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Verbinden Religionen die Menschen?


mykathpierre

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Es gibt einen Gedankengang, der in meinen Augen eigentlich simpel und selbstverständlich ist, den aber Gläubige jedweder Couleur offenbar nur dann nachvollziehen können, wenn sie ein großes Mass an Verstand besitzen (der Durchschnitt liegt wesentlich tiefer), und selbst dann gibt es gehirngewaschene Gläubige, die diesen Gedanken verwerfen obwohl sie ihn meiner Ansicht nach eigentlich begreifen müssten.

 

Und so sieht er aus:

 

Auch wenn ich der Überzeugung bin, die absolute und endgültige Wahrheit zu kennen, muss ich akzeptieren, dass jemand anders möglicherweise der Überzeugung ist, ebenfalls die absolute und endgültige Wahrheit zu kennen, obwohl das, was er dafür hält, nicht das ist, was ich als Wahrheit erkannt habe.

 

Anders ausgedrückt, ich muss jedermann zugestehen, dass er subjetiv glaubt, die Wahrheit zu kennen, auch wenn ich der Überzeugung bin, es ist nicht so.

 

Wenn man das akzeptiert, kann man gut miteinander leben und auskommen.

 

Eigentlich läuft das, wenn man es recht betrachtet, schlicht und einfach auf die Gedanken- und Meinungsfreiheit hinaus.

 

Werner

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Wenn sich die Religioesen schon nicht untereinander verstehen, warum sollte man als nicht-Religioeser auf sie hoeren?

 

Wenn sich die Atheisten schon nicht untereinander verstehen, warum sollte man als nicht-Atheist auf sie hoeren?

 

Die Atheisten behaupten nicht, ihre Weltanschauung waere in der Existenz eines uebernatuerlichen wesens begruendet. Wer goettliche Fuerhugn fuer sich reklamiert sollte es sich gefallen lassen, wenn man darauf Aufmerksam macht, dass eine derartige Fuehrung nicht zu erkennen ist.

 

Sicher, das ist legitim. Wir meinen auch, dass die Meinungsunterschiede im Christentum darin begründet sind, dass menschliches Denken über göttlichen Willen erhoben wird.

 

Oder aber "dass menschliches Denken für göttlichen Willen ausgegeben wird". Und solches wird dann noch durch tatsächliche oder vermeintliche Unfehlbarkeit abgestützt.

 

 

Sicher, nur fast alle Religionen definieren sich dadurch, dass sie eine Grundlage als unfehlbar festlegen, sei es die Lehre und Überlieferung einer Kirche, die Bibel, den Koran oder Bekenntisschriften.

Wenn man diese unfehlbare Grundlage aufhebt, landet man bei einer eher abstrakten Religion wie dem Deismus der Aufklärung, was früher oder später zum Glaubensverlust führte. So traurig es für die Einheit der Christenheit oder der Religionen ist, ohne einer "unfehlbaren Glaubensgrundlage" überleben die Religionen meiner Meinung nach nicht.

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Wenn es nur einen Gott gibt, müssten die Religionen eigentlich, wenn sie irgendeinen Zugang zur Realität hätten, zu einer Konvergenz der Auffassungen führen müssen. Nun kann jeder aus der Explosion der verschiedenen Vorstellungen von Gott seine eigenen Schlüsse ziehen - wenn dies auch gerne mit der fadenscheinigen Ausrede übertüncht wird, dass "eigentlich alle an denselben Gott glauben". Sorry, aber die Muslime sind nicht dieser Ansicht - und sie haben Recht. Aber die Religionen sind ziemlich unfähig darin, falsche Vorstellungen von Gott zu eliminieren. Warum wohl?
Nur zu diesem Punkt möchte ich mir so kurz wie mir möglich eine Stellungnahme erlauben: Als Psychologe hast du sicher schon mal die Beobachtung gemacht, dass ein und derselbe Mensch von verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich beurteilt wird: Das Kind sieht und erlebt den Vater anders als die Frau, der Freund oder der Mitarbeiter und Feind. Und selbst wenn Kind, Frau, Freund, Feind jetzt unterschiedliche ja sogar konträre Aussagen über ein und denselben Menschen machen, muss dieser Mensch jetzt nicht eine Fiktion sein oder es gibt ihn in der Realität nicht - sondern die Beziehungen zu diesem Menschen sind verschieden. Könnte es sein, dass auch die Beziehung zu Gott von verschiedenen Menschen verschieden ist - dass dies aber noch kein Grund ist, deswegen Gottes Existenz in Abrede zu stellen.
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... Und Du bist Dir sicher, dass das, was Du da treibst - die von mir in Klammern gesetzten Abschnitte mal ausgenommen -, Religionskritik ist - und keine Ideologiekritik?

