.a. in Dominus Iesus)

Hast Du dafür einen Link? Mir wurde das erst vor kurzem noch anders erklärt.

Es steht in "De Eucharistia" (nicht "Dominus Iesus", mea culpa!) 45 f. Link hier.

 

Von Todesgefahr ist hier nicht die Rede. "Notlage" kann aufgrund der Übersetzung aus dem Lateinischen in manchen deutschen Texten stehen (necessitas heißt Notwendigkeit und Notlage). Meiner Meinung nach passt im Kontext die erste Bedeutung besser.

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Danke.

 

Hier wird aber zB auch gesagt, daß es keine Regelmäßigkeit (also zB jeden Sonntag) geben kann "unter besonderen Umständen und gegenüber einzelnen Personen".

 

Für den ev. Pastor dürfte aber diese Passage unter Punkt 46 interessant sein:

Es tut Not, diese Bedingungen, die unumgänglich sind, genau zu beachten, obgleich es sich um begrenzte Einzelfälle handelt. Denn die Ablehnung einer oder mehrerer Glaubenswahrheiten hinsichtlich dieser Sakramente und, unter diesen, die Leugnung jener Wahrheit, welche das zu ihrer Gültigkeit unabdingbare Erfordernis des Weihepriestertums betrifft, macht den Bittsteller indisponiert für den Empfang bzw. für die rechtmäßige Spendung der Sakramente.

Da er ja wohl nicht von der unabdingbaren Erfordernis des Weihepriestertums ausgeht (sonst müßte er konvertieren), bleibt eigentlich nur der Segen.

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Dass auch Normalkatholiken inzwischen diese römischen Verlautbarungen glauben, lerne ich erst allmählich.
Ich auch.

Ich hoffe, dass das Forum da nicht repräsentativ ist.

Mich erschreckt das.

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Tja dann ...

Dann wiederhole ich meine Frage noch einmal: Was ist das, "Sonntagspflicht"?

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Tja dann ...

Dann wiederhole ich meine Frage noch einmal: Was ist das, "Sonntagspflicht"?

mit einer Frau am Sonntag shoppen gehen :ph34r:

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Tja dann ...

Dann wiederhole ich meine Frage noch einmal: Was ist das, "Sonntagspflicht"?

mit einer Frau am Sonntag shoppen gehen :ph34r:

Ah! Deshalb sind katholische Politiker dagegen, dass am Sonntag die Läden geöffnet haben dürfen.

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Du hast mit der Sophistik angefangen. Ein Lutheraner, der glaubt, dass nach der Wandlung der Leib Christi wirklich gegenwärtig ist und auch nach dem Gottesdienst bleibt, teilt das katholische Eucharistieverständnis und kann kommunizieren.

aber eigentlich auch nur in Todesgefahr oder einer schweren Notlage, die hier ja wohl nicht gegeben war.

 

Falls der ev. Pastor einfach stehen gelassen wurde, dann finde ich das aber auch nicht ok. Den Segen hätte der Bischof spenden sollen. Der Pastor hätte aber auch wissen müssen, daß er mehr als den Segen nicht erwarten kann. Ich denke, das er schon etwas provozieren wollte.

 

Ob der Pastor nur provozieren wollte, ist Spekulation. Es hätte ja sein können, daß er in plötzlicher Erleuchtung der Wahrheit zur Kommunion gehen wollte. Diese Möglichkeit bedenkend und unterstellend hätte der Bischof ihm die Kommunion reichen können. (Wir wissen ja nicht, was er über des Pastors Intention wirklich wußte.) Natürlich hätte der Pastor nicht erwarten dürfen, daß die Katholiken dann zukünftig bei ihm zum Abendmahl gehen würden. Aber wenn der Bischof so gehandelt hätte, wie hätten des Pastors Vorgesetzte reagiert? Es gibt doch mW auch evangelische Vorschriften, die die Interkommunion für Pastoren verbieten? Grüße, KAM

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Jetzt seid mal nicht so fies. Immerhin hat KAM einen, wie ich finde, sehr wichtigen Punkt angesprochen, der bisher noch gar nicht berücksichtigt wurde. Was unterstellt man jemand, dessen Eucharistieverständnis man nicht explizit erfragt hat? Sollte man nicht davon ausgehen, dass jemand, der das Hochgebet andächtig mitgebetet und dazu "Amen" gesagt hat, das richtige Verständnis hat, und sei es nur schlaglichtartig?