 

Ich bin mir völlig sicher, dass es sich um Ideologiekritik handelt. Das ist alles bewusst so gehalten, dass man es auch auf "politische Religionen" wie den Kommunismus (oder meinetwegen: politische Ideologien) oder auf Esoterik oder UFOglauben anwenden kann, oder Präaustronautik, oder Astrologie, oder Holocaust-Leugner etc. pp.

 

Ich kritisiere keine Religionen, ich kritisiere in erster Linie Ideologien. Religionen, sofern sie ideologisch sind, werden sich dadurch natürlich zu Recht getroffen fühlen. Und selbst, wenn ich speziell eine Religion erwähne (was sich in einem Religionsforum irgendwie schlecht vermeiden lässt), so gilt meine Kritik ebenso anderen Ideologien, wenn auch nicht unbedingt sofort ersichtlich ist, dass sich meine Argumentation durch simplen Austausch von ein paar Inhalten auch gegen Astrologie oder Holocaust-Leugner oder Stalinisten anwenden lässt. Die Argumente, mit denen Religion oft verteidigt wird, sind denen von Stalinisten, Holocaust-Leugnern, Astrologen und anderen Esoterikern, Scientologen und Steiner-Anhängern strukturell nahe verwandt, manchmal kaum zu unterscheiden, und dementsprechend fällt auch meine Kritik aus.

 

Die meisten Religionen sind Ideologien, also falsches Bewusstsein. Selbst Atheismus kann eine Ideologie sein und ist dann ebenso zu kritisieren.

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Es gibt einen Gedankengang, der in meinen Augen eigentlich simpel und selbstverständlich ist, den aber Gläubige jedweder Couleur offenbar nur dann nachvollziehen können, wenn sie ein großes Mass an Verstand besitzen (der Durchschnitt liegt wesentlich tiefer), und selbst dann gibt es gehirngewaschene Gläubige, die diesen Gedanken verwerfen obwohl sie ihn meiner Ansicht nach eigentlich begreifen müssten.

 

Und so sieht er aus:

 

Auch wenn ich der Überzeugung bin, die absolute und endgültige Wahrheit zu kennen, muss ich akzeptieren, dass jemand anders möglicherweise der Überzeugung ist, ebenfalls die absolute und endgültige Wahrheit zu kennen, obwohl das, was er dafür hält, nicht das ist, was ich als Wahrheit erkannt habe.

 

Anders ausgedrückt, ich muss jedermann zugestehen, dass er subjetiv glaubt, die Wahrheit zu kennen, auch wenn ich der Überzeugung bin, es ist nicht so.

 

Wenn man das akzeptiert, kann man gut miteinander leben und auskommen.

 

Eigentlich läuft das, wenn man es recht betrachtet, schlicht und einfach auf die Gedanken- und Meinungsfreiheit hinaus.

 

Sehr gut gesagt, Werner.

 

Ich bin nur in einer Winzigkeit etwas anderer Meinung: Mir wäre es lieber, man würde von vornherein auf den Gedanken verzichten, im Besitz der der absoluten und endgültigen Wahrheit zu sein.

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Ich bin nur in einer Winzigkeit etwas anderer Meinung: Mir wäre es lieber, man würde von vornherein auf den Gedanken verzichten, im Besitz der der absoluten und endgültigen Wahrheit zu sein.

Das von mir Gesagte schliesst aber mit ein, dass ich jemandem den Glauben zugestehe, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein. Solange er mir meinen Glauben bezüglich der Wahrheit auch zugesteht (ohne ihn teilen zu müssen), werden wir gut miteinander auskommen.