 

Übrigens, ich glaube nicht, dass für Pastoren andere Vorschriften gelten als für Laien, denen es grundsätzlich erlaubt ist, zur römisch-katholischen Kommunion zu gehen (wobei sie ausdrücklich nicht provozieren sollen, deshalb sollte man das auch keinem unterstellen, siehe hier, letzter Abschnitt).

bearbeitet von umbrucarli
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Jetzt seid mal nicht so fies. Immerhin hat KAM einen, wie ich finde, sehr wichtigen Punkt angesprochen, der bisher noch gar nicht berücksichtigt wurde. Was unterstellt man jemand, dessen Eucharistieverständnis man nicht expliit erfragt hat? Sollte man nicht davon ausgehen, dass jemand, der das Hochgebet andächtig mitgebetet und dazu "Amen" gesagt hat, das richtige Verständnis hat, und sei es nur schlaglichtartig?

In welchem Beitrag hast Du diesen Aspekt gelesen? So wie ich das sehe, ist der neu. Kam schrieb etwas anderes, das in Dir bestenfalls diese Idee ausgelöst hat.

 

Aber als Antwort eine Gegenfrage: Wie weiß der Priester, ob der Katholik, der vor ihm steht, das richtige Verständnis hat? Darf er es einem Fundi reichen, der meint, er würde ein Stück Fleisch zu sich nehmen, und der an blutende Hostien glaubt? Es wird also nichts anderes übrigbleiben,als irgendwelche Annahmen zu treffen.

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Jetzt seid mal nicht so fies. Immerhin hat KAM einen, wie ich finde, sehr wichtigen Punkt angesprochen, der bisher noch gar nicht berücksichtigt wurde. Was unterstellt man jemand, dessen Eucharistieverständnis man nicht expliit erfragt hat? Sollte man nicht davon ausgehen, dass jemand, der das Hochgebet andächtig mitgebetet und dazu "Amen" gesagt hat, das richtige Verständnis hat, und sei es nur schlaglichtartig?

In welchem Beitrag hast Du diesen Aspekt gelesen? So wie ich das sehe, ist der neu. Kam schrieb etwas anderes, das in Dir bestenfalls diese Idee ausgelöst hat.

 

Aber als Antwort eine Gegenfrage: Wie weiß der Priester, ob der Katholik, der vor ihm steht, das richtige Verständnis hat? Darf er es einem Fundi reichen, der meint, er würde ein Stück Fleisch zu sich nehmen, und der an blutende Hostien glaubt? Es wird also nichts anderes übrigbleiben,als irgendwelche Annahmen zu treffen.

 

Ich habe übrigens im Kommunionhelferkurs gelernt, dass man niemanden übergehen darf (auch wenn man definitiv etwas weiß, was den Kommunizierenden vom Kommunionempfang ausschließt).

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Jetzt seid mal nicht so fies. Immerhin hat KAM einen, wie ich finde, sehr wichtigen Punkt angesprochen, der bisher noch gar nicht berücksichtigt wurde. Was unterstellt man jemand, dessen Eucharistieverständnis man nicht expliit erfragt hat? Sollte man nicht davon ausgehen, dass jemand, der das Hochgebet andächtig mitgebetet und dazu "Amen" gesagt hat, das richtige Verständnis hat, und sei es nur schlaglichtartig?

In welchem Beitrag hast Du diesen Aspekt gelesen? So wie ich das sehe, ist der neu. Kam schrieb etwas anderes, das in Dir bestenfalls diese Idee ausgelöst hat.

 

Aber als Antwort eine Gegenfrage: Wie weiß der Priester, ob der Katholik, der vor ihm steht, das richtige Verständnis hat? Darf er es einem Fundi reichen, der meint, er würde ein Stück Fleisch zu sich nehmen, und der an blutende Hostien glaubt? Es wird also nichts anderes übrigbleiben,als irgendwelche Annahmen zu treffen.

 

So habe ich diesen Satz verstanden

Diese Möglichkeit bedenkend und unterstellend hätte der Bischof ihm die Kommunion reichen können.

 

Es ist doch so, dass in den allermeisten Fällen der Priester bzw. der Kommunionhelfer gar keine Ahnung haben kann, wie der Betreffende, selbst wenn er ihn kennt, in diesem Moment gerade empfindet und glaubt. (Das ist wie bei der Patientenverfügung. Die meisten Gesunden denken, dass sie unter bestimmten Umständen nicht mehr weiterleben wollen würden. Vorauswissen kann es aber niemand.)

 

Dass es ungerecht ist, von Protestanten ständig Bekenntnisse zu erwarten, während Katholiken pauschal der rechte Glaube unterstellt wird, war einer der Punkte, über die ich mich, als ich hier neu war, ziemlich ereifern konnte. Inzwischen sehe ich das gelassener und gebe den Ball eher zurück: Wenn jemand die Kommunion begehrt, der nicht das rechte Verständnis hat, dann stimmt mit der ganzen Messe was nicht, dann ist der katholische Glaube nicht genügend bezeugt worden.

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So habe ich diesen Satz verstanden
Diese Möglichkeit bedenkend und unterstellend hätte der Bischof ihm die Kommunion reichen können.

 

Dann hast Du den davor nicht genau gelesen (bzw. den Sarkasmus übersehen): "Es hätte ja sein können, daß er in plötzlicher Erleuchtung der Wahrheit zur Kommunion gehen wollte. " Den Satz kann man nur auf eine Art deuten (insbesondere im Kontext der folgenden Sätze): Das der gute Pfarrer dank eines göttlichen Wunders plötzlich katholisch geworden ist.

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So habe ich diesen Satz verstanden
Diese Möglichkeit bedenkend und unterstellend hätte der Bischof ihm die Kommunion reichen können.

 

Dann hast Du den davor nicht genau gelesen (bzw. den Sarkasmus übersehen): "Es hätte ja sein können, daß er in plötzlicher Erleuchtung der Wahrheit zur Kommunion gehen wollte. " Den Satz kann man nur auf eine Art deuten (insbesondere im Kontext der folgenden Sätze): Das der gute Pfarrer dank eines göttlichen Wunders plötzlich katholisch geworden ist.

 

Sowas soll aber schon öfter vorgekommen sein. Eine Art "geistiger Konversion", die aber meist nicht länger anhält als die Realpräsenz bei den Lutheranern.

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Ich habe übrigens im Kommunionhelferkurs gelernt, dass man niemanden übergehen darf (auch wenn man definitiv etwas weiß, was den Kommunizierenden vom Kommunionempfang ausschließt).

Ich vermute mal, dass diese Aussage nur für den Fall gilt, dass der Kommunionhelfer Sünden weiß, die von der Kommunion ausschließen, nicht aber für offensichtliche Nichtkatholiken. Nähme man diesen Satz wörtlich, dann müsste man auch Säuglingen im Arm der Eltern die Kommunion reichen.

 

Im Übrigen hätte ich auch die Möglichkeit der persönlichen Segnung des Pastors für die elegantese gehalten, wie es ja bei Kindern üblich ist, die noch nicht zur Kommunion gehen dürfen.

Ich kenne etwa ein standesamtlich wiederverheiratetes Ehepaar, dass sich bei der Kommunion immer ein Kreuz auf die Stirn geben lässt. Auch wenn evangelische Schüler bei der Schulmesse teilnehmen, ist das so üblich.

Ich würde dem Bischof aber jetzt nicht einen STrick daraus drehen, dass ihm diese Möglichkeit auf die Schnelle nicht in den Sinn gekommen ist.

 

Was mir in dieser Diskussion nicht gefällt, ist diese Polarisierung Recht/Menschlichkeit.

Das Gegenteil von Recht ist zunächst nicht Menschlichkeit, sondern Unrecht, und es gibt sehr sachliche und überzeugende Gründe für die Sinnhaftigkeit des katholischen Kirchenrechts bezüglich der Sakramentenpastoral. Denen, die das so sehen, immer gleich die "(Un)Menschlichkeitskeule" um die Ohren zu schlagen, halte ich für unfair.