 

Werner

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Meist wurden die Leute nicht umgebracht, weil sie so christlich gläubig waren, sondern weil sie sich so verhielten, daß es mit den vorherrschenden Lebensauffassungen nicht vereinbar war. Selbst die großen Raubtierfütterungen im alten Rom wurden nicht aufgrund der Tatsache durchgeführt, weil die Christen so schön beten konnten, sondern weil sie den Kaiser nicht als göttliche Autorität anerkannten. Der Glaube war den Römern egal, aber die Herabsetzung des Kaisers war Hochverrat.

Völliger Unsinn. Paulus hat in Römer 13, explizit darauf hingewiesen, dass Christen dem Staat untertan sind. Römische Geschichtsschreiber weisen darauf hin, dass Nero einen Sündenbock für die selbst inszenierten Brände gesucht hatte.

 

Ansonsten, lies mal Tacitus: http://www.mykath.de/index.php?s=&show...st&p=469449

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Meist wurden die Leute nicht umgebracht, weil sie so christlich gläubig waren, sondern weil sie sich so verhielten, daß es mit den vorherrschenden Lebensauffassungen nicht vereinbar war. Selbst die großen Raubtierfütterungen im alten Rom wurden nicht aufgrund der Tatsache durchgeführt, weil die Christen so schön beten konnten, sondern weil sie den Kaiser nicht als göttliche Autorität anerkannten. Der Glaube war den Römern egal, aber die Herabsetzung des Kaisers war Hochverrat.

Völliger Unsinn. Paulus hat in Römer 13, explizit darauf hingewiesen, dass Christen dem Staat untertan sind. Römische Geschichtsschreiber weisen darauf hin, dass Nero einen Sündenbock für die selbst inszenierten Brände gesucht hatte.

 

Ansonsten, lies mal Tacitus: http://www.mykath.de/index.php?s=&show...st&p=469449

Was Du mir hier präsentierst sind nicht die annales von Tacitus, sondern eine -christenfreundliche Interpretation.

 

Nero hat keinesfalls die Brände selbst gelegt, darüber sind sich die Historiker einig. Diese Christenverfolgung durch Nero wird immer soooo hochgespielt. Tatsache ist, daß Nero auch mit anderen, sogar ihm nahestehenden Menschen nicht sehr zimperlich umsprang. Nicht ohne Grund wurde er 68 durch den Senat zum Staatsfeind erklärt. Diesem Beschluß gingen einige Verhaftungs- und Hinrichtungswellen voraus, die nicht alleine die Christen betrafen. Über die Strafbarkeit des christlichen Glaubens sagt Tacitus nichts aus, übrigens auch nicht Sueton, der wie Tacitus ein großer Kritiker Neros gewesen ist.

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Vielleicht dass wir den Sinn des Lebens mit Gott nicht verstanden haben, immer unsere ach so menschliche Denke mit hineinbringen und uns damit von Gott entfernen, statt ihn in uns anzunehmen.

Pierre

Könnte es sein, dass Gott sich offenbart, dass ER sich uns nahen will - und dass wir seine Liebe (auch in Seiner Kirche) annehmen sollten?

 

Möglich ist alles, in unseren Gedanken.

 

Pierre

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Ist doch schön, das Spiel mit der Macht

meint Pierre, sarkastisch

Spielst du es auch? Mit der Macht der Worte, der Macht des Sarkasmus?

 

Na ja, auf meiner Ebene ist meine Macht ja nun doch sehr beschränkt.

 

Pierre

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Aber die Religionen sind ziemlich unfähig darin, falsche Vorstellungen von Gott zu eliminieren. Warum wohl?

 

Danke lieber Volker, sehr guter Aufsatz.

 

Pierre

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Möglich ist alles, in unseren Gedanken.

 

Pierre

Das nennt man aber "Phantasie", oder?
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Oder aber "dass menschliches Denken für göttlichen Willen ausgegeben wird". Und solches wird dann noch durch tatsächliche oder vermeintliche Unfehlbarkeit abgestützt.

 

Dies scheint in den monotheistischen Religionen die Norm zu sein.