Was nicht heißen soll, dass man kirchliche Regelungen nicht auch hinterfragen kann.

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Franciscus non papa
Ich würde dem Bischof aber jetzt nicht einen STrick daraus drehen, dass ihm diese Möglichkeit auf die Schnelle nicht in den Sinn gekommen ist.

 

 

na daraus würde ich ihm dann aber schon "einen strick drehen". wenn der bischof als der erste seelsorger in seinem bistum mit einer solchen situation schon überfordert ist.....

 

eine orgie von dilettantismus!

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Dass auch Normalkatholiken inzwischen diese römischen Verlautbarungen glauben, lerne ich erst allmählich.
Ich auch.

Ich hoffe, dass das Forum da nicht repräsentativ ist.

Mich erschreckt das.

Und mich erschreckt, dass ganz selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass sowieso kein Katholik Aussagen des Papstes ernst nimmt.

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Dass auch Normalkatholiken inzwischen diese römischen Verlautbarungen glauben, lerne ich erst allmählich.
Ich auch.

Ich hoffe, dass das Forum da nicht repräsentativ ist.

Mich erschreckt das.

Und mich erschreckt, dass ganz selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass sowieso kein Katholik Aussagen des Papstes ernst nimmt.

...und nicht nur Aussagen des Papstes sondern auch, was der Katechismus uns lehrt. Ist das eine Nebenkirche?
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Du mußt da aber in einer sehr komischen evangelischen Gemeinde gelebt haben und, wenn das so war, kann ich Deine Enscheidung sogar halbwegs verstehen. Daß ist aber mit Sicherheit nicht die Norm.

gut. was nicht die Norm ist, wissen wir jetzt.

Ein Gedanke. Man hat doch den Eindruck, dass bei der ganzen Diskussion über Interkommunion der Menschen zu entscheiden hat wer darf, wer nicht darf, wer verwandeln kann, wer es nicht kann, wer die Vollmacht hat und wer diese nicht hat, wann Gott gefälligst in Brot und Wein vorhanden zu sein hat und wann nicht. Ist dass nicht ein ganz vermessener Umgang mit Gott und der Größe Gottes?

 

Was ich da vermissen ist, dass bei aller doch nicht bestreitbaren Unsicherheit, die es doch nun wirklich bezüglich Eucharistie und Abendmahl gibt, überhaupt nicht nach Gott gefragt wird. Es hat den Anschein, dass man ihn da überhaupt nicht braucht, ja daß er sogar in den Füßen stehen könnte, oder, dass er gefälligst zu akzeptieren hat was Menschen, das gilt auch für den Papst, über seinen Kopf hin entscheiden. Da zwingt sich doch die Frage auf, ob Menschen, die so mit ihm umgehen überhaupt noch von seiner Existenz und Größe überzeugt sind und überhaupt noch wirklich an ihn glauben?

Sind wir Katholiken das nich besonders vermessen?

 

Josef Berens

(als einfacher, denkender Katholik)

 

 

Lieber Josef,

 

Du bist ebenso ein Mensch wie die Bischöfe der Kirche. Entscheidest Du nicht auch, indem Du sagst es besteht kein Unterschied zwischen Eucharistie und Abendmahl? Zwischen Dir und den Bischöfen besteht allerdings ein Unterschied, denn die Bischöfe sind in der Nachfolge der Apostel. Wäre es von Gott nicht eigenartig, wenn er dem Josef seine wahre Lehre anvertrauen würde, während er die Bischöfe und den Papst im Regen stehen läßt?

 

Du sprichst von Unsicherheit und meinst Deine ganz persönliche Unsicherheit.. Diese kannst Du aber nicht den Bischöfen der Kirche einfach so unterjubeln. Damit musst Du selbst fertig werden..

 

Ich kann nur feststellen, das jemand der eine 2.000 jährige Kirchengeschichte auf Basis von Vermutungen und Verdächtigungen umstoßen und zentrale Glaubensinhalte neu definieren möchte mit Sicherheit im Unrecht ist.

 

Herzliche Grüße und Gottes Segen

 

Hans-Peter

Lieber Peter, auch Du scheinst mich nicht zu verstehen. Du erwähnst da die zweitausenjährige Geshichte. Glaubst Du denn wirklich allen Ernstes, daß dieser Zeit nur positiv war und frei von jeglichen Irrtümern ja sogar auch eigenützigen Entscheidungen? Ist es da nicht gutes Recht, ja sogar Pflicht eines jeden halbwegs gewissenhaft glaubenden Katholiken da vielleicht auch ein wenig nachzustochern und auf vielleicht fragliche Dinge hinzuweisen?

 

Liebe Grüße

Josef Berens

Lieber Peter

noch ein kleiner Nachtrag, was die zweitausendjährige Tradition angeht. Mit ist gerade das Buch "Eunuchen für das Himmelreich" von der Theologin Uta Ranke Heinemann in die Hände gefallen. Man mag zu dieser Theologin stehen wie man will. In Diesem Buch ist sie auch gerade auf diese zweitausen Jahre eingegangen und hat ihre Darstellungen auch glaubhaft mit Daten und Quellen versehen. Wenn Du dieses Buch gelesen hast, hast Du vielleicht eina andere Meinung.

 

Liebe Grüße

 

Josef Berens

 

 

Lieber Josef,

 

vielen Dank, dass Du dieses Thema angesprochen hast. Denn an ihm kann man recht gut deutlich machen, was es bedeutet in der Nachfolge Jesu und der Apostel zu stehen.

 

Zunächst möchte ich bemerken, dass ich die Ausführungen von Frau Heinemann nicht beurteilen kann, da ich sie nicht kenne. Nach dem Titel zu urteilen kann ich mir allerdings kaum vorstellen, dass es sich bei ihrem Buch um eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Kirchengeschichte handelt.

 

Ungeachtet dessen, hat die Geschichte der Katholischen Kirche natürlich negative Punkte aufzuweisen. Niemand der realistisch die 2.000 Jahre betrachtet, wird dies bestreiten wollen. Es gab Kirchenmitglieder oder sogar offizielle Vertreter der Kirche die gegen Gebote Gottes verstoßen und Menschen dadurch Leid zugefügt haben. Auch wenn wir am liebsten so manches ungeschehen machen würden, ist es doch Geschichte der Kirche Christi. Eine Geschichte, in der neben den negativen Dingen, ganze Kulturen durch Mitglieder der Kirche positiv geprägt wurden und Menschlichkeit vorgelebt wurde.

 

Wie können wir nun mit der Geschichte der Kirche umgehen.

 

Eine Möglichkeit hat uns der verstorbene Heilige Vater Papst Johannes Paul II gezeigt. Er hat die Geschichte mit allem Negativen, aber auch mit dem vielen Positiven als die Geschichte der Kirche angenommen. Damit hat er nicht nur die Sünde der Menschen, sondern auch all die Guten Dinge angenommen. Das meint die Katholische Kirche, wenn sie sich selbst in der Nachfolge der Apostel und damit in der Nachfolge Jesu sieht.

 

Eine zweite Möglichkeit ist die, sich von dieser Geschichte abzuwenden. Wer sich aber von der Geschichte der Kirche abwendet, sie nicht als seine eigene akzeptiert, der kann auch nicht das viele Positive für sich in Anspruch nehmen. Wer die Geschichte ablehnt, der lehnt auch Jesus und seine Lehre ab, da Jesus Person dieser Geschichte ist und seine Lehre integraler Bestandteil dieser Geschichte. Das bedeutet, dass man sich nur auf Jesus Christus berufen kann, wenn man auch das Negative, die Schuld der Menschen im Laufe der Zeit als eigene Geschichte anerkennt.

 

Deshalb kannst Du Dich nur auf Jesus und die Bibel berufen, wenn Du die Geschichte mit all dem Negativen, das Menschen in Ablehnung der Gebote Gottes auch im Namen dieser Kirche getan haben, als Deine eigene Geschichte annimmst. Annehmen bedeutet in diesem Zusammenhang nicht für gut befinden, sondern das Schlechte auch als solches erkennen und bereuen. Aber nur so ist es möglich sich auf Jesus und die Apostel, die ja Teil dieser Geschichte sind, zu berufen und sich selbst als Mitglied dieser Kirche zu sehen. Wer sich durch einen Schnitt von der Geschichte der Kirche trennt, der trennt sich auch von den Aposteln und von Jesus.