 

Pierre

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Meist wurden die Leute nicht umgebracht, weil sie so christlich gläubig waren, sondern weil sie sich so verhielten, daß es mit den vorherrschenden Lebensauffassungen nicht vereinbar war. Selbst die großen Raubtierfütterungen im alten Rom wurden nicht aufgrund der Tatsache durchgeführt, weil die Christen so schön beten konnten, sondern weil sie den Kaiser nicht als göttliche Autorität anerkannten. Der Glaube war den Römern egal, aber die Herabsetzung des Kaisers war Hochverrat.

Völliger Unsinn. Paulus hat in Römer 13, explizit darauf hingewiesen, dass Christen dem Staat untertan sind. Römische Geschichtsschreiber weisen darauf hin, dass Nero einen Sündenbock für die selbst inszenierten Brände gesucht hatte.

 

Ansonsten, lies mal Tacitus: http://www.mykath.de/index.php?s=&show...st&p=469449

Was Du mir hier präsentierst sind nicht die annales von Tacitus, sondern eine -christenfreundliche Interpretation.

 

Nero hat keinesfalls die Brände selbst gelegt, darüber sind sich die Historiker einig. Diese Christenverfolgung durch Nero wird immer soooo hochgespielt. Tatsache ist, daß Nero auch mit anderen, sogar ihm nahestehenden Menschen nicht sehr zimperlich umsprang. Nicht ohne Grund wurde er 68 durch den Senat zum Staatsfeind erklärt. Diesem Beschluß gingen einige Verhaftungs- und Hinrichtungswellen voraus, die nicht alleine die Christen betrafen. Über die Strafbarkeit des christlichen Glaubens sagt Tacitus nichts aus, übrigens auch nicht Sueton, der wie Tacitus ein großer Kritiker Neros gewesen ist.

Es geht darum, dass du hier ständig behauptest, die Christen seien selber schuld daran, dass sie von den Löwen gefressen worden sind.

 

Für deine Behauptungen hätte ich gerne Belege, aber bitte nicht Deschner <_<

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Es gibt einen Gedankengang, der in meinen Augen eigentlich simpel und selbstverständlich ist, den aber Gläubige jedweder Couleur offenbar nur dann nachvollziehen können, wenn sie ein großes Mass an Verstand besitzen (der Durchschnitt liegt wesentlich tiefer), und selbst dann gibt es gehirngewaschene Gläubige, die diesen Gedanken verwerfen obwohl sie ihn meiner Ansicht nach eigentlich begreifen müssten.

 

Und so sieht er aus:

 

Auch wenn ich der Überzeugung bin, die absolute und endgültige Wahrheit zu kennen, muss ich akzeptieren, dass jemand anders möglicherweise der Überzeugung ist, ebenfalls die absolute und endgültige Wahrheit zu kennen, obwohl das, was er dafür hält, nicht das ist, was ich als Wahrheit erkannt habe.

 

Anders ausgedrückt, ich muss jedermann zugestehen, dass er subjetiv glaubt, die Wahrheit zu kennen, auch wenn ich der Überzeugung bin, es ist nicht so.

 

Wenn man das akzeptiert, kann man gut miteinander leben und auskommen.

 

Eigentlich läuft das, wenn man es recht betrachtet, schlicht und einfach auf die Gedanken- und Meinungsfreiheit hinaus.

 

Werner

 

Danke, eine gute Analyse und Antwort.

Pierre

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Oder aber "dass menschliches Denken für göttlichen Willen ausgegeben wird". Und solches wird dann noch durch tatsächliche oder vermeintliche Unfehlbarkeit abgestützt.

 

Dies scheint in den monotheistischen Religionen die Norm zu sein.