 

Herzliche Grüße und Gottes Segen

 

Hans-Peter

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...und nicht nur Aussagen des Papstes sondern auch, was der Katechismus uns lehrt. Ist das eine Nebenkirche?

Du nimmst denKatechismus doch auch nicht ernst. Du nimmst ihn wörtlich.

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Diejenigen die die ganze Sache ins Rollen gebracht haben, haben der Ökumene in Oberösterreich jedenfalls einen Bärendienst geleistet. Das ganze ökumenische Miteinander (das ja eigentlich sehr gut funktioniert) wird jetzt auf die Frage der Eucharistiegemeinschaft zugespitzt. Sowohl die "Buh-Rufer" als auch die Claque haben die Messer geschärft. Das hat doch nur den Zweck zu ploarisieren. Davon haben aber nur die etwas, die vom Skandalon leben. Denn wo liest man in den Medien einmal etwas davon, in wievielen Bereichen die Ökumene ja bestenst funktioniert? Das wollen die einen nicht wahrhaben, weil Ökumene für sie ohnehin nach dem Rauch von "ehschonwissenwem" riecht. Die anderen interessiert das nicht, weil das nichts mit der wohligen Eregung zu tun hat, die eintritt wenn man feststellt wie verzopft und schröcklich die Kirche ist.

 

Natürlich ist die fehlende volle Eucharistiegemeinschaft keine Lapalie, sondern etwas, das mich auch ganz persönlich traurig macht. Aber indem man die Frage skandalisiert, kommt man auch hier keinen Schritt weiter. (Ps: das in der Zwischenzeit schon viele Schritte gesetzt wurden, wird mir immer wieder klar, wenn ich mit alten Leute reden, die zB noch nie in ihrem Leben in einer "luaderischen" Kirche waren, im Unterschied zum Bischof übrigens <_< )

bearbeitet von Justin Cognito
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Diejenigen die die ganze Sache ins Rollen gebracht haben, haben der Ökumene in Oberösterreich jedenfalls einen Bärendienst geleistet.

Wer sind "die"?

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Diejenigen die die ganze Sache ins Rollen gebracht haben, haben der Ökumene in Oberösterreich jedenfalls einen Bärendienst geleistet.

Wer sind "die"?

 

In dem Fall LeserbriefschreiberInnen und RedakteurInnen bei den Oberösterreichsichen Nachrichten. Am Montag gabs noch einen Bericht über die schöne Feier der Einweihung der katholischen Kirche. Dann kam ein Leserbrief, der die Frage der Kommunionspendung aufs Tapet gebracht hat. Dann wurde ein Artikel draus, in dem die Frage auf einem wirklich schauderlichen Niveu abgehandelt wurde. Dann kam die Aufregung.

bearbeitet von Justin Cognito
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Wenn das die Story ist, dann ist eindeutig der Bischof verantwortlich. Leserbriefschreiber und Redakteure hat man nämlich nicht im Griff, die können nur Staub aufwirbeln, der in der Luft liegt. Ein kluger Bischof macht aus einer Kircheneinweihung, in der die Gemeinde vorher monatelang bei den Protestanten zu Gast war, einen Event auch für die Ökumene. Und zwar für die Ökumene, wie sie sich der Bischof vorstellt. Wer das nicht hinkriegt, ist eine Pfeife. Unter Brüdern: Ein Bischof hat doch nichts zu tun, außer solche Events zu zelebrieren.

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...und nicht nur Aussagen des Papstes sondern auch, was der Katechismus uns lehrt. Ist das eine Nebenkirche?

Du nimmst den Katechismus doch auch nicht ernst. Du nimmst ihn wörtlich.

Das sehe ich selbstverständlich anders: Ich klammere nicht jene Stellen aus und deute sie um, die mir nicht passen.
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Man sollte sich nicht immer auf den Herrn ausreden und alles auf ihn schieben .

Ach? Darf ich Dich bei Gelegenheit zitieren?

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