 

Pierre

Menschen jeder rel. Colour neigen dazu, ihren eigene Willen als Gottes Willen auszugeben. Und wenn´s passt, dann berufen sich sogar mehr oder weniger atheistische Machthaber darauf, dass das was sie tun Gottes Wille sei oder sie von der Vorsehung geführt wären...... selbst wenn ihr Leben nicht im Einklang mit den Geboten Gottes steht, die sogar weniger gläubigen Menschen einsichtig sind wie z.B. "Du sollst nicht töten".
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Wenn es nur einen Gott gibt, müssten die Religionen eigentlich, wenn sie irgendeinen Zugang zur Realität hätten, zu einer Konvergenz der Auffassungen führen müssen. Nun kann jeder aus der Explosion der verschiedenen Vorstellungen von Gott seine eigenen Schlüsse ziehen - wenn dies auch gerne mit der fadenscheinigen Ausrede übertüncht wird, dass "eigentlich alle an denselben Gott glauben". Sorry, aber die Muslime sind nicht dieser Ansicht - und sie haben Recht. Aber die Religionen sind ziemlich unfähig darin, falsche Vorstellungen von Gott zu eliminieren. Warum wohl?

Nur zu diesem Punkt möchte ich mir so kurz wie mir möglich eine Stellungnahme erlauben: Als Psychologe hast du sicher schon mal die Beobachtung gemacht, dass ein und derselbe Mensch von verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich beurteilt wird: Das Kind sieht und erlebt den Vater anders als die Frau, der Freund oder der Mitarbeiter und Feind. Und selbst wenn Kind, Frau, Freund, Feind jetzt unterschiedliche ja sogar konträre Aussagen über ein und denselben Menschen machen, muss dieser Mensch jetzt nicht eine Fiktion sein oder es gibt ihn in der Realität nicht - sondern die Beziehungen zu diesem Menschen sind verschieden. Könnte es sein, dass auch die Beziehung zu Gott von verschiedenen Menschen verschieden ist - dass dies aber noch kein Grund ist, deswegen Gottes Existenz in Abrede zu stellen.

 

Gottes Existenz in Abrede stellen ist nicht die Frage, ihn sich aneignen ......... Mein Gott, nicht Deiner.

 

Pierre

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Wenn es nur einen Gott gibt, müssten die Religionen eigentlich, wenn sie irgendeinen Zugang zur Realität hätten, zu einer Konvergenz der Auffassungen führen müssen. Nun kann jeder aus der Explosion der verschiedenen Vorstellungen von Gott seine eigenen Schlüsse ziehen - wenn dies auch gerne mit der fadenscheinigen Ausrede übertüncht wird, dass "eigentlich alle an denselben Gott glauben". Sorry, aber die Muslime sind nicht dieser Ansicht - und sie haben Recht. Aber die Religionen sind ziemlich unfähig darin, falsche Vorstellungen von Gott zu eliminieren. Warum wohl?

Nur zu diesem Punkt möchte ich mir so kurz wie mir möglich eine Stellungnahme erlauben: Als Psychologe hast du sicher schon mal die Beobachtung gemacht, dass ein und derselbe Mensch von verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich beurteilt wird: Das Kind sieht und erlebt den Vater anders als die Frau, der Freund oder der Mitarbeiter und Feind. Und selbst wenn Kind, Frau, Freund, Feind jetzt unterschiedliche ja sogar konträre Aussagen über ein und denselben Menschen machen, muss dieser Mensch jetzt nicht eine Fiktion sein oder es gibt ihn in der Realität nicht - sondern die Beziehungen zu diesem Menschen sind verschieden. Könnte es sein, dass auch die Beziehung zu Gott von verschiedenen Menschen verschieden ist - dass dies aber noch kein Grund ist, deswegen Gottes Existenz in Abrede zu stellen.

 

Gottes Existenz in Abrede stellen ist nicht die Frage, ihn sich aneignen ......... Mein Gott, nicht Deiner.

 

Pierre

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Ich bin nur in einer Winzigkeit etwas anderer Meinung: Mir wäre es lieber, man würde von vornherein auf den Gedanken verzichten, im Besitz der der absoluten und endgültigen Wahrheit zu sein.

Das von mir Gesagte schliesst aber mit ein, dass ich jemandem den Glauben zugestehe, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein. Solange er mir meinen Glauben bezüglich der Wahrheit auch zugesteht (ohne ihn teilen zu müssen), werden wir gut miteinander auskommen.

 

Das wiederum sehe ich auch so, die Differenz in unseren Auffassungen ist auch nur eine ganz winzige Nuance, fast nicht der Rede wert. Warum habe ich Simpel das dann überhaupt angesprochen? Keine Ahnung!

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Gottes Existenz in Abrede stellen ist nicht die Frage, ihn sich aneignen ......... Mein Gott, nicht Deiner.

Pierre

Vieleicht ist es nur unglücklich formuliert: Aber "aneignen" kann man sich Gott nicht- ER ist auch nicht käuflich- man kann sich Ihm nahen - bisweilen unter der Voraussetzung, ziemlich viele eigenene Ideen (auch von Gott) aufzugeben, um zu einer lebendigen Erfahrung zu kommen.
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Sehr gut gesagt, Werner.

 

Ich bin nur in einer Winzigkeit etwas anderer Meinung: Mir wäre es lieber, man würde von vornherein auf den Gedanken verzichten, im Besitz der der absoluten und endgültigen Wahrheit zu sein.

 

Genau so denke ich auch.

 

Pierre

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Möglich ist alles, in unseren Gedanken.

 

Pierre

Das nennt man aber "Phantasie", oder?

 

Vielleicht sollten wir erkennen, dass wirnichts wissen .

Auch unsere eigene Existenz wird angezweifelt.....

 

So ist die Phantasie vielleicht das einzig Reale.

 

Pierre, lächelnd

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Meist wurden die Leute nicht umgebracht, weil sie so christlich gläubig waren, sondern weil sie sich so verhielten, daß es mit den vorherrschenden Lebensauffassungen nicht vereinbar war. Selbst die großen Raubtierfütterungen im alten Rom wurden nicht aufgrund der Tatsache durchgeführt, weil die Christen so schön beten konnten, sondern weil sie den Kaiser nicht als göttliche Autorität anerkannten. Der Glaube war den Römern egal, aber die Herabsetzung des Kaisers war Hochverrat.

Völliger Unsinn. Paulus hat in Römer 13, explizit darauf hingewiesen, dass Christen dem Staat untertan sind. Römische Geschichtsschreiber weisen darauf hin, dass Nero einen Sündenbock für die selbst inszenierten Brände gesucht hatte.

 

Ansonsten, lies mal Tacitus: http://www.mykath.de/index.php?s=&show...st&p=469449

Was Du mir hier präsentierst sind nicht die annales von Tacitus, sondern eine -christenfreundliche Interpretation.

 

Nero hat keinesfalls die Brände selbst gelegt, darüber sind sich die Historiker einig. Diese Christenverfolgung durch Nero wird immer soooo hochgespielt. Tatsache ist, daß Nero auch mit anderen, sogar ihm nahestehenden Menschen nicht sehr zimperlich umsprang. Nicht ohne Grund wurde er 68 durch den Senat zum Staatsfeind erklärt. Diesem Beschluß gingen einige Verhaftungs- und Hinrichtungswellen voraus, die nicht alleine die Christen betrafen. Über die Strafbarkeit des christlichen Glaubens sagt Tacitus nichts aus, übrigens auch nicht Sueton, der wie Tacitus ein großer Kritiker Neros gewesen ist.

Es geht darum, dass du hier ständig behauptest, die Christen seien selber schuld daran, dass sie von den Löwen gefressen worden sind.

 

Für deine Behauptungen hätte ich gerne Belege, aber bitte nicht Deschner <_<

Wie bitte? Wo sage ich denn, daß die Christen an ihrer Verfolgung "selber schuld" sind?

 

Die historischen Tatsachen sind nur ein bisschen anders gewichtet, als Kleinchristenmenschlein verinnerlicht hat. "Die Christen wurden wegen ihres Glaubens verfolgt", so habe ich das in meiner katholischen Schule bis zum Erbrechen eingetrichtert bekommen. Daß die Verhältnisse, die zur Verfolgung führten, durchaus vielschichtig waren und sich nicht auf diese einfache Formel reduzieren ließen, habe ich erst viel später erfahren.

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Vielleicht sollten wir erkennen, dass wir nichts wissen .

Auch unsere eigene Existenz wird angezweifelt.....

 

So ist die Phantasie vielleicht das einzig Reale.

 

Pierre, lächelnd

Selbstverständlich wissen wir nicht viel. Christen nennen sich ja z.B. "Glaubende" oder "Gläubige" und glauben z.B. an einen Gott, der sich offenbart.
